Beiträge von Dani

    Wieder wunderbare Fotos,besonders vom Sunrise! Im Ranch House Grill waren wir beim letzten Mal in Page frühstücken: prima dort!

    Vielen Dank, Hedy, für die netten Worte. Ich freue mich auch, dass hier jemand den Ranch House Grille ebenfalls kennt und schätzt. :!!

    Super Bilder vom Sunrise am Alstrom Point. Ich finde es immer fantastisch, wie sich die Farben verändern.


    Das Foto vom Horseshoe Bend ist der Hammer

    Das ist schön, dass Dir die Bilder so gefallen, Daniel. =) Ich persönlich finde die Farbveränderungen halt auch schon sehr speziell. Danke Dir.



    Tolles Foto :clab: Ich habe letzens ein Foto vom Horseshoe gesehen, da leuchtete das Wasser grün anstatt wie bei Dir blau. Keine Ahnung ob das real war oder künstlerische Freiheit. :nw:

    Danke, Volker. Zur Farbe des Horseshoe: Der leuchtet tatsächlich untertags eher grün als blau, wie Du Dich durch Anschauen von Bildern z.B. auf fotocommunity.de leicht überzeugen kannst.


    Gruss
    Dani

    Da hast Du ja richtig gefaulenzt.


    Oh ja, es wollte sich fast ein dummes Gefühl bei mir einschleichen, dann sagte ich mir aber: Du hast ja F e r i e n. =)

    Bei mir haben die meisten auch blöd geschaut als ich am Horseshoe liegend fotografiert habe.


    Und hoffentlich hat es Dir auch nichts ausgemacht. :wink4:

    Aber das Warten hat sich gelohnt, cooles Foto.


    Danke Dir, Woife.


    Ich habe die Hoffnung, dass ihr mich weiterhin begleitet. Gleich geht`s mit dem Reisebericht weiter.


    Aber sicher doch :gg::gg::gg: .


    Das freut mich aber, Andrea. ;;NiCKi;:


    Aufgeholt :wink4::gg: .
    Vielleicht schaffe ich es ab jetzt auf dem Laufenden zu bleiben. :SCHAU:


    Es bleiben nur noch wenige Tage… :NaDenk;;


    In der Cameron Trading Post haben wir 2016 übernachtet. War toll dort. :!!


    Da beneide ich euch. Dort zu übernachten, wäre nämlich auch was für mich. Gute Distanzen zu lohnenswerten Zielen. ;;NiCKi;:


    Insgesamt verläuft diese Teilstrecke spannender, als ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Endlich erreiche ich die Abzweigung zum Alstrom Point. Ab hier wäre 4x4 besonders von Vorteil. Aber die Hauptschwierigkeit besteht nach wie vor in der für solche Vorhaben geringen Bodenfreiheit des Frontiers.


    Das ist ja eine abenteuerliche Strecke. :EEK::EEK::EEK: Ich habe eh schon aufgegeben, dort mal hin zu kommen. Dafür genieße ich Deine Fotos umso mehr. Hammermäßig spitze. :clab::clab::clab:


    Vielen Dank, Andrea.


    Leider werden ein paar Fotos nicht richtig angezeigt, auch die vom nächsten Tag. Vielleicht ist es auch ein Ladeproblem bei mir :nw: .


    Bei mir scheint alles zu stimmen. Hoffentlich kommt die Anzeige bei Dir bald wieder richtig.


    Dani, Traum Fotos, :clab::clab::clab:


    Freut mich, wenn Dir die Bilder gefallen, Alida.


    Page, immer wieder, auf unseren Planung 2017 ;ws108;


    Ja, das glaube ich Dir beim ersten Mal. Page ist Standardübernachtungsort für Südwestsüchtige. =)


    Das Abenteuer mit dem Alstrom Point hat sich ja wirklich gelohnt. Auch die Sonnenaufgangs-Fotos sind wunderschön. Mir gefällt es sehr, wie Du in Deinen Reiseberichten Fotos von ein und derselben Location mit immer einigen Minuten Abstand zeigst. Sehr interessant, wie sich der Eindruck jedes Mal ändert.


    Die Absicht dahinter ist, dass auch der Betrachter am Bildschirm einen Eindruck von den Veränderungen vor Ort bekommt. Es freut mich, wenn das einigermassen gelingt.


    Schon heftig, was mittlerweile am Horseshoe Bend los ist. Aber bei einer so tollen Aussicht so nah an einer touristischen Hauptstrecke ist das ja auch zu erwarten und zu verstehen. Nur gut, dass Du Dir Zeit nehmen konntest, irgendwann wird es dann doch etwas ruhiger. Ein Foto von der gesamten Flußbiegung würde ich nie hinbekommen, weder stehend noch liegend :schaem: , dazu bin ich dann doch etwas zu ängstlich. Dein Foto ist einfach ein Traum :!!


    Ich kann Dich ja so gut verstehen, Bettina. Eigentlich bin ich auch sehr höhenängstlich, und ich muss mich jeweils sehr überwinden und auf das Vorhaben konzentrieren. Auf hohen Türmen z.B. klammere ich mich immer mit einem Arm am Geländer fest.


    Gruss
    Dani

    Dass die Nacht etwas unruhig war, kann ich gut nachvollziehen - aber es war ja auch ein einmaliges Erlebnis!

    Das war es! Und den Schlaf konnte ich ja nachholen, die Erinnerung aber bleibt. :SCHAU:

    Wie schön, dass es hier auch eine Schweizer Fraktion gibt

    Klein, aber fein ;)

    Wahrlich, eine große Freude Die Stimmung dort hast Du wunderbar eingefangen!

    ;DaKe;;

    Wir waren nun schon sooo oft am Lake Powell, aber nie hatten wir die richtigen Bedingungen für den Alstroim Point ...

    Das ist wirklich schade, Anne! Ich wünsche euch, dass es nächstes Jahr klappen wird.


    Gruss
    Dani

    und Hut ab, dass du dein Auto wieder heil zurückgebracht hast :!!


    Ja, ich war wirklich sehr erleichtert, dass ich den fast neuen Nissan zurückbringen konnte. Auch wenn mir kein finanzieller Schaden daraus erwachsen wäre, genervt hätte es mich allemal.


    Wir haben uns auch gewundert, dass dort niemand abgestürzt ist ;te:


    Für mich sind eigentlich solche Ort der reinste Horror. Selber passe ich schon auf, aber wenn ich anderen zuschaue (zuschauen muss), kriege ich Gänsehaut. Allerdings ist in meiner Anwesenheit noch keiner abgestürzt. Eine Erinnerungstafel weiter hinten zeigt jedoch deutlich auf, was hier schon passiert ist.



    Wahrhaftig,
    für mich eins deiner schönsten Bilder :clab::clab::clab::clab::clab::clab::clab::clab:


    Danke, Ina, für diese Wertung. =)


    Ich wusste gar nicht dass der Horseshoe Bend eine Sunset Location ist, sieht aber klasse aus! Hat sich ja gelohnt :)


    Absolut. Ich war selber überrascht. Ähnliche Bilder hatte ich zwar schon gesehen, aber nicht gewusst, wann sie entstanden sind.

    Dienstag, 30. August 2016: Ein Ruhetag in Page


    Meine Schlafgelegenheit im Freien auf der Pritsche des Frontiers in dieser abgelegenen Gegend ist wohl etwas gar ungewöhnlich, denn ich erwache hin und wieder und bleibe dann jeweils auch für längere Zeit wach. Am Morgen erwache ich schon vor der Dämmerung. Gefroren habe ich erfreulicherweise während der ganzen Nacht nie. Wie sich der Himmel im Osten ein kleines Bisschen aufhellt, steige ich von der Ladefläche und laufe zum Rand der Hochfläche hinunter. Jonny ist bereits munter und wartet auf genügend Licht. Wir haben die Kameras auf den Stativen und beobachten interessiert die zunehmende Helligkeit am Himmel. Langsam wird es Zeit, den Auslöser zu betätigen. Ein erstes Mal passiert das um 05.35 Uhr:



    Die folgenden Aufnahmen entstehen in einem Zeitraum von nur zwanzig Minuten. Bemerkenswert, wie sich die Farben in kürzester Zeit ändern.


    Für Interessierte die Aufnahmezeiten in Bezug zur Sonnenaufgangszeit:


    Sunrise minus 17 Min.:



    Sunrise minus 13 Min. Die Farbe des Wassers verändert sich zu Türkis.



    Sunrise minus 12 Min.:



    Sunrise minus 10 Min.. Jetzt dominiert Blau.



    Sunrise minus 8 Min. Am Horizont kommt Gelb auf.



    Sunrise minus 4 Min. Das Erscheinen der Sonne kündigt sich an.



    Sunrise minus 2 Min. Wieder ein Farbwechsel.



    Ta-daa: Sunrise!



    Sunrise plus 1 Min.:



    Sowie die Sonne ganz sichtbar wird, treten starke Lensflares auf, und die Gegenlichtsituation hat kontrastarme Fotos mit wenig Farbe auf Wasser und Fels zur Folge. Mit guten Bildern ist es nun vorbei. Um 06.15 Uhr packe ich meine Sachen zusammen, verabschiede mich von Jonny und suche meinen Frontier auf der Anhöhe auf. Dort packe ich Schlafsack, Matratze und Mätteli zusammen und verstaue sie im Wageninnern.


    Vor mir liegt nun die anspruchsvolle Rückfahrt, zuerst vom Plateau herunter, dann über die wellenreiche Strecke über die NP 230 nach Big Water zurück. Gerne würde ich in Page mit einem unversehrten Nissan einfahren. Doch bis dahin sind es noch einige interessante Meilen.


    Da ich alle Zeit der Welt habe, fahre ich sehr gemütlich durch die ersten Kurven der Hochebene. Nach zwei Meilen fühle ich mich hinter dem Steuer wieder einigermassen im Element. Nun wartet allerdings die tückische Felsstufe auf mich. Wieder steige ich zuerst aus dem Wagen und überlege mir einen gangbaren Weg hinunter. Es liegt nahe, den selben zu nehmen wie gestern. Mit der nötigen Sorgfalt gelingt auch diesmal die Durchfahrt.


    Ab hier komme ich etwas flüssiger vorwärts. Bald biege ich in die NP 230 ein. Nun sind noch die zahlreichen Mulden zu durchqueren. Mit grösserem Tempo als gestern durchfahre ich sie. Einige Male kratzt der harte Lehm ordentlich am Wagenboden, aber ich komme immer durch. Kurz vor dem Wahweap Creek stelle ich den Frontier an den Wegrand. Interessante Gesteinsformationen locken zum Fotografieren.



    Dann wird das Flüsschen überquert. Jenseits schaue ich kurz zurück, und tatsächlich: Jonny ist auch bereits hier angelangt. In Big Water werden sich allerdings unsere Wege definitiv trennen. Während er Salt Lake zusteuert, fahre ich auf der 89 nach Süden.


    Wie ich Page und das Quality Inn erreiche, macht sich wegen der wenigen Schlafstunden der vergangenen Nacht eine rechte Müdigkeit bei mir bemerkbar. Ich haue mich aufs Bett und schlafe einige Stunden. Erst gegen Mittag erwache ich. Nun meldet sich mein Magen, der heute noch nichts Richtiges bekommen hat. Ein kräftiges Steak mit Hash Browns und Salat im Ranch House Grille sind das beste Gegenmittel. Anschliessend bummle ich mit dem Wagen etwas durch die Stadt und entdecke dabei hinter dem Page Hospital am Navajo Drive schöne Aussichtspunkte zum Glen Canyon Dam hinunter.



    Danach geht`s für eine gemütliche Siesta zurück ins Hotel. Heute ziehe ich definitiv meinen Faulenzertag ein. Darf auch mal sein.


    Etwas habe ich für den späten Nachmittag aber noch vor. Seit einigen Jahren bin ich nicht mehr am Horseshoe Bend gewesen. Vom grossen Rummel dort habe ich zwar gelesen, aber heute will ich mir selbst ein Bild machen. Um halb fünf Uhr setze ich mich in den Nissan und fahre die wenigen Meilen zur Stadt hinaus.


    Der kleine Parkplatz von einst mit ein paar wenigen Autos darauf ist fast nicht mehr zu erkennen. Die vergrösserte Parkfläche ist heute übersät von Fahrzeugen aller Art, und es scheint eine Art Pilgerwanderung Richtung Rim in Gang zu sein. Offenbar will alles zum Sunset an der Klippe stehen. Unterwegs begegnen mir auch Leute in Badelatschen, vorwiegend asiatischer Herkunft. Am Rand des Horseshoe Bend wimmelt es von Besuchern, welche die Klippengegend unsicher machen. Als ich später die Klippe verlasse, bin ich eigentlich erstaunt, dass nichts Schlimmes passiert ist.



    Noch bin ich zu früh dran. Ich suche mir eine gute Stelle, wo die Flussschlaufe möglichst vollständig zu sehen ist. Wie ich eine solche gefunden habe, ist der Platz natürlich bereits besetzt. So ziehe ich mich einstweilen in den Schatten eines nahen Felsens zurück. Später begebe ich mich zum Rand zurück, und diesmal ist der Platz frei. Die beste Perspektive erziele ich, wenn ich mich auf den Boden lege. Gut möglich, dass einige Touristen darüber den Kopf schütteln. Mir ist das allerdings egal. Mittels Aufnahmen alle paar Minuten suche ich nach der besten Fotozeit. Da die Sonne ziemlich genau gegenüber am Horizont verschwinden wird, wird das Licht zunächst immer anspruchsvoller (mein letzter Besuch hier hat an einem Morgen stattgefunden). Es ist zwar möglich, eine Aufnahme mit dem begehrten Blendenstern zu erzielen, als die Sonne am Horizont nur noch zum Teil zu sehen ist. Aber ganz zufrieden bin ich noch nicht. Also warte ich weiter. Und wirklich: Als die Sonne ganz verschwunden ist, werden die Bedingungen wieder besser: Die Farben kommen erneut, und das Hauptmotiv erhält durch den blauen Glanz seine verdiente Würdigung. Jetzt stimmt`s.



    Zufrieden packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Rückweg. Als ich den Parkplatz erreiche, ist es dunkel geworden. Ich fahre zurück zum Hotel, esse im Restaurant ein Suppe und genehmige mir ein Fläschchen Chardonnay. Dabei denke ich: Nach dem ruhigen Tag heute will ich morgen wieder mehr unternehmen.


    Gruss
    Dani

    So, ich bin aus den Bergen zurück. =) Im Forum hat sich ja inzwischen einiges getan, wie ich sehe.


    @ Bettina (bela), Marc, Andrea (Redrocks), Hedy, Volker, nirschi, Alida, Ina, Andrea (waikiki25), Susanne, Moni, Bettina (Tinchen), Nadine, Beate, Michelle, Elke, Woife, Betty:


    Seht es mir bitte nach, dass ich für einmal nur pauschal auf eure Kommentare eingehe. Die Fortsetzung des Berichtes kommt dafür umso schneller. :wink4:
    Wie immer freue ich mich sehr, dass ihr weiter mit mir unterwegs seid und dass bei euch die Bilder vom letzten Tag gut angekommen sind. Ja, für meine Art, Reiseberichte zu gestalten, waren es diesmal viele Bilder. Ebenso freue ich mich über eure Anteilnahme an meiner Übernachtung beim Alstrom Point. Herzlichen Dank. Es war für mich wirklich ein besonderes Abenteuer, denn solches bin ich mir nicht mehr gewohnt. Die Fahrt von Big Water zum Overlook am Alstrom Point verlangt – trockenes Wetter vorausgesetzt – einfach das richtige Fahrzeug (4x4 und hohe Bodenfreiheit) und grosse Sorgfalt beim Fahren auf den letzten fünf Meilen, dann ist sie wirklich machbar für Leute, die sich mehr als einmal pro Woche ins Auto setzen.


    Ich habe die Hoffnung, dass ihr mich weiterhin begleitet. Gleich geht`s mit dem Reisebericht weiter.


    Gruss
    Dani

    Montag, 29. August 2016: Alstrom Point – ein Aussichtspunkt der Superlative


    Nach der langen Fahrt von gestern lasse ich den Montag gemütlich angehen. Und das Frühstück kann vorerst warten. Da heute die dritte und letzte Woche meiner Reise beginnt, wird es langsam Zeit, Kartengrüsse in die Heimat zu verschicken. Geschrieben sind die Karten bereits, es fehlen nur noch die Briefmarken. So fahre ich die kurze Strecke zum Gewerbepark an der Ecke Lake Powell Blvd/Elm St hoch und poste welche. Gleich neben dem Laden findet sich ein Barber Shop. Der kommt mir heute wie gerufen. Mein Äusseres hat wegen des starken Bartwuchses in den vergangenen zwei Wochen erheblich gelitten.


    Der Barber, ein älterer, sympathischer Mann, ist kein Freund grosser Worte. Mir ist das nur recht. In einer Viertelstunde hat er mich haarmässig wieder in einen akzeptablen Zustand versetzt. Gegen Schluss kommen wir dann doch noch etwas ins Gespräch. Woher, wohin, das Übliche. Ich erzähle ihm etwas von meinen Ideen ab Standort Page, u.a. vom Alstrom Point. Zu diesem hat sich mir gestern Abend noch ein Floh hartnäckig ins Ohr gesetzt: Bei der Reisevorbereitung im Frühjahr hatte ich mit grossem Genuss den kleinen Alstrom-Übernachtungs-Bericht unserer Ms Nadine Crumplebuttom gelesen und mich an den gelungenen Bildern gefreut. Wäre eine Übernachtung dort draussen auch etwas für mich? Geplant ist sie nicht; das Übernachten in Zelten und ähnlichem ist bei mir schon länger vorbei. Der Haarkünstler hört mir aufmerksam zu und meint zum Schluss, ich solle mich doch im Walmart einfach nach dem nötigen Material für die Nacht im Freien umschauen. Dank dieser Unterstützung verfestigt sich die Idee in meinem Kopf: Die Übernachtung am Alstrom Point wird durchgeführt!


    Ich bezahle dem Barber 13 $ plus ein reichliches Trinkgeld für seine guten Dienste und verlasse den Laden. Jetzt bin ich reif für ein grosses Frühstück. Auch hierzu hat mir der beschlagene Coiffeur einen Tipp gegeben: Am Navajo Drive finde sich der Ranch House Grille, ein Restaurant mit leckerem Essen, vornehmlich von Einheimischen oder anderen Amerikanern besucht. Ich befolge den Rat und suche das nur zwei Steinwürfe weit entfernte Lokal auf. Äusserlich zwar unscheinbar, strahlt es innen jedoch genau die wohlige amerikanische Üppigkeit aus, die mir so gefällt. Und tatsächlich sitzen im Grille nur wenig ausseramerikanische Touristen. Eine reichhaltige Speisekarte und flinkes Personal, später auch das wirklich sehr schmackhafte und kräftige Frühstück bestätigen den guten Rat des Friseurs. Beim Hinausgehen denke ich: Da bist Du noch nicht das letzte Mal gewesen.


    Nun fahre ich zum ganz im Westen von Page gelegenen Walmart und suche die Outdoor-Abteilung auf. Dort finde ich für 25 $ einen Schlafsack für kühle Temperaturen, eine aus einschlägigen Foren sattsam bekannte, sogenannt selbstaufblasbare Luftmatratze sowie ein Gummimätteli als weiche Unterlage. Alles für insgesamt 76 $. Jetzt brauche ich nur noch die Verpflegung für den Abend und den Morgen in der Wildnis. Dazu fahre ich zum Safeway in die Stadt zurück und lasse mir dort etwas Feines zurechtrichten: Chicken, Potatoes und Salat. Die Leute dort verstehen ihr Fach. Nun bin ich bereit für den umfassenden Ausflug in die abgelegene Gegend.


    Mittlerweile ist es 13 Uhr geworden. Zur Nachmittagsmitte möchte ich am Alstrom Point sein. Noch den Tank auffüllen, und die Fahrt kann beginnen. Ich verlasse die Stadt und überquere auf der US 89 den Colorado River. Zwanzig Minuten später erreiche ich Big Water. Irgendwie muss ich aber die falsche Einfahrt in den Ort genommen haben, denn ich befinde mich plötzlich auf einer sehr sandigen, stark welligen Piste, die parallel zur 89 verläuft. Da ich den Alstrom Point ja auch schon besucht habe, merke ich schnell, dass da etwas nicht stimmen kann. Das Dumme ist nur, dass ich auf dieser Piste nicht einfach wenden kann. Ich fahre also erstmal weiter und hoffe auf eine Stelle mit genügend Platz zum Wenden. Die lässt jedoch lange auf sich warten. Erst als der Weg durch eine tiefe Senke führt, sehe ich meine Chance. Abbiegen, dann einmal rückwärts ein Stück weit den Abhang hoch und dann mit Schwung wieder vorwärts aus dem Loch heraus und über die erste Welle zurück Richtung Big Water. So ist der Plan. Aber wie ich zuunterst in der Grube angelangt bin, drehen die Räder im tiefen Sand durch. Also nochmals den Abhang hoch. Geht nun auch nicht mehr. Rundherum geht`s nur noch bergauf, und mein zweiradangetriebener Frontier gräbt sich immer tiefer in den Sand. Na toll! Ich probiere mit allen Mitteln aus dem Sandschlamassel zu kommen, aber kein Trick hilft. Und natürlich habe ich weder Schaufel noch Bretter dabei. Muss ich wirklich im ca. eine Meile entfernten Big Water Hilfe anfordern? Ich wäre bis auf die Knochen blamiert. Warum nur hatten die National-Typen am Flughafen von Tucson keinen 4x4 vorrätig?


    Noch ein letztes Mal versuche ich es. Mit ganz wenig Gas, den leichtesten Vorteil des unebenen Bodens ausnutzend, klettert der Frontier im Schildkrötentempo aus dem Sandloch heraus. Nach einer endlos scheinenden Minute stehe ich oben auf der Welle. Gerade noch geschafft! – Die weiteren Buckel bis nach Big Water werden nun auch noch genommen. Im Ort finde ich im zweiten Anlauf den richtigen Ausgang zum Wahweap Creek hinunter ohne Schwierigkeiten. Der Durchgang durchs Wasser erfordert etwas Aufmerksamkeit, der Wasserstand erlaubt aber ein weitgehend problemlosen Überqueren.


    Vor mir liegen nun knapp zwanzig ungeteerte Meilen auf der NP 230 bis zur Abzweigung zum Alstrom Point. Aus der Erinnerung von meinem ersten Besuch wird diese Strecke keinerlei Schwierigkeiten bereiten.



    Nur: Diesmal ist alles anders. Letzten Freitag hat es hier geregnet, und übers Wochenende sind offensichtlich zahlreiche Motor- und Landschaftsliebhaber die Road gefahren. Sie führt durch zahlreiche Senken. In diesen haben sich vom Regen grosse Mengen an Lehm gelagert, und die Räder der Wochenendbesucher hinterliessen tiefe Spuren darin. Zwischen den beiden Räderspuren türmt sich daher der Lehm hoch auf. Und hier soll ich mit dem Frontier und seiner mittelmässigen Bodenfreiheit durch?


    Die ersten Senken durchfahre ich ohne nennenswerte Geräusche vom Fahrzeugboden her. Aber die Täler werden tiefer und tiefer und die Lehmberge in der Strassenmitte höher und höher. Es kommt, wie es kommen muss: Bald kratzt der inzwischen trockene und harte Lehm ganz kräftig am Frontierboden. Zuerst nur leicht, dann immer stärker. Ich steige aus, schaue, welches die untersten Teile am Nissan sind: Kardanwellengelenk und Auspuff. Durchaus verwundbare und unentbehrliche Teile. Aber ich habe keine Wahl. Ich will zum Alstrom Point. Also weiter.


    Zwei, drei weitere Male steige ich vor einer Senke aus und laufe sie zuerst ab. Dabei überlege ich, ob es auch diesmal reichen wird. Aber auch im Zweifelsfall fahre ich dann einfach weiter. Und Gott sei Dank, nirgends bleibe ich wirklich stecken.


    Es ist eine sehr spezielle Landschaft hier am Rand des Nipple Bench Badlands. Die Mondoberfläche stelle ich mir ähnlich vor. Massive, nackte Felsen, Schuttberge, praktisch keine Vegetation, wohin man schaut. Es dominieren Grau und Hellbraun.





    Insgesamt verläuft diese Teilstrecke spannender, als ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Endlich erreiche ich die Abzweigung zum Alstrom Point. Ab hier wäre 4x4 besonders von Vorteil. Aber die Hauptschwierigkeit besteht nach wie vor in der für solche Vorhaben geringen Bodenfreiheit des Frontiers.


    Die ersten Meilen sind noch einigermassen problemlos zu fahren. Teils etwas sandig, aber noch griffig genug, um vorwärtszukommen. Dann aber zeigen sich erste Felspartien auf der Road, und es folgen zum Teil hohe Treppenstufen. Knackpunkt der letzten Meilen ist eine Anhöhe, die auf einem von zwei möglichen Anstiegen erklommen werden muss. Beide sind sehr schmal, furchtbar holprig und führen nur wenige Meter durch tückisches Gelände mit vorstehenden Felsstücken und über Steinstufen. Auch hier steige ich aus und überlege, welches der bessere Weg ist. Ich wähle den rechten, denn ich kann mir schlicht nicht vorstellen, mit dem Nissan links hinauf ohne Kratzer oder Delle am fast neuen Fahrzeug zu kommen.


    Mit der nötigen Sorgfalt und doch genügend Schwung schaffe ich die Anhöhe im ersten Anlauf. Erfreulich: Die Karrosserie ist heil geblieben. Es bleiben zwei Meilen, und noch manche scharfe Biegung und zahlreiche Felsplatten sind zu überwinden. Aber das Ziel ist nahe. Fünf Meilen nach der Abzweigung erhasche ich einen ersten Ausblick auf den Lake Powell. Bis zum Alstrom Point ist es nun nicht mehr weit.




    Als Belohnung für die heavy Anfahrt winkt ein toller Ausblick von der Abbruchkante auf die Padre Bay des Lake Powell mit der Gunsight Butte im Zentrum, dem Kaiparowits Plateau im Norden und dem Navajo Mountain im Osten. Ohne Zweifel bietet das Gebiet um den Alstrom Point einen der schönsten Ausblicke im ganzen Südwesten.



    Ich bin nicht allein hier. Ein anderer Fotograf hat seinen klapprigen, geländegängigen 4x4 in der Nähe des Aussichtspunktes abgestellt. Er wundert sich, dass ich es mit einem 2WD bis hierher geschafft habe. Bei der Begrüssung stellt er sich als Jonny vor. Er wohnt in der Nähe von Salt Lake und ist Gärtner im Sommer, Skilehrer im Winter und Fotograf das ganze Jahr. Ein netter Typ, der seit vielen Jahren die schönsten Orte des Südwestens fotografiert.


    Da er schon mal da ist, übergebe ich ihm für ein paar Minuten meine Kamera für ein paar Aufnahmen.



    Allzu lang dauert unsere erste Unterhaltung aber nicht. Weil nun die beste Zeit zum Fotografieren naht, widmen wir uns in den nächsten knapp zweieinhalb Stunden fast ausschliesslich dem Auswählen der besten Motive und deren Ablichten. Wasser und Sandstein haben am Spätnachmittag eine fast unglaubliche Farbenkraft erhalten.


    Ganze Gunsight Butte mit erkennbarem Schaft, Kimme und Korn.




    Fantastische Wasser- und Felsenlandschaft



    Die Intensität der Farben nimmt noch zu.



    Im Labryrinth von Wasser und Land






    Langsam fallen die Schatten tiefer.



    Golden Hour








    Nur noch wenige Minuten liegt die Gunsight Butte ganz in der Sonne.




    Padre Bay im besten Licht



    Gegen halb acht Uhr banne ich das letzte Bild des Tages auf die Speicherkarte. Die Schatten haben sich nun auf die ganze Bay ausgebreitet. Die folgende Zeit ist dem Nachtessen und der Bereitstellung des Nachtlagers gewidmet. Weil ich in dieser Nacht gerne für mich alleine bin, fahre ich meinen Nissan gute hundert Meter eine kleine Böschung hinauf. Das sollte sich noch als nützlich erweisen. Von hier oben erlebe ich nämlich in den nächsten Minuten einen der schönsten Sonnenuntergänge meines ganzen Lebens. Der Himmel brennt wahrhaftig! Am nächsten Morgen vernehme ich dann, dass Jonny davon rein gar nichts mitbekommen hat.




    Wie die Sonne verschwunden ist, bricht die Dunkelheit mit Macht herein, und ich begebe mich auf die Ladebrücke meines Frontiers. Mein Nachtlager bietet mir nur dann genügend Länge, wenn ich diagonal auf der Ladefläche liege. Als Schutz gegen die harten Rippen des Ladeflächenbodens habe ich das äusserst nützliche Mätteli ausgebreitet. Darauf liegt die «selbstaufblasende» Luftmatratze, die ich natürlich selbst aufblasen musste. Allerdings hält sie danach auch bis zum Morgen dicht. Den Schlafsack habe ich auf die Matratze gelegt. Darin eingewickelt, lausche ich vor dem Einschlafen den Geräuschen der Natur und blicke auf den sternenübersäten Himmel über mir. Welch ein Erlebnis, hier, hoch über dem Lake Powell, weitab jeglicher Zivilisation im Freien übernachten zu können!


    Gruss
    Dani


    (Es folgt eine verlängerte Feiertagspause. Ich bitte um Verständnis.)


    ;arr: ;arr: ;arr:

    Ich sage es jetzt mal ganz ehrlich, die ganze seitenlange und endlose Schnatterei in Deinem sonst so interessanten RB stört mich und ich habe dann zwischendurch die Lust verloren! :nw:


    Dann hätte ich Dir einen guten Tipp, liebe Hedy: Geh doch einfach auf die Startseite des Reiseberichtes und klicke bei den Links einen gewünschten Tag an. Damit kommst Du direkt zum Bericht. :wink4: Diese Linklisten werden nämlich von unseren nimmermüden Moderatoren still im Hintergrund erstellt. Herzlichen Dank für diesen Dienst, Caro. :clab:


    Gruss
    Dani


    Ist ja schließlich Urlaub - oder? ;)


    ;;NiCKi;: Das sage ich mir dann jeweils auch, wenn ich anfange, an der Gesundheit herumzustudieren.


    Wusste gar nicht das Du so ein Zuckermäulchen bist :aetsch2: Sollte das mal ein Poblem werden, dann "einfach" :aetsch2: ganz auf Zucker verzichten, die Lust auf Süßes verschwindet dann nach einigen Tagen - aber wie gesagt, nur wenn es ein Problem ist.


    Tolle Idee, Gudrun! :wut1: Nein, die Tafel Schokolade pro Tag oder das entsprechende Equivalent in anderer Form oder Verpackung muss sein. Hat mir doch gerade vor zwei Wochen meine Ärztin attestiert, dass mein Körper diese Süssigkeitenmenge vertrage. Weisst Du, wie mich das gefreut hat! ;;PiPpIla;;


    Der Gift Shop ist halt nun mal ein Problem für den Geldbeutel und absolut nicht gesundheitsschädlich ;haha_


    :) :) :)


    Gruss
    Dani

    Zitat von »DaniH«

    Nach einer kurzen Pause geht`s heute weiter:
    Da bin ich aber froh, dass du auch etwas puasiert hast :pfeiff:


    Die Feiertage rufen Pausen ja richtig herbei. :wink4:


    Schön war es mit dir durch Ajo zu streifen :!!
    Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich die Blicke sein können.


    Das finde ich auch. ;;NiCKi;:


    Dein Nachmittag am Ajo Mountain Drive war auch wieder sehr schön anzuschauen :clab::clab::clab:
    Schade, dass du nicht zum Arch gelaufen bist. X( Bei uns war die Zeit leider auch immer zu knapp und außerdem wusste ich nicht, ob Gabi auf diesem Weg ein Problem mit ihrer Höhenangst bekommen würde. :nw:


    Ich warte immer noch auf einen RB mit dem Bild von hinten durch den Arch.


    Puh, der letzte Tag war ja ne ganz schöne Fahrerei :rolleyes:


    Ja, es waren viele Meilen, aber im Rückblick ganz gut zu machen.


    Zitat von »DaniH«

    Hinter dem Humphreys Peak wird das Land beidseits des Highways farbig und fruchtbar. Bei einem besonders schönen Ausblick kann ich nicht anders als das Auto kurz abstellen und die Kamera zücken. Das Bild wirkt erfrischend für das Auge nach den langen Tagen in der Sonora.
    Ein Segen, dass es doch noch einen schönen Anblick gab. :!! Das Blumenmeer ist wirklich wahnsinnig schööööön.


    Freut mich, dass Dir das Bild gefällt, Beate. =)


    Zitat von »DaniH«

    An einer besonders ruhigen Stelle stelle ich den Frontier am Strassenrand ab und klettere hinten aufs Verdeck. Über mir den blauen Himmel zwischen den Bäumen, rund um mich himmlischer Frieden, liege ich bei angenehmer Temperatur ausgestreckt auf der Ladefläche, träume vor mich hin oder schaue den Vögeln in den Wipfeln zu
    Ah, dann wissen wir ja jetzt, wo der Pickup seine Vorteile hat :SCHAU: Das hört sich richtig gut an ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Über die Vorteile und leider auch die Nachteile des Frontiers wird noch zu reden sein. ;;PiPpIla;;

    Zitat von »DaniH«

    Es ist ja schliesslich für meine Liebste, und dafür darf doch nichts zu teuer sein! Ich zaudere noch etwas, dann schlage ich zu. Die Schale ist gebongt!


    (Nachzutragen ist noch, dass sich meine Gattin wirklich sehr über die Schale freute; wahrscheinlich vor allem darum, weil ich mir im fernen Land so Mühe gegeben hatte, ihr etwas Freudebringendes zu suchen und heimzubringen).
    :!! Sehr löblich, wie du daran denkst, deiner Liebsten eine Freude zu machen - und das hat sie sich auch verdient, wenn sie dich alleine ziehen lässt :app:


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;:



    Zitat von »DaniH«

    Heiraten muss ich die Gute beim Empfang ja nicht.
    ;haha_ Nein, da hast du sicher eine bessere Wahl getroffen :gg:


    Absolut. Da hast Du sowas von recht. :SCHAU:


    Gruss
    Dani

    Ein Fahrtag, wie er ab und zu nötig ist ;;NiCKi;:


    Sehe ich auch so. Durch solche Tage können die nachfolgenden auch wieder mehr genossen werden.


    Trotzdem gab es doch ein paar schöne Ausblicke und das eine oder andere Päuschen lag auch noch drin :!!


    Ja. Insgesamt war es für mich überraschenderweise ein gar nicht so anstrengender Tag. Die ausgiebigen Pausen beim Market Place ausgangs Phoenix, im Wald vor Flagstaff und bei der Cameron Trading Post waren offensichtlich am richtigen Ort eingesetzt.


    Das Bild von der üppigen Wiese gefällt mir sehr gut :clab::clab:


    ;DaKe;; Eine wirkliche Wohltat fürs Auge: vorher und nachher viel trockenes Land mit wenig Vegetation.


    Gruss
    Dani

    Liebe Andrea und Uwe


    Nun bin ich auch fertig geworden mit eurem Bericht. (In der Schweiz sind die Berner – und nicht die Aargauer – sonst die Langsamen :gg: ). Der gemütliche Abschluss in LV gefällt mir sehr, auch das viele Essen. :schaem: So sollen Südwestreisen ausklingen. Beim Rückflug habt ihr natürlich Pech gehabt mit dem alten Jumbo. 380 und 747 sind schon zwei Paar Schuhe. Wobei: Ich als Planespotter ziehe die Queen dem Moppel bei weitem vor (solange ich jedenfalls nicht darin fliegen muss :D ).


    Das Fazit fällt wie erwartet recht positiv aus. Bei eurer Reise strahlt einfach der berittene Ausflug in die Tiefen des Grand Canyons hervor. Ihr habt das ja auch sehr interessant und anschaulich beschrieben. :!!


    Überhaupt habe ich eure Reise gerne begleitet. Der Bericht in Bild und Text hat mir sehr gut gefallen, und ihr Zwei seid mir sehr sympathisch herübergekommen. Herzlichen Dank für die grosse Arbeit, eure Tipps und Antworten!


    Gruss
    Dani

    Cameron Trading Post, kann mann sehr gut übernachten, klasse Zimmer, sehr schöne innen Garten, Tuba City, road 264, Coal Mine Overlook, Ha,Ho, No Geh Canyon, Blue Canyon, alle Top locations ;ws108;


    Ah, da habt ihr auch schon geschlafen? – Gibt`s überhaupt einen Ort im Südwesten, wo ihr noch nicht übernachtet habt? :gg:


    Ja, die genannten Locations sind toll. Teilweise kenne ich sie von Bildern, teilweise bin ich selber dort gewesen.


    Lieber Gruss
    Dani

    Das war einer der nötigen Fahrtag, was Dani :MG:


    Genau so ist es. :MG: Es war die längste Strecke der Reise und Zeit, dass ich wieder aufs Plateau kam.


    Aber die Schale ist wirklich sehr schön :clab: :clab: :clab:


    Bin Ja nicht so für Indianerkunst, aber die Schalen find ich schick.


    Ha, toll, dass die Schale auch die Zustimmung anderer findet. :SCHAU:


    Da hast Du aber ordentlich ein paar Meilen abgerissen, mein lieber Schwan!


    Ja, stimmt. Mehr möchte ich eigentlich nicht machen, schliesslich soll das Fahren immer noch ein Genuss sein. Aber in Page war ich erstaunt, wie gut ich die Strecke vertragen hatte.


    Gruss
    Dani

    Ich bin jetzt mal hinterher geeilt ohne das Geschnatter zwischendurch zu beachten. Inzwischen bin ich in Globe, AZ angekommen. Jetzt brauche ich aber erstmal ne Pause und muss den ganzen Input verarbeiten. :!!


    Schön, dass Du dabei bist, Martin. :wink4: Und nimm Dir nur Zeit. RBs lesen ist aufwendig. ;;NiCKi;:



    Der Ring Arch im Arches hat es mir ziemlich angetan. Ebenso das Fallen Roof House. Beides ganz tolle Locations, die ich bis jetzt noch nicht bewusst wahr genommen habe. Danke also fürs Zeigen! :!!


    Freut mich, wenn ich Dir Neues zeigen konnte.



    Zitat von »DaniH«
    Mich würde es jetzt ja recht interessieren, wer vom DA-Forum schon mal in Springerville gewesen, vielleicht auch nur durchgefahren ist. Nicht, dass der Ort jetzt eine Besonderheit darstellt. Aber wer fährt denn schon hier durch? Und warum? Irgendwie von Irgendwo nach Nirgendwo.
    Ich bin durchgefahren auf dem Weg von Chinle nach Silver City. ;;NiCKi;: Dort steht eine Madonna of the Trail.


    Ah, interessant! Also Du auch. Es sind doch mehr DA-User in diesem so abgelegenen Städtchen gewesen als ich dachte. Und danke für die gelungenen Bilder.


    Werde dann mal weiter lesen... :!!


    Der Bericht bleibt ja noch ein Weilchen. :)


    Gruss
    Dani

    Sonntag, 28. August 2016: Der Weg zurück zu den roten Steinen


    Nach einer kurzen Pause geht`s heute weiter:


    Wie immer, wenn ich morgens rechtzeitig unterwegs sein will, erwache ich ohne Wecker und sogar früher als notwendig. Friedliche Sonntagsstille liegt über Ajo. Ich mache mich bereit für die lange Fahrt wieder hinauf zum Colorado Plateau. 377 Meilen werde ich heute zurückgelegt haben, wenn ich Page, meinen nächsten Übernachtungsort, erreiche. Beim Office des la Siesta Motels werfe ich noch den Zimmerschlüssel ein, Um halb acht Uhr geht`s los Richtung Norden, auf der 85 mitten durch die Barry M. Goldwater Air Force Range.


    Dieser riesige Truppenübungsplatz ist gleichsam militärischer Schiessplatz und Bombenzielgelände für Piloten der Davis-Monthan Air Force Base, der Luke AFB in Glendale, der Marine Corps Air Station Yuma sowie der Tucson Air National Guard Base. Leider darf er nicht betreten werden. Oder soll ich lieber sagen: zum Glück? – Ich wäre sonst vielleicht versucht gewesen, unterwegs die eine oder andere vorhandene Stichstrasse zu nehmen, um ein interessantes Gebiet zu erkunden und ein bisschen zu spotten. :)


    So aber stellt sich mir die Frage nicht und ich bleibe gesetzestreu auf dem Teer. Nach vierzig Meilen unterquere ich den I-8, und knapp dahinter wird das noch verschlafen wirkende Gila Bend durchfahren. Kurz hinter dem Ort biegt die komfortable 85, die nun Phoenix Bypass Route heisst, wieder nach Norden ab. Verkehr gibt es immer noch wenig und ich freue mich über die angenehme Fahrt durch die Sonora-Wüste. Langweilig wird es mir mittlerweile selbst auf den längsten geraden Strecken des US-Südwestens nicht mehr. Zu gross ist der Kontrast zum menschen- und fahrzeugmässig völlig überfüllten Schweizer Mittelland, wo auf den Kantons- und Nationalstrassen Staus mehr und mehr die Regel und nicht mehr die Ausnahme sind.


    35 Meilen nach Gila Bend erreiche ich den Papago Fwy, wie der I-10 hier heisst. Nur kurz fahre ich darauf Richtung Phoenix Zentrum, dann verlasse ich ihn bereits wieder, weil ich den millionenschweren Grossraum im Nordwesten umgehen will. Wie ich auf der I-17 angelangt bin, spüre ich ernsthaften Hunger, und in einem der nächsten Market Places schalte ich einen Halt ein. Zeitmässig liege ich gut drin, so dass ich mich im weitläufigen Gelände in aller Ruhe nach einem guten Breakfast-Restaurant umsehen kann. Irgendwie haben aber die guten (noch) geschlossen und die anderen sind wenig verlockend. So bleibe ich schliesslich, um endlich etwas in den Magen zu bekommen, bei einem dem Walmart angeschlossenen Burger-Lieferanten hängen. Zwei Burritos, Hash Browns, guter Kaffee und viel O-Saft. Na ja, satt werden kann man ja auch hier werden. Und die Arme etwas hängen lassen geht auch.


    Gesättigt im Magen, aber hungrig auf weitere Meilen steuere ich den Frontier wieder auf den I-17 zurück. Zügig komme ich trotz des nun stärker werdenden Verkehrs voran. Allmählich gewinnt die Autobahn merklich an Höhe. Mein nächstes Zwischenziel ist Flagstaff, das von Phoenix 120 Meilen entfernt liegt. Wer`s kennt, weiss, dass die letzten Meilen vor Flagstaff mitten durch ausgedehnte, prächtige Wälder führen. Hier beschliesse ich, den grossen Mittagshalt durchzuführen.


    Ich verlasse den Interstate und folge einer Landstrasse, die zuerst über üppiges Land und dann durch eine lockere Ansammlung von Häusern inmitten eines grossen Waldes führt. Hier herrscht die totale Sonntagsruhe. Trotz insgesamt vieler Häuser ist kaum ein Mensch zu sehen. An einer besonders ruhigen Stelle stelle ich den Frontier am Strassenrand ab und klettere hinten aufs Verdeck. Über mir den blauen Himmel zwischen den Bäumen, rund um mich himmlischer Frieden, liege ich bei angenehmer Temperatur ausgestreckt auf der Ladefläche, träume vor mich hin oder schaue den Vögeln in den Wipfeln zu. Ich bin mir sicher, dass die hier wohnhaften Menschen in ihrem Leben unterdurchschnittlich wenig psychologische und psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen müssen.


    Irgendwann überschlage ich die noch zu fahrenden Meilen und merke, dass es aufzubrechen gilt. Es ist 13 Uhr, als ich die Fahrt fortsetze. Zehn Minuten später biege ich auf den I-17 ein. Ganz kurz statte ich dem Flagstaff Pulliam Airport einen Besuch ab. Hier steht aber nur Kleinzeugs herum, und zudem ist gerade tote Hose auf der Piste. So fahre ich zurück auf die Autobahn, lege die letzten Meilen auf der 17 zurück und wechsle dann für ebenfalls nur eine ganz kurze Strecke auf den I-40. Ausgangs Flagstaff schwenke ich auf den bekannten Hwy 89, der mich bis nach Page führen wird.


    Hinter dem Humphreys Peak wird das Land beidseits des Highways farbig und fruchtbar. Bei einem besonders schönen Ausblick kann ich nicht anders als das Auto kurz abstellen und die Kamera zücken. Das Bild wirkt erfrischend für das Auge nach den langen Tagen in der Sonora.



    Die nächsten Meilen bieten dem Vorbeifahrenden noch vereinzelt Wälder und ein ständiges Auf und Ab.



    Danach führt die Strasse auf einer ausgedehnten schiefen Ebene für längere Zeit talwärts, unten folgt flaches Land.



    Es wird zunehmend karger, je weiter ich mich dem Gebiet der Navajo Nation nähere. Unterwegs kommt mir die gute Idee, bei der Cameron Trading Post dem Native American Arts Gift Shop einen gründlichen Besuch abzustatten. Für einmal hat nämlich meine geliebte Gattin – Monate, bevor ich die Reise antrat – den Wunsch geäussert, ich möchte ihr doch bitte nach dieser Reise etwas mitbringen, und zwar eine schöne indianische Schale. Um ihr diesen Wunsch zu erfüllen, ist der riesige Navajo-Laden natürlich der ideale Ort.


    Da auch gerade wieder Essenszeit ist (für meinen Magen jedenfalls), biege ich in Cameron auf den Parkplatz der Trading Post ein. Wie immer herrscht hier ein reger Betrieb. Irgendwie liegt die Post für viele Bedürfnisse gerade am richtigen Ort.



    Angesichts der auch heute herrschenden grossen Hitze verfüge ich mich schnell ins Innere des grossen Ladens, und zwar in den hintersten Teil, dorthin, wo dunkelhäutige Kellner Teller mit gewaltigen Essensportionen herumtragen. Hier bin ich richtig.


    Ich bestelle ein Riesensteak, umgeben von Kartoffelstock und einem Maiskolben. Schade, weist das Steak viele Fettstücke auf. Und der XL-Becher mit der eisgekühlten Limonade stillt zwar mein wahnsinniges Verlangen nach Süssem, hat aber auch schlechte Auswirkungen auf meinen Insulinspiegel. Ich will mir jedoch nicht zuviele Gedanken über meine Gesundheit machen und verfüge mich lieber in den Gift Shop. (Ich merke, dass dieser Satz mehrdeutig ist ;) )


    Unglaublich, diese Auswahl an schönen Dingen! Nebst Billigware wird hier auch wirklich Gutes und Wertvolles angeboten. So sehe ich unter anderem attraktive Schalen der Jemez Pueblo Artists aus New Mexico. Die Jemez Pueblo Pottery findet sich im gleichnamigen Pueblo ungefähr 50 Meilen nördlich von Albuquerque. Zwei wunderschöne, ca. 20 cm im Durchmesser grosse Schalen erregen mein Interesse. (Foto vom iPhone)



    Die Antwort auf die Frage nach dem Preis verschlägt mir dann aber doch fast den Atem. So teuer! Aber – hm? Es ist ja schliesslich für meine Liebste, und dafür darf doch nichts zu teuer sein! Ich zaudere noch etwas, dann schlage ich zu. Die Schale ist gebongt!


    (Nachzutragen ist noch, dass sich meine Gattin wirklich sehr über die Schale freute; wahrscheinlich vor allem darum, weil ich mir im fernen Land so Mühe gegeben hatte, ihr etwas Freudebringendes zu suchen und heimzubringen).


    Mit einem guten Gefühl verlasse ich nach langem den Store und vertrete mir anschliessend noch etwas die Beine rund um die Trading Post. Der Blick auf die Suspension Bridge, die über den Little Colorado River führt und heute geschlossen ist, gefällt mir immer wieder.



    Endlich steige ich wieder ins Auto und rolle auf den Highway hinaus. Es bleiben 82 Meilen, die ohne erwähnenswerte Details verlaufen. Bei einer schönen Abendstimmung erreiche ich das Städtchen Page und das Quality Inn, das für die kommenden vier Nächte meine Unterkunft sein wird. Obwohl ich kein Fan dieses Hotels bin, habe ich es diesmal gewählt; der Preis gab den Ausschlag. Heiraten muss ich die Gute beim Empfang ja nicht.


    Zurückblickend bin ich sehr zufrieden mit dem Tag. Die lange Fahrt ist ohne nennenswerte Störungen verlaufen; ich habe etwas für meine Liebste, und das Wetter stimmt sowieso, auch für die nächsten Tage. Mit diesen Gedanken lässt sich gut einschlafen.


    Gruss
    Dani


    ;arr: ;arr: ;arr: