25.09.16 Die längste Tour - Chesler Park Trail
Brr, in der Früh war es ganz schön kalt. Mit klammen Fingern packen wir das Zelt zusammen, die Schlafsäcke kommen lose ins Auto, die Isomatten sind nur sporadisch zusammengerollt – schließlich wollen wir alles in einer halben Stunde wieder auspacken.
Um 8.45 sind wir auf dem Squaw Flat Campground und ergattern den (wahrscheinlich) letzten Platz. Glück gehabt!
Nach dem Zeltaufbau wird erst einmal in Ruhe gefrühstückt, in der Sonne wird es nun auch schon wieder angenehm warm.
Heute steht der Chesler Park Trail auf dem Programm. Dazu fahren wir mit dem Auto die knappen 3,5 Meilen zum Elefant Hill Trailhead. Rund 3 Meilen geht es über eine gut zu befahrende Piste, lediglich an einigen „blind curves“ hoffe ich, es möge jetzt niemand entgegen kommen.
Schnell die Wanderschuhe schnüren, nochmals kurz die Ausrüstung überprüfen: Sonnenkäppi und -brille, genügend Wasser (pro Person drei Liter), Fotoapparat (hab‘s schon mal geschafft, die Nikon im Fußraum des Autos liegen zu lassen und es erst nach einer halben Stunde zu bemerken. War nicht in den USA, sonst wäre ich zurückgegangen! Und ich muss sagen, es war damals nach anfänglichem Ärgern recht entspannend, nicht dauernd fotografieren zu „müssen“. Und mein Mann hatte ja seine dabei).
Gleich zu Beginn ein kleiner Anstieg zum Warmwerden. Unter anderem sehr gemütlich über diese Stufen:
In stetem Auf und Ab, meist über Slickrock, geht es durch eine wunderschöne Landschaft. Mal tolle Ausblicke, dann wieder enge Canyons und immer der suchende Blick nach den nächsten Cairns.
Ein Muffin:
Nach einem steileren Aufstieg der erste Blick auf den Chesler Park.
Nach insgesamt knapp 5 km erreichen wir eine Kreuzung, an der wir entscheiden müssen, in welcher Richtung wir den Loop machen wollen. Auf Anraten der Rangerin gehen wir gegen den Uhrzeigersinn. Sie meinte, die meisten würden andersherum laufen und so wäre es etwas einsamer für uns. Moment mal, aber irgendwann kommen uns die doch alle entgegen….?
Egal, wir machen es so und biegen nach rechts ab.
Um schon etwas vorzugreifen, es sind nicht viele Leute unterwegs und entgegen kommen uns später sehr wenige. Vielleicht sind einige zum interessantesten Teil des Loops gelaufen und dann den gleich Weg zurück?
Nach knapp 7 km erreichen wir eine Sandpiste, der wir folgen. Mittlerweile ist es ziemlich warm geworden und wir halten Ausschau nach einem Plätzchen für die Brotzeit.
Nach einem Kilometer erreichen wir den Joint Trailhead. Hier gibt es einen Picknicktisch im Schatten und ein Klohäusl.
Hier genießen wir unsere Brotzeit.
Nun wird es sehr interessant. Wir durchqueren ein Gebiet mit riesigen Steinquadern. Zwischendurch verlaufen Spalten, die ausschauen, als wären sie mit dem Messer herausgeschnitten.
Komplett senkrecht und glatt und sicher 10-15 Meter hoch. Ab und zu kommt eine Kreuzung mit Spalten nach rechts und links. Diese verjüngen sich aber so schnell, dass man nicht weit hineingehen kann. Irre!
An der schmalsten Stelle ist der Trail ungefähr 60-70 cm breit.
Gegen Ende gibt es noch eine kleine Kraxeleinlage: mit Hilfe eines Baumstammes mit Kerben geht es eine kleine Steilstufe hoch.
Leicht rechts von der Bildmitte ist der Spalt zu erkennen, durch den wir gekommen sind.
Nach kurzer Zeit kommen wir wieder an einen Abzweiger, auf dem der Druid Arch angeschrieben steht. Bekommen Lust auch den noch mitzunehmen und biegen in diese Richtung ab. Allerdings müssen wir uns erst an der nächsten Abzweigung wirklich entscheiden, ob wir noch hinlaufen oder nicht.
Der folgende Kilometer hat es so richtig in sich. Es geht steil bergauf, der Weg ist nicht leicht zu finden und es ist echt anstrengend. Auch scheint der Weg nicht sonderlich begangen zu sein, er ist viel weniger ausgebaut wie bisher. Oben angelangt, geht es auf der anderen Seite wieder hinunter, teilweise ist es auch etwas ausgesetzt.
Das ist der Weg, erkennbar an dem Steinmanderl in der unteren Bildmitte:
Endlich erreichen wir unten wieder einen Wash. Von hier sind es noch ungefähr 3 km einfach zum Druid Arch. Der direkte Rückweg sind noch fast 5 km, plus sechs zusätzliche zum Druid Arch. Da wir aber schon 14 km in den Beinen haben, entscheiden wir uns dagegen. Außerdem ist es schon später Nachmittag.
Nun geht es erst einmal recht gemütlich im Wash dahin. Nach knapp zwei Kilometern erreichen wir die Stelle, an der wir am Vormittag den Wash gequert haben und begeben uns auf den nun bekannten Rückweg. Nun geht es noch einige Male steil bergauf und bergab, dann erreichen wir nach weiteren knappen drei Kilometern den Elephant Trailhead.
Nun sind wir rechtschaffend müde und heilfroh am Auto zu sein. Meine Knie schmerzen etwas von dem vielen bergab gehen.
Zum Abendessen gibt es Chili con Carne, eine selbstgemachte Guacamole und Wraps. Das schmeckt nach so einem anstrengenden Tag!
Sitzen noch lange draußen, genießen den Sternenhimmel und wünschen uns bei jeder Sternschnuppe, und davon gab es viele, dass …… Nein, das wird nicht verraten, sonst geht‘s nicht in Erfüllung. Aber soviel, es hat etwas mit Reisen zu tun….
Gefahrene Meilen: 14
Trails: Chesler Park Trail 19 km
Übernachtung: Squaw Flat Campground 20 $