Beiträge von Raven

    Tag 3 – 10. Oktober


    Santa Fe - Taos

    Erkenntnis des Tages: „Scenic“ ist ein relativer Begriff


    Die Nacht verläuft ähnlich wie die vorige: superschnell eingeschlafen, dafür um vier hellwach. Um die Zeit zu nutzen, packe ich gleich mal um – das Zeug für gut eine Woche sowie das, was ich eh jeden Tag brauche, in den Trolley; der Rest kommt in die Reisetasche und bleibt nachts im Auto. So muß ich nicht so viel durch die Gegend schleppen. :SCHAU:


    So richtig einschlafen kann ich danach auch nicht mehr, aber ich döse noch bis sieben und gehe dann frühstücken. Draußen ist es ganz schön frisch, aber schon sonnig und wolkenlos. Im Frühstücksraum bin ich, glaube ich, die einzige unter 70… Heute verdrücke ich etwas Toast, ein sehr hartgekochtes Ei, ein paar Cereals mit Joghurt und dazu Kaffee mit Hot Chocolate-Pulver, damit er nach irgendwas schmeckt.


    Gegen halb neun breche ich auf. Heute steht die „High Road to Taos“ auf dem Plan. Dem Rat von Laurent Martrès folgend, biege ich vom Paseo de Peralta (quasi der „Mittlere Ring“ von Santa Fe) auf die Bishop’s Lodge Road gen Norden ein. War mal wieder ein guter Tip, denn die Strecke ist recht hübsch (um Längen besser als der Interstate), vor allem wegen der herrlichen Herbstfarben und vielen Herbstblümchen. :!!



    Kurz nach Tesuque geht’s dann aber zwangsweise doch mal ein Stück auf den Interstate. Bei Pojoaque verlasse ich den aber (gerne!) wieder und fahre nach Nambé. Die Falls dort, die ich eigentlich auf dem Plan hatte, sind „closed for the season“, deshalb schaue ich mir nur die hübsche, scheinbar etwas schiefe Adobe-Kirche von außen an. Wird heute nicht die letzte bleiben…



    Auf der 503 geht’s weiter gen Norden. Bei einer namenlosen Gruppe interessanter Felsen bleibe ich kurz stehen und fotografiere zuerst selbige…



    …und dann, weil sich’s gerade anbietet, auch gleich noch den Liberty zwecks Vorher-Nachher-Vergleich. Irgendwie war der auch schon mal sauberer. :rolleyes:



    Nächster Stop: Chimayo. Dort gibt’s ein weltbekanntes (?) Heiligtum, das Santuario de Chimayo. Ist ja eigentlich gar nicht mein Ding, sowas, aber weil’s nun schon mal fast auf der Strecke liegt, schaue ich’s mir halt an, zumal es recht fotogen sein soll. Der Parkplatz ist es jedenfalls schon mal nicht – eine Pfütze neben der anderen und ein Reisebus, der mit laufendem Motor die Gegend vollstinkt. :wut1:


    Bevor ich mir das Santuario anschaue, knipse ich noch schnell ein Pferdchen, das sich sichtlich über die vielen Besucher freut.



    Wie sich herausstellt, bin ich auf dem Gelände offenbar sogar die einzige unter 75. :gg: Die alten Leute werden busweise hierher gekarrt, was zur Folge hat, daß Chimayo für mich der reinste Jungbrunnen ist, weil ich mich im Vergleich zu denen geradezu jugendlich fühle – scheint, daß an diesem Wallfahrtsort doch was dran ist. Allerdings teste ich im Gegensatz zu vielen anderen nicht die „heilige Erde“, die angeblich heilende Kräfte haben soll. Ist eh ein Nepp, das Ganze, denn diese Erde, die in einem Nebenraum der kleinen Kirche scheinbar aus dem Boden gebuddelt wird, wird regelmäßig aus einer nahen Kiesgrube hergekarrt. Wäre vielleicht praktischer, die alten Leute direkt dorthin zu fahren. Aber mei, wenn’s schee macht… :nw:


    Im Innenraum der Kirche darf man nicht fotografieren (im Netz findet man aber trotzdem Bilder), deshalb lichte ich das zugegeben fotogene Gebäude nur von außen ab…



    …und schaue mich dann noch ein wenig auf dem Gelände um. Sehr christlich, das alles. Nicht mein Ding. :nw:



    Immerhin entdecke ich eine Hecke, an der neben Hagebutten auch Cheerleader-Pompoms wachsen.



    Und Hopfen gibt’s hier auch. Allerdings bezweifle ich, daß die hier so leckeres Bier draus machen wie wir in Bayern.



    Der Trubel rund um die Kirche nervt nach relativ kurzer Zeit, deshalb breche ich wieder auf und fahre auf der 76 weiter. Ein groß angekündigter Scenic View veranlaßt mich zu einem weiteren Stop. Hm. Un-scenicer geht’s eigentlich kaum, wenn man sich den ganzen Müll anschaut, der hier herumliegt. :pipa:



    Den Leuten, die dieses Schild aufgestellt haben, fiel dazu wohl auch nichts ein.



    Truchas, das nächste „Highlight“, liegt zwar sehr hübsch (das nenne ich „scenic“!) mit den Sangre de Christos im Hintergrund, aber hier ist leider die Sonne gegen mich.



    Das Örtchen selbst ist eher heruntergekommen. Bei manchen Gebäuden hat man schon Angst, sie könnten zusammenbrechen, wenn man nur scharf hinsieht.



    Nachdem ich einmal durch den Ort gefahren bin, ohne viele Fotomotive zu finden, halte ich noch kurz an einer Künster-Coop, die mich nicht wirklich begeistert – Seife, wenn auch handgefertigt, brauche ich nicht wirklich, ebensowenig den gestrickten/gehäkelten/geklöppelten/gewebten Schnickschnack, und die als künstlerisch bezeichneten Fotos, die hier angeboten werden, sind teilweise so grottenschlecht, daß die mir was bezahlen müßten, damit ich sie mitnehme.


    Weiter geht’s nach Trampas. Hier gibt’s – Überraschung! – eine hübsche kleine Adobe-Kirche. Wird natürlich auch geknipst.



    Ein Stück weiter halte ich nochmal an, um ein weiteres herrschaftliches Anwesen zu fotografieren.



    Hier in der Gegend blühen besonders viele lila Blümchen. Gibt’s bei uns allerdings auch, als "Herbstastern" glaube ich, was aber nichts daran ändert, daß ich sie ausgesprochen schön finde, vor allem in den Mengen, wie sie hier zu finden sind. Teilweise sind das schon richtige Büsche.



    Durch eine wirklich schöne, herbstlich angehauchte Landschaft…






    …geht’s via Peñasco weiter auf der 75 und die 518. Hier bleibe ich an einem Scenic View stehen, der diesmal wirklich den Namen verdient, mampfe ein paar Cracker und bewundere die Aussicht. In den höheren Lagen – teilweise auch neben der Straße – liegt doch schon einiges an Schnee.




    Dann geht’s zügig, weiterhin die Landschaft bewundernd, aber leider zwei weiter Adobe-Kirchen verpassend, gen Taos. Hier finde ich sehr schnell die von Dirk (DocHoliday) empfohlene El Pueblo Lodge, die mir auf Anhieb sympathisch ist. Hier kriege ich für ca. 67$ +tax ein Zimmer inkl. Frühstück. Natürlich ist das Zimmer jetzt noch nicht fertig, deshalb trage ich mich mit dem Gedanken, erstmal ein bißchen im Ort herumzubummeln und dann – zur Golden Hour – Taos Pueblo zu besuchen. Allerdings bin ich so schlau, das Mädel am Empfang der Lodge zu fragen, wann die dort schließen. Sie meint, 16 oder 16:30 Uhr. Ups. Dann wird’s wohl nix mit schönen Golden Hour Fotos. :(


    Auch egal, dann schaue ich’s mir halt gleich an. Der Eintritt beträgt stolze 10$, und für das Photo Permit darf man auch nochmal 6$ hinblättern. Im Gegensatz zu 2006, wo ich schon mal hier war, ist ganz schön viel los; der Parkplatz ist kurz vor dem Platzen. Im Pueblo verläuft sich das aber ein wenig. 2006 war ich bei meinem Besuch eher enttäuscht – es waren kaum Leute zu sehen, das Wetter war eklig... und überhaupt. Heute gefällt es mir wesentlich besser. Es ist einfach mehr Leben im Pueblo. Weil heute Columbus Day ist, haben auch die Kinder frei und tollen herum. Es haben viel mehr kleine „Läden“ auf, die schönes (leider für mich eher unerschwingliches) Kunsthandwerk und Schmuck verkaufen, und das Wetter ist auch viel besser. Und ich bin überrascht, wie gemütlich und erstaunlich hell viele der Räume sind, in denen die Einheimischen ihre Waren verkaufen. Und sie lassen sich mit winzigen Öfen wunderbar heizen, weil die Adobewände die Wärme speichern.


    Heute mache ich sogar die Guided Tour mit und laufe danach noch eine ganze Weile herum. Natürlich fotografiere ich wieder eine Menge, denn das Permit muß sich ja lohnen. :gg: An netten Motiven herrscht jedenfalls kein Mangel…













    Im Gegensatz zu den Kindern sind die Vierbeiner hier eher von der gemütlichen Sorte.






    Einen Maibaum gibt’s im Pueblo auch.



    Nee, das ist natürlich kein Maibaum. Während bestimmter Zeremonien klettern die Clown Kachinas da hoch, höre ich während der Guided Tour. Auch über den Blue Lake erfahren wir bei der Tour einiges – und daß der Bach, der mitten durch das Taos Pueblo fließt und es in zwei Hälften teilt, so sauber ist, daß man daraus direkt trinken könnte. Deshalb werden auch die Hunde davon ferngehalten.


    Nachdem ich doch noch eine Kleinigkeit gekauft habe – zwei Mini-Stückchen handmade fudge, einmal mit Chili, einmal mit rosemary & piñon – verlasse ich das Pueblo wieder und fahre zurück zur Lodge, wo ich erstmal das Zimmer in Augenschein nehme. Ist wirklich nett, schön geräumig, mit guter Matratze und Fridge und einfach mit Liebe zum Detail eingerichtet. :!!






    Nachdem ich das leckere Cookie, zu dessen Mitnahme ich an der Rezeption regelrecht genötigt wurde :gg: , verspeist und mein Tagebuch aktualisiert habe, breche ich nach fünf nochmal auf zu einem kleinen Bummel durch Taos. Sooo viel gibt’s da zwar nicht zu sehen, aber die alten Gebäude sind einfach sympathisch, und das Licht gegen Abend ist auch nicht ohne.










    Eine gute Stunde später bin ich schließlich wieder „zuhause“ Hier läuft das übliche Abendprogramm ab: Dusche, Futter (als Nachspeise gibt’s jeweils ein Stückchen des gewöhnungsbedürftigen, aber leckeren Fudge – das mit Chili ist ganz schön scharf! ) und ein bißchen TV – weil ich sonst gar nichts anderes finde, gucke ich halt Eishockey. Tampa gegen Washington. Zwei Teams, die mich eher peripher tangieren, aber besser als gar nichts.


    Weil ich wieder ziemlich platt bin, gehe ich diesmal schon kurz vor halb zehn in die Heia.


    :GN:

    Tanja, du darfst natürlich auch noch mit. Willkommen an Bord! :)

    Mit Auto hast Du eine gute Wahl getroffen. Ist zwar etwas klein für uns alle, aber wenn wir alle etwas zusammenrücken passt das schon.

    Stimmt. Gepäck hab' ich ja nicht viel dabei, also ist im Kofferraum auch noch etwas Platz. ;)


    In Madrid war ich letztes Jahr auch gewesen. Meiner Meinung hat es seinen Charme verloren, ist mir viel zu touristisch geworden. Cerillos fand ich auch nicht so toll. Es soll ja eine Ghost Town sein, wenn man da die Gestalten sieht, dann könnte man schon an Ghosts denken.


    Genau der Gedanke kam mir auch. Richtig gruselig. ;;NiCKi;:


    Mit Madrid hast du sicher recht. Ich versuche an solchen Orten immer, die Touristenrudel zu ignorieren. War diesmal nicht so einfach, weil viel mehr los war als im Juni. Aber ich finde die hübschen Häuschen immer noch sehr nett, zumindest als Fotomotive.




    Und Santa Fe kann man immer wieder anschauen. Wenn es die Zeit erlaubt, mache ich da auch immer eine Stopp. Wenn ich solch schöne Dinge im Bett gefunden hätte, wäre ich auch etwas ungehalten. Für 100 $ sollte so etwas eigentlich nicht vorkommen.

    Stimmt auch. Ist mir im Sage Inn allerdings zum ersten Mal passiert. Bisher war ich da immer sehr zufrieden. Naja, solange es bei diesem einen Mal bleibt, kann ich noch ein Auge zudrücken. Das Problem wurde ja auch sehr schnell beseitigt.


    Ein toller erster Tag! Und die Bilder von Santa Fe gefallen mir ausnehmend gut. Eine richtig schöne Stadt, wie es scheint . Da habe ich wohl richtig entschieden, als ich in unserer Planung für nächstes Jahr die 3 Übernachtungen in Albuquerque gegen 3 Übernachtungen in Santa Fe getauscht habe? Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was Ihr dort noch erleben werdet.


    Hm, drei Übernachtungen in Santa Fe wären mir vielleicht ein bißchen zu viel; ich finde, die Stadt an sich kann man, wenn man sie noch gar nicht kennt, gut in einem Tag sehen; wenn man sie schon kennt, reicht auch ein halber. Aber es gibt ja in der näheren Umgebung genug (Tent Rocks, diverse Pueblos etc.), daß man nicht unbedingt 2-3 Tage nur in Santa Fe selbst verbringen muß. Auch Taos (dazu kommt heute noch was) kann man beispielsweise als Tagesausflug machen.


    3 Nächte in Albuquerque würde ich jedenfalls nicht freiwillig bleiben, obwohl ich mich beim letzten Urlaub mit der Stadt dann doch ein wenig angefreundet habe.



    Ja, das wäre peinlich. Ich würde das gar nicht erst erzählen.

    Eben. ;;NiCKi;:


    Ansonsten, naja, La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asís konnte ich persönlich nicht so wahnsinnig viel abgewinnen. Ich mein, ist schon ganz nett, aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen.

    Komisch, mir geht's da anders, dabei bin ich überhaupt kein Stadtmensch im Urlaub. Santa Fe ist die einzige Stadt im Südwesten, die ich immer wieder gern besuche (obwohl, Denver mag ich auch), und das nicht weil ich mir die Umgebung anschauen will (wie das z.B. bei Moab oder Sedona der Fall ist), sondern weil ich die Stadt an sich mag. Naja, das ist halt bei jedem verschieden. Wäre ja auch langweilig, wenn jeder das Gleiche toll finden würde. ;;NiCKi;:

    Aber warum schreibst Du in 10 mm Schrift ? Das ist arg klein für mich. Lass es doch in Original-Schrift.


    :schaem:


    Ich schreib' das immer in Word vor, damit mir nichts verlorengeht, wenn der Computer oder das Internet sich aufhängt. :rolleyes: Und aus irgendeinem Grund wird der Schriftgrad automatisch 10, wenn ich das dann hier 'reinkopiere. Aber du hast recht, es ist wirklich etwas klein. Ich schau' mal, ob ich das ändern kann. :jaMa: :gg:

    Also ein Abstecher nach Kanada lohnt sich auf jeden Fall.


    :!!


    Mehr sag' ich dazu jetzt lieber nicht, sonst beschwert sich wieder jemand aus Österreich, daß ich irgendwelche Andeutungen zwischen den Zeilen mache. :gg:



    Vancouver Island ist super aber auch sehr groß, also wenn ihr mehr als Victoria sehen wollt, dann würde ich auf jeden Fall mehr Zeit einplanen.


    Dem kann ich nur zustimmen. Victoria ist jedenfalls sehr hübsch, und die Butchart Gardens in der Nähe sind absolut einen Besuch wert.


    Auf Vancouver Island könnte man alleine schon einen ganzen Urlaub verbringen. Evtl. könnt ihr sogar eine Walbeobachtungsfahrt einbauen.



    Außerdem würde ich auch, wenn ich schon da bin Vancouver anschauen. Das ist meine absolute Lieblingsstadt in Kanada, vielleicht sogar in Nordamerika

    Ja, Vancouver ist klasse. Vormittags am Strand, nachmittags skifahren. Und dann gibt's da noch die zig anderen Attraktionen... Einen separaten Thread gibt's hier.

    Schön, daß ihr alle mitkommt! ;ws108;

    Ein schöner Reisebeginn mit schönen Fotos!

    Dankeschön! :)


    Madrid scheint ein hübsches Städtchen zu sein, aber den Rest vom Turquoise Trail kann man sich wohl sparen.

    Naja, als Alternative zum Interstate ist er ganz nett, wenn man genügend Zeit hat. Landschaftlich ist er nicht wirklich umwerfend, aber zum Fahren ist er deutlich angenehmer als die Autobahn, weil dort längst nicht so viel los ist. Aber du hast recht, abgesehen von Madrid muß man da nicht unbedingt viel Zeit verbringen. ;)


    Aber schmutzige Laken zum Tagesabschluss braucht keiner: ekelhaft

    Nee, wirklich nicht. :wut1:


    Aber der Hund...
    Da ist im Stammbaum bestimmt mal ein Hase mit drin gewesen
    Diese Löffel


    :gg:


    Genau das hab' ich mir auch gedacht. Ich mußte sogar zweimal hinsehen, um sicherzugehen, daß da nicht irgendein Bekloppter einen Hasen an der Leine herumführt. :rolleyes:



    Ich hoffe, Du hast Dir die Adresse von dem seinen Friseur geben lassen und die dann dem gerupften Huhn gegeben.

    Das hätte auch nicht mehr viel geholfen, glaube ich. Außerdem war der Typ wirklich sowas von unfreundlich, da hab' ich lieber die Flucht ergriffen. Ich meine, wie hört sich das denn an, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt und erzählen muß, daß man von einer Gans gebissen wurde? Klapperschlange ja, aber Gans??? :neinnein: :gg:


    Mann, wegen ein paar Krümel. Blutflecken, ja da kann man reklamieren. Aber nur weil schon jemand in der Wäsche geschlafen hat????? An die Umwelt denkst du wohl gar nicht.

    Naja, nicht jeder ist so anspruchslos wie du. :aetsch2:


    Ich habe jetzt allerdings erstmal Bilder geguckt und werde das Nachlesen vermutlich nachholen. Was ich gesehen habe, das gefällt mir bis jetzt aber durchaus gut

    Danke! :)


    Das sind doch mal genaue Routenangaben.


    :jaMa:


    Vielen Dank Ulrich! Echt klasse, daß du dir diese Mühe machst. ;:HuCKnU;;


    Ich werd' mich bemühen, auch weiterhin genaue Angaben zu machen. :gg:



    Interessant, eine gelbe Straße (165) ist eine Gravelroad.

    Hm, dabei war die in Wirklichkeit eher graubraun. Mein Auto dann ja auch. :rolleyes:

    Über den Interstate drüber geht’s via Placitas die 165 über den Sandia Peak. Offiziell ist die Straße zwar „closed for winter“, aber davon lasse ich mich nicht abhalten, denn abgesperrt ist sie nicht, und ich hab’ keine Lust, einen Riesenumweg zu fahren. Droben auf dem Berg liegt tatsächlich Schnee, und das nicht zu knapp. Die Straße ist aber überwiegend frei; es gibt nur ein paar etwas matschige Stellen und einige Pfützen.


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    Eigentlich will ich mir ja den Sandia Cave ansehen, aber da am Trailhead ein Schild mit Puma-Warnung steht, lasse ich das lieber. Wenn’s um diese Viecher geht, bin ich einfach ein Schisser. Deshalb fahre ich weiter, immer höher mit immer mehr Schnee – ja, ist denn heut’ schon Weihnachten?! :EEK:


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    Ziemlich schnell bin ich oben und wieder auf der Teerstraße, und recht flott geht’s den Turquoise Trail lang gen Madrid. Die Strecke gefällt mir diesmal besser als im Juni, vielleicht wegen der vielen Blümchen (hauptsächlich Fleabane und Rabbitbrush) und der klareren Sicht. In Madrid ist heute die Hölle los, obwohl’s auch hier kein Freibier gibt. Einen Parkplatz finde ich erst am anderen „Ende“ beim General Store. Aber da Madrid nicht wirklich groß ist, macht das auch nix. Wie viele, viele andere auch, laufe ich einmal auf und ab und knipse fleißig. Motive gibt’s hier zuhauf.


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    Sogar am Futterspender herrscht reger Andrang…


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    Es sind auch viele Biker unterwegs, die meisten eher cool, andere… öhm… weniger. :gg:


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    Nachdem ich mir alles angesehen habe (übrigens bei angenehmen Temperaturen – langärmeliges T-Shirt und Jeans reichen vollkommen aus), düse ich weiter auf dem Turquoise Trail nach Cerillos, das auch „historisch“ und angeblich sehr „charming“ sein soll.


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    Naja. Dieses Info-Schild sollte eigentlich jeden mißtrauisch machen, denn der Rest des Ortes sieht ähnlich vergammelt aus.


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    Immerhin gibt’s eine hübsche kleine Kirche.


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    Die Einwohner passen irgendwie in das Gesamtbild, und der modisch frisierte Kerl hier zischt mich sogar an, als ich es wage, mich seiner idyllischen Matschpfütze zu nähern.


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    In der Hoffnung auf Interessanteres fahre ich weiter zum Cerillos Hills State Park, wo es auch Petroglyphs geben soll, aber aus der am Parkplatz stehenden Karte ist nicht ersichtlich, wo bzw. auf welchem Trail. Und weil ich nicht alle abklappern will, lasse ich es gleich bleiben. In den Hügeln gibt’s wohl noch einiges an verlassenen „historischen“ Minen, aber die interessieren mich nicht wirklich. :nw:


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    Deshalb fahre ich zurück in die Metropole Cerillos und drehe dort noch eine Runde. Es gibt hier noch einen groß angepriesenen Scenic View (einfach nur lachhaft) und einen Streichelzoo, der aus ein paar halb gerupften Hühnern, Ziegen und einem müden Lama besteht. :(


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    Wirklich schade, daß aus diesem Ort nicht mehr gemacht wird. In Madrid geht’s ja auch, und da war auch wesentlich mehr los…


    Etwas enttäuscht fahre ich weiter nach Santa Fe.



    Keine Panik Vera, es geht ja schon weiter. Soweit kommt's noch, daß ich mir an Herrn W. ein Beispiel nehme. :rolleyes: :gg:




    Tag 2 – 9. Oktober


    Albuquerque - Santa Fe


    Erkenntnis des Tages: Wer mir ein weißes Auto anvertraut, ist selber schuld.


    Nachdem ich gestern sehr schnell im Land der Träume war, bin ich um drei Uhr morgens ziemlich wach. Bis sechs schlafe ich häppchenweise weiter, aber dann geht das Trampeln und Türenknallen los. Die wollen wahrscheinlich alle zur Balloon Fiesta… Auch die Flugzeuge hört man jetzt, obwohl hier lange nicht so viel Betrieb ist wie woanders.


    Um halb sieben stehe ich auf; langsam wird’s draußen auch hell. Zum Frühstück gibt’s sehr leckeres, fluffiges Rührei, Biscuit, Mini-Kartoffelkroketten (hab’ ich sonst noch in keinem Hotel gesehen), Milch und Kaffee, dazu im unvermeidlichen Frühstücksraumfernseher ein paar Live-Bilder von den aufsteigenden Ballons. Wäre natürlich schon nett gewesen, das mal vor Ort zu sehen, aber da heute der letzte Tag ist und das Spektakel nach der Dawn Patrol endet, wird das diesmal leider nichts. Naja, muß ich halt wiederkommen. :nw:


    Nach dem Frühstück bestelle ich das Shuttle für acht, packe mein ganzes Zeug zusammen (umgepackt wird erst, wenn ich das Auto habe) und warte dann unten ein paar Minuten bei recht kühlen 49°F auf die nette Shuttle-Fahrerin, die leider kaum Englisch spricht. Aber sie bringt mich praktischerweise direkt zum Car Rental Center – wie in PHX sind auch hier in ABQ alle Mietwagenfirmen in einem großen Gebäude untergebracht. Von unterwegs aus sehe ich in der Ferne auch ein Rudel Ballons schweben – ein toller Anblick!


    Weil die bei holidayautos auf meinen Voucher unter meinen Namen „VIP Travel Agent“ geschrieben haben (weiß der Geier, wieso – wahrscheinlich wegen dem Firmenrabatt), krieg’ ich – nachdem ich erfolgreich den ersten Upgrade-Versuch am Schalter abgewehrt habe – eine richtige VIP-Behandlung. :SCHAU: Neben mir steht plötzlich sowas wie ein Butler, der mein Gepäck nach draußen bringt und mir die Autos in der Choice Line sozusagen persönlich vorstellt. Meine entzückten Augen entdecken gleich einen Liberty (dummerweise in Weiß – zumindest noch), auf den ich mich sofort stürze. Knapp 10.000 Meilen hat er drauf, und zuschaltbaren 4WD. Paßt doch. Er könnte zwar innen sauberer sein, aber dann fällt’s wenigstens nicht so auf, wenn ich da auch noch ein paar Krümel und Sandkörnchen verteile. Die anderen Autos (zwei Grand Cherokee, davon einer mit nassen Sitzen, wie ich später erfahre, ein paar Asiaten und Escapes) lasse ich gleich links liegen. Der Butler meint auch, der Liberty wäre für Dirt Roads die beste Wahl. :gg:



    Auf der Suche nach einem Punkt, von wo ich die vielen Ballons besser sehen und auch knipsen könnte, düse ich kreuz und quer über das Flughafengelände (und nein, ich gerate nicht auf die Piste!) und die Umgebung, aber leider ohne Erfolg. Letztlich lande ich dann doch auf dem I-25, der am Gelände der Balloon Fiesta vorbeiführt. Von hier sieht man die Ballons toll, obwohl die meisten mittlerweile schon weiter weg sind, aber natürlich kann ich nicht einfach auf dem Interstate stehenbleiben. Auf der Gegenfahrbahn wäre wenigstens ein tüchtiger Stau, jetzt wo alle vom Fiesta-Gelände 'runter wollen… Aber egal, eines Tages schaue ich mir die Fiesta richtig an.


    Um gleich mal ein paar Einkäufe zu tätigen, fahre ich bei Placitas/Bernalillo 'raus und suche mir dort den WalMart (am Coronado State Monument vorbei und dann irgendwo links). Hier werden schon mal die Grundnahrungsmittel eingekauft – eigentlich will ich auch ein Fläschchen Wein mitnehmen, aber an der Kasse erfahre ich, daß am Sonntag vor zwölf Uhr mittags kein Alkohol verkauft werden darf. Echt :pipa: .


    Über den Interstate drüber geht’s via Placitas die 165 über den Sandia Peak. Offiziell ist die Straße zwar „closed for winter“, aber davon lasse ich mich nicht abhalten, denn abgesperrt ist sie nicht, und ich hab’ keine Lust, einen Riesenumweg zu fahren. Droben auf dem Berg liegt tatsächlich Schnee, und das nicht zu knapp. Die Straße ist aber überwiegend frei; es gibt nur ein paar etwas matschige Stellen und einige Pfützen. Tja, ungefähr zwei Stunden nach Fahrzeugübernahme ist der Liberty jetzt also nicht mehr so ganz weiß. :rolleyes:



    Eigentlich will ich mir ja den Sandia Cave ansehen, aber da am Trailhead ein Schild mit Puma-Warnung steht, lasse ich das lieber. Wenn’s um diese Viecher geht, bin ich einfach ein Schisser. Deshalb fahre ich weiter, immer höher mit immer mehr Schnee – ja, ist denn heut’ schon Weihnachten?! :EEK:



    Ziemlich schnell bin ich oben und wieder auf der Teerstraße, und recht flott geht’s den Turquoise Trail lang gen Madrid. Die Strecke gefällt mir diesmal besser als im Juni, vielleicht wegen der vielen Blümchen (hauptsächlich Fleabane und Rabbitbrush) und der klareren Sicht. In Madrid ist heute die Hölle los, obwohl’s auch hier kein Freibier gibt. Einen Parkplatz finde ich erst am anderen „Ende“ beim General Store. Aber da Madrid nicht wirklich groß ist, macht das auch nix. Wie viele, viele andere auch, laufe ich einmal auf und ab und knipse fleißig. Motive gibt’s hier zuhauf.







    Sogar am Futterspender herrscht reger Andrang…



    Es sind auch viele Biker unterwegs, die meisten eher cool, andere… öhm… weniger. :gg:



    Nachdem ich mir alles angesehen habe (übrigens bei angenehmen Temperaturen – langärmeliges T-Shirt und Jeans reichen vollkommen aus), düse ich weiter auf dem Turquoise Trail nach Cerillos, das auch „historisch“ und angeblich sehr „charming“ sein soll.



    Naja. Dieses Info-Schild sollte eigentlich jeden mißtrauisch machen, denn der Rest des Ortes sieht ähnlich vergammelt aus.



    Immerhin gibt’s eine hübsche kleine Kirche.



    Die Einwohner passen irgendwie in das Gesamtbild, und der modisch frisierte Kerl hier zischt mich sogar an, als ich es wage, mich seiner idyllischen Matschpfütze zu nähern.



    In der Hoffnung auf Interessanteres fahre ich weiter zum Cerillos Hills State Park, wo es auch Petroglyphs geben soll, aber aus der am Parkplatz stehenden Karte ist nicht ersichtlich, wo bzw. auf welchem Trail. Und weil ich nicht alle abklappern will, lasse ich es gleich bleiben. In den Hügeln gibt’s wohl noch einiges an verlassenen „historischen“ Minen, aber die interessieren mich nicht wirklich. :nw:



    Deshalb fahre ich zurück in die Metropole Cerillos und drehe dort noch eine Runde. Es gibt hier noch einen groß angepriesenen Scenic View (einfach nur lachhaft) und einen Streichelzoo, der aus ein paar halb gerupften Hühnern, Ziegen und einem müden Lama besteht. :(



    Wirklich schade, daß aus diesem Ort nicht mehr gemacht wird. In Madrid geht’s ja auch, und da war auch wesentlich mehr los…


    Etwas enttäuscht fahre ich weiter nach Santa Fe, wo ich mich gleich im Sage Inn einquartiere. Kostet zwar gut 100$, aber für diese Lage muß mal halt etwas mehr hinlegen. Jetzt um zwei ist das Zimmer natürlich noch nicht fertig; einchecken kann man erst ab vier. Macht aber nix, denn hier gibt’s praktischerweise ein kostenloses Shuttle, mit dem man sich in die Old Town chauffieren lassen kann. Ist zwar eh nicht weit, aber ich hab’ so ein Gefühl, daß ich dort sowieso noch genug herumlaufen werde, und so idyllisch ist der Weg zwischen Sage Inn und Old Town auch nicht.


    In der Old Town bummle ich kreuz und quer herum – auch hier ist einiges los, vor allem rund um die Plaza.



    Manche warten auf ihre Besitzer…



    …manche auf Futter…



    … und manche möglicherweise sogar auf Kundschaft. :schaem:



    Aber mit ein bißchen Mühe findet man auch Ecken, wo man fast ungestört ist, so wie in diesem hübschen, halb verwilderten Hinterhof.



    In der vergeblichen Hoffnung, daß es abseits der Plaza ruhiger ist, mache ich mich auf den Weg die Canyon Road hoch, aber auch hier ist einiges los – überwiegend hochnäsige, mit Türkisklumpen behängte Großstädterinnen, die hier Kunsthandwerk kaufen, das vermutlich mehr kostet als mein kompletter Urlaub. :rolleyes: Aber hier gibt’s nun mal jede Menge schöner Fotomotive, deshalb nehme ich das in Kauf… und knipse mir fast einen Wolf.








    In die zahlreichen Galerien schaue ich allerdings nicht 'rein. Die hier fällt mir aber besonders auf. Schon praktisch, so eine fahrbare Galerie…



    Wieder zurück in der Old Town, bummle ich weiter herum, schaue mir die St. Francis Kirche an und knipse sie von außen und innen…




    …widerstehe tapfer den Versuchungen der vielen schönen (?) Sachen, die man hier kaufen könnte…






    …und bin schon fast auf dem Rückweg Richtung Hotel, als das Licht gegen Abend nochmal richtig toll wird und mich quasi zwingt, noch eine Ehrenrunde zu drehen.






    Dann laufe ich aber wirklich zurück zum Sage Inn und checke ein. Ich kriege ein Eckzimmer oben und nach hinten 'raus, das hoffentlich ziemlich ruhig sein sollte.



    Allerdings stelle ich fest, daß das Bettlaken nicht unbedingt sauber ist – da sind Krümel und Katzenhaare vorhanden, was vermuten läßt, daß wohl vergessen wurde, die Laken zu wechseln. Igitt. Nix gegen Katzen, aber ich übernachte ungern in den Hinterlassenschaften fremder Viecher. Nachdem ich ein bißchen ungehalten reklamiert habe, kommt auch gleich ein Mexikaner und bezieht das Bett neu. Alles muß man sich ja auch nicht gefallen lassen. :wut1:


    Nach einer erfrischenden Dusche und etwas Futter geht’s gegen halb zehn ins Bett.

    Zitat von »Raven« irgendwo da unten ist Monsieurs Geburtsort
    OMG, der Rb hat noch gar nicht richtig begonnen, da gehts schon wieder los. Monsieur, Monsieur, Monsieur.


    :aetsch2:


    Hab' ich extra für dich erwähnt. :gg:



    Zitat von »Elke« Ich glaube, hier fehlt mir wohl das Insiderwissen ?


    Das fehlt hier allen.

    Allen außer mir. :gg:


    Noch jemand der nicht warten kann bis alle eingestiegen sind.


    Ja mei, wenn die alle so trödeln... :nw:


    Just kidding, ich begrüße alle neu zugestiegenen Fahrgäste :gg: und freue mich, daß ihr mitkommt. Die Bilder für Tag 2 sind schon bearbeitet, jetzt muß nur noch der Text her. Kann sich nur um Tage handeln. :rolleyes:

    Schön, daß ihr alle mitkommt! Welcome on board! ;ws108;

    Meine Güte bist du schnell, ich hänge immer noch beim Bearbeiten meiner Fotos und das wird auch noch eine Weile dauern.

    Naja, ich mach' das Fotobearbeiten eher sukzessive. Hab' bisher nur mal eine Vorauswahl für jeden Tag getroffen, da fliegen auch noch ein paar Bilder 'raus, und bearbeitet werden die dann kurz vor dem Posten. :gg:


    Wow!
    Du bist fix

    Naja, nicht so fix wie beim letzten RB. :rolleyes:

    Na, solange keine Covered Bridges dabei sind, bin ich dabei.

    Die hätte es nur gegeben, wenn ich nach Kanada gereist wäre.


    Mann bin ich froh. Dieses Monsieur hin und Monsieur her

    Tja, ein paarmal werde ich ihn wohl trotzdem erwähnen müssen. Da mußt du dann ganz tapfer sein. :gg:



    Bin gespannt was die Choiceline zu bieten hat, evt. landen wir nächstes Jahr auch in Albu.

    Albu ist eine gute Wahl, zumal ich den Flughafen total sympathisch fand. Und die Choiceline, obwohl nicht gerade üppig, war auch nicht übel (vom dem Grand Cherokee mit den nassen Sitzen mal abgesehen ;) ).


    Nein, ich bin nicht neidisch.


    Nein, ich bin überhaupt nicht neidisch.

    :lls:


    Ja wie, da kommt ein Superheldenfilm und Du schaust weg?

    Och, der konnte mir einfach zu wenig. Keine Waldbrände, keine Überschwemmungen, und nüchtern war er auch die ganze Zeit...


    Na da wird aber jemand hier enttäuscht sein.

    ;;NiCKi;:


    Zitat von »Raven« (irgendwo da unten ist Monsieurs Geburtsort) Werner wird sich freuen...

    :gg: Immerhin kann selbst er hier nichts zwischen den Zeilen lesen. Hoffe ich zumindest.

    Herzlich willkommen an Bord! Na, dann legen wir doch gleich mal los. :gg:




    Tag 1 – 8. Oktober


    MUC - Albuquerque


    Erkenntnis des Tages: Für manche Filme braucht man keinen Ton



    Here we go again… Gerade mal dreieinhalb Monate zuhause, und schon geht’s wieder über den großen Teich. :rolleyes:


    Nachdem ich gestern schon eingecheckt und nach einem erstaunlich entspannten Tag im Büro ebenso entspannt gepackt habe, breche ich kurz nach acht bei Regen und gerade mal 8°C auf. Auf der Fahrt mit dem LH-Bus zum Flughafen geht’s auf 4° runter, und in den teilweise strömenden Regen mischt sich sogar etwas Schnee. Scheint, daß ich mich zur richtigen Zeit aus dem Staub mache… :SCHAU:


    Check-in (bzw. nur die Gepäckabgabe, denn eingecheckt hab’ ich ja schon online – die Reisetasche wiegt armselige 20 komma nochwas Kilo) und Sicherheitskontrolle bringe ich schnell hinter mich (muß zur Abwechslung mal nicht die Schuhe ausziehen, dafür aber die Kamera einschalten – öfter mal was Neues!). Die Zeit bis zum Abflug zieht sich etwas, aber das ist ja noch gar nichts im Vergleich zum Flug selbst. Wenn der nur schon wieder vorbei wäre…


    Der Flieger ist – jubel! – auch proppenvoll. Neben mir sitzt ein langes holländisches Elend mit ausgefahrenen Ellbogen, unter dem Sitz vor mir ist eine von diesen blöden Boxen, so daß ich nicht mal die Füße richtig ausstrecken kann, und überhaupt sitzt man hier ganz schön beengt. Das einzig Gute: bis zum Start hellt sich das Wetter etwas auf. Aber genaugenommen kann mir das auch egal sein.



    Naja, sooo unbeeinflußt bleibe ich vom Wetter auch wieder nicht, denn beim Start geht’s durch die fetten Wolken doch ganz schön holprig. Und das wird nicht die einzige holprige Strecke auf dieser Reise bleiben, kann ich euch jetzt schon verraten. :gg:


    Die neun Stunden bis Washington ziehen sich erwartungsgemäß, aber mit etwas Futter – zuerst Cola und 14 g Cracker, dann das „richtige“ Essen (für mich etwas trockener Fisch mit Nudeln und den üblichen Beilagen) und schließlich eine Stunde vor der Landung nochmal ein Sandwich mit Tomate, Gurke und Räucherlachs – und ein paar Filmchen (Scrubs, Cars 2 und Bad Teacher, alle recht unterhaltsam) geht das auch 'rum.


    Heute ist es mal wieder richtig warm im Flieger – im Gegensatz zu draußen…



    Diesmal kann ich, sobald wir den Atlantik überquert haben, die Route richtig schön und auch ohne Bildschirm mitverfolgen, denn da unten kenn’ ich mich aus. Wir kommen über Prince Edward Island und den Süden von New Brunswick 'rein (irgendwo da unten ist Monsieurs Geburtsort), und man erkennt wunderbar die Bay of Fundy, einen Teil von Nova Scotia und ein paar Städte wie St. John.



    Etwas später – nachdem wir eine Weile an der Nordostküste der USA entlanggeflogen sind, kommt auch Long Island ins Blickfeld. Sogar NY kann man mit viel Fantasie erkennen. Etwas weiter unten, schon im Anflug auf Washington, knipse ich ein bißchen, weil ich die verschiedenfarbigen Felder recht hübsch finde.





    Über einen Fluß geht's auch - müßte der Potomac sein.



    Ziemlich weich landen wir gegen viertel nach drei Ortszeit in Washington. Ein paar Leute klatschen natürlich wieder. Na klar, war ja auch sooo eine schwierige Landung. :rolleyes:


    Mit einem dieser eckigen Viehtransporter geht’s zum Terminal. Durch die Immigration dauert’s ewig, weil die dort für die Nicht-US-Bürger gerade mal drei Schalter offen haben, und das für geschätzte 4-5 Flieger, die ungefähr zeitgleich angekommen sind. :wut1: Glücklicherweise war ich offensichtlich im ersten davon, so daß ich nicht ganz so lang brauche. Von denen, die hinten in der kilometerlangen Schlange stehen, werden sicher einige ihren Anschlußflug verpassen. Immerhin geht’s dann, als ich endlich dran bin, sehr schnell – keine Fragen und nur 5 Finger, die eingescannt werden.


    Mein Gepäck wartet schon ganz verzweifelt auf mich… Durch den Zoll geht’s flott, die Tasche wird ebenso flott wieder abgeladen, und dann wartet die nächste Schlange auf mich, die an der Security. Die Organisation hier ist genauso lausig wie bei der Immigration; immer wieder fehlen diese hübschen grauen „Schüsseln“ für das Handgepäck und den anderen Kram, und wer wo in welcher Schlange steht, scheint auch keiner so recht zu wissen. Aber irgendwann hab’ ich auch das hinter mich gebracht und bin dann doch schon eine Stunde vor dem Boarding am Gate für den Weiterflug nach Albuquerque. Hier frage ich gleich noch nach einem Fensterplatz, denn beim Check-in war keiner verfügbar. Klappt tatsächlich. Ich muß ja schließlich schon mal von oben die Lage checken. :gg:


    Der Start erfolgt pünktlich, und entgegen den Angaben im Flugplan sollen wir auch nur dreieinhalb Stunden fliegen und sogar eine halbe Stunde früher landen als geplant. Soll mir recht sein! Im Gegensatz zu dem Flug von Charlotte nach Phoenix letztes Jahr (auch mit United) gibt’s hier sogar ein Bordprogramm (wenn auch nur auf Bildschirmen unterhalb der Gepäckfächer, nicht in der Rückenlehne des Vordermannes). Captain America. Naja. Darauf hab’ ich nicht wirklich Bock, deshalb gucke ich ihn nur mit einem Auge und ohne Ton. Man versteht ihn auch so. Viel Krach und Bumm und auch in der stummen Version selbsterklärend. :nw: Und das Ende verpasse ich sowieso, weil mich gerade die von unten durch den Sonnenuntergang angestrahlten Wolken so faszinieren… Kommt leider auf dem Foto nicht so gut 'rüber.



    Nach einem farbenprächtigen Sonnenuntergang auch über den Wolken…



    … landen wir sehr früh um viertel nach sieben in Albuquerque. Das Flughafengebäude ist richtig hübsch und größer als erwartet, auch wenn hier um diese Zeit nicht mehr unbedingt der Bär steppt. Auf das Gepäck muß etwas gewartet werden, dafür ist meine Tasche gleich bei den ersten. :SCHAU: Draußen stelle ich fest, daß es doch ziemlich kühl ist (50°F). Deshalb hole ich beim Warten aufs Shuttle doch noch mein Fleecejäckchen heraus, das ich eigentlich für den Flieger eingepackt, aber dort nicht gebraucht habe. Das blöde Shuttle kommt natürlich nicht, war ja klar. :wut1: Das vom Sheraton kurvt ständig vorbei – scheint wohl sowas wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zu sein. Nur will keiner damit fahren… :rolleyes:


    Irgendwann wird’s mir zu blöd, und ich nehme ein Taxi zum vorgebuchten Days Inn. Kostet mit Trinkgeld 10$, das kann ich gerade noch verkraften. Das Zimmer ist auch okay, sogar mit Mikro und Fridge. Letzterer wird gleich ausgeschaltet, damit es ein bißchen ruhiger ist. Nachdem ich unten im sogenannten Business Center (Stuhl und Computer auf dem Flur direkt bei der Rezeption, wo ständig Leute vorbeilaufen – etwas Unanständiges sollte man da nicht googeln!) noch schnell eine „Bin gut angekommen“-Mail in die Heimat abgesetzt habe, gibt’s im Zimmer nur noch eine schöne warme Dusche, bevor ich ins Bettchen plumpse.


    :schlaf:

    Nachdem ja hier im Forum ein paar tolle Reisen gerade zu Ende gegangen sind und in anderen NIX passiert, dachte ich, es wäre Zeit, auch mal mit meinem anzufangen. Vielleicht habt ihr ja gerade nichts besseres zu tun und kommt mit. :nw: :gg:


    Im Oktober ging's für mich zum zweiten Mal in diesem Jahr in den Südwesten. Ursprünglich war ja für den Herbst Ostkanada geplant, weil ich mal wieder richtig Lust auf den Indian Summer dort hatte, aber da ich berufsbedingt erst ab der zweiten Oktoberwoche weg konnte, war's mir dafür etwas zu spät. Deshalb habe ich relativ kurzentschlossen umdisponiert und einen Flug nach Albuquerque gebucht. Man muß ja flexibel bleiben.


    Solitairy Desert Tour heißt die Tour deshalb, weil ich a) diesmal alleine unterwegs war und b) mich dieses Buch, das ich kurz zuvor gelesen hatte, sehr beeindruckt hatte. Natürlich kann man die Erlebnisse, die dort beschrieben sind, heutzutage zum großen Teil nicht mehr nachmachen, weil vieles mittlerweile (zu) touristisch erschlossen ist, aber ich hab' doch ein paar Flecken besucht, wo man von den Touristenhorden verschont bleibt.


    In gut drei Wochen ging's gegen den Uhrzeigersinn durch New Mexico, Colorado, Utah, Nevada und [lexicon]Arizona[/lexicon]. Auf dem Plan standen einige Attraktionen, die ich seit Jahren auf meiner Liste hatte, und einiges davon habe ich auch erfolgreich abgearbeitet. Allerdings heißt das nicht, daß meine Liste jetzt kürzer ist. Irgendwie wird die genaugenommen immer länger. :wut1: ;) Naja, muß ich halt nächstes Jahr wieder rüber. :nw:


    Auf jeden Fall lade ich euch alle herzlich ein, mich auf dieser Reise zu begleiten, auf der es herrliche Herbstfarben, rote Felsen, die obligatorischen Ruinen und Petroglyphs, Badlands, wunderliche Felsgebilde und so manch anderes Naturwunder zu bestaunen gab.


    Also nehmt eure Plätze ein, stellt die Rücklehnen senkrecht, klappt das Tablett hoch und macht's euch gemütlich. Schwimmwesten und Sauerstoffmasken braucht ihr nicht. :gg:


    Ready for Take-off. ;ws108;



    8. Oktober 2011 - MUC - Albuquerque
    9. Oktober 2011 - Albuquerque - Santa Fe: Sandia Peak, Turquoise Trail
    10. Oktober 2011 - High Road to Taos, Nambé, Chimayo, Trampas, Taos Pueblo
    11. Oktober 2011 - Great Sand Dunes National Park, Wolf Creek Pass, Treasure Falls
    12. Oktober 2011 - Mesa Verde National Park, Anasazi Heritage Center, Dolores
    13. Oktober 2011 - Lowry Pueblo, Hole 'n the Rock, LaSal Mountain Loop Road, Arches NP
    14. Oktober 2011 - Corona Arch, Potash Road & Shafer Trail, Canyonlands NP
    15. Oktober 2011 - Sand Flats Road, La Sal Mountain Road, Arches NP
    16. Oktober 2011 - Temple Mountain Road, Little Wild Horse Canyon, Capitol Reef NP
    17. Oktober 2011 - SR12, Upper Calf Creek Falls, Mossy Cave, Bryce Canyon
    18. Oktober 2011 - Bryce Canyon, Red Canyon, Zion NP
    19. Oktober 2011 - Bloomington Petroglyph Park, Virgin River Gorge Recreation Area, Valley of Fire
    20. Oktober 2011 - Lost City Museum, North Shore Summit Trail, Kingman
    21. Oktober 2011 - Route 66, Granite Dells Road, Sedona
    22. Oktober 2011 - Sedona: Schnebly Hill Road, Chapel of the Holy Cross, Tlaquepaque, Amitabha Stupa, Palatki Heritage Site
    23. Oktober 2011 - Oak Creek Canyon, Grand Canyon, Sunset am Lake Powell
    24. Oktober 2011 - New Wave, Crosby Canyon, Catstair Canyon, The Nautilus, Paria Canyon
    25. Oktober 2011 - Lake Shore Drive
    26. Oktober 2011 - Monument Valley, Mexican Hat
    27. Oktober 2011 - Petroglyphs am Sand Island Campground in Bluff, Hovenweep NM
    28. Oktober 2011 - Salmon Ruins, Chaco Outlier Kin Bineola, Bisti Wilderness
    29. Oktober 2011 - Chaco Canyon
    30. Oktober 2011 - Ojito Wilderness, Petroglyph National Monument/Boca Negra Canyon, Albuquerque
    31. Oktober / 1. November 2011 - Rückflug und Ankunft in D
    Fazit

    Ich hätt' da auch noch was zum ursprünglichen Thema. :gg:




    Wundert mich, daß die noch keiner hier vorgestellt hat. Vorbeigefahren ist vermutlich jeder schon mal. ;)


    Und dann hab' ich im letzten Urlaub noch das hier entdeckt - irgendwie gruselig...


    Moni, ich hab' extra noch das Fazit abgewartet, um ;danke: zu sagen. Hiermit also herzlichen Dank an dich und Bruno für tolle Fotos, wunderbare Beschreibungen und einfach insgesamt einen super Reisebericht. Ich freu' mich schon auf den nächsten. :gg:




    Ilona, auch von mir herzliches Beileid. :(

    Mit "südlich der 190" hab ich Probleme, die 190 knickt ja nach Süden ab. Oder meinst Du den Daylight Pass mit "zwischen DV und Beatty"?

    :ohje:


    Ich glaube, ich brauche neue Kontaktlinsen. Klar meinte ich den Daylight Pass. Ich hab' nur links davon die 190 gesehen und dachte, die geht geradeaus nach Beatty weiter. Sorry! Ich stell' mich gleich mal eine Runde in die Ecke. ;)

    Schade, schon vorbei... :( Aber so ein reibungsloser Rückflug hat doch was. :!!


    Das Pepsi Center beherbergt die Colorado Avalanche, die NHL-Mannschaft von Denver. Wie viele wissen, sind wir durch unsere Söhne begeisterte Eishockey-Anhänger und wollen deshalb unbedingt einmal eine amerikanische Eishalle von innen sehen. In den Genuss eines Spieles sind wir bis jetzt noch nicht gekommen, da wir immer in der „falschen“ Jahreszeit hier sind.

    Klasse, das Pepsi Center als Abschluß. Ich hab' dort bisher zwei oder drei Spiele gesehen und kam auch mal in den Genuß einer sehr exklusiven Führung, bei der ich sogar der Heimmannschaft etwas beim Training zusehen konnte. :gg:



    Bruno sitzt kaum, da schläft er auch schon – beneidenswert!

    So jemanden kenne ich auch. :rolleyes: Mir passiert das leider nicht oft, deshalb kann ich deinen Neid gut nachvollziehen. ;)



    Unsere Nachbarn Rita und Fredy haben uns frisches Brot, Speck, Obst und Schweizer Schokolade ins Wohnzimmer gestellt, bevor sie heute Morgen selbst in die Ferien gefahren sind!

    Das nenne ich doch mal ein nettes Willkommen zuhause. :!!