Tag 26 – 1. August
Cathedral Gorge State Park und Rainbow Canyon
Es geht weiter Richtung Süden – von Ely aus der „Great Basin Highway 93“. Die ersten 80 Meilen „without service“ ziehen sich etwas – es gibt nichts weiter zu tun oder zu sehen außer Sagebrush-Steppe und einige Berge. Im Örtchen Pioche dann wieder die erste Tankstelle, aber bald danach zweigt ein kurzer Weg ab zum Millers Point, dem nördlichsten Punkt des Cathedral Gorge State Park.
Wir sahen schon vor dem Abzweig, dass die Landschaft für uns wieder interessant wird – rote Felsen und eine Abbruchkante. Aber wir waren nicht darauf gefasst, was uns im State Park erwartet! Am Millers Point schaut man schon in die Cathedral Gorge hinein und erblickt unzählige Formationen mit Türmchen und Schluchten. Von hier aus könnte man schon innerhalb einer Meile in den Park hinunterwandern. Da es uns so gut gefallen hat, sind wir zumindest die erste steile Treppe abgestiegen und haben nur so gestaunt, was die Natur hier wieder vollbracht hat.
Millers Point
Dann sind wir aber wieder hoch und mit dem Auto zum eigentlichen Parkeingang gefahren. Das Visitor Center war wegen Renovierung geschlossen – aber man kann, wie oft in den State Parks üblich, das Eintrittsgeld in einem Umschlag deponieren.
Die Wege sind kurz; den Abzweig zum Campground haben wir uns gespart, und waren schnell am ersten Höhlensystem, den Moon Caves, in die man einfach durch Felsschluchten hineinlaufen kann. Es war wunderbar, sich durch die hohen Felswände zu winden und immer neue Formationen zu entdecken. Teilweise kommt man nur gerade so hindurch, vor allem am Boden ist gerade genug Platz für einen Fuß. Aber es hat immer gereicht In den Schluchten war es auch meist schattig, also nicht zu heiß trotz 90°F Außentemperatur.
Moon Caves
Es gibt noch zwei weitere zugängliche Höhlenschluchten: Canyon Caves und Cathedral Caves. Letztere hat ihren Namen von einer Felsformation, die vor der eigentlichen Schlucht steht und wie eine Kathedrale geformt ist.
Canyon Caves
Cathedral
Der Park ist super – und auch wieder so ganz anders, als alles, was wir bisher gesehen haben. Im Gegensatz zu den Slotcanyons, die längs ausgewaschen sind, kommt hier das Wasser anscheinend von oben und formt das Gestein wieder ganz anders.
Was auch noch toll war: die ganze Zeit, die wir im State Park unterwegs waren, waren wir die einzigen Besucher – also völlig ungestört!
Nach einem kleinen Picknick vor der Kathedrale haben wir den Park wieder verlassen, immer noch voller Staunen.
Etwa 15 Meilen weiter haben wir Caliente erreicht, die nächste Stadt, wo wir auch eine Übernachtung haben im einfachen „Shady Motel“. Es ist aber sehr ordentlich und gut für eine Übernachtung. Gegenüber dem Motel ist das historische Railroad Depot, das im „Mission Revival Style“ gebaut ist.
Zunächst sind wir daran vorbeigefahren und weiter zum Rainbow Canyon, dessen Durchfahrtstraße südlich von Caliente abzweigt.
Die Straße ist durchgehend asphaltiert; es gibt einige „Dips“ in den Flashflood-Abschnitten der Straße. Sie führt 20 Meilen an der Eisenbahnlinie entlang bis zur Ghost Town Elgin. Die Strecke ist so, wie wir sie mögen: Felsen in bunten Farben und unterschiedlichen Formen.
In Elgin steht das frühere Schulhaus, das man wohl besichtigen kann – aber als wir dort waren, konnte man nur von außerhalb des Zauns auf das Schulhaus schauen. Sonst haben wir auch nicht viel gesehen, aber es war auch nicht unsere Präferenz.
Wir sind den Scenic Drive durch den Rainbow Canyon wieder zurückgefahren, haben das Motelzimmer bezogen und dort ein kräftiges Gewitter erlebt. Wir waren froh, dass wir zu der Zeit nicht mehr im Canyon waren - eine Stunde vorher waren dort noch keine Wolken zu sehen, erst auf der Rückfahrt.
Bald darauf hatte sich aber wieder alles verzogen, und wir sind die paar Schritte zum Knotty Pine Restaurant gegangen und haben dort Burger gegessen. Die waren okay, aber wir mussten noch nie so lange auf einen Burger warten ... Und sonst fanden wir den Laden auch etwas schmuddelig.
In Caliente gibt es ja auch nicht viel; die Pizzeria soll ganz gut sein - aber wir haben mal wieder den Ruhetag erwischt