08. September 2019 Kanab – Page
Wenn man in der Canyons Lodge übernachtet, ist ein Frühstück im Sego Restaurant des benachbarten Canyons Boutique Hotel eingeschlossen.
Das Frühstücksbüffet hier ist sehr reichhaltig und beinhaltet auch ungewöhnliche Speisen. Nach einem ausgedehnten Frühstück, starte ich auf der US89 Richtung Page.
Doch was soll ich heute unternehmen? Vieles entlang der US89 habe ich schon besucht.
Auf meiner To Do Liste stehen noch Dinge wie Stud Horse Point, Thousand Pockets oder New Wave. Na mal sehen, was sich ergibt. Alstrom Point wäre auch interessant nochmal zu besuchen, aber das hebe ich mir für morgen auf.
Meiner Eingebung folgend biege ich von der 89 ab Richtung Thousand Pockets.
Zunächst ist alles ganz easy, doch nach geschätzten 5 bis 6 Kilometern wird der Weg sandig. Zunächst fährt es sich noch ganz gut, doch dann ich merke schon, dass der Sand tiefer wird. Ich beschließe umzukehren, schließlich hat der RAV4 keinen Allradantrieb. Zunächst fahre ich ein Stück rückwärts, bis ich einen Platz zum Umwenden finde.
Zügig geht es zurück, ich halte den Toyota immer auf Geschwindigkeit, nur noch hundert Meter, dann ist der Sand überwunden, nur noch eine Bodenerhebung. Doch da ist Schluss, ich stecke fest. Was tun, ich sitze auf? Als erstes buddle ich den Sand unter dem Auto und vor allem um die Räder hervor. Da meine Arme nicht lang genug sind, nehme ich die Wanderstöcke zur Hilfe.
Immer wenn ich das Auto ein paar Zentimeter freigeräumt habe, wage ich einen Versuch. Doch trotz zärtlichster Berührung des Gaspedals, sitze ich jedes Mal wieder fest.
Nach etwa einer Stunde gebe ich auf. Was soll ich jetzt tun?
Ein Blick auf mein Mobiltelefon zeigt mir, dass ich Empfang habe. Ich rufe also die Notrufnummer 911 an.
Die nette Dame am Telefon erklärt mir, dass sie mir nicht direkt helfen könne, gibt mir aber die Telefonnummer des Abschleppdienstes in Page.
Dort rufe ich sofort an, bekomme allerdings die Auskunft, dass er erst Morgen kommen könne, heute ist Sonntag und er hat kein Personal.
Die Verzweiflung kriecht in mir hoch. Eine Nacht im Auto in der Wüste ist keine gute Aussicht, obwohl ich eigentlich genügend Bier und Verpflegung dabeihabe.
Ich frage ihn ob er nicht jemanden wüsste, der mir vielleicht auch am Sonntag helfen würde. Er gibt mir die Telefonnummer von Ramsay Towing in Kanab.
Mister Ramsey bieted mir an persönlich zu kommen. Nachdem ich ihm meine Kreditkartendaten für eine Vorwegabbuchung gegeben habe, meint er in 2 Stunden da zu sein, sind immerhin 110 km Anfahrt.
Zwei Stunden warten in der Wüste, bei immer heißer werden Temperaturen, ist nicht ohne. Ab und zu mache ich den Motor an, um mit der Klimaanlage etwas Kühlung zu schaffen, aber durchgehend traue ich mich das nicht. Nicht das der Motor überhitzt, schließlich kommt von unten keine Luft an den Motor.
Zeit auch zu überlegen mit welchen Kosten ich rechnen muss. Ich rechne mit 5 Stunden a 150 $ pro Stunde sind 750 bis 800 $.
Nach 1 ¾ Stunden sehe ich einen silbernen Jeep am Horizont. Mister Ramsey ist da.
Routiniert schling er einen Schlupf um die Vorderachse und zieht mich nach kurzer Zeit aus dem Schlamassel.
Er meint er wird mich bis zur US 89 ziehen, nicht dass ich nochmals stecken bleibe.
An der US 89 gibt es dann noch ein paar freundliche Worte von Mr. Ramsey und die Rechnung.
495 $ kostet mich der Spaß. Ich finde den Preis angemessen und bin froh wieder auf der 89 zu sein.
Noch ist es früh am Nachmittag, also noch Zeit etwas zu unternehmen.
New Wave könnte noch etwas sein für den Nachmittag. Dank einer Trackaufzeichnung von USSPage, sollte das wohl kein Problem sein.
Doch zuvor gibt es noch einen Lunch und ein Bierchen zur Beruhigung.
Ich steige den Hügel hoch in Richtung des aufgezeichneten Tracks und stoße auf einen mit Steinen markierten Weg, dem ich eine Weile folge.
Aber ich bin noch immer entfernt von Uschi’s Track.
Jetzt komme ich ihm näher, nur noch diese Steigung hinaufklettern und ich bin auf Uschi’s Track.
Es ist schön hier oben, doch es geht hier nicht weiter.
Hier können Gerd und Uschi unmöglich weitergelaufen sein, es sei denn sie sind zu Gemsen mutiert.
Ich klettere wieder hinab und folge dem Weg mit den Steinen.
Der Track von Uschi ist wohl einfach etwas verschoben auf meinem Handy.
Schließlich komme ich zu dem was dem Ganzen den Namen gegeben hat, die ist die New Wave.
Bevor ich nach Page fahre, gibt es noch einen kurzen Stopp am Glen Canyon Dam. Ich frage nach einer Führung durch den Dam.
Doch mir wird erklärt es gibt heute keine Führung, da der Wind zu stark sei.
Übernachten werde ich bei meinem vierten Besuch in Page im Hampton Inn.
Für das Dinner habe ich mir das Sunset 89 ausgesucht, ein relativ neues Lokal an der US 89 mit herrlichem Ausblick.
Das Essen ist lecker mit modernen, teils vegetarischen Gerichten.
Leider hat es keine Lizenz zum Bierausschank, was den sonst guten Eindruck trübt.
Auch die Preise sind auf gehobenem Niveau.