Beiträge von Ellen & Udo

    21. Oktober 2019 - Familienbesuch


    Weiter geht’s mit etwas Verspätung.


    Der Morgen graut (im wahrsten Sinne des Wortes) in Litchfield, von wo wir uns auf den Weg nach St. Louis machen. Die dicken Wolken versprechen nichts Gutes, aber glücklicherweise reißen sie im weiteren Verlauf des Tages doch noch auf.


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    In Litchfield gibt es zwei Alignments der Route 66, (1930 - 1940 und 1940 - 1977). Wir machen ein paar Fotos an der älteren Streckenführung, vor allem vom verlassenen Belvidere Motel. Die Geschichte dazu findet ihr im Route 66 Thread.


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    Ein weiterer kurzer Stopp an der Soulsby Station, einer schön restaurierten Shell Tankstelle, in Mount Olive muss auch sein, auch wenn niemand da ist und das Wetter schaut weiterhin eher trüb drein. Immerhin lassen sich ein paar "sunny spells" blicken.


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    Über Land geht es weiter bis nach St. Louis, wo wir eine Verabredung mit Kim Hoelscher haben. Sie gehört zu Ellens Verwandtschaft in dieser Gegend und wir treffen uns immer, wenn wir in der Nähe sind. Und wie sich das gehört für St. Louis in einer Brewery mit dem schönen Namen „Schlafly“. Das hat schon fast Tradition. Kim hat uns versprochen, ihre Eltern, die fast ihr ganzes Leben an der Route 66 und Umgebung verbracht haben, zu bitten, Teil unseres Buchprojekts zu werden. Wenn man doch schon Verwandte hat, die so prima passen würden.


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    Das war auch kein Problem, die beiden waren gerne bereit dazu. Ein paar Meilen müssen wir zu ihrem jetzigen Wohnort fahren. Krakow, Missouri erreichen wir recht schnell über die I-44.


    Natürlich haben die beiden eine Menge zu erzählen. Auch das Foto-Shooting meistern sie mit Bravour. Ihre Geschichte und das Portrait-Foto findet ihr im Buch im Kapitel „Missouris grüne Hügel“.


    Darüber hinaus sind an diesem Tag nicht viele Bilder entstanden, eigentlich gar keine mehr, denn wir haben doch recht lange gequatscht.


    Den Gateway Arch haben wir aber noch aus dem fahrenden Auto „mitgenommen“, genau wie Chain of Rocks Bridge über den Mississippi, die sonst sicher auf dem Route 66 Programm gestanden hätte. Heute muss ein Blick aus dem Seitenfenster genügen. Die Chain of Rocks ist ja für den Autoverkehr gesperrt, wir nehmen also die Brücke nebenan.


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    Übernachtet wird im Drury Inn & Suites Forest Park, wo Kim uns ein Zimmer reserviert hatte.


    Ja und damit haben wir alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Alle Interviews und Foto-Portraits im Kasten, 23 an der Zahl.

    Es ging alles doch schneller, als wir erwartet haben, was bedeutet, dass wir noch volle 5 Tage bis zu unserem Rückflug haben.


    Wir können also ein bisschen improvisieren und fassen eine kleine Tour durch Illinois, Kentucky und Indiana ins Auge. Davon mehr in den nächsten Kapiteln.


    Euer Titelbild gefällt mir, aber ich habe den Eindruck, dass das renovierte Motel doch ziemlich nahe am Original geblieben ist, und beim gleiche Licht auch gut rüberkommen würde.

    Das ist richtig, man merkt den Unterschied wahrscheinlich auf den ersten Blick kaum, vor allem im Dunkeln. Wir haben das renovierte Motel auch noch nicht im Original gesehen. Es ist auch eher das Gefühl, zu wissen, dass die "alte Haut" durch eine neue ersetzt wurde. Was ja völlig okay ist. Auch die Innenräume sind neu gestaltet worden, da wird man den Unterschied noch sehr viel stärker merken. Wir mochten eben das etwas "Angestaubte", weil es ein Stück 66-Nostalgie war. Okay, ist es auch jetzt noch, aber eben ein bisschen "anders". Wenn man es nicht gekannt hat, wird man das kaum nachvollziehen können. Macht aber nix ;) . Und natürlich werden wir dort wieder übernachten, wenn uns der Weg dorthin führt . Aber schön, dass Dir das Cover gefällt. Das freut uns natürlich.


    Neues aus Missouri


    Das Boots Court in Carthage, Missouri an der Route 66 erstrahlt in neuem Glanz. Das Motel wurde gründlich renoviert, 7 Zimmer sind bereits komplett fertiggestellt, die anderen folgen in den nächsten Wochen. Die schöne Neonbeleuchtung wurde, wie man sieht, ebenfalls wieder in Betrieb genommen. Und auch "drumrum" wurde einiges erneuert.


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    Foto: Courtesy of Boots Court


    Das freut uns natürlich besonders, denn dieses Motel ist auf dem Cover unseres Route 66 Buches abgebildet. Damals noch im charmanten und älteren Zustand. Wer also auf der 66 unterwegs ist und im Stil der alten Zeit übernachten möchte, dem sei das "Boots" empfohlen. Wobei wir uns gerne an unsere Besuche dort erinnern. Nicht umsonst ist das Motel in unserem Buch "gefeatured". Schaut es euch selbst an. Bücher liegen hier versandbereit. Kurze PN genügt.


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    Wir schauen uns auch oft Friedhöfen an, diese alten Steine und Erinnerungen sind immer wieder berührend.


    Dann solltet ihr, falls sich die Gelegenheit mal wieder ergibt, die kleinen Friedhöfe entlang der Route 66 zwischen Newberry Springs und Needles in der Mojave Wüste besuchen (u.a. auch Amboy und Ludlow). Momentan ist ein Stück der Strecke wegen einiger defekter Brücken leider gesperrt, aber vielleicht ändert sich das ja mal. Hoffentlich. Falls ihr Facebook habt,hier mehr darüber:

    20. Oktober 2019 - Cruisin’ Illinois


    Es geht los mit einer „Early Morning Tour“ vom Bloomfield nach Towanda. Das ist ein Katzensprung. Wir haben morgens früh einfach noch etwas Zeit, bevor wir uns mit alten Autos befassen.

    Es ist Herbst geworden an der 66 - goldener Oktober vom Feinsten. Und es ist ein Sonntagmorgen und entsprechend still auf den Straßen und auch in Towanda. Wir haben den kleinen Ort für uns allein.


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    Nach einem ausführlichen Fotospaziergang geht’s zurück nach Bloomington/Normal. Genauer gesagt zu Ryburn Place in Normal. Hier findet im Anschluss an die gestern beendete Route 66 Konferenz ein „Cruise-In“ statt, zu dem im Laufe des Vormittags etliche Classic Cars erscheinen. Besonders schön eine Reihe von Chevrolet Corvairs in verschiedenen Ausführungen, aber auch andere Prachtstücke aus den alten Tagen der Route 66 sind zu bewundern.


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    Unser heutiges Tagesziel wird Litchfield sein. Litchfield? Das liegt doch westlich von Bloomington. Ja, aber wir haben noch eine Verabredung in St. Louis und deshalb müssen wir noch mal retour. Aber das macht gar nichts, wir werden diesen Tag komplett an der Illinois 66 verbringen und erst einmal auf Friedhofsbesuch gehen. Nick hatte die Idee und so steuern wir hintereinander gleich drei „Cemeteries“ an. Die ersten Ziele sind der Shirley Cemetery und der Funks Grove Cemetery, der etwas abseits liegt. Man muss den Weg kennen, um ihn zu finden. Aber wir haben ja Nick dabei.


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    Danach legen wir in Atlanta eine Lunch-Pause im „Palms Cafe“ ein. Mit Blick auf den bekannten „Muffler Man“. Das Cafe ist ein Route 66 Icon. Oder besser gesagt, es war ein Icon. Leider musste das „Palms“ im vorigen Jahr schließen. Corona hat auch an der Route 66 Opfer gefordert.


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    Nächste Station ist der Elkhart Cemetery, wo wir Penny Black wieder treffen, die zufällig auch hier unterwegs ist. Wer von Anfang an mitgelesen hat, wird Penny ganz zu Anfang der Reise finden. Ruhig ist es hier, die sonntägliche Herbststimmung tut ein Übriges. Friedhöfe erzählen Geschichten.


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    Weiter geht’s nach Williamsville, wo wir einen kurzen Stopp einlegen.


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    Springfield umfahren wir und nehmen Kurs auf den „Carlinville Loop“ der Route 66, einem alten Alignment, das über Auburn, Virden und Nilwood nach Carlinville und schließlich nach Litchfield führt. Die spätere, direktere Route 66 führt geradewegs nach Süden, parallel zur I-55 über Farmersville und Waggoner.


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    In Virden, Nilwood und schließlich in Carlinville entstehen jede Menge „Sonntagsfotos“ mit keinen Menschen drauf. Wie auch? Ist ja keiner zu sehen. Die Städtchen liegen wie ausgestorben da in ihrer sonntäglichen Ruhe. Das schöne Nachmittagslicht kommt aber wie gerufen. Carlinvilles Prachtstück ist das Court House, das sich im herbstlichen Look besonders gut macht.


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    Weiter geht’s durch das ländliche Illinois in den Sonnenuntergang. Auf einigen Feldern wird gearbeitet.


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    Die Sonne ist schon untergegangen, als wir Litchfield erreichen. Ein kurzer Stopp am Autokino und am Route 66 Museum.


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    Einchecken im Best Western und dann erwartet uns ein Abendessen im Ariston, einem der wohl besten Restaurants an der Route 66. Wir werden nicht enttäuscht. Essen super, Bedienung und Service ebenfalls. Alle sind total nett. Und natürlich ein Foto.


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    „Remember where good food is served“.


    18. Oktober/19. Oktober 2019 - Jetzt wird’s a bisserl langweilig ...



    ... zumindest für unbeteiligte Leser. Trotzdem gehören diese beiden Tage auch dazu. Wir haben eine Einladung. Zu einer Route 66 Konferenz in Bloomington, Illinois. „Miles of Possibility“, so heißt das jährlich stattfindende Treffen von amerikanischen Route 66 Enthusiasten, die sich um den Erhalt der Legende, die touristischen Möglichkeiten, die Renovierung alter Gebäude entlang der Straße und allerlei andere Dinge kümmern, die die Route 66 betreffen. Manchmal sind auch „Ausländer“ dabei, so wie auch diesmal. Wir sind zwei davon. Allerdings wollen wir nur als Zuschauer bzw. Zuhörer auftreten, die Vorträge überlassen wir den Fachleuten. Aber es bietet sich hier natürlich auch die Möglichkeit, ein paar Exemplare von „A Matter of Time“ an den interessierten Leser zu bringen. Was auch gelingt. Signierte Exemplare sind tatsächlich sehr gefragt.


    Zuerst aber gilt es, die fast 300 Meilen von Cuba, Missouri, nach Bloomington, Illinois zurückzulegen. Ein paar „Early Morning Pics“ von unserem Motel in Cuba müssen sein, irgendwie ist es ein „lila Morgen“.


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    Unsere Route führt und entlang der 66 via Bourbon, St. Clair und um St. Louis herum, wo wir der 66 untreu werden, um schneller voran zu kommen. Für ein paar „Unterwegs-Fotos“ in Bourbon und St. Clair reicht es aber noch.


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    Am Ziel angekommen, treffen wir Nick wieder, der ebenfalls auf Konferenz-Besuch ist und auch einen Vortrag halten wird. Und einige andere 66-Bekannte sind natürlich auch vor Ort. In der Garage des Konferenzzentrums entdecken wir den auffälligen Chevrolet Bel Air von Ron Jones, auch so ein bekanntes Gesicht der Community. Bekannt ist er als „Tattoo-Man“, was man auf dem Foto nur ansatzweise erkennen kann.


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    Abends erleben wir noch einen sehr interessanten Vortrag von Candacy Taylor, der sich mit der Route 66 Geschichte in Bezug auf die Probleme, die afro-amerikanische Reisende damals hatten, befasst. Ein Kapitel, das viele von uns gar nicht auf dem Schirm haben, wenn wir dort unterwegs sind. Sollten wir aber. Candacy hat dazu ein Buch geschrieben: „Overground Railroad“ - „The Green Book and the Roots of Black Travel in America“. Wer sich dafür interessiert, findet hier http://www.taylormadeculture.com mehr darüber.


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    Mehr gibt’s eigentlich nicht zu berichten. War alles recht interessant, hat sich aber schon ein bisschen zäh angefühlt. Aber unsere Tour ist noch nicht ganz vorbei. Wobei der „Pflichtteil“ eigentlich geschafft ist. Ab jetzt ist eher Freizeit angesagt.

    Soeben habe ich "Das Reinste Licht" beendet. Eigentlich war es als Urlaubslektüre gedacht, aber scheinbar konnte ich nicht warten ... =). Ein Roman, der an vielen Stellen an Karl May erinnert (das gefühlte ganze Land hat ja gerade dieses Thema ausführlichst und kontrovers diskutiert). Mir hat es gut gefallen (das Buch, nicht die Diskussion). Die Geschichte wird vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt, ist toll recherchiert, auch sehr detailliert, was ich mir nicht ganz leicht vorstelle. Hilfreich ist das Verzeichnis der realen Personen, das am Anfang einen guten Überblick über die Protagonisten gibt. Die Geschichte mit der "zweiten Expedition" ist komplett erfunden, sie hat es nie gegeben. Aber das macht ja das Buch aus. Eine spannende Erzählung vor dem Hintergrund der berühmten "Lewis und Clark" Expedition, die auch deutlich macht, unter welch schwierigen Bedingungen man damals in Richtung Westen aufbrach. Auch diese erfundene Expedition bricht in St. Louis auf (genau wie "Lewis & Clark"). Wir machen Bekanntschaft mit der damaligen Wildnis in Missouri (Osage River), später mit dem Arkansas River etc. etc. Nicht nur Geschichte, auch ein Stück amerikanischer Geografie. Und irgendwie begegnet man der Vergangenheit einer Region, die man heute selbst kennt. Das hat was. Dirk hat, wie auch im ersten Buch, eine teilweise klare Sprache verwendet - aber das ist richtig so, denn es entspricht der damaligen Zeit. Und dass es nicht zimperlich zuging, auch bei den Begegnungen mit den Indianern (ich bleibe bei diesem Wort, da kann das ZDF sich noch so bemühen). Sehr gut auch das Nachwort des Autors, in dem der historische Hintergrund noch einmal beschrieben wird. Wer also etwas für amerikanische Geschichte im Verbund mit einer abenteuerlichen Reise durch den noch unerschlossenen Westen übrig hat, dem kann man das Buch nur empfehlen. U.

    Den Schwiegersohn von Gary Turner durften wir auch kurz kennen lernen.

    George. Yep, er ist meistens vor Ort.

    Kann gar nicht genug kriegen von euren schönen R66 Geschichten

    Dann müssen wir wohl die Facebook - Geschichten auf unseren Blog übertragen. ;). Aber da findet sich ja auch schon einiges. More to come soon.


    Herrlicher Kleinstadtflair!

    Small Town America - ein wesentlicher und unbedingt sehenswerter "Bestandteil" an der 66 und anderswo im Land.

    17. Oktober 2019 - Missouri all the way


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    Heute steht uns ein ruhiger Tag bevor. Deshalb nehmen wir uns wieder Zeit am Morgen für’s Frühstück mit Debbie Dee im Pancake Hut gleich neben dem Boots Court. Wir bekommen Gesellschaft von Ron Hart und seiner Frau, die wir von den letzten Besuchen schon kennen. Die beiden gehören ebenfalls zur Route 66 Community und kümmern sich besonders um das Boots Court. Ron hat über lange Zeit geholfen, das Motel so gut es in seinen Kräften stand, zu renovieren. Was wir noch nicht wissen damals: Das Boots wird ein Jahr später an eine lokale Investorengruppe verkauft werden. Diese haben es inzwischen noch einmal von Grund auf renoviert bzw. sind noch dabei. Inzwischen ist es nach einer mehrmonatigen „Ruhezeit“ wieder eröffnet worden. Leider ist Debbie Dee nicht mehr mit dabei. Viele werden sie als gute Seele des Boots Court vermissen. Wie gut, dass wir sie auf dem Hinweg für unser Projekt noch ausführlich befragen und fotografieren konnten. Dass das Boots Court das Cover-Foto unseres Buches werden wird, wissen wir natürlich auch noch nicht. Diese Entscheidung wird erst viele Monate später fallen.


    Wir verabschieden uns von den Dreien, ein Foto muss natürlich auch noch sein. Ob wie sie noch einmal wiedersehen werden?


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    Unser nächstes Ziel ist die restaurierte Sinclair-Tankstelle in Paris Springs, wo wir uns ja auf dem Hinweg schon mit Barbara Turner, der Tochter von Gary Turner, der dieses Schmuckstück geschaffen hat, verabredet haben. (siehe Bericht vom 30. September). Unterwegs ist noch Zeit für ein paar Fotos in Avilla.


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    Auch heute lässt uns das Wetter nicht im Stich - strahlend blauer Oktoberhimmel und milde Temperaturen. Eine gute Jahreszeit für die Route 66.


    Bei Barbara ist es ruhig an diesem Vormittag, so dass wir in Ruhe unser Interview führen können. Die Fotos sind relativ schnell „im Kasten“ und danach heißt es „Bye bye till next time“. Es wird lange dauern bis dahin. Aber immerhin hat Barbara inzwischen per Post ihr Belegexemplar des Buches erhalten, wie die meisten anderen auch.


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    Der Rest des Tages besteht aus einer gemütlichen Fahrt entlang der Route 66 über Halltown und Springfeld, wo wir kurz an den „Lurvey Courts“ anhalten, einem verlassenen Route 66 Motel, das seit Jahren keine Gäste mehr gesehen hat. Auch dieses Relikt aus vergangenen Tagen wurde inzwischen abgerissen, wie so vieles andere.


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    Next stop ist das Munger Moss in Lebanon, ein legendäres Motel an der Route 66. Inzwischen ist es seit 76 Jahren (auf dem Foto waren es 73) in Betrieb. Bekannt ist das wunderschöne Neonschild, das zu den schönsten an der ganzen Strecke gehört. Leider passt eine Übernachtung heute nicht in unseren Zeitplan. Ramona, die Besitzerin hat trotzdem Zeit für ein bisschen small talk (auch sie kennen wir bereits von vorherigen Besuchen).


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    Die Brücke über den Gasconade River ganz in der Nähe ist heute nicht mehr befahrbar. Aber es ist die alte Route 66, die den Fluss auf dieser Brücke überquerte. Ob sie vor dem Abriss bewahrt werden kann, steht noch in den Sternen, aber es gibt Initiativen, die das Bauwerk retten wollen. Es könnte gelingen. Zu Fuß kann man rüber, das ist kein Problem. Wieder so ein Relikt, das dem eiligen Touristen meist entgeht. Dabei ist das Suchen und Finden dieser Orte eigentlich das Salz in der Suppe einer jeden Route 66 Tour. Wer Jerrys EZ66 Guide dabei hat, wird sehen, wie leicht es oft ist, an diese Orte zu gelangen. Man muss sich halt die Zeit dafür nehmen.


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    Danach steuern wir geradewegs unser heutiges Tagesziel an - ja, auch wir lassen auf dieser Reise viel aus. Aber das war ja beabsichtigt - wir haben es ganz am Anfang dieses Berichts erklärt.


    In Cuba übernachten wir im „Wagon Wheel Motel“, auch so ein „klassischer Ort“. An anderer Stelle haben wir darüber schon berichtet. Deshalb sparen wir uns das jetzt. Abendessen gib’s in „walking distance“ gleich nebenan im „Missouri Hick Barbecue“.


    Übrigens, wer einen Facebook Account besitzt (soll es ja geben) findet hier unsere Route 66 Seite mit vielen Informationen und Geschichten.


    Und unser Tacho springt gerade über die 5000 Meilen …


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    Kann ich nur beipflichten. Black and White is timeless. Ich mag diese Aufnahmen sehr.

    Deshalb war auch das erste Buch in b/w. "Through the lens of change", wie der Untertitel heißt, lässt sich so fotografisch besser umsetzen. Die Bilder haben viel Zustimmung drüben erhalten.


    Cooles Foto!

    Danke =)


    aber Ellen hat es toll gemacht

    Ja, für's erste Mal und dazu in einem amerikanischen Sender ...


    Die Beschreibung ist wunderschön

    Das ist nur ein Auszug. Nick hat einen wirklich schönen Text geschrieben. Sein Blick auf die Route 66 damals und heute. Und er ist länger geworden, als geplant. Aber jetzt passt es.


    Völlig unbekannt, aber die Bilder sind tol

    Small Town America - gibt's reichlich an der 66. Es müssen nicht immer die Tour-Highlights sein. Man lernt ein Land besser kennen, wenn man sich abseits der "Touristen-Pfade" bewegt. Und das ist bei der 66 auch heute noch der Fall, von ein paar wenigen Ausnahmen in Arizona abgesehen. Und die Straße "verändert sich" in ihrem Verlauf durch die acht Bundesstaaten. Genau wie die Menschen .

    16. Oktober 2019 - TV Show & Long Distance Driving


    Heute geht’s ins Fernsehstudio. Zumindest für Nick und Ellen. Nick hat das über einen befreundeten Redakteur bei Channel 10 in Amarillo arrangiert. Und dazu müssen die zwei früh raus. 6 Uhr 15 fängt die Live-Sendung im Frühstücks-Fernsehen an. „A Matter of Time“ soll vorgestellt werden. Dazu ein Interview mit den beiden. Ja, und das Ganze LIVE. Für Ellen ist das eine Premiere, die natürlich einiges an Nerven kostet. Aber sie hat das prima gemacht, wie ihr alle bestätigen. Nick natürlich auch.


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    Hier ist der Link, der immer noch online ist:


    INTERVIEW: Authors of 'A Matter of Time' give a sneak peek of what lies behind Route 66



    Nick hat danach einige berufliche Verpflichtungen an seiner University of West Texas in Canyon, so dass wir ab heute allein unterwegs sein werden. Allerdings wird es in drei Tagen noch ein weiteres Treffen bei einer Route-66-Veranstaltung in Bloomington, Illinois, geben. Davon später mehr.


    Heute steht uns noch ziemlich viel Fahrstrecke bevor. Wir wollen abends in wieder im Boots Court in Carthage, Missouri übernachten. Dort wartet schon Debbie Dee mit unserem reservierten Zimmer auf uns. Wer von Anfang an hier mitgelesen hat, kennt unsere freundliche Gastgeberin im Boots Court ja schon. (Wenn nicht, bitte zurück scrollen bis zum 30. September). Es sind knapp 500 Meilen und es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als von Zeit zu Zeit die Interstate 40 zu bemühen. Für einen reinen Route-66-Trip würde die restliche Zeit dieses Tages kaum ausreichen. Trotzdem halten wir noch an einigen 66-Highlights an, um Fotos zu machen.


    Erster Halt ist in Conway. Für Freunde von Gebirgslandschaften ist das eher nichts. Wir sind im texanischen Panhandle und der ist ziemlich platt. Und weit. Und das genau macht diese Region an der Route 66 aus. Weites Land. Nick hat diese Gegend in unserem Buch sehr schön aus seiner Sicht beschrieben: „Der hitzegebleichte Himmel dort draußen erscheint größer und weiter, als anderswo. Da ist nichts, was die Sicht verstellt oder die Sonne blockiert. Endlos dehnt sich der Horizont, kaum ein Baum stört den Blick; Hügel oder gar Berge, so scheint es, sind hier unerwünscht. Man könnte glauben, die untergehende Sonne berühren zu können.“


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    Das große Kreuz in Groom ist ebenfalls eine Stopp wert. 58 Meter hoch ragt es in den Himmel und ist weithin sichtbar. An seiner Basis finden sich lebensgroße Kreuzweg-Stationen. Religion spielt im Leben der Menschen hier eine große Rolle.


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    Ihr erinnert euch an Harley? Wir hatten ihn auf dem Hinweg in Erick, Oklahoma besucht. Er hat uns dringend empfohlen, auf dem Rückweg bei Melody vorbeizuschauen. Sie betreibt in Elk City (120 Meilen weiter östlich) den „Bazaar on 66“, einen hübschen Souvenir Shop, der auch andere Dinge im Angebot hat, als die üblichen 66-Artikel. Es lohnt sich, mal bei ihr vorbei zu schauen. Und wie man sieht, war sie von „A Matter of Time“ begeistert. Natürlich muss das im Bild festgehalten werden.


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    Hinter Tulsa beginnt der „Will Rogers Turnpike“, der ist mautpflichtig. Wir sind zwar in Eile, aber wir werden auch rechtzeitig ankommen und vermeiden deshalb die Schnellstrecke. Kurzer Abstecher über Big Cabin, wo eine große Indianerfigur („Giant Chief standing brave“) vor der untergehenden Sonne steht. Wir sind im Land der Cherokees, die vor Zeiten in diese Gegend umgesiedelt worden waren. Aber das ist eine längere und eigene Geschichte. Vinita liegt dann wieder an der Route 66 und macht sich ganz gut in der Blue Hour.


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    Noch 70 Meilen bis Karthago .. pardon, Carthage in Missouri. Es ist bereits dunkel, als wir dort eintreffen. Von Debbie Dee bekommen wir die Schlüssel für unser Zimmer im Boots Court (Radio in every room - you remember?).


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    Danach begleitet sie uns zum Abendessen ins „Sirloin Stockage“, fast schon unser Stammlokal in Carthage. Wir quatschen viel an diesem Abend - bis der Laden schließt - es gibt ja auch ne Menge zu erzählen, und verabreden uns am nächsten Morgen zum Frühstück im „Pancake Hut“ gleich neben dem Boots Court. Auch das ist schon fast Tradition.


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    Das war ein langer Tag heute, aber alles lief wie am Schnürchen. Was will man mehr?









    15. Oktober 2019 - im Ghost Hotel


    Heute freuen wir uns auf „Big Jim“, zumindest hoffen wir, dass wir ihn im Teepee Curios vorfinden werde. Und wir finden ihn vor. Jim Wigley, so sein richtiger Name, ist ein ehemaliger Truck Driver, der sein halbes oder eigentlich fast ganzes Leben auf der Route 66 und natürlich auch anderen Highways verbracht hat. Inzwischen ist er „retired“ und jobbt ein bisschen im Souvenir Shop gleich neben dem Blue Swallow.


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    Natürlich müssen wir ihn erst einmal in unser Vorhaben einweihen - wir haben ihn ja noch nie zuvor gesehen - was aber kein Problem ist. Er ist sofort bereit mitzumachen. Wir sind eben in Amerika. Sie sind unkomplizierter dort. Das Wetter spielt auch wieder mit, so dass wir die Bilder gleich draußen neben dem Tee Pee machen können. Das „making of“ Foto zeigt aber nicht die Entstehung des Bildes, das es am Ende ins Buch schafft. Wie das schließlich aussieht - überzeugt euch selbst. ;) . Im Anschluss führen wir noch das Interview, in dem uns „Big Jim“ ein bisschen was über sein Truck Driver-Leben an der 66 erzählt und auch über die Zeit danach. Ins Buch kommen ja jeweils nur ein paar Sätze aus den Interviews, sonst hätten wir ein paar hundert Seiten „anbauen“ müssen.


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    Danach geht’s zum Frühstück in Del’s Restaurant. Nick ist inzwischen ebenfalls zu uns gestoßen (er hat sich morgens etwas mehr Zeit gelassen). Dann geht’s weiter Richtung Osten. Erster Haltepunkt ist ein großer Hof mit alten Autos nicht weit hinter Tucumcari. Wir fragen, ob wir uns das ansehen und auch fotografieren dürfen. Wir dürfen und tun das ausführlich. Ein Ort für Freunde von American Classic Cars - nicht in Ausstellungsqualität, sondern in unterschiedlichen „Zuständen“, wobei die „Rostlauben“ überwiegen. Fahren wird niemand mehr damit.


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    Bis San Jon nehmen wir die Interstate, wir haben noch eine Verabredung heute und wollen nicht zu spät kommen. Was allerdings sein muss, ist die Tour über die alte „Dirt 66“ von San Jon nach Glenrio. Sie ist zwar „dirt“ aber bestens zu befahren - ein bisschen staubig und rüttelig, aber sonst in Ordnung. Viele scheuen sich, diesen Abschnitt Original-66 zu befahren, aber dafür gibt’s keinen Grund. Prärielandschaft, in der Ferne die stillgelegten Eisenbahnschienen samt baufälliger Brücken. Ein paar „Ghosts“ am Rande des Weges. Die Interstate braust in Hörweite vorbei. Hier sind wir allein. Kein Fahrzeug begegnet uns.


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    Der Stopp in Glenrio ist schon fast Kult. Aber auch dort hat sich inzwischen einiges geändert, doch im Oktober 2019 treffen wir die Ghost Town noch in bekanntem Zustand an.


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    Über den „Midpoint“ der 66 in Adrian geht’s weiter nach Vega (hier waren wir doch vor gerade mal elf Tagen) und schließlich über Wildorado und Bushland nach Amarillo, wo wir unsere Verabredung haben.


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    Mitten in Amarillo, nicht weit vom Verlauf der 66, steht ein riesiges Gebäude. „Herring Hotel“ steht in großen Lettern neben dem von zwei hohen Türmen flankierten Eingang. Wir sind nicht zum ersten Mal hier. Schon vor zwei Jahren hatten wir die Möglichkeit dieses imposante Gebäude von innen zu besichtigen.


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    Ermöglicht hat es uns Mel Griswold, die wir über Nick kennen gelernt haben. Mel ist so etwas wie eine „Care Takerin“ für das Herring. Von Beruf ist sie Lehrerin und Historikerin, die sich intensiv mit ihrer Heimat befasst.


    Ach so, wir sollten erwähnen, dass das riesige Hotel seit Jahrzehnten leer steht. Ein „Ghost Hotel“ also. Und so sieht es drinnen auch aus. Im Route 66 Thread steht mehr darüber.


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    Und hier treffen wir Mel wieder, die sich ebenfalls bereit erklärt hat, an unserem Projekt teilzunehmen. Das Shooting findet in der großen Eingangshalle und im Ballsaal im ersten Stock statt. Eine fast schon unheimliche Atmosphäre begleitet uns, denn die Beleuchtung ist in manchen Ecken nur spärlich. Zum Glück fällt noch genug Tageslicht durch die fast blinden Fensterscheiben. Ellen arbeitet gewollt mit „available light“, also kein Schnickschnack mit künstlichem Fotolicht oder Bouncern. Alles soll so natürlich, wie möglich aussehen. Wir wollen keine „Models“, sondern authentische Gesichter der Route 66.


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    Mel erzählt uns, wie sie an dieses Hotel kam, und warum es ihr so wichtig ist. Wir können nicht ahnen, dass auch sie das Erscheinen des Buches nicht mehr erleben wird. Mel ist im September vorigen Jahres verstorben.


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    Für den Besuch im Herring ist Nicks Tochter Becca zu uns gestoßen, die uns auch den restlichen Tag begleiten wird. Sonnenuntergang und weites Land im texanischen Panhandle. So was brauchen wir noch. Kein Problem heute an der 66. Dazu müssen wir nur ein paar Meilen aus Amarillo rausfahren. Auch das ist bald geschafft.


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    Danach geht’s in „Crush“, das Restaurant, in dem wir Nick zum ersten Mal getroffen haben und wo die Idee für das erste in den USA erschienene Buch entstanden ist. Für uns also ein fast schon historischer Ort.


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    Damit ist unser Tagesprogramm für heute absolviert. Allerdings hat Nick noch eine Überraschung: morgen früh gibt’s einen TV-Auftritt mit Live-Interview und Buchvorstellung von „A Matter of Time“ im texanischen Frühstücksfernsehen von „News Channel 10“.


    Ellen ist ein bisschen nervös …


    Schön, von dem Santa Fe Loop ein paar Bilder zu sehen. Wir haben die Ausfahrt nach Las Vegas und Santa Fe verpasst :ohje: und sind die 285 nach Santa Fe gefahren.

    Schade, die Strecke ist durchaus interessant.Auf unserem Blog haben wir sie ausführlich beschrieben.

    Als wäre man selbst dabei gewesen. Tolle Fotos und klasse Bericht!

    Vielen Dank. Freut uns, wenn dieser etwas ungewöhnliche RB gefällt.


    Ich habe jetzt auch alles nachgelesen. Das ist wirklich mal eine ganz andere Reise. :!!

    Auch interessant, bekannte Motive mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wirklich toll!

    Super. Ja, es war wirklich eine ganz andere Reise - was wir ja im Vorfeld wussten, denn es sollte ja am Ende ein ordentliches Ergebnis für das Buch dabei rauskommen. Was auch gelungen ist. Und das war das Wichtigste.

    14. Oktober 2019 - über den Santa Fe Loop



    Wenn man der Route 66 in New Mexico folgt, steht man alsbald vor einer Entscheidung: fahren wir den Santa Fe Loop oder lieber den direkteren Weg über die I-40, die auf diesem Abschnitt die originale Route 66 völlig überdeckt hat. Der Santa Fe Loop (Näheres dazu im Route-66-Thread) ist ja die frühere Streckenführung, wie sie für einige Jahre nach der Eröffnung der 66 in 1926 genutzt wurde. Auf dem Hinweg haben wir den direkten Weg genommen, also bietet es sich an, auf dem Rückweg, auf dem wir uns ja gerade befinden, einen großen Teil des Santa Fe Loops mit einzubauen. Ganz können wir ihn nicht fahren, dazu hätten wir schon in ABQ nach Norden abbiegen müssen. Aber von Moriarty aus führt die NM41 über Stanley nach Norden (flaches Farmland mit einigen Haciendas rechts und links) ...


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    ... und trifft - jetzt als NM285 - nach der Unterquerung der I-25 auf den Old Las Vegas Highway, womit wir wieder auf der Route 66 sind. Der alten 66 wohlgemerkt. Nach ein paar Meilen erreicht man das winzige Örtchen Canoncito, das hauptsächlich aus einer kleinen und sehr pittoresken Kappelle besteht. Sehenswert ist auch der kleine Friedhof direkt daneben. Die Kapelle findet ihr unter dem Namen „Nuestra Senora de la Luz“ oder „Our Lady of Light“.


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    Nächstes Ziel - (unser Tacho springt gerade über die 4000 Meilen-Marke) - ist das kleine Städtchen Glorieta, das ebenfalls über eine hübsche Kirche verfügt, wie fast alle Orte hier in dieser sehr mexikanische geprägten Region.


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    Weiter geht’s über Pecos (schöne alte Route 66 Brücke über den gleichnamigen Fluss, an der wir aber diesmal nicht anhalten)), wo die 66 einen Knick nach Süden macht und Rowe nach Dilia (noch ein Kirchlein). Diese gesamte Region kennen wir von unseren früheren Exkursionen mit Nick (unser Co-Autor), die wir an anderer Stelle (auch auf unseren Blog) ausführlich geschildert haben.

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    Derartiges haben wir heute nicht vor, so dass wir relativ schnell wieder Santa Rosa erreichen und den Santa Fe Loop hinter uns lassen.


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    Vorher machen wir jedoch noch einen kurzen Abstecher zum Castañeda Hotel in Las Vegas – nur wenige Meilen von der 66 entfernt. Das Hotel, das wie das La Posada in Winslow und Plaza Hotel (auch in Las Vegas, NM) von Allan Affeldt und Tina Mion gekauft und restauriert wurde, ist inzwischen ebenfalls zum übernachten geöffnet. Eine Übernachtung in diesem ehemaligen Fred Harvey Hotel aus 1898 steht noch auf unserer To-Do-Liste. Allan und Tina setzen sich übrigens stark für soziale Zwecke ein. Als es vor wenigen Monaten in der Umgebung von Las Vegas schlimm gebrannt hat, wurden im Castañeda Geflüchtete und Feuerwehrleute untergebracht und versorgt.


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    Jetzt kommt wieder der „Ghost Town Stretch“ via Cuervo, Newkirk und Montoya, bevor wir unser heutiges Ziel, Tucumcari erreichen.


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    Übernachtet wird, wie fast immer bisher, im Blue Swallow. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Nick, mit dem wir ab morgen einen weiteren Teil unseres Programms absolvieren werden.


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    Gleich neben dem Blue Swallow befindet sich das Teepee Curios, ein Souvenirladen mit sehr schönem Neonschild. Wir kennen den Inhaber von früheren Besuchen und fragen nach „Big Jim“, einem ehemaligen Truck-Driver, der ab und zu im Laden aushilft. Ihn haben wir als Nächsten auf unserer „Liste“. Nur, er weiß noch nichts davon. Das war eine ganz spontane Idee. Heute treffen wir ihn nicht an, aber am nächsten Morgen soll er wieder da sein. Okay, dann werden wir ihn eben morgen früh „überfallen“. Wir sind gespannt, ob das klappt. Es ist noch Zeit für ein paar schöne Nachtaufnahmen, wie z.B hier vom Motel Safari schräg gegenüber (übrigens ebenfalls sehr zu empfehlen für Übernachtungen in Tucumcari).


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    So far, so good. Good Night Tucumcari.


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    Wir brauchen Urlaubslektüre ... - momentan kommen wir kaum zum Lesen, eher zum Schreiben ;) - aber im September gibt's ne kurze Pause. Dirk, hast du noch Exemplare zu Hause? Wenn ja, würden wir gerne ein signiertes Exemplar bestellen. Und klar gibt's dann auch wieder eine Amazon Rezension. Let us know.