Grand Canyon - Rim to Rim Wanderung

  • Leider kann ich keinen Erfahrungsbericht für Rim to Rim beisteuern.
    Ich denke auch immer mal wieder darüber nach. Ich würde die Tour anders herum laufen und eher den South Kaibab Trail runter, weil man von dort so schöne Blicke in den Canyon und auf den Colorado hat. Ich glaube, das hat man vom North Kaibab Trail bergab nicht so, und vom Bright Angel Trail hoch sowieso nicht.
    Und dann den North Kaibab Trail hoch. Wenn man viel Zeit habt, so wie Ihr es plant, macht es ja auch nichts, dass der Weg bergauf länger ist.

  • @ beate
    ja, das permit ist die letzte hürde...alles andere ist schon in sicheren tüten......ab 1. jan. wird mein faxgerät glühen :-)



    bela
    danke für den tipp.....vielleicht sollten wir das nochmal überdenken....mich schreckt der weitere weg nach oben...aber du hast recht, wir könnten den aufstieg auch in 2 etappen machen...werd das nochmal mit meiner freundin besprechen

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du den Brigt Angel Trail runter gehst, sieht Du im Grunde immer das gleiche.
    Beim South Kaibab hat einen viel schöneren Blick.
    Und bei South to North hast Du nie die Sonne von vorn.
    Für Fotos ist das besser, fürs Auge auch.

  • oh weh....dann müssen wir den south kaibab noch dranhängen....wir sind dann ja warm gelaufen...lach


    danke für die klare ansage :D

    Ich weiß nicht, was Du mit "anhängen" meinst, und ich wüßte auch nicht, wie man den South Kaibab talwärts bei der North to South Durchquerung anhängen kann. Meine Überlegung war eine Anregung, darüber nachzudenken, den Weg vom South Rim zum North Rim zu gehen, für den Fall, dass Ihr Euch für die Richtung noch nicht endgültig entschieden habt.

  • @ bela
    ich denke, unsere richtung ist fix, lodges gebucht.....aber wir haben nach dem north -> south trail noch 3 tage zur freien verfügung...also wäre es möglich den south kaibab noch mehr oder weniger zu erwandern...je nachdem, wie gut wir durch den korridor gekommen sind. Wir sind beide keine großen Sportler...
    und wir brauchen ja noch die permits....also ist die ganze unternehmung ( wie sie momentan geplant ist ) sowieso noch offen.
    south kaibab habt ihr mir jedoch sehr schmackhaft gemacht...danke !!!

  • Hallo zusammen,


    Da wir kürzlich den Rim to Rim Hike am Grand Canyon in einem Tag gemacht haben, dachte ich mir, ich schreibe mal unsere Überlegungen im Vorfeld und Erfahrungen aus der Wanderung zusammen, falls jemand etwas ähnliches plant.


    Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass es sich hier um keine „Go ahead and try this at home“ Anleitung handelt, sondern nur unsere persönliche Meinung und Erfahrungen. Die Durchquerung des Grand Canyon ist eine ernstzunehmende Wanderung mit 38 Kilometern und in unserem Fall 1.800 Höhenmetern im Abstieg am Nordrand und fast 1.500 im Aufstieg am Südrand, wobei der Aufstieg der letzte Teil der Wanderung ist. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich das zutraut oder nicht.


    Wir haben uns der Rim to Rim Tour auch über mehrere Jahre angenähert. Begonnen haben wir zuerst mit einer Wanderung zum Oh Ah Point am South Kaibab Trail im Jahr 2009 zum „Hineinschnuppern“. 2012 folgte die Wanderung zum Plateau Point und schließlich haben wir dann zwei Mal die Wanderung über den South Kaibab Trail vom Südrand hinunter zum Colorado River und über den Bright Angel Trail wieder zurück hinauf zum Rim bewältigt (ca. 25 km, jeweils in 2013 und 2015).


    Logischer nächster Schritt war damit der Rim to Rim Hike, der schon lange auf meiner Bucket List stand. Da Übernachtungen am South Rim oder in Tusayan leichter zu organisieren sind als am North Rim, war schnell klar, dass wir vom North Rim zum South Rim gehen wollen. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass im Aufstieg am South Rim weniger Höhenmeter zu bewältigen sind als am etwas höher gelegenen North Rim.


    Idealerweise sollte der Hike zu einer Jahreszeit stattfinden, wo es im Canyon nicht zu heiß wird. Damit sind wir im Oktober gelandet. Die Zufahrt zum North Rim sollte geöffnet sein, das Trans Canyon Shuttle fährt noch und die Temperaturen sind meist auch recht angenehm. Einziges Manko im Oktober sind die im Vergleich zum Frühjahr spürbar kürzeren Tage.


    Die Übernachtungen vor und nach der Wanderung haben uns da schon mehr Kopfzerbrechen bereitet. Die Grand Canyon Lodge am North Rim war wenig überraschend bereits ausgebucht, sodass eine Übernachtung dort nicht in Frage kam. Kurz haben wir mit dem Gedanken gespielt, beim Trailhead im Auto zu übernachten, haben diesen Gedanken aber angesichts von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schneefall in den Tagen vor der Wanderung schnell wieder verworfen und eine Übernachtung in Kanab gebucht. Das hat unser Tagespensum um eineinhalb Stunden für die Anfahrt zum Trailhead am Nordrand verlängert.


    Für die Nacht nach der Wanderung hatten wir überlegt, in Tusayan zu übernachten, da es hier einiges an Auswahl gibt. Leider gibt es im Oktober keinen Shuttle Bus zwischen dem Rim und Tusayan mehr. So habe ich im Internet nach Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Rim gesucht und bin völlig überraschend bei der Maswick Lodge fündig geworden. Es gab genau ein Zimmer zur Auswahl und zwar im Südtrakt, der im Januar 2019 abgerissen wird. Aber egal, solange es ein Bett, Heizung und eine Dusche gibt, sind wir glücklich.


    Gut 10 Tage vor dem geplanten Hike habe ich uns zwei Plätze im Trans Canyon Shuttle vom South zum North Rim für den Tag nach der Wanderung gebucht.


    Eine Woche vor dem Hike hat das ganze Unternehmen dann nochmal ziemlich gewackelt, weil in der Nähe von Cameron eine Straße von einem Gewitter derart stark unterspült wurde, dass ein ganzes Teilstück abgesunken ist und eine sehr weiträumige Umleitung notwendig gemacht hat. Zum Glück konnte der Schaden innerhalb von zwei Tagen repariert werden und der Trans Canyon Shuttle hat auf eMail-Nachfrage unsere Fahrt bestätigt.


    Letztes großes Fragezeichen war das Wetter. Die Wanderung sollte am Dienstag, den 9. Oktober stattfinden und das Wochenende unmittelbar zuvor hat es in Kanab zwei Tage durchgehend geregnet. Damit konnte in Süd-Utah ja wirklich nicht gerechnet werden. Für den Montag war am North Rim noch Schneefall angesagt, aber der Dienstag sollte zu unserem Glück der einzige Tag der ganzen Woche mit Sonnenschein und stabilem Wetter sein.


    So starten wir um 4:30 Uhr Arizona Zeit in Richtung North Rim. Die Sonne sollte kurz vor 7 Uhr aufgehen, sodass es bei unserem Start zumindest schon dämmern sollte. Wir wollten vor allem von der Wanderung am North Kaibab Trail ja etwas sehen, schließlich sind wir diesen Abschnitt bisher noch nie gegangen. Dass es damit auf den letzten Meilen am Bright Angel Trail bereits dunkel sein könnte, fanden wir nicht so schlimm, weil wir einerseits den Trail schon kannten und andererseits wussten, dass dieser so gut ausgebaut ist, dass er auch im Schein der Stirnlampe problemlos zu gehen ist.


    Auf der Fahrt war es aber noch stockdunkel, über weite Strecken waren wir auch völlig alleine unterwegs. Nach Jacob Lake war die Landschaft auch mit einer leichten Schneedecke überzogen. Durch die fehlenden Lichtquellen war der Sternenhimmel deutlich intensiver als wir ihn von zu Hause gewohnt sind – und da sind wir schon verwöhnt, schließlich wohnen wir direkt am Waldrand.


    Auf den letzten Meilen vor dem Nationalpark Eingang fahren wir durch dichten Bodennebel. Da hier mit starkem Wildwechsel zu rechnen ist, verlangsamen wir unser Tempo.


    Zum Glück geht alles gut und wir starten unsere Wanderung in den Canyon kurz vor 6:00 Uhr Arizona Zeit. Es dämmert bereits ganz leicht und so können wir bereits erste Umrisse erkennen. Trotzdem tut die Stirnlampe gute Dienste und bewahrt uns davor, in die Schlammlöcher zu treten. Außer uns sind auch schon einige (wenige) Hiker unterwegs. Den ersten Fotostopp gibt es beim Coconino Overlook, wo wir dann auch die Lampen verstauen können.



    Während wir immer tiefer in den Canyon absteigen, geht langsam die Sonne auf und bringt Schritt für Schritt die wunderbaren Farbschattierungen der Canyonwände zum Leuchten. Nun geht es weiter durch den Supai Tunnel und Roaring Springs zum Cottonwood Campground.





    Hier haben wir die meisten Abwärts-Höhenmeter überwunden und die Steigung lässt nach. Der Abschnitt von hier bis zur Phantom Ranch ist gute 11 Kilometer lang und führt durch den Inner Canyon und The Box. Da es schon Oktober ist, ist die Temperatur sehr angenehm und viele Streckenteile sind im Schatten.



    Ein bisschen was sieht man auch von Ribbon Falls.


    Und tierische Gesellschaft haben wir auch:


    Nach 22,5 Kilometern und knapp 5,5 Stunden erreichen wir die Phantom Ranch. Hier erscheint uns eine kurze Pause angebracht… ;) Wir teilen uns eine Dose Bright Angel IPA, auf der – sehr passend - der gesamte weitere Verlauf unseres Trails aufgezeichnet ist.




    Kurz nach der Phantom Ranch erreichen wir dann den tiefsten Punkt und eines der Hauptziele dieser Wanderung: den Colorado River. Weiter geht es dann über die Silver Bridge auf die andere Seite des Colorado.




    Wir wandern bis zum River Resthouse, wo wir nochmal bis ganz zum Fluss hinunter gehen, der aufgrund der Niederschläge sehr viel Wasser führt und dessen Farbe diesmal vorwiegend braun ist. Im Vergleich zu den letzten Malen sehen wir daher wohl auch kein einziges Raftingboot am Fluss.


    Nun beginnt – im Gegensatz zu jeder Bergtour – als letzter Abschnitt der Aufstieg. Die ersten 5 Kilometer bis Indian Garden ziehen sich ein bisschen.



    Von hier sind es noch 900 Höhenmeter nach oben. Da wir etwas später dran sind, als bei unseren bisherigen Besuchen, ist heute deutlich weniger los. Nach einer kurzen Pause geht es weiter nach oben.





    Beim 3-Mile- und 1,5-Mile-Resthouse gibt es noch je eine kurze Trinkpause, ehe wir mit dem allerletzten Tageslicht den Rim erreichen. Am letzten Teil gehen die Blicke immer wieder zurück in den Canyon, da wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben dürfen.



    Beim Finisher-Foto mit dem Bright-Angel-Trailhead Schild ist es bereits völlig dunkel. Diesen Tag haben wir wirklich vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang gut genutzt. Unser GPS vermeldet 38 gewanderte Kilometer in etwas unter 10 Stunden. Inklusive der Pausen waren wir 12,5 Stunden unterwegs. Das Wetter war uns heute im Gegensatz zu den vergangenen Tagen sehr wohlgesonnen. Bis Mittag strahlend sonnig, danach ein paar Wolken, damit der Aufstieg zum South Rim nicht zu heiß wird.


    Für den nächsten Tag haben wir zwei Plätze im 8 Uhr Shuttle zum North Rim gebucht. Treffpunkt ist in der Bright Angel Lodge, wo wir pünktlich starten und während der Fahrt noch ein bisschen Schlaf, den wir am Vortag verpasst haben, nachholen können. Vier Stunden und zwei kurze Pausen später lässt uns das Shuttle direkt bei unserem Auto am Trailhead aussteigen.



    Fazit:
    Der Rim to Rim Hike ist schon eine ganz besondere Tour! Allein das Gesicht der Dame an der Rezeption der Maswick Lodge ob meiner Aussage, dass sie die Lage der Parkplätze nicht erklären muss, weil wir zu Fuß vom North Rim gekommen sind, war alle Anstrengungen wert! Und die Wanderung selbst ist ohnehin ein Traum. Bei unserem Besuch war recht wenig los, sodass wir den Canyon immer wieder „für uns“ hatten und die äußeren Bedingungen waren einfach perfekt. Trotzdem ist es eine lange und anstrengende Tour, die eine gute körperliche Fitness erfordert.

    • Offizieller Beitrag

    :resp::bravo:

    Allein das Gesicht der Dame an der Rezeption der Maswick Lodge ob meiner Aussage, dass sie die Lage der Parkplätze nicht erklären muss, weil wir zu Fuß vom North Rim gekommen sind, war alle Anstrengungen wert!

    ;haha_:!!

    die eine gute körperliche Fitness erfordert.

    Die ich in diesen Leben nicht mehr erlangen werde. :nw: Ab dem River Rest House hätte ich dann gern ein Taxi. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für den Bericht! :!!


    Mich würde grundsätzlich Rim-to-Rim ja auch mal reizen und wenn es mit einer Übernachtung in der Phantom Ranch wäre, aber das wird in diesem Leben wohl nichts mehr werden. Aber immerhin habe ich es doch einmal geschafft, vom South Rim aus einmal runter und wieder hoch zu kommen.


    Ganz krass finde ich ja diese Trail Runners, die an einem Tag sogar Rim-to-Rim-to-Rim machen. Hier gibt es ein Video von solch einem Run. Es ist zwar gut eine Stunde lang, aber ich fand es total faszinierend.

  • wow, das war ja eine Supersache und gut geplant. Zum Glück hat das Wetter so gut mitgespielt. Wir waren ja zu dieser Zeit auch grad drüben (Monument Valley) und haben dieses blöde Hurrican Rosa Regen/Schneewetter abgekriegt. Wir wären gerne am North Rim ein Stück nach unten gewandert, aber als wir dafür Zeit gehabt hätten, war der Northrim schon unter Schnee und geschlossen. Das war am 17.10.
    Danke für den schönen Bericht ;ws108;

  • :resp::bravo:


    ;DaKe;;



    Die ich in diesen Leben nicht mehr erlangen werde. :nw: Ab dem River Rest House hätte ich dann gern ein Taxi. ;)


    Sag niemals nie! ;)


    Puhhh ... der Wahnsinn!
    :bravo::resp:


    ;DaKe;;


    Vielen Dank für den Bericht! :!!


    Bitte, gerne! ;ws108;


    Mich würde grundsätzlich Rim-to-Rim ja auch mal reizen und wenn es mit einer Übernachtung in der Phantom Ranch wäre, aber das wird in diesem Leben wohl nichts mehr werden. Aber immerhin habe ich es doch einmal geschafft, vom South Rim aus einmal runter und wieder hoch zu kommen.


    Ab Anfang 2019 gibt es für die Übernachtungen in der Phantom Ranch eine Lotterie, vielleicht hast du da ja Glück! Die Höhenmeter im Aufstieg hast du ja schon einmal geschafft, also ist es nur ein bisschen weiter zum Gehen! :!!



    Ganz krass finde ich ja diese Trail Runners, die an einem Tag sogar Rim-to-Rim-to-Rim machen. Hier gibt es ein Video von solch einem Run. Es ist zwar gut eine Stunde lang, aber ich fand es total faszinierend.


    Ja, davon haben wir auch einige gesehen. Wir waren sehr dankbar, die zweite Richtung im Shuttle gefahren zu werden... ;;NiCKi;:



    wow, das war ja eine Supersache und gut geplant. Zum Glück hat das Wetter so gut mitgespielt. Wir waren ja zu dieser Zeit auch grad drüben (Monument Valley) und haben dieses blöde Hurrican Rosa Regen/Schneewetter abgekriegt. Wir wären gerne am North Rim ein Stück nach unten gewandert, aber als wir dafür Zeit gehabt hätten, war der Northrim schon unter Schnee und geschlossen. Das war am 17.10.


    Ja, das Wetter war diesmal wirklich sehr ungewöhnlich. Wir sind am Wochenende vor der Wanderung auch zwei Tage in Kanab "festgesessen" und haben einiges an Schneeflocken im Wetterbericht vom North Rim gesehen. Und am Tag nach der Wanderung hat es am North Rim auch wieder leicht geregnet.



    Danke für den schönen Bericht ;ws108;


    Gerne! ;ws108;

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