Miss Chaco und der Schwankende Holländer

Zitat von Skuromis

Kann man die eigentlich sehen oder nur riechen?

Keine Ahnung, gab ja keine.

Zitat von Skuromis

und ich hielt das für Mordor... und da wird gearbeitet..

Stimmt, aber das Wetter paßt nicht.

Zitat von Skuromis

Na sowas ... vielleicht vom Lüftchen verweht. Aber hat die echt Pups gesagt oder Cubs?

Pups. Heißt ja auch so.

Zitat von Skuromis

Da hat bestimmt dieser kleine Baggins Wicht wieder was ausgeheckt

Lästige Hobbitse.

Zitat von Skuromis

Ah... ich hätte spontan cub gesagt, again what learned

In Chicago gibt‘s Cubs.

Zitat von Skuromis

Aber wirklich, Quengelgeister ohne Gleichen, leben aufm Golfplatz und wenn sie dort mal ausbüchsen stellen sie gleich die Welt aufn Kopf..

Und dann auch noch zweimal frühstücken.

Zitat von WeiZen

Auf dem ersten Blick hatte ich an die Needles Section gedacht.

7. Juni 2019 - Juneau

Trotz fehlendem Schaukeln schlafe ich wie ein Stein bis viertel vor sechs. Pünktlich um sechs wird der Anker gelichtet – spätestens jetzt wäre ich hellwach, denn die Ankerkette wird gefühlt direkt unter meinem Bett durchgezogen.

Das Frühstück gibt’s wie immer im Lido Market; heute steht beim Omelett mal Crab Meat auf dem Programm. Naja, von den paar Fitzelchen, die die da reinmachen, merkt man nicht viel. Am Ende kommen noch Dorothy und Toto dazu, und wir unterhalten uns noch ein Weilchen, ehe wir – eine halbe Stunde zu früh – in Juneau anlegen.

Optisch macht Alaskas Hauptstadt erstmal keinen so berauschenden Eindruck…

Immerhin gibt’s ein nettes Empfangskomitee. Hat ein bißchen was von Hitchcock…

Nach einer kleinen Fotosession mit Patsy the Dog...

...schaue ich bei den Kiosken am Dock nach Touren, die hier angeboten werden. Die verkaufen im Prinzip eh alle das selbe. Bei einem netten jungen Typen namens James entscheide ich mich für die Kombi Glacier Shuttle und Whale Watching zum „Schnäppchenpreis“ von 160$. 25$ Rabatt gibt’s immerhin, wobei den vermutlich jeder kriegt, auch wenn James das bestreitet. Theoretisch käme man zum Mendenhall Glacier auch deutlich billiger mit dem öffentlichen Bus, der gerade mal 2$ pro Strecke kosten würde, aber der hält eineinhalb Meilen vom Visitor Center entfernt. Außerdem habe ich dann hier auch den Transfer zum Whale Watching mit drin und auch den zurück zum Dock.

Bevor ich die Tour antrete (kann theoretisch jedes Glacier Shuttle nehmen; die fahren alle halbe Stunde), drehe ich aber erst noch eine Runde durch Juneau, denn der Gletscher liegt morgens noch im Schatten (danke für den Tip, Betty! ). Schon nach kurzer Zeit ziehe ich meine Jacke aus, denn es ist mal wieder sonnig und richtig warm. Und ich sichte meinen ersten Bären.

Mein Weg führt mich als erstes zum State Capitol – eines der wenigen, die keine Kuppel haben. So wahnsinnig interessiert mich das aber nicht, schon gar nicht bei diesem Traumwetter...

...deshalb bummle ich noch ein wenig durch die Gegend...

...und laufe dann zur niedlichen, aber leider geschlossenen St. Nicolas Orthodox Church.

Weil’s schon gegen halb zehn geht, mache ich mich auf den Rückweg zur Zivilisation...

...und zur „Talstation“ der Mount Roberts Tram, wo die Glacier Shuttles abfahren. Dauert ein bißchen, bis ich das richtige von vier oder fünf verschiedenen gefunden habe, und dann ist das auch noch so ein uralter umlackierter Schulbus, wo sogar ich relativ wenig Beinfreiheit habe. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde, und angeblich fahren wir an einigen Adlern vorbei, von denen ich aber leider keinen sehe. Beim Anblick der Leute, die die letzten eineinhalb Meilen in der prallen Sonne an der vielbefahrenen Straße entlang zum Park laufen, komme ich zu dem Schluß, daß meine Entscheidung, lieber ein wenig mehr Geld auszugeben, die richtige war. Außerdem will ich ja vor Ort auch noch ein bißchen rumlaufen.

Nachdem wir in der Nähe des Visitor Centers auf dem Parkplatz rausgelassen wurden (mit strikter Anweisung, daß der Bus zur Whale Watching Tour um Punkt ein Uhr hier wieder losfährt), laufe ich erstmal den kurzen Steep Creek Trail, wo es angeblich öfter mal Bären zu sehen gibt. Mir läuft natürlich keiner über den Weg.

Auch beim Photo Point laufe ich etwas herum, und der trägt seinen Namen zu recht, denn der Blick auf den imposanten, wenn auch relativ weit entfernten Mendenhall Glacier ist schon beeindruckend und sehr fotogen. Während ich ein paar Bilder mache, tippt mir jemand von hinten auf die Schulter – Dorothy und Toto! Hilfe, die stalken mich!

Anschließend schaue ich noch ins Visitor Center (da stalke ich die beiden plötzlich ), hole mir eine Broschüre und suche das hier gar nicht so stille Örtchen auf. Dann nehme ich den Trail zu den Nugget Falls in Angriff – ist gerade mal eine Meile und überwiegend flach, das sollte ich gerade noch schaffen. Ganz schön viel Volk ist hier unterwegs – kein Wunder bei diesem Wetter!

Der Wasserfall ist nicht unnett und schön erfrischend, nachdem ich auf dem Weg direkt ins Schwitzen gekommen bin. Kann mir mal einer sagen, warum ich meine Handschuhe eingepackt habe?!? Ach ja, weil Betty gesagt hat, je näher man dem Gletscher kommt, um so kälter würde es.

Auch auf dem Rückweg finde ich noch ein paar nette Fotomotive. Was sich hier links oben abseilt, habe ich (glücklicherweise) erst beim Durchschauen der Fotos gesehen…

Nachdem ich nochmal kurz im Visitor Center und auf dem Örtchen war (weiß der Geier, wann es das nächste gibt), setze ich mich brav an die vorher beschriebene Stelle, um auf das Shuttle zu warten. Kurz bevor es kommen soll, höre ich ein Gespräch mit, daß unten am Steep Creek Trail eine Bärenmama mit zwei Cubs sein soll. Na super, was für ein Timing… Ich laufe zwar schnell die Treppe runter und ein Stück den Boardwalk lang, aber die drei sind vermutlich weiter weg, da reicht die Zeit nicht mehr. Allerdings kommt das Shuttle dann eh erst nach eins, da hätte ich locker noch ein Stückchen weiter laufen können, wenn ich das gewußt hätte.

Bis wir loskommen, ist es deutlich nach eins, und der Shuttlefahrer ist ein gewisser Juan aus Mexiko, der während der ganzen Fahrt furchtbar rumplärrt. Wenigstens dauert’s nicht lang, bis er uns an einer Marina absetzt, wo schon das ziemlich handliche Bötchen wartet.

Hier müssen wir erstmal drinnen sitzenbleiben, um die Instruktionen zu hören, und kriegen jeder einen Müsliriegel überreicht. Dann geht’s gut eine halbe Stunde raus in die Auke Bay, bis wir endlich Wale finden – eine Dame namens Flame und ihr Kalb. Schön zu beobachten, auch wenn man von dem Kleinen nicht so viel sieht. Dreimal beobachten wir sie beim Rumschwimmen und Abtauchen (das macht allerdings nur die Mama, das Kleine kann das noch nicht), und schon geht’s wieder weiter.

Wir fahren noch zu einer Boje, auf der es sich ein paar Seelöwen gemütlich gemacht haben...

...und dann geht’s flott wieder zurück zur Marina. Immerhin darf man bei der Rückfahrt draußen bleiben, so daß ich noch ein paar Bilder von der Landschaft bekomme, u.a. vom Eagle Glacier.

Insgesamt fand ich die Tour ein wenig enttäuschend – von der zweistündigen Bootsfahrt haben wir vielleicht insgesamt 15 Minuten lang Wale gesehen…

Auf das Shuttle zurück nach Juneau dürfen wir dann auch nochmal fast eine halbe Stunde warten. Immerhin gibt‘s doch noch einen Adler zu sehen.

Juan der Schreihals bringt uns in die Nähe vom Dock, und ich bummle noch ein wenig herum und kaufe ein paar Mitbringsel, ehe ich zufällig bei der Public Library lande. Ich erinnere mich, daß man hier ins Internet kann (eine Stunde, und das sogar kostenlos), und so schaue ich ausführlich bei DA vorbei. Die Stunde ist schnell rum, und die schließen ohnehin bald. Ist vielleicht auch gut so, sonst hätte ich von der Schnapsfahne eines der Mitsurfer einen Schwips bekommen…

Nachdem ich noch etwas in Downtown und am Hafen herumgelaufen bin...

...gehe ich wieder zurück an Bord. Ist eh schon nach sechs, als ich in die Kabine komme. Weil ich schon ziemlich Kohldampf habe, laufe ich zum Lido Market. Da gibt’s heute ein sogenanntes Gold Rush Dinner – hört sich erstmal nicht so wahnsinnig lecker an, und ich vermute, daß es eher fleisch- und bohnenlastig ist, aber es gibt auch Seafood Pie (sehr lecker), Corn & Cod Chowder, mariniertes Seafood (wie gestern) und ein paar andere Leckereien, die mir durchaus zusagen. Die Kellner tragen alle Holzfällerhemden und Hosenträger… Als Nachspeise gibt’s noch ein leckeres Törtchen, und schon gibt mein Magen wieder Ruhe.

Anschließend setze ich mich noch ein wenig draußen in die Sonne und aktualisiere mein Tagebuch, bis es um neun ein bißchen zu frisch wird. Die Liegestuhlauflageneinsammler walten eh gerade ihres Amtes, deshalb verziehe ich mich nach drinnen und gehe nur noch kurz raus, um das „Alpenglühen“ auf den Bergen zu fotografieren.

Um zehn werden die Motoren angeworfen, und wir laufen nach einer 180-Drehung kurz nach der Volendam (auch ein Käseschiff) aus. Juneau hat mir richtig gut gefallen - woran aber sicher das tolle Wetter auch nicht ganz unschuldig war.

Bis ich heute ins Bett komme, wird’s fast elf, und um sieben legen wir morgen schon wieder in Icy Strait Point an. Puh, das artet langsam in Streß aus!

Zitat von betty80

Und super, dass es mit der Beleuchtung des Glacier geklappt hat. Das fand ich bei meinem Ausflug damals echt ärgerlich.

Aber ganz schön grün dort.

Schön grün und perfekt ausgeleuchtet.

Zitat von betty80

Das streiche mal ganz schnell wieder.

Es gibt mind. Ein halbes Dutzend ohne Kuppel.

Irgendwo stand das aber.

Zitat von betty80

warte mal auf meinen Bericht derselben Wanderung.