Patagonien 2020 - Eine Reise an's Ende der Welt

  • Wir haben eine ähnliche Tour wie ihr gemacht - und auch für uns war die Nähe und das unglaubliche Blau der Eisberge ein überwältigendes, unvergeßliches Erlebnis. Ein absolutes highlight der gesamten Reise!


    Die sich anschließende Wanderung, die ihr gebucht habt, ist zwar superschön, aber für uns wäre sie vermutlich zu anstrengend. Du schreibst, daß ihr 5 Stunden unterwegs wart. In welchem Tempo ging es denn voran - flott oder gemächlich? mit wie vielen Pausen? Und war das Terrain anspruchsvoll?


    Ich brauche allein für die unendlich vielen Fotos, die ich mache, immer sehr viel Zeit, insofern kann ich schlecht Schritt mit einer Gruppe halten, da bin ich meist das Schlußlicht. Darum meine Frage bezüglich eures Marschtempos...


    Das ist eindeutig ein Puma - und das soll eine natürliche Gesteinsformation sein? Bist du dir sicher?

  • Ein absolutes highlight der gesamten Reise!

    Unbedingt ;;NiCKi;:

    Die sich anschließende Wanderung, die ihr gebucht habt, ist zwar superschön, aber für uns wäre sie vermutlich zu anstrengend. Du schreibst, daß ihr 5 Stunden unterwegs wart. In welchem Tempo ging es denn voran - flott oder gemächlich? mit wie vielen Pausen? Und war das Terrain anspruchsvoll?

    Ich habe ja den GPX Track verlinkt. Die Gesamtstrecke war etwa 12.5 km und es ging größtenteils leicht bergab.
    Ich fand die Tour recht gemütlich. Wir haben eine größere Lunch-Pause gemacht und auch sonst sind wir immer mal wieder für kurze Erklärungen des Guides stehen geblieben.

    und das soll eine natürliche Gesteinsformation sein? Bist du dir sicher?

    Was sollte es denn sonst sein? Machmal sind die Launen der Natur halt einfach nur verrückt ;)
    Ich hätte auch noch einen Elefanten im Angebot:



    ;te:

    :MG:

  • Schon bald sind unterwegs die ersten Eisberge auf dem Wasser zu sehen

    Was für ein Schauspiel :clab:

    Sie schillern in den verschiedensten Variationen von Blau und ziehen uns sofort in ihren Bann. Dieses Gletscherblau ist irgendwie unwirklich - wir hätten uns nie vorstellen können, dass es tatsächlich so intensiv leuchtet und wir knipsen was das Zeug hält...

    Die Farben sind echt der Hammer!

    Wir starten in Richtung Norden und laufen bis zu einem Aussichtspunkt, an dem wir nochmals einen tollen Blick auf den Guillermo-See und den Upsala Gletscher werfen können

    Und auch hier - traumhafte Farbkombinationen :clab:

    Fossil Canyon

    Das ist jetzt noch das i-Tüpfelchen - ein Canyon mit bunten Steinen :SCHAU: ! Ich bin echt erstaunt, was es hier alles zu sehen gibt - Klasse!

  • Die Farben sind echt der Hammer!

    Dieses Blau hat uns auch unheimlich fasziniert ;;NiCKi;:

    Das ist jetzt noch das i-Tüpfelchen - ein Canyon mit bunten Steinen ! Ich bin echt erstaunt, was es hier alles zu sehen gibt - Klasse!

    Ich glaube auch, dass das für uns die beste Tour-Variante war.
    Ohne den Canyon hätten wir ein echtes Schmuckstück verpasst.

  • Hallo, Elke,


    nachdem ich fast zwei Monate im Norden Patagoniens festgesteckt habe :schaem: , komme ich jetzt mal etappenweise nach.

    Der Regen wird im Laufe der Fahrt immer schlimmer und so muss später leider auch die geplante Wanderung zur Lagune im Bosque Encantado dran glauben. Auf die hatte ich mich eigentlich besonders gefreut, aber das macht bei diesem Wetter einfach keinen Sinn - wirklich schade.

    Da hat Euch ja ein heftiger Regentag erwischt. Da sieht alles sofort etwas trostlos aus.
    Immer schade, wenn man auf ein Vorhaben verzichten muss, auf das man sich besondres gefreut hat. Ich habe das gerade mal geg....gelt: Die Lagune sieht toll aus und der Weg scheint auch sehr schön zu sein. Wirklich schade, dass Euch das verregnet wurde.



    Während des Urlaubs so lange im Supermarkt zu verbringen, ist nun keine Freude. Da ist es fast schon gut, dass Ihr den Hike nicht laufen konntet. X(

    r checken im Borde Simpson Hotel Boutique ein und beziehen unser Zimmer. Dieses ist zwar ein wenig klein, aber sehr hübsch und modern eingerichtet. Uns gefällt es.

    Mir auch, sehr nett :!!

    ch habe ja schon ein etwas komisches Bauchgefühl, bei den hiesigen Straßenverhältnissen ohne Reserverad loszufahren, aber Andreas entscheidet: no risk no fun - immerhin sind es ja auch nur 100 Kilometer.

    Da wäre mir auch nicht wohl gewesen. Aber anscheinend ist ja alles gut gegangen?

    Die Landschaft um uns herum ist völlig anders als in den letzten Tagen: kein Regenwald mehr, stattdessen sanfte Hügel, riesige Weideflächen und schneebedeckte Berge im Hintergrund. Und während ich gestern unterwegs fast gar nichts fotografiert habe, knipse ich heute in einer Tour.

    Die Landschaft wird weiter, das gefällt mir auch.

    Vor uns liegt die gigantische, schwarze Wand des Cerro Castillo. Ein mächtiger Gletscher hängt am Rand des Berges über einer Lagune, deren türkisfarbenes Wasser jeder Beschreibung von Türkis spottet.

    Wow, unglaublich - sehr schön und sehr beeindruckend, fast unwirklich. Dieses Gletschertürkis fasziniert und begeistert mich immer wieder auf Bildern.Das möchte ich gerne auch mal in Natura sehen.
    Dafür geht man doch gerne 3 Stunden schweißtreibend bergauf =)

    Dann trudelt noch eine Email von Booking.com ein: sie teilen uns mit, dass unsere Unterkunft für übermorgen unsere Buchung storniert hat. Na Klasse - und so eine Info bekommt man zwei Tage vorneweg


    Da wir nicht groß Zeit damit verplempern wollen, nach einer Alternative zu suchen, gehen wir direkt auf den Vorschlag von Booking ein. Sie bieten eine Unterkunft an, die nur ein paar hundert Meter von der ursprünglich gebuchten entfernt liegt. Sie ist zwar doppelt so teuer, aber den Differenzbetrag bräuchten wir nicht zu zahlen, das würde Booking übernehmen. Na dann lassen wir uns mal überraschen..

    Na, die können Spaß machen, zwei Tage vorher zu stornieren. Jetzt bin ich gespannt, ob das mit der Alternative geklappt hat.


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Wenn das Frühstück so mager ausgefallen ist, war es ja doch gut, dass Ihr hier nur eine Nacht geblieben seid.

    und Andreas verzichtet angesichts des Wetters sogar auf seine Laufrunde...

    :EEK: Dann muss es ja sehr schlecht gewesen sein.


    Und gut, dass Ihr am Vortage Wanderung zur Lagune Cerro Castillo machen konntet.


    Ein paar Bilder vom frühen Morgen von unserem Balkon aus:

    Bestimmt für Euch nicht das Traumwetter, aber die Fotos sind sehr stimmungsvoll :!!

    Gegen 10:15 Uhr können wir uns also wieder gut bereift auf den Weg nach Puerto Rio Tranquilo machen.

    Das ging ja flott, und dann noch so günstig.

    Das Wetter bleibt unterwegs genauso wechselhaft, wie es sich bereits heute früh präsentiert hat. Und der Straßenzustand ist ähnlich katastrophal wie vorgestern - irgendwie haben wir ein déjà-vu...

    X( Die Straßen sehen wirklich nicht so aus, als ob das Fahren dort Spaß machen würde.

    Der ist mittlerweile aus der Mittagspause zurück und wir können uns darauf einigen, dass wir die Tour tauschen und erst morgen früh zu den Mamorhöhlen paddeln.

    :!! Das wäre aber auch schade gewesen, wenn das auch noch ausgefallen wäre.

    Aber es stellt sich heraus, dass sich am letzten Donnerstag ein neues Unglück ereignet hat, nur zwei Stunden nachdem wir dort gewesen sind. Wären wir nur ein klein wenig später gekommen, wären wir quasi eingesperrt gewesen, denn es gibt nur diese einzige Straße, die aus Richtung Futaleufú zur Carretera Austral zurückführt. Da haben wir echt ein Riesen-Glück gehabt

    Aber wirklich. Habt Ihr noch etwas gehört, wie schnell die Straße wieder halbwegs hergerichtet werden konnte?


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Habe gerade wieder einige Tage nachgelesen. Bin ganz hin und weg von den tollen Farben und Bildern. ;;PiPpIla;;
    Besonders die Gegend um El Chalten ist wirklich traumhaft, dort würde ich auch gerne mal wandern.
    Außerdem sehr schöne Tieraufnahmen!
    Macht großen Spass, deinen Bericht zu lesen ;;NiCKi;: .

  • nachdem ich fast zwei Monate im Norden Patagoniens festgesteckt habe , komme ich jetzt mal etappenweise nach.

    Mach Dir keinen Stress, Bettina - wir sind recht gemächlich unterwegs, damit man die tollen Landschaften auch gut genießen kann ;)

    Da hat Euch ja ein heftiger Regentag erwischt. Da sieht alles sofort etwas trostlos aus.

    Ja, leider. Aber ich kann Dir versprechen, wenn Du weiterliest, wird Dich bald das allerbeste Wetter erwarten :D
    Dies war wettermäßig so ziemlich der mieseste Tag, den Du nun hinter Dich gebracht hast.

    Da wäre mir auch nicht wohl gewesen. Aber anscheinend ist ja alles gut gegangen?

    Ja, war alles gut - und es ist auch bei dieser einen Reifenpanne geblieben für den restlichen Urlaub.
    Nur unsere Scheibe hat uns in der Folgezeit noch einige Bauchschmerzen bereitet...

    Wow, unglaublich - sehr schön und sehr beeindruckend, fast unwirklich. Dieses Gletschertürkis fasziniert und begeistert mich immer wieder auf Bildern.Das möchte ich gerne auch mal in Natura sehen. Dafür geht man doch gerne 3 Stunden schweißtreibend bergauf

    Absolut. Diese Tour war wirklich toll. Und jeder Schweißtropfen hat sich gelohnt :!!

    Na, die können Spaß machen, zwei Tage vorher zu stornieren. Jetzt bin ich gespannt, ob das mit der Alternative geklappt hat.

    Im Nachhinein haben wir dabei ein gutes Geschäft gemacht, denn die Ersatzunterkunft war richtig toll.
    Und über den Service von Booking kann man auch nur froh sein - die konnten ja nichts für die Stornierung und haben sich sofort um eine Alternative gekümmert.

    Das ging ja flott, und dann noch so günstig.

    Und es war auch echt spannend zuzuschauen, wie der Reifen mit primitivsten Mitteln im Handumdrehen wieder einsatzbereit war :!!

    Aber wirklich. Habt Ihr noch etwas gehört, wie schnell die Straße wieder halbwegs hergerichtet werden konnte?

    Nein, leider nicht.

  • Habe gerade wieder einige Tage nachgelesen. Bin ganz hin und weg von den tollen Farben und Bildern.

    Das freut mich, Petra!

    Besonders die Gegend um El Chalten ist wirklich traumhaft, dort würde ich auch gerne mal wandern.

    Das war für uns das Paradies schlechthin.
    Wir haben uns wirklich schwer getan, diesen Ort wieder zu verlassen - wir waren regelrecht verliebt in die Gegend.

    Macht großen Spass, deinen Bericht zu lesen

    Danke, sehr lieb von Dir ;:HuCKnU;;

  • What a beautiful DAY :clab::clab::clab:

    Entlang des stark erodierten Pfades geht es in Kehren über loses Geröll, groben Steinschutt und kleine Felsstufen den Moränenhang hinauf.

    Wie gut, dass du neue Schuhe hast :!!

    Nach knapp 90 Minuten haben wir das schwierige Stück dann aber endlich geschafft. Wir erreichen den höchsten Punkt und werden mit einem fantastischen Blick auf die Lagune belohnt - eingerahmt von den mächtigen Gletscherzungen und der gewaltigen Ostwand des Fitz Roy.

    Wahnsinn ;dherz;

    ... und erklimmen noch den zweiten Aussichtspunkt etwa 500 Meter weiter links, an dem man auf die einsame türkisblaue Laguna Sucia mit ihren beiden Hängegletscher Glaciar Piedras Blancas und Glaciar Rio Blanco sehen kann.

    Auch sehr schön ;dherz;

    Es ist echt bewundernswert, wie der etwa 10-köpfige Trupp den geborgenen Körper über die engen Kehren in dem schweren Gelände nach unten transportiert. Zwei Träger, mehrere Bremser mit Seilen, einer der koordiniert und alle 150 Meter wird durchgewechselt. Eine sehr beeindruckende Team Leistung.

    Wahnsinn, aber auch sehr traurig.

    Und wir entdecken einen hübschen gelben Vogel in den Bäumen, der sich lautstark bemerkbar macht. Ein Ranger identifiziert ihn für uns: es ist ein Kordillerenämmerling.

    Auch sehr hübsch ;dherz;

  • Wie gut, dass Ihr die Tour verschieben konntet. An dem Tag hat das Wetter richtig mitgespielt.

    Die Wände der Höhlen sind von weißem Marmor durchzogen und bilden unglaubliche Formen. Wir fühlen uns, als würden wir in eine andere Welt eintauchen und sind von der mystischen Atmosphäre unglaublich beeindruckt.

    Wie eine Zauberwelt!

    Und auch hier gilt: wir können uns mit unseren Kajaks soviel Zeit lassen wie wir wollen und auch zwei oder dreimal durch die Höhlen paddeln, wohingegen die größeren Boote da doch etwas eingeschränkter sind. Wir würden die Kajak-Tour immer wieder der Bootstour vorziehen.

    Das ist gerade an so einem Ort besonders angenehm, dass man die Atmosphäre noch mal in Ruhe auf sich wirken lassen kann.

    Und man muss sagen, dass wir dabei kein schlechtes Geschäft gemacht haben, denn unsere neue Cabaña entpuppt sich als ein echt tolles Häuschen:

    Sehr hübsch, gut, dass Ihr Euch gleich für dieses Angebot entschieden habt =) Fast schade, dass es nur für eine Nacht war.

    Unterwegs sehen wir unsere ersten Guanakos. Sie sehen einfach drollig aus: ab und zu wirft sich eines auf den Rücken, wälzt sich herum und strampelt dabei mit den Beinen - ein köstliches Schauspiel, nur leider nicht auf den Bildern festgehalten, da wir zu begeistert zugeschaut haben.

    =) Das hätte mich auch begeistert ;;NiCKi;:
    An dem Tag habt Ihr insgesamt Glück gehabt mit Tierbeobachtungen.

    Wir fahren weiter durch den Parque Patagonia, der mit seinen Variationen der Landschaft die unterschiedlichsten Lebensräume und somit eine erstaunliche Artenvielfalt beherbergt.

    Wunderschöne Landschaften! Die Landschaften werden von Tag zu Tag beeindruckender.

    Andreas testet noch eben die Wassertemperatur, befindet sie jedoch eindeutig für zu kalt und ist bereits nach fünf Minuten wieder aus dem Wasser heraus.

    5 Minuten sind in einem kalten See aber ziemlich lang :EEK:

    Wir bleiben eine Stunde und erfreuen uns an der tollen Szenerie, dann fahren wir wieder in den Ort zurück.

    Da hat sich der Tipp gelohnt. Gut, dass Ihr Euch trotz der langen Fahrt vorher nochmal aufraffen konntet.


    Und dass Essen sieht auch sehr gut aus :!!


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Wie gut, dass Ihr die Tour verschieben konntet. An dem Tag hat das Wetter richtig mitgespielt.

    Das Wetter war an dem Tag wirklich perfekt. Sonnig und vor allem absolut windstill, so dass wir mit dem Kanu überhaupt keine Not hatten.
    Das ist ja in Patagonien nicht unbedingt so selbstverständlich.

    Wie eine Zauberwelt!

    Absolut. Wir waren total fasziniert.
    Definitiv eines der Highlights unserer Reise.

    Sehr hübsch, gut, dass Ihr Euch gleich für dieses Angebot entschieden habt Fast schade, dass es nur für eine Nacht war.

    Dort hätten wir es in der Tat noch sehr viel länger ausgehalten.
    Wenn wir in unserem Urlaub mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätten, hätten wir definitiv mehr Zeit in dieser Gegend eingeplant, denn der Parque Patagonia war traumhaft schön.
    Aber wir mussten Prioritäten setzen und der südliche Teil mit El Chalten und Torres del Paine war uns noch viel wichtiger.
    Und 32 Tage war eben schon das absolute Maximum - mehr ging leider nicht.

    An dem Tag habt Ihr insgesamt Glück gehabt mit Tierbeobachtungen.

    Ja, das stimmt. Auch wenn wir bei dem Stinktier eigentlich erst hinterher recherchiert hatten, dass es ein solches war :schaem::schaem:

    Wunderschöne Landschaften! Die Landschaften werden von Tag zu Tag beeindruckender.

    Je weiter wir nach Süden kamen, umso mehr hat uns die Landschaft fasziniert.
    Unser persönliches Paradies war El Chaltén - dort wollten wir am liebsten überhaupt nicht mehr weg...

    Gut, dass Ihr Euch trotz der langen Fahrt vorher nochmal aufraffen konntet.

    Da waren wir im Nachhinein auch froh, denn eigentlich hatten wir nach der langen Autofahrt erst gar keine Lust mehr...

  • Freitag, 14.02.2020: El Calafate: Perito Moreno Gletscher


    Der heutige Tag startet exakt so wie der gestrige: der Wecker klingelt um kurz vor 6:00 Uhr, wir schmeißen ein paar Eier in die Pfanne und schmieren uns ein paar Brote, spülen fix das Geschirr und laufen dann zum Hotel Cyan, unserem Pickup-Platz für den Ausflug.


    Dort werden wir wieder von einem Bus aufgesammelt - heute soll es zum Perito Moreno Gletscher gehen, wo wir mit Hielo&Aventura eine Ice Trekking Tour gebucht haben.


    Der Busfahrer erscheint überpünktlich um 7:30 Uhr und es kann direkt losgehen.


    Im Gegensatz zu unserer gestrigen Tour wird uns heute ein richtiges Gruppenreise-Feeling vermittelt, was schon bei der Busfahrt beginnt: Gefühlt immer dann, wenn der Fahrer Entzugserscheinungen verspürt, hält er an und verkündet, wir könnten jetzt draußen ein paar Minuten lang an einem tollen Viewpoint ein paar Bilder machen.


    Zu sehen gibt es für unseren Geschmack da eigentlich nie etwas besonders Aufregendes, aber der Fahrer kann sich halt seine Dosis Mate-Tee reinziehen, während alle draußen wie verrückt fotografieren.



    Vielleicht sind wir ja durch unsere Eindrücke der letzten Wochen schon zu verwöhnt, als dass uns diese Aussichtspunkte noch megamäßig beeindrucken würden, aber für uns bestätigt sich mal wieder: Gruppenreisen, bei denen der Busfahrer entscheidet, wo und wie lange angehalten wird, sind einfach nichts für uns


    Am Eingang zum Nationalpark los Glaciares kommt ein Ranger durch den Bus und kassiert den Eintritt. Da wir noch unsere Tickets von der gestrigen Tour zur Estancia Cristina haben, müssen wir nur die Hälfte zahlen


    Weiter geht’s, aber nicht für lange. Nach ein paar Minuten Fahrt kommt schon die nächste Unterbrechung. Fünf Minuten werden angesetzt für eine kollektive Pinkelpause, die auch alle brav wahrnehmen - aber bei mittlerweile sechs weiteren Tour-Bussen die hier anhalten und nur einer Toilette bildet sich bei den Damen schnell eine Riesenschlange und so werden aus den fünf Minuten mal eben rasch zwanzig.


    Aber immerhin die nächste Gelegenheit für eine Dosis Mate-Tee für den Busfahrer


    Irgendwann kommen wir dann tatsächlich im Hafen Bajo las Sombras an und steigen auf das Schiff, mit dem wir in einer 20-minütigen Fahrt den Lago Rico überqueren. Dabei können wir schon erste eindrucksvolle Blicke auf die Südwand des Perito-Moreno-Gletschers werfen.



    Die Leute an Bord sind ziemlich aufgeregt, als die ersten Spitzen des Gletschers in Sicht kommen. Es wird gedrängelt und jeder versucht, die beste Selfie-Position zu erhaschen, die dann auch standhaft verteidigt wird. Das war bei der gestrigen Bootsfahrt zur Estancia Cristina deutlich angenehmer, da hat jeder irgendwann auch wieder Platz gemacht.


    Wir nehmen es gelassen, es werden noch ganz andere Perspektiven auf den Gletschergiganten kommen...








    Gegen 11:00 Uhr legen wir schließlich an und das Abenteuer Ice Trekking kann beginnen. Wir werden in Gruppen zu etwa 20 Personen aufgeteilt und erhalten von unseren Bergführern zunächst einen kurzen Vortrag über Gletscherkunde.




    Der Perito Moreno Gletscher ist an der Front zwischen 70 und 80 Metern hoch und er ist besonders dafür berühmt, dass er allen Folgen des Klimawandels zum Trotz beschlossen hat, weiter zu wachsen.


    Das liegt wohl vor allem daran, dass das Nährgebiet des Gletschers mit etwa 70 Prozent deutlich größer ist als Zehrgebiet und der Gletscher somit im Winter mehr wächst, als er im Sommer abtaut. Er schiebt sich jeden Tag etwa 40 Zentimeter weiter in den Lago Argentino hinein, wobei es unentwegt zu Abbrüchen von riesigen Eisnadeln kommt, die dann mit viel Getöse in den smaragdgrünen See stürzen und so zu neuen Eisbergen werden.


    Nach den einleitenden Erklärungen geht es dann endlich los zum Eis. Wir bekommen von den Bergführern Steigeisen angeschnallt und erhalten Anweisungen, wie wir damit auf dem Eis laufen sollen. Es handelt sich zwar nicht gerade um die neuesten Modelle - sie sind sauschwer und fühlen sich an wie aus den 19. Jahrhundert - aber für die 90 Minuten auf dem Eis wird es schon gehen.



    Am Anfang ist das Laufen mit den Steigeisen noch etwas gewöhnungsbedürftig. Jeder Schritt ist eine Konzentrationsfrage und wir staksen etwas unbeholfen mit den Stacheln an den Füßen über den Gletscher. Doch die Bewegungen mit dem ungewohnten Schuhwerk werden recht schnell sicherer und insbesondere die Public-Toilet-Position beim Abwärtsgehen beherrsche ich bald perfekt




    Der Perito Moreno leuchtet dabei keineswegs nur in strahlendem Blau und Weiß, wir man es vielleicht erwartet, wenn man ihn nur aus der Ferne sieht. Aus den Anden kommend bringt er jede Menge Gesteinsmaterial mit sich, weshalb der Untergrund an vielen Stellen so schmutzig und grau ist, dass er kaum als Eis zu erkennen ist.








    Wir haben viel Spaß bei der Wanderung auf dem Gletscher und können unterwegs eine Vielzahl an Eisformationen, Rissen, Gletschermühlen und kleine Lagunen bewundern.





    Nach eineinhalb Stunden ist das Mini Trekking dann vorbei und es gibt zum Abschluss noch stilvoll einen Whiskey mit echtem Gletschereis:




    Es gäbe beim gleichen Anbieter auch eine Big Eis Tour, die etwa doppelt so lange dauert und die noch tiefer in den Gletscher hinein führt. Bei diesem würde man noch ganz andere Eisformationen, Lagunen und Wholes sehen können und das wäre für uns eigentlich die attraktivere Variante gewesen.


    Leider gibt es für diese Tour aber eine sehr strikte Altersbeschränkung. Ab 50 zählt man zu den Oldies und darf nur noch beim Mini Trekking mitmachen, egal wie fit man tatsächlich ist. Diese Beschränkung wird wegen der Sicherheitsbestimmungen auch sehr konsequent eingehalten.


    Nach dem Trekking geht es zurück zum Refugium, wo wir eine reichliche Stunde Mittagspause haben. Wir essen unseren mitgebrachten Lunch, genießen die Sonne und beobachten weitere Gletscherabbrüche, bis wir irgendwann mit Boot und Bus zur Nordwand des Gletschers fahren.




    Hier können wir noch eine reichliche Stunde lang die erstaunliche Panorama-Landschaft des imposanten Gletschers von verschiedenen Ebenen und Stegen der Aussichtsplattformen aus besichtigen.








    Gegen 16:15 Uhr fahren wir schließlich mit dem Bus wieder zurück nach El Calafate und verschlafen die 90-minütige Fahrt völlig - geplättet von den vielen Eindrücken des heutigen Tages.


    In El Calafate gehen wir noch einmal in’s Restaurant La Zaina, wo wir vor zwei Tagen so begeistert waren und auch diesmal werden wir nicht enttäuscht. Wir nehmen die gleichen Vorspeisen und als Hauptgang Forelle für mich und geschmortes Lamm für Andreas. Beides ist wieder extrem lecker




    Zurück in unserer Unterkunft plaudern wir noch ein bisschen mit Daniela, der Betreiberin, und packen dann schon ein bisschen unsere Taschen zusammen.


    Als wir gerade ins Bett gehen wollen, klopft es noch einmal an der Tür und Daniela bringt uns frischgebackene Waffeln mit Sahne und Dulce de Leche vorbei. Furchtbar nett und furchtbar lecker - zum Glück haben wir im Restaurant heute auf den Nachtisch verzichtet



    Gefahrene Kilometer: 0
    Wetter:
    Übernachtung: El Tilli.
    Wanderung: keine

  • Auch wenn wir bei dem Stinktier eigentlich erst hinterher recherchiert hatten, dass es ein solches war

    Auch wenn wir bei dem Stinktier eigentlich erst hinterher recherchiert hatten, dass es ein solches warJe öfter dieser "Geruchs-Aspekt" hier erwähnt wird, umso klarer wird mir, in welcher Gefahr wir geschwebt haben, als wir nur einen halben Meter entfernt dieses "drollige Tierchen" beobachtet haben

    Ich hatte mich ja schon gewundert, dass Ihr so aus der Nähe das Stinktier, noch dazu von hinten, beobachtet habt. Da Ihr ja aber insgesamt sehr unerschrocken seid, habe ich das so hingenommen :MG:
    Das wäre ja eine böse Überraschung geworden, Glück gehabt.

    Nach drei faulen Tagen am Stück rafft sich Andreas heute mal wieder zum frühen Laufen auf,

    Da war er aber drei Tage im Urlaubsmodus.


    Jetzt bin ich gerade bis zu Eurem Ankunftstag in El Chalten hinterher gereist.

    Der Argentinier ist mega happy, bedankt sich überschwänglich und küsst uns fünf Minuten lang ab

    =) Ich kann mir vorstellen, dass er sehr erleichtert war. Und insgesamt ja ein sehr nettes Erlebnis.

    Wir freuen uns, dass wir ihm helfen konnten - in einer ähnlichen Situation an so einer einsamen Straße wären wir ja auch total glücklich über jegliche Hilfe.

    Genau, man freut sich, wenn man helfen kann. Und irgendwann und irgendwo bekommt man es zurück.

    einer der schönsten und zugleich am schwierigsten zu besteigenden Berge der Welt

    Das ist ja fast eine Nadel :EEK:


    Ich weiß ja nicht, was noch alles kommt. Aber schon nach den ersten Bildern kann ich voll und ganz verstehen, dass das Euer persönliches Paradies war. Was für ein Panorama und was für eine Landschaft, diese Berge!
    Und dann noch ein sympathischer Ort, gutes Essen und eine nette Unterkunft. Und das Wetter zeigt sich von der besten Seite :!!
    Manchmal kommt einfach alles zusammen, so dass es so gut passt.


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Ich hatte mich ja schon gewundert, dass Ihr so aus der Nähe das Stinktier, noch dazu von hinten, beobachtet habt.

    Wir sind halt extrem unerschrocken und abenteuerlustig ;haha_:la1;;haha_

    Jetzt bin ich gerade bis zu Eurem Ankunftstag in El Chalten hinterher gereist.

    Na dann schnür schon mal die Wanderschuhe und pack die Sonnencreme ein ;,cOOlMan;:

    Ich kann mir vorstellen, dass er sehr erleichtert war.

    Absolut. Auch wenn es uns ganz schön Zeit gekostet hat, war es doch ein nettes Erlebnis.

    Ich weiß ja nicht, was noch alles kommt. Aber schon nach den ersten Bildern kann ich voll und ganz verstehen, dass das Euer persönliches Paradies war. Was für ein Panorama und was für eine Landschaft, diese Berge!

    Einfach nur genial, oder?

    Manchmal kommt einfach alles zusammen, so dass es so gut passt.

    Und das war bei uns definitiv der Fall. Wir hatten so ein riesiges Glück mit dem Wetter, dass wir es fast gar nicht glauben konnten.

  • und insbesondere die Public-Toilet-Position beim Abwärtsgehen beherrsche ich bald perfekt

    ;fei:;haha_


    Ich hatte das Ice-Trekking zum Abschluß meiner Umrundung des Massives bei meinem 1.Aufenthalt in Torres del Paine: ich war auch ganz davon angetan.


    Ab El Chalten gibts eine Mehrtagestour ins Hielo Sur; da sahen wir wie die Rückkehrer kaum mehr geradeaus laufen konnten ... ;)


    Den Perito Moreno hatten wir "nur" von den Besucherterrassen bewundert: Und das war schon beeindruckend!


    Deine (tollen) Bilder wecken bei mir wieder Fernweh ... ;good;

  • Ich hatte das Ice-Trekking zum Abschluß meiner Umrundung des Massives bei meinem 1.Aufenthalt in Torres del Paine: ich war auch ganz davon angetan.

    Ja, das Ice-Trekking wird ja in Patagonien auf verschiedenen Gletschern angeboten.
    Wo hast Du das gemacht? Auf dem Grey Gletscher?
    Ist schon echt ein Erlebnis, oder?

    Den Perito Moreno hatten wir "nur" von den Besucherterrassen bewundert: Und das war schon beeindruckend!

    Da kann man alleine sicher schon den ganzen Tag zubringen...

    Deine (tollen) Bilder wecken bei mir wieder Fernweh ...

    Freut mich - immer wieder gerne ;)

    • Offizieller Beitrag

    aber bei mittlerweile sechs weiteren Tour-Bussen die hier anhalten und nur einer Toilette bildet sich bei den Damen schnell eine Riesenschlange und so werden aus den fünf Minuten mal eben rasch zwanzig.

    Also Raucherpausen bekomme ich reichlich. ;haha_

    die beste Selfie-Position zu erhaschen

    :ohje: Ich werde es nie verstehen.

    dass er allen Folgen des Klimawandels zum Trotz beschlossen hat, weiter zu wachsen.

    ;:FeEl2;.

    noch stilvoll einen Whiskey mit echtem Gletschereis:

    Pfui Deibel. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:

    Es gäbe beim gleichen Anbieter auch eine Big Eis Tour, die etwa doppelt so lange dauert und die noch tiefer in den Gletscher hinein führt. Bei diesem würde man noch ganz andere Eisformationen, Lagunen und Wholes sehen können und das wäre für uns eigentlich die attraktivere Variante gewesen.

    Das liest sich super.

    Ab 50 zählt man zu den Oldies und darf nur noch beim Mini Trekking mitmachen, egal wie fit man tatsächlich ist.

    Das wäre dann also ein Grund mit gefälschten Ausweisen zu reisen. :ohje:

    Wanderung: keine

    ;haha_


    Der erste Gletscher, vermutlich wegen dem schönen Wetter, der mich in den Bann zieht. ;;NiCKi;:
    Sieht auch oben drauf deutlich besser aus, als der Athabasca Gletscher in Kanada.

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