Beiträge von Florian Westermann

    Tag 11 – Ein magischer Ort


    Heute müssen wir diesen magischen Ort leider schon wieder verlassen.
    Zuvor verbringen wir aber noch einige Zeit an den Havasu Falls. So früh
    am Morgen ist hier noch weit und breit kein Mensch zu sehen.




    Ein Stück weiter oben warten die Navajo Falls auf uns





    Erst gegen Mittag treten wir schließlich den Rückweg an. Der Trail
    liegt anfangs noch lange im Schatten, die letzten Kilometer müssen wir
    aber in der prallen Sonne bewältigen. Besonders der Aufstieg aus dem
    Canyon ist am Nachmittag bei weit über 30 Grad brutal. Mit unseren
    schweren Rucksäcken müssen wir immer wieder kurz pausieren.




    Am Auto angekommen gibt es einen kleinen Snack. Wir fackeln aber
    nicht lange und machen uns sofort auf den Weg zum Valley of Fire – vor
    uns liegen immerhin sechs Stunden Autofahrt, zum Teil über die alte
    Route 66. Zahlreiche Schilder an der Straße erinnern an die einst
    glorreichen Zeiten dieser legendären Straße.



    Im Valley of Fire kommen wir erst spät in der Nacht an. Wir schlagen
    unser Zelt auf dem Atlatl Rock Campground, auf dem nur wenig los ist.

    Hi,


    also von Überfällen weiß ich nix. Wer sollte da auch wen überfallen? Also wie gesagt, keine Ahnung.
    Der Trail ist ein Kinderspiel, nur Kondition braucht man. Ansonsten super zu laufen, keine Gefahr, außer man kommt in ne Flashflood.
    Die Wasserfälle sind wohl wirklich nicht mehr so wie vor Jahren, die Terrassen scheinen noch immer recht mitgenommen zu sein, aber wie man auf den Bildern sieht, trotzdem eindrucksvoll.
    Und man bucht sich den Zeltplatz am besten 12 Monate im Voraus, sonst hat man schlechte Karten. Die Gebühren halten sich echt in Grenzen, nicht teurer als n Hotelzimmer am Wochenende in Vegas.
    Ich kann es zu 100% empfehlen, aber besser 2 Tage machen! Es gibt da auch Leute, die bleiben wohl mal ne Woche und chillen. Kann man auch machen, wenn man Entspannung will.
    Wobei es bei uns Ende September nicht mehr sonderlich warm war.

    Schon geht es weiter, alle anschnallen ;ws108;


    Tag 10 – Auf nach Havasupai


    Die Sterne stehen noch am Himmel. Wir packen unsere Rucksäcke für
    zwei Tage und brechen auf in den Havasu Canyon, einem Seitenarm des
    Grand Canyon. Der recht breite Trail führt über Serpentinen schnell nach
    unten. Wir sind heute die ersten, die sich auf den Weg in das
    abgelegene Indianerreservat und die magischen Wasserfälle machen.
    Derweil kommen schon die ersten Wanderer zurück – sie meiden die brutale
    Mittagshitze.




    Der Trail zieht sich Meile um Meile durch den Canyon, die Wände
    werden immer höher. Nach knapp drei Stunden erreichen wir schließlich
    das Dorf. Auf dem Weg begegnen wir immer wieder Pferdekolonnen, die
    Verpflegung in das Dorf oder müde Touristen zurück zum Trailhead
    bringen. Dabei ist der Trail nicht besonders anspruchsvoll – er verlangt
    lediglich Kondition.



    Als wir die Mooney Falls und den Campground erreichen, zeigt unser GPS eine Tagesstrecke von 20 Kilometern.


    Diese Wanderung hat sich gelohnt! Wir sind überwältigt vom türkisen
    Wasser, den gigantischen Wasserfällen und der Schönheit der Natur. Wir
    schlagen unser Zelt direkt am Fluss auf und klettern zum Fuße der Mooney
    Falls, zu erreichen über einen Klettersteig. Hier treffen wir auf
    Matthew und Ray. Matthew ist Amerikaner mit deutschen Wurzeln, genauer
    gesagt mit Wurzeln in Amberg in der Oberpfalz. Wie klein die Welt ist.







    Wir kehren erst in der Nacht zu unserem Zelt – inzwischen sind wir umlagert von anderen Zelten.

    Tag 9 – Eine lange Reise


    Die Nacht war nicht wirklich erholsam. Der Campground in Flagstaff,
    den wir gestern Nacht zufällig gefunden haben, liegt direkt neben dem
    Highway und einer Eisenbahnlinie. Dafür gibt es das erste Mal seit
    unserer Ankunft in Las Vegas eine warme Dusche – welch ein Luxus! Wir
    genießen es.


    Wir füllen unsere Depots und machen einen Abstecher zu zum Wupatki
    National Monument nördlich von Flagstaff – schließlich haben wir heute
    genug Zeit und keinen Druck. In der Ruine lebten im 12. Jahrhundert um
    die 100 Indianer vom Stamm der Anasazi. Im direkten Umfeld lebten einst
    mehrere tausend Menschen.





    Nach einer vierstündigen Autofahrt durch mehrere Vegetationszonen
    erreichen wir am Abend den Trailhead zu den Havasupai Falls (GPS: N 36
    09.586, W 112 42.561). Der Parkplatz ist fast bis auf den letzten
    Stellplatz belegt. Wir genießen noch den Sonnenuntergang und legen uns
    für ein paar Stunden aufs Ohr – morgen wird wieder ein anstrengender
    Tag.


    Tag 8 – Die Sintflut in der Wave


    Der Blick in den Himmel verheißt nichts Gutes. Dunkle Wolken, wohin
    das Auge reicht, ab und zu ein Regenschauer. Sollte unsere Wanderung zur
    Wave ins Wasser fallen? Um die Permits hatte ich mich seit Jahren
    vergeblich bemüht – und jetzt soll uns das Wetter ein Strich durch die
    Rechnung machen? Wir überlegen nicht lange und brechen auf. Am
    Parktplatz zur Wave-Area herrscht schon so etwas wie Hochbetrieb. Die
    ersten Wanderer sind schon aufgebrochen. Ein paar Ranger kontrollieren
    noch unsere Permits und machen uns Mut: „Das Wetter ist ziemlich
    verrückt, wir haben da draußen immer ein Auge auf euch“. Es kann also
    gar nichts schiefgehen.


    Den ersten Kilometern des Trails folgen wir problemlos, irgendwann
    verwischen sich aber alle Spuren in dem unübersichtlichen Gelände. Der
    Regen hat sein Übriges dazu beigetragen. Zu allem Überfluss haben wir
    auch die Karte nicht dabei, sondern nur die GPS-Koordinaten. Wir irren
    eine Weile umher, bis wir plötzlich Rufe hören. „Helllllooooo“, hallt es
    hinter uns. Ob wir auch auf dem Weg zur Wave sind, fragt einer der
    beiden Männer. Sie hätten total die Orientierung verloren – und so
    setzen wir unsere Wanderung zu viert fort.




    Frank und Johan haben zwar eine Karte, die ist nach ein paar heftigen
    Regenschauern aber völlig durchnässt und kaum noch zu gebrauchen. Wir
    suchen uns den Weg selber – immerhin kennen wir die Richtung. Einige
    Male müssen wir umkehren, etwa wenn uns eine Felswand oder ein Abgrund
    den Weg versperrt. Die beiden Belgier lästern zwar inzwischen über mein
    GPS – etwas anderes haben wir aber nicht. Wir sind eine ziemliche
    lustige Truppe und als uns die erste Flashflood den Weg abschneidet,
    wissen wir: Zuhause gibt es jedenfalls was zu erzählen. Wie aus dem
    Nichts entstehen gewaltige Ströme und tosende Wasserfälle, sobald ein
    Platzregen über dem Gebiet niedergeht.


    Die Wave erreichen wir dennoch. Inzwischen scheint auch wieder die
    Sonne und die Temperaturen sind hochsommerlich. Der erste Eindruck der
    Wave: gewaltig! Wir halten erst einmal inne und genießen die Landschaft.





    Frank und Johan trauen dem Wetter nicht und kehren bald um. Wir
    ziehen weiter zur SecondWave, die mindestens genauso beeindruckend ist
    wie das Original. Inzwischen ziehen wieder dunkle Wolken am Horizont
    auf. Wir wollen nicht noch einmal schutzlos einem Gewitter ausgeliefert
    sein und kehren ebenfalls um. Natürlich bricht über uns ein Unwetter der
    schlimmsten Sorte los. Überall schlagen Blitze ein, der Donnert grollt
    teuflisch und riesige Wassermassen schießen plötzlich wieder in die
    Tiefe.



    Am Wire Pass ist Schluss – eine gigantische Flash Flood versperrt uns
    den Weg. Wir sitzen hier erst einmal fest. Nach einer guten Stunde ist
    das Wasser soweit gesunken, dass wir den Versuch wagen, den reißenden
    Strom zu durchqueren. Wir hören das Klackern der Steine, die mit dem
    Wasser mitgerissen werden. Aber am Horizont bahnt sich schon das nächste
    Unwetter an. Wenn nicht jetzt, dann nie. Das Wasser zerrt an unseren
    Beinen, es ist nur schwer, Halt zu finden – aber wir kommen wohlbehalten
    auf der anderen Seite an.



    Von hier aus erreichen wir den Parkplatz problemlos – und treffen Johan und Frank wieder.


    Die House Rock Valley Road ist in beide Richtungen inzwischen unpassierbar geworden – zumindest für PKW.




    In Richtung Süden haben wir mit unserem Nissan Pathfinder eine
    Chance. Wir lassen Johan und Frank etwas Verpflegung da – mehr als ein
    Bud haben die beiden nicht dabei – und versuchen unser Glück.


    Eine Straße ist nicht mehr zu erkennen, alles ist überschwemmt. Jetzt
    bloß nicht steckenbleiben – die nächste Flashflood würde uns einfach
    wegspülen. Mit sachtem Bleifuß pflügen wir uns den Weg durch den Fluss
    und erreichen schließlich nach Stunden den rettenden Highway – auf nach
    Flagstaff.


    Monate später treffen wir Johan und Frank in München. Die beiden
    mussten zusammen mit ein paar anderen Gestrandeten die ganze Nacht da
    draußen verbringen und waren am Ende doch froh über unser Lunch-Paket :
    „It saved our lives“. Von den Rangern, die ja angeblich ein Auge auf uns
    geworfen hatten, haben die beiden nichts mehr gesehen.

    Ja, ich weiß, es gibt schon so ein paar Irre :aetsch2: 24-Stunden-Läufer oder mal eben so 100km rennen.... Naja wer Spaß dran hat ;fei:


    Also der Wagen ist inzwischen ja recht voll, alle etwas zusammenrücken ;:ba:; ;;NiCKi;:


    Tag 7 – Auf in die Coyote Buttes South
    Am Morgen gehen wir es gemütlich an – schließlich haben wir eine
    anstrengende Fahrt zu den Coyote Buttes South vor uns. Die Ranger
    sprechen wie immer von tiefem Sand und Vierradantrieb. Der ist an Bord,
    also los. Die House Rock Valley Road (BLM 700) ist in erstaunlich gutem
    Zustand, wir kommen schnell voran.


    Ab dem Abzweig zu den Coyote Buttes South wird die Strecke teils sehr
    sandig. Einige tiefe Löcher zeugen davon, dass sich schon das eine oder
    andere Auto in den Sand gegraben haben muss. Wir kommen mit unserem
    Nissan Pathfinder problemlos voran.



    Wir passieren die Poverty Flat Ranch



    Gegen Mittag erreichen wir den Parkplatz zu den Coyote Buttes South
    (N 36 57.408, W 111 58.803). Von hier ist es nicht mehr weit bis in das
    Gebiet, in dem es aussieht, als hätte jemand hunderte Tonnen Kuchenteig
    wild in der Gegend verteilt und mit Zuckerguss überzogen.


    Wir starten unsere Entdeckungstour im südlichen Teil und kämpfen uns
    langsam nach Norden. Bei jedem meiner Besuche bin ich immer wieder
    fasziniert von dieser Landschaft. Wir durchkämmen das Gebiet bis zum
    Abend und fiebern dem Sonnenuntergang entgegen. Außer uns ist weit und
    breit kein Mensch zu sehen – alles andere hätte mich auch überrascht.









    In der Ferne verdunkeln inzwischen einige Gewitterwolken den Himmel.
    Noch fühlen wir uns aber sicher. Es dauert nicht lange, da stehen wir
    inmitten eines heftigen Unwetters. Der Donner ist ohrenbetäubend, Blitze
    zucken am Himmel und schlagen in der Umgebung ein. Regen prasselt auf
    uns nieder. Keine Chance, bei diesem Wetter zurück zum Auto zu kommen.
    Wir verkriechen uns – alles metallische weit von uns entfernt – in einer
    Felsgrube und warten, bis sich das Unwetter verzieht.


    Es dauert eine ganze Weile, bis das schlimmste überstanden ist. Wir
    suchen unsere Sachen zusammen und machen uns schnellstmöglich auf dem
    Weg zum Auto. 15, 20 Minuten hetzten wir durch den durchnässten Sand, in
    der Ferne immer wieder Blitze. Dann sind wir endlich in Sicherheit. Auf
    der Rückfahrt leuchtet der Himmel ununterbrochen- das bleibt auch die
    ganze Nacht so. Unser Lager verlegen wir deshalb auch ins innere des
    Autos – bei einem Gewitter zu zelten erscheint uns nicht die beste
    Option.

    @ Rainer: Ja, machbar ist vieles, aber Spaß macht das dann auch nicht mehr... So 45km am Stück, darauf hätt ich keine Lust :pipa:


    Tag 6 – Vom Stud Horse Point zum Horseshoe Bend


    Am Morgen brechen wir zu Fuß zum Stud Horse Point auf, immerhin
    kennen wir die Richtung. Luftlinie liegen 1,6 Kilometer vor uns. In dem
    Gelände kommen wir nur langsam voran, immer wieder wird uns der Weg
    abgeschnitten. Inzwischen dämmert es schon. Wir beschließen, das
    Morgen-Shooting einfach hierher zu verlegen.





    Mit Hilfe unseres GPS erreichen wir den Stud Horse Point nach einigen
    Irrfahrten später doch noch. Unser Vierradantrieb ist dabei bei einigen
    Passagen eine große Hilfe, dabei liegt der Aussichtspunkt doch an einer
    recht gut ausgebauten Service-Straße für die Strommasten hier in der
    Gegend. Wenn man so etwas bloß vorher wüsste.


    Der Stud Horse Point ist zwar nicht besonders groß, aber durchaus
    einen Besuch wert. Vor allem finden nur wenige Besucher hierher. Ruhe
    ist also garantiert.





    Uns steckt noch immer der Nankoweap Trail in den Knochen. Wir füllen
    unsere Vorräte bei Wal Mart auf und verbringen anschließend einige
    Stunden am Lake Powell. Das Wasser ist herrlich und die Sonne brennt uns
    auf den Pelz.


    Am Abend brechen wir zum Horseshoe Bend auf. Hier strömen zwar ganze
    Busladungen Besucher her, allerdings ist der Ausblick auch einfach
    traumhaft.




    Die Nacht verbringen wir am Whitehouse Campground. Uns erwartet ein
    ganzes Regiment Moskitos. Der Zeltaufbau geht also noch schneller voran
    als üblich.

    Hotelzimmer gab es immer nur unmittelbar vor nem Flug bzw. in Vegas... Es kommt noch ein bißchen was, wartet ab :D


    Unsere Zeitplanung für den Nankoweap war leider etwas falsch, aber jetzt wissen wir es ja besser.


    An einem Tag den Trail runter und rauf? Kennst du den persönlich? Ich habe sowas mal gelesen, aber das kommt mir arg krass vor. Ich bin in den Alpen auch schon 2000 Höhenmeter, 30 Kilometer und 15 Stunden gegangen. Aber der Nankoweap wären ja dann mal locker 45 Kilometer...

    Für ein Foto mache ich fast alles :pipa: Neee, es ist ja das ganze Abenteuer, war ein super Erlebnis. Leider halt das Foto nicht im Kasten


    Tja
    das Wasser im Canyon sollte man besser vertragen. Aber es fahren ja
    auch Boote da rum, jemand würde bestimmt was springen lassen.. Denke ich



    Tag 5 – Back from Hell


    Wir zählen die Stunden. Isomatten haben wir aus Gewichtsgründen nicht
    dabei – wir schlafen quasi auf dem nackten Fels. Am Morgen spüren wir
    alle Knochen, dennoch sind wir einigermaßen erholt. Kurz nach dem
    fantastischen Sonnenaufgang hoch über dem Grand Canyon machen wir uns
    auf den Rückweg.



    Die Strecke beeindruckt uns erneut – wenn uns nicht immer dieses
    Gefühl im Nacken sitzen würde, dass sich jeden Moment ein riesiger
    Felsblock aus der Wand lösen könnte. Außerdem liegt der Trail schon am
    frühen Morgen in der prallen Sonne und treibt uns die Schweißperlen auf
    die Stirn.









    Auf halber Strecke treffen wir drei junge Amerikaner, die ziemlich
    erstaunt darüber sind, hier eine junge Frau anzutreffen. Die drei haben
    vier Tage für den Trail veranschlagt. Diesen Luxus haben wir leider
    nicht, unsere Permits für die Coyote Buttes South und die Wave warten
    nicht.


    Nach einigen weiteren Stunden erreichen wir den Aufstieg zum
    Trailhead. In der brütenden Hitze kostet jeder Schritt viel Kraft,
    immerhin haben wir inzwischen fast das gesamte Wasser aufgebraucht – das
    macht die Rucksäcke leichter. Die letzten Kilometer zum Parkplatz über
    den sehr eintönigen Saddle Mountain Trail ziehen sich in die Länge. Erst
    eine Klapperschlange am Wegrand holt uns kurz aus unserem Trott.




    Endlich erreichen wir den Parkplatz. Nach einer kurzen Pause werfen
    wir den Motor an und brettern los in Richtung Page. Der Highway 89 ist
    wegen eines Erdrutsches seit Monaten gesperrt und so bleibt und nichts
    anderes übrig, als einen großen Umweg zu fahren. Wegen dieser
    Verzögerung entgeht uns ein spektakulärer Sonnenuntergang am Horseshoe
    Bend. Wir genießen das farbenprächtige Spektakel vom Straßenrand aus.
    Leider gibt es weit und breit keine interessante Stelle zum
    fotografieren.



    Nach den Anstrengungen der letzten Tage gönnen wir uns eine Pizza in
    der Canyon King Pizzeria (663 S Lake Powell Blvd, Page, AZ 86040). Das
    Restaurant am Stadtrand von Page ist recht gut besucht und hat einen
    netten Außenbereich. Wie in den USA typisch, werden wir nach dem Essen
    schnell wieder hinaus komplementiert.


    Die Nacht wollen wir am Stud Horse Point verbringen. Die Strecke ist
    in der Dunkelheit aber nur schwer auszumachen. Auch unser Navi ist keine
    Hilfe, die Straßen hier sind nicht mehr in der Karte verzeichnet. Wir
    haben die Faxen dicke und schlagen unser Lager irgendwo in der
    Dunkelheit auf.

    Still oder nicht still, hier sind alle willkommen ;ws108;



    Tag 4 – Der Höllentrip


    Am Morgen ist unser Auto bevölkert von Stabheuschrecken, Spinnen und
    anderem Krabbelgetier. Zum Frühstück gibt es trotzdem ganz klassisch nur
    Weißbrot und Käsesticks. Kurz darauf brechen wir schwer bepackt auf in
    Richtung Nankoweap Trailhead. 20 bis 25 Kilo lasten auf unseren
    Schultern, der Großteil ist Wasser. Erst am Colorado River gäbe es
    wieder die Möglichkeit, die Speicher mit Flusswasser aufzufüllen. Die
    Kameraausrüstung mit dem schweren Stativ trägt ihr übriges dazu bei.



    Die ersten fünf Kilometer folgen wir dem Saddle Mountain Trail durch
    einen dicht bewaldeten Canyon. Der Trail ist verwachsen und führt meist
    steil bergauf. Mit unserer schweren Ausrüstung kein leichtes
    Unterfangen, doch wir wissen, worauf wir uns hier einlassen.



    Endlich erreichen wir den Nankoweap Trailhead. In der Nähe richten
    wir ein erstes Wasserdepot ein. So haben wir weniger Gewicht und auf dem
    Rückweg frisches Wasser. Ab jetzt genießen wir einen grandiosen Blick
    in den Grand Canyon. Ganz ungefährlich ist das Unterfangen nicht: Der
    oft nur wenige Zentimeter breite Trail führt direkt in einer steilen
    Canyonwand entlang – und über unseren Köpfen warten tausende
    tonnenschwere Felsblöcke darauf, in die Tiefe zu stürzen und vielleicht
    den einen oder anderen Wanderer mitzureißen.







    Der Blick zurück: Hier oben in der Felswand verläuft der Trail



    Nach fünf Stunden haben wir rund zwölf Kilometer bewältigt – die
    Hälfte der Strecke bis zum Colorado River. Wir spulen Kilometer für
    Kilometer ab und genießen die grandiose Aussicht. Die Stille wird leider
    immer wieder von Hubschraubern unterbrochen, die Touristen aus Las
    Vegas durch die Schlucht fliegen. Stunden später erreichen wir die
    Stelle, an der der Trail über ein steiles Geröllfeld rund 1000 Meter in
    die Tiefe führt.



    Inzwischen ist es später Nachmittag, unser Ziel, den Colorado River,
    können wir unmöglich noch bei Tag erreichen. Wir steigen ab, haben noch
    etwa 600 Höhenmeter vor uns. Hier wird uns klar, dass wir uns mit der
    Zeit verschätzt haben. Immerhin liegen noch immer acht Kilometer vor
    uns. Wir brechen ab und steigen wieder 400 Höhenmeter auf. Hier oben
    können wir unser Zelt problemlos aufbauen.




    Wir sind etwas enttäuscht, aber auch überglücklich. Den
    spektakulärsten Teil der Wanderung haben wir gemeistert. Das Endziel,
    das Cliff House hoch über dem Colorado River, heben wir uns für einen
    anderen Trip auf – dann planen wir aber vier Tage für diese Wanderung
    ein.

    Tag 3 – Auf zum Nankoweap Trail
    Am frühen Morgen bauen wir unser Zelt ab und brechen auf in Richtung
    Wildcat Canyon im Zion Nationalpark. Wir haben allerdings nicht viel
    Zeit. Uns wird schnell klar, dass wir die Wanderung heute nicht mehr
    bewältigen werden. Wir entscheiden uns, in Richtung Northgate Peaks zu
    wandern. Der Trail ist allerdings äußerst eintönig. Graslandschaft und
    Nadelbäume charakterisieren den Weg, erst am Ende der Strecke erhaschen
    wir einen schönen Ausblick auf die Landschaft.






    Am frühen Nachmittag brechen wir schließlich auf in Richtung
    Nankoweap Trail im Grand Canyon. Wir fahren einige Stunden auf dem
    Highway. Die letzten 45 Meilen führen über eine Schotterpiste. Hier
    sehen wir weit und breit keinen Menschen mehr. Inzwischen ziehen sich am
    Himmel auch dunkle Gewitterwolken zusammen. In der Ferne zucken auch
    schon einige Blitze am Himmel. Ein Wolkenbruch hier könnte unangenehme
    Folgen haben, besteht die Straße doch streckenweise aus Lehm.


    Der Nankoweap Trailhead selbst ist von unserem Parkplatz aus aus noch
    einige Kilometer entfernt, die Straße führt aber nicht näher heran
    (Parkplatz Nord: N 36 20.861, W 111 57.135). Wir brechen noch einmal auf
    genießen das Himmelsspektakel direkt am Grand Canyon.



    Das Trailregister verheißt nichts Gutes: Der letzte Eintrag ist vier
    Tage alt und endet mit den Worten: „We are back from Hell!!!“ Wir sind
    nicht überrascht – gilt der Nankoweap Trail doch als die schwerste
    Wanderung im ganzen Grand Canyon. Wir werden es morgen erleben.

    Hallo @ all: Schön, dass schon so viele mit an Bord sind!


    Ich habe mich mit richtigem Namen angemeldet, weil mit promailer oder anderen Namen, wie ich sie u.a. auch in anderen Foren hatte, keiner etwas anfangen kann. Ich habe mich jetzt überall neu mit meinem Klarnamen angemeldet, als Wiedererkennungswert quasi. Leider gibt es die Funktion, seinen Nutzernamen zu ändern, meistens nicht. Und der Promailer geht zurück auf 1996 oder so - das muss auch Mal Geschichte sein :traen:


    @Yukon: Also ich habe meine Website komplett gelöscht und alles mit Wordpress aufgesetzt. Theoretisch könnte man da die neuen Bildnamen einsetzen, ist aber wohl wieder ein Mega-Aufwand. Neben Bürojob, Fotografie und Ausstellungen ist meine Zeit derzeit leider extrem knapp... Komme kaum zum Schlafen :EEK: Würde aber natürlich gerne die alten Berichte wieder "pimpen"


    Tag 2 – The Subway


    Wir stehen am Trailhead zur Subway. Am Himmel funkeln noch tausende
    Sterne. Der Trail startet gemütlich durch ein kleines Wäldchen. Doch
    schon bald windet sich der Weg steil über ein Geröllfeld in die Tiefe.
    Noch ist es kühl, auf dem Rückweg werden wir aber in brütende Hitze
    kommen.




    Wir erreichen den North Creek und folgen dem Flusslauf. Ein Trail ist
    kaum zu erkennen, es geht immer wieder durch den Flus und immer wieder
    durch dichtes Gebüsch. Eine Genusswanderung ist das hier nicht. Das Ziel
    ist das Ziel, der Weg ist unangenehmes Beiwerk, obwohl der Canyon
    imposant zwischen hohen roten Felswänden verläuft.


    Nach drei Stunden erreichen wir endlich die Kaskaden – der erste Lohn
    für die Strapazen. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum so
    genannten Crack. Durch einen langen riss im Sandstein schießt das Wasser
    des linken Armes des North Creek mit hoher Geschwindigkeit nach unten.





    Jetzt sind es nur noch ein paar Minuten bis zur Subway. Die Subway
    ist ein halb offener Tunnel mit großen Wasserpools. Wir sind
    überwältigt, der Anblick ist traumhaft. Wir haben Glück mit dem
    Wasserstand. Fließt zu viel Wasser im Creek, werden die Pools
    unansehnlich braun. Wir sind auch genau zur richtigen Zeit vor Ort. Nur
    am Vormittag bringt die Sonne die Wände zum Leuchten.




    Von hier aus geht es nicht mehr viel weiter – schon bald versperrt
    ein Wasserfall den Weg. Kommen Wanderer aus der anderen Richtung, kann
    man mit einem Seil weiter vordringen. Für uns ist hier heute aber
    Schluss. Wir genießen die Landschaft noch eine Weile, bevor wir den
    Rückweg antreten.



    Wir folgen größtenteils dem Flusslauf – das erspart uns einige
    Kletterei am Flussufer. Den Aufstieg zum Parkplatz sollte man
    keinesfalls verpassen und wenn möglich ins GPS einspeichern. Es gibt
    nämlich keine Möglichkeit mehr, nach oben zu gelangen.






    Am Abend fahren wir die Schotterpiste Richtung Smith Mesa. Wir folgen
    der Straße, die in keinem guten Zustand ist, einige Kilometer. Auf der
    Strecke sammeln wir noch einige tolle Eindrücke dieser atemberaubenden
    Landschaft.


    Den Tag lassen wir im Cafe Soleil (205 Zion Park Blvd, Springdale, UT
    84737) ausklingen. In dieser kleinen Pizzeria vor den Toren des Zion
    Nationalparks hatten wir schon im vergangenen Jahr Stopp gemacht. Es hat
    sich nichts geändert, das Essen ist noch immer fabelhaft.

    Hallo,


    ich möchte euch gerne auf unsere Reise aus dem vergangenen September durch den Südwesten und Hawaii mitnehmen. Einsteigen und anschnallen, es geht los :D


    Tag 1 - Wir sind wieder hier.....im Anschluß
    Tag 2 – The Subway
    Tag 3 – Auf zum Nankoweap Trail
    Tag 4 – Der Höllentrip
    Tag 5 – Back from Hell
    Tag 6 – Vom Stud Horse Point zum Horseshoe Bend
    Tag 7 – Auf in die Coyote Buttes South
    Tag 8 – Die Sintflut in der Wave
    Tag 9 – Eine lange Reise
    Tag 10 – Auf nach Havasupai
    Tag 11 – Ein magischer Ort
    Tag 12 –Über die Area 51 ins Tal des Todes
    Tag 13 – Goldgräber
    Tag 14 – Im Land der Dinosaurier
    Tag 15 – Kalalau Trail
    Tag 16 – Shipwreck Beach
    Tag 17 – Hochmoor auf 1300 Metern
    Tag 18 – Überraschung am Morgen
    Tag 19 – Rückflug nach Las Vegas
    Tag 20 – Shoppingrausch und Cirque du Soleil




    Tag 1 - Wir sind wieder hier


    Die Anreise von Deutschland nach Las Vegas dauert wie so oft viel
    länger als geplant. Nach einer sehr kurzen Nacht machen wir uns am
    Vormittag auf den Weg in den Zion Nationalpark. Schon früh am Morgen ist
    es angenehm warm. Am Himmel ist fast kein Wölkchen zu sehen und die
    Sonne brennt unerbittlich. Endlich sind wir wieder hier, in unseren
    geliebten Wüsten.


    Es geht stundenlang über den Highway nach Norden. Wir näher uns
    Springdale und die Vegatetion wird immer üppiger. Unser erster Stopp ist
    das Visitor Center im Zion Nationalpark. Hier holen wir unsere Permits
    für die morgige Wanderung zur Subway ab und schlagen schon einmal unser
    Zelt für die Nacht auf.


    Im Anschluss machen wir einen Abstecher zum Kanarra Creek. Der Trail
    führt eine halbe Stunde durch die ausgetrocknete Landschaft, bevor wir
    den Canyon erreichen. Teilweise rücken die Canyonwände zwei, drei Meter
    zusammen. Der Creek führt aber nicht viel Wasser, so das wir problemlos
    vorankommen. Es dauert nicht lange, bis wir den ersten Wasserfall
    erreichen. Das Wasser rauscht hier einige Meter in die Tiefe, ein
    Baumstamm mit kleinen Sprossen führt nach oben.




    Oben angekommen geht es spektakulär weiter. Nach einer guten halben
    Stunde stehen wir vor dem zweiten Wasserfall. Wir klettern auch hier
    nach oben, die Konstruktion ist allerdings sehr wackelig. Hier stehen
    die Canyonwände schon wieder weiter auseinander, die Landschaft ist
    nicht mehr ganz so spektakulär. Wie entschließen, umzukehren.





    Am Abend fahren wir in den Kolob Canyon. Leider kommen wir erst nach
    Sonnenuntergang an. Hier oben auf 5000 Fuß Höhe ist es inzwischen auch
    merklich kühler, als noch im Kanarra Creek.


    Am Campground im Zion Nationalpark genießen wir schließlich noch für
    einige Stunden den Sternenhimmel und beobachten die Sternschnuppen, die
    ihre Bahnen ziehen.