Beiträge von Campfire

    Sehr schöne Fotos von einer tollen Landschaft! Zum Wandern nach Madeira wollte ich schon immer mal, aber bislang ist es noch nicht dazu gekommen. Ich lese daher Euren Bericht einfach mit und schmiede ganz im stillen heimlich Pläne ;;NiCKi;:
    Herzliche Grüße
    Peter

    Der Weg vom Mobby Dick Arch zu Dick's Arch ist eigentlich ganz einfach: Auf dem Kompass 165° (Südsüdost) einstellen und ihm folgen, "as the crow flies". Nach einem kurzen Stück braucht man nicht mal mehr den Kompass, man steigt oberhalb des Dryfalls in den Wash und geht in diesem bis man den Arch erreicht. So ist Verlaufen und Versteigen eigentlich unmöglich und keinerlei Kletterei nötig. Nur so schnell wie die Krähe wird man nicht sein. ;) Das Queren des Abhangs im tiefen Sand ist wirklich etwas anstrengend.
    Großen Applaus gibt es von mir für den Ratschlag, immer eine Backup-Lösung für die Orientierung zu haben. :clab: Wohl dem, der gelernt hat, mit Karte und Kompass umzugehen. Schöne Fotos!


    Viele Grüße
    Peter

    Gute Nachrichten für alle Freunde des Canyon Country! Wie man auf der Webseite der Southern Utah Wilderness Alliance (http://www.suwa.org) unter "NEWS" nachlesen kann, hat der Emery County Public Land Management Act nach dem Senat auch das U.S. House of Representatives passiert und liegt nun auf dem Schreibtisch von President Donald Trump zur Unterschrift. SUWA geht davon aus, dass er unterschreiben wird ...
    Damit werden 663.000 acres des San Rafael Swell und Teile von Desolation und Labyrinth Canyon als "designated wilderness" geschützt. Nach mehr als 20 Jahren Kampf ist das ein großartiger Sieg im Sinne des Naturschutzes!


    Beste Grüße
    Peter

    Am Nachmittag des sechsten Tages kommen wir in die Nähe des bekannten Toroweap Overlook und sehen zum ersten Mal auf diesem Trip Lava. An einem großen Felsen mitten im Strombett wird kurz angelegt. Die Tradition will es, dass dieser Lavaklotz geküsst wird. Das soll gutes Gelingen bei der Durchfahrt der Lava Falls Rapids bringen. Kurz danach gehen wir an Land, um uns die Stromschnellen vom Ufer aus anzusehen. Ängstliche Naturen können hier schon mal bleich werden. Spätestens jetzt ist jedem klar, dass uns der wildeste Ritt im Grand Canyon bevorsteht.









    Der Guide drängt zum Aufbruch: “We can make it!” Wir gehen also wieder an Bord, verstauen alles Gepäck in wasserdichten Daybags und sichern diese mit Karabinern. Ich setze mich wie immer in die erste Reihe, denn den ultimativen “white water thrill” will ich mir keineswegs entgehen lassen. Die Bänder der Rettungsweste werden noch einmal straff gezogen. Die Brille ist mit Tape hinter den Ohren festgeklebt. Und dann geht es auch schon los. Das Donnern des Wassers wird immer lauter, die ersten weißen Schaumkronen sind zu sehen und das Raft beginnt sich zu heben und zu senken. Doch dann stockt mir der Atem: Was da wenige Meter vor uns zu sehen ist, ist keine normale Welle, sondern ein wahres Monster. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, sich ganz vorne auf einen der Schläuche zu setzen? Für diese Situation war die Anweisung des Guide: “Suck rubber!” Wer den Oberkörper nicht beugt, kann u. U. trotz aller Bemühungen dem Wasserdruck nicht standhalten und wird vom Wasser weggetragen. Das sollte man unter allen Umständen vermeiden. Die erste der zehn Sicherheitsregeln heißt: Stay on the raft! Die Regeln 2 bis 9 heißen genauso. Dann schlagen die Wellen über mir zusammen. Ich spüre, dass ich nicht mehr auf dem Schlauch sitze und zwischen mir und dem Raft jede Menge Wasser ist. An den Seilen ziehe ich mich runter. Dann tauchen wir wieder auf. Ich nehme den Kopf hoch, um mir das wilde Chaos anzusehen. Das war nicht wirklich schlau. Die nächste Welle trifft mich völlig überraschend von der Seite. Damit habe ich nicht gerechnet. Nur mit äußerster Kraft gelingt es mir, ihr stand zu halten. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass es meinen Nachbarn nicht anders geht. Nun sind wir in einem richtigen Hexenkessel. Das Wasser scheint zu kochen, obwohl es doch eigentlich eiskalt ist. Nur gut, dass unser Guide nicht zum ersten Mal hier durchfährt. Nach einigen Minuten beruhigt sich die Situation. Ich sehe mich um, es sind noch alle an Bord. Die Lava Falls haben kollektiv zu einem gewaltigen Adrenalinausstoß geführt. Die Stimmung ist über alle Maßen euphorisch. Kein anderes Wort würde es besser beschreiben. “Well done!” ruft der Captain von hinten. Na ja.


    Damit ist unsere kleine Bilderreise durch den Grand Canyon beendet. Wer Interesse an der Tour gewonnen hat, findet auf der Webseite von Western River Expeditions viele weitere Informationen, kann mich bei Fragen aber auch gerne per E-Mail kontaktieren.


    Beste Grüße

    Jeden Morgen gibt es auf demRaft als erstes ein Briefing, so dass man weiß, was auf einen zukommt. Aber auch im Laufe des Tages gibt es immer wieder interessante Informationen zu Geologie, Natur und Geschichte des Grand Canyon. Die Guides kennen “ihren” Canyon und jede Stromschnelle wird rechtzeitig angesagt, noch bevor man sie hört oder sieht. Dann wird es Zeit, die Kamera wegzupacken und ganz vorne Platz zu nehmen. Wie man auf den Bildern sieht, trägt jeder eine Rettungsweste. Das ist nicht nur zwingend vorgeschrieben, sondern auch überlebenswichtig. Rainer hatte schon darauf hingewiesen. Man hält sich an den quer verlaufenden Seilen fest, mit einer Hand vorne, mit einer hinten.




    Auf den 187 Meilen zwischen Lee’s Ferry und der Bar 10 Ranch gibt es insgesamt 82 Stromschnellen. Eine schöne Zusammenstellung gibt es bei Wikipedia. Viele dieser Rapids sind auch für Neulinge schon ab dem zweiten Tag nicht mehr wirklich aufregend. Großen Spaß machen aber auch die! Es gibt aber auch einige, die einen mächtigen Adrenalinkick geben. Dazu gehören bei Meile 77,1 die Hance Rapid, bei Meile 98,2 die Crystal Rapid und … aber darüber mehr beim nächsten und letzten Beitrag zu diesem Thema.


    Beste Grüße


    Peter

    WeiZen: Du wolltest einen Blick in das hunderttausend Sterne Hotel werfen. Bitteschön:



    Nach dem Anlanden am Nachmittag bilden alle Teilnehmer eine Menschenkette. So dauert das Entladen des Rafts nur wenige Minuten. Dann schnappt man sich seinen Kanusack (wasserdicht, vom Veranstalter gestellt) und sucht sich einen schönen Lagerplatz. Es gibt für alle Teilnehmer ausreichend viele Zelte, doch habe ich nicht ein einziges Mal gesehen, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, eines aufzubauen. Im Juni ist das auch nicht nötig. Es regnet nur äußerst selten und schon ein leichter Schlafsack (ebenfalls vom Veranstalter, frisch gewaschen) wärmt genug. Damit man nicht auf dem Boden schlafen muss, gibt es Feldbetten mit Aluminiumgestell, die man in 5 Minuten aufgebaut hat. Im Kanusack befindet sich außer dem Schlafsack noch eine Plane, die ganz nützlich ist, um alles etwas sauberer zu halten. Weiterhin hat jeder seinen eigenen Plastikteller und sein eigenes Besteck, das man nach dem Essen selber spült. Als Trinkgefäß gibt es eine kleine Thermosflasche, die man nach der Tour als Geschenk mitnehmen darf.


    Nach dem Einrichten des Lagers ist es Zeit für einen kleinen Sundowner, oder auch zwei :-) Wenn das Muschelhorn ertönt, ist das Dinner fertig. Danach sitzt man meist noch zusammen und unterhält sich. Manchmal machen die Guides auch Musik. Trotzdem gehen eigentlich alle ziemlich früh schlafen. Aber es wartet ja auch noch die grandiose Show des Sternenhimmels. Ich habe dabei meist noch etwas klassische Musik gehört, Sternschnuppen gezählt und über das Erlebte des Tages nachgedacht. Und irgendwann kommt dann Mr. Sandman :-)


    Viele Grüße


    Peter

    Durch die Stromschnellen des Colorado werden die verschiedensten Bootstypen gesteuert. Am praktischsten, bequemsten und sichersten erscheinen mir die “J-Rig Rafts” des Veranstalters Western River Expeditions zu sein, den ich in jeder Hinsicht sehr empfehlen kann. Diese Rafts bestehen aus fünf Neoprenschläuchen. Seile, die durch viele Ösen gefädelt sind, halten sie zusammen. In der Mitte des Rafts ist eine Bodenplatte aus Metall befestigt, auf der sich die Ausrüstungsgegenstände und das Gepäck befinden. Die Neoprenschläuche sind aber nicht völlig prall aufgeblasen, was man schnell merkt, wenn man auf sie tritt. Das ist auch wichtig, da sich das Raft beim Tanz durch die Wellen dadurch nicht nur etwas um die Längsachsen verwinden kann, sondern der vordere Teil auch abknicken kann.


    Auf dem Raft gibt es für alle viel Platz.So kann man sich z. B. ganz vorne auf die Schläuche setzen. Das nennt sich “white water thrill seating”. Die SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles würde wohl sagen, dass es da mächtig was in die Fr… gibt. Doch dazu später mehr. Dahinter befindet sich das “adventure seating”. Man sitz sehr bequem auf Alukisten, in denen sich Nahrungsmittel befinden und schaut in Fahrtrichtung. Auch hier wird man regelmäßig geduscht … oder weggeschwemmt wenn man sich nicht festhält. Dahinter wird es ruhiger. Am relativ trockensten bleibt man ganz hinten im “chicken nest”.


    Beste Grüße


    Peter





    Hi HaJo,


    ich habe das noch nicht gemacht und werde es wohl auch nie tun, da ich für mich keine Notwendigkeit dafür sehe. Allerdings bin ich schon durch den Wolverine Canyon bis zur Mündung in den Horse Canyon gegangen und habe einen Blick in diesen werfen können. Auch bin ich schon vom Escalante Canyon im Horse Canyon bis zur Mündung des Little Death Hollow gewandert. Das zugegebenermaßen kleine Stück des Horse Canyon, das ich in Augenschein nehmen konnte, sah schon so aus als ob man es mit einem starken FWD befahren könnte. Wie weit man das offiziell darf, weiß ich nicht. Empfehlen würde ich eher, die beiden genannten Canyons von oben anzugehen, was sehr einfach ist. Beide sind sehr schön und fotogen. Der Horse Canyon ist nur an der Mündung in den Escalante interessant.


    Viele Grüße


    Peter

    Ich habe mich im Juni mit der neuen, sehr netten Eigentümerin des North Shore Inn unterhalten. Sie sind koreanischer, nicht chinesischer Abstammung und haben vorher in Hawaii gelebt. Erfahrung im Hotel Business hatten sie bisher gar keine, aber halt das nötige "Kleingeld". Ihr Mann hat kaum Interesse am Geschäft, dafür mehr an der Natur. Er hat einen Reiseführer über Hawaii in koreanischer Sprache veröffentlicht. Ich bin gespannt wie lange das gut geht.
    Viele Grüße
    Peter

    Vor lauter Begeisterung über die vielen tollen Seitencanyons, möchte ich aber nicht vergessen, auch den Canyon des Colorado selbst entsprechend zu würdigen, denn der ist schließlich der Star der Veranstaltung. Mit jeder Meile schneidet er sich tiefer in das Gestein ein und immer neue Schichten kommen zum Vorschein. Mal stehen die Felswände eng zusammen, mal weitet sich der Canyon. Es gibt tiefe Überhänge, wunderbare Sandbänke, Felsen mitten im Flusslauf und sogar erkaltete Lavaflüsse zu sehen. Die ständig wechselnden Lichtstimmungen tun ein Übriges. Durch die Strömung des Flusses und etwas Motorkraft hat man genau die richtige Geschwindigkeit, so dass die Landschaft, durch die man gleitet, nie langweilig wird. Der Grand Canyon ist aber nicht überall friedlich, er hat auch ein anderes Gesicht. Stromschnellen geben der Tour, zumindest stellenweise, einen Hauch von Abenteuer. Interessiert das jemand?


    Beste Grüße


    Peter





    gelibird: So ist es. Ich komme auf dieses Thema später noch einmal zurück.


    Einer der beliebtesten Stopps auf der Fahrt durch den Grand Canyon ist Deer Creek Canyon bei Meile 137. Den Grund dafür sieht man schon von weitem: die imposanten Deer Creek Falls. Das Wasser tritt aus einer engen Felsspalte aus und fällt in ein tiefes Becken, das sich, der natürlichen "Gegenstromanlage" sei Dank, sogar ganz gut zum Schwimmen eignet.


    Oberhalb des Wasserfalls hat der Bach einen eindrucksvollen Slot Canyon geformt. Ein leicht zu begehender Pfad, der an einer Stelle aber definitiv Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert, folgt ihm und führt zu einer kleinen Oase mit zwei weiteren Wasserfällen. Da keine Eile besteht, kann man hier eine Weile relaxen und in aller Ruhe fotografieren. Danach kehrt man auf demselben Weg wieder zum Raft zurück und die Reise durch die Mutter aller Canyons geht weiter.


    Viele Grüße


    Peter






    Die letzten 3,5 Meilen vor der Mündung des Havasu Creek in den Colorado gehören nicht mehr zum Reservat, sondern zum Grand Canyon National Park. Mit einem Raft hier bei Meile 157,3 anzuhalten, ist nicht völlig trivial (rapids class 2-4), aber möglich. Man wandert dann einfach ein stückweit am Bach entlang, geniest den schönen Canyon und bewundert das Türkis des Wassers. In den Gumpen lässt es sich herrlich baden, da das Wasser sehr viel wärmer ist als das des Colorado.


    Beste Grüße


    Peter





    Die letzten 3,5 Meilen vor der Mündung des Havasu Creek in den Colorado gehören nicht mehr zum Reservat, sondern zum Grand Canyon National Park. Mit einem Raft hier bei Meile 157,3 anzuhalten, ist nicht völlig trivial (rapids class 2-4), aber möglich. Man wandert dann einfach ein stückweit am Bach entlang, geniest den schönen Canyon und bewundert das Türkis des Wassers. In den Gumpen lässt es sich herrlich baden, da das Wasser sehr viel wärmer ist als das des Colorado.


    Beste Grüße


    Peter





    @Ursula: Ein begeisterter Leser meines Wanderführers mit bestem Kontakt zum Management des Veranstalters hatte die Reservierung übernommen, noch bevor die Termine offiziell auf deren Webseite erschienen. Von anderen Teilnehmern habe ich gehört, dass sie zwischen einem und drei Jahren auf einen Termin gewartet haben. Das hängt aber auch davon ab wann im Jahr man raften möchte. Ich würde Dir den Juni empfehlen. Die Tage sind dann lang, die Lufttemperatur angenehm und das Wasser des Colorados ist noch klar. Im Sommer bringen Flash Floods viel Sedimente in den Fluss. Außerdem kannst Du im Juni davon ausgehen, dass Du vermutlich keinen Tropfen Regen abbekommen wirst. Und wenn doch, dann ist das Wetter nach wenigen Stunden wieder perfekt. Andere Teilnehmer berichteten mir davon, dass sie auf früheren Fahrten im Juli und August nach Wolkenbrüchen für wenige Minuten phantastische Wasserfälle gesehen haben, was auch toll gewesen sein soll.
    Auf ein Permit für eine private Tour soll man z. Z. ca. 16 Jahre warten, sagte mir jemand. Ich weiß aber nicht ob das stimmt. Zu bedenken ist auch, dass es mehrere Rapids des maximalen Schwierigkeitsgrades auf dieser Strecke gibt. Dazu später mehr.
    Die Tour beginnt bei der Marble Canyon Lodge in der Nähe von Lees Ferry, wo Du Dein Auto abstellst. Sie endet am 7. Tag. Man wird dann mit einem Helikopter zur Bar Ten Ranch ausgeflogen, wo man in ein Propellerflugzeug umsteigt und zur Marble Canyon Lodge zurückgeflogen wird. Das ist im Preis eingeschlossen, so wie die ausgezeichnete Vollverpflegung und Unterkunft in einem großartigen "Hotel" mit hunderttausend Sternen :-)))
    Meine ganz persönliche und völlig subjektive Meinung, von der ich niemand zu überzeugen trachte, ist, dass das Rafting durch den Grand Canyon zu den großartigsten Naturerlebnissen gehört, die man in seinem Outdoorleben haben kann. Ich respektiere aber auch völlig, dass es für manche Menschen besser ist, ihre Zeit in Las Vegas zu verbringen.
    Viele Grüße
    Peter