Die Umsetzung einer Idee - eine etwas andere Reise entlang der Route 66

  • 15. Oktober 2019 - im Ghost Hotel


    Heute freuen wir uns auf „Big Jim“, zumindest hoffen wir, dass wir ihn im Teepee Curios vorfinden werde. Und wir finden ihn vor. Jim Wigley, so sein richtiger Name, ist ein ehemaliger Truck Driver, der sein halbes oder eigentlich fast ganzes Leben auf der Route 66 und natürlich auch anderen Highways verbracht hat. Inzwischen ist er „retired“ und jobbt ein bisschen im Souvenir Shop gleich neben dem Blue Swallow.


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    Natürlich müssen wir ihn erst einmal in unser Vorhaben einweihen - wir haben ihn ja noch nie zuvor gesehen - was aber kein Problem ist. Er ist sofort bereit mitzumachen. Wir sind eben in Amerika. Sie sind unkomplizierter dort. Das Wetter spielt auch wieder mit, so dass wir die Bilder gleich draußen neben dem Tee Pee machen können. Das „making of“ Foto zeigt aber nicht die Entstehung des Bildes, das es am Ende ins Buch schafft. Wie das schließlich aussieht - überzeugt euch selbst. ;) . Im Anschluss führen wir noch das Interview, in dem uns „Big Jim“ ein bisschen was über sein Truck Driver-Leben an der 66 erzählt und auch über die Zeit danach. Ins Buch kommen ja jeweils nur ein paar Sätze aus den Interviews, sonst hätten wir ein paar hundert Seiten „anbauen“ müssen.


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    Danach geht’s zum Frühstück in Del’s Restaurant. Nick ist inzwischen ebenfalls zu uns gestoßen (er hat sich morgens etwas mehr Zeit gelassen). Dann geht’s weiter Richtung Osten. Erster Haltepunkt ist ein großer Hof mit alten Autos nicht weit hinter Tucumcari. Wir fragen, ob wir uns das ansehen und auch fotografieren dürfen. Wir dürfen und tun das ausführlich. Ein Ort für Freunde von American Classic Cars - nicht in Ausstellungsqualität, sondern in unterschiedlichen „Zuständen“, wobei die „Rostlauben“ überwiegen. Fahren wird niemand mehr damit.


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    Bis San Jon nehmen wir die Interstate, wir haben noch eine Verabredung heute und wollen nicht zu spät kommen. Was allerdings sein muss, ist die Tour über die alte „Dirt 66“ von San Jon nach Glenrio. Sie ist zwar „dirt“ aber bestens zu befahren - ein bisschen staubig und rüttelig, aber sonst in Ordnung. Viele scheuen sich, diesen Abschnitt Original-66 zu befahren, aber dafür gibt’s keinen Grund. Prärielandschaft, in der Ferne die stillgelegten Eisenbahnschienen samt baufälliger Brücken. Ein paar „Ghosts“ am Rande des Weges. Die Interstate braust in Hörweite vorbei. Hier sind wir allein. Kein Fahrzeug begegnet uns.


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    Der Stopp in Glenrio ist schon fast Kult. Aber auch dort hat sich inzwischen einiges geändert, doch im Oktober 2019 treffen wir die Ghost Town noch in bekanntem Zustand an.


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    Über den „Midpoint“ der 66 in Adrian geht’s weiter nach Vega (hier waren wir doch vor gerade mal elf Tagen) und schließlich über Wildorado und Bushland nach Amarillo, wo wir unsere Verabredung haben.


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    Mitten in Amarillo, nicht weit vom Verlauf der 66, steht ein riesiges Gebäude. „Herring Hotel“ steht in großen Lettern neben dem von zwei hohen Türmen flankierten Eingang. Wir sind nicht zum ersten Mal hier. Schon vor zwei Jahren hatten wir die Möglichkeit dieses imposante Gebäude von innen zu besichtigen.


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    Ermöglicht hat es uns Mel Griswold, die wir über Nick kennen gelernt haben. Mel ist so etwas wie eine „Care Takerin“ für das Herring. Von Beruf ist sie Lehrerin und Historikerin, die sich intensiv mit ihrer Heimat befasst.


    Ach so, wir sollten erwähnen, dass das riesige Hotel seit Jahrzehnten leer steht. Ein „Ghost Hotel“ also. Und so sieht es drinnen auch aus. Im Route 66 Thread steht mehr darüber.


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    Und hier treffen wir Mel wieder, die sich ebenfalls bereit erklärt hat, an unserem Projekt teilzunehmen. Das Shooting findet in der großen Eingangshalle und im Ballsaal im ersten Stock statt. Eine fast schon unheimliche Atmosphäre begleitet uns, denn die Beleuchtung ist in manchen Ecken nur spärlich. Zum Glück fällt noch genug Tageslicht durch die fast blinden Fensterscheiben. Ellen arbeitet gewollt mit „available light“, also kein Schnickschnack mit künstlichem Fotolicht oder Bouncern. Alles soll so natürlich, wie möglich aussehen. Wir wollen keine „Models“, sondern authentische Gesichter der Route 66.


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    Mel erzählt uns, wie sie an dieses Hotel kam, und warum es ihr so wichtig ist. Wir können nicht ahnen, dass auch sie das Erscheinen des Buches nicht mehr erleben wird. Mel ist im September vorigen Jahres verstorben.


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    Für den Besuch im Herring ist Nicks Tochter Becca zu uns gestoßen, die uns auch den restlichen Tag begleiten wird. Sonnenuntergang und weites Land im texanischen Panhandle. So was brauchen wir noch. Kein Problem heute an der 66. Dazu müssen wir nur ein paar Meilen aus Amarillo rausfahren. Auch das ist bald geschafft.


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    Danach geht’s in „Crush“, das Restaurant, in dem wir Nick zum ersten Mal getroffen haben und wo die Idee für das erste in den USA erschienene Buch entstanden ist. Für uns also ein fast schon historischer Ort.


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    Damit ist unser Tagesprogramm für heute absolviert. Allerdings hat Nick noch eine Überraschung: morgen früh gibt’s einen TV-Auftritt mit Live-Interview und Buchvorstellung von „A Matter of Time“ im texanischen Frühstücksfernsehen von „News Channel 10“.


    Ellen ist ein bisschen nervös …


  • Toll, welche Menschen ihr immer wieder kennenlernen durfte ;;NiCKi;:

    Ein Ort für Freunde von American Classic Cars - nicht in Ausstellungsqualität, sondern in unterschiedlichen „Zuständen“, wobei die „Rostlauben“ überwiegen.

    Rudi würde dort wieder ins Schwärmen kommen ;;ebeiL_,

    Allerdings hat Nick noch eine Überraschung: morgen früh gibt’s einen TV-Auftritt mit Live-Interview und Buchvorstellung von „A Matter of Time“ im texanischen Frühstücksfernsehen von „News Channel 10“.

    Woh, ich bin gespannt :clab: :clab:

  • Rudi würde dort wieder ins Schwärmen kommen

    In Sachen Classic Cars gibt's an der Route 66 ne Menge zu sehen. Vom Museum bis zum Schrottplatz - alles da. Und wer zur Richtgen Zeit unterwegs ist, kann bei diversen Oldtimer Festivals die Autos "in action" erleben.

  • 16. Oktober 2019 - TV Show & Long Distance Driving


    Heute geht’s ins Fernsehstudio. Zumindest für Nick und Ellen. Nick hat das über einen befreundeten Redakteur bei Channel 10 in Amarillo arrangiert. Und dazu müssen die zwei früh raus. 6 Uhr 15 fängt die Live-Sendung im Frühstücks-Fernsehen an. „A Matter of Time“ soll vorgestellt werden. Dazu ein Interview mit den beiden. Ja, und das Ganze LIVE. Für Ellen ist das eine Premiere, die natürlich einiges an Nerven kostet. Aber sie hat das prima gemacht, wie ihr alle bestätigen. Nick natürlich auch.


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    Hier ist der Link, der immer noch online ist:


    INTERVIEW: Authors of 'A Matter of Time' give a sneak peek of what lies behind Route 66



    Nick hat danach einige berufliche Verpflichtungen an seiner University of West Texas in Canyon, so dass wir ab heute allein unterwegs sein werden. Allerdings wird es in drei Tagen noch ein weiteres Treffen bei einer Route-66-Veranstaltung in Bloomington, Illinois, geben. Davon später mehr.


    Heute steht uns noch ziemlich viel Fahrstrecke bevor. Wir wollen abends in wieder im Boots Court in Carthage, Missouri übernachten. Dort wartet schon Debbie Dee mit unserem reservierten Zimmer auf uns. Wer von Anfang an hier mitgelesen hat, kennt unsere freundliche Gastgeberin im Boots Court ja schon. (Wenn nicht, bitte zurück scrollen bis zum 30. September). Es sind knapp 500 Meilen und es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als von Zeit zu Zeit die Interstate 40 zu bemühen. Für einen reinen Route-66-Trip würde die restliche Zeit dieses Tages kaum ausreichen. Trotzdem halten wir noch an einigen 66-Highlights an, um Fotos zu machen.


    Erster Halt ist in Conway. Für Freunde von Gebirgslandschaften ist das eher nichts. Wir sind im texanischen Panhandle und der ist ziemlich platt. Und weit. Und das genau macht diese Region an der Route 66 aus. Weites Land. Nick hat diese Gegend in unserem Buch sehr schön aus seiner Sicht beschrieben: „Der hitzegebleichte Himmel dort draußen erscheint größer und weiter, als anderswo. Da ist nichts, was die Sicht verstellt oder die Sonne blockiert. Endlos dehnt sich der Horizont, kaum ein Baum stört den Blick; Hügel oder gar Berge, so scheint es, sind hier unerwünscht. Man könnte glauben, die untergehende Sonne berühren zu können.“


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    Das große Kreuz in Groom ist ebenfalls eine Stopp wert. 58 Meter hoch ragt es in den Himmel und ist weithin sichtbar. An seiner Basis finden sich lebensgroße Kreuzweg-Stationen. Religion spielt im Leben der Menschen hier eine große Rolle.


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    Ihr erinnert euch an Harley? Wir hatten ihn auf dem Hinweg in Erick, Oklahoma besucht. Er hat uns dringend empfohlen, auf dem Rückweg bei Melody vorbeizuschauen. Sie betreibt in Elk City (120 Meilen weiter östlich) den „Bazaar on 66“, einen hübschen Souvenir Shop, der auch andere Dinge im Angebot hat, als die üblichen 66-Artikel. Es lohnt sich, mal bei ihr vorbei zu schauen. Und wie man sieht, war sie von „A Matter of Time“ begeistert. Natürlich muss das im Bild festgehalten werden.


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    Hinter Tulsa beginnt der „Will Rogers Turnpike“, der ist mautpflichtig. Wir sind zwar in Eile, aber wir werden auch rechtzeitig ankommen und vermeiden deshalb die Schnellstrecke. Kurzer Abstecher über Big Cabin, wo eine große Indianerfigur („Giant Chief standing brave“) vor der untergehenden Sonne steht. Wir sind im Land der Cherokees, die vor Zeiten in diese Gegend umgesiedelt worden waren. Aber das ist eine längere und eigene Geschichte. Vinita liegt dann wieder an der Route 66 und macht sich ganz gut in der Blue Hour.


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    Noch 70 Meilen bis Karthago .. pardon, Carthage in Missouri. Es ist bereits dunkel, als wir dort eintreffen. Von Debbie Dee bekommen wir die Schlüssel für unser Zimmer im Boots Court (Radio in every room - you remember?).


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    Danach begleitet sie uns zum Abendessen ins „Sirloin Stockage“, fast schon unser Stammlokal in Carthage. Wir quatschen viel an diesem Abend - bis der Laden schließt - es gibt ja auch ne Menge zu erzählen, und verabreden uns am nächsten Morgen zum Frühstück im „Pancake Hut“ gleich neben dem Boots Court. Auch das ist schon fast Tradition.


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    Das war ein langer Tag heute, aber alles lief wie am Schnürchen. Was will man mehr?









  • Und dazu müssen die zwei früh raus. 6 Uhr 15 fängt die Live-Sendung im Frühstücks-Fernsehen an. „A Matter of Time“ soll vorgestellt werden.

    Krasse Uhrzeit,......

    Ja, und das Ganze LIVE. Für Ellen ist das eine Premiere, die natürlich einiges an Nerven kostet. Aber sie hat das prima gemacht, wie ihr alle bestätigen. Nick natürlich auch.

    aber Ellen hat es toll gemacht :clab: :!!

    Nick hat diese Gegend in unserem Buch sehr schön aus seiner Sicht beschrieben:

    Die Beschreibung ist wunderschön ;;NiCKi;:

    Vinita liegt dann wieder an der Route 66 und macht sich ganz gut in der Blue Hour.

    Völlig unbekannt, aber die Bilder sind tol :clab:

  • Kann ich nur beipflichten. Black and White is timeless. Ich mag diese Aufnahmen sehr.

    Deshalb war auch das erste Buch in b/w. "Through the lens of change", wie der Untertitel heißt, lässt sich so fotografisch besser umsetzen. Die Bilder haben viel Zustimmung drüben erhalten.


    Cooles Foto!

    Danke =)


    aber Ellen hat es toll gemacht

    Ja, für's erste Mal und dazu in einem amerikanischen Sender ...


    Die Beschreibung ist wunderschön

    Das ist nur ein Auszug. Nick hat einen wirklich schönen Text geschrieben. Sein Blick auf die Route 66 damals und heute. Und er ist länger geworden, als geplant. Aber jetzt passt es.


    Völlig unbekannt, aber die Bilder sind tol

    Small Town America - gibt's reichlich an der 66. Es müssen nicht immer die Tour-Highlights sein. Man lernt ein Land besser kennen, wenn man sich abseits der "Touristen-Pfade" bewegt. Und das ist bei der 66 auch heute noch der Fall, von ein paar wenigen Ausnahmen in Arizona abgesehen. Und die Straße "verändert sich" in ihrem Verlauf durch die acht Bundesstaaten. Genau wie die Menschen .

  • 17. Oktober 2019 - Missouri all the way


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    Heute steht uns ein ruhiger Tag bevor. Deshalb nehmen wir uns wieder Zeit am Morgen für’s Frühstück mit Debbie Dee im Pancake Hut gleich neben dem Boots Court. Wir bekommen Gesellschaft von Ron Hart und seiner Frau, die wir von den letzten Besuchen schon kennen. Die beiden gehören ebenfalls zur Route 66 Community und kümmern sich besonders um das Boots Court. Ron hat über lange Zeit geholfen, das Motel so gut es in seinen Kräften stand, zu renovieren. Was wir noch nicht wissen damals: Das Boots wird ein Jahr später an eine lokale Investorengruppe verkauft werden. Diese haben es inzwischen noch einmal von Grund auf renoviert bzw. sind noch dabei. Inzwischen ist es nach einer mehrmonatigen „Ruhezeit“ wieder eröffnet worden. Leider ist Debbie Dee nicht mehr mit dabei. Viele werden sie als gute Seele des Boots Court vermissen. Wie gut, dass wir sie auf dem Hinweg für unser Projekt noch ausführlich befragen und fotografieren konnten. Dass das Boots Court das Cover-Foto unseres Buches werden wird, wissen wir natürlich auch noch nicht. Diese Entscheidung wird erst viele Monate später fallen.


    Wir verabschieden uns von den Dreien, ein Foto muss natürlich auch noch sein. Ob wie sie noch einmal wiedersehen werden?


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    Unser nächstes Ziel ist die restaurierte Sinclair-Tankstelle in Paris Springs, wo wir uns ja auf dem Hinweg schon mit Barbara Turner, der Tochter von Gary Turner, der dieses Schmuckstück geschaffen hat, verabredet haben. (siehe Bericht vom 30. September). Unterwegs ist noch Zeit für ein paar Fotos in Avilla.


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    Auch heute lässt uns das Wetter nicht im Stich - strahlend blauer Oktoberhimmel und milde Temperaturen. Eine gute Jahreszeit für die Route 66.


    Bei Barbara ist es ruhig an diesem Vormittag, so dass wir in Ruhe unser Interview führen können. Die Fotos sind relativ schnell „im Kasten“ und danach heißt es „Bye bye till next time“. Es wird lange dauern bis dahin. Aber immerhin hat Barbara inzwischen per Post ihr Belegexemplar des Buches erhalten, wie die meisten anderen auch.


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    Der Rest des Tages besteht aus einer gemütlichen Fahrt entlang der Route 66 über Halltown und Springfeld, wo wir kurz an den „Lurvey Courts“ anhalten, einem verlassenen Route 66 Motel, das seit Jahren keine Gäste mehr gesehen hat. Auch dieses Relikt aus vergangenen Tagen wurde inzwischen abgerissen, wie so vieles andere.


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    Next stop ist das Munger Moss in Lebanon, ein legendäres Motel an der Route 66. Inzwischen ist es seit 76 Jahren (auf dem Foto waren es 73) in Betrieb. Bekannt ist das wunderschöne Neonschild, das zu den schönsten an der ganzen Strecke gehört. Leider passt eine Übernachtung heute nicht in unseren Zeitplan. Ramona, die Besitzerin hat trotzdem Zeit für ein bisschen small talk (auch sie kennen wir bereits von vorherigen Besuchen).


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    Die Brücke über den Gasconade River ganz in der Nähe ist heute nicht mehr befahrbar. Aber es ist die alte Route 66, die den Fluss auf dieser Brücke überquerte. Ob sie vor dem Abriss bewahrt werden kann, steht noch in den Sternen, aber es gibt Initiativen, die das Bauwerk retten wollen. Es könnte gelingen. Zu Fuß kann man rüber, das ist kein Problem. Wieder so ein Relikt, das dem eiligen Touristen meist entgeht. Dabei ist das Suchen und Finden dieser Orte eigentlich das Salz in der Suppe einer jeden Route 66 Tour. Wer Jerrys EZ66 Guide dabei hat, wird sehen, wie leicht es oft ist, an diese Orte zu gelangen. Man muss sich halt die Zeit dafür nehmen.


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    Danach steuern wir geradewegs unser heutiges Tagesziel an - ja, auch wir lassen auf dieser Reise viel aus. Aber das war ja beabsichtigt - wir haben es ganz am Anfang dieses Berichts erklärt.


    In Cuba übernachten wir im „Wagon Wheel Motel“, auch so ein „klassischer Ort“. An anderer Stelle haben wir darüber schon berichtet. Deshalb sparen wir uns das jetzt. Abendessen gib’s in „walking distance“ gleich nebenan im „Missouri Hick Barbecue“.


    Übrigens, wer einen Facebook Account besitzt (soll es ja geben) findet hier unsere Route 66 Seite mit vielen Informationen und Geschichten.


    Und unser Tacho springt gerade über die 5000 Meilen …


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  • Den Schwiegersohn von Gary Turner durften wir auch kurz kennen lernen.

    George. Yep, er ist meistens vor Ort.

    Kann gar nicht genug kriegen von euren schönen R66 Geschichten

    Dann müssen wir wohl die Facebook - Geschichten auf unseren Blog übertragen. ;). Aber da findet sich ja auch schon einiges. More to come soon.


    Herrlicher Kleinstadtflair!

    Small Town America - ein wesentlicher und unbedingt sehenswerter "Bestandteil" an der 66 und anderswo im Land.

  • 18. Oktober/19. Oktober 2019 - Jetzt wird’s a bisserl langweilig ...



    ... zumindest für unbeteiligte Leser. Trotzdem gehören diese beiden Tage auch dazu. Wir haben eine Einladung. Zu einer Route 66 Konferenz in Bloomington, Illinois. „Miles of Possibility“, so heißt das jährlich stattfindende Treffen von amerikanischen Route 66 Enthusiasten, die sich um den Erhalt der Legende, die touristischen Möglichkeiten, die Renovierung alter Gebäude entlang der Straße und allerlei andere Dinge kümmern, die die Route 66 betreffen. Manchmal sind auch „Ausländer“ dabei, so wie auch diesmal. Wir sind zwei davon. Allerdings wollen wir nur als Zuschauer bzw. Zuhörer auftreten, die Vorträge überlassen wir den Fachleuten. Aber es bietet sich hier natürlich auch die Möglichkeit, ein paar Exemplare von „A Matter of Time“ an den interessierten Leser zu bringen. Was auch gelingt. Signierte Exemplare sind tatsächlich sehr gefragt.


    Zuerst aber gilt es, die fast 300 Meilen von Cuba, Missouri, nach Bloomington, Illinois zurückzulegen. Ein paar „Early Morning Pics“ von unserem Motel in Cuba müssen sein, irgendwie ist es ein „lila Morgen“.


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    Unsere Route führt und entlang der 66 via Bourbon, St. Clair und um St. Louis herum, wo wir der 66 untreu werden, um schneller voran zu kommen. Für ein paar „Unterwegs-Fotos“ in Bourbon und St. Clair reicht es aber noch.


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    Am Ziel angekommen, treffen wir Nick wieder, der ebenfalls auf Konferenz-Besuch ist und auch einen Vortrag halten wird. Und einige andere 66-Bekannte sind natürlich auch vor Ort. In der Garage des Konferenzzentrums entdecken wir den auffälligen Chevrolet Bel Air von Ron Jones, auch so ein bekanntes Gesicht der Community. Bekannt ist er als „Tattoo-Man“, was man auf dem Foto nur ansatzweise erkennen kann.


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    Abends erleben wir noch einen sehr interessanten Vortrag von Candacy Taylor, der sich mit der Route 66 Geschichte in Bezug auf die Probleme, die afro-amerikanische Reisende damals hatten, befasst. Ein Kapitel, das viele von uns gar nicht auf dem Schirm haben, wenn wir dort unterwegs sind. Sollten wir aber. Candacy hat dazu ein Buch geschrieben: „Overground Railroad“ - „The Green Book and the Roots of Black Travel in America“. Wer sich dafür interessiert, findet hier http://www.taylormadeculture.com mehr darüber.


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    Mehr gibt’s eigentlich nicht zu berichten. War alles recht interessant, hat sich aber schon ein bisschen zäh angefühlt. Aber unsere Tour ist noch nicht ganz vorbei. Wobei der „Pflichtteil“ eigentlich geschafft ist. Ab jetzt ist eher Freizeit angesagt.

  • Auch wenn nicht touristisch, finde ich das trotzdem interessant. In Bloomington/Normal hat meine Frau Anja studiert, und ich war 2019 vor Corona mit unserer Tochter Lisa-Marie dort und habe ihr den Campus gezeigt. Eine Reise in die Vergangenheit ... Auch " A Matter of Time" irgendwie.

  • und ich war 2019 vor Corona mit unserer Tochter Lisa-Marie dort und habe ihr den Campus gezeigt. Eine Reise in die Vergangenheit ... Auch " A Matter of Time" irgendwie.

    2019 ... wir sind bei dieser Tour ja 2x durch Bloomington-Normal gekommen. Im nächsten Kapitel noch ein paar Bilder dazu.

  • 20. Oktober 2019 - Cruisin’ Illinois


    Es geht los mit einer „Early Morning Tour“ vom Bloomfield nach Towanda. Das ist ein Katzensprung. Wir haben morgens früh einfach noch etwas Zeit, bevor wir uns mit alten Autos befassen.

    Es ist Herbst geworden an der 66 - goldener Oktober vom Feinsten. Und es ist ein Sonntagmorgen und entsprechend still auf den Straßen und auch in Towanda. Wir haben den kleinen Ort für uns allein.


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    Nach einem ausführlichen Fotospaziergang geht’s zurück nach Bloomington/Normal. Genauer gesagt zu Ryburn Place in Normal. Hier findet im Anschluss an die gestern beendete Route 66 Konferenz ein „Cruise-In“ statt, zu dem im Laufe des Vormittags etliche Classic Cars erscheinen. Besonders schön eine Reihe von Chevrolet Corvairs in verschiedenen Ausführungen, aber auch andere Prachtstücke aus den alten Tagen der Route 66 sind zu bewundern.


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    Unser heutiges Tagesziel wird Litchfield sein. Litchfield? Das liegt doch westlich von Bloomington. Ja, aber wir haben noch eine Verabredung in St. Louis und deshalb müssen wir noch mal retour. Aber das macht gar nichts, wir werden diesen Tag komplett an der Illinois 66 verbringen und erst einmal auf Friedhofsbesuch gehen. Nick hatte die Idee und so steuern wir hintereinander gleich drei „Cemeteries“ an. Die ersten Ziele sind der Shirley Cemetery und der Funks Grove Cemetery, der etwas abseits liegt. Man muss den Weg kennen, um ihn zu finden. Aber wir haben ja Nick dabei.


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    Danach legen wir in Atlanta eine Lunch-Pause im „Palms Cafe“ ein. Mit Blick auf den bekannten „Muffler Man“. Das Cafe ist ein Route 66 Icon. Oder besser gesagt, es war ein Icon. Leider musste das „Palms“ im vorigen Jahr schließen. Corona hat auch an der Route 66 Opfer gefordert.


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    Nächste Station ist der Elkhart Cemetery, wo wir Penny Black wieder treffen, die zufällig auch hier unterwegs ist. Wer von Anfang an mitgelesen hat, wird Penny ganz zu Anfang der Reise finden. Ruhig ist es hier, die sonntägliche Herbststimmung tut ein Übriges. Friedhöfe erzählen Geschichten.


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    Weiter geht’s nach Williamsville, wo wir einen kurzen Stopp einlegen.


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    Springfield umfahren wir und nehmen Kurs auf den „Carlinville Loop“ der Route 66, einem alten Alignment, das über Auburn, Virden und Nilwood nach Carlinville und schließlich nach Litchfield führt. Die spätere, direktere Route 66 führt geradewegs nach Süden, parallel zur I-55 über Farmersville und Waggoner.


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    In Virden, Nilwood und schließlich in Carlinville entstehen jede Menge „Sonntagsfotos“ mit keinen Menschen drauf. Wie auch? Ist ja keiner zu sehen. Die Städtchen liegen wie ausgestorben da in ihrer sonntäglichen Ruhe. Das schöne Nachmittagslicht kommt aber wie gerufen. Carlinvilles Prachtstück ist das Court House, das sich im herbstlichen Look besonders gut macht.


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    Weiter geht’s durch das ländliche Illinois in den Sonnenuntergang. Auf einigen Feldern wird gearbeitet.


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    Die Sonne ist schon untergegangen, als wir Litchfield erreichen. Ein kurzer Stopp am Autokino und am Route 66 Museum.


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    Einchecken im Best Western und dann erwartet uns ein Abendessen im Ariston, einem der wohl besten Restaurants an der Route 66. Wir werden nicht enttäuscht. Essen super, Bedienung und Service ebenfalls. Alle sind total nett. Und natürlich ein Foto.


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    „Remember where good food is served“.


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