Angel Arch

  • Zitat

    Das klingt mir auch etwas unwahrscheinlich. Vielleicht geht hier einiges durcheinander, denn der Arch Canyon ist ja wohl etwas anderes als der Salt Creek "Canyon".


    Rainer, Du hast natürlich Recht. In beiden lässt es sich wunderbar wandern, aber an unterschiedlichen Orten. =)


    Ich war der Annahme, Uli wollte mit dem MTB zum Angel Arch. :nw:




    Zitat

    Ihr seid vom Campground Squaw Flat bis zum Angel Arch gelaufen und retour? An einem Tag?


    Natürlich nicht, Volker. Wir hatten zwei Übernachtungen - selbst das war uns zu kurz. Deshalb geht's in diesem Jahr wieder in den Salt Creek.


    An einem Tag vom Peek-A-Boo Camp zum Angel Arch ist möglich, aber sicherlich kein Vergnügen.




    Zitat

    Bushwhacking = sich durchs Unterholz schlagen.




    Hier ein ganz kleiner Vorgeschmack, teilweise war der Kram schulterhoch.



    Zitat

    Der Canyon dürfte inzwischen - nach 15 Jahren - stark zugewachsen sein, weil es genug Feuchtigkeit im Untergrund gibt




    Ist er, Rolf.


    Hier ein Stück vom alten 'Jeep Trail'


  • Der Angel Arch liegt im Needles District des Canyonlands National Park. Früher hat eine Jeepspur dorthin geführt, nun ist die Strecke gesperrt. Mit einem Permit darf man theoretisch bis zum Peek a Boo Campground fahren, die Jeepspur ist aber eigentlich kaum mehr befahrbar. Wir haben uns über mehrere Jahre im Visitor Center nach der Strecke erkundigt, aber es wird extrem davon abgeraten, die Strecke mit dem Auto zu fahren. Nach unserem persönlichen Eindruck vor Ort, wurde die Strecke Jahre nicht befahren und wir wissen auch nicht, wie das machbar sein soll. Wenn man nicht zelten will, ist die Tour zu Fuß eine wirklich nicht zu unterschätzende sehr lange Tagestour. Hier ein Auszug aus unserem Reisebericht:


    Mitten in der Nacht tragen wir unseren am Vorabend zurecht gelegten Kram zum Auto und fahren in den Needles District des Canyonlands NP zum Trailhead am Salt Creek, wo wir um 6:20 Uhr ankommen. Exakt so hatte bis hierher auch 2015 unser erster Versuch, zum Angel Arch zu gelangen, angefangen….








    Heute würde uns das eventuell im Salt Creek fließenden Wasser keinen Strich durch die Rechnung machen: Wir sind mit Wasserschuhen und Handtuch bepackt .














    Der Weg ist teilweise – vor allem zu Beginn – beschwerlich, denn Utah ist leider zu einem nicht unerheblichen Teil auf Sand gebaut worden und genau der ist auf den ersten Kilometern unser stetiger Begleiter, was mich zumindest ein wenig skeptisch in Bezug auf die Schaffbarkeit der Tour macht . Sehr positiv ist dagegen die Tatsache, dass anders als beim ersten Versuch, das Wasser kein Problem zu sein scheint. Jedenfalls können wir die Stelle, an der wir beim letzten Mal abgebrochen hatten, ohne Wasser passieren .








    Zum Glück wird der Weg weniger sandig und wir kommen zumindest einigermaßen voran, wobei unsere Durchschnittsgeschwindigkeit nur bei 4,4 km/h und nicht wie bei unserer Probewanderung zu Hause bei 5,6 km/h liegt . Aber der Tag ist ja lang und Zeit scheint nicht das Problem zu werden. Die vor langer Zeit schon zu Hause für diese Wanderung erprobte Taktik, möglichst zügig zu gehen, sollte sich am Ende des Tages als goldrichtig erweisen .











    Nach 1:15 h sind wir am Peek-a-Boo Campground und entscheiden, neben einer Flasche Wasser (insgesamt haben wir 9 Liter dabei) auch unsere Wasserschuhe, die wir nicht zu brauchen scheinen, hier zu deponieren.



    Durch das Peek-a-Boo Window steigen wir auf die andere Seite der Wand und wandern weiter den Salt Creek entlang.









    Nachdem die ersten 5,5 km noch nicht allzu toll waren, geht es jetzt durch eine farbenprächtige Felslandschaft, die im Morgenlicht strahlt, tiefer in den Needles District herein. Der Weg ist nicht spektakulär, aber unglaublich abwechslungsreich. Mal sandig, mal auf Erde und mal durch Gebüsch, wo man eine Machete gebrauchen könnte. Und immer wieder muss die Creekseite gewechselt werden, was aber auch immer ohne nasse Füße zu bekommen möglich ist.






    Meistens ist der schmale Pfad gut erkennbar, aber zweimal verlieren wir ihn auch aus den Augen und machen dadurch einen ganz kleinen Umweg.












    Nach ca. 18 km erreichen wir den Abzweig zum Angel Arch und es geht leicht bergan und noch mal über Sand.









    Dann kommt er ins Sichtfeld:






    Am Ziel hat sich aber JEDE Anstrengung mehr als gelohnt, denn der Arch ist einfach unglaublich. Riesig groß, wunderschön geformt und mit dem Molar im Vordergrund natürlich auch ein Fotomotiv allerersten Ranges. Meine Güte, was sind wir happy .





















    Nach ausgiebigem Shooting gönnen wir uns eine Pause im Schatten des Molars und futtern unseren Wrap und einen Riegel.





    Die Pause tut gut, denn auf dem Hinweg hatten wir nur zweimal kurz die Füße nachgepudert und einen Riegel gegessen und waren ansonsten durchmarschiert.










    Nach etwa einer Stunde reißen wir uns von dem Anblick des Archs los und machen uns auf den Rückweg. Bis auf die Tatsache, dass mein Knie den Sand nicht mag, fühlen wir uns weiterhin richtig gut und es zeigt sich, dass das kleine Training zu Hause gut war. Tollerweise hielt das gute Gefühl auch fast bis zum Ende an.




    Teilweise war ganz schön viel Gestrüpp im Weg:





    Keine nassen Füße bekommen:








    Auf dem Rückweg wurden die Steine angeleuchtet, die morgens noch im Schatten waren und so hatten wir immer wieder tolle Ausblicke und wurden so vermutlich auch von der Anstrengung abgelenkt.









    Im Window treffen wir die drei Amerikaner (die einzigen Leute, die uns auf dem Hinweg begegnet waren) noch mal und machen ein wenig Small-Talk. Obwohl sie auf einer Mehrtagestour unterwegs sind, bieten Sie uns Wasser an – typisch amerikanisch und total nett .










    Nachdem wir unsere Schuhe und die letzten 1,5 Liter Wasser wieder eingesammelt haben, geht es an die letzten 5,5 km. Die werden vor allem am Ende schon ein wenig zur Quälerei, denn der Sand, den wir Morgen ja auch schon überwinden mussten, scheint mehr und tiefer geworden zu sein, was mein Knie nicht gerade erfreut. Dazu kommt, dass sich sämtliche Stechviecher Utahs am Salt Creek verabredet zu haben scheinen und wir müssen permanent um uns schlagen, um sie zu verjagen, was ausgesprochen nervig ist .






    Aber auch die letzten Meter schaffen wir und sind schließlich um ca. 19:00 Uhr, nach guten zwölf Stunden mega stolz und überglücklich wieder am Auto . Nach einem dicken Kuss fliehen wir vor den Fliegen und fahren zum Visitor Center, wo wir unseren Erfolg erst mal mit einem Mountain Dew begießen . Davor und danach verschwinden beachtliche Mengen Wasser in uns.


    Daten: 42,5 km, 12 h 20 m, 509 hm

  • Danke, Michelle, für den Bericht

    Sehr gerne :wink4:

    Gerade heute Vormittag hatten wir mal wieder davon gesprochen, dass die Tour für uns wohl nicht machbar ist, sofern man nicht ein Stück davon fahren kann.

    Aber Ihr zeltet doch gerne?!
    Und vielleicht tut sich an der Strecke ja doch mal etwas. Wir hatten immer mal E-Mail-Kontakt zum NPS, vielleicht erkundigt Ihr Euch vor Ort mal, ob die Strecke doch manchmal befahrbar ist?!

  • Ganz toll!

    2008: USA: LA-LV-Chicago
    2013: USA: Südwestrundreise-2014: Jordanien
    2015: USA : LV-Yellowstone-Moab-Lake Powell Hausboot- LV
    2015/2016: USA Dezember - Januar; SFO Umgebung
    2016: Chicago-Badlands-Black Hills-Moab-UT-LV
    2017: Seattle-OR-Lake Powell Hausboot-Torrey-Las Vegas
    2018: Seattle-Yellowstone-LV

    2019: Denver-CO-NM-TX-AZ-UT-LV

    2020: Frankreich: Bretagne-Normandie 2021: Peleponnes

    2022: SFO-CA-San Raffael Swell-Moab-Vernal-LV-Seqouia-SFO

    2023: Chicago-IL-WI-ND-MT-Yellowstone-UT-LV

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