Beiträge von promailer

    Tag 15 - Willkommen Eishölle


    Wette gewonnen! Am Flughafen erwartet um sechs Uhr in der Früh der schönste Sonnenaufgang - Murphys Law eben. Jetzt hat auch noch der Flieger nach Doha eine Stunde Verspätung und so sitzen wir erstmal noch eine Weile auf einer harten Holzbank. Aber immerhin im T-Shirt bei angenehmen 25 Grad - kein Vergleich zu der Eishölle, die uns in Deutschland erwartet würde. Hier angekommen dann der Kälteschock: minus 16 Grad! Da wäre ich doch lieber noch auf meiner Holzbank sitzen geblieben.


    So das war es leider auch schon! Ich sage danke an alle Mitfahrer und bis zum nächsten Mal (Das schon bald sein wird) ;ws108;

    Hm Wasser im Garten hast du doch zur Zeit auch in Deutschland :lach:


    Tag 15 - Für die Katz


    4:30 Uhr, draußen ist es noch stockfinster. Beim Blick aus dem Fenster wird aber schnell klar: Das frühe Aufstehen lohnt sich. Zwischen den Wolken schimmern weit entfernter Sterne durch. Also nichts wie los zum Anse Royale. Die Ernüchterung folgt aber schnell. Statt eines strahlenden Sonnenaufgangs erwartet uns graue Tristeste und heftiger Regen. Immerhin gelingen zurück am Hotel noch ein paar schöne Bilder.



    Das Wetter wird im Laufe des Tages leider nicht besser. Verzweifelt machen wir uns noch einmal auf den Weg zum Petit Anse - hier hat sich inzwischen ja das Four Seasons breit gemacht -, aber leider ist an ein Durchkommen nicht zu denken. Auf unserer kleinen Rundfahrt treffen wir auf ein uraltes Segelboot, das so vor sich hinrostet. Gleich daneben steht eine kleine heruntergekommene Hütte. Wir beobachten das Teiben eine Weile und kommen zu dem Schluss, hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Wir haben zuvor auch schon gehört, dass Drogen hier auf Mahe inzwischen ein echtes Problem geworden sind. Was in dem kleinen verfallen Haus so vor sich geht, ist uns inzwischen auch klar.



    Inzwischen ist es Abend und wir wagen noch einen letzten Versuch in Port Glaud an der Westküste. Anfangs sieht es fast so aus, als könne es doch och ein schöner Sonnenuntergang werden, doch leider fängt es auch hier bald an zu regnen. Auch an der Ostküste das Selbe Bild. Inzwischen gehe ich jede Wette ein, dass sich das Wetter morgen deutlich bessert.

    Danke euch und schön, dass es gefällt :SCHAU:


    Tag 14 - Regen zum Quadrat


    Heute breche ich mit der Tradition. Der Wecker reißt mich zwar wie immer um fünf Uhr in der Frühe aus dem Schlaf, allerdings habe ich für heute keinen Plan. Also schlafe ich einfach noch ein paar Stunden - so, wie es sich eigentlich auch für einen Urlaub gehört. Das bereue ich später allerdings, denn heute landet kein einziges Foto auf meinem Sensor. Am frühen Vormittag zieht sich der Himmel bedrohlich zu und es dauert nicht lange, bis der erste Regen fällt. Wir versuchen, dem weiter südlich zu entkommen. Auf der Fahrt küre ich auch gleich den Raser des Jahres. Der offensichtlich Geisteskranke ist anscheinend nicht mit der Straßenplanung einverstanden und schafft sich eine dritte Spur zwischen uns und dem Gegenverkehr. Der bisherige Titelinhaber - ein Busfahrer auf Praslin, der die Gesetze der Physik aushebeln konnte und mit seinem Bus um die Kurven gedriftet ist wie mit einem Rennwagen in "The Fast and the Furios" - muss von nun an mit der Silbermedaille vorlieb nehmen. Das Wetter wird leider nicht besser und so verbringen wir die restliche Zeit im Hotel, um dort auf einen Wetterumschwung zu warten. Leider vergebens. Es schüttet wie aus Kübeln und Besserung ist nicht in Sicht. Unser Vorgarten steht inzwischen komplett unter Wasser. Großen Respekt zolle ich den verrückten Höllenhunden, die dennoch den Trip auf der Ladefläche einer der zahlreichen Pick-Ups wagen. Als kleines Trostpflaster schlagen wir uns am Abend am Buffet des benachbarten Boathouse die Mägen voll. Ein nicht ganz billiger, aber lohnenswerter Spaß.

    Hm also wie gesagt, wir sind nicht ins Hotel reingekommen... War dann doch ne recht lange Wanderung, zum Teil quer durch den Dschungel... Aber meist ist es doch ein Trail, den man folgen kann... Naja, mit dem Wetter war es nicht so optimal, hat schon öfters geregnet :(
    Und die Aufnahmen in Victoria sind alle freihand :rolleyes:

    danke danke danke :!!


    Tag 13 - Trip nach Victoria


    Mit unserem fahrbaren Untersatz geht es in der tiefsten Dunkelheit in Richtung Norden. Das Ziel: Vista do Mar. Leider finden wir in der Nacht keinen Parkplatz, zudem führt auf den ersten Blick kein Weg runter an den Strand. Also fahren wir zurück ins Hotel. Aber nicht bevor ich doch noch das eine oder andere Foto geschossen habe.




    Jetzt wo es hell ist steht die Nordumrundung mit einem anschließenden Bummel durch Victoria auf dem Plan. Besonders eindrucksvoll ist der Victoria Market, auf dem Händler frischen Fisch, lieblich duftende Gewürze und allerlei Krimskrams feilbieten.





    Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten klappern wir recht schnell ab, schließlich zählt die Stadt gerade einmal rund 60.000 Einwohner. Dennoch pulsiert hier tagsüber das pralle Leben. Touristen aus aller Welt, Rastafaris und indische Händler bevölkern die Straßen. Aus den vorbeifahrenden Autos hämmert Reggae-Musik. Wer hat da schon Lust, zu arbeiten? Deshalb geht es hier wohl auch etwas gelassener zu als in jeder anderen Hauptstadt der Welt. Deutlich wird in Victoria auch der Einfluss der britischen Kolonialzeit. Aber nicht dur die Briten haben die Stadt geprägt, unweit des Victoria Markets kann der einzige Hindutempel der Seychellen bewundert werden.



    Indes ist der Uhrturm (Clocktower) im Zentrum der Stadt klar Großbritannien zuzuordnen. Es handelt sich hierbei um eine Replikation der Uhr, die in London (Kreuzung Victoria Street - Vauxhall Bridge Road) steht. Sie wurde 1903 zu Ehren von Queen Victoria errichtet.



    Gruselig wird es dann auf dem Piratenfriedhof etwas abseits des Trubels.




    Die weitere Route führt uns nach Süden. Einen ganz besonderer Leckerbissen ist der Anse Royale, wo wir am Abend auch einige tolle Bilder einfangen.




    Ein ganz besonderer Tipp am Rande: Es lohnt sich auch ein Abstecher zum Anse Forbans. Kristallklares Wasser, Palmen und absolute Einsamkeit erwarten euch hier.

    Danke Danke Danke ;ws108;


    Tag 12 - Der Reinfall


    Heute fällt der morgendliche Fotomarathon aus, weil unser Mietwagen erst um zehn Uhr ins Hotel geliefert wird. Aber einmal im Urlaub ausschlafen hat auch was. Mit frischen Kräften geht es am Vormittag die komplette Westküste in Richtung Süden entlang. Besonders auf eine Location in der Nähe der Anse Petite haben wir es abgesehen. Allerdings folgt recht schnell die Ernüchterung. Der gesuchte Ort ist definitiv nicht hier. Es hilft nichts, wir fragen uns durch und kommen dem Rätsel schließlich auf die Spur. Die gesuchte Stelle gehört inzwischen zum Four Seasons und der Zutritt ist Nicht-Gästen leider untersagt. Davon unbeeindruckt begeben wir uns auf die Suche nach einer ebenbürtigen Locations - so richtig Erfolg haben wir leider nicht. Abends verschlägt es uns noch einmal an die Nordwestküste nach Port Glaud. So wirklich überzeugend war die Session hier - zumindest am Abend - aus Fotografensicht hier aber nicht.



    Tag 11 - Bye Bye La Digue


    Heute müssen wir der Trauminsel La Digue leider Lebewohl sagen. Allerdings nicht ohne ein paar Fotos vom Sonnenaufgang. Noch in der tiefsten Dunkelheit will ich wieder zum Anse Source D'Argent. Aber ich traue meinen Augen kaum, das Kassenhäuschen ist doch tatsächlich besetzt und zu so früher Stunde haben Touristen leider keinen Zugang. Na gut, zum Glück ist der Zaun an einigen Stellen kein großes Hindernis. Die Taschenlampe knipse ich lieber aus. Plötzlich starren mich zwei leuchtende Augen an - ein Tier von einem Hund steht mir gegenüber. Er ist riesig, hat aber zum Glück schnell das Interesse an mir verloren. Ich sehe zu, dass ich Land gewinne und habe bald den ganzen Strand für mich alleine.




    Um zwei Uhr geht schließlich unsere Fähre nach Praslin. Mit dem berühmt berüchtigten Cat Cocos geht es weiter auf die Hauptinsel Mahe. Die Schnellfähre ist deshalb so berüchtigt, weil es bei rauer See wirklich sehr ungemütlich werden kann. Die Kotztüten liegen hier definitiv nicht zum Spaß aus. Heute haben wir allerdings Glück, die See ist ruhig und die Überfahrt verläuft problemlos. Auf Mahe haben wir uns im Bor Mer Villas direkt am Strand einquartiert. Draußen hat schon die Dämmerung eingesetzt und so beeilen wir uns, den Strand noch etwas zu erkunden. Hier steppt der der Bär. Sonntag ist Ausflugstag und der Strand wird von den Einheimischen bevölkert. Einige sitzen einfach nur auf den großen Granitblöcken und fiebern dem Sonnenuntergang entgegen, andere grillen frisch gefangenen Fisch oder spielen Fußball.



    Nach den Strapazen dieses Tages verschlägt es uns ins Baobab. Das Restaurant liegt direkt am Beau Vallon Beach und ist gerammelt voll (Adresse). Die Pizza lässt dann auch weit über eine Stunde auf sich warten - allerdings ist es jede Minute davon wert. Der Pizzabäcker versteht sein Handwerk ganz offensichtlich. So einige Pizzerien in Deutschland könnten sich hiervon eine Scheibe abschneiden.

    Danke, schön dass die Bilder gefallen :D


    Tag 10 – Ironman of La Digue


    Der Tag beginnt gewohnt sportlich um fünf Uhr in der Früh. In tiefster Finsternis radel ich mit Vollgas in Richtung Grande Anse. Inzwischen habe ich mich auch an die Dunkelheit und die merkwürdigen Geräusche aus dem Dschungel gewöhnt. Endlich angekommen stapfe ich schnellen Schrittes weiter Richtung Petit Anse.



    Aber schon nach ein paar Aufnahmen packt mich der Ehrgeiz: "Ich muss zum Anse Coco aufbrechen, meine Neugier besänftigen." Sagen und Mythen besagen, dass Anse Coco der schönste Strand auf La Digue sei. Das muss ich mit eigenen Augen erleben. Also packe ich meine sieben Sachen und kämpfe mich querfeldein einen kleinen Pfad folgend durch eine Plantage, die sich in der Hand zahlreicher Wespen befindet. Im Anschluss folgt eine recht kraftraubende Bergüberquerung. Nur mit Glück weiche ich einem riesigen Netz einer Palmspinne quer über dem Trampelpfand aus. Die feinen Fäden sind in dem schummrigen Licht leicht zu übersehen - die riesige Spinne weniger. Ob sie auf mich gewartet hat?


    Endlich erreiche ich den Anse Coco, ich fühle mich wie Robinson Crusoe auf seiner einsamen Insel. Palmen, feinster Puderzuckersand und türkis schimmerndes Wasser - noch dazu weit und breit keine Menschenseele. Links und rechts begrenzen Granitblöcke den palmengesäumten Strand. Das absolute Highlight finde ich am Ende des Strandes. Ein riesiger Granitfelsen schützt den Strand vor den Wellen, die sonst mit voller Wucht auf Land treffen würden.



    Für den Rückweg zum Grand Anse benötige ich rekordverdächtige 29 Minuten und 12 Sekunden, bei normaler Gangart sollte das Stück leicht in 45 Minuten zu machen sein.



    Jetzt hat der Tag aber erst begonnen. In der tiefsten Mittagshitze breche ich auf zum Anse Marron, mein GPS ist mein treuer Begleiter und lotst mir zuverlässig die Strecke. Auch die Kletterpartien durch die Granitfelsen sind schnell abgehackt. Plötzlich liegt er wieder vor mir, der Anse Marron mit seinen Granitblöcken, die aussehen wie von Aliens geschaffen.




    Nach der schweißtreibenden Tour reiße ich mir mein T-Shirt vom Körper und springe in das kühle Nass. Viel Zeit habe ich an diesem magischen Ort leider nicht, schließlich steigt das Wasser bereits wieder. Bei Flut ist die Strecke unpassierbar und ich würde hier festsitzen. Es gibt allerdings schlimmere Orte als diesen, um zu stranden.


    Am frühen Abend treffe ich Terry, einen einheimischer Fischer, der mich mit seinem Fischerboot zur Anse Marron bringen soll. Die in Deutschland so viel gelobte Pünktlichkeit ist hier auf den Seychellen gänzlich unbekannt und so komme ich erst fünf Minuten vor dem großen Showdown - wenn die Sonne im Meer versinkt - am Ziel an. Zum Fotografieren habe ich kaum noch Zeit, schließlich wird es in diesen Breitengraden extrem schnell dunkel. Schon wenige Minuten nach dem Sonnenuntergang ist es stockfinster und ich sitze einsam am Strand, an dem sich riesige Brecher unter lautem Getöse ihren Weg an Land bahnen.




    Ob Terry wohl zurückkommen wird oder ob ich diese Nacht doch alleine am Strand verbringen muss? Nach einiger Zeit sehe ich in der Ferne ein Licht aufleuchten. Oder ist es eine Illusion? Plötzlich ist das Licht wieder verschwunden. Jetzt kann ich aber auch leise den Außenbordmotor eines Bootes hören. Terry kommt zurück und lässt mich nicht mit den unzähligen blutdrünstigen Moskitos am Strand verenden.


    Auf der Rückfahrt durch die tiefste Nacht versucht seine Crew noch, einige Calamari aus dem Meer zu fischen - allerdings bleibt der Erfolg aus. Nur in fahlem Mondlicht brettert Terry wie ein Besessener über das Meer. Rechts an uns ziehen die Granitfelsen vom Anse Source D'Argent vorbei. Während Davi, Terrys rechte Hand, völlig gelassen, ja fast schon gelangweilt, in dem Boot sitzt, genieße ich den einmaligen Sternenhimmel. Nur ab und an werde ich aus meinen Träumen gerissen. Nämlich immer dann, wenn das Boot den Kontakt zum Wasser verliert und bei voller Fahrt wieder auftrifft. Kurz vor dem Ziel drosselt Terry die Maschine. "Zu gefährlich", tönt trocken aus seiner Kehle. Doch was meint er bloß damit? Schnell wird es mir klar: Wir fahren über einem Riff, jede Unachtsamkeit kann den Boden des Bootes wie eine Konserve aufschlitzen. Ein junger Mann, vielleicht 14 oder 15 Jahre alt, leuchtet am Bug mit einer kleinen Taschenlampe ins Meer und gibt Terry Anweisungen, wo er lang zufahren hat. Vielleicht ist die Methode etwas ungewöhnlich, aber am Ende kommen wir wohlbehalten an. Der kleine Trip hat mich zwar ein kleines Vermögen gekostet, aber es war jeden Cent wert.

    Danke danke :clab:


    Und jetzt gehts auch schon weiter :pipa:


    Tag 9 – Südwärts


    Mein Plan ist so verrucht wie verrückt. Um noch vor Sonnenaufgang zum Anse Source D'Argent zu gelangen, will ich über den Zaun der vorgelagerten Plantage klettern. Doch mein Plan wird dreist durchkreuzt - schließlich steht das Tor speerangelweit offen. Um bloß nicht aufzufallen mit meiner Taschenlampe, marschiere ich dennoch ein Stück weit am Strand entlang. Endlich habe ich hier alles für mich ganz alleine. Der Sonnenaufgang hat heute auch wirklich in sich, da hat sich das frühe Aufstehen gelohnt.





    Die Strapazen der letzten Tage spüre ich inzwischen aber doch in den Knochen und so falle ich nach meinem kleinen Ausflug ins Bett falle und tauche in eine andere Welt ein. Um jetzt aber nicht den ganzen Tag zu verpennen, breche ich gegen Mittag noch einmal auf zum Anse Source D'Argent.







    Zwischenzeitlich überlege ich sogar, zum Anse Marron aufzubrechen und dort zu übernachten. Angesichts der häufigen Starkregenschauer verwerfe ich diesen Plan aber schnell wieder. Schließlich ist mir eine neue Idee gekommen: Ich muss ein Boot organisieren, um die Strecke bei Flut zu bewältigen. Also frage ich den erstbesten Einheimischen nach Rat und schau an, er kennt einen Typen namens Terry. Der wohnt auch ganz zufällig in der Nähe unserer Unterkunft. Nach einem lautstarken Empfang durch seinen Hund sind wir uns schnell einig. Morgen um fünf soll es losgehen. Ich bin gespannt, ob es so klappt wie vereinbart.

    Nach einer kleinen Pause geht's auch schon weiter


    Tag 8 – Durch den Monsun


    Mein Ziel heute Morgen: Die Grand Anse. Noch früher als sonst ging es in tiefster Dunkelheit los durch den Dschungel - vorbei an gierigen Augen in der Nacht. Doch der Wettergott meinte es offenbar nicht gut mit mir, schon bald bin ich in einen heftigen Schauer geraten - und es sollte nicht besser werden. Entsprechend ernüchternd war die Foto-Ausbeute.


    Klatschnass und völlig durchfroren bin ich irgendwann schließlich wieder im Hotel angekommen. Zum Glück hat sich wenigstens der Regen im Laufe des Vormittags verzogen. So konnte wir dann zusammen mit Iris und unserem Guide Rondy zur Südumrundung aufbrechen. Los ging es an der Grand Anse. Ich hatte zugegebenermaßen ein etwas mulmiges Gefühl, schließlich ist das Internet voll mit Warnungen und Horrorgeschichten - doch das ist alles Humbug! Wer trittsicher ist und nicht unbedingt unter Höhenangst und Platzangst leidet, schafft die gut sechs Kilometer ohne Weiteres. Klar gibt es die eine oder andere Stelle, an der ein falscher Schritt katastrophale Folgen hätte, aber im Große und Ganzen ist die Strecke durchaus machbar.








    Los geht es durch einen verborgenen Dschungel-Trail - dabei gibt es allerlei Getier zu sehen. Die Küste entlang - an einigen Stellen ist Klettern angesagt. Sowieso kann man den Weg nur bei Ebbe zurücklegen. Auf der Hälfte des Weges sind wir auf die Anse Marron gestoßen. Dieser Traumstrand ist von gigantischen Granitfelsen eingebettet und sucht wohl seinesgleichen. Wie so oft hatten wir den Strand ganz für uns alleine. Der weitere Weg zum Source D'Argent ist - zumindest bei Ebbe - ein Kinderspiel. Selbst über diesen Teil der Strecke hatte ich im Vorfeld schon viel Übles gelesen. Also nur Mut!





    Nach unserem kleinen Trip hatte ich mir in den Kopf gesetzt, zum Sonnenuntergang ein paar Bilder am Source D'Argent zu schießen. Doch Pustekuchen, der Pförtner der Plantage, durch die man notgedrungen muss, hat mich mit Verweis auf die Öffnungszeiten eiskalt abblitzen lassen. Die illegale Alternativroute vorbei am Heliport durchs Meer war leider nicht möglich, da bereits die Flut eingesetzt hatte. Also habe ich mich weiter nördlich auf die Suche nach einer passenden Location gemacht. Und ich wurde fündig.


    Tag 7 – Die Never Ending Story


    Um bloß nicht aus dem gewohnten Rhythmus zu kommen, hat mich der Wecker um Punkt fünf Uhr aus den Träumen gerissen. Drei, vier, vielleicht sogar fünf Sekunden lang habe ich daran gezweifelt, dass das alles Sinn macht. Dann habe ich mich aber doch aufgerappelt, mein Fahrrad geschnappt und bin los in die Dunkelheit. Das Ziel: Die Nordseite der Insel. Es sollten etwa zwei bis drei Kilometer sein, die es zu bezwingen galt. Selbst mit einem arg in die Jahre gekommenen Bike vom Discounter sollte das zu machen sein. In völliger Dunkelheit - nur bewaffnet mit meiner Stirnlampe - ging es vorbei an leuchtenden Augen, die mich aus der Dunkelheit anstarrten. Davon noch angetrieben strampelte ich wie ein Besessener an der Küste entlang - selbst Tour de France Sieger Louis Armstrong wäre wohl stolz auf mich gewesen - schließlich war ich clean. Mir spritzte die Gischt ins Gesicht, die Kette meines klapprigen Gefährts sprang einige Male über und auch die Hügel machten die Sache nicht einfacher. Die Straße wollte auf Teufel komm raus nicht enden. Nach jeder Kurve kam der nächste Berg, die nächste Kurve und wieder der nächste Berg. Doch inzwischen war ich mir sicher, das Ziel vor Augen zu haben. Doch halt, was ist das?! Ohne Vorwarnung endete die Straße... im Nichts. Vor mir nur noch Granitblöcke! Und die Sonne würde bald hinter dem Horizont hervorspitzen. Ich habe wohl eine Abfahrt verpasst. Shit! Zum Zurückfahren war es zu spät, also musste ich hier im Nirvana warten auf die ersten Sonnenstrahlen warten. Gelohnt hat es sich trotzdem.




    Bei meiner Rückkehr Hotel - auf dem Weg habe ich noch einer Riesenschildkröte Hallo gesagt - wurde mir schnell klar: Ich habe keinen Abzweig verpasst, ich bin einfach viel zu weit bis ans Ende der Straße gefahren.



    Der nächste Stopp: der Grand Anse auf der Ostseite der Insel. Mit unseren Bikes ging es recht flott voran, auf einen kurzen Stopp bei Simons Saftbar wollten wir aber nicht verzichten.



    Der Strand trägt seinen Namen völlig zu Recht: Man benötigt eine Ewigkeit, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Eingerahmt wird das Panorama wie üblich von riesigen Granitfelsen. Da habe ich es mir auch nicht entgehen lassen, ein Stück hochzuklettern.




    Mangels Schatten hat es uns aber nicht allzu hier gehalten. Nicht weit soll der Anse Coco darauf warten, entdeckt zu werden - für viele ist das der Traumstrand schlechthin. Auf dem Weg dorthin geht es durch den Dschungel erst zum Petit Anse. Klein ist der Strand aber wahrlich nicht. Außer zwei Schicki-Micki-oben-ohne-Tussen mit rosa Sonnenschirmchen war weit und breit kein Mensch zu sehen. Eine kurze Abkühlung war jetzt genau das richtige. Wer auf Wellen steht, ist hier genau richtig. Die Teile kommen mannshoch reingebrettert und hauen einen mit voller Wucht von den Füßen. Kleiner Tipp: Man(n) sollte besser mit dem Rücken zu den Brechern stehen.




    Nach einer kleinen Abkühlung sollte es weitergehen. Durch ziemlich dichtes Gebüsch führt ein Trail weiter. Doch urplötzlich waren wir von einer Heerschar riesiger Wespen umzingelt. Da erschien es uns erst einmal besser, den Rückweg einzuschlagen. Viel haben wir wohl auch nicht verpasst: Wie aus dem Nichts brach ein tropischer Wolkenbruch über uns herein. Während wir nun klitschnass Mitten im Dschungel STßen, konnten wir wenigstens für unsere Rücksäcke ein Unterstellplätzchen auftreiben. Nach unserem kleinen Trip haben wir uns mit Iris und Sabrina - die beiden haben wir auf der Überfahrt kennengelernt - in einer netten Hafenbar getroffen. In fröhlicher Runde wurde dann beschlossen, die Südumrundung der Insel zusammen zu wagen. So kam es dann auch. Doch dazu später mehr.


    Danke,


    schön, dass ich euch ein wenig begeistern kann ;;NiCKi;:


    Naja es ist schon mehr als ein Hobby, ein paar Euro springen schon dabei raus, wenn ich ab und an mal ein Bild verkaufen kann. Leben kann ich davon aber nicht, höchstens Mal meine Ausrüstung ein bißchen aufstocken. Das ist ja doch ein recht teures Hobby. Inzwischen schlepp ich schon nen guten Gebrauchtwagen jedes Mal mit mir rum :pipa:


    Aber ich arbeite dran, dass das ganze vielleicht mal mehr als ein Hobby wird ;)

    jaja auf die Seychellen kann man nie oft genug :!!


    Tag 6 – Noah und die Arche


    Heute sollte unsere Reise weitergehen auf die Trauminsel La Digue. Nach einem gewohnt fruchtigen Frühstück brachte uns Francis mit seinem SUV zum Hafen, wo auch schon die Fähre wartete. Nach einer etwas holprigen Überfahrt ging es gleich weiter in unsere Unterkunft Etoile Labrine.



    Da es schon auf Mittag zuging, haben wir beschlossen, mit unseren Fahrrädern - Autos gibt es auf La Digue kaum - dem nahe gelegenen Traumstrand Source D'Argent einen Besuch abzustatten. Der Strand ist wirklich einmalig. Beindruckende Granitfelsen, schattenspendende Palmen und türkisblaues Wasser… Leider ist man hier nicht ganz so einsam wie man es sonst gewohnt ist.



    Doch das sollte sich schnell ändern. Zum Abend hin zog sich der Himmel nämlich zu, fern am Horizont tobte ein Unwetter und es dauert nicht lange, da hatten wir den Strand quasi für uns alleine. Leider wurde die Freude recht schnell durch einen tropischen Wolkenbruch getrübt - quasi von einer Sekunde auf die andere brach ein biblischer Wolkenbruch los. Eigentlich fehlten nur noch Noah und seine Arche. Glück im Unglück: Wir fanden Unterschlupf in einer nahen Hütte. So blieb wenigstens die empfindliche Kameraausrüstung verschont. Den Bildern tat das kleine Unwetter aber keinen Abbruch.





    Zum Ausklang des Tages gab es in unserer Unterkunft frischen Fisch nach Seychellen-Art. Wirklich eine Gaumenweide.


    ...wenn er nicht vorher von der Katze gefressen wurde. :gg:


    Wer weiß das schon :EEK:


    So alle anschnalle, das Wochenende ist vorbei, weiter geht die Reise ;ws108;


    Tag 5 – Angriff der roten Monsterinsekten


    Völlig planlos fuhren wir in tiefster Dunkelheit die Küstenstraße in Richtung Anse Lazio hoch. Es hat sich Mal wieder gelohnt, das frühe Aufstehen.



    Nach dem gewohnt fruchtigen Frühstück und einer kleinen Verschnaufpause wollten wir erneut den Angriff auf den Anse Georgette wagen. Von ein paar Bergen und ein bisschen äquatorialer Sonne lassen wir uns doch nicht aufhalten. Der einzige gangbare Zugang zu dem Traumstrand führt durch das Lemuria Resort. Pech für uns: Nicht-Gäste haben keinen Zutritt. Also habe ich tief in der Trickkiste gekramt und dem Pförtner etwas von Fotograf auf Weltreise und Bildband über die Seychellen erzählt. Genau so gut hätte ich auch gegen einen der Klitschko-Brüder in den Ring steigen können - nur da wäre die Chance auf einen Lucky Punch wohl größer gewesen. Das nächste Mal werde ich den Kerl aus seinem Häuschen locken und durchs Tor rennen. Aber wie gesagt, das nächste Mal. Heute hieß es jedoch die Wanderstiefel anziehen und ab durch den Dschungel. Neben der Hotelanlage verläuft ein Trail. Anfangs schraubt sich dieser rund 140 Meter in die Höhe. Von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick über Praslin. Zudem kann man dem Weg leicht folgen. Weiße Markierungen machen einem das Leben leicht.





    Doch auf halber Strecke scheint die Farbe ausgegangen zu sein. Von Markierungen keine Spur mehr und auch der Trail ist nicht mehr zu erkennen. Gut, dass der Trail auf unserem GPS verzeichnet ist. So haben wir uns einen steilen Hügel durch den Dschungel wieder nach unten gekämpft. Wahrlich kein Kinderspiel, und das meine ich ernst! Irgendwann war zum Glück wieder ein Trail zu erkennen, so dass es von jetzt an trotz der brütenden Mittagshitze wieder schneller voran ging. Fast am Ziel quälte uns allerdings die Frage, ob wir am Ende nicht doch vor einem steilen Abhang stehen würden und umkehren müssten. Dem war zum Glück nicht so. Allerdings sind wir auch nicht ganz unbeschadet angekommen. Vor uns spannte sich ein riesiges Spinnennetz mit zwei ausgewachsenen Palm-Spinnen. Auch wenn diese Art nicht gefährlich für den Menschen ist, hat man solches Getier nicht unbedingt gerne im Gesicht rumkrabbeln. Was also tun? Ein paar Meter nach links und das Problem wäre gelöst. Während ich noch mit dem Spinnennetz beschäftigt war und mir einen der besagten Kaktuspalmen in die Hand gerammt habe, schritt Tiny T flucks voran. Es dauerte allerdings keine zwei Sekunden, bis sie wie am Spieß schrie. Sie war offensichtlich in ein Hornissennest oder etwas in der Art geraten und hatte eine Heerschar dieser rot leuchtender Biester aufgeschreckt, die auch sofort zum Angriff übergangenen sind. Glück im Unglück: Lediglich eines dieser kleinen Monster konnte einen Stich setzen. Jeder Mann würde das wohl als Trophäe seinen Kumpels erzählen - und dabei maßlos übertreiben. Aber Frauen ticken da wohl anders. Letztendlich haben wir es zum Anse Georgette geschafft und was soll ich sagen: Die Strapazen haben sich gelohnt!



    Uns lockte türkis leuchtendes Wasser und weiß glitzernder Puderzuckersand so weit das Auge reicht. Die ganze Szenerie wird eingerahmt von riesigen Granitfelsen und unzähligen Palmen. So muss das Paradies aussehen. Und das allerbeste: Außer uns hatten sich lediglich zwei Urlauber auf der anderen Seite des Strandes in der Sonne geräckelt.




    Hier haben wir den Tag bis zum Sonnenuntergang verbracht. Der Himmel leuchtete in einem pastellfarbenen rosa wie aus dem Bilderbuch. Aber nicht nur der Himmel, auch das Meer, der Strand und sogar die Landschaft haben rosa gestrahlt. So eine Lichtstimmung bekommt man in unseren Breitengraden eher selten zu Gesicht.



    Zurück kann man glücklicherweise durch das Golfresort laufen. Nach 15 Minuten war die Sache gegessen. Auf der Fahrt nach Hause dann eine Schocksekunde. Inmitten aus der Dunkelheit ist uns ein Hund direkt vor das Auto gerannt. Mit quietschenden Reifen kamen wir zum Stehen. Der Hund dürfte zwar einen auf den Pelz bekommen haben, ist dann aber einfach weiter gerannt. Zur Stärkung und Verarbeitung des Ganzen gab es noch eine Pizza an dem kleinen Pizza-Imbiss, den wir gestern zufällig entdeckt haben. Stärkung ist auch bitter nötig, schließlich haben uns die Moskitos inzwischen geschätzt zwei bis drei Liter Blut geraubt. Und das ist keine dieser übertriebenen Stammtischübertreibungen. Ganz sicher!