Live - Wild East and Deep South - Unterwegs in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg und Kärnten

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Schwedenschanze sehen wir eine Wallanlage in der Form eines sechsstrahligen Sterns der Schweden ;) mit einem letzten Blick zum See.


    P1630518.jpg


    1638 ließ Herzog Adolf Friedrich eine Bastion in Form eines sechsstrahligen Sterns aus Erdwällen mit Holzpalisadenbewehrung errichten, um den Handelsweg von Wismar nach Schwerin zu schützen. Die Unterkünfte der 48 Mann Stammbesatzung sind verschwunden, die Wälle aber noch intakt.


    Der Name Schwedenschanze soll auf folgende Sage zurück gehen:

    1712 wollen zwei Männer Nachts am Lagerfeuer schwedische Uniformen gesehen haben und nahmen Reißaus. Die Schweden waren dafür bekannt alle brauchbare Männer zum Militärdienst zu pressen.


    Dort biegen wir links ab in den Wallensteingraben und fahren entlang eines Wanderweges am künstlichen Abfluss des Schweriner Sees, weitere 8 km durch den Busch. Teilweise ist der Pfad kaum zu erkennen im hohen Gras.


    Man überquert mehrfach den Graben über schmale labile Brücken, aber großes Lob, alle umgefallenen Bäume wurden beseitigt, unsere größte Sorge auf solchen Wegen. Da sind wir aus NRW nichts Gutes gewöhnt.


    P1630521.jpg


    P1630522.jpg


    Und wieder eine Vollbremsung, weil sich wieder eine dicke Schlange sich auf dem Weg sonnt.


    P1630524.jpg


    P1630525.jpg


    Und dann liegt der nördliche Wendepunkt der Tour vor uns, die Mecklenburg, eine alte slawisches Wallburg und der Ursprung Mecklenburgs. Spätestens nun fühlen wir uns wie in England, denn nur dort können wir Wege einfach diagonal über Weide- und Ackerland überqueren.


    P1630527.jpg



    Sie war die Hauptburg eines Slawenstammes, die der Obodriten. Ersterwähnung 965 im Reisebericht eines arabischen Händlers als Nakons Burg bzw. Wiligard. Daraus wurde dann Miklinburg.

    Erstmals urkundlich erwähnt durch Otto III. 995.

    Im 12.Jh. unterlag der obodritische Stammesverband dem Welfenkönig Heinrich des Löwen.

    1256 Abriß der Burg, 1277 wieder errichtet.

    Aus der Vorburgsiedlung entwickelte sich seit 1317 das Dorf Mecklenburg.

    Heute ist im Innenraum der Wallanlage der Friedhof vom Dorf Mecklenburg und da gerade ein Begräbnis stattfindet, gibt es keine Bilder davon. Sehr idyllisch gelegen.


    Wir fahren eine schmale Straße zurück zum Nordende des Schweriner Sees, umrunden ihn dort und fahren durch das Naturschutzgebiet Dörpe und den Niklot Pfad zu einer weiteren Slawenburg, die Dobin Burg.


    P1630543.jpg



    Nach einem Kreuzzug gegen die Obotriten wurden sie zwangsgetauft. Im 19. Jh. fanden Fischer den alten Taufstein im See, er steht nun im Garten von Schloss Wiligrad als Springbrunnen.


    Der Name des Pfades geht auf den Kopflosen Schimmelreiter einer Sage zurück. Geschichte lauert überall, auch in der Pampa.


    1147 bauten die Oboriten die Fluchtburg Dobin unter ihrem Fürsten Niklot I. gegen ein sächisches Kreuzfahrerheer unter Heinrich dem Löwen. Sie konnte nicht erobert werden. Die im Wald verborgenen leichte Reiterei der Oboriten brachte den Belagerern ständig Verluste bei.

    Zum Schein ließen sich am Ende der Belagerung 1000 Slawen taufen damit die Kreuzfahrer einen Teilerfolg vorweisen konnten.

    1770 zogen Fischer einen alten Taufstein aus dem Döpesee, er steht seit 1898 als Springbrunnen im Park von Schloss Willigard.


    P1630465.jpg

    Bei einem späteren Angriff ließ Fürst Niklot die Burg abbrennen und zog sich auf Burg Werle zurück, wo er in einem Hinterhalt zu Tode kam.

    Der Sage nach erscheint Fürst Niklot allnächtlich und umrundet dreimal die Burg und verschwindet wieder, andere sagen, das passiert nur alle 100 Jahre. :nw:


    Wie verlassen die Döpe gen Osten über teils sandige Feldwege


    P1630545.jpg


    zum ehemaligen Gut Rubow. Starker Renovierungsbedarf. :gg:


    P1630546.jpg


    Zwischen 1326 und 1754 im Besitz derer von Sperling. Dann folgten zahlreiche Besitzerwechsel.

    1833 - 1880 Carl Friedrich Eugen von Storch.

    Letzter adeliger Eigentümer waren Rudolf und Fritz von Böhl von 1904 bis zur Enteignung 1945.

    1992 konnte die Familie des Freiherrn von Törckheim-Böhl den Besitz ihrer Vorfahren wieder erwerben.

    Der Name Storch sagt mir da was und tatsächlich, das Gut gehörte einst den Vorfahren des Mannes von Beatrix von Storch. :schreck:

    Bei der Gelegenheit, Sie ist Herzogin von Oldenburg. :EEK:

    Ihr Opa war Reichfinanzminister unter von Papen und Hitler bis 45.

    Ihre Mutter ist die Gräfin Schwerin von Krosigk. Letztere haben heute wieder das Gut Eichenbarleben.

    Politische Ansichten vererben sich also, von wegen aus der Geschichte lernen.


    Politisch ist auch der nächste Stop, Buchholz.


    P1630550.jpg


    P1630551.jpg


    Hier befindet sich ein Denkmal für Hoffmann von Fallersleben.



    Hoffmann von Fallersleben lebte in Buchholz zwischen 1844-1849 nach seiner Ausbürgerung aus Preußen. Das Aufenthalts- und Heimatrecht verschaffte ihm der Gutsbesitzer Samuel Schnelle, einer der führenden demokratisch gesinnten Kräfte des Vormärzes.

    Das Gut von Samuel Schnelle existiert nicht mehr. Es befand sich gegenüber der Dorfkirche Buchholz. Der 1799 errichtete Fachwerkbau des Herrenhauses des Guts der Familie Schnelle (1793-1855) wurde 1988 abgerissen. Nach der Familie von Schnelle gehörte das Gut ebenfalls den von Storchs, dann gefolgt von der Familie Brandt von Fackh, die es bis zur Enteignung 1945 besaßen.


    Über Teer bergauf und Feldwegen bergab, kommen wir an Gut Zaschendorf (wird renoviert)


    P1630552.jpg


    vorbei.

    Es wurde 1320 erstmals urkundlich erwähnt im Besitz der Familie von Barner. Aufgrund der ruinösen Bausubstanz konnte nur Teile des Hauses gerettet werden. Das obige Bild zeigt nur das Torhaus, das Herrenhaus ist nicht zugänglich.


    • Offizieller Beitrag

    Profanbauten für Claudia.


    P1630553.jpg



    Und weiter geht es Richtung Süden. Eine Bundesstraße wird gekreuzt, fälschlicherweise, der Feldweg ist dermaßen unter langem Gras verborgen, das wir erst vorbei fahren. Aber der Untergrund ist immer gut, fest und ohne Löcher.


    Und wieder in den Wald, an einem Canyon entlang, rauf und runter, an Dichter Asylen vorbei, immer heiter geht die Hatz.


    P1630555.jpg


    P1630560.jpg

    An Gut Vorbeck


    P1630564.jpg


    Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war das Gut im Besitz der Familie von Bülow.

    Ab dem 18. Jh. hatte das Gut wechselnde Besitzer.

    1924 ging es an von Franz Reelfs als letzten adeligen Besitzer bis zur Enteignung 1945.

    Das heutige Haus steht auf den Ruinen des Vorgängerbaus, der 1912 abbrannte.

    2010 komplett saniert.


    (Schloss) Gut Gneven


    P1630568.jpg


    Erstmals 1246 urkundlich erwähnt. Auch das Gut Gneven hatte oft wechselnden Besitzer.

    1890 umfasste es 500 Hektar.

    Die halbrunde Form bekam das Haus erst 1908.

    und Gut Pinnow (wird renoviert), ein bauernhof, also kein Herrenhaus, heute der Pfarrhof.


    P1630574.jpg


    weiter oberhalb durch den Wald am Pinnower Sees weiter nach Raben-Steinfeld am Schweriner See.


    P1630575.jpg


    P1630577.jpg


    P1630578.jpg


    Es ist das Haus aus dem Roman "Die Zeit der Feuerblüten". Der Name des Schlosses leitet sich ab von der Familie von Raben und der großen Flufläche mit Feldsteinen, kleinen Findlingen aus der eiszeitlichen Endmoräne. Die von Raben waren also Steinreich. :gg:


    Erstmals 1410 urkundlich erwähnt, wurde es am Ort einer früheren Burg erbaut, die dort seit 1160 war.

    1683 an Herzog Christian Louis I. von Mecklenburg-Schwerin.

    1847 wurde es zum Hausgut der Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin.

    1886/87 Umbau des Jagdschlosses zur großherzoglichen Sommerresidenz, später Witwensitz.

    Der Großherzog Friedrich Franz IV. Mecklenburg-Schwerin, überließ das Schloss seiner Tante Elisabeth, die durch Heirat die letzte Großherzogin von Oldenburg wurde.

    Der umgebende englischen Landschaftspark wurde 1851 abgelegt.

    Bis hier liegen wir voll entspannt in unserer Zeit, trotz der Hügel, die wir nicht auf dem Schirm hatten. Als Sahnehäubchen folgt nun ein weiter Weg am Ostufer des Schweriner Sees im Abendlicht, wir haben 18:30 Uhr. In Gedanken gehen wir die Speisekarte des Hotels durch.


    Dann kommt die Hölle, der Weg wird zum Pfad, gewinnt Höhe, wieder runter zum See, stellenweise ist der Weg weggebrochen und mit Halteseilen für Wanderer versehen. Gut das ich keine Höhenangst mehr habe. Wäre ich da vor drei Jahren lang, wäre ich immer noch dort.


    Dann dann ein Drywash. :EEK:


    Eine 10cm breite Holzplanke an einem Ast quert ihn als Behelf. Wir kommen rüber. Und endlich, nach drei, vier, fünf Kilometern geht es es endlich nach oben. Dort steht ein Schild:


    BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR


    Auf unserer Seite wäre das auch hilfreich gewesen. :ohje:

    Das Schloss was nun kommt ist uns egal, wir müssen vor 21 Uhr am Hotel sein, sonst hat die Küche wegen Corona geschlossen. Wir erreichen den (Hof) Hotel mit Müh und Not, Frau B lebt, ihr Akku ist Tod. Wir wechseln die Räder und schaffen es rechtzeitig zu 20:45 Uhr. Wir bestellen das Essen und holen es 20 Minuten später ab.



    .puh!;.puh!;.puh!;
    :GN:

    • Offizieller Beitrag

    Ok, so viele Gutshäuser haben wir nicht. Nur ein paar Schlösser

    Wenn Du Dich da mal nicht täuscht. ;,cOOlMan;:

    Da wo ihr langeradelt seit, waren wir bestimmt nicht

    Stimmt.


    Profanbauten sind eigentlich nicht kirchliche Bauten. Ich hab den Begriff mal frei auf nicht Herrenhäuser erweitert. ;)

  • Dann muss ich einer Schlange ausweichen, die bitten auf dem Weg liegt. Ganz schön lang, knapp ein Meter und zwei Zentimeter dick. Wilder Osten.


    Und wieder eine Vollbremsung, weil wieder eine dicke Schlange sich auf dem Weg sonnt.

    siehste, ich sag ja, da gibt's so viele Schlangen. Endlich sieht die mal noch jemand. Ich schicke ja immer meinen Hund voraus. Sie beschützt mich vor den Viechern.


    Diese Nattern können bis zu 1,50 m lang werden.

  • Einmal um den Schweriner See bei blauen Himmel ist der Tagesbefehl für heute.

    hätten wir im Juli auch gemacht - da aber die Hochzeit dort abgesagt wurde, habe ich das Hotel auch wieder storniert - schade eigentlich

    Als ich die Strecke fertig hatte stand dort: 2000 Höhenmeter

    :EEK::EEK:

    Zuerst geht es am westlichen Seeufer entlang, der Weg ist im Schnitt 20-50 cm breit, mit hübschen Brennnesseln mitunter am Rand.

    zum Glück sind die Zecken im hohen Norden nicht so gefährlich

    Dann muss ich einer Schlange ausweichen, die mitten auf dem Weg liegt. Ganz schön lang, knapp ein Meter und zwei Zentimeter dick. Wilder Osten.

    :EEK: Kreuzotter ?

    Wie verlassen die Döpe gen Osten über teils sandige Feldwege

    das Bild darunter erinnert stark an Nebraska

    Starker Renovierungsbedarf.

    kann man wahrscheinlich günstig erstehen

    • Offizieller Beitrag

    Diese Nattern können bis zu 1,50 m lang werden.

    Eine davon kenne ich nun.

    habe ich das Hotel auch wieder storniert - schade eigentlich

    Neu Buchen.

    Kreuzotter ?

    Ich tippe auf Ringelnatter.

    kann man wahrscheinlich günstig erstehen

    Und teuer renovieren.

    das Bild darunter erinnert stark an Nebraska

    Uns an England.

  • Eine davon kenne ich nun.

    :schreck: Ich habe das Gefühl, dieses Jahr gibt es noch mehr als die letzten paar Jahre. Gruselig.

    Ich tippe auf Ringelnatter.

    Tippst du goldrichtig. ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Mittwoch 03. Juni 2020 Mit dem Rad durch Schwerin und mit dem Auto nach Klütz


    Der Wettergott hat ein Einsehen und so fahren wir mit dem Rad am See lang nach Schwerin. Dabei lernen wir Volkers Betonplatten kennen, wir lieben solchen Minimalismus an Wegen. Wir umrunden einmal das Schweriner Schloss von drei Seiten, für die vierte fehlt uns ein Boot. ;)


    Der Radweg erreicht Schwerin am Pfaffensee und wir treffen auf Heinrich Schliemann, dem Entdecker von Troja.


    P1630723.jpg


    P1630580.jpg


    P1630584.jpg


    Die Originalbüste Schliemanns wurde 2011 durch Metalldiebe gestohlen und später zersägt im Schrott gefunden.


    Gegenüber befand sich einst das großherzogliche Arsenal oder Zeughauses, zwischen 1840 bis 1844 erbaut. Es sollte Schwerin Residenzcharakter verleihen. Die ursprünglich weiße Fassade erhielt 1991 die heutige Farbgebung.

    Seit 1990 ist das Arsenal der Sitz des Innenministeriums.


    P1630581.jpg


    Wir rollen durch Innenstadt Richtung Schloss und Staatskanzelei. Wo sich heute die Staatskanzelei erhebt stand zwischen 1236 und 1548 ein Franziskanerkloster, welches im Zuge der Reformation aufgelöst und im 16. Jh. vollständig abgetragen wurde.


    P1630595.jpg


    P1630594.jpg

    Schweriner Schloss von Westen


    P1630599.jpg

    Staatstheater


    P1630601.jpg

    Staatliche Kunstgalerie


    P1630610.jpg


    P1630615.jpg


    P1630614.jpg

    Schweriner Schloss von Süden


    P1630619.jpg

    Schweriner Schloss von Osten


    Dann gehen natürlich auch rein. Ich frage ob ich Knipsen darf, der Typ meint nein. Ich halte mich daran, bis im Thronsaal Leute mit dem Handy knipsen, ab da knipse ich natürlich auch. Niemand sagt was.


    P1630629.jpg


    P1630634.jpg




    P1630642.jpg


    P1630648.jpg



    Das Schweriner Schloss war jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge und ist heute Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern.

    Auf der Insel befand sich ursprünglich eine Slawenburg der Oboriten. Die erste Burg wurde 941/942 errichtet, der Wall stürzte jedoch nach 20 Jahren ein und so wurde 963/965 ein neuer errichtet. Reste davon wurden bei Ausgrabungen 1987 und 2014 gefunden.

    1160 war sie das Ziel des Eroberungsfeldzuges unter Heinrichs des Löwen. Die Obodriten unter Fürst Niklot zerstörten ihre Burg angesichts der Übermacht.

    An ihrer Stelle wurde durch die deutschen Eroberer wieder eine Burg errichtet und die Stadt Schwerin gegründet. Aus der Burg ging dann das Schloss hervor, als 1358 Herzog Albrecht II, ein Nachfahre Niklots, die Grafschaft kaufte und die Residenz von Wismar nach Schwerin verlegte.

    Die heutige Gestalt des Schlosses nahm das Schloss durch die Umbauten zwischen 1843 und 1857 an, wobei sich der Architekt Dremmler, der auch die Staatskanzlei baute, am Schloss Chambord, orientierte.

    1913 zerstörte ein ungeklärter Brand ein Drittel des Schlosses wodurch der Goldenen Saal verloren ging. An seiner Stelle ist heute der Plenarsaal des Landes Mecklenburg.


    Eine 3D Animation des Slawenwalls kann man hier anschauen.


    Der Innenhof


    P1630665.jpg


    P1630685.jpg


    Der Anfangs diesige Himmel ist nun klarer geworden und so fahren wir den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.


    P1630706.jpg


    P1630714.jpg


    P1630716.jpg


    P1630717.jpg


    P1630719.jpg


    P1630721.jpg


    P1630725.jpg



    • Offizieller Beitrag

    Mangels Alternative geht es dann den gleichen Weg zurück zum Hotel.

    Dort wechseln wir das Fortbewegungsmittel und wir fahren mit dem Auto nach Schloss Bothmer in Klütz.

    Das Schloss vom Grafen von Bothmer, Hans Caspar von Bothmer, errichtet. Er hat weder hier gelebt noch es jemals gesehen, denn Caspar war 1. Minister für deutsche Angelegenheiten am Hofe George I. von England und dem Königreich Hannover. Gewohnt hat Caspar von 1720 bis zu seinem Tode 1732 in Downing Street 10, London.

    Das Schloss in englischen Stil des Palladianismus erbaut, ist über 200 Meter lang, und liegt samt Garten auf einer Gräfteninsel. Umgeben war es von Ländereien die Caspar hinzukaufte, damit es sich alleine trug. Allein das Land würde heute 80 Millionen wert sein.

    Schon beim Bau sackte das Haus ab, so das auf die Toiletten verzichtet wurde.


    P1630736.jpg


    P1630737.jpg


    P1630742.jpg


    P1630809.jpg



    Nach dem Ende der DDR fiel das Schloss an das Land Mecklenburg, das es aufwendig für 36 Millionen sanierte und liftete, damit es nicht weiter absackt, sondern die nächsten 300 Jahre übersteht. Seit seiner Errichtung steht es nun zum ersten Mal auf sicheren Füßen.


    Von der Innenausstattung hat nichts überlebte. Der ganze Stuck war zudem mehrfach überlackiert, selbst einige Holzpaneele mit Marketerie. ohje.gif


    P1630759.jpg


    P1630794.jpg


    P1630814.jpg



    Im grünen Raum sind noch die Spiegelfenster erhalten. Einst waren alle Fenster des Schlosses Spiegelfenster.


    P1630779.jpg


    P1630777.jpg


    P1630842.jpg


    P1630846.jpg


    P1630849.jpg


    Bothmer heiratete die Tochter von Christoph Christian von der Asseburg und Gertrud von Alvensleben. In seinem Testament legte er fest, das der gesamte Grundbesitz in Mecklenburg und das Schloss niemals zu teilendes Sondervermögen werden sollte. Das nannte man Fideikommiss und bedeutet, dass der Erbe nichts davon verkaufen oder verschenken kann. Ihm standen nur die Erträge aus dem Vermögen zur Verfügung. Beginnend in der Weimarer Republik und im Dritten Reich wurde letztlich erst 2007 ein Gesetz erlassen, welches diesen Auflösungsprozess beendete. Familienfideikommiss-Archive sind bis heute selbst in öffentlichen Archiven nur mit Einverständnis der Eigentümer einsehbar. Bothmer sicherte so die vermögensrechtliche Grundlage und soziale Stellung seiner Nachfolger über Generationen hinweg.



    Im Landschaftsgarten waren wir, wie im Schloss alleine unterwegs. Der Garten kostet keinen Eintritt, das Schloss schon.


    Dafür nehmen sie am Strand gleich doppelt Geld, erst fürs Parken, dann für den Strand. Egal, zum Schwimmen eh zu kalt. So fahren wir zum Hotel zurück, bestellen unser Essen und essen wieder auf dem Zimmer.


    :GN:


  • nach Klütz

    :SCHAU: Ich war damals im Eröffnungsjahr dort.

    Der Wettergott hat ein Einsehen

    :!! Mittwoch war es echt schön, hier auch.

    wir lieben solchen Minimalismus an Wegen

    ;haha_ Ich kenne da einige. ;;NiCKi;: Einer der richtig guten ist auf dem Darß zum Leuchtturm.

    Wir umrunden einmal das Schweriner Schloss von drei Seiten, für die vierte fehlt uns ein Boot.

    :!!:gg: Ich habe auch nur 3 Seiten gesehen. ;;NiCKi;:

    Ich frage ob ich Knipsen darf, der Typ meint nein. Ich halte mich daran, bis im Thronsaal Leute mit dem Handy knipsen, ab da knipse ich natürlich auch. Niemand sagt was.

    Ist ja ein Ding. Bei mir war das noch ganz streng.

    fahren mit dem Auto nach Schloss Bothmer in Klütz.

    :!!

    Dafür nehmen sie am Strand gleich doppelt Geld, erst fürs Parken, dann für den Strand.

    :MG: Immerhin noch billiger als an der Nordsee. ;;NiCKi;:

  • Ich tippe auf Ringelnatter.

    langweilig - die sind ja ungiftig :gg:

    Uns an England.

    oder das

    Wir umrunden einmal das Schweriner Schloss von drei Seiten,

    sehr hübsch, das gefällt mir :!!

    Ich halte mich daran, bis im Thronsaal Leute mit dem Handy knipsen, ab da knipse ich natürlich auch. Niemand sagt was.

    :ohje:

    und wir fahren mit dem Auto nach Schloss Bothmer in Klütz.

    das in Schwerin sieht aber mehr nach Schloß aus ;;NiCKi;:

    so das auf die Toiletten verzichtet wurde.

    :EEK: wie hat man das dann alternativ gemacht?

    • Offizieller Beitrag

    langweilig - die sind ja ungiftig

    ;haha_

    das in Schwerin sieht aber mehr nach Schloß aus

    ;;NiCKi;:

    wie hat man das dann alternativ gemacht?

    Töpfen oder Kackstuhl. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Donnerstag 04. Juni 2020 Gutshaus Rallye Nr. 2 - Unterwegs im Klützer Bogen

    Heute soll sie kommen, die Regenfront.


    Also machen wir aus der Not eine Tugend und fahren die Radtour mit dem Auto, das wird spannend. Auf dem Weg dorthin tanken wir Diesel fürs Auto und Cola für den Fahrer.


    Die Tour beginnt in der Nähe von Schloss Bothmer. Erstes Haus, ein Rittersitz seit 700 Jahren, das als Turmhügelburg begonnen hat, Burg Großenhof. (Nr.37)


    P1630866.jpg


    Der Ritter Johannes Storm erbaute im 14. Jh. die Wasserburg Burg Großenhof. 1445 erwarb Helmold von Plesse zu Arpshagen Großenhof.

    1660 entsteht auf den Überresten der Burg das heutige Fachwerk Gutshaus.

    Die von Plessen entstammen wohl einer Seitenlinie der Padberger Grafen, das liegt südlich von Paderborn. Nur eine Urkunde, die das belegt, wurde noch nicht gefunden. Gut Großenhof gehörte neben Gut Damshagen zu den Stammsitzen der von Plesse(n).

    Großenhof wurde 1896 an Christian Carl Friedrich und Andreas Friedrich Carl Schröder verkauft, 1945 enteignet.


    Dort wohnt eine anhängliche Katze, sie ließ uns erst ziehen nachdem sie ihre Krauleinheiten bekommen hat.


    Nächstes Haus, Gut Damshagen. (Nr.38)


    P1630869.jpg


    P1630871.jpg


    P1630872.jpg


    Damshagen war neben Gut Großenhof, Stammsitz derer von Plesse(n) denen es von von 1336 bis 1945 gehörte. Die ehemalige Burg wurde im Mittelalter geschleift und durch ein Fachwerkhaus ersetzt. Das heutige Haus ist von 1914, das Fachwerkhaus wurde abgetragen.


    Durch die Dorfstraße getrennt liegen gegenüber die Wirtschaftsgebäude. Stichwort Dorfstraße, zur Hälfte besteht sie aus groben Kopfsteinpflaster, die andere Hälfte ist sie geteert. Ich hasse sie mit Fahrradträger wie die Pest.


    Das nächste Gut vermietet Ferienwohnungen und betreibt ein Cafe. Gut Stellhagen (Nr. 39) liegt direkt am Radweg nach Schloss Bothmer, der aber für Autos gesperrt ist. Recht idyllische Ferienlokation.


    P1630878.jpg


    P1630879.jpg


    Ab den 16. Jh. besaß die Familie von Plesse(n) Güter in Stellshagen. 1817 gelangten die von Plessen in den Besitz aller Hofstellen in Stellshagen und vereinigte die Güter in Stellshagen und Damshagen. Aber schon

    1819 wurde Stellshagen verkauft an Gotthard Bernhard Vorbeck und 1833 an die Familie Bosselmann. Durch Zwangsversteigerung ging es 1886 an den Grafen Ludwig von Bothmer.

    1918 wieder an die von Plessen.

    1924 verkauft an den Hamburger Architekten und Bauunternehmer Franz Bach, der im selben Jahr das heutige Haus errichten ließ.

    1945 enteignet.

    1994 erwarb es Franz Bachs Enkelin Gertrud Cordes zurück.


    Da uns der direkte Weg nach Klütz verwehrt ist, mussen wir hier umdrehen und anders nach Klütz und Burg Arpshagen (Nr.40) fahren. Von der alten Burg Arpshagen zeugt nur noch die Gräfteinsel.


    P1630892.jpg


    Gewohnt wir heute auf Gut Arpshagen (Nr.41)


    P1630893.jpg


    1230 wurde Arpshagen im Zehntregister des Bistums Ratzeburg als Niederungsburg (Motte) geführt.

    Heinrich von Plessen war der erste Lehnsmann, aber erst im 16. Jh. ist der Bau eines Festen Hauses erwähnt.

    1723 verkauften die von Plessen das Gut an Hans Caspar von Bothmer.

    Um 1900 wird für den Pächter ein neues Haus 200 m westlich der Burginsel errichtet und das Feste Haus abgerissen.

    Wir folgen weiter unsere Radroute und die zweigt auf einen Feldweg ab. Oder ist es eine ungeteerte Straße? Kein Durchfahrt verboten Schild, also nehmen wir sie.



    Beim Speckturm haben wir wieder Teer und biegen rechts ab. Hier verkauft man Kanichen.


    P1630899.jpg


    P1630897.jpg



    Beim nächsten Hof werden Eier verkauft. Aha, hier kommt also der Osterhase her. ;:FeEl2;.


    Die Straße mündet auf einem Waldweg, kein Schild verbietet die Einfahrt, also weiter. Schloss Kalkhorst (Nr.42) ist das Ziel. Hier haben wir wieder Teer, einen Parkplatz und ein Welcome Schild. Kein Betreten verboten Schild, der Landschaftsgarten ist wohl öffentlich.


    P1630901.jpg


    P1630916.jpg


    P1630917.jpg


    P1630924.jpg


    Auch Kalhorst wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt als Lehen der Bischöfe von Ratzeburg.

    Von 1304 bis 1849 im Besitz der Familie von Both, danach an die Familie von Biel. Die Biels erbauten südlich des Gutshauses zwischen 1853 und 1874 das heutige Schloss. 1930 kam Röttger von Biel bei einem Jagdunfall ums Leben und das Anwesen wurde zwangsversteigert.
    Wir wandern noch durch den Landschaftspark, indem es auch Mammutbäume gibt, dann geht es weiter zum nächsten Gut.


    Schon nach wenigen Kilometern kommt Gut Dönkendorf (Nr.43)


    P1630935.jpg


    P1630939.jpg


    An einem Teich gelegen vermietet man auch hier Ferienwohnungen.



Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!