Wie schon die letzten beiden Tage gab es auch hier ein nahezu identisches Frühstück. Dieses Hotel war jedoch viel besser geführt, vielleicht war die Gegend nicht die Tollste, aber man gab sich hier sehr Mühe mit Service & Co.
Heute ging es kurz nach Sonnenaufgang los, Ziel war wieder ein eigentlich ungeplantes – der Chiricahua National Park. Doch bevor wir auf der Straße Richtung Osten waren, wollten wir uns noch die San Xavier del Bac Kirche im Südwesten der Stadt ansehen. Dafür lag unser Hotel wirklich gut, wir waren schnell, pünktlich um 8h30 zur Öffnung da. Heute war keine Wolke am Himmel, zwar noch etwas frisch, aber ein wunderbar blauer Himmel. Die Kirche wurde von der Sonne angestrahlt und war wirklich bezaubernd.
Auch Innen ist die Kirche sehr schön, tausende von Kerzen brennen, es hing noch etwas Weihnachtsschmuck und so kamen wir fotografisch wieder voll auf unsere Kosten.
Die Fahrt auf dem Interstate I-10 war gar nicht so langweilig wie ich befürchtet hatte. Wir machten Halt an einem zugegeben, sehr schönen Rastplatz:
Relativ schnell erreichten wir Willcox. Ein Örtchen, dessen Schönheit mir gar nicht bewußt war. Hier gab es einen ganz alten Stadtkern, bisschen Westerstyle. Richtig süß war das hier. Ja sowas!
Da wird wohl niemand mehr übernachten:
Da hätten wir gerne mehr Zeit verbracht, jedoch war die Zeit knapp, wir wollten heute ja etwas wandern und so ging es weiter zum Chiricahua NP bei wunderschöner Landschaft ringsherum. Goldene Felder, hohe Berge, schneebedeckte Berge, blauer Himmel und kein Auto weit und breit. Einfach nur schön!!
Bei der Einfahrt bezahlten wir unsere Gebühr direkt am Häuschen und fuhren zum Parkplatz vom Echo Trail. Dies sollte heute unsere Tour werden. Bis zum Heart of Rocks werden wir es wohl nicht schaffen, vermutlich. Hier oben lag Schnee, teilweise war der Weg vereist, oder matschig. Mit unseren Wanderstöcken jedoch kein Problem, die Temperatur war angenehm. Und so ging es über Stock und Stein, vorbei an skurilen Skulpturen aus Stein, groß und klein. Ein wirkliches Wonderland of Rocks und wir waren beide hellauf begeistert!! Wunderschöne Natur, absolute Ruhe, es sollten uns heute nur 4 Personen begegnen. Die Türmchen und Formen erinnerten uns an den Bryce Canyon, wobei hier klar der Unterschied ist, dass der Stein hier grau ist und teilweise grün überzogen ist. Anders und wunderschön. Ich kann hier nur die Werbetrommel für diesen Park rühren. Klar, recht abgelegen, aber wer von Arizona nach New Mexico unterwegs ist, sollte das machen. Und Willcox ist wie schon geschrieben echt süß.
Also zurück zum Trail. Wir liefen den Echo Trail entlang, aber irgendwie stimmte der Weg nicht mit der Karte überein.....? Meine Orientierung ist wirklich gut, wir sind auch nicht vom Weg abgekommen. Aber irgendwas stimmte nicht. Geil – im abgelegensten Park überhaupt und dann die Orientierung verloren.... Das war hier echt der einzige Nachteil: Es gab total wenig Wegweiser. Sonst hat man bei Wanderwegen immer eine super Info, wie weit es bis zu Punkt X ist und wo man sich befindet. Leider hier eine Fehlanzeige. So liefen wir den Weg weiter, aber ohne zu wissen, wohin eigentlich. Und dann – endlich – eine Infotafel.
Der Blick darauf bestätigte mir das, was ich schon vermutete. Wir sind am Anfang irgendwie falsch gelaufen und sind so den Loop von der anderen Seite gestartet. Klar, es lag hier Schnee und so trampelt man treudoof einfach den Spuren hinterer.... Oh man. Aber gut zu wissen, wo wir nun waren und auch die Lösung weshalb meine Orientierung nicht stimmte. Wir waren ganz woanders! Haha! Nur gut, dass wir nicht mehr weit vom Parkplatz waren. Wir bogen noch ab auf einen weiteren kleinen Trail, den kann ich nur empfehlen, da 1. Sehr kurz und 2. Tolle Ausblicke. Man wird hier also sehr schnell belohnt → der Massai Point. Hier gab es auch ganz viele Infotafeln über die Geschichte des Parks und die Entstehung. Sehr nett gemacht und ganz kurz, nur 0,5 mi.
Beim Weg zurück auf unseren ursprünglichen Echo Trail kamen wir allerdings nicht so ganz voran, der Schnee verdeckte womöglich den Trail und so gingen wir die letzten 10 Minuten an der Straße entlang. Aber hier fuhr ja kein Auto, von daher kein Thema.
Ein schöner Tag!! Es war nun schon Nachmittag, wir waren 3 Stunden unterwegs und fuhren nun wieder Richtung Willcox um dann Richtung Osten zu cruisen. Im Ort suchten wir uns noch schnell W-Lan, das war immer etwas abenteuerlich und lustig. Wir hielten abenteuerlich vor Bäckereien und Tankstellen... Dieses Mal gab’s die Eintrittskarte ins Internet von einem Autohändler ☺
Wir hatten ja noch keine Übernachtung gebucht, da alles in Mesa storniert war und nun die geplante 2. Nacht in Tucson auch storniert war (für den Chiricahua hat sich das allemal gelohnt!). Wohin also? Zur Auswahl stand Silver City oder eine Stadt an der Interstate wie Lordsburg, Deming oder Las Cruces. Wir entschieden uns für Silver City und ich markierte noch schnell paar Hotels und Restaurants in Google Maps. So fuhren wir also los und während wir cruisten, sah ich mir die Strecke noch mal an und auch die Distanz zu White Sands, was für morgen unser Ziel war. Hm – irgendwie ist das doch recht weit noch mal und von der Interstate nach Silver City geht es total geschlängelt hoch, über einen Pass. Macht im Dunkeln sicher große Freude
Anders als Haiko fahren wir nämlich nicht gerne nachts. 1. Sieht man von der schönen Natur nichts und 2. Sieht man halt einfach nix. Neeee, nachts ist uncool. Somit doch nicht Silver City. Auf Serpentinen und Co hatten wir keine Lust. Wir entschlossen uns, so weit zu fahren, wie wir Lust haben. Und das war dann bis Las Cruces. Das Hotel Encanto de Las Cruces war ein recht schönes, allerdings mit einem sehr doofen Start!
Nach dem Einchecken sind wir erst mal auf die Toilette, klar, den ganzen Tag unterwegs, da will man sich ja mal frisch machen. Erst das Weibchen, dann Sascha. Und was passierte? Er bekam die Tür nicht mehr auf!! Kein Witz, da half kein Rütteln, drehen, drücken – nix! Die Tür ging nicht auf. Das war voll hässlich. Nachdem wir es 10 Min. selbst probierten und nicht weiterkamen, rief ich bei der Rezeption an und die schickten dann jemand hoch. Das dauerte zum Glück nicht allzulange, wobei es uns natürlich ewig vorkam - natürlich. Der Typ dachte sich erst, dumme Touris, die müssen den Knauf doch nur dreeeehen. Aber wir sind ja nicht blöd, das ging eben nicht. Nach einigem Hin und Her und Werkzeugwechsel hatte er die Tür auf! Und was war das Problem? Der Verschluss war rausgebrochen und hatte sich mit dem Türrahmen verhakt. Ein rauskommen war echt unmöglich. Brrr. Was macht man da, wenn man alleine ist und das Handy im Zimmer liegt??? Da haste echt Pech und kann nur auf das Zimmermädchen am nächsten Morgen hoffen.. Buh!
Nach dem Vorfall wurde uns ein neues Zimmer angeboten, das nahmen wir dann auch, das kostete ja wieder Zeit. Leider haben wir nicht die Jr. Suite bekommen, sondern ein kleineres Zimmer, mit Aussicht auf den Parkplatz und weiter unten. Tjaaaa, das war eben nicht unser Top Hotel. Wobei – wenn das mit der Tür nicht gewesen wäre, wäre alles OK gewesen. Egal!
Etwas Pech hatten wir somit auch, denn wir haben dadurch ganz schön Zeit verloren. Es war nun schon 21h15 und die Restaurants im Umkreis hatten nur bis 21h30 auf..... Wir wollten uns ja „nur kurz“ frisch machen. Wie ärgerlich. Die Wahl fiel dann auf Olive Garden, da waren wir bislang noch nicht und hatten Lust es zu testen. Es war dann zwar schon 21h30 und sie hatten nur bis 22h auf, aber kein Problem, da wird man super freundlich bedient und das Essen war auch lecker! Mal was anderes. Mit vollem Bäuchlein ging es ins Hotel, die Tür zum Bad war in Ordnung und so schliefen wir ein und träumten von den Türmchen im Chiricahua NP.
Morgen soll es zu White Sands gehen!! Hurra.