Minstrel Island - Grizzly Watching und Whale Watching Tour, BC

  • Grizzly Watching Tour


    Als wir wieder bei Corilair ankommen, können wir direkt einchecken.


    Inzwischen hat sich noch ein weiteres Paar dazugesellt:
    Catriona und Liam aus Schottland werden die nächsten zwei Tage mit uns gemeinsam in der Sailcone Lodge auf Minstrel Island verbringen und nach Grizzlies und anderen Tieren Ausschau halten.




    Vor dem Abflug sind wir schon ein kleines bisschen nervös, denn keiner von uns ist vorher schon mal mit so einem Wasserflugzeug geflogen, aber es ist halb so wild.


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    Wir müssen Ohrenschützer aufsetzen und eine kurze Belehrung über uns ergehen lassen und bevor wir groß zum Nachdenken kommen, sind wir auch schon in der Luft.


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    Ein bisschen holprig geht es zu während des Fluges, aber letztlich kommen wir nach 40 Minuten wohlbehalten an und werden von Krystle, John und Angus, die die Lodge als Familienbetrieb führen, ganz herzlich in Empfang genommen.

    Ein kleiner Seafood Lunch steht für uns zur Stärkung bereit und dann steigen wir direkt ein in's Programm:
    Ausgestattet mit totschicken roten Ganzkörperwesten, mit denen wir auf jeder Fashion Show punkten würden, geht es los zur ersten Bootstour.


    90 Minuten lang sind wir mit Angus als Guide unterwegs und die Ausbeute ist nicht schlecht.
    Schon kurz nach dem Start entdecken wir den ersten Bald Eagle, den wir zunächst gar nicht als solchen erkannt hätten, denn ihm fehlt die typische weiße Färbung des Kopfes.
    Angus erklärt uns, dass dies ein Jungtier sei - die weiße Färbung bekommen die Bald Eagle wohl erst mit 4.5 Jahren.


    Später beobachten wir eine ganze Weile lang einen Schwarzbär, der am Strand zwischen den Steinen nach Muscheln, Würmern und Krabben sucht.


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    Zwei weitere Bald Eagles, ein Buckelwal und mehrere Delphine machen die Einstiegstour perfekt, auch wenn wir da mit der Kamera schlichtweg zu langsam waren bzw. das Boot zu sehr geschaukelt hat.

  • Grizzly Watching Tour 2


    Eine Stunde später schlüpfen wir in unsere schicken roten Anzüge, die wir bei den morgendlichen Temperaturen durchaus zu schätzen lernen.


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    Dann fahren wir zusammen mit Angus auf seinem Boot in's Knight Inlet hinein bis zur Glendale Cove, wo wir auf viele Grizzly-Sichtungen hoffen.
    Aufgrund der dort vorhandenen großen Flächen an Seegras stehen die Chancen für Bärenbeobachtungen auch im Frühsommer immer recht gut.
    Und die Gäste, die heute abreisen, haben gestern so davon geschwärmt, was sie alles gesehen haben - z.B. eine Bärenmutter mit drei kleinen Jungtieren - dass wir ganz heiß darauf sind...


    Beim Start ist es noch recht neblig, aber Angus meint, das sei hier ganz normal und typisch für den Regenwald - spätestens bis zum Mittag würde sich alles aufziehen.


    Die Fahrt bis zur Glendale Cove dauert etwa 90 Minuten und ist recht kurzweilig.
    Wir sehen unterwegs Delphine, Robben und nach Angus' Tipp "just look for golf balls in the trees" auch viele Weißkopfadler wink.gif.


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    Die Delphine sind leider nicht auf's Foto zu bannen - sie springen so schnell, dass wir vom fahrenden Boot aus keine Chance haben, denn wir sind immerhin mit fast 40 kmh unterwegs.


    Nach einer knappen Stunde Fahrt zeigt sich das erste Stück blauer Himmel und bestätigt Angus' Wettervorhersage.


    In der Glendale Cove angekommen, wechseln wir auf ein kleineres Boot, mit dem wir uns lautloser bewegen und ganz langsam dem Ufer nähern können, um Bären zu beobachten. In dieses Boot dürfen wir wegen dem guten Geruchssinn der Bären außer Wasser keine Lebensmittel oder Getränke mitnehmen.


    Wir sind gerade mal 10 Minuten im kleinen Boot unterwegs, da entdecken wir schon den ersten Grizzly.
    Er liegt schlafend an einem Baumstamm und rührt sich kaum.
    Wir beobachten ihn eine Weile, aber da er keinerlei Anstalten macht sich zu bewegen, fahren wir recht bald ein Stück weiter, um nach aktiveren Bären Ausschau zu halten.


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    Wir entdecken eine Bärenmutter mit ihrem Nachwuchs und Angus erklärt uns, dies sei ein Cub vom letzten Jahr und jetzt etwa 18 Monate alt.
    Der Kleine sieht ziemlich dünn und abgemagert aus, der muss von der Mama nach dem Winterschlaf erst wieder ordentlich aufgepäppelt werden.


    Die beiden tapsen am Ufer entlang und schmatzen genüsslich das saftige Gras. Wir sind total fasziniert: die beiden kommen so nah an uns vorbei, dass man hören kann, wie sie durch das Wasser platschen und sogar wie sie das Gras beim Fressen abreisen.


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    Nach einer Weile entdecken wir weitere Bären - eine Mama mit drei ganz dunklen Babies.
    Diese sind viel kleiner als das Jungtier von vorher - sie sind erst in diesem Jahr geboren.
    Wir wechseln unseren Beobachtungsplatz und versuchen, aus dem schwankenden Boot heraus so gut es eben geht ein paar brauchbare Fotos zu machen.
    Die Bären zeigen sich durch unsere Anwesenheit recht unbeeindruckt.
    Angus achtet aber auch wirklich gut darauf, dass wir eine respektvolle Distanz einhalten, um sie nicht zu stören.


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    Wir haben jetzt beide Bärengruppen gleichzeitig im Blick und beobachten, wie sie sich unwissend langsam aufeinander zu bewegen.
    Wir sind sehr gespannt, was passieren wird, wenn sie zusammentreffen und verhalten uns ganz ruhig.


    Die Mutter mit den drei Kleineren wittert die fremden Bären zuerst.
    Auf einmal richtet sie sich auf die Hinterbeine auf und macht eine drohende Gebärde in Richtung der anderen Gruppe.
    Dann ändert sie offenbar ihre Meinung, schnappt sich die drei Cubs und verschwindet mit ihnen in den Wald.


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    Wir sind so gebannt, dass wir vor lauter Anspannung ganz vergessen, den Auslöser der Kamera zu drücken...


    Die andere Bärenmama und ihr Junges zeigen sich davon unbeeindruckt und schmatzen weiter an ihrem Frühstücksgras.
    Dabei entfernen sie sich immer weiter aus unserem Blickfeld, bis sie schließlich ganz verschwunden sind und wir fahren mit dem Boot ein Stück weiter.


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    Wir entdecken zwei Bald Eagles nebeneinander auf einem Baum - ein Pärchen, wie Angus erklärt und was wir bis dato nicht wussten: Adlerpärchen bleiben ein Leben lang zusammen.


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    Wir fahren ein bisschen quer in der Glendale Cove herum, sehen einen einzelnen Grizzly in sehr großer Entfernung und finden schließlich die Bärenmutter mit den drei Kids wieder, die in einem großen Bogen um die anderen zwei herum wieder an's Wasser gekommen ist.
    Angus zieht das Boot wieder langsam in Richtung Ufer, bis wir einen schönen Beobachtungsplatz haben und dann genießen wir eine ganze Weile den Anblick der Bären in ihrer Familienidylle - das ist einfach nur wunderbar.


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    Im tiefen Gras sind von den Kleinen oft nur die Ohren zu sehen, aber ab und zu ragt doch mal ein kleiner Kopf heraus und einmal können wir sogar eine Kuscheleinheit mit der Mama beobachten.


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    Wir warten geduldig und irgendwann wagen sich zwei von den Kleinen ein paar Meter von der Mama weg bis vor an's Wasser, so dass wir sie mit auf's Foto bannen können thumbsup.gif.


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    Nun ist erstmal Lunchpause angesagt.
    Wir fahren mit dem kleinen Boot zum Anleger zurück und Angus tischt am Steg auf, was Krystle alles für uns eingepackt hat.
    Es gibt Suppe, Cheese Scones, Rohkost, Cookies und Obst und als wir alle satt sind, geht es nochmal für eine Runde zu den Grizzlies.


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    Wir entdecken an einer anderen Stelle die Bärenmutter mit dem zweijährigen Cub wieder, bei denen jetzt am Nachmittag offenbar Muscheln und Krabben auf dem Speiseplan stehen.
    Geschickt drehen die beiden die Steine um, unter denen sich häufig ein Leckerbissen findet.
    Es ist unglaublich aufregend sie zu beobachten und wir können uns kaum losreißen.


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    Aber irgendwann müssen wir das natürlich doch tun und die lange Rückfahrt in Angriff nehmen.
    Diese verläuft im Gegensatz zu heute Morgen aufgrund von Wind und Flut recht holprig.
    Wir werden ordentlich durchgerüttelt und auch recht nass, aber zum Glück wird niemand seekrank und so nehmen wir das Ganze eher lustig und haben viel Spaß dabei.

  • Whale Watching Tour


    Heute geht es in die andere Richtung: wir wollen bis nach Telegraph Cove fahren und hoffen in den großen Buchten unterwegs auf Buckelwale und Orcas.
    Die Chancen auf Buckelwale stehen wohl generell gut - Orcas sind laut Angus dagegen eher Glückssache.


    Mit dem morgendlichen Nebel sieht es zunächst wieder etwas grau aus, aber da die Sonne bereits von oben drückt, hoffen wir auf einen schönen Tag.


    Auf der Fahrt sehen wir wieder viele Delphine - diesmal allerdings eine andere Art: schwarz-weiße, sogenannte Weißflankenschweinswale.
    Auch diese sind allerdings so flink, dass wir vom fahrenden Boot aus leider nur ziemlich verwackelte Fotos zustande bekommen - aber egal: wir haben die Bilder im Herzen.


    Dafür schwimmt ein kleiner Seehund direkt neben unserem Boot vorbei, kuckt uns ganz neugierig an und lässt sich bereitwillig ablichten.


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    Und wir sehen Unmengen an Weißkopfadlern - wirklich so viele, dass wir irgendwann gar nicht mehr fotografieren sondern nur noch schauen und genießen.


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    Die Wale machen sich dagegen eher rar - ab und zu ist zwar mal eine Fontäne und kurz danach dann jeweils eine Flosse zu sehen, aber leider immer nur aus sehr großer Entfernung und mit sehr langen Tauchphasen dazwischen.


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    Es ist kein Vergleich mit der Whale Watching Tour, die wir 2011 auf Cape Cod gemacht haben.
    Dort wussten wir vor lauter Walen um uns herum ja gar nicht wo wir hinschauen sollten.


    Allerdings waren wir damals auch auf einem viel größeren Schiff unterwegs und mussten nicht selbst aktiv nach den Walen suchen, was diesmal natürlich seinen ganz eigenen Reiz hat.


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    Wir haben jedenfalls trotz eher geringer Wal-Ausbeute eine Menge Spaß und genießen mit der netten Truppe auch die heutige Tour sehr.


    In Telegraph Cove bekommen wir dann eine dringendst benötigte Restroom Break und wir gönnen uns zum Aufwärmen alle einen Cappuccino.


    Auf dem Rückweg stellt sich die Situation ganz ähnlich dar wie am Morgen: Bald Eagles wohin man schaut, Walflossen dagegen eher weniger und Orcas sind leider überhaupt keine zu entdecken.


    Aber so ist das eben – an manchen Tagen hat man Glück, an manchen nicht.
    Wildtiere kommen nun einmal nicht auf Bestellung.


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    Irgendwann machen wir unterwegs eine Lunchpause.
    Angus packt auf dem Boot ein kleines Klapptischchen und die Tupperschüsseln aus und wir greifen alle ordentlich zu.
    Frische Luft macht hungrig.
    Nur bei den Getränken halten wir uns angesichts der eher dünn gesäten Möglichkeiten für eine Pee Break deutlich zurück wink.gif.


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    Später entdecken wir auf einem Felsen noch eine Gruppe Seehunde, die sich in der Sonne aalen.


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    Gegen 15:30 Uhr sind wir wieder in der Lodge zurück. Wir zahlen unsere Rechnung, trinken einen letzten Kaffee auf der Terrasse und warten auf das Flugzeug, was uns wieder nach Vancouver Island bringen wird.
    Wir sind uns alle einig, dass dies der mit Abstand schönste Wartebereich eines Flughafens ist, in dem wir je waren wink.gif.


    Irgendwann kommt dann der Wasserflieger und bringt zwei neue Gäste aus Holland.
    Dafür müssen wir uns leider von Krystle, John und Angus verabschieden.


    Es waren zwei ganz tolle Tage in der Sailcone Lodge mit unvergesslichen Erlebnissen, an die wir immer gerne zurück denken werden.
    Wir machen noch ein schnelles Abschiedsfoto mit der ganzen Familie und mit Catrina und Liam und dann heißt es leider Good bye.


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    Wir laden unsere Sachen ein und dann geht es ruckelnd und schaukelnd wieder nach Campbell River zurück, wo wir gegen 17:00 Uhr ankommen.


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