4. Tag - So. 17.06.01
Bärbel kann heute morgen in diesem teuren Hotel nicht duschen, weil das Wasser nicht abläuft. Außerdem können wir unsere Fenster nicht öffnen.
Wir packen unsere Sachen und frühstücken in der Snow Lodge.
Im Upper Geyser Basin finden wir die meisten und attraktivsten Springquellen des Parks - etwa 70 Stück.
Die wenigsten der Old-Faithful-Begeisterten nehmen die rund 2- bis 3-stündige Wanderung durch das dahinter liegende Geysirfeld auf sich. Der Geyser Hill Nature Trail führt an den interessantesten vorbei.
Gleich zu Beginn macht der Trail eine große Schleife. Hier zweigt direkt am Firehole River ein Pfad ab, der zum Observation Point führt. Wir aber gehen über den Firehole River zum Geyser Hill.
Und etwas später sehen wir die Orange Spring, die ihr Wasser in den Firehole River abläßt.
Besonders sehenswert ist auch der Liberty Pool.
Wir können die auffällig braune Färbung durch Bakterien gut sehen. Teilweise kommen diese sogar ohne Licht und Luft aus.
Auf dem Rundweg gibt es jede Menge kleine und heiße Quellen und Geysire sowie nach Schwefel stinkende Löcher.
Bemerkenswert sind ebenfalls der gerade gesehene Grand Geyser und der Sawmill Geyser.
Die Scalloped Spring blubbert so vor sich hin.
Der Castle Geyser, der wirklich wie eine Burg aussieht, gehört zu den ältesten Geysiren des Parks. Um eine solche Höhe zu erreichen, vergehen Jahrtausende. Etwa alle neun Stunden bricht er aus und ist dann etwa eine Stunde aktiv. Unglaublich beeindruckend.
Weiter geht's zum Beauty Pool, einer schönen Quelle, die uns etwas verweilen läßt.
Jetzt folgt der Giant Geyser mit seinem 2,50 m hohen Kegel, der z.Zt. nicht aktiv ist.
Der Giant Geyser ist im Frühjahr 2003 mehrfach ausgebrochen. Der Boden hebt sich an und reißt auf und es entweichen giftige Gase.
Wir kommen dann zum Grotto Geyser und wir lassen uns vom Wasserdampf einhüllen.
Wir bleiben etwas beim Daisy Geyser, der in vorhersehbaren Abständen ausbricht. Da wir uns die Zeit gut einteilen können, sind wir im richtigen Augenblick hier. Mit einer gewaltigen Fontäne macht er sich bemerkbar.
Ein populärer Geysir ist der Riverside Geyser am gegenüber liegenden Ufer des Firehole River wegen seiner Beständigkeit und seiner idyllischen Lage.
Auch sein Ausbruch ist einigermaßen vorhersagbar, sodaß wir darauf warten können.
Am Wendepunkt des Rundgangs erwartet uns eine besonders schöne Quelle.
Wir kommen zum farbenprächtigen Morning Glory Pool, dem Highlight des Spaziergangs.
Parkwächter müssen die Quellen immer wieder von hinein geworfenen Steinen und Abfällen reinigen. Wenn diese auf die Sohlen der heißen Quellen absinken, verstopfen sie die Öffnungen. Einige größere Geysire und Quellen wurden dadurch schon total zerstört.
Auf dem Rückweg sehen wir uns noch die kreisrunde und glasklare Round Spring an.
An der Straße steht wie auf Bestellung ein Indianer-Büffel, ein Bison. Bei den Indianern hatte er früher eine ans religiöse grenzende Verehrung erfahren. Wahrscheinlich zu allererst aus Dankbarkeit, denn der Büffel lieferte alles notwendige zum Leben.
Er trägt noch das zottelige Winterfell und läßt sich durch uns nicht stören.
Die hier ansässigen Präriebisons tragen am Kinn einen lang herab fallenden Bart und auf dem Kopf ein üppige Mähne.
Die Straße folgt dem Firehole River bis zum Midway Geyser Basin.
Nächster Halt ist die "Grand Prismatic Spring", die einen Durchmesser von 110 m aufweist, und deren herrlich leuchtende Färbung von verschiedenen Algenarten herrührt.
Die größte heiße Quelle von Yellowstone sieht man sich allerdings am besten von der Luft aus an. Wir hatten am Boden wegen Dampf und Wind leider keine gute Sicht.
Ein Plankenweg von ca. 20 Minuten führt am Riesenkrater des Excelsior Geyser vorbei, der pro Minute etwa 15.000 Liter siedendes Wasser produziert.
Über den Sinterblock des Excelsior Geysers rauscht ein siedender Wasserfall von 90 Grad in den Firehole River hinunter.
Die nächste Sehenswürdigkeit ist am Firehole Lake Drive. Dort befindet sich der farbige White Dom Geyser.
Im Lower Geyser Basin ist der Fountain Paint Pot, ein brodelnder, rot-rosafarbener Schlammteich und wie sein Name schon sagt eine sehr farbenfrohe Ansammlung von heißen Pools.
Von dort spazieren wir zum Fountain Geyser. Er hat etwa jede Stunde eine sehr große, dynamische Interaktion von Wasser, Hitze, Druck und Dampf.
Überall auf dem Gelände kommt heißes Wasser aus der Erde. Dadurch ist auch ein kleiner See entstanden.
Wölfe sind in verschiedenen Gegenden des Parks mit viel Glück zu sehen. Wir haben heute unseren Glückstag.
Vor der Kreuzung Madison sehen wir zwei Grauwölfe, wovon einer filmreif ist. 1995, nach 100 Jahren der Angst, wurden 14 Wölfe im Yellowstone Park angesiedelt und es hat sich gezeigt, daß auch diese Tiere am Gleichgewicht der Arten teilhaben können. Nur ein starker Wolf schlägt einen kranken Hirsch, und ein starker Hirsch entkommt.
Obwohl auch heute noch viel Skepsis gegenüber diesen Tieren besteht, haben sich die Ranger durchgesetzt.
Für uns Touristen ist das natürlich eine Sensation, einmal frei lebende Wölfe beobachten zu können. Gut, daß bisher noch nichts passiert ist, sonst wäre Umdenken angebracht.
Südlich der Madison-Junction führt eine Einbahnstraße durch den steilwandigen Firehole Canyon mit den Firehole Falls.
Später sehen wir die Kaskaden, wo die weißen Schaumkronen in hübschem Kontrast zu den schwarzen Lavafelsen stehen.
Auf der Gibbon Meadow genannten großen Wiese, östlich der Madison-Junction, können wir Bisons mit Jungen beobachten, die im Frühjahr zur Welt kamen. Die Kälber bleiben ein Jahr lang nahe bei den Müttern. Im Schutz der Herde droht ihnen keine Gefahr.
Wir gehen über eine Wiese nahe an ein Kalb heran und beobachten auch die großen Tiere, die dösend im Gras liegen.
Das scheinbar friedliche Muttertier kann aber auch aggressiv werden.
Viele halten die Bisons für sanfte Tiere, weil sie auf der Wiese einen friedlichen Eindruck hinterlassen. Aber urplötzlich schießen sie aus dem Stand los mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, sodass man nicht mehr fliehen kann. Man sollte ihnen also nicht zu nahe treten.
Wir ziehen uns nach den Fotos und Filmaufnahmen schnell zurück, denn hier ist kein Streichelzoo und wir sind auf uns allein gestellt.
An der Straße können wir noch zwei ausgewachsene Wapiti-Hirsche begutachten, die auch nichts dagegen haben. Die Amerikaner nennen sie Elk.
Wir können nahe an sie herangehen und sie lassen sich bei ihrer Mahlzeit nicht stören.
Wapiti heißt "Weißer Hirsch" und man erkennt sie am weißen Hinterteil. Sie sind größer als unsere heimischen Hirsche.
Wir übernachten heute in der Canyon Village Area.
Die Canyon Lodge & Cabins, wo wir zwei Nächte bleiben, hat mehrere moderne Gästehäuser. Wir haben einen High Range Room, der auch in Ordnung ist.
Unser Haus ist etwas abseits vom großen Trubel.
Das Essen im Schnellrestaurant mit Souvenirladen ist nicht gut, haben wir gehört, und wir essen in der Cafeteria zu Abend. Das war ok.
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