Eggshell Arch ("Thanks Giving Arch"), AZ

  • Im Gästebuch beantwortet Steffen S. die Frage nach der Lage folgendermassen:


    "Sorry, aber leider kann (darf!) ich die Daten nicht veröffentlichen. Der Arch liegt im Reservat der Navajos und nicht auf Public Land. Zumindest in diesem Fall geht's ausnahmsweise mal nicht um Geld o.ä. Die Eigentümer wollen einfach keine Touristen(massen) sehen. Ich durfte auch nur hin, weil ein guter Freund schon seit vielen Jahren unter ihnen lebt und eine Genehmigung hat. Allerdings musste ich ihm auch versprechen nichts zu veröffentlichen. Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass Du mit diesen "Spielzeug 4WD Rentals" sowieso kaum eine Chance hättest."


    Grüsse,
    Kusi

  • Hallo Kusi,


    Steffen hat für die Arch einen netten Namen erfunden, sie heißt eigentlich Eggshell Arch. Man findet sie auch im Photographing Southwest unter diesem Namen. Die Arch liegt tatsächlich auf Navajo Land, aber die Anfahrt ist wirklich nicht so schwer, wie sich das bei Steffen anhört. Es reicht schon ein guter Miet SUV.


    Gruß Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Die Koordinaten des Eggshell Arches hatte ich im GPS gespeichert und versuchte damit zum Arch zu gelangen. Vorweg gesagt, ohne GPS hätte ich den Arch nicht gefunden, denn es gibt zu viele Weg in diesem Gebiet. Zuerst war es ziemlich einfach, aber dann ging es über Sandhügel und Slickrock, und es schaukelte ganz schön hin und her. Ein 4WD ist unbedingt notwendig, denn es gibt steile sandige Passagen.


    Die Anfahrt:





    Dabei fuhr man auch an schönen Aussichtspunkten vorbei.



    Der "Parkplatz": Auf einer Felsplatte stellt ich das Auto ab.



    Ich schaute auf das GPS, um zu sehen, wie weit es noch war. Nach der Anzeige müssten es noch ca. 600 m sein, also machte ich mich auf und ging Querfeldein Richtung Koordinaten. Bald erkannt ich, dass ich auf eine Schlucht zulief.



    Ich hatte den Rand fast erreicht, da sah ich ihn - den Eggshell Arch.





    Seine ¼ Eierschale steht ca. 100 m (geschätzt) frei über den Abgrund, einfach toll. Von der Uhrzeit (später Vormittag) war ich etwas zu spät dran, etwas früher wäre für Fotos besser gewesen. Nach einem kurzen Aufenthalt, es war immer noch frisch, bin ich dann zum Auto zurückgelaufen.

  • Auszug aus dem Reisebericht:


    Wir biegen beim Inscription House vom Highway 98 ab, fahren noch sieben Meilen auf einer geteerten Nebenstraße und dann geht es ab auf die Dirtroad in Richtung Eggshell Arch. Hier wollten wir schon länger hin, waren aber nie in der Nähe unterwegs. Schnell verstehen wir, warum so viele Leute das Auto sehr früh stehen lassen und zum Arch wandern, denn schon bald schaukelt unser Patriot über einen steinigen Bereich, von dem ich niemals gedacht hätte, dass man darauf Auto fahren könnte. Das Fahren ist für uns hier wirklich spannend und macht riesigen Spaß ::;;FeL4; . Ein wenig mulmig ist uns allerdings auch, da hier wirklich der Hund verfroren ist und wir uns fragen, wie oft hier wohl jemand entlang kommt. Nach einiger Schaukelei kommt ein langes und sehr sandiges Bergaufstück :schreck: . Wir denken, falls wir nicht hochkommen, dann rollern wir eben zurück und lassen das Auto stehen ;;NiCKi;: . Und schon geht es mit Vollgas den Berg hinauf. Wir schlingern kräftig und bleiben doch tatsächlich auf der Kuppe hängen :wut1: .



    Wir haben bisher nur ein wenig Sandfahrerfahrung aus Namibia und Australien und wollen diese auf dieser Reise ausbauen. Nur zu dumm, dass wir die Schaufel in Page kaufen wollen. Wir Deppen haben nur vergessen, dass wir ja bereits vor Page diese Sandstrecke haben :ohje: . Zu diesem Zeitpunkt wissen wir übrigens noch nicht, dass wir fleißig das Ausgraben üben werden :gg: . Na gut. Wir sind ja zumindest etwas vorbereitet: Auf dem ersten Stück der Strecke haben wir ein Brett gefunden, das wir vorsorglich eingepackt haben. Dies legen wir vor den etwas per Hand ausgegrabenen Reifen und unser Patriot fährt ohne zu murren an.




    Manchmal muss man sich wundern, was mitten im Nichts so herumliegt:




    Nach einigen Kilometern echt heftiger Strecke (wir fahren über ein steiniges Stück bergab, wegen dem ich mir bei der folgenden Wanderung permanent Gedanken machen werde, wie wir da wohl wieder hochkommen :EEK: ) kommt ein sehr steiles und langes Bergabsandstück. Wir sind sicher, dass wir auf dem Rückweg nicht wieder hinaufkommen, und beschließen, das Auto stehen zu lassen und die restlichen drei Kilometer zu Fuß zu gehen, was vermutlich zeitlich aufs Gleiche hinauskommt, weil die Strecke so schlecht ist.Dank Findix finden wir den Eggshell Arch problemlos und können den oberen Teil des Bogens schon aus größerer Entfernung erkennen. Der Arch ist auf Fotos nicht übermäßig spektakulär, wir hatten ihn eher wegen der abenteuerliche Anreise als Ziel auserkoren. Und das heutige Wetter kann man auch nicht gerade als Fotowetter bezeichnen.


    Und dann kommt der absolute „Boaahhh-Effekt“. Dieser setzt erst unmittelbar vor dem Arch ein, nämlich dann, wenn man durch den Arch hindurch senkrecht in die Tiefe eines gewaltigen Canyons schaut, der tief unter dem Arch verläuft. Diesen Blick kann man auf den Fotos nicht die Bohne erahnen, aber es ist einer der grandiosesten Momente der Reise ;::Fe:; ::;;FeL4; ;::Fe:; ::;;FeL4; .





    Wir sind überglücklich, die ziemlich heftige Anreise geschafft zu haben und diesen tollen Arch gesehen zu haben.


    Zurück am Auto haben wir beide ein wenig Bauchgrummeln vor dem Rückweg. Aber wir meistern das fiese steile Steinstück, auf dem schon einige vor uns ihre Reifenabriebspuren hinterlassen hatten, problemlos und auch die sandigen Passagen machen immer mehr Spaß.






    Zufrieden fahren wir nach Page und kaufen bei Lumber einen Klappspaten.

  • Aus aktuellem Anlasse (Reisebericht von unserem Canyon-Häschen =) ) hab ich den Thread mal wieder hervorgekramt.
    Wer ist denn seither noch dort gewesen?
    Gibt es Koordinaten? Tracks? Fotos (vor allem auch von der Strecke?)

  • Ich weiß nicht ob man diesen Arch wirklich sehen muss.


    Im Gegensatz zum Blue Canyon, läuft/fährt man hier wirklich durch die "Vorgärten" der Natives, IMO muss das nicht sein.


    Außerdem ist der Weg, trotz GPS nicht so einfach zu finden, dabei spreche ich noch gar nicht von dem
    relativ anspruchsvollen Teil über Fels und durch den Sand.


    Gruss
    Christian

  • läuft/fährt man hier wirklich durch die "Vorgärten" der Natives, IMO muss das nicht sein.


    Eigentlich hatte ich mir den direkt nach dem Reisebericht auf die Eimer-Liste gesetzt, aber wenn das so ist, streich ich den gleich wieder. Das muss ich dann wirklich nicht haben :nw: Meine Meinung. Aber toll ist er trotzdem.

  • Ich weiß nicht ob man diesen Arch wirklich sehen muss.


    Was muss man denn sehen?


    Im Gegensatz zum Blue Canyon, läuft/fährt man hier wirklich durch die "Vorgärten" der Natives


    Markus und ich reisen wirklich sehr viel quer durch die ganze Welt und haben uns auf die Fahne geschrieben, überall die örtlichen Gegebenheiten, Sitten, Gebräuche,... zu respektieren. So auch in den USA. Für unsere Tour sind wir eine ganz normale unbefestigte Straße gefahren. Ganz am Anfang der Strecke stehen ein paar Häuser, danach kommt nichts mehr. Es deutete exakt gar nichts darauf hin, dann man "durch die Vorgärten der Natives" fahren würde. Die Strecke, die wir gefahren sind, hat sich durch nichts von anderen Straßen dieser Art im Südwesten unterschieden.

  • Ganz am Anfang der Strecke stehen ein paar Häuser, danach kommt nichts mehr. Es deutete exakt gar nichts darauf hin, dann man "durch die Vorgärten der Natives" fahren würde. Die Strecke, die wir gefahren sind, hat sich durch nichts von anderen Straßen dieser Art im Südwesten unterschieden.


    Ich würde mal sagen: Glück gehabt.


    Hier ein Zitat von Rainers Webseite und Rainer ist sicher kein Greenhorn ;)
    Wobei ich bei meinem Besuch den gleichen Eindruck sammelte.


    Ich hatte zwar die ganze Route mit vielen Wegpunkten in meinem GPS, aber dass ich schon bei der ersten Abzweigung Probleme bekommen würde, hätte ich nicht gedacht. Wo immer ich auch eine Piste in westliche Richtung nahm, landete ich zwischen den Häusern der Navajos und hatte den Eindruck, dass ich auf Privatgelände bin. Es gab keinerlei Reaktion der Menschen dort, aber ich fühlte mich als Eindringling. Nachdem ich nach mehreren Versuchen immer wieder mal auf denselben Pisten durch die kleine Ortschaft traf, war es eher Zufall, dass ich plötzlich auf einer Piste landete, die nicht vor einem Haus endete, sondern aus dem Ort in Richtung Westen führte. Von nun an konnte ich mich auch wieder auf mein GPS verlassen, auch wenn die Hauptpiste eigentlich gut zu erkennen war.


    Quelle: http://rainer-grosskopf.de/tra…s/blog/eggshell-arch.html


    Gruss
    Christian

  • Ich war vor 2 Jahren dort. Habe meinen Wagen in der nähe eines eingezäunten Gemüsegartens geparkt, neben der Straße. Der Besitzer des Gartens war gerade am Arbeiten. Habe ihn freundlich gegrüßt und wir sind ins Gespräch gekommen. Er meinte zu mir, die "Indianerpolizei" teilte ihm mit, das man keine Touris zum Arch durchlassen sollte, es ist Reservatgebiet. Er meinte zu mir, er seht es nicht so eng und er hat mich nicht gesehen. Er wollte mich sogar zum Arch fahren. Aber da schönes wetter war, bin ich gelaufen. Wie dann später festgestellt habe, weiden auch seine Schafe in der Nähe vom Arch. Diese werden von zwei Hunden bewacht. Als ich mich der Herde näherten, vielen sie an zu bellen und zeigten mir genau, wie weit ich der Herde näherten darf. Mit respektvollen Abstand bin ich an der Herde vorgelaufen und alles war o.k.


    Holger

  • Ich würde mal sagen: Glück gehabt.


    Glück gehabt? Wegen was? Mit was? Dass nicht was passiert ist?


    Sorry, aber wir sind an ein paar Häusern vorbei einer unbefestigten Straße gefolgt und auf diese Weise zum Arch gelangt. Warum andere Menschen andere Wege gefahren sind, kann ich nicht beurteilen. Wir waren jedenfalls offensichtlich auf Anhieb auf dem "richtigen" Weg ohne "Vorgärten". Vielleicht meinst Du das mit "Glück gehabt".


    Ich war vor 2 Jahren dort. Habe meinen Wagen in der nähe eines eingezäunten Gemüsegartens geparkt, neben der Straße. Der Besitzer des Gartens war gerade am Arbeiten. Habe ihn freundlich gegrüßt und wir sind ins Gespräch gekommen. Er meinte zu mir, die "Indianerpolizei" teilte ihm mit, das man keine Touris zum Arch durchlassen sollte, es ist Reservatgebiet. Er meinte zu mir, er seht es nicht so eng und er hat mich nicht gesehen. Er wollte mich sogar zum Arch fahren. Aber da schönes wetter war, bin ich gelaufen. Wie dann später festgestellt habe, weiden auch seine Schafe in der Nähe vom Arch. Diese werden von zwei Hunden bewacht. Als ich mich der Herde näherten, vielen sie an zu bellen und zeigten mir genau, wie weit ich der Herde näherten darf. Mit respektvollen Abstand bin ich an der Herde vorgelaufen und alles war o.k.


    Holger


    Danke für den neutralen Beitrag mit Deiner Erfahrung Holger. In einer solchen Situation das Gespräch zu suchen, finde ich prima.

  • Wir waren jedenfalls offensichtlich auf Anhieb auf dem "richtigen" Weg ohne "Vorgärten". Vielleicht meinst Du das mit "Glück gehabt".


    Genau das.


    Es wird genügend geben, die ohne 100 ige Vorbereitung den Weg suchen und die werden, sogar ohne es zu wollen in


    den "Vorgärten" umherfahren. Woher bis Du Dir sicher, dass Du nicht ein einem "Vorgarten" warst, die Natives haben sicher keine


    Mittel, ihre Grundstücke abzugrenzen, so wie wir Deutschen, die sich gerne mit prunkvollen Zäunen einsperren.


    Gruss


    Christian

  • Entschuldigung, dass ich auf die Frage nun nicht mehr antworte. Das Stichwort "Vorbereitung" ist ja schon gefallen und ich denke, dieser Thread sollte mit hilfreichen Informationen gefüllt werden, damit sich jeder, der Interesse an diesem grandiosen Ort hat, eine Meinung bilden kann, ob und unter welchen Voraussetzungen er ihn aufsuchen möchte.


    Vielleicht kann ja noch jemand Infos beitragen. Zur Aktualisierung hat Silke den Thread ja wieder "nach oben" geholt :wink4: .

  • Wir waren im Herbst auch am Eggshell Arch und ich wir sind an Behausungen vorbei gekommen. Allerdings nicht unbedingt klar einsehbar. Wir haben unser Auto ziemlich weit vorn geparkt, da die Strecke in einem fürchterlichem Zustand war. Unterwegs war mal ein Maisacker mit nem alten Wohnwagen daneben, der allerdings verlassen erschien, beziehungsweise schon länger nicht mehr besucht. Der Mais war auch total vertrocknet. Ansonsten haben wir niemanden gesehen. Der Arch ist für mich einer der schönsten im Südwesten, und ich habe ihn spontan zu meinem Lieblingsarch erkoren. Was mir auch gut gefallen hat, waren die Ausblicke unterwegs in den "Far End Canyon",die rechts der Strecke zu sehen waren. Dort würde ich auch gern mal wandern, habe allerdings nirgends Informationen darüber im Net gefunden. Nur einige Bilder von dort. In meinem Reisebericht der in Kürze hier erscheinen wird, könnt ihr einige Bilder vom Eggshell Arch, so wie Einblicke in den Far End Canyon, sehen. Grüßle Christiane

  • Zur Aktualisierung hat Silke den Thread ja wieder "nach oben" geholt


    ;;NiCKi;:
    Genau das war der Grund ;;NiCKi;:
    Den Thread gibt es hier ja schon ewig, ebenso die Infos, auch auf anderen Webseiten.
    Daher hat es mich einfach interessiert, ob zwischenzeitlich auch andere User den Arch besucht haben und was sie da für Erfahrungen gemacht haben. Der Autausch von unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen kann ja dem Einzelnen helfen, für sich selber eine Entscheidung zu treffen.


    In meinem Reisebericht der in Kürze hier erscheinen wird


    Darauf freue ich mich Christiane ;;NiCKi;::!!

  • Christian (Snake) hat mich richtig zitiert, und bei meiner Fahrt hat am Anfang wirklich überhaupt nichts übereingestimmt mit den Koordinaten, die ich irgendwo (woher weiß ich nicht mehr) her hatte. Vielleicht lag es an der relativ frisch asphaltierten IR 16, dass die Zufahrten zu den Häusern der Navajos geändert wurden - jedenfalls dauerte es, bis ich aus den verschiedenen Hauszufahrten meinen Weg gefunden hatte.


    Irgendwelche Aggression oder auch nur Reaktion der Navajos auf mein ab und zu wieder vorbei fahrendes Auto gab es nicht.


    Ein Permit wird man für den Eggshell Arch von den Navajos wohl nicht bekommen, aber für den Blue Canyon vielleicht schon - bloß was sagen die Hopi dazu?
    Egal, ich will ganz bestimmt nicht die Diskussion wieder aufflammen lassen, was man (angeblich) darf oder nicht darf, wenn man im Reservat unterwegs ist :wink4:


    Zu den Adeii Eechii Cliffs bin ich (fast) immer mit offiziellem Permit gefahren, auch für Camping mit ÜN, aber die Geschichte über die Begegnung mit einem aggressiven Navajo erscheint mir durchaus glaubhaft - da hätte wohl auch ein Permit nichts geändert :(

  • Egal, ich will ganz bestimmt nicht die Diskussion wieder aufflammen lassen, was man (angeblich) darf oder nicht darf, wenn man im Reservat unterwegs ist

    Danke für Deine Ergänzung, Rainer. Und Deine Einschätzung zur Frage "Was darf man/Was darf man nicht" teile ich vollkommen. Durch die Infos hier im Forum kann sich dann jeder seine Meinung bilden :!! .

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