Hier ein Artikel von USAtoday zum Thema (Oktober 2012).
Es ist wohl so, dass inzwischen immer mehr Besucher zum Blue Canyon kommen und das Ganze immer größere Dimensionen annimmt. Vorher, also so lange es nur ein paar einzelne waren, ist es den Hopi vermutlich einfach nicht aufgefallen. Durch das Internet verbreiten sich Informationen jedoch extrem schnell und ebenso schnell entsteht dann ein Hype um diese Orte - jeder will natürlich das Besondere sehen - auch wenn klar ist, dass jedes Secret in dem Moment, in dem es im Internet publiziert wird, schon keines mehr ist.
Was mich an der Sache immer ein bisschen traurig macht, ist, wie manche Leute sich verhalten, nämlich zum Teil wirklich gedankenlos und ohne jede Achtsamkeit. Ich erinnere mich nur gut an die Geschichte mit dem Fantasy Canyon. Dort gab es eine wunderschöne Formation mit dem Namen 'Teapot'. Nur einen Monat nachdem ich dort war, las ich im Internet die Meldung, dass er eingestürzt ist und dass man sehr viele Fußspuren rund um die Stelle gefunden hat. Das Ganze war ja nur ein kleiner Lehmhügel, also festgebackene, bröselige Erde und die Skulptur obenauf. Da braucht es wirklich nur etwas Unachtsamkeit, indem man zu nahe herangeht (z.B. um Fotos zu machen) und das Ganze stürzt ein. Ob es so war, weiß man natürlich nicht. Der Gedanke liegt aber schon nahe...
Was ich damit nur sagen will, ist, dass es jeder von uns durch sein Verhalten in der Hand hat, ob und wie lange man solche Naturschätze (oder archäologische Stätten) in abgelegenen Wildnisgebieten ohne Aufsicht, Schutzzäune, Permits oder andere Restriktionen besuchen kann. Dafür haben die Amerikaner selbst einen einfachen, aber sehr schönen Spruch: 'take nothing but photos - leave nothing but footprints'. Damit auch alle, die danach kommen, sich noch an der Schönheit dieser Orte erfreuen können. Das gilt eigentlich für alle Orte, nicht nur für den Blue Canyon.
Doch zurück zum Thema Indianerland, Navajo und Hopi.
In dem Bericht von Phillippe Schuler spricht er ja von einem aggressiven Navajo, der ihn bedroht hat, weil es wohl SEIN Land war. Phillippe spricht hier vom RED CANYON. Nun ist es in Amerika so, dass das eigene Land (private property) einen viel höheren Stellenwert hat als bei uns und zur Not mit einer Waffe verteidigt werden darf. Ist halt Amerika. Bei den riesigen Ländereien kann auch niemand von den Indians verlangen, dass sie überall 'private property' Schilder aufstellen. Falls mir das passiert wäre, wäre ich auch jeden Fall schleunigst gegangen. You never know ... Soweit zum Beispiel mit dem Navajo.
Etwas ganz anderes sind die Hopi. Diese waren zumindest früher extrem abgeschlossen von der Umwelt und ich weiß, dass noch vor einigen Jahren selbst Fotografieren auf ihrem Reservatsgebiet nicht erlaubt war (mit einigen wenigen Ausnahmen auf den Hopi Villages). Das Land drumherum war einfach off-limits.
Wie das heute aussieht, sollte man am besten einmal allgemein und schriftlich beim Tribal Headquarter erfragen (also Befahren von Indian Roads und Hiking im Hopi Reservat allgemein). Vielleicht ist das ja repräsentativer als die telefonischen oder mündlichen Aussagen von Einzelpersonen, die vielleicht auch noch ein persönliches kommerzielles Interesse haben (wobei vermutlich ständige Nachfragen nach dem Blue Canyon gewisse kommerzielle Interessen erst wecken dürften). Deswegen würde ich es gerne allgemein halten.
Auf lange Sicht vermute ich jedoch, dass das Ganze restriktiver gehandhabt werden wird und dass die Hopi vermehrt 'Guided Tours' anbieten werden. Ist ihnen auch nicht zu verdenken, wenn man sich bewusst ist, dass die Arbeitslosenquote im Reservat bei 50 Prozent liegt. Der Blue Canyon wäre für die Hopi dann eine ähnliche Goldgrube wie der Antelope Canyon für die Navajo.