Heia Safari – einmal quer durch Südafrika (November 2019)

  • Sehr schöne Tierfotos sind dir da gelungen. :clab::clab:

    Schön, dass dir auch die kleinen Tiere gefallen. Die Großen kommen ja erst mit dem Krüger Nationalpark.

    Eure Punkte sind wir auch abgefahren, nur leider hatten wir sehr schlechtes Wetter und konnten z.B. am Window nichts sehen. An den Potholes kam die Sonne etwas heraus.

    Alle anderen Wasserfälle dort in der Gegend haben wir nur im Regen gesehen .

    Die Panoramaroute zeigt je nach Jahreszeit sehr unterschiedliche Gesichter.

    1994 war ich im Winter (August) dort - klares, trockenes und sonniges Wetter mit toller Fernsicht, aber ziemlich trockenen Flüssen und keine Insekten und Blumen.

    1996 war es dann Sommer (März) - Regen aber warm und damit wenig Sicht, aber gewaltige Wasserfälle und ohne Ende Schmetterlinge und große Heuschrecken.

    Dieses Mal war es der Frühling, der von beidem etwas zu bieten hatte. Nur die Wasserfälle waren noch ziemlich schwach.

    Leider gab es auch immer wieder kleinere Wiesenbrände, so dass in einigen Ecken - wie den 3 Rondavells - der Rauch in der Luft hing.


    ein großer Vorteil - aufdringliche Verkäufer sind mir ein Greul, da schaue ich lieber, dass ich schnell weiterkomme, selbst wenn ich eigentlich an den Waren interessiert wäre.

    Ich habe das von Südafrika und Mosambik aber auch so in Erinnerung, wie du es beschreibst

    Geht mir genauso - aufdringliche Verkäufer und ich bin weg. :schweg;

    Entsprechend viele Souvenirs hatten wir nach der Reise aufgesammelt.

  • Sonntag 27.10.2019 – Krüger Nationalpark – Rund um Mopani


    Die ganze Nacht hatte es durchgeregnet, teilweise mit kräftigen Gewittern. Am nächsten Morgen schien aber wieder die Sonne.


    Der Aufwärmtag an der Panoramaroute lag hinter uns. Nun sollte es zum Krüger Nationalpark gehen. Auch diesen Morgen versuchte ich einige Vögel im Garten des Guesthouses zu knipsen. Bei einem Pärchen Kapstelzen (Motacilla capensis), engl. Cape wagtail hatte ich Glück. Die beiden ließen sich nicht von meiner Kamera stören.


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    Kapstelzen begleiteten uns wahrend der ganzen Reise, also eine weitere Standardart in Südafrika.

    Nach einem Stopp beim Geldautomaten ging es über die Panoramaroute und den Abel Erasmus-Pass hinunter ins Lowveld. Wir waren fast alleine unterwegs. Kein Wunder ab 10:00 Uhr wurde in Japan das Endspiel der Rugby-WM angepfiffen und die Springboks hatten es ins Endspiel geschafft. Am Ende hatte Südafrika die Engländer geschlagen und durfte sich zum zweiten Mal als Rugby-Weltmeister fühlen. Wir führen aber durch die Mittagshitze Richtung Pharlaborwa, wo sich eins der Eingangstore zum Krüger Park befindet.


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    Die Nebenstraßen waren deutlich schlechter als die großen Nationalstraßen, so dass wir auf Schlaglöcher aufpassen mussten.


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    Mittags hatten wir das Phalaborwa Gate erreicht. Auch hier war fast nichts los. Zwei Ranger bewachten die Zufahrt und verwiesen uns an das Office. Da wir mehrere Tage im Park bleiben wollten, mussten wir uns registrieren. Es hieß Formulare ausfüllen, obwohl die Daten bei den Reservierungen der Unterkünfte bereits alle erfasst worden waren. Egal nach dem Erhalt eines Permits konnten wir in den Park fahren.


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    Im Krüger Nationalpark muss für jeden Tag eine Conservation Fee gezahlt werden. Nach 6 Tagen hat man den Preis einer Jahreskarte, der Wild Card, heraus. Wir hatten die Wild Card bereits online gekauft und die Bestätigung in der Hand, die bei jeder Gelegenheit gegengelesen und notiert wurde. Die eigentliche kleine Plastik-“Wild Card“ erreichte uns dann per Post nach dem Urlaub. Sie ist wohl eher als Souvenir gedacht. Der Preis hielt sich mit 274€ für zwei Erwachsene in Grenzen. Südafrikaner zahlen nur die Hälfte, was bei dem Lohngefälle nur fair ist.


    Wir fragten uns nun, was wohl das erste Tier im Nationalpark sein sollte, das unseren Weg kreuzt. Die Tipps Zebra (meine Frau) und Giraffe (mein Tipp) waren beide falsch. Erst sahen wir mal für 20 Minuten überhaupt kein Tier – nur verdorrten Mopanebusch.


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    Dann stand tatsächlich ein Impala neben der Straße.


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    Es gab also doch größere Lebewesen im Krügerpark. An Impalas die häufigste Art hatte ich beim Tipp nicht gedacht.

    Kurz vor dem Abzweig Richtung Norden zum Mopani Restcamp führte rechts ein Abzweig zum Sable Dam mit einem Hide.


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    Wer genug Mut hatte, konnte sein Auto verlassen und zum eingezäunten Hide mitten in der Wildnis gehen.


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    Zu sehen gab es in der Mittagshitze – nichts.


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    Der Start gestaltete sich also ziemlich enttäuschend. Auf der H16 ging es dann Richtung Mopani. Die Landschaft blieb dürr und die Tiere versteckt.


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    Nach einer weiteren Stunde Fahrt (also ca. 45 km) sahen wir dann tatsächlich dunkle Schatten zwischen den Büschen. Jubel - endlich hatten wir etwas entdeckt. Die kleine Herde Kaffernbüffel war zwar kaum zu erkennen, aber immerhin Mitglied der legendären Big5.

    Danach ging es wieder eine halbe Stunde durch ausgetrocknete Landschaft bis uns das zweite Großtier über den Weg lief – eine Kap-Giraffe (Giraffa camelopardalis giraffa).


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    Diese Situationen hatten wir noch häufiger. Man schaute Kilometer für Kilometer in die Landschaft ohne etwas zu entdecken und dann laufen einem die attraktivsten Tiere direkt vor das Auto. Im Gebüsch war die junge Giraffe dann nur noch schwer zu entdecken.


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    Die restliche 3/4 Stunde fuhren wir ohne weitere Sichtungen durch zum Mopani Restcamp, wo wir ein Rondavel für einen Nacht reserviert hatten.


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    Im Office wurden wir freundlich begrüßt und registriert. Auf die Frage ob wir etwas Interessantes auf der langen Strecke vom Gate gesehen hätten, konnten wir nur antworten „nothing special“. Großes Erstaunen „You didn't see the lions?“. Nee die hatten wir übersehen, obwohl sie auf unserem Weg in der Nähe der Straße lagen.


    Das Mopani Restcamp hatte 4 Wochen vor unserem Abflug noch erhebliche Leerstände, so dass noch eine kurzfristige Buchung eines Rondavels möglich war. Wir bekamen die Nummer 96 in der Nähe des Schwimmbads zugewiesen. Die Lage der Hütte war sehr idyllisch und blickgeschützt.


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    Auf der Rückseite lag die Veranda mit Tisch und dem obligatorischen Grill. Den Kühlschrank sollten wir mit der Tür zur Wand drehen, so dass die Meerkatzen und Paviane ihn nicht öffnen können. Affensicherheit auf afrikanisch.


    Nach dem Abladen des Gepäcks und einer kurzen Inspektion des Zimmers auf unerwünschte Mitbewohner (keine gefunden – das Zimmer war clean) machten wir uns auf eine kleine Runde durchs Restcamp. Das erste Ziel war das Restaurant mit dem Parkshop. Auf dem Weg entdeckte ich bereits eine Vogelart , die ich zuvor noch nie gesehen hatte.


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    Es handelt sich um einen Dorn-Tschagra (Tchagra australis), engl. brown-crowned tchagra. Er gehört zu den Würgern, die in Deutschland durch die Neuntöter vertreten sind. Insgesamt gibt es 4 Tschagra-Arten in Afrika, von denen 2 im Krügerpark vorkommen.


    Die graubraune Kappe wies dieses Exemplar eindeutig als den häufigen Dorn-Tschagra aus. Sein Verwandter sieht fast genauso aus, nur mit schwarzer Kappe.


    Das Restaurant hatte einen riesigen überdachten Terrassenbereich ohne Sicht auf den Pioneer Dam und einen sehr kleinen Bereich mit Sicht. Da haben die Architekten geschlafen. Auf dem Bild der Bereich ohne Sicht. ;)


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    Bei der Gebäudeüberwachung war man auch nicht sehr helle. Ein halbes Jahr zuvor war die Aussichtsterrasse vor dem Restaurant eingebrochen. Leider wurden auch 14 Besucher bei dem Unfall verletzt. An eine Reparatur hatte bis zum November noch niemand gedacht. Der Bereich war mit Flatterband abgesperrt.


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    Eine zweite Aussichtsterrasse war aber unversehrt.


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    Wir schauten uns zuerst die Kopjies an, wo wir einen guten Blick auf den Stausee Pioneer Dam hatten.


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    Flusspferde konnten wir hören aber leider nicht sehen. Auf der anderen Seite des Sees traf eine kleine Elefantenfamilie ein. Durch das Gegenlicht musste ich das Bild ziemlich pimpen ohne dass es gut geworden ist. Trotzdem hatten wir die nächste Art der Big5im Kasten.


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    Im Restcamp gibt es einen Lehrpfad, der beim Restaurant beginnt und entlang des Pioneer Dams führt.


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    Auf dem Weg zum Ufer raschelte es im Laub. Zwei Natal-Frankoline (Pternistis natalensis) suchten geräuschvoll nach Futter. Diese „Hühner“ sollten uns im Krügerpark regelmäßig über den Weg laufen. Im Mopani Restcamp waren sie aber am wenigsten scheu.


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    Zum Wasser hin war das Camp mit einem massiven unter Strom gesetzten Zaun abgesichert - Zoo einmal anders rum mit eingezäunten Besuchern.


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    Auf der anderen Seite des Zauns gab es ordentlich Tiere zu sehen. Zuerst fiel die Gruppe Nilgänse (Alopochen aegyptiacus) ins Auge. Hier waren sie wie am Main die dominante Wasservogelart allerdings deutlich scheuer als in Deutschland.


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    Die Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata) hätte ich neben den vielen Nilgänsen fast übersehen.


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    Am schlammigen Ende des Sees hatten sich diverse andere Tiere angesammelt. Der afrikanische Marabu (Leptoptilos crumeniferus) sollte die einzige Sichtung der Art während der Reise bleiben. Aasfresser haben es neuerdings schwer in den Nationalparks.


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    Der elegante Kudubock nebenan war eher etwas für meine Frau.


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    Die kleineren Begleiter des Kudus stelle ich später noch mit besseren Fotos vor. Ein Bild der Elefanten möchte ich aber noch zeigen, da die Gruppe sich mittlerweile an den frischen Blättern der Mopanebäume sättigte.


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    Auf dem Rückweg zur Hütte sahen wir noch eine kleine Gruppe grey go-away birds. Auf deutsch sind es graue Lärmvögel (Corythaixoides concolor). Sie waren mit ihren lauten Rufen nicht zu überhören.


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    Vor unserer Hütte sonnte sich das letzte Tier unseres kleinen Spaziergangs, ein Regenbogenskink (Trachylepis margaritifer). Die Streifen tragen nur die Weibchen. Die Männchen sind bräunlicher. Sie haben aber den gleichen bauen Schwanz.


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    Der 45minütige Spaziergang hatte mehr Tiere zu bieten wie die 3 Stunden Autofahrt zuvor. Es geht voran.


    Um 16:30 wurde es dann Zeit für die abendliche Ausfahrt, da es langsam kühler wurde und die Löwen auch noch auf uns warteten. Wir hatten Zeit bis 18:00 Uhr, da dann die Tore des Camps für die Nacht geschlossen werden.


    Die ersten Kilometer bis zur Hauptstraße H1-6 fanden wir keine Tiere – nur Büsche. Auf der linken Seite sahen wir dann zwischen den Mopane-Büschen die ersten Antilopen. Sie waren aber so gut verdeckt, dass wir keine Fotos gemacht haben.


    Die nächste Straße auf der linken Seite war die S49, die für eine hohe Wilddichte bekannt ist. Leider hatte sie ein ausgeprägtes Waschbrett ausgebildet, so dass die Fahrt mit 30 kmh kein Vergnügen war. Nach 1 km sahen wir dann auch das erste Tier ohne Sichtbehinderung, ein südliches Streifengnu (Connochaetes taurinus taurinus).


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    Mit unserer Ankunft trollte sich das Gnu langsam in die Büsche und bot uns so einen schönen Anblick.


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    Trotz Protesten meiner Frau führen wir noch etwas die Gravel Road entlang und scheuchten eine Riesentrappe und Strauße auf. Leider waren beide Arten mitten zwischen den Büschen versteckt.

    Ein südlicher Rotschnabeltoko (Tockus erythrorhynchus rufirostris) STß dafür direkt neben der Straße und flog auch nicht sofort davon als wir hielten. Dies ist die kleinste Toko-Art im Krügerpark. Ich fand es sind auch die schönsten und die am häufigsten zu sehenden Tokos.


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    Impalas gab es natürlich wie überall zu sehen.


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    Nach 2 km auf der S49 hatten wir genug von dem Gerüttel und fuhren zurück zur geteerten Hauptstraße. Dort führen kleine Seitenschleifen zu den bewaldeten Ufern des Tsende Rivers. Die Sicht auf das meist trockene Flussbett ist leider nicht so toll, obwohl sich dort einige Elefanten- und Büffelherden aufhielten.


    In einer der Schleifen fanden wir einen jungen Milchuhu (Bubo lacteus) direkt neben dem Weg. Er drückte sich an einen Baum und wirkte noch ziemlich immobil.


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    Er sah sehr niedlich aus.


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    Wir fragten uns aber ob, er die folgende Nacht überlebt hat. An der Hauptstraße fanden wir nämlich kaum 400 Meter entfernt unsere ersten Raubtiere. Eine Tüpfelhyäne lief entlang der Straße.


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    Schnell auf die Bremse gestiegen und den Rückwärtsgang eingelegt. Direkt neben der Straße lagen zwei Hyänen und warteten auf die Dämmerung. Diesmal waren wir das erste Auto an der Sichtung, so dass wir die beste Position direkt neben den Hyänen einnehmen konnten. Meine Frau durfte an die Kamera, da es ihre Seite war, wo die Hyänen lagerten.


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    Die kleinere der beiden hatte dann genug gekuschelt und verdrückte sich auf die andere Straßenseite, was mit einem Kamerawechsel verbunden war.


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    Die Abendsonne schien nun auch direkt auf die Hyäne.


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    Da hatte sich die Abendtour bereits gelohnt und wir konnten uns langsam Richtung Camp zurückbegeben, da die Zeit fortschritt. Am Abzweig zum Camp standen mehrere Autos. Grund genug nochmal zu stoppen und genauer zu schauen, was dort zu finden ist. Die Insassen schauten alle in Richtung eines Buschs.


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    Könnt ihr sie auch erkennen?

    Da waren sie – die Löwen an denen wir bereits 2x vorbei gefahren waren, ohne sie zu entdecken. Vor dem Busch ruhten 5 Löwinnen.


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    Mit dem Sonnenuntergang kam auch langsam Bewegung in die Gruppe.


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    Das wurde richtig gut - nicht nur Löwen sondern Löwen in Bewegung. :SCHAU: Wir konnten unser Glück kaum fassen.


    Die Zeit drängte leider, so dass wir uns Richtung Gate aufmachten. 200 Meter vor dem Camp hielten wir nochmal kurz, da eine weitere neue Tierart neben der Straße im Gebüsch stand - Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus). Eine Mutter führte ihr Junges in die Nacht.


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    Das Junge stellte sich sogar an eine Stelle ohne, dass Büsche im Weg waren.


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    Wasserböcke werden nur im Notfall von Löwen gejagt, da ihr Fleisch anscheinend ziemlich schlecht schmeckt und da die leicht öligen Fellhaare sich in Nase und Lunge festsetzen und zum Ersticken der Löwen führen können. Kaffernbüffel sind eher der Geschmack der großen Katzen.


    Für uns war es ein wunderschöner Abschluss des Safaritages. Kurz vor sechs fuhren wir ins Restcamp und machten uns auf den Weg zum Restaurant, um mit Sicht auf den Pioneer Dam ein Steak zum Abschluss des Abends zu essen.


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    Da nur noch 2 Plätze an einem 4er-Tisch frei waren, setzten wir uns zu einem holländischen Paar in unserem Alter. Es wurde in lustiger Abend mit einigen Lagerbieren. Die beiden Frauen entdeckten sehr schnell, dass sie beide ziemliche Angst vor Moskitos und Malaria hatten. Die Beiden, gut eingenebelt in NoBite-Spray, zogen sich die Kapuzen ihrer mückensicheren Pullis über den Kopf und warteten auf das Ungemach in der Dämmerung. Die Malarone-Tabletten zur Prophylaxe wurden nach dem Essen verteilt, so dass Malaria keine Chance bekam.

    Sie wunderten sich nur über alle anderen, die in kurzen Hosen und Hemden auf der Terrasse STßen und ihr Bierchen tranken. Die Kommentare der Männer, dass es in der Trockenzeit keine Moskitos gibt, konnten die beiden gut ignorieren. Es dauerte noch einige Tage bis sich meine Frau entspannen konnte, da wir nirgendwo Moskitos feststellen konnten.




    Fazit – der erste Safaritag begann unspektakulär und steigerte sich je länger der Tag dauerte.


    Strecke im Auto 299 km

    Strecke zu Fuß 5,2 km

    Unterkunft Mopani Restcamp, Bungalow 96, Krüger National Park für 81€ (1303 Rand) online bei SANParks gebucht


    Tiere Hyänen und Löwen als Höhepunk

    neu gesichtet wurden 8 Säuger, 9 Vögel, 1 Reptil und keine sonstigen Arten (9/14/5/3) = 31

    • Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta)
    • Transvaal-Löwe (Panthera leo krugeri) – BIG 5
    • Südafrikanischer Elefant (Loxodonta africana africana) – BIG 5
    • Kap-Giraffe (Giraffa camelopardalis giraffa)
    • Impala (Aepyceros melampus)
    • Südliches Streifengnu (Connochaetes taurinus taurinus)
    • Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus)
    • Zambesi-Großkudu (Strepsiceros zambesiensis)
    • Nilgans (Alopochen aegyptiacus)
    • Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata)
    • Afrikanischer Marabu (Leptoptilos crumeniferus)
    • Milchuhu (Bubo lacteus)
    • Grauer Lärmvogel (Corythaixoides concolor)
    • Südlicher Rotschnabeltoko (Tockus erythrorhynchus rufirostris)
    • Kapstelze (Motacilla capensis)
    • Dorn-Tschagra (Tchagra australis)
    • Natal-Frankolin (Pternistis natalensis)
    • Regenbogenskink (Trachylepis margaritifer)
  • Ich steige auch noch zu. :wink4:Die Kapregion fand ich ja fantastisch und ich würde auch gerne mal eine solche Reise machen, aber der Sicherheitsaspekt hält mich immer etwas ab.


    Die Tiere würde ich auch gerne mal so vor der Kamera haben. ;;NiCKi;:Ist doch schon eine nette Ausbeute.

  • Erst sahen wir mal für 20 Minuten überhaupt kein Tier – nur verdorrten Mopanebusch.

    So kenne ich das auch von einem Besuch - auch dass man da noch für ein Impala angehalten hat :gg:

    Großes Erstaunen „You didn't see the lions?“. Nee die hatten wir übersehen, obwohl sie auf unserem Weg in der Nähe der Straße lagen.

    ups :gg:. Da braucht man aber auch irgendwie ein geübtes Auge.


    Und später habt ihr ja doch noch so einiges zu sehen bekommen - sogar die Löwen =)

  • Ich steige auch noch zu. :wink4:

    Hi Betty - freut mich, dass du zusteigst. Dann viel Spaß bei der Reise durch dieses wunderbare Land.

    Die Kapregion fand ich ja fantastisch und ich würde auch gerne mal eine solche Reise machen, aber der Sicherheitsaspekt hält mich immer etwas ab.

    Wenn du nur den Krügerpark besuchen willst, gibt es eine sehr sichere Variante:

    - Flug über Jo'burg nach Phalaborwa oder Skukuza; die Flughäfen liegen nur einige Kilometer von der Nationalpark-Gates entfernt.

    Mietwagen kann man an beiden Flughäfen übernehmen. In den Nationalparks ist Sicherheit kein Problem. Das Gebiet ist quasi doppelt eingezäunt. Das größte Risiko ist die Malaria, die aber in der Trockenzeit mangels Mücken ebenfalls unwahrscheinlich ist. Die Unterkünfte sind nach meinen Erfahrungen einfach aber sauber. Wenn du es luxuriöser magst, gibt es private Camps im Nationalpark als auch vor dem Nationalpark. Dort sind dann auch Speisen und Ausflüge inklusive und die Unterkünfte haben ein ganz anderes Niveau. Die Preise liegen aber auch in ganz anderen Sphären. Mit dieser Variante hast du ein sicheres Paket.


    Wobei ich sagen muss, dass ich mich während der ganzen Reise nur einmal wirklich unsicher gefühlt habe - in der Kapstädter Innenstadt, davon aber zu gegebener Zeit mehr. Die Leute in ST sind total freundlich und herzlich - und das nicht nur im Service sondern auch im Alttag also auf Augenhöhe mit den europäischen Touristen. Die großen sozialen Unterschiede sollte man nicht ignorieren. Sie führen auch immer wieder zu aufgebrochenen Autos. Mittlerweile gibt es aber auch einen schwarzen Mittelstand, dem wir überall auf der Reise - insbesondere in den Restaurants und Ausflugszielen - begegnet sind.


    Da braucht man aber auch irgendwie ein geübtes Auge.


    Und später habt ihr ja doch noch so einiges zu sehen bekommen - sogar die Löwen

    Nach unserer Erfahrung ist die Mittagszeit zwischen 11:00 und 15:00 Uhr für Tierbeobachtungen schwierig. Die Huftiere ziehen sich zum Wiederkäuen in ein Versteck im Schatten zurück. Alle anderen insbesondere die Raubtiere halten Mittagsschlaf. Es wird einfach viel zu heiß.

    Die tollsten Sichtungen sind uns häufig direkt auf der Straße entgegengekommen. Davon aber mehr bei den Fotos der nächsten Tage.

  • Den nächsten Tag teile ich in mehrere Teile, da so viel passiert ist. Es war der heißeste Tag der Reise mit bis zu 40°C, aber auch der Tag mit den meisten Tieren.

    Montag 28.10.2019 – Krüger Nationalpark – Fahrt in den Norden über Shingwedzi (1.Teil)


    Früh ins Bett gegangen und mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewacht während meine Liebste noch schlief. Da konnte ich auch einen kleinen Spaziergang durchs Camp machen. Ich hoffte auf viele Vogelbilder. Bereits auf dem großen Parkplatz im Zentrum des Camps lief ich einem besonders scheuen Vogel über den Weg. Es handelt sich um einen Weißkehlrötel (Cossypha humeralis) oder auf englisch white throaded robin-chat.


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    Irgendwie waren alle Rötel-Arten sehr scheu. Kaum dass ich sie entdeckt hatte und die Kamera hob, waren sie auch wieder verschwunden. Dieser war wohl noch nicht ganz wach. Viel näher ließ er mich nicht ran.

    Das Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi) im Busch darüber ignorierte mich dafür weitgehend. Am Vortag waren noch alle Buschhörnchen im Null komma nix verschwunden.


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    Mein erstes Ziel waren die Aussichtsterrassen am Restaurant, weil ich hoffte einige neue Arten am Stausee zu entdecken. Die Ufer wurden aber nur von Nilgänsen, Wasserböcken und Impalas bevölkert.


    Am Zugang zu diesem Bereich lag ein kleiner Tümpel mit einer munteren Schar Webervögel. Zuvor lief mir aber ein Grautoko (Lophoceros nasutus epirhinus) über den Weg. Der rote Unterschnabel kennzeichnet ein Weibchen.


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    Ihr männliches Gegenstück mit komplett schwarzem Schnabel wartete in einem der Büsche in sicherer Entfernung. Er hatte keine Angst vor mir, so dass ich recht nahe an ihn heranschleichen konnte.


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    Über dem Tümpel werkelten mehrere Cabanisweber (Ploceus intermedius cabanisii) an ihren Nestern. Am Vortag war es ihnen anscheinend zu warm, um die anstrengende Arbeit zu erledigen. Sie STßen damals in einer Palme und waren nur zu hören. Jetzt präsentierten sie sich ohne Scheu. Gut, dass sie Besucher gewohnt sind.


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    Balanceakt


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    Probesitzen


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    Am Boden suchten einige Palmtauben (Spilopelia senegalensis) nach ihrem Frühstück.


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    Falls jetzt der Eindruck entsteht das Restcamp war ein einziger Vogelpark, trügt der Eindruck. Meistens sah ich nur die Mopanebüsche des Camps ohne dass sich groß etwas bewegte. Mein nächstes Ziel war der große Baobabbaum am Eingang des Camps. Auf dem Weg dorthin hob sich langsam die Sonne über den Horizont.


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    Der Baobab wurde auch schön angeleuchtet.


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    Die Höhle der Schleiereule ist gut zu erkenne. Nur die Schleiereule ließ sich nicht blicken. Dafür war in den Büschen drumherum Vogelleben. Ein grauer Lärmvogel (Corythaixoides concolor) machte seinem Namen alle Ehre.


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    Nebenan STß ein ruhiger Vertreter der Würger-Familie, ein Brubru-Würger (Nilaus afer).


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    Das letzte Ziel war das Tor zum Restcamp, dass bereits seit einer Stunde geöffnet war. In den Büschen drumherum hörte ich einen ganzen Schwarm Prachtfinken.


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    Letztendlich gelang es mir nur einen weiblichen Rosenamarant (Lagonosticta rhodopareia), engl. Jameson's firefinch, zu fotografieren. Die rotgefärbten Männchen hatten sich blitzschnell ins Unterholz verzogen.


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    Prachtfinken, insbesondere die Männchen, blieben auch an den Folgetagen eine Herausforderung. Meistens sah ich sie nur von hinten. Gut dass die Mopane-Bäume nicht abhauen können. An den Büschen rund um die Rezeption hatten die ersten Büsche bereits ihre typischen Blätter gebildet. An der Lungenform kann man die Blätter gut identifizieren.


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    Auf dem Rückweg zum Bungalow flog mir nur noch eine Grabwespe mit leuchtend blauen Flügeln über den Weg. Sie war so lang wie 2 Fingerglieder. Im Flug hängen die langen Hinterbeine herunter, so dass sie sofort ins Auge fällt.


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    Nach einer Stunde war ich zurück am Bungalow, wo mich meine Frau schon erwartete. Wir konnten mit der Morgensafari in der Umgebung starten. Mit 8 neuen Arten hatte der Tag gut begonnen.


    Mopani Morning Drive


    Der Plan für den Morgen sah vor, zuerst eine Fahrt über einen Teil des Shongolobo Loops, die S142, zu fahren. Zum Frühstück um 9 sollte es auf die Terrasse am Pioneer Dams gehen, um danach die Hütte zu räumen und in den Norden des Krügerparks zu fahren. Da meine Frau bereits fertig für den Morning Drive war, konnte es bei schönstem Fotolicht losgehen.

    Wo die Löwen zu finden waren, wussten wir ja bereits vom Vorabend. Das Rudel hatte die Straßenseite gewechselt und ruhte immer noch, wie es sich für Löwen gehört.


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    Wir fuhren zügig weiter und bogen in die S142, eine unbefestigten Straße, ab. Nach einigen Hundert Metern erreichten wir den Tsende River. Die Flussdurchquerrung staut den Fluss leicht auf, so dass wir einen flachen See mit sehr vielfältigem Vogelleben sahen.


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    Unser erstes Ziel war eigentlich der Hide im Hintergrund. Da ein Graureiher (Ardea cinerea) im Vordergrund stand, sahen wir uns etwas genauer um.

    Als nächstes entdeckten wir einen Wintergast aus dem hohen Norden, einen Grünschenkel (Tringa nebularia). Bei uns konnte ich Grünschenkel noch nie entdecken. Da musste ich erst der Vogelzugroute hinterher fliegen …


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    Etwas besser getarnt waren die Triele am Ufer. Einer STß relativ weit vorne. Es gibt 2 recht ähnliche Arten von Trielen im Park. Der helle Streifen auf dem Flügel weisen ihn als Wellentriel (Burhinus vermiculatus) aus.


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    Etwas weiter hinten landete ein Greifvogel, den wir noch gerade so mit dem 300er Tele „einfangen“ konnten. Gelber Schnabel und Größe lässt mich auf einen Schmarotzermilan (Milvus aegyptius parasitus), engl. yellow billed kite, schließen.


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    Die Wellentriele rund um den Milan habe ich erst auf den Fotos entdeckt. Am Fluss hatten wir die Vielzahl der gut getarnten Vögel übersehen.


    Nicht zu übersehen war dafür der Graufischer (Ceryle rudis), die häufigste Kingfischer-Art im Park.


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    Bei der Weiterfahrt fanden wir um die Ecke die größte Reiherart des Parks, einen Goliathreiher (Ardea goliath).


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    Das waren nun fast so viele Arten wie bei meinem gesamten Morgenspaziergang. Der Drive fing wirklich gut an. Den Bird Hide am Fluss ließen wir aus, da wir das Gefühl hatten die Vögel am Fluss bereits gesehen zu haben. Die Fahrt führte uns weiter zum Hide am Pioneer Dam. Die Konstruktion des Stegs war etwas seltsam, da sie nie im Wasser steht, da der Ablauf des Damms deutlich tiefer liegt.


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    Hier kann man aus dem Auto aussteigen und in einen überdachten Holzbau am Ufer gehen. Wir waren nun genau auf der anderen Seite des Sees.


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    Vögel sahen wir kaum. Ein Mangrovereiher (Butorides striata) landete in Fotoentfernung am Ufer. Das war es bereits.


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    Da sich nicht mehr tat, fuhren wir zurück auf die S142. Die Landschaft war öde, alles ausgetrocknet.


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    Das erste Tier am Fahrbahnrand war ein Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus). Nach Mutter und Kind hatten wir nun auch einen Bock im Kasten.


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    Der nächste Stopp galt einem Vogel direkt neben der Fahrbahn. Dort stackste ein Waffenkiebitz (Vanellus armatus) auf der Suche nach Insekten herum und ließ sich von unserem Auto nicht stören.


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    Die Landschaft war also doch nicht so leer wie sie auf den ersten Blick wirkte. Besonders gefreut habe ich mich über die Entdeckung eines Sharpe-Greisbocks (Raphicerus sharpei). Die Böckchen kann man gut an den groben Grannen im Fell von den vielen anderen Böckchenarten unterscheiden.


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    Die Steppenzebras waren viel einfacher zu entdecken.


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    Im Gebüsch flogen einige Bekannte aus Südeuropa herum, Bienenfresser (Merops apiaster).


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    Der Fahrt fehlte nun nur noch eine Großwildart. Nach 1,5 Stunden wendeten wir, um zurück zum Camp zu fahren. An einer Bachquerrung standen wir auf einmal mitten in einer Elefantenherde, die 10 Minuten zuvor noch gut verborgen war. Zuerst sahen wir nur einige vereinzelte Tiere.


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    Dann entdeckte ich ein Jungtier, dass mit seiner Mutter und einem Spielgefährten fast an der Straße im Dickicht stand. Eins meiner Lieblingsbilder der Reise entstand.


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    Während ich mit der Kamera hantierte, entdeckte meine Frau immer mehr Elefanten. Wir standen neben einer Herde von bestimmt 20 Tieren. Damit war es mit der Ruhe vorbei. Meine Frau bekam Angst und wollte so schnell wie möglich weiter, bevor die Muttertiere sich unser Auto vornehmen würden. Als auch noch ein Halbwüchsiger die Straße querte, wurde ich zum Weiterfahren bewegt.


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    Kaum dass er die Straße gekreuzt hatte, fuhren wir hinter ihm aus der Herde hinaus. Für uns war dies genug Abenteuer. Einen Stopp gab es nochmal am Tsende River. Siehe da, wir hatten bei der Hinfahrt ein Tier übersehen. Direkt an der Fahrbahn lag fast reglos ein junges 80 cm langes Nilkrokodil (Crocodylus niloticus).


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    Das es kein Fake war, sahen wir daran dass es das Maul schloss. 2 Tage später als wir hier nochmal vorbeikamen, lag das Krokodil noch immer an der gleichen Stelle – scheint sein Lieblingsplatz zu sein.

    Eine kleine Gruppe weiblicher großer Kudus beobachtete uns aus dem Uferdickicht. Diese Stelle war wirklich der Wahnsinn, fast wie in einem Zoo. ;)


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    Bei uns dränkte etwas die Zeit, weil wir noch frühstücken und unsere Hütte räumen mussten. Um 9:30 STßen wir bei Toast, Omelett und Cappuccino auf der Terrasse des Camp-Restaurants. Die Elefantenherde hatte auch das Ufer erreicht und sorgte für erhebliche Aufmerksamkeit bei den Gästen.


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    Aus der Entfernung waren wir viel entspannter als beim Morning Drive. Wie 300 Meter Luftlinie die Nerven beruhigen können.


    Eine letzte Neusichtung wartete noch vor unserem Rondavel auf uns, ein Braundrossling (Turdoides jardineii), engl. arrow-marked babbler,


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    Mit 21 neuen Arten hatten wir bereits die Anzahl der Sichtungen des Vortags übertroffen. Dabei hatte der Tag noch gar nicht richtig begonnen. Der Tag hatte aber viele weitere Überraschungen für uns parat. Mehr davon im nächsten Teil.

  • Sag mal, kennst du die ganzen Tiere beim Namen, wenn du sie fotografierst? Oder schlägst du sie anschließend nach?

    Ich meine, einen Elefanten und ein Krokodil erkenne ich auch :gg:. Aber die genauen Bezeichnungen/Unterarten?


    Tolle Bilder! Und wie du schon sagtest, fast wie im Zoo;;NiCKi;:. Nur ohne Abtrennungen und Gräben.

  • Wenn du nur den Krügerpark besuchen willst, gibt es eine sehr sichere Variante:

    - Flug über Jo'burg nach Phalaborwa oder Skukuza; die Flughäfen liegen nur einige Kilometer von der Nationalpark-Gates entfernt.

    Mietwagen kann man an beiden Flughäfen übernehmen.

    Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, würde ich das schon so machen, obwohl ich halt auch gerne ein bisschen mehr vom Land sehen würde. Ich bin jetzt nicht super ängstlich, bin ja schon in vielen Ländern allein unterwegs gewesen, aber als Frau allein ist das schon immer ein bisschen anders. Deshalb hadere ich immer noch mit mir.

    Das größte Risiko ist die Malaria, die aber in der Trockenzeit mangels Mücken ebenfalls unwahrscheinlich ist.

    Ich habe schon mal Prophylaxe genommen, damals sogar Lariam. Das kenne ich also. Die Mücken mögen mich halt auch ziemlich, aber ich die Chemie nicht so wirklich. Aber wenn es nicht anders geht, dann muss es eben sein.

    Die Unterkünfte sind nach meinen Erfahrungen einfach aber sauber. Wenn du es luxuriöser magst, gibt es private Camps im Nationalpark als auch vor dem Nationalpark. Dort sind dann auch Speisen und Ausflüge inklusive und die Unterkünfte haben ein ganz anderes Niveau. Die Preise liegen aber auch in ganz anderen Sphären. Mit dieser Variante hast du ein sicheres Paket.

    Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich habe noch immer was Passendes gefunden.

    Wobei ich sagen muss, dass ich mich während der ganzen Reise nur einmal wirklich unsicher gefühlt habe - in der Kapstädter Innenstadt,


    Mir wurde damals gesagt, ich solle dort möglichst nur zwischen 9 und 17 Uhr unterwegs sein. Daran habe ich mich gehalten und es war ok, aber das war 2006. Ansonsten war ich mit dem Hop on hop off unterwegs.

  • Sag mal, kennst du die ganzen Tiere beim Namen, wenn du sie fotografierst? Oder schlägst du sie anschließend nach?

    Ich meine, einen Elefanten und ein Krokodil erkenne ich auch :gg: . Aber die genauen Bezeichnungen/Unterarten?

    Ich mag es, wenn meine Fotos "ordentlich" beschriftet sind. Dazu gehören für mich auch die richtigen Arten und Unterarten.

    Da ich kein wandelndes Lexikon bin, verwende ich die üblichen Online-Referenzen wie Wikipedia (möglichst die Englische) oder Veröffentlichungen zu Aussehen und Verbreitungsgebiet der Arten. Gerade bei den Reptilien und Schmetterlingen ist das ein Geduldsspiel, da ich mich bei diesen Tieren nicht so gut auskenne. Bildsuche bei google ist auch ganz hilfreich, wenn man nur vage Anhaltspunkte für eine Bestimmung hat- so in der Art "könnte ein Skink sein; welche Arten gibt es denn in Kombination mit Kruger?".


    Sehr hilfreich war ein Guide aus dem Shop des Krügerparks, wo neben detaillierten Streckenplänen und Routenvorschlägen auch mehrere Seiten mit Bildern der Tierarten im Krüger angehängt waren. Für die über 200 Vogelarten ist dies schon mal eine gute Grundorientierung.


    Tolle Bilder! Und wie du schon sagtest, fast wie im Zoo ;;NiCKi;: . Nur ohne Abtrennungen und Gräben.

    In den afrikanischen Nationalparks ist man im Gegensatz zu Zoos selbst eingesperrt - entweder im Camp oder im Auto, also wie im Zoo mit Glas oder Zaun als Trennung. ;)


    Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich habe noch immer was Passendes gefunden.

    Im Krügerpark gibt es im Unterschied zu vielen US-Nationalparks leider nur die einfache Klasse in den staatlichen Camps (zum Preis von 70-100 € per Nacht) oder die Superluxusklasse ab 500€ pro Kopf und Nacht. Nur außerhalb des Nationalpark gibt es einige Mittelklasse-Lodges, die sich auch Leute leisten können, die für ihr Geld noch arbeiten müssen.

    Uns haben die Parkcamps gereicht, weil sie ordentlich eingerichtet und sauber waren. Manchmal war es etwas nervig, wenn man erstmal nach Steckdosen suchen muss und dann doch ein Elektrogerät ausstöpselt, um die eigene Dreierleiste anzuschließen. :rolleyes:

    Außerdem wer braucht im Urlaub schon WLAN...


    Bis jetzt ein super Tier-Ausbeute.

    Und das ist erst der Anfang

    Toll das Du so viel Vogelarten kennst

    wie gesagt, ich muss mir die auch alle erst raussuchen.


    Und mein Favorit bei den Bildern ist auch der Babyelefant

    Der ist echt niedlich. Kleine Tiere ziehen ja immer magisch an.

    Der Kleine war echt der Hammer. Er hatte auch noch einen Spielgefährten, der kaum größer war.

    Wenn da nur nicht 20 weitere Elefanten im Busch herumgelungert hätten, wäre es eine ganze Serie geworden. So mussten 2 Fotos ausreichen.

  • ich steige mal mit zu, denn Dein Bericht klingt gut und ich kann ein paar "Erinnerungsauffrischer" gebrauchen.

    Herzlich Willkommen bei der Tour mit den vielen Tieren. Gerade in den reisebeschränkten Zeiten tun Erinnerungsauffrischer gut. =)


    Gleich geht es dann mit einer Ladung "Safaritiere" weiter.

  • Montag 28.10.2019 – Krüger Nationalpark – Fahrt nach Norden


    Der Checkout in den Restcamps des Krügerparks geht recht schnell und unkompliziert. Klamotten in die Koffer, Koffer ins Auto und den Schlüssel in die Key Box am Gate eingeworfen. Danach begann unsere Fahrt in den Norden des Nationalparks. Unser Ziel war Punda Maria, das nördlichste und eins der altmodischsten Restcamps im Park.


    Natürlich schauten wir nochmal beim Löwenrudel am Abzweig zum Camp vorbei. Die Löwinnen lagen im Schatten unter einem Busch und chillten, wie sich das für Löwen am späten Vormittag gehört.


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    Auf der anderen Straßenseite tat sich aber etwas. Aus dem Dickicht trat eine Gruppe Sassaby-Leierantilopen (Damaliscus lunatus). Ein Sassaby machte sich auf direktem Weg zum Löwenrudel. Knapp 10 Meter vor dem Rudel blieb die Antilope stehen und fixierte die Raubtiere. Dabei schnaubte sie kräftig und stampfte mit den Hufen.


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    Die Löwen liegen unter dem Busch im Hintergrund. Nach einer Minute bekam sie Unterstützung von einer weiteren Leierantilope.


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    Nachdem die beiden klar gemacht hatten, dass sie alles im Blick haben und natürlich, auch dass sie die Schnelleren sind, zogen sie sich hoch erhobenen Hauptes zurück. Leierantilopen sind nach den Geparden die Art mit der höchsten Laufgeschwindigkeit.


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    Auf der anderen Straßenseite wartete der Rest der kleinen Gruppe.


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    Die Leierantilopen heißen in Südafrika Tsessebe. Sie gehören im Krügerpark zu den selteneren Antilopen. Ihr Bestand liegt bei ca. 220 Tieren mit leicht steigender Tendenz. Das Gebiet rund um Mopani gilt als die beste Gegend, um die Leierantilopen zu entdecken.


    Für uns ging es nun aber erstmal weiter. Wir wollten ja noch einige Kilometer hinter uns bringen. Nach einer Minute hieß es aber wieder halten, da die nächsten Sassabies auf der Straße standen.


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    Im Hintergrund schleichte sich bereits die nächste Antilopenart über die Straße, zwei Elenantilopen (Taurotragus oryx oryx). Trotz ihrer Größe findet man Elenatilopen kaum einmal im Krügerpark. Sie halten sich bestens versteckt. Der geringe Bestand von 450 Tieren macht eine Entdeckung auch nicht einfacher. Leider verschwanden die beiden Elen schnell im Gebüsch, so dass mir nur noch ein Bild von hinten gelang.


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    Impalas und Steppenzebras waren deutlich fotofreundlicher unterwegs.


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    Im Krügerpark leben Burchell's Steppenzebra (Equus quagga burchellii). Der Kontrast der Streifen ist bei den einzelnen Zebras höchst unterschiedlich ausgeprägt. Wir sahen Zebras mit fast weißen Hinterbeinen und solche mit sehr dunkel ausgeprägten Streifen.


    Der Sonntag war unser Leierantilopen-Tag, da nach weiteren 10 Minuten Fahrt zwei Muttertiere mit ihren Jungen über die Straße liefen. Das zweite Duo konnte ich durch die Frontscheibe erwischen, wenn auch nicht scharf.


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    Einen Stopp legten wir noch ein, als wir einen einzelnen Kaffernbüffel-Bullen im Gebüsch sahen.


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    Direkt nebenan suchte unser erstes Warzenschwein (Phacochoerus africanus sundevallii) den Boden nach Fressbarem ab.


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    Dann folgte über eine Stunde Fahrt – bzw. 45 km - kein weiteres Tier mehr bis wir in die Region des Shingwedzi Rivers kamen. Die Temperatur war mittlerweile auf über 35°C gestiegen. Die großen dunklen Tiere hatten sich deshalb zu den letzten Pfützen im Flussbett zurückgezogen.


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    Für eine Elefantenfamilie blieben wir natürlich stehen und holten das Tele raus. Leider habe ich im grellen Mittagslicht Probleme beim sauberen Belichten gehabt. Die Farben und Kontraste habe ich auch in der Nachbearbeitung nicht mehr richtig korrigieren können. Den kräftigen Elefantenbullen mit den vielen Jungtieren möchte euch aber nicht vorenthalten.


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    Nebenan kühlte sich eine Herde Kaffernbüffel im Wasser ab.


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    Auf der weiteren Fahrt liefen weitere Zebras über die Straße


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    bevor es Richtung Restcamp Shingwedzi rechts ab ging. Die geteerte Straße zum Restcamp ist ein weiterer hervorragender Spot, da im Flusstal auch in der Trockenzeit Wasserreste stehen geblieben waren. Die Tiere hatten kaum Scheu. Die Impalas standen direkt an der Straße im Schatten der Uferbäume.


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    Im Hintergrund zog eine große Elefantenherde das Tal hinauf.


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    Noch spannender fand ich aber die Impalas im Vordergrund, da sie interessante Fahrgäste auf dem Rücken transportierten. Die Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus) litten unter der Hitze und hechelten mit offenem Schnabel.


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    Da hatten es die Flusspferde (Hippopotamus amphibius capensis) besser.


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    Uns zog es aber zu einem gekühlten Getränk im Restcamp. Das Thermometer zeigte um die Mittagszeit 40°C im Schatten. Wir mussten dringend etwas Kühles zu uns nehmen. Die Shops in den Restcamps sind mit gekühlten Getränken bestens ausgestattet. Mit Saft und Wasser gingen wir auf die Terrasse des Restaurants des Shingwedzi Restcamps. Dort hechelte auch ein großer Trupp Grünschwanz-Glanzstar (Lamprotornis chalybaeus), engl. greater blue-eared starling, nach frischer Luft.


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    Die Unterscheidung der diversen Glanzstararten ist eine Wissenschaft für sich. Den Grünschwanz-Glanzstar identifiziert man nicht am grünen Schwanz – wäre auch zu einfach – sondern an den dunklen Punkten auf den Flügeln, den gelben Augen und dem dunklen Augenfleck, der sich deutlich hinter das Auge ausdehnt.


    Einer der Glanzstare hatte sich in einen sonnigen Baum begeben, weil er auf Reste des Imbisses auf unserer Bank hoffte.


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    Viel spannender waren zwei kleine blaue Fleckchen unter dem Baum. Dort versteckte sich ein Paar Blauastrilde (Uraeginthus angolensis), engl. blue waxbill. Die kleinen Prachtfinken waren extrem scheu und schwer zu fotografieren. In diesem Fall ließ die Hitze sie in ihrer Position verharren.


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    Ebenfalls wie fest getackert STß ein Hauben-Bartvogel (Trachyphonus vaillantii), engl. Crested Barbet, auf der Terrasse.


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    Bei meinen Fotoversuchen flatterte ein größeres Tier quer über die Terrasse und landete an einer der Holzsäulen.


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    Die Fellbüschel unter den Ohren lassen auf einen Epaulettenflughund schließen. Im Krüger Nationalpark gibt es zwei Arten der Gattung ,Wahlberg und Peters Epaulettenflughund, die man nur an der Zahnformel unterscheiden kann. Häufiger scheint der Wahlberg-Epaulettenflughund (Epomophorus wahlbergi) zu sein.


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    Nach einer Stunde Pause mit Beobachtung einiger Elefanten im Flussbett des Shingwedzi Rivers (leider nur in Fernrohrentfernung) machten wir uns wieder auf den Weg weiter Richtung Norden. Unsere Erwartung auf weitere Sichtungen waren nach den Erfahrungen des letzten Tages sehr gering. In der Mittagshitze verstecken sich die meisten Tiere. Umso erstaunter waren wir, als wir direkt außerhalb des Restcamps eine kleine Gruppe Giraffen das Flussbett queren sahen.


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    Nun aber weiter, wir wollten auch mal in Punda Maria ankommen. Deshalb ließen wir die berühmte S56 (Mphongolo Road), eine dirt road mit vielen Elefantenherden, linksliegen und fuhren die Teerstraße H1-7. 7 weil es der 7.Teilabschnitt der Strecke ist.. Auch hier kann man Glück mit besonderen Sichtungen haben wie der abgenagte Büffel-Kadaver direkt am Straßenrand zeigte. Da waren wir wohl einige Tage zu spät dran. Das war sicher ein tolles Geier-, Hyänen- und Löwenbuffet.


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    Etwas weiter an der Nkulumbeni-Tränke gab es dann doch noch einen Grund zu stoppen.


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    In der Herde hielten sich zwei große Tusker auf mit Stoßzähnen bis zu 2 Meter Länge. Einer der beiden war gut von der Straße aus zu sehen.


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    Der nächste Stopp war am Babalala Picknickplatz fällig, da dort eine der großen Herden der Kaffernbüffel des Nordens lagerte.


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    Der Norden hat wirklich gewaltige Herden der grauen Riesen zu bieten. Meine Frau trieb uns weiter Richtung Punda Maria. Auf den Sichtungstafeln waren Leoparden vor dem Restcamo angepinnt gewesen. Entsprechend intensiv haben wir die Büsche, Termitenhügel und Bäume entlang der Straße inspiziert. Der nächste Stopp war aber für eine weitere Antilope fällig. Der Norden des Nationalparks ist für seine hohe Dichte an Tiefland-Nyalas (Tragelaphus angasii) bekannt. Im Busch lagerte eine kleine Gruppe mit zwei Böcken und zwei Kühen.


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    Die Liste mit Sichtungen für diesen Tag wurde immer länger. Vor der Reise hatte ich mich noch gefragt, was wir so zu Gesicht bekommen würden. Dieser Tag erfüllte eigentlich schon fast alle Erwartungen. Einige Kilometer weiter trafen wir dann auf die nächste Erstsichtung, ein Steinböckchen (Raphicerus campestris).


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    Das Steinböckchen war an unserem Auto genauso interessiert wie wir an dem Böckchen.


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    Nach diesem Foto verschwand es unter unserem Auto im Schatten. Wir schauten uns an – was nun? Stehenbleiben bis das Böckchen wieder auftaucht, konnte Stunden dauern, Aussteigen war verboten …

    Am Ende half es die Fahrertür zu öffnen und mit der Kappe zu wedeln. Die unerwartete Bewegung ließ das Steinböckchen aufschrecken und Richtung Gebüsch verschwinden. Der Weg nach Punda Maria war frei.


    Punda Maria ist eins der ältesten Restcamps des Parks. Es versprüht mit am meisten Safaricharme, da es wie ein Relikt aus den guten alten 60er Jahren wirkt. Die Rezeption ist ein alter Schalter direkt im Restaurant des Camps. Beim Checkin wurden wir darauf hingewiesen, dass für das Abendessen eine vorherige Reservierung notwendig ist. Gut dass eine der Bedienungen anwesend war und uns für Tisch 4 mit der Bedienung „Difference“ vormerkte. Der Raum sah zwar aus wie eine Kantine, dafür war aber der Service und das Essen sehr gut.


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    Als Unterkunft hatten wir ein Safarizelt reserviert. Tent Nr. 4 wurde unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte.


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    Unsere Meinungen zur Unterkunft gingen diesmal weit auseinander. Meine Frau war nicht so glücklich, da die Zeltplanen die ganze Nacht gegen die Holzhalterungen schlugen. Außerdem war es ziemlich dunkel im Zelt. Von Vorteil war der große Ventilator über dem Bett. Dort konnte ich diesmal unser Moskitonetz befestigen, was uns ein sicheres Gefühl bzgl. der Stechmücken gab. Außerdem hatte das Zelt eine traumhafte Veranda mit Blick in den Busch.


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    Nach dem Auspacken entspannten wir erstmal auf der Terrasse. Der tierreichste Tag des Urlaubs neigte sich langsam dem Ende entgegen. Auf eine weitere Fahrt mit dem Auto hatten wir keine Lust mehr. Deshalb ging es für die Abendstunde zum Wasserloch am Punda Maria Camp. Auf dem Weg dorthin liefen uns schon einige der tierischen Mitbewohner des Restcamps über den Weg.


    Südliche Schirrantilopen (Tragelaphus scriptus), auch Buschbock genannt, trifft man in einigen der Restcamps. Sie sind dort sicher vor Feinden und untersuchen auch gerne mal die Mülltonnen. Ein Weibchen stand in einem der Büsche in der Nähe des Restaurants.


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    Zu den aufdringlichsten Mitbewohnern der Camps gehören die südafrikanischen Vervetmeerkatzen (Chlorocebus pygerythrus pygerythrus). Sie kommen regelmäßig an den Hütten vorbei und nehmen mit, was nicht beaufsichtigt wird. Sobald sie Lebensmittel gegriffen haben, gehen sie davon aus, dass dies nun ihnen gehört. Proteste zwecklos, da die Meerkatzen ganz schön lange Zähne haben. Diesen Abend liefen wir einer Familie über den Weg, die gerade den Grillplatz inspizierte.


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    Am Campingplatz im unteren Teil des Camps lag das Wasserloch, dass durch eine überdachte Aussichtshütte sehr gut einsehbar war.


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    Als wir dort ankamen waren die Bänke schon fast vollständig besetzt. Wir quetschten uns zu den Beobachtern und Fotografen. Der Trauerdrongo (Dicrurus adsimilis) auf dem Zaun war nicht der Grund für die vielen Beobachter.


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    Es ging vielmehr, um die Protagonisten weiter hinten. Ein einzelner Giraffenbulle auf der linken Seite hielt tapfer die Stellung und versuchte in ruhigen Momenten einen Schluck Wasser zu trinken.


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    Beine breit und in die Knie gehen


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    und mit Schwung zurück in die Senkrechte.


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    Die Madenhacker machten die Katapultfahrt bei jedem Schluck mit.


    Zwei Kaffernbüffel fixierten die Giraffe. Sie beherbergten den nächsten Vogelschwarm.


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    Leider bin ich mit dem Abendlicht nicht so richtig zurecht gekommen. Die Fotos hatten alle einen ziemlichen Gelbstich, der sich nur schwer beseitigen ließ. Abendsonne überfordert mich mit der Spiegelreflex. Ich sollte mir mal die Zeit nehmen und etwas genauer die einzelnen Einstellungen der Kamera untersuchen. In Schwarzweiß sehen die Fotos aber auch ganz nett aus.


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    Die Büffel schauten nicht zur Giraffe sondern zu den Unruhestiftern schlechthin, einer Elefantenfamilie. Zuerst tauchte ein Halbwüchsiger auf. Er hatte aber auch eine Mutter und zwei Geschwister mitgebracht, die sofort Alarm am Wasserloch machten.


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    Ab zum Wasser und Schlammsuhlen


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    Der Kleinste hatte bereits die erstbeste Gelegenheit genutzt, um sich von oben bis unten einzuschmieren.


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    Trinken geht natürlich besser im tiefen Teil des Wasserlochs.


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    Die anderen Tiere rund ums Wasserloch fielen bei so viel Elefanten-Action fast nicht auf. Mit den letzten Sonnenstrahlen verließen wir das Wasserloch, um unseren reservierten Tisch in der „Kantine“ für das Abendessen zu übernehmen und den Tag bei einem Kudu Lager Beer ausklingen zu lassen.



    Fazit – der heißeste und spektakulärste Safaritag des Urlaubs wurde unser Elefantentag; unsere Erwartungen an den Krügerpark wurden bei weitem übertroffen.


    Strecke im Auto 170 km

    Strecke zu Fuß 5,2 km

    Unterkunft Punda Maria Restcamp, Safari Tent 4, Krüger National Park für 76,5 € (1287 Rand) online bei SANParks gebucht


    Tiere Sassaby und Elefanten als Höhepunkt

    Neue Sichtungen - 13 Säuger, 21 Vogel, 1 Reptil und 1 sonstige Art (22/35/6/4) = 67

    • Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
    • Wahlberg-Epaulettenflughund (Epomophorus wahlbergi)
    • Südafrikanische Vervetmeerkatze (Chlorocebus pygerythrus pygerythrus)
    • Burchell's Steppenzebra (Equus quagga burchellii)
    • Warzenschwein (Phacochoerus africanus sundevallii)
    • Flusspferd (Hippopotamus amphibius capensis)
    • Kaffernbüffel (Syncerus caffer)
    • Sharpe-Greisbocks (Raphicerus sharpei)
    • Steinböckchen (Raphicerus campestris)
    • Sassaby-Leierantilope (Damaliscus lunatus)
    • Südliche Schirrantilope (Tragelaphus scriptus)
    • Tiefland-Nyala (Tragelaphus angasii)
    • Elenantilope (Taurotragus oryx oryx)
    • Graureiher (Ardea cinerea)
    • Goliathreiher (Ardea goliath)
    • Mangrovereiher (Butorides striata)
    • Grünschenkel (Tringa nebularia)
    • Waffenkiebitz (Vanellus armatus)
    • Wellentriel (Burhinus vermiculatus)
    • Schmarotzermilan (Milvus aegyptius parasitus)
    • Palmtaube (Spilopelia senegalensis)
    • Grautoko (Lophoceros nasutus epirhinus)
    • Graufischer (Ceryle rudis)
    • Bienenfresser (Merops apiaster)
    • Hauben-Bartvogel (Trachyphonus vaillantii), engl. Crested Barbet
    • Trauerdrongo (Dicrurus adsimilis)
    • Weißkehlrötel (Cossypha humeralis)
    • Grünschwanz-Glanzstar (Lamprotornis chalybaeus)
    • Braundrossling (Turdoides jardineii)**, engl. arrow-marked babbler
    • Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus)
    • Cabanisweber (Ploceus intermedius cabanisii)
    • Brubru-Würger (Nilaus afer)
    • Rosenamarant (Lagonosticta rhodopareia), engl. Jameson's firefinch
    • Blauastrild (Uraeginthus angolensis), engl. blue waxbill
    • Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)
    • Grabwespe
  • Nachdem die beiden klar gemacht hatten, dass sie alles im Blick haben und natürlich, auch dass sie die Schnelleren sind, zogen sie sich hoch erhobenen Hauptes zurück.

    Ich liebe diese Interpretationen.

    Jetzt musste ich erstmal nach Leierantilopen googlen, denn wir haben die bisher immer Kuhantilopen genannt. Jetzt bin ich tiefer eingestiegen;)

    Direkt nebenan suchte unser erstes Warzenschwein

    Cool, war das gar nicht scheu? Ich habe immer das Gefühl, wenn eine Kamera auf sie gerichtet ist, rennen sie weg:lach:.

    Fahrgäste auf dem Rücken

    Sehr schön.


    Das war aber ein echt tierreicher Tag. Unfassbar. Deine Bilder gefallen mir ausgesprochen gut:clab:.

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