Beiträge von ElJablonski

    Ich schließe mich den anderen an, es ist wirklich toll geschrieben und macht riesig Spaß mitzulesen

    Danke ;)


    Ist das vielleicht irgendwas genetisches, was bei Männern hinterlegt wurde?

    Ja, wir Männer sind halt einfach gestrickt ;)


    machen wir auch und fahren von Anchorage mit dem Zug runter nach Seward...

    Fahrt ihr dann abends wieder zurück?


    bei Major Marine Tours, allerdings "nur" eine 6 - Stunden Tour, nach diversen WWW-Recherchen und mails für diesen entschieden

    wir haben damals auch überlegt eine kürzere Tour zu nehmen, sind aber im Nachhinein froh, uns für die längere entschieden zu haben. Aber wir hatten auch Glück mit dem Wetter, es war sehr ruhige See und es hat nicht geregnet.


    sooo viele Marshmallows gibt's gar nicht, dass einem schlecht wird

    das kenne ich irgendwo her :D

    Ein recht relaxter Tag. Bis auf deinen Einkaufsstress. Herrlich beschrieben. Liest Heidi hier eigentlich mit?

    Ja, es ist alles autorisiert


    gib es zu, du hast extra die häßlichen Dinger gekauft

    nein, nein, mir haben die wirklich gefallen... :schaem:


    wir sind auch 2x mit einem 19" unterwegs gewesen, da waren die Zufmaschinen größer als unser Kleiner

    Am Anfang dachten wir, es gibt in Alaska so regen Busverkehr, bis wir sahen dass es RVs waren :gg:

    Heute ist ein Faulenzertag. Durch meinen gestrigen Mittagsschlaf kann ich natürlich nachts nicht schlafen. Das hat den Vorteil, dass ich ganz genau beobachten kann, wie das Wetter sich ändert. Und zwar zum Positiven.



    Die Wolken verschwinden und werden durch strahlend blauen Himmel abgelöst. Irgendwann schlafe ich dann doch ein, um aber um 6:00 Uhr wach zu sein. Wir trödeln dann so vor uns hin und ehe wir mit Waschen und Frühstücken fertig sind, ist es auch schon kurz nach acht. Ich verlängere unseren Stellplatz erst einmal um zwei Tage. Dann marschieren wir nach Seward.



    Im Vorfeld haben wir beschlossen, von Seward aus den Kenai Fjords Nationalpark und via Kajak, den Aialik Glacier zu besichtigen. Zu beiden kommt man allerdings nur mit vor Ort angebotenen Touren.


    Als erstes buchen wir unsere Kajaktour für Samstag bei Kayak Adventures Worldwide. Die befinden sich in der 3rd Avenue und der Nähe des Sea Life Centers. Ich dachte allerdings, das das Büro am Hafen angesiedelt ist und so ist ein Umweg von einer Meile unumgänglich. Aber wir kommen schließlich an.


    Lady Jane, ein Hund dessen Rasse ich nicht kenne, bewacht die Tür des Büros und lässt bestimmt niemanden mehr hinaus, der nicht wenigstens eine Tour gebucht hat.


    Wir buchen für Samstag den Aialik Glacier Day Trip, das wir absolute Neulinge im Kajakfahren sind spielt keine Rolle, das Wasser ist dort meist sehr ruhig. Sagt John, der Besitzer des Ladens.
    Wie erledigen alle Formalitäten und erhalten noch einige Tipps für Wanderungen in der näheren Umgebung.


    Danach tappen wir wieder zum Hafen und buchen unsere Northwestern Fjord Tour bei Kenai Fjords für morgen 9:00 Uhr. Es gibt in Seward mehrere Anbieter, wir lassen uns vom Bauchgefühl leiten und entscheiden uns für diesen Anbieter.


    Nachdem die mir wichtigen Dinge erledigt sind, kommt nun der unangenehme Teil des Morgens. Heidi braucht noch eine Hose und ich muss mit zum Gucken und Beraten. Stress ist vorprogrammiert. Ich tue mir jetzt schon leid und bedaure mich. Aber es gibt hier niemanden weit und breit der mich aus dieser Situation befreien kann.


    Lange Rede kurzer Sinn, irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, sind wir im Besitz eines passenden Beinkleides. Während des Einkaufes habe ich noch eine zusätzliche, wichtige Aufgabe erhalten. Ich muss elf Ansichtskarten kaufen. Die Marken haben wir am frühen Vormittag schon bei der Post gekauft. Da sollen die Karten auch wieder eingeworfen werden. Weil’s dann schneller geht. Aha.


    Leider sind meine ausgewählten Karten nun überhaupt nicht verschickungstauglich, weil angeblich potthässlich. Dummerweise habe ich eilfertig schon die Marken drauf geklebt. Auch das noch, nun müssen wir die Dinger auch noch wirklich verschicken. Vielleicht muss ich ja nun nie wieder Karten kaufen. ;) Dummheit schafft Freizeit.


    Ein kurzer Einkauf bei Safeways und das Leeren unserer Abwassertanks beschließen den Vormittag. Da sich das Wetter von seiner besten Seite zeigt, setzen wir uns nach der Einkaufsorgie vor unseren Camper, trinken Kaffee und schauen unserem neuen Nachbarn beim Einparken seines Monsterschiffes zu. Seine Frau weist ihn dabei lautstark ein, er würdigt sie aber keines Blickes, ein Ritual das beide wahrscheinlich bestens kennen. :D
    Wir haben mit unserem 23" RV übrigens den Trabi unter den Wohnmobilen hier. So etwas wie unseren ziehen manche als Zweitwagen hinterher.


    18:00 Uhr wollen wir noch einmal zum Hafen. Dort landen um diese Zeit die ganzen Fischerboote an, die mit den Touris auf Heilbutt- oder Lachsfang gehen. Da schönes Wetter ist, ziehen wir schon eine Stunde eher los. Und das ist gut so, denn die ersten Boote sind schon wieder da und präsentieren den heutigen Fang vor ihren Büros. Dafür steht ein riesiger Bogen mit vielen Haken zur Verfügung, an denen die Heilbutte aufgehängt werden.



    Danach werden sie von ihren Fängern stolz fotografiert. Nachdem jeder sein Foto gemacht hat und auch unsere chinesischen Freunde sich vor den Fischen abgelichtet haben, wird der ganze Fang vor aller Augen filetiert. Und das in einer Affengeschwindigkeit. Nach 30 Minuten ist das ganze Spektakel vorbei und der Pulk der Schaulustigen löst sich auf.





    Wir finden indes doch noch einen Laden, in dem man auch frischen und nicht nur gefrorenen Fisch kaufen kann. Er befindet sich in einem Giftshop am Hafen, schräg gegenüber von Subways. Wir besorgen uns für morgen Abend Pazifiklachs und Heilbutt. Allerdings sind auch hier die Preise astronomisch. Warum muss Fisch an Orten wo er gefangen wird, so viel kosten?


    Wir deponieren unsere Ware im Kühlschrank, schnappen die Campingstühle, Marshmallows, den Cooler voll mit Bier und Cidre, Feuerholz und Anzünder und gehen zum Meer. Dort befinden sich alle drei Meter selbstgebaute Feuerstellen, die irgendwann, irgendjemand aus den Steinen vom Strand errichtet hat. Wir setzen das Feuer in Gang und Heidi lässt sich die Marshmallows schmecken. Mal sehen wann ihr schlecht wird.


    Zwei Feuerstellen weiter, hat ein etwa zwölfjähriger Junge wohl von seinen Eltern die Aufgabe erhalten, das Familienfeuer schon einmal in Gang zu bringen. Er packt alles Holz auf einen Haufen und gießt flüssigen Anzünder darauf. Dann zündet er es an und alles brennt lichterloh. 20 Sekunden. Danach ist alles erloschen. Das heißt für unseren jungen Freund, mehr Anzünder aufs Holz. Nach kurzer Zeit ist die Flasche leer, das Holz schwarz, aber nicht am Brennen.


    Auch die zweite Flasche erfüllt nicht das, was der Betreiber damit vor hat. Nach dreißig Minuten sieht man ihn mit Walkman bewaffnet abziehen. Was aus dem Feuer geworden ist, wissen wir nicht, denn uns wird es langsam kühl und wir machen es uns im beheizten Wohnwagen gemütlich.


    Nicht ohne aber vorher noch eine Rentierwurst auf dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Sie ist sehr fett, ähnlich einer Krakauer oder Knacker und ziemlich scharf. Ich brauche definitiv das nächste Mal Brot dazu.


    Der Campground wird immer voller. Es sind nicht mehr viele Plätze frei. Wir haben trotzdem noch einen guten Blick auf die Berge und das Wasser. Nach einem schönen, entspannten, ruhigen Tag freuen wir uns auf morgen und unsere Fjordfahrt.




    Zurückgelegte Kilometer: 4
    Campground: Resurrection RV Parking – staatlich
    Preis: $30


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    Wie ist das eigentlich mit den Tieren? Bären, die auf der Straße liegen bleiben, über den Campground lümmeln usw. Das sind doch im Prinzip alles Verhaltensstörungen, oder nicht?

    Die Bären auf der Straße waren sicher Cubs, so sah es jedenfalls aus, sie waren doch sehr neugierig ;)


    Wenn Bären auf Campgrounds immer mal wieder etwas fressbares finden, kommen sie immer wieder und verlieren ihre Angst vor dem Menschen. Das ist dann sicher nicht normal und für die Menschen gefährlich. So habe ich es jedenfalls gelesen...

    Auch heute morgen sind wir noch die Einzigen auf dem Campground. Wir haben wunderbar geschlafen und bereiten uns nun zum Frühstück Burritos mit Guacamole, Käse, Putenbrust und Roastbeef. Dazu Earl Grey.


    Gegen 8:00 Uhr setzen wir unseren Weg Richtung Halbinsel Kenai nach Seward fort. Es ist nicht mehr so windig wie gestern, aber doch sehr wolkenbehangen. Vereinzelt tauchen die Schneeberge hinter dichtem Nebel auf. Es sieht so aus, als ob sie einfach so aus dem Nichts gewachsen sind. Teilweise erinnert die Landschaft an Mitteleuropa, viel Wald und Seen. In den Seen sind oft Seerosen zu sehen, die allerdings noch nicht blühen.



    Die heutige Fahretappe wird, im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen, kurz ausfallen. Uns erstes Ziel ist der Portage Glacier. Also nicht er direkt, sondern der Hafen, von wo aus man per Schiffden Gletscher bewundern kann.


    Die erste Abfahrt startet 10:30 Uhr, da wollen wir mit. Der Zugang zum Schiff ist allerdings durch eine Schranke verschlossen, die erst 10:00 Uhr öffnet. Jetzt ist es 9:00 Uhr. Für uns eigentlich kein Problem, da ein Parkplatz vorhanden ist und wir in unserem Wohnmobil keine Versorgungsengpässe zu befürchten haben. Allerdings regnet es jetzt ziemlich stark, so dass wir entscheiden, gleich nach Seward zu fahren und einen Campground zu suchen.


    Im Traveler's Guide to Alaskan Camping (neue Version gibt's auch schon) wird der Resurrection RV Park preferiert. Er liegt direkt an der Waterfront und die Innenstadt ist von dort fussläufig zu erreichen. Außerdem ist er der einzige staatliche Campground mit Strom- und Wasseranschluss und deshalb sehr beliebt, sprich schnell ausgebucht.


    Wir finden ein Plätzchen mit Blick auf die Berge und die Resurrection Bay. Da es weiter leicht nieselt, nutzen wir die Gelegenheit das Alaska Sea Life Center zu besuchen. Der Eintritt kostet $20, als ADAC Mitglied mit entsprechender AAA Karte gibt’s Rabat.
    Wir erfahren viel über die Tiere und ihre Lebensumstände rund um Alaska. Es gibt viele Aquarien in denen sich Meeresgetier tummelt, das man berühren kann. Vor allen Dingen für die zahlreichen Kinder ein Heidenspaß. Und für Heidi.


    Alaska Sea Life Center:



    In den Außenanlagen sind Robben, Seelöwen und viele Arten von Vögeln untergebracht. Außerdem ist noch ein Riesenoktopus zu sehen, der die Besucher ab und zu anblinzelt. Nach zwei Stunden und dem unvermeidlichen Besuch des Gift Shops beenden wir unsere Exkursion.


    Wir schlendern durch Seward, einem kleinen Fischerstädtchen mit 2700 Einwohnern. Es wirkt alles sehr gemütlich und freundlich. Überall duftet es nach Lagerfeuer und Seetang. Es erinnert uns ein bisschen an Dänemark.






    In der Seward Brauerei trinken wir noch ein Mittagsbier, ehe wir gegen 13:30 Uhr wieder am Campingplatz sind. Wir essen unsere gestern nicht geschafften Spaghetti und machen einen ausgiebigen Mittagsschlaf.


    Wir zwingen uns 18:00 Uhr wieder aufzustehen um nachts schlafen zu können. Es ist ziemlich kühl und windig geworden, trotzdem begeben wir uns zum Hafen. Ein sehr romantischer Ort für die ganzen vor Anker liegenden Boote. Sie haben alle eine ungetrübte Sicht auf das herrliche Panorama.



    Es wimmelt von kleinen Fischerhäusern, Restaurants und Bootsanbietern für Angel- oder Gletschertouren. Am Ufer stehen unzählige Angler und versuchen ihr Glück mit Lachsfang. Dabei sieht man die unterschiedlichsten Fangsysteme, solange wir das beobachten, keine mit Erfolg.



    Auf dem Rückweg sind immer mehr Leute am Strand, die an Lagerfeuern sitzen um zu grillen oder einfach nur zu relaxen. Ein sehr schönes Ambiente. Die Campgrounds in Seward sind alle schon ziemlich belegt, wenn das jetzt die Vorsaison ist, möchte ich nicht wissen wie das hier in der Hochsaison aussieht.



    21:00 Uhr sind wir wieder zurück. Wir trinken noch ein Bier und Wein, eigentlich hätte es heute auch Glühwein sein können, und blicken auf die beeindruckende Berglandschaft. Da es nicht dunkel wird, haben wir dazu ewig Gelegenheit.




    Zurückgelegte Kilometer: 140
    Campground: Resurrection RV Parking – staatlich
    Preis: $30


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    Besser kann man es nicht ausdrücken :EEK: Man könnte fast meinen, dass ihr den Grizzly hättet streicheln können. Was für ein Erlebnis :!! Aber aus dem Auto seid ihr nicht ausgestiegen, oder?!?

    Nein, ausgestiegen sind wir nicht ;) , wir waren so schon nah genug dran....




    Wow, die Gletscherwanderung liest sich ja ganz klasse :!! War sie sehr anstrengend?

    Nein, sie war nicht anstrengend, man hat auch keine Zeit darüber nachzudenken :gg:

    Das sind ja sehr schöne Eindrücke bisher. Besonders natürlich immer wieder die Tiersichtungen. Dass man auch in Alaska nur in aller Frühe Bären sieht, hätte ich jetzt nicht vermutet. Ich hatte immer gedacht, man sieht sie dort häufig.

    Hallo Bettina, ich glaube nicht, dass man Bären in Alaska nur in aller Frühe sieht, die Chancen sind zu dieser Zeit aber nicht schlecht.
    Gerade zur Lachssaison kann man an den entsprechenden Stellen viele Bären beim Lachsfang beobachten. Ich war allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht da :traen:

    Die Gletscher-Tour hab ich mir auch schon mal angesehen :!! Scheint sich ja zu lohnen, obwohl ich nicht soooo begeistert bin von solchen Touren :schaem::schaem: Ich würde das wohl nur bei gutem Wetter machen. Wie lange vorher hast Du gebucht? War das die Tour "Ice Fall Trek" für 89$?

    Ich habe glaube ich zwei Tage vorher gebucht, wir waren dann auch nur zu viert. Die darauf folgende Gruppe war schon größer, ich weiß nicht wie der Andrang in der Hauptsaison ist.


    Wie schon geschrieben, mag ich geführte Touren auch nicht, diese allerdings würde ich wiederholen. ;)


    Es war der Ice Fall Trek.

    Holger schrieb, dass sich der Besuch bis zur Sicherheitsgrenze nicht lohnen würde. Wo ist diese Sicherheitsgrenze??? Ulli, wie weit seid ihr gewesen? Da es wohl inzwischen $25 p.P. kostet, wäre ich schon an mehr Infos interessiert. Kann man nur an den Fuß des Gletschers ran, oder auch ein Stück auf ihn rauf oder gar ganz hoch? Oder in irgendwelche zugänglichen Spalten rein? Ich hab so gar keine Vorstellung. :nw:

    Hallo Manu, bei der Sicherheitsgrenze bezog ich mich auf den Punkt an dem steht, dass das weitere Betreten des Gletschers auf eigene Gefahr geschieht.


    Man kann sich selbstverständlich auch allein in den gesamten Gletscher begeben. Das haben sogar Familien mit Kindern getan. Aber alle von ihnen hatten eine professionelle Ausrüstung an, das heisst, mindestens Spikes und Helme.


    Da der Gletscher in seinen Ausmaßen riesig ist, kannst Du natürlich in ein paar Stunden nur an der Oberfläche kratzen, wir haben auch in metertiefe Spalte geschaut, wenn Du über das nötige Equipment verfügst, kannst Du da auch reinklettern. Das wird auch in Klettertouren angeboten.


    Wie Ulli schon schrieb, muss man genau aufpassen wo man hintritt, kleine Bäche, die überall fließen und sehr unscheinbar aussehen, können ein paar Meter tief sein.


    Ich persönlich würde nur mit professionellen Führern diesen Gletscher tiefer betreten, auch wenn ich sonst kein Freund geführter Touren bin. Aber das muss jeder für sich entscheiden.


    Hier noch ein paar Fotos.

    6:00 Uhr heizen wir das Wohnmobil durch und frühstücken. Mit Blick auf den Bach der neben unserer Site fließt. Wir genießen die Flexibilität, die es erlaubt, das zu tun was man gerade will, in diesem Fall frühstücken. 6:45 Uhr, nach dem Dumpen, verlassen wir den Campground und begeben uns auf den Weg zum Matanuska Gletscher. 9:30 Uhr beginnt unsere Gletscherwanderung, wir haben also noch ausreichend Zeit. Allerdings – in Alaska muss das nichts heißen. Die Straßenverhältnisse und -sperrungen oder auch die extremen Winde können zu unverhofften Pausen führen.


    Wir haben jedenfalls herrlichen Sonnenschein und teilweise azurblauen Himmel. Wir kommen den Bergen immer näher und würden am liebsten alle paar Minuten einen Fotostopp einlegen. Tiere bekommen wir noch nicht zu Gesicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.


    Ohne Verzögerungen kommen wir bei MICA-Tours an. Hier startet die Wanderung. Wir haben allerdings noch 45 Minuten Zeit, die wir mit Eis, Kaffee und facetimen mit Tochter und Enkel in Berlin überbrücken.


    Doch dann ist es soweit. Unsere beiden Guides Brett und Chris weisen uns und zwei weitere Amis, die an der Tour teilnehmen, in die Risiken der kommenden Wanderung ein. Danach erhalten wir Helme und Spikes für die Schuhe. Wir fahren in einem klapprigen Ford zum Gletscher, dessen Eingang ich nie entdeckt bzw. als einen solchen wahr genommen hätte. Nach einem kurzen Fußmarsch zum offiziellen Ende der Besichtigungszone des Gletschers setzen wir unsere Helme auf und schnallen die Spikes an. Ab jetzt betritt man den Gletscher, wenn man den Hinweistafeln Glauben schenken darf, auf eigene Gefahr.


    Unser Weg führt über Schlick, ähnlich wie an der Nordsee bei Ebbe, hin zu den ersten Eisfeldern. Einzelne Passagen sind nur über Planken zu überwinden. Von überall hören wir das Rauschen von Schmelzwasser. Der Matanuska Glacier hat eine Länge von 26 Meilen und kann bis vier Meilen breit sein. Er gehört zu der Art der Talgletscher und soll der größte der Welt sein. Da waren sich aber Brett und Chris nicht ganz sicher.


    Da wir am Anfang der Tour nur einen kleinen Teil vom Gletscher sehen, sieht er so aus der Ferne ziemlich unscheinbar aus. Das soll sich aber noch ändern. Die Wanderung dauert drei Stunden, die wie im Flug vergehen. Wir beobachten die Farbspektren des Eises, klettern auf kleine Eisberge und überqueren kleine Bäche die bis drei Meter tief sind. Es sind wunderschöne Momentaufnahmen, die man wohl nicht mehr vergisst.







    Als Fazit muss ich sagen, dass sich der Besuch des Gletschers bis zur oben genannten Sicherheitsgrenze nicht lohnt. Da kann man den Eintritt sparen und den Gletscher von der Straße aus kostenlos betrachten. Geht man allerdings den Schritt weiter und dringt in den Gletscher ein, so ist das ein grandioses Erlebnis und jeden Dollar wert.


    Erschöpft setzen wir unseren Weg im Fahrzeug Richtung Anchorage, der größten Stadt Alaskas fort. Hier hat uns auch die Zivilisation der westlichen Welt wieder. Dreispurige Autobahnen führen in und aus der Stadt. Wie schön ist es doch noch vor zwei Stunden gewesen, so ganz allein auf der Straße.


    In Anchorage kaufen wir uns unser diesjähriges Souvenir. Es ist ein Ulu, ein Messer das die Ureinwohner Alaskas verwendeten, um ihr Essen zuzubereiten. Die Ulus werden in der Ulu Factory hergestellt, man kann zugucken, wie die einzelnen Modelle hergestellt werden.


    Das Fahren mit dem Wohnmobil ist in Anchorage nicht so spaßig, auch weil das Navi mir immer erst in letzter Sekunde mitteilt, wann ich abbiegen soll. Irgendwie schaffen wir es aber dann doch auf den Seward Highway zu gelangen. Von dort sind es noch 13 Meilen bis zum geplanten Stopp auf dem Bird Creek Campground. Die haben es allerdings in sich. Bei fast orkanartigen Stürmen, habe ich Mühe das Gefährt einigermaßen gerade in der Spur zu halten.


    Wir erreichen trotz alledem gesund den Bird Creek, auf dem wir uns bei normalen Verhältnissen nicht niedergelassen hätten. Er ist einfach ein Parkplatz auf einer Anhöhe mit ein paar Grillplätzen und Tischen. Egal, wir trinken ein Alaska Amber und Wein und essen unsere für gestern geplante Pasta. Ach ja, heute hat auch ein Moose vor uns den Highway überquert. Leider war er zu schnell wieder verschwunden, als das ich ein Foto von ihm machen kann.


    Matanuska Glacier


    Zurückgelegte Kilometer: 335
    Campground: Bird Creek Campground – staatlich
    Preis: $15


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    Da unserer diesjähriges Reiseziel Alaska heißt (allerdings werden wir mit Auto und Schiff unterwegs sein), bin ich natürlich mehr als neugierig, was ihr erlebt habt und ob es identische Ziele gibt. Der Matanuska Glacier steht schonmal auf unserer Agenda. ;)

    Hallo Manu,


    der Matanuska ist auf jeden Fall ein Highlight :clab:

    Wow, die Bilder sind klasse :!!:clab: Ich hoffe, die Bären zeigen sich auch uns so nahe ;;PiPpIla;;

    Uns wurde gesagt, dass die beste Zeit um Wildtiere zu sehen, gegen 3:00 Uhr ist. Das kann ich aber weder bestätigen noch dementieren, denn zu dieser Zeit schlafe ich meist oder fahre zu mindestens nicht durch die Gegend ;)
    Die Aufnahmen wurden, dank Jetlag, gegen 6:30 Uhr gemacht, so früh waren wir allerdings auch nie mehr unterwegs ;-)



    Siehst du, da sind die Viecher schon wieder :wut1:
    War das nur am Wasser so, oder musstet ihr immer voll vermummt sein?

    Das war das einzige Mal, dass wir von Moskitos belästigt wurden, lag wohl am Wasser.
    Ich weiß aber nicht, wie es im Juli oder August aussieht, wir waren ja für Alaska Verhältnisse "früh dran" ;)

    Hallo Holger ;ws108;
    Ich bin auch noch zugestiegen - sehr interessant, was du hier berichtest!


    Eure Bären-Begegnungen sind der Hammer!!! Wie der Grizzly auf der Straße liegt, ist ja unglaublich!
    Wir haben leider, auch nach diversen Yellowstone- und Sequoia-Besuchen, noch nie Bären außerhalb von Zoos gesehen :( - vielleicht müssten wir doch mal von Vancouver nach Alaska fahren

    Ich nehme es mal vorweg, es waren leider die letzten Bären, die wir auf dieser Reise sahen. :(
    Zuvor sahen wir auch nur einen einzigen und das war im Yellowstone.



    Ist ja nett - in Niagara haben wir so etwas nicht gesehen. Und besonders freundlich waren die Officers dort auch nicht...

    Oh das kenne ich, dort erlebten wir auch den unfreundlichsten Officer ever. Beim Grenzübertritt Kanada - USA...

    6:00 Uhr frühstücken wir mit gekochtem Ei und dem noch immer frischen Brot aus Whitehorse. Heute wollen wir so weit wie möglich Richtung Matanuska Gletscher kommen, damit wir morgen relativ schnell dort sind, um eine Gletscherwanderung zu unternehmen.


    Schnell sind wir wieder auf dem Alaska Highway.




    Nach zehn Minuten stehen zwei komische Gestalten auf der Straße. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es Bären sind. Ein dritter trabt gerade seelenruhig über die Fahrbahn und bleibt in der Mitte stehen. Wir sind hin und weg und wissen gar nicht wohin wir zuerst hinschauen sollen. Die beiden ersten fressen am Wegesrand und lassen sich durch uns überhaupt nicht stören. Aber ihr Kumpel macht keine Anstalten uns Platz zu machen. Langsam fahre ich weiter und siehe da, er rückt etwas zurück. Dann legt er sich gemütlich auf die Straße und beobachtet mich. Es ist für uns wie im Traum. So nah mit diesen Tieren zu sein ist schon toll.







    Einen Kilometer weiter bewegt sich wieder etwas am Straßenrand. Diesmal ein Schwarzbär. Auch er lässt sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen. Schweren Herzens fahren wir weiter. Das ist ja mal ein Einstieg in den Tag.



    Die Straße wird indes immer schlechter. Oft fahren wir nur Gravelroad und kommen dementsprechend langsam voran. Wir erreichen Beaver Creak, dem letzten Ort vor der kanadischen Grenze. Wir schenken dem Mitarbeiter im Visitor Center unsere Lebensmittel, die wir nicht mit in die USA nehmen dürfen. Er freut sich und wir haben seinen Segen.


    Nach dem Verlassen Kanadas sind es noch 30 Kilometer bis man an der amerikanischen Grenzstation ist. Vorher kommt man am offiziellen Grenzstreifen der beiden Nationen an. Ähnlich wie in Greenwich, kann man zwischen den beiden Ländern hin und her springen. Pathetisch wird auf die lange Freundschaft und das liebevolle Miteinander der beiden Staaten hingewiesen, mit dem Hinweis das dies ein Vorbild für die ganze Welt ist.





    Die Einreise in die Staaten geht relativ schnell, die obligatorischen Fragen nach Schusswaffen oder Lebensmitteln und nach zwanzig Minuten sind wir unsere Fingerabdrücke und $12 los. Dafür haben wir aber freie Fahrt ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.


    Wir fahren Richtung Tok, die Straße ist um einiges besser als in Kanada. Unzählige Seen und Berge säumen den Weg, eingerahmt von Pinien und Laubbäumen. Wir haben ziemlich starken Wind und kommen nicht so schnell voran wie gedacht . Es ist schon ein Unterschied, ob man mit einem RV oder einem SUV unterwegs ist. Ein Wohnmobil zu fahren ist für mich schon bedeutend anstrengender.


    In Tok begeben wir uns ins Visitor Center um Infos über Geldautomat, Dumpen, Frischwasser und Einkauf zu erhalten. Die einzige Mitarbeiterin unterhält sich gerade mit einer Frau die in den Denali National Park will und alles mögliche wissen muss. Mir wird mit einem milden, verständnisvollen Blick suggeriert, das ich gleich an der Reihe bin. Nach zehn Minuten gehen wir unverrichteter Dinge. Wir finden auch alles allein, tanken, dumpen, holen Frischwasser und kaufen ein. Hier ist es noch etwas teurer als in Whitehorse aber trotzdem nicht hoch wie wir es uns vorgestellt haben.


    Am Geldautomat füllen wir unsere Bargeldkasse auf, um dann zu Fast Eddys Restaurant zu gehen um zu essen. Wir wollen nur eine Kleinigkeit, aber jedem sei gesagt, alle Portionen sind riesig, also richtig riesig, so XXL mäßig. Dafür aber sehr preiswert.





    Gegen 17:00 Uhr kommen wir auf dem Tolsona Campround an.




    Es ist ein privater Campground mit Strom- und Wasseranschluss, Dumpmöglchkeiten und einem kleinen Kiosk mit Waren des täglichen Bedarfs.
    Wir finden einen Stellplatz direkt am Fluss, mit Grillplatz, Strom und Wasser. Die Idee mit dem Platz am Wasser war allerdings nicht so clever, da es hier nur so von Mücken wimmelt. Vermummt und umhüllt von Moskitospray sitzen wir noch lange am Feuer. Eigentlich sollte es heute Spaghetti geben, aber dank Eddy essen wir nur ein bisschen Käse…


    Zurückgelegte Kilometer:504
    Campground: Tolsona Wilderness Campground – privat
    Preis: $35


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    Vielen Dank an alle Zugestiegenen für die nette Begrüßung :SCHAU:




    Bei uns war Alaska und der Yukon 2014 ebenfalls unsere erste (und bisher einzige) Wohnmobilreise ... wir waren hin und weg von dieser wunderbaren Natur ...

    Hallo Ulli, ja die Natur ist wirklich einzigartig :!!


    Kleiner Tipp: Du hast alle Zeit der Welt und muß nicht jede Stunde einen Tag einstellen....

    Danke, ich gelobe Besserung :schaem:



    Fliege übrigens auch gerne Swiss und Edelweiss!

    ja, Swiss und Edelweiss fanden wir auch sehr gut.



    Gleich zu Beginn der Reise eine Bärensichtung ist keine schlechte Ausbeute :!!

    ja das war schon beeindruckend, vor allen Dingen, wenn man nicht damit rechnet.



    Normalerweise bin ich gar kein RV-Urlauber, aber für Alaska könnte ich mir das schon vorstellen...

    Wir waren bis dato auch skeptisch gegenüber RVs, aber seit Alaska hat sich das geändert. Und gerade Fraserway bietet hervorragenden Service.


    Ich hoffe, ihr habt noch Platz im Wohnmobil, ich würde auch noch gerne mitfahren! Alaska steht schon lange auf meiner Bucket List!

    Immer gern ;)

    4:20 Uhr bin ich wach. Ich habe sehr gut geschlafen und begebe mich nun auf Entdeckungstour . Die Sonne geht gerade auf und sendet ihre rötliche Morgenfarbe in mein Gesicht. Wo war gleich die Sonnenbrille? Es ist herrliche Ruhe und die Vögel zwitschern um die Wette. Ich wecke Heidi und wir gehen zum anliegenden Pine Lake. Ein wunderschöner See in idyllischer Lage. Die Sonne sorgt dafür, dass sich über dem See ein dampfender Schleier bewegt. Dazu singende Vögel und krakeelende Enten. Im Hintergrund sehen wir die vielen Berge mit ihren noch schneeweißen Spitzen. Es sind ca. 10° C, auf den Tischen am See ist noch etwas gefrorenes Wasser zu sehen, die Nacht war wohl nicht sehr subtropisch. Nach diesen Morgeneindrücken heizen wir das Auto und frühstücken. Wir haben wirklich erstaunlich viel Platz um alle Utensilien aufzubauen. Und auch um sie wieder einzupacken, denn wir wollen nun los.


    Wir fahren den Alaska Highway Richtung Beaver Creek. In Haines Junction tanken wir das erste Mal. Leider ist noch keine Prognose in Punkto Benzinverbrauch zu machen. Die Anzeige wechselt aus dem „ich bin rappelvoll“ in den „so, endlich ist etwas verbraucht“ – Modus erst nach ca. 100 Kilometern. Deshalb bezahlen wir für gestrige 152 km 60 CAN$. War wohl nicht ganz voll getankt. Wir fahren weiter durch atemberaubende Landschaften. Vorbei an den Bergen und grünen Wiesen Richtung Kluane Nationalpark. Dort werden wir im Visitor Center gleich freudig von einer Rangerin begrüßt. Endlich hat sie etwas Abwechselung. Sie hat auf dem Vorplatz schon eine Reihe Spektive aufgebaut. Durch die können wir auf die Gipfel der knapp 2.000 m hohen St. Elias Mountains schauen und die dort kampierenden Mountain Goats bewundern. Wir erhalten noch Tipps für ein paar Hikes und freundliche Wünsche für die Weiterfahrt.


    Am Kluane Lake laufen wir den ca. einen Kilometer langen Soldier’s Summit Trail ab. Hier wurde der Alaska Highway 1942 offiziell eröffnet. Er führt in die Berge und von ganz oben hat man einen tollen Blick auf den See und seine unterschiedlichen Farben. Auf einem Parkplatz direkt am See essen wir unseren Salat. Dabei schauen wir vom Fenster genau auf die sonnenbeschienenen Berge, den See und violette Wildblumen. Wir wollen gar nicht weiter. Bisher bereuen wir die Wahl eines Wohnmobils keine Minute.


    Kluane Lake:








    Der Alaska Highway wird im weiteren Verlauf immer schlechter, viele Stellen werden ausgebessert, andere warten sehnsüchtig darauf. Nach einer 17 km langen Fahrt auf Schotterpiste kommen wir amLake Creek Campground, unserem heutigen Ziel an. Umgeben von Bergen und Bäumen finden wir ein stilles Plätzchen, natürlich mit Feuerstelle und kostenlosem Holz. Wir erledigen den Papierkram und die Bezahlung und machen es uns danach mit Kaffee und Büchern in der Sonne gemütlich.


    Lake Creek Campground:






    Es ist wie im Kitschfilm: die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und weiter nichts als schöne Gegend. Es gibt auch keinen Handyempfang, geschweige denn Internet. Nur Mücken, aber wir haben ja Moskitospray. Abends grillen wir über dem Holz unsere gestern gekauften Lammkarrees.



    Mit einem letzten Schluck Wein und den restlichen Yukon Red Ales lassen wir den Abend ausklingen. Gerade als wir ins Bett gehen wollen, traue ich meinen Augen nicht. 40 Meter von unserem Tisch entfernt, schlendert ein Schwarzbär entlang. Heidi verlässt fluchtartig das Gelände um den Fotoapparat zu holen. Danach beobachtet sie die Szenerie aus sicherer Entfernung vom Inneren des Wohnmobils. Ich versuche so viel wie möglich Bilder zu schießen.Der Bär und ich stehen uns nun Auge in Auge gegenüber. Er hat aber nur Mitleid mit mir, dreht sich weg und trottet von dannen. Man war das ein stattlicher Bursche. Ein schöner Abschluss eines schönen Tages.


    Unser abendlicher Freund:



    Zurückgelegte Kilometer: 220
    Campground: Lake Creek Campground – staatlich
    Preis: CAN$12


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