Heute begeben wir uns auf den Natchez Trace Parkway. Es ist dies eine 700 km lange LKW-freie Touristenstraße, die in Nashville endet. Nashville ist auch unser Ziel. Für die Fahrt dort hin haben wir uns zwei Tage vorgenommen. In Vicksburg werden wir eine Zwischenübernachtung einlegen.
Hinweisschilder entlang der Straße verweisen auf historische oder landschaftliche Besonderheiten und laden zu kurzen Stopps und kleinen Wanderungen ein.
An dieser Stelle trifft man auf ein Stück des ursprünglichen Trampelpfades, den die Indianer durch die undurchdringlichen Wälder zwischen dem heutigen Natchez und den wildreichen Regionen nördlich des Tennessie River geschlagen haben.
Dieser See entstand durch das aufstauen des Pearl Rivers.
Dieses Sumpfgebiet entstand in einem nicht mehr genutzten Kanal, der zwei kleine Flüsse verband.
Die Straße und das angrenzende Gelände sind gepflegt, nur ab und zu begegnen wir einem anderen Auto. Es ist eine sehr angenehme, entspannte Art zu reisen.
Etwas abseits vom Parkway befindet sich die historisch bedeutsame Stadt Vicksburg. Um den Vicksburg National Military Park zu besichtigen machen wir einen Abstecher dort hin und übernachten auch dort.
Nach einer angenehmen Übernachtung fahren wir zum Military Park.
1864 belagerten Truppen der Nordstaaten unter Genarl Grant die Stadt so lange, bis sie sich am 4. Juli 1864 ergab. Mit dem Fall von Vicksburg und der gleichzeitigen Niederlage der Konföderierten bei Gettysburg einen Tag zuvor, war der Krieg entschieden. In Gettysburg wurde die größte Südstaatenarmee zerschlagen und bei Vicksburg der wichtigste Nachsubweg abgeschnitten.
Entlang der 24 km langen Rundstrecke stehen unzählige Gedenktafeln, Statuen und Obelisken. Sie erinnern an die tapferen Soldaten und Feldherren aus den verschiedenen Staaten, sowohl des Nordens als auch des Südens.
Ein besonderes Ehrenmal erhielten auch die Soldaten afrikanischer Abstammung, die sich für die Nordstaaten an den Kämpfen um Vicksburg beteiligten.
Hier im Cairo Museum wird das Kanonenboot USS Cairo ausgestellt. So etwas hat es zu der Zeit in Europa noch nicht gegeben. Es wurde aus den Fluten des Misissippi geborgen.
Es standen sich hier ca. 90.000 Soldaten der Nordstaaten und 30.000 Soldaten der Südstaaten gegenüber. Die Belagerung dauerte vom 19. Mai bis zum 4. Juli 1864, dem Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten.
Die Nordstaaten hatten 753 Tote und mehr als 3.700 Verletzte zu beklagen. Die Konföderierten 875 Tote und ca. 2.000 Verletzte.
Bis nach dem zweiten Weltkrieg beteiligten sich die Bürger von Vicksburg nicht an den Feiern zum Unabhängigkeitstag, weil dies gleichzeitig der Tag ihrer Niederlage im Bürgerkrieg war.
Zurück auf dem Parkway machen wir einen Stopp in Tupelo und besuchen das Geburtshaus von Elvis Presley.
Hier wurde Elvis 1935 geboren. Ein Jahr zuvor kaufte sein Vater dieses Haus für geliehene 180 Dollar. Da er aber diese Schuld nicht begleichen konnte, musste er, als Elvis 2 1/2 Jahre alt war. das winzige Haus räumen. In der Zeit danach nahm sein Vater immer wieder verschiedene Jobs in Tupelo an und die Familie musste auch immer wieder umziehen.
Mit 11 Jahren ging Elvis mit seiner Mutter in einen Laden in Tupelo um sich ein Gewehr zu kaufen. Seine Mutter schlug statt dessen den Kauf einer Gitarre vor und Elvis akzeptierte. Zwei Jahre später zog die Familie nach Memphis.
Elvis kam 1957 noch einmal zurück nach Tupelo und gab für die Stadt ein Wohltätigkeitskonzert. Mit dem Erlös wurde dann diese Gedenkstätte finanziert.
Auf unserem weiteren Weg auf dem Parkway in Richtung Nashville machen wir Rast im French Camp. Seit 1822 befindet sich hier eine Schule. Der Ort ist in seiner Ursprünglichkeit als Museumsdorf erhalten.
Endlich bekommen wir auch einmal ein Baumwollfeld zu sehen. Hier, in der waldreichen Gegend, eher selten. Das Hauptanbaugebiet befindet sich in der Nähe des Mississippi River.
Jetzt haben wir den Tennesse River überquert. Noch sind es fast 200 km bis Nashville. Also machen wir uns auf die Weiterfahrt auf der wunderbar gepflegten Straße um unser Tagesziel noch bei Helligkeit zu erreichen.