Auf in den Süden - 1000 km durch Kärnten

  • Samstag 21.08. Rund um den Millstätter See


    sonnig 24°


    Für heute haben wir uns eine kurze Runde um den Millstätter See ausgesucht. Nach einem Ruhetag muss man langsam in Schwung kommen und Berge meiden, so der Plan. ;)

    Als Anfahrt nehmen wir nicht den direkten Weg über Villach und Spittal, die Strecke kennen wir ja zur genüge, zudem müssen wir ja noch zwei Burgruinen ohne Gegenlicht knipsen. Somit fahren wir über Burgruine Liebenfels


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    und Burgruine Glanegg.


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    Dort angekommen suche ich noch das Gut Mautbrücken und knipse das falsche unten an der Bundesstraße. Da es heute der Familie Zwilling gehört muss es der Hof unterhalb der Burg sein, wie ich beim Schreiben dieses Tages herausfinde.


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    Wir kommen bei der Weiterfahrt noch an Haus und Burg Dietrichstein vorbei, allerdings versteckt sich das vor neugierigen Blicken. X( Und den Weg querfeldein zur Burgruine lassen wir auch ausfallen, auch wenn man das dürfen tuen soll.


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    Die Burg wurde vermutlich schon im 9. Jh. durch Dietrich von Zeltschach errichtet, aber erst 1103 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt.

    Die Dietrichsteiner waren bis 1166 Ministerialen der Eppensteiner Herzöge von Kärnten. 1166 ging Burg und Umgebung an das Hochstift Bamberg. Die Burg war zur Sicherung des Marktes Feldkirchen und der Glanstraße errichtet worden.

    1335 wurde die Burg durch Margarethe Maultasch zerstört, die Tochter von Heinrich Herzog von Kärnten und Graf von Tirol und Görz, aber wieder bis 1370 neu aufgebaut. 1483 nach einer halbjährigen Belagerung von Pankraz von Dietrichstein an den Ungarnkönig Matthias Corvinus übergeben. Nach den Abzug der Ungarn 1491 wurde die Burg völlig geschleift.

    Um 1500 wurde am Fuß der Burg vermutlich durch Erweiterung eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes der Burg, ein kleines Schluss errichtet. Es folgten zahlreiche Besitzwechsel bis der Besitz 1838 wieder in den Besitz der Fürsten von Dietrichstein kam, die es 1840 im spätklassizistischen Stil umgestalteten.


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    Der nächste Ort ist Feldkirchen und dort stoppen wir kurz am ehemaligen Amtshof des Bistums Bamberg.

    1166 kam das Land um Feldkirchen durch Schenkung in den Besitz des Bistums Bamberg, Wohnturm als Verwaltungssitz wird allerdings erst 1422 urkundlich erwähnt.

    1434 wurde die Familie Ungnad mit dem Turm belehnt, die ihn wegen der Türkengefahr befestigten und ausbauten.

    1476 wurde der Ort Feldkirchen auch von den Türken eingenommen und niedergebrannt, die Burg blieb jedoch unversehrt.

    1759 kaufte Kaiserin Maria Theresia dem Bistum Bamberg alle Besitzungen in Kärnten ab. 1618 kam die Burg an die Familie Foregger, die sie weiter ausbauten. 1894 kaufte der Ziegeleibesitzer Johann und Franz Faleschini den Bau, die den Innenhof mit Arkaden ausstatteten.

    1947 kaufte die Cariatas den Amthof und bauten es zum Altersheim um. Seit 1984 gehört er der Stadt Feldkirchen.


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    Wir gehen einmal drumherum und fahren dann weiter. Nach einem Fotostopp bei Schloss Biberstein, welches seit 1662 der Familie Lodron gehört


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    kommen wir gegen 12:20 auf dem einem Parkplatz am Ostende des Millstätter Sees an. Parken ist gratis um 12:30 sind wir Abfahrt bereit.Wir fahren gegen den Uhrzeigersinn um den See, der am Nordufer immer als Radweg an der Straße entlang führt. Es gibt wahrlich bessere Fahrradrouten.


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    Wir schenken uns die Auffahrt zum Schloss Heroldeck :EEK:


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    Villa Streinitz


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    und fahren durch bis zum ehemaligen Kloster und Hochmeisterschloss in Millstatt.


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    Das Kloster wurde vermutlich um 1070 von den Benediktinern gegründet. 1469 aufgelöst und dem Orden der St.-Georgs-Ritter übertragen. Die Aufgabe des Ordens war der Kampf gegen die Türken. Nach dem Tod Kaiser Maximilians löste sich der Orden mehr und mehr auf und 1598 wurde das vermutlich leerstehende Kloster an die Jesuiten übergeben.

    1773 löste Kaiser Joseph II. das Kloster endgültig auf und das Stift kam in Staatsbesitz.

    Heute Hotel und Stiftsmuseum, die Klosterkirche ist die Pfarrkirche.


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    Der Heilige Geist? :EEK: ;)


    Die Radroute folgt weiter dem Radweg an der Straße und erst in Seeboden am Westende des Sees können wir endlich die Straße verlassen. Über Verkehrslose Nebenstraßen fahren wir hoch nach Burg Sommeregg, nicht gerade einen Augenweide.


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    Die Burg wurde 1187 erstmals urkundlich erwähnt. Als Dienstmannen und Burggrafen haben die Sommeregger im Auftrag der Grafen von Ortenburg die Burg erbaut.

    1275 wurde hier der Heiratsvertrag zwischen Graf Albert von Görz und der Gräfin Euphemia von Ortenburg-Hardegg unterzeichnet.

    Als 1418 die Ortenburger im Mannesstamm ausstarben, ging die Grundherrschaft an die Grafen von Cilli .

    1442 bekamen die Herren von Graben zu Sommeregg das Lehen.

    1456 ging die Grundherrschaft durch die Ermordung des letzten Grafen von Cilli an die Habsburger.

    1513 im Erbgang an die Tochter Rosina von Graben von Rain. Ihr Sohn verkaufte 1550 das Lehen an Christoph Khevenhüller zu Aichelberg.

    1626 verkauft an Hans Wittmann. 1651 wurden Burg und Herrschaft an Gräfin Katharina von Lodron verkauft.

    Seit 1992 gehört die Burg der Familie Rieger und ist Heimat eines Foltermuseums und Restaurants.


    Auch ohne Besuch des Museums kann man der Burg aufs Dach steigen und die Aussicht genießen.


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    Millstätter See


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    Wir haben ja das Bestreben das unsere Radrouten immer an einander anschließen und so fahren wir kurz zum Kaffeetrinken zum Schloss Porcia in Spittal an der Drau. Wir wählen die Strecke im Flusstal der Lieser, auf der B99. :rolleyes: Die hat keinen Radweg aber dafür eine Baustelle, was somit sehr Verkehrsberuhigt ist. ;) Wir sind faul und meiden den Weg zurück über den Berg und nehmen wieder die B99 um zum See zurück zu kommen.


    Bis lang war die Strecke ja flach aber nicht sehr erbaulich. Der weitere Verlauf am "Südufer" des Sees ist dann noch weniger erbaulich. Die anderen Radfahrer auf der Strecke sind über das ständige rauf und runter, auf und nieder des Weges auch nicht begeistert und stöhnen alle so vor sich hin. Wir sind faul und stellen den Motor auf Stufe 4. Öde ist es dennoch, denn vom See sieht man in der Regel außer am Bootsanleger gegenüber von Millstatt


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    Kloster und Hochmeisterschloss


    und oberhalb des Bootsanlegers Laggerhof nichts.


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    Die Krönung des Tages ist dann ein Slovene der uns auf dem Radweg bei Charly's Sea Lounge in Ferndorf den Weg streitig machen will. Ich mache ihm aber keinen Platz, ich kann sehr lange stur bleiben und so muss rückwärts fahren. Um 18:15 sind wir wieder am Auto und die letzte Tour ist im "Kasten". 44 km sind es doch noch geworden.


    (der grüne Wanderweg ist für Sommer 2023 geplant) STRg+F5 drücken, wenn die Route nicht erscheint


    Durch den einen "Regentag" und unsere Faulheit von gestern fielen ja zwei Strecke aus, aber knapp 800 km mit 13.790 Höhenmetern mit 108 Burgen und Schlössern ;te: sind es doch noch geworden. :EEK:



    Unsere Henkersmahlzeit nehmen wir dann wieder bei Pizzeria Sterba zu uns und um 20:15 sind wir wieder in unserer Pension. Morgen ist dann leider der Abreisetag .

  • Sonntag 22.08. Wasser von oben in vielerlei Form



    sonnig 24° in Kärnten


    Um kurz vor 9 Uhr ist alles gepackt und wir verabschieden uns. An statt nach Hause fahren wir schnurstracks zu der Seeeinstiegsstelle am Techechelsberg. Dort kommt man mit dem Auto hin und Frau schwimmt die letzte große Runde im Wörthersee. Als sie wieder trocken an Bord ist, wenden wir und fahren auf die Tauernautobahn. Bei der Ausfahrt Gmünd biegen wir ab und fahren noch einmal ins Maltatal. Ziel sind die drei Gößfälle die sich in einer Granitschlucht zu Tal stürzen. Vom Parkplatz aus erreicht man den ersten Fall schon nach wenigen Minuten.


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    Erinnert mich ein wenig an den unteren Teil des Lower Calf Creek Fall. Bis hier kommt man noch mit Kinderwagen und Rolli.


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    Von hier geht es dann über ein Pfad über Stock und Stein oberhalb des Bachs weiter. An einer Stelle wird dann der Blick auf die andere Talseite frei und man bekommt den Fallbachfall zu Gesicht, mit 220 m der höchste Wasserfall Kärntens.


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    Dann kündigt sich bereits der 2. Wasserfall an.


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    Dort versucht sich eine Kindergruppe im Wasserfallklettern, also weiter zu Fall Nr. 3, einer Cascade von Fällen.


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    Über eine Holzhängebrücke kommt zu einer Aussichtsplattform. An der Straßenbrücke drehen wir um und gehen den gleichen Weg zurück. Auf dem Rückweg haben wir dann die 2. Gößfälle für uns alleine.


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    Nach 45 Minuten sind wir wieder am Auto. Angegeben sind die 2 km mit 1,5 - 2 Stunden. Dabei haben wir uns nicht sonderlich beeilt. :nw:

    Wir drehen hier wieder um und fahren wieder in Gmünd auf die Tauernautobahn wo wir uns im Katschbergtunnel von Kärnten verabschieden. Als wir auf der anderen Seite angekommen landen wir mitten in den "4. Gößfällen", es schüttet von oben, was sich auch nach der Durchfahrt des Tauerntunnels nicht ändert. Immerhin ist der Verkehr auch flüssig. Auf Grund der Staumeldung fahren wir nicht über die A8 Richtung München, sondern ab Salzburg über Land zum McDonalds nach Braunau am Inn. Wo wir schon hier knipsen wir noch den Stadttorturm


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    und die leer stehende unter Denkmalschutz stehende ehemalige Stadtbücherei. Um zur Herzogsburg zu gelangen müsste man Laufen und so fahren wir weiter und erreichen östlich von Regensburg die A3.

    Da wir nicht alleine unterwegs sind, ziehen sich die restlichen 530 km wie Kaugummi aber nach 7,5 Stunden erreichen wir dann kurz nach Mitternacht unser zu Haus.


    Bis zum nächsten Mal :wink4:

  • Sehr schick, die „ollen Kästen“ (nicht! böse gemeint). Auch die Natur und das Wetter: Ein Träumchen :clab: =)

    Ja Wetter war akzeptabel. ;)

    Gebrauchtimmobilien

    :gg:

    oder wie mein Zweitgeborener sagen würde: akzeptables Erbgut

    :thumbup: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:

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