Weil wir den letzten Tag so schlechtes Wetter hatten, fahren wir gleich zügig weiter. Schauen wir mal wie heute das Wetter wird.
29.Juni
Wir stehen gegen 6.30 auf. Zum Frühstück haben wir unser lieb gewonnenes Oatmeal. Dazu gibt es lecker und Chai Latte (aus der Kapsel Kaffeemaschine) und frischen O-Saft. Gegen 7.30 brechen wir auf. Das Wetter ist bewölkt, aber Gott sei Dank regnet es nicht. Die Fahrt zu unserem nächsten Hotel, der Kenny Lake Lodge, ist nicht weit. Wir fahren noch durch Copper Center, ein kleiner Ort mit vielen historischen Gebäuden.
Anschließend geht es zuerst auf den Richardson Highway Richtung Valdez., kurz darauf biegen wir ab auf den Edgerton Highway. Eine von zwei Strassen, die in den Wrangell-St.Elias Nationapark führen.
Bereits gegen 9 Uhr erreichen wir die Lodge. Hier gibt es eine Tankstelle mit kleinem Shop dabei, ein Hotel mit Laundry und Restaurant und einem Campingplatz.
Wir können Gott sei Dank gleich einchecken und unsere Koffer aufs Zimmer bringen. Das Zimmer im 1.Stock ist recht klein und ein wenig schief.
Naja, aber für 80$ in Alaska einigermaßen günstig. Das WC ist am Gang und die Duschen befinden sich im Erdgeschoß bei der Laundry. Um 10.30 brechen wir zu unserem heutigem Ziel auf, McCarthy und die Kennicott Mine. Nach ca. 4 Meilen müüsen wir scharf bremsen. Eine Elchkuh steht direkt neben der Strasse, vielleicht 5m neben unserem Fahrzeug.
Sie checkt die Lage, dreht sich kurz um
und kurz darauf kommen 2 Kleintiere aus dem Wald,
direkt neben unserem Fahrzeug. Das Trio präsentiert sich sehr photogen von allen Seiten und quert dann vor uns die Strasse.
Das Wetter ist immer noch stark bewölkt und die schwarzen Wolken hängen ziemlich tief. Die Strasse nach McCarthy ist 60 Meilen unpaved. Wenn es da zu regnen anfängt… Mit Zweifel fahren wir los. Die ersten 5 Meilen sind relativ schlecht zu fahren. Sehr grober Schotter mit spitzen Steinen. Die restlichen 55 Meilen sind eher unproblematisch. Die Strasse wurde anscheinend frisch abgezogen und so konnten wir im Schnitt mit 45-50MpH dahin brausen. Plötzlich bei Meile 52, kurz vor dem Ziel also, ein sehr großes tiefes Schlagloch. Nach der langen Strecke wird man schon unachtsamer, und wir übersehen das Schlagloch. Ein heftiger Schlag, wir denken jetzt fällt die Kiste auseinander. Wir bleiben sofort stehen. Gott sei Dank noch alle dran und der Reifen hat auch keinen Schaden davongetragen. Etwas vorsichtiger fahren wir die restlichen 8 Meilen weiter.
Gegen 11.30 erreichen wir McCarthy. Der Ort zählt ganze 50 Einwohner. Nachdem man im Jahre 1900 in der Gegend Kupfer gefunden hatte, entstand hier die Kennicott Mine. Kennicott begann zu wachsen un nach kurzer Zeit arbeiteten hier rund 300 Personen und 200-300 zusätzliche Arbeiter in den verschiedenen Berminen. Gleichzeitig entstand 5 Meilen weiter weg der Ort Mc Carthy. Hier gab es diverse Restaurants, Hotels, Saloons, 2 Zeitungen, 1 Werkstatt, Schuhladen, Bekleidungsgeschäfte uvm. Die Einwohnerzahl in dem gesamten Gebiet stieg bald auf über 800 und zwischen 1910 und 1920 wurde hier mehr Kupfer gefördert als sonst wo auf der Welt. 1938 wurde die Mine geschlossen und praktisch über Nacht verließen die Menschen McCarthy und die Mine. Mitte der 70er Jahre begann man das Gebiet touristisch zu erschließen. Seitdem wohnen hier wieder Menschen und die Mine wird Schritt für Schritt renoviert.
Ausserhalb des Ortes befinden sich die Parkplätze. Mc Carthy selbst erreicht man nur zu Fuß über eine Fußgängerbrücke. Zur Kennicott Mine darf man dann nur noch mit dem Shuttlebus fahren. In so einen steigen wir gleich zu und nach 30 Minuten erreichen wir gut durchgeschüttelt Kennicott. Wir haben Hunger und gehen daher vor unserem Hike erstmal in die Lodge um Mittag zu essen. Das Lokal ist halb voll, trotzdem müssen sehr lange warten bis wir erstmal die Speisekarten bekommen. Das Personal ist wahrscheinlich ungelernt und total überfordert. Normalerweise würden wir gehen und woanders essen. Bloß das woanders gibt es hier nicht. Nach über 35 Minuten warten können wir endlich bestellen. Jetzt aber pronto. Das Sandwich, die Suppe und der Salat stehen dann 3,5 Minuten später auf dem Tisch. Leicht verärgert geht es daher erst gegen 13.00 Uhr los. Wir sind unschlüssig ob wir zur Bonanza Mine hoch gehen sollen oder den Glacier Trail machen. Der Weg zur Bonanza Mine ist ca. 9 Meilen. Allerdings liegt die Mine 3800Fuss höher und da ist es aktuell sehr stark bewölkt. Ob man da was sieht? Fraglich. Außerdem könnte es rutschig sein. Nein, dann doch lieber den Root Glacier Trail. Der ist insgesamt 8 Meilen lang, verläuft aber weitestgehend ebenerdig.
Bevor wir starten, stöbern wir noch in der alten Mine herum und sehen uns die historischen Gebäude an.
Die Unterkünfte und dahinter das Kraftwerk.
Die Maschinen im Kraftwerk.
Kurz darauf geht es los. Das Wetter ist jetzt ein wenig besser, aber teilweise hängen die Wolken noch recht tief. Der Weg ist gut begehbar.
Hier sieht man links den Kennicot Glacier und rechts den Root Glacier. Beide treffen hier aufeinander.
Unser Weg verläuft parallel zum Root Glacier. Wir haben oft tolle Ausblicke auf den Gletscher, der ja praktisch zum Greifen nahe ist.
Unser Ziel kkommt näher.
Nach 2 Stunden erreichen wir den Endpunkt. Heidi hat schon fast einen Tinitus von der Bärenklingel. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben einen tollen Blick auf den Gletscher
und oberhalb von uns sehen wir die Erie Mine, die damals zur Bonanza Mine gehörte.
Wir machen Pause und genießen die Stille. Wir sind wieder mal ganz alleine. Nur einen haben wir gestört, wahrscheinlich ein Wolverine, der sich schnell aus dem Staub macht.
Jetzt reißt die Wokendecke auf, die Sonne kommt heraus. Wir begeben uns auf den Rückweg.
Heidi klagt über Schmerzen im Fuß, sie hat sich eine grobe Wasserblase gelaufen. Wir gehen langsam zurück zur Kennicott Mine. Der schotterige Weg ist nicht gerade ideal für die fußkranke Heidi. In Kennicott angekommen haben wir super Wetter, tolle Stimmung. Wir müssen leider noch1 Stunde auf den Shuttle warten, da wir den Fahrplan nicht genau gelesen hatten. Wir nutzen die Zeit noch zum photographieren.
Hier sieht man Unmengen alter verrosteter Fäßer. Die Leute haben diese damals einfach da runter geworfen.
Für McCarthy bleibt leider keine Zeit, da es schon ziemlich spät ist. Gegen 20 Uhr sind wir zurück am Parkplatz. Wir sind die letzten, die den Parkplatz verlassen. Die Rückfahrt wird dann überraschenderweise noch zum Highlight, die Sonnen/Wolken Stimmung ist toll.
Bei Meile 52 nähern wir uns gaaanz vorsichtig dem fiesen Schlagloch. An einem See machen wir noch mal Pause und verdrücken unsere restlichen Sandwichs
Gegen 22.30 im Motel gewesen.
Gefahrene Meilen: 201
Hikes: 8 Meilen