Beiträge von Luggi

    27.06.2015 - Ili-Fluss



    Anfahrt


    Nördlich von Qapschaghai befindet sich der Fluss Ili, der direkt an das Qapschaghai Reservoir, ein riesiger Stausee, angrenzt. Der Fluss Ili hat im Laufe der Jahre einen kleinen Canyon in das Gestein gefressen und eine einzigartige bizarre Landschaft geschaffen. Viele Kasachen fahren hier hin, um zu campen oder um zu fischen.
    Den Fluss Ili kann man von zwei Seiten aus erkunden. Wir fuhren zuerst auf die westliche Seite und später am Nachmittag auf die östliche. Um zur westlichen Seite des Ili Flusses zu gelangen, biegt man, aus Almaty kommend, 3km bevor man die Talsperre überquert nach rechts ab. Man gelangt nun auf eine Teerstraße mit sehr vielen Schlaglöchern. Aufpassen! Dieser Straße folgt man nun 20km bis man nach rechts auf einen Sandweg gelangt. Nun folgt man einfach diesen Weg hinunter bis zum Ili. Auch normale PKWs haben kein Problem diese Strecke zu meistern.
    GPS-Position: Weg zum Ili Fluss






    Ili-Fluss


    Der Ili-Fluss ist 1000km lang und entspringt in China. Dabei durchquert er den Altyn-Emel Nationalpark,das Qapschaghai-Reservoir und mündet letztendlich im großen Balchaschsee. Nördlich des Qapschaghai-Reservoirs hat der Fluss einen kleinen Canyon in die Steppe gefräst. Viele Einheimische nutzen diesen Ort um zu entspannen. Sie angeln oder campen am Flussufer. Man kann auch schwimmen gehen, sollte aber beachten, dass die Strömung des Ili-Flusses sehr stark ist. In der Vergangenheit ertranken hier zwei Jugendliche bei einem Schulausflug.
    Landschaftlich gibt es hier einiges zu entdecken. So befindet sich der Devils Finger dt. Teufels Finger) etwas weiter südlich vom Fluss. Der Devils Finger ist ein Feld der wie ein Daumen aussieht, der aus der Erde heraus ragt. Um zum Devils Finger zu gelangen, muss man der Sandstraße am Fluss immer nach Süden folgen. Aber Achtung: Es gibt eine recht steile, sandige Abfahrt die man eigentlich problemlos hinabfahren kann. Aber um wieder hinauf zu kommen sollte das Auto eine hohe Bodenfreiheit und möglichst Allradantrieb besitzen.
    GPS-Position: Devils Finger





    Filmset


    Direkt am Fluss befindet sich ein Filmset vor einer beeindruckenden landschaftlichen Kulisse. Bekannt ist dieses Set aus dem Film "Nomad", wird aber auch immer wieder von anderen kasachischen Produktionen verwendet. Aktuell (2015) soll hier eine große kasachische Serie gedreht werden.
    Vor dem Filmset lebt eine kleine Familie in einer Blechhütte. Sie sollen angeblich auf das Set, das einer großen Produktion gehört, aufpassen. Die beiden dachten zuerst, dass wir Produzenten wären und uns diesen Ort für einen neuen Film angucken wollten. Touristen verirren sich nur selten hierher. Für 300 KZT (1,5€) darf man das Set betreten und einen Blick ins Innere werfen. Das Filmset erinnert ein wenig an eine Karte des Ego-Shooters Counterstrike. Die Gebäude wurden aus Holz errichtet und mit Lehm verkleidet. Leider ist schon vieles durch Wund und Wetter zerstört worden. Aber bevor hier die neue Serie gedreht wird, soll das Filmset renoviert werden.







    Man kann sogar über eine Treppe hinauf nach oben gehen. Von dort man man eine schöne Aussicht über den Fluss Ili und die umliegende Landschaft.



    Petoglyphen


    Auf der anderen (östlichen) Seite des Ili-Flusses befinden sich Felszeichnungen. Es gibt keine direkte Verbindung oder Brücke um von der westlichen Seite auf die östliche Seite zu gelangen. Man muss also den gesamten Weg zurück zur Hauptstraße zurücklegen und dann über die Talsperre fahren. Direkt hinter der Talsperre biegt man links ab und folgt der Straße ca. 20km bis man links auf eine Sandpiste abbiegt.
    GPS-Position: Einfahrt zur östlichen Seite des Ili-FlussesDiese Sandstraße ist in einem wesentlich besserem Zustand als die auf der westlichen Seite des Ili-Flusses. Irgendwann gelangt man zu einem Tor. Hier wird in russischer und kasachischer Sprache erklärt wie die Petoglyphen hierher gelangt sind und zu welcher Zeit sie entstanden. Es gibt hinduistische Felszeichnungen aber auch die typischen Motive von Tieren und Runen kann man hier finden. Die Motive entstanden zu unterschiedlichen Zeiten.
    Direkt hinter dem Tor gibt es die Möglichkeit zu campen.






    Wetter


    Der Himmel war mit einer dünnen Cirrostratus-Schicht überzogen und zum Abend hin entwickelten sich einige kleinere Wolken. Geregnet hat es nicht. Die Temperatur erreichte angenehme 24°C.



    Unterkunft


    Wir haben in Almaty bei Bekannten übernachtet.

    Wenigstens kam das Gepäck noch an :gg: ;)

    Oh ja... zumal wir am nächsten Tag in die Wüste fahren würden... Hat zum Glück alles super geklappt :)


    das muss ja echt krass ausschauen,


    ist Arm und Reich auch so nebeneinander zu finden?

    Das kann ich leider nicht sagen. Mir sind zumindest keine Bettler oder Obdachlose aufgefallen. Ich will aber nicht bestreiten, dass die Gegensätze von Arm zu Reich genauso groß sind, wie die Gegensätzeim Baustil. Obwohl es in der ehemaligen Sowjetunion ja keine Arm und Reich gegeben hat ;)


    Wieviel von den guten Bier hast du denn vertragen ;,cOOlMan;:

    Mehr als 2 hab ich nie getrunken. Ist ja schließlich kein Party Urlaub. ;te:

    Die Kathedrale finde ich schon mal sehr beeindruckend.


    Habt Ihr auf Eurer Reise viele europäische Touristen gesehen? Einzelreisende wohl eher wenige, oder?

    Ehrlich gesagt, haben wir keinen einzigen Europäer gesehen. (Ukrainer mal ausgenommen)
    Am Flughafen auf dem Rückflug haben wir einige Griechen getroffen.



    Viele Grüße,
    Andreas

    So, ich hoffe die Einleitung habt ihr alle fleißig gelesen. Dann fangen wir mal an:


    26.06.2015 - Almaty



    Flug mit Ukraine Airlines



    Am 25.06.2015 um 14:30 ging es von Berlin-Tegel los. Wir haben Ukraine International Airlines für den Hin- und Rückflug gebucht. Der Preis war einfach unschlagbar: Für 300€ ging es über Kiev nach Almaty und zurück. Leider hatte der Flieger Verspätung, so dass wir in Kiev rennen mussten, um den Anschlussflug zu bekommen. Meine Erfahrung mit Ukraine International war eher ... naja. Zuerst konnten wir nicht in unseren Anschlussflug von Kiev nach Almaty eingecheckt werden. In Berlin sagte man mir, dass es einfach nicht geht und ich es mal online probieren sollen. Das hat zu Glück funktioniert. So bin ich noch Mal aus dem Sicherheitsbereich zurück gegangen, um die Tickets endlich auszudrucken. An Board der Ukraine International Airlines musste man für alle Getränke außer Wasser bezahlen. Das erinnert doch sehr an eine Billigairline. Wenigstens konnte man gratis Wasser trinken. Auf der Langstrecke von Kiev nach Almaty gab es auch etwas zu essen.
    Als wir in Almaty gegen 04:00 Uhr in der Nacht gelandet sind, mussten wir feststellen, dass unser Gepäck nicht angekommen ist. Das Gepäck meiner Begleitung war in Kiev und mein Gepäck ist erst gar nicht von Berlin abgeflogen. Nach ein wenig hin und her sagte man uns, dass das Gepäck 24 Stunden später ankommen würde. Wir mussten also am nächsten Tag noch ein Mal um 04:00 zum Flughafen, um unser Gepäck abzuholen. Das hat zum Glück problemlos geklappt. Mein Gepäck kam mit der Lufthansa aus Frankfurt.



    Almaty


    Almaty ist die ehemalige Hauptstadt Kasachstans und liegt im Süd-Osten des Landes. Die Grenze von Kirgisien ist in etwa 30km entfernt. Almaty ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt von Kasachstan. Hier treffen sowjetischer Baustil und moderne Architektur aufeinander. Überall entstehen Wolkenkratzer neben kleinen verarmten Blech- oder Holzhütten. Man kann sagen: Sowjetische Gebäude, kleine Hütten und Glaspaläste treffen hier wild aufeinander.
    Die Stadt wurde direkt vor einen gigantischen Bergkulisse errichtet, dem Tian Shan Gebirge. Der höchste Gipfel kitzelt an der 5000 Meter-Marke. Der höchste Berg des Tian Shan Gebirges ist 7439 Meter hoch, befindet sich jedoch nicht in der Nähe von Almaty. Die Berge sieht man von fast jedem Ort in der Stadt aus, ein toller Anblick. Auf den Bergen befindet sich das große Skigebiet "Chimbulak", das im Winter jede Menge Sportler anlockt. Aufgrund der geografischen Lage wird die Stadt oft von Erdbeben heimgesucht.
    Bemerkenswert ist, dass es in der Stadt viele deutsche Restaurants gibt. Zumindest Restaurants mit deutschem Namen wie "Muenchen", "Tirol" oder "Augustin". Wer Bier bestellt, sollte wissen, dass das Bier bei 15% Alkohol anfängt. Die Kasachen lachen über das "lasche" deutsche Bier. Alkohol darf man übrigens nicht in der Öffentlichkeit trinken.







    Wer sich in Almaty fortbewegen will, nimmt am besten den Bus oder das "Jedermanns-Taxi". Es gibt zwar eine U-Bahn, aber damit kommt man leider nicht überall hin. Die U-Bahn von Almaty ist noch recht neu. Es gibt nur eine einzige Linie, aber weitere sollen folgen. Eine Fahrt kostet 50Cent und an den Stationen wird stichprobenartig kontrolliert. Das heißt, es gibt einen Metalldetektor durch den man gehen muss. Ich hab mir sagen lassen, dass die Station "Almaty" die tiefste U-Bahn Station der Welt sein soll. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber die Fahrt mit der Rolltreppe hat echt lange gedauert.






    Christi-Himmelfahrt-Kathedrale


    Im Zentrum von Almaty findet man eine recht berühmte russisch-orthodoxe Kirche, die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale. Die Kirche liegt mitten im Park der 28 Panfilowzy. Im Park selbst findet man eine Gedenkstätte zum Sieg über das Deutsche Reich. Man kennt ja aus vielen Großstädten, dass sich auf großen Plätzen viele Tauben ansammeln. Doch hier waren so viele Tauben zu sehen, wie ich es in keiner anderen Stadt erlebt hatte.
    Die Kirche selbst ist frei begehbar. Frauen müssen ihren Kopf mit einem Tuch verhüllen, das ist so üblich. Die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale ist komplett aus Holz erbaut worden und heute das zweitgrößte Holz-Bauwerk der Welt. Interessant ist, dass diese Kathedrale beim großen Erdbeben von 1911 vollständig erhalten blieb, während ein Großteil von Almaty in Schutt und Asche lag. Seit dem wird die Kathedrale als besonderer, von Gott beschützter Ort, angesehen. Der eigentliche Grund, weshalb die Kathedrale das Erdbeben unbeschadet überstanden hat, ist aber die flexible Holzkonstruktion.





    Nachdem wir die Kirche besucht haben, sind wir Richtung Westen gelaufen zur Zhibek Zholy, eine belebte Fußgängerzone im Zentrum der Stadt. Hier gibt es viele Restaurants und Straßenverkäufer. Wir sind in die U-Bahn und fuhren nach Süden.



    Kök-Töbe


    Kök-Töbe ist der Name eines Berges süd-östlich von Almaty. Der Kök-Töbe ist 1130m hoch. Hier befindet sich das höchste Gebäude der Stadt, der Fernsehturm von Almaty.
    Es gibt mehrere Möglichkeiten den Berg zu erreichen. Eine davon ist die Seilbahn. Die Station liegt direkt neben dem Palast der Republik. Wie beim ehemaligen Berliner Palast der Republik, wird das Kasachische Gebäude für Konzertveranstaltungen oder als Theater genutzt. Als wir die Seilbahn hoch zumKök-Töbe nehmen wollten, war diese geschlossen. Hier wird gebaut.
    Auf der Spitze des Kök-Töbe gibt es einen kleinen Freizeitpark und einen Zoo. Der Eintritt kostet 300 KZT (1,5€ - Stand 2015) und ist am Fuße des Berges zu errichten. Wir sind gezwungenermaßen mit dem "Jedermanns-Taxi" bis zum Eingang gefahren und den restlichen Weg hinauf gelaufen. Zurück nahmen wir den Bus. Auf dem Weg zur Spitze gibt es einige grüne Aussichtspunkte mit einen schönen Ausblick auf die Stadt und das Tian Shan Gebirge. Im Jahr 2007 wurde auf dem Kök-Töbe eine Bronzestatue der Beatles errichtet.








    Wetter


    Die Tage vor unserer Anreise war es sehr heiß gewesen. Als wir in Almaty ankamen, hat es sich ausgeregnet und die Temperaturen sind extrem gefallen. Wir sind im strömenden Regen vom Flughafen zur Unterkunft gefahren. Das Thermometer erreichte maximal 21°C und der Himmel war mit Wolken bedeckt. Tagsüber hat der Regen nachgelassen und ab und zu ließ sich sogar die Sonne blicken.



    Unterkunft


    Wir haben in Almaty bei Bekannten übernachtet.

    Diesen Kommentar hättest Du Dir gerne sparen dürfen. Ich kann nur annehmen, dass Du es nicht so bösartig gemeint hast, wie es rüberkommt.
    Dass ich die Seite des AA kenne dürfte wohl klar sein.
    Aber ich habe DICH nach DEINEN Erfahrungen gefragt.

    Hallo Beate,
    sorry, das sollte keine Beleidigung sein. Ich entschuldige mich, falls das so herübergekommen ist.


    Ich bin der Auffassung, dass man sich nicht durch Vorurteile und den Medien beeinflussen lassen soll. Wenn man die Welt wirklich kennen lernen will, dann muss man mal vor Ort gewesen sein. Danach wir man zu fast 100%iger Sicherheit ein ganz anderen, freundlicheres Bild von dem Land und deren Menschen haben. Meine Erfahrungen, speziell mit Kasachstan, waren, dass ich positiv überrascht war. Das einzige Vorurteil, dass sich mir bestätigt hat, waren die Zustände der Straßen. Aber daran wird aktuell fleißig gebaut. Ansonten sind die Leute, wie bereits erwählt, sehr gastfreundlich und aufgeschlossen. Als wir im Altyn-Emel Nationalpark waren, bekamen wir ein kostenloses Upgrade und die Familien der Ranger, die im Nationalpark in kleinen Hütten wohnten, boten uns Essen und Vodka an. Am Kaindysee trafen wir auf einige Jugendliche, deren Auto uns den Weg versperrte (War kaputt), alle gut alkoholisiert. Mit denen kamen wir super klar und hatten nette und interessante Gespräche. Wir haben, auch in der Großstadt, niemals erlebt, dass uns jemand böse oder beleidigend vorkam. Selbst auf den Fahrten mit dem "Jedermanns-Taxi" fragten uns die Fahrer neugierig über das Leben in Deutschland aus und warum wir gerade in Kasachstan Urlaub machen.


    Andreas


    Wie sieht es mit der Kriminalität aus? Oder mit der Terrorgefahr?
    Bekommt man überall ein Hotel o.ä., ohne Bettwanzen und ohne Vorbuchung?

    Also wer Angst vor Terror oder Entführungen hat, der sollte zu Hause vor seinem Fernseher sitzen bleiben ;) Ganz ehrlich, die Chance mit dem Flugzeug abzustürzen ist wesentlich höher als in die Luft gesprengt zu werden.
    Ansonsten kann man sich ja immer beim Auswärtigen Amt informieren: http://www.auswaertiges-amt.de…KasachstanSicherheit.html


    Von Kriminalität haben wir nichts mitbekommen. Vor allem auf den Dörfern sind die Leute noch sehr offen und schlafen mit offenen Türen und Fenstern. Da jeder jeden kennt, braucht man keine Angst vor Diebstählen haben. Touristen werden herzlichst willkommen geheißen. Die Leute wissen, dass jede negative Tat ein schlechtes Image auf ihr Land wirft. Und Kasachstan ist nun Mal keine Touristenhochburg. Deshalb werden (vor allem Europäische) Touristen neugierig und vor allem herzlichst empfangen.
    In den Großstädten muss man mit der üblichen Kriminalität rechnen, die es auch in Berlin, München, Paris, Mailand, etc. gibt. Ich denke Taschendiebstähle sind wohl die häufigste Delikte.


    Hotels gibt es von sehr teuer bis normal - günstig. Da wo wir übernachtet haben, war es sauber, aber die Hotels haben sich untereinander sehr unterschieden. Eins war typisch sowjetisch geprägt, das andere eher modern-westlich, wie man es kennt. Ich kann ja genauer darauf eingehen, wenn ich zu den jeweiligen Übernachtungen im Bericht komme. Vorbuchungen haben wir nicht vorgenommen. In Almaty haben wir bei Bekannten übernachten, ein Mal haben wir gezeltet.

    Bis auf das Auto mieten. Kann man wirklich Autos mieten?

    Ja, es gibt sogar recht viele Vermieter. Es sind natürlich kein "Sixt" oder "EuroCar" vor Ort, aber unser Freund, der in Almaty lebt, hat einige kleine Vermieter aus dem Netz gesucht.
    Wir haben unser Auto bei einer Werkstatt gemietet. Leider haben wir nicht bekommen was wir wollten. Wir wollten Allrad und Bodenfreiheit. Bekommen haben wir einen Mitsubishi ASX mit Allrad. Aber der Radstand war für manche Strecken zu tief, so dass wir einige mal übel aufsetzten :/ Die Kaution haben wir nicht zu 100% zurückerstattet bekommen.

    Einleitung



    Kasachstan


    Bei Kasachstan denk man zuerst an Prärie, arme Dörfer und Borat. Doch wenn man sich genauer mit dem Land beschäftigt, merkt man, dass Kasachstan sehr viel zu bieten hat. Moderne Architektur, atemberaubende Landschaften und sehr nette Leute.
    In manchen Bereichen ist Kasachstan sogar weiter entwickelt als Deutschland. Ich möchte hier nur mal das Internet und den Bereich Mobilfunk nennen. Für wesentlich kleinere Preise gibt es hier viel höhere Geschwindigkeiten als in Deutschland und in jedem noch so kleinem Dorf hat man Empfang.
    Kasachstan ist noch wenig touristisch erschlossen. Das kann vom Vorteil aber auch zum Nachteil sein. Zum einem ist man weit ab vom Massentourismus und kann die Landschaften und Sehenswürdigkeiten ohne Menschenmassen und großen Trubel genießen. Doch leider ist die Infrastruktur auch nicht so ausgebaut, wie man es aus anderen Ländern gewöhnt ist. Für mich ist das jedoch kein Hindernis. Wer Dinge in einer einsamen Gegend erkundet, der nimmt die Eindrücke und Stimmung der Landschaft viel besser auf. Man fühlt sich noch wie ein Entdecker. Das ist doch viel schöner, als schnell mal den Eiffelturm zu fotografieren, um seinen Freunden zu zeigen: "Guckt mal, ich war auch da".



    Sprache


    Um sich in Kasachstan zu verständigen, sollte man unbedingt Russisch verstehen und sprechen können. Neben Kasachisch ist Russisch zwar die zweite Amtssprache in ganz Kasachstan, aber es gibt viele Kasachen die gar kein Kasachisch sprechen können. Englisch verstehen nur sehr sehr wenig Leute. Wenn überhaupt, dann nur am Flughafen oder an einigen wenigen touristischen Orten. Nicht einmal die Polizei spricht englisch. Der Grund hierfür ist, dass die meisten Touristen aus den ehemaligen sowjetischen Ländern kommen.
    Wer sich also in Kasachstan verständigen möchte, der sollte entweder Russisch lernen oder sich einen Reisebegleiter zulegen. Hände und Füße tun es zwar auch, führen aber nicht immer zum gewünschten Ergebnis.



    Geld


    In Kasachstan zahlt man mit Tenge. Eine kleine Währung wie "Cent" gibt es nicht. Krumme Beträge werden einfach aufgerundet. 200 Tenge sind ca. 1 Euro (Stand Juni 2015). Das kann man ganz einfach umrechnen. Mit Bargeld ist man in Kasachstan gut aufgehoben. Zwar akzeptieren Restaurants in den großen Städten Kreditkarten, aber auf den Dörfern sucht man vergebens nach Möglichkeiten sein Plastik zu benutzen. Das gilt auch für Tankstellen!
    Nicht alle Geldautomaten akzeptieren ausländische Kreditkarten. Es empfiehlt sich die Automaten der Kazkom zu benutzen. Bei den Automaten der Kazkom konnten wir immer ohne Probleme Geld abheben. Das Abheben mit Kreditkarte am Schalten funktioniert zwar auch, ist aber mit hohen Gebühren verbunden und somit nicht zu empfehlen.



    Verkehr


    Der Verkehr in Kasachstan ist chaotisch. Jeder fährt wie er will. In und rund um Almaty gibt es daher eine sehr hohe Polizeipräsenz. Die Polizei kontrolliert hauptsächlich, ob die Geschwindigkeit eingehalten wird, ob man angeschnallt ist und ob man das Licht eingeschaltet hat. In Almaty gibt es an fast jeder Kreuzung Überwachungskameras. Auch diese Kameras haben den Zweck auf Geschwindigkeit, Gurt und Licht zu achten. Außerdem kann die Polizei auch ein Knöllchen für, für uns, absurde Vergehen ausstellen. Beispielsweise muss das Auto immer sauber sein.
    Die Straßen in der Stadt sind gut ausgebaut, aber oft sehr voll. Es empfiehlt sich lieber in kleineren Seitenstraßen zu fahren und die Rushhour zu vermeiden. Die Straßen außerhalb von Almaty, vor allem in den Dörfern, sind in einem sehr schlechten Zustand. Überall muss man, mit teilweise tiefen, Schlaglöchern rechnen. Einige Straßen gleichen einem Flickenteppich, andere sind nur Sandwege oder Schotterpisten. Für Fahrten in die Nationalparks empfiehlt sich ein ein Geländewagen mit hoher Bodenfreiheit und Allrad.



    "Jedermanns-Taxi"


    In Almaty und Umgebung gibt es eine sehr bequeme Form der öffentlichen Verkehrsmittel. Das "Jedermanns Taxi". Wenn man zu einem bestimmten Platz möchte, sucht man sich zuerst die Richtung in der dieser Ort liegt. Man stellt sich sich auf die Straßenseite und hält seinen Arm heraus. Damit signalisiert man den vorbeifahrenden Autos, dass man mitgenommen werden möchte. Hält jemand an, dann sagt man wohin man fahren möchte und der Fahrer sagt euch einen Preis. Wichtig: Zeigt nicht mit den Daumen nach oben, wie beim Trampen. Damit signalisiert ihr, dass ihr kostenlos mitgenommen werden wollt.
    Diese Art der Fortbewegung hat mehrere Vorteile. Zum einem sorgt sie dafür, dass der Verkehr entlastet wird. Zum anderen ist es eine billige Alternative zum gewöhnlichen Taxi. Außerdem muss man nicht dauernd warten bis ein Bus erscheint. Jedes Mal, als wir mit dem "Jedermanns Taxi" gereist sind, haben wir keine Minute gewartet, bis jemand angehalten hat, um uns mitzunehmen.

    So auch in Kasachstan. Interessant ist, dass viele Kasachen kein Kasachisch können! Dort wird hauptsächlich nur russisch gesprochen.
    Aber kommen wir mal zum 1. Teil:

    Hallo zusammen,
    lange nichts mehr gehört ;)


    Ich möchte euch mitnehmen auf unsere Reise nach Kasachstan. Wir flogen im Juni 2015 mit Ukraine Airlines von Berlin nach Almaty und verbrachten 8 Tage in Kasachstan.
    Kasachstan klingt erst Mal komisch, das verstehe ich. Spätestens nach Borat ist das Image des Landes angeschlagen. Aber ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht das Land und die Leute ein wenig näher bringen kann. Kasachstan wird euch gefallen, ganz sicher! Und vielleicht kann ich den ein oder anderen ja ein wenig für die unerschlossene Natur begeistern.


    Fahrplan:


    Hier ein Vorgeschmack:







    Na? Neugierig geworden?


    Viele Grüße,
    Andreas

    Ich danke euch allen für eure Ratschläge. Ich glaube ich werde den Craterlake NP rausschmeißen. Der "Umweg" nach unten ist dann wohl doch etwas zu groß.
    Dafür dann aber einen extra Tag im Yellowstone einplanen.



    Caro: Yellowstone will ich auf jeden Fall sehen! :)


    Routenupdates kommen demnächst


    Viele Grüße,
    Andreas

    Hallo zusammen,
    ich wünsche euch erstmal ein frohes neues Jahr 2015. Frisch zurück erholt von den Seychellen muss ich erstmal alles lesen ;)

    Hallo Andreas,


    wenn ich Deine Tagesplanung durchschaue fällt mir als erstes auf, dass Du Dir ja eine ganze Menge vorgenommen hast -vielleicht ein bisschen zu viel :nw: 2 Tage Yellowstone und 2 Tage Grand Teton ist schon wenig, aber reicht natürlich für einen ersten (kurzen) Eindruck. Auch der Tag mit Mt. Rainier und dann noch zum Olympic NP lässt wenig Zeit für den Mt. Rainier NP, wo man im Sommer sicherlich nicht schnell voran kommt (Verkehr), aber anderseits vielleicht eine Wanderung im Wildblumenmeer machen sollte. Ich hab es leider im Hochsommer noch nie zum Mt. Rainier geschafft, aber es ist bestimmt die beste Zeit dort, und der geplante Besuch arg kurz angesetzt. Im Olympic NP würde ich zumindest den Second Beach zum Sonnenuntergang rein nehmen, wenn Ihr in Forks übernachtet, oder campt Ihr am Shi Shi Beach?


    Die Wasserfälle in der Columbia River Gorge werden im August ja vielleicht etwas wasserarm sein, aber als Ausweichziel bei schlechtem Wetter sind die unzähligen Fälle dort sicherlich gut geeignet. Wenn man dort ein paar der Fälle aufsucht, die nicht an der Straße liegen, dann gibt es einiges zu wandern. Bei niedrigem Wasserstand ist die Oneonta Gorge ein gutes Ziel für eine kurze Wanderung zu den Falls in der Schlucht.

    Oh hallo Rainer,
    ich hab deinen Post total überlesen :) Danke für deine Hinweise.


    Vielleicht hast du recht, ich kann schwer einschätzen wie viel Tage man für den Yellowstone oder die Tetons einbuchen muss, war ja noch nie dort ;) Ich dachte mir so: 1 Tag Tetons reicht, der Park ist ja nicht so groß (Vergleiche es mit Bryce Canyon), 1 Tag Südbereich des Yellowstones und 1 Tag Nordbereich ohne große Wanderungen (lauffaule Mitbringel :D). Aber der Park ist ja rieeeesig und die Fahrten sicher lang, oder?


    Ist denn der Verkehr soooo dicht am Mt Rainer? Eine viel-befahrene Straße oder einfach nur viele Touris? Vielleicht kann man ja in Oregon den Schlenker runter zum Craterlake NP streichen, dann wäre zumindest mehr Zeit in unserem Plan.


    Im Olympic weiß ich noch nicht ganz wo wir übernachten wollen. Ich vermute mal, das es auf Rialto (Forks ist ja gleich nebenan) und 1x Camping am Shi Shi Beach hinausläuft. Wo liegt denn der Second Beach? Bei Rialto?


    Beitragen zur Routenwahl kann ich eigentlich so gut wie gar nichts :schaem:


    Badlands wurde bereits erwähnt, um den eher kurzen Besuch im Yellowstone und Grand Teton kommst Du nicht herum und auch der Aufenthalt im Olympic NP ist leider begrenzt. Aber man muss halt immer Prioritäten setzen ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:

    Bei mir wäre das in dieser Jahreszeit auf jeden Fall 1. Wahl: Dieses tolle Blau möchte ich unbedingt mal sehen ;;PiPpIla;;

    Hallo Moni,
    ich kann mir gut vorstellen wie schön der Crater Lake NP ist. In der Nähe gibt es ja auch noch die Zipfelmützen-Hoodoos :) Aber ggf. werde ich den Schlenker doch streichen müssen. Ich glaube ich muss mir das doch nochmal durch den Kopf gehen lassen.


    Jaja... die Prioritäten... am liebsten würd ich 356 Tage bezahlten Urlaub nehmen :D


    Zum Mount St. Helens gibt's ja insgesamt 3 Zufahrten, vielleicht könnte man die auf zwei Tage verteilen? :nw:


    Vielleicht bricht der Vulkan ja auch wieder aus und es gibt keine Zufahrten mehr ;) Aber ja, das könnte man wohl machen.


    Hat denn irgendjemand eine Idee für den 13.08.? Von den Palouse Falls bis zu den Painted Hills?


    Viele Grüße,
    Andreas

    Warum lässt du Badlands NP aus? Warst Du dort schon, ansonsten reinnehmen.
    First, Second u. Ruby Beach?
    Trillium Lake am Mt Hood (morgens mit Spiegelung).
    Die Gegend um Bend bietet sehr viel.
    Portland u. Columbia River Gorge ...


    Etliches davon findest Du in meinem RB vom Juli 2014 Wir testen den Nordwesten

    Hallo Anne,
    der Ruby Beach ist in der Planung ;) Liegt ja gleich neben dem Hoe Regenwald.


    Den Badlands NP habe ich wirklich überlegt mit einzubeziehen, es ist aber ein recht doch großer Umweg, so dass man dafür einen ganzen Tag einplanen muss. Man kann leider nicht alles haben, aber ich wüsste nicht, wo ich sonst kürzen sollte. :nw: Toll wär ein Besuch aber allemal.


    Trillium Lake am Mt Hood kann man ja recht gut einbinden. Ich glaube das passt. früh aufstehen, und zum Sonnenaufgang vor Ort sein. Oder gleich dort Campen (Wenn es die Möglichkeit gibt)


    Danke für den Link, ich lese mich mal ein.


    Jetzt bin ich aber sauer, Andreas :wut1:


    Muss das sein, dass ich mich jetzt unbedingt mit dem 21.08.17 befassen muss? :ohje: :pipa:


    Ja ;_:HuEPF;;.


    Zwei Gedanken....


    Das Abflugdatum ist natürlich volles Rohr Hochsaison. Günstige Flüge... :neinnein: :neinnein:


    Ich kenne zwar dein Tempo zu reisen, aber nimm dir für die Black Hills mehr Zeit. ;;NiCKi;:
    Der Wind Cave, der Custer State Park, die Iron Mountain Road zB.
    Ich habe es bereut den Badlands NP nicht "mit zu nehmen", hole ich aber nach.


    Mit den höhen Preisen müssen wir wohl leben. Und die Sofi setzt nochmal den doppelten preis drauf :D Aber da muss man wohl durch.


    Auch bei den Black Hills besteht das selbe Problem wie beim Badlands NP. Die Zeit. ich wollte eigentlich auf dem Weg zum Yellowstone das wichtigste mitnehmen. Natürlich kann man mehr Zeit in der Gegen einplanen, aber da muss man entweder die Reise strecken oder anderes Sausen lassen. Da wir aber auf dem 21.08. an eine bestimmte Position Fixiert sein müssen, ist dies schwierig. Vielleicht hat ja jemand Ideen?



    Könnte man sich die SoFi auch im Yellowstone vorstellen? Was meinst du? :nw:


    Nein leider nicht. Aber die Grad Tetons liegen genau in der Finsterniszone! Wäre doch was :)


    Grüße,
    Andreas

    Hallo ihr lieben,
    lange nichts mehr geschrieben, aber dafür immer fleißig mitgelesen :)


    Im Jahr 2017 findet ja die totale Sonnenfinsternis in unserem geliebten Land statt. Daher plane ich jetzt schon rechtzeitig unsere Route entlang des Verlaufs.


    Der Plan ist oneway von Denver nach Seattle zu fahren und dabei so viel wie möglich mitzunehmen. Für die großen Nationalparks nehmen wir uns natürlich etwas mehr Zeit. Aber es gibt noch einige Punkte, wo ich ins Stocken gerate und eure Hilfe gebrauchen könnte.


    Kommen wir zur Sache:


    01.08. Denver
    02.08. Red Mountains, Vendauwoo, Scotts Bluff NM
    03.08. Toadstool Geologic Park, Mt Rushmore
    04.08. Mt Rushmore, Devils Tower, Buffalo
    05.08. Gooseberry Badlands, Legend Rock Petroglyph Site, Paul Bunyans Marbles, Hot Springs SP
    06.08. Dubois Badlands, Grand Teton NP
    07.08. Grand Teton NP, Yellowstone NP
    08.08. Yellowstone NP
    09.08. Yellowstone NP
    10.08. Nevada City Ghost Town, Lewis and Clark Cavern SP, Butte
    11.08. National Bison Range, Thompson Falls, Spokane (Lange Strecke von Butte nach Spokane, aber wenig zu sehen, ... oder?)
    12.08. Palouse, Steptoe Butte, Uniontown, Palouse Falls (Irgendwo hier in einem Bericht erfahren ... tolle Gegend ;;PiPpIla;;)
    13.08. Palouse Falls und ??? (Die Strecke bis zum nächsten Wegpunkt ist weit und beträgt ca 4h... Was können wir an diesen Tag unternehmen?)
    14.08. HW420, John Day Fossil Beds NM, Painted Hills, Prineville
    15.08. Smith Rock SP, Three Sisters, ggf. Proxy Falls
    16.08. Tumalo Falls, Lava Butte, Newberry National Volcanic Monument
    17.08. Craterlake NP (War eigentlich nicht meine 1 Wahl, Aber wenns schon um die Ecke liegt... warum nicht)
    18.08. Watson Falls, Toketee Falls, ???, Eugen (Auch hier weiß ich nicht genau, ob nur 2 Wasserfälle unsere Gier befriedigen. Die Strecke nach Eugen ist ja schnell gefahren)
    29.08. Silver Falls SP, Oregon Garden, Salem
    20.08. Freier Tag (um flexibel zu sein bzgl. Bewölkung)
    21.08. Sonnenfinsternis (Vielleicht irgendwo am Mr Jefferson)
    22.08. Freier Tag (wieder flexibel - ggf. Mt Hood)
    23.08. Multinomah Falls, Cedar Creek Mill, Merwin Dam
    24.08. Ja, was kann man denn hier unternehmen?
    25.08. Mt St Helens NM
    26.08. Mt Rainer NP, Olympia
    27.08. Olympic NP, Quinault Rain Forest, Hoe Rain Forest, Rialto
    29.08. Shi-Shi Beach, Cape Flattery
    30.08. Olympic NP (Nord), Seattle
    31.08. Seattle


    Ich freue mich über eure Anmerkungen und Ratschläge.


    Viele Grüße,
    Andreas