Ich musste wieder etwas nachholen, denn die letzten zwei Tage hatten es in sich. Zuerst dann :)
2. Juni 2011 / 11.Tag
Escalante – Torrey mit Hindernissen
Vorgesehen war eigentlich eine Fahrt über die Hells Backbone Road nach Boulder und dann weiter nach Torrey mit einem ersten Besuch im Visitor Center der Capitol Reef Nationalparks. Doch manchmal kommt es halt anders als man geplant hat.
Das Wetter war vielversprechend, blauer Himmel und Sonnenschein begrüsste uns und wir freuten uns auf die Tour über die Berge und das Erleben des Bergfrühlings. Der Tag begann mit einem ausgezeichneten Frühstück im Restaurant des Circle D und wir machten uns anschliessend frohgemut auf den Rückweg zu unserem Zimmer. Doch was sahen wir da bei unserem Jeep: ein Plattfuss hinten rechts und die Freude wurde schon merklich getrübt.
Da wir auch mit vereinten Kräften von Mitbewohnern die Radmuttern nicht lösen konnten um das Notrad zu montieren wurde der örtliche Pannendienst gerufen. Wir hatten so Gelegenheit auf den Stühlen vor den Zimmern noch ein wenig den schönen Morgen zu geniessen. Nach einer Stunde wurde das Rad vom Pannendienst aufgepumpt und ich konnte zur Reparaturwerkstätte fahren um den Reifen flicken zu lassen. Ursache des Luftverlustes war ein alter Flick, der offenbar nicht mehr in Ordnung war.
Mit etlicher Verspätung konnten wir endlich Richtung Boulder und Torrey starten. Allerdings auf der UT 12 und nicht über die Hells Backbone Road. Gut, dass wir das gemacht haben, denn nach einem kurzen Besuch des Anastazi-Indian Village State Park in Boulder leuchtete erneut die Warnlampe auf, die einen Luftdruckverlust in einem Reifen anzeigte.
Trotzdem konnten wir noch bis Torrey weiter fahren, wo wir Hilfe beim Thousand Lakes Services suchten.
Owner Biggi Blondal, ursprünglich aus Island stammend, bemühte sich sehr um uns und behob den Schaden, der sich als grösser erwies, notfallmässig. Da für diesen Wagentyp in ganz Utah keine Ersatzreifen lieferbar sind, wird uns nun morgen von der National-Autovermietung ein neuer Wagen angeliefert. Vereinbart war ein Anliefertermin bis spätestens 10:00 Uhr morgens.
Kurz nach 18 Uhr konnten wir im Best Western Capitol Reef Inn unser vorreserviertes Zimmer mit Blick auf die roten Felsen beziehen. Weil das Hotelrestaurant geschlossen war – passiert das uns eigentlich immer – gingen wir für das Dinner in das gegenüber liegende Rim Rock Restaurant.
Gefahren: 210 Km
3. Juni 2011 / 12.Tag
Torrey – Capitol Reef NP – Cathedral Valley
Die Anlieferung des neuen Autos klappte bestens. Kurz nach acht Uhr, wir wollten gerade zum Frühstück gehen, stand ein schwarzer Nissan Pathfinder auf dem Parkplatz. Geliefert wurde der Wagen von einer Station in Grand Junction CO, Distanz ca. 350 Km, Fahrzeit one way ca. vier Stunden. Die Formalitäten waren schnell erledigt und wir konnten mit dem Einräumen unseres neuen Gefährtes beginnen. Ein Auto, das wesentlich komfortabler und auch leistungsfähiger ist, als der Jeep Patriot. Aktueller Meilenstand 15'000.
Klar, dass unsere Moral nach dem gestrigen verlorenen Tag wieder bedeutend besser war. So frühstückten wir im Hotelrestaurant in aller Ruhe, bevor wir uns mit dem neuen Untersatz auf den Weg machten.
Der Himmel war blau, die Sonne schien und laut Auskunft im Visitor-Center sei eine Fahrt in das Cathedral Valley problemlos möglich. 11:15 Uhr war es als wir die Furt beim Fremont River zur Hartnet Road erreichten. Insider wissen es. Zuerst im Wasser 20 Meter dem rechten Ufer entlang, dann scharf nach links halten und den Fluss rechtwinklig durchqueren. Eigentlich hätte ich gerne ein Bild dieser Durchquerung machen lassen. Aber Helga wollte partout nicht zu Fuss den Fremont River durchqueren um diese Aufnahme zu machen.
Die Hartnet Road führt uber eine Distanz von ca. 45 Kilometer durch eine äusserst abwechslungsreiche Gegend. So gibt es Berge und Hügel in allen Farben zu sehen. Weite Ebenen und schmale Schluchten werden durchquert, so dass man immer wieder anhalten muss um diese Wunder der Natur zu bestaunen. Im Allgemeinen war die Road ganz gut zu befahren, man sah, dass sie vor nicht allzu langer Zeit an vielen Stellen mit dem Grader bearbeitet wurde.
Eine längere Mittagspause gab es beim Upper Cathedral Valley Overluck, bevor wir die Fahrt auf der steilen und etwas steinigen Road ins Tal unter die Räder nahmen. Über die Cathedral und die Caineville Wash Road ging es dann durch das Valley wieder zurück. Auch hier ein Naturwunder nach dem anderen. Temple of the Sun, Temple of the Moon sowie eine Vielzahl von Monolithen und bizarren Gesteinsformationen gab es da zu bewundern.
Kein Wunder, dass wir wegen den vielen Stops gute fünfdreiviertel Stunden benötigen, bis wir nach hundert Kilometer Backroads bei Caineville auf den HWY 24 und damit wieder auf Teer trafen.
Unser am Morgen noch schwarz glänzende Pathfinder hatte etwas an Glanz verloren und war nun doch ein "wenig" rot eingestaubt. Wir stellten aber fest, dass er im Gelände bedeutend besser zu fahren ist als unser erstes Fahrzeug. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Auch heute war am Abend das Hotel-Restaurant geschlossen, so dass wir uns für das Dinner wieder an den gleichen Ort wie gestern begaben.
Gefahren: 190 Km.
Ernst