Andrea hat in #24 auf meinen RB hingewiesen. So gebe ich hier gerne noch meine persönliche Einschätzung des Risikos bei der Überquerung des Fremont Rivers ohne 4WD weiter:
Die Pläne für den Besuch des Cathedral Valleys am 27. September 2015 sahen eine Schlaufe in der Gegenuhrzeigerrichtung vor, d.h., dass ich zuerst die Caineville Wash Road und nachher die Hartnet Road befahren wollte. Die Überquerung des FR stand also am Schluss der 57 Meilen langen Schlaufe. Über mögliche Schwierigkeiten bei der Durchfahrt hatte ich mich im Vorfeld meiner Reise gut informiert. Aus Sicherheitsgründen suchte ich am frühen Morgen das VC in Fruita auf, um die bestmöglichen Angaben zu den aktuellen Überquerungsbedingungen zu erhalten. Dazu stattete ich der Furt selber einen Besuch ab, um mir ein Bild vom Wasserstand mit eigenen Augen machen zu können. Die Besichtigung zeigte, dass die Durchfahrt mit meinem Jeep Patriot 4x4 heute keine Schwierigkeiten bereiten sollte. (Im Nachhinein würde ich auf den Besuch des Besucherzentrums verzichten, da wirklich gute Wetter-Infos übers Internet erhältlich sind. Der Abstecher hatte mich viel Zeit gekostet, und die Sonne stand beim Eintritt ins Valley schon recht hoch, was guten Aufnahmen abträglich ist.)
Nach absolvierter Schlaufe stand ich dann am späten Nachmittag an der Fremont River Ford. Die Strecke, die man im Wasser fahren muss, beträgt ca. 80 Meter. Wie das mittlere Bild zeigt, kam mir das Wasser an diesem Tag nur bis knapp über die Fussknöchel, es herrschte also sehr tiefer Wasserstand. Der Untergrund im Fluss besteht aus kleinen bis mittelgrossen Steinen und ist relativ eben. Beide Einfahrten sind recht flach gehalten. Die Durchfahrt verlief absolut problemlos. Sie wäre an diesem Tag auch ohne 4WD problemlos gewesen.
Soweit die Verhältnisse und Erfahrungen an eben diesem Tag. Wie aber hier wohl alle wissen, können gerade im Südwesten die Wetterbedingungen sehr schnell und heftig umschlagen. Deshalb mein Rat: Möglichst kurz vor Antritt des Besuchs sorgfältig die Wetteraussichten für die Zeit der geplanten Durchquerung abklären, dann mit eigenen Augen den Wasserstand des FR checken, das Fahrzeug (Antrieb und Bodenfreiheit) in die Überlegungen einbeziehen und schliesslich das mögliche Risiko abschätzen. Und dann den Entscheid fällen. Das geht erst vor Ort. Alles andere ist meiner Meinung nach fahrlässig.
Sollte nach all diesen Überlegungen eine Durchfahrt möglich sein, rate ich auf jeden Fall zum Absolvieren der Cathedral-Valley-Schlaufe. Die Attraktivität der Strecke, die Schönheit der Landschaft, die Abgeschiedenheit des Valleys sind zu verlockend!
(Nach all dem Geschriebenen ist mir noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich hier nur auf die Frage von Michelle (#28) geantwortet habe. Die Anforderungen an das Fahrzeug beim Übergang vom Lower ins Upper Valley hinauf sind dann erheblich anders.)
Gruss
Dani