Atem(be)raubendes Peru 2019

  • 12.04.19 – Lima: Historik und Kulinarik


    Die Nacht war aufgrund des Jetlags sehr kurz und wir waren um 2 Uhr schon wach. Ab 6 Uhr gibt es Frühstück und wir waren natürlich die ersten Gäste. Das Büffet bot eine große Auswahl an kalten und warmen Speisen. Da wir erst kurz nach 9 Uhr abgeholt wurden, konnten wir uns beim Schlemmen Zeit lassen. Danach ging ich zur Rezeption und ließ einen 100 Soles Schein in kleine Scheine wechseln.


    Der Fahrer holte uns pünktlich ab und nach 20 Minuten erreichten wir mitten in der Großstadt die Pyramiden von Huaca Pucllana, die ich leider nur aus dem Bus fotografieren konnte.



    Hier war die Sammelstelle für die Stadtrundfahrt und wir mussten in einen größeren Bus umsteigen. Selbst frühmorgens herrscht in Lima schon ein Verkehrschaos und es dauerte zwei Stunden, bis wir die Altstadt erreichten. Dort hatte der englischsprachige Führer nichts Besseres zu tun, als uns in das Museum der Banco Central de Reserva del Peru zu schleppen.


    Das ehemalige Bankgebäude war zu einem Museum geworden



    mit einer Sammlung an altperuanischen Kunstgegenständen



    und gut gesichert im ehemaligen Tresorraum



    Schmuck und Kunsthandwerk aus purem Gold.



    Aber in dem Safe bekommen nicht nur diebische Elstern hohen Blutdruck :wut1: . Ich brachte meinen Unmut zum Ausdruck, denn bei einer Halbtags-Stadtrundfahrt mit 2,5stündiger Anfahrt will ich die Zeit nicht im Museum verplempern. Weitere Teilnehmer stimmten mir zu.


    Endlich machten wir uns auf den Weg zum gut besuchten Plaza Mayor




    und der Kathedrale von Lima,



    deren Besichtigung anscheinend nicht auf dem Programm stand.


    Daneben befindet sich der Palacio de Arzobispo.



    Der bischöfliche Palast ist eine originalgetreue Rekonstruktion aus dem Jahr 1924. Bemerkenswert sind die für die Kolonialzeit typischen Holzerker. Die feinen Damen der Gesellschaft konnten so unbemerkt das Leben auf der Straße beobachten.


    Der Palacio de Gobierno (Amts- und Wohnsitz des amtierenden Präsidenten)



    wurde 1938/39 an Stelle des ehemaligen Palasts von Pizarro, der 1535 die Stadt der Könige gründete, errichtet. Die tägliche Wachablösung fand gerade statt, doch unser Stadtführer hatte dafür keine Zeit.


    Er führte unsere Gruppe zum Convento (Kloster) San Francisco.



    Leider ist das Fotografieren und Filmen in den meisten Kirchen Perus verboten. So auch in dem großen und schönen Kolonialbau, der nach einem Erdbeben 1657 – 1687 neu erbaut wurde. Die Klosterkirche widerstand dank ihrem bambusverstärkten Gewölbe bis heute jedem Erdbeben. Zielstrebig steuerte unser Stadtführer die über 300 Jahre alten Katakomben an. Bis 1808 wurden in ihnen über 70000 Tote bestattet und die Gebeine nach Schädeln, Oberschenkel- und Hüftknochen angeordnet. Nach dem 20000sten Knochen und der schlechten Luft im Gewölbe, wollten wir nur noch raus. Neee, die Stadtführung war wirklich nix. Ich kann jedem empfehlen, sich gleich morgens ein Taxi zu bestellen, sich direkt ins Zentrum fahren zu lassen und dort auf eigene Faust einen Rundgang zu machen.


    Anschließend fuhr man uns vom historischen Stadtzentrum in den modernen Stadtteil Miraflores zurück. Der Bus hielt in der Nähe vom Larcomar Einkaufszentrum, das direkt in die Steilküste gebaut wurde und von oben nicht als solches zu erkennen ist.






    Hier meldete sich der kleine Hunger und vor allem der große Durst. Wir bestellten uns einen leckeren Hähnchen-Burger samt Pommes und Getränk für umgerechnet 2,50 €. In Peru kann man nicht nur sehr schmackhaft, sondern vor allem preiswert essen. Aber dazu im Laufe des Berichtes mehr.


    Wir schauten etwas den Gleitschirmfliegern zu, die ganz in der Nähe starten.



    Auf dem Malecon, einer fast 10 km langen Flaniermeile,



    gingen wir zum Parque Amor weiter.



    Die Mauern aus Mosaik erinnern an den Park Güell in Barcelona.




    Etwas weiter befindet sich der Startplatz der Paraglider.



    Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Das waren ca. 20 Minuten zu Fuß und wir kamen am Gourmettempel Maido, das unter den ersten 10 der weltbesten Restaurants ist, vorbei.



    Aber wir hatten weder Hunger, noch eine Reservierung und hätten auch niemals 300 € pro Person für ein 18gängiges Menü hingeblättert. Nach Peru zieht es mittlerweile viele Feinschmecker. Perus Köche haben es sich nämlich auf die Fahne geschrieben, das Land kulinarisch ganz groß raus zu bringen.


    In unserem Übernachtungspaket waren an dem Tag ein Nationalgericht und ein Nationalgetränk inklusive. Es handelt sich dabei um den Pisco Sour, einem Cocktail, der mit dem peruanischen Traubenschnaps aus der Region Ica zubereitet wird.



    Nach dem Aperitif servierte man uns Ceviche. Dabei handelt es sich um rohen Fisch, der in Limettensaft "gegart" wird. Der Limettensaft denaturiert das Eiweiß ähnlich wie beim Kochen. Mit Gewürzen, Salz, Chili, Koriander und roten Zwiebeln abgeschmeckt, schmeckt das vorzüglich. Wir waren anfangs sehr skeptisch, doch das Leibgericht der Küstenbewohner schmeckte wirklich gut und wir bestellten uns Ceviche im Laufe der Reise noch öfter.



    Zurück im Zimmer schrieb ich Katja eine Mitteilung und berichtete von der schlechten Stadtführung. Danach gingen wir bald schlafen, denn der Jetlag forderte sein Tribut und am nächsten Morgen mussten wir sehr früh raus.


    ;arr: weiter nach Paracas

    Liebe Grüße

    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


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    Einmal editiert, zuletzt von Saguaro ()

  • Die tägliche Wachablösung fand gerade statt, doch unser Stadtführer hatte dafür keine Zeit

    Logisch, er musste Euch ja im Museum jedes Detail zeigen :EEK:

    Neee, die Stadtführung war wirklich nix.

    Schade X( So wie es aussieht, hätte die Stadt wirklich etwas mehr Zeit verdient.

    Die Mauern aus Mosaik erinnern an den Park Güell in Barcelona.

    Genau :!! Sieht nach einer gelungenen Kopie aus ;;NiCKi;:

    schrieb ich Katja eine Mitteilung und berichtete von der schlechten Stadtführung.

    Gab es ein Echo darauf?


    Trotz der schwachen Stadtführung war das als Einstieg nach dem anstrengenden Anreisetag doch gar nicht so schlecht. Obwohl ich persönlich mir nach der Anreise lieber die Beine ein bisschen ausgiebiger vertrete...

  • Auf dem Malecon, einer fast 10 km langen Flaniermeile,

    10 km ist mal eine Ansage zum Flanieren :gg:

    gingen wir zum Parque Amor weiter.

    Ist Peru nicht streng kirchlich? :gg:;)

    die Stadtrundfahrt

    Gab es keine Agenda für die Stadtrundfahrt? Bestätigt unsere Entscheidung, auf Gruppenreisen inkl. Ausflüge zu verzichten ;;NiCKi;:

  • konnten wir uns beim Schlemmen Zeit lassen

    Also hats auch geschmeckt?

    Ich brachte meinen Unmut zum Ausdruck, denn bei einer Halbtags-Stadtrundfahrt mit 2,5stündiger Anfahrt will ich die Zeit nicht im Museum verplempern. Weitere Teilnehmer stimmten mir zu.

    Och, vor allem bei dem Wetter... Das wäre mir auch sauer aufgestossen.

    Dabei handelt es sich um rohen Fisch, der in Limettensaft "gegart" wird.

    Der arme Fisch :(

  • Logisch, er musste Euch ja im Museum jedes Detail zeigen

    In Lima gibt es sehr viele Museen und schon deshalb könnte man da Tage verbringen. Aber entweder buche ich eine Stadtbesichtigung oder ich gehe in die Museen.

    So wie es aussieht, hätte die Stadt wirklich etwas mehr Zeit verdient.

    ;;NiCKi;: Richtig und die Zeit hatten wir einfach nicht.

    Gab es ein Echo darauf?

    ;;NiCKi;: Nämlich: Danke für den Hinweis. Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert.


    Das widerum glaube ich aber nicht. Die Touranbieter kassieren von den Agenturen bestimmt viel Geld, um letztendlich mit 40 Personen im Bus in die Stadt zu fahren. Das Museum war dazu noch kostenlos, also Zeit vertan und reine Abzocke.

    Trotz der schwachen Stadtführung war das als Einstieg nach dem anstrengenden Anreisetag doch gar nicht so schlecht. Obwohl ich persönlich mir nach der Anreise lieber die Beine ein bisschen ausgiebiger vertrete...

    Das haben wir anschließend gemacht, als wir den Malecon entlang liefen und von der Küste zum Hotel waren es nochmals 20 Minuten zu Fuß.

    Ist Peru nicht streng kirchlich?

    Eher streng katholisch ;,cOOlMan;: . Und wie heißt es doch so schön: Liebet und vermehret euch ;haha_ .

    Gab es keine Agenda für die Stadtrundfahrt? Bestätigt unsere Entscheidung, auf Gruppenreisen inkl. Ausflüge zu verzichten

    Ich zitiere aus dem Tourenverlauf:


    Am Vormittag Stadtrundfahrt durch Lima. Sie lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der "Stadt der Könige" kennen. Das historische Stadtzentrum, die Plaza San Martin, den Hauptplatz, das Rathaus, Den Regierungspalast, die Kathedrale, das San Francisco Kloster sowie die schönen Balkone der Häuser aus der Kolonialzeit. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.


    Das Museum war nicht aufgeführt und auf dem Marktplatz zeigte der Guide rundherum auf alle Sehenswürdigkeiten. Anscheinend steht er dazu auf alte Knochen, denn die Gruft stand auch nicht auf dem Programm. Aber egal, man konnte sich einen ersten Eindruck von Lima verschaffen und Großstädte sind ohnehin nicht unser Ding.

  • Also hats auch geschmeckt?

    Das Frühstück im Hotel war ausgezeichnet :!! .

    Och, vor allem bei dem Wetter... Das wäre mir auch sauer aufgestossen.

    Eine Freundin schrieb mir, dass wir sowas von Glück mit dem Wetter hatten. Lima versinkt oft im Küstennebel und so blauen Himmel hatte sie dort noch nie.

    Der arme Fisch

    Wieso? Der war doch schon tot und wenigstens wurde er danach nicht mehr gegrillt ;):gg: .


    Ich war sehr skeptisch, als ich zum ersten Mal von dieser Spezialität las. Aber Ceviche schmeckt wirklich gut, sofern man Fisch mag.

  • Der war doch schon tot und wenigstens wurde er danach nicht mehr gegrillt .

    Na, gegrillt ist auch gut :D

    Aber Ceviche schmeckt wirklich gut, sofern man Fisch mag.

    Ich mag Fisch, auch roh, aber ich mag keine Citrone. In Italien gibts das ja auch, da so die Ecke um Bari, und da hab ich die Citrone immer weggelassen.

  • Damit wird unterstellt, dass es an einem selber liegt und nicht an dem Ausflug.

    Richtig und bestimmt hat die Tour ein paar Leuten gefallen. Wir sind halt Individualtouristen und können mit dieser Massenabfertigung nichts anfangen.

    Ich mag Fisch, auch roh, aber ich mag keine Citrone. In Italien gibts das ja auch, da so die Ecke um Bari, und da hab ich die Citrone immer weggelassen.

    Keine Zitrone, sondern Limette. Da gibt es einen Unterschied ;,cOOlMan;: .


    Ceviche ist fertig zubereitet und der Limettensaft bereits im "Dressing" drin, denn sonst "kocht" der Fisch nicht und ist wirklich noch roh. Hier das Rezept.

    • Offizieller Beitrag

    Aber entweder buche ich eine Stadtbesichtigung oder ich gehe in die Museen.

    Museen gehören nun mal zu einer Stadtbesichtigung dazu. Das habe ich sehr oft bei Stadtbesichtigungen erlebt.


    Das Museum war dazu noch kostenlos, also Zeit vertan und reine Abzocke.

    So war es für euch, andere schauen sich gerne den alten Inkaschmuck an.


    Wir sind halt Individualtouristen und können mit dieser Massenabfertigung nichts anfangen.

    Geht mir ähnlich, aber manchmal muss man in den sauren Apfel beißen.


    Neee, die Stadtführung war wirklich nix. Ich kann jedem empfehlen, sich gleich morgens ein Taxi zu bestellen, sich direkt ins Zentrum fahren zu lassen und dort auf eigene Faust einen Rundgang zu machen.

    So habe ich es mal in La Paz gemacht, bin auf eigene Faust rumgelaufen. Man muss sich dann aber richtig vorbereiten. Der Nachteil ist dann, dass man leichter das Ziel von Taschendieben werden kann. Bei mr haben sie es versucht, hatten aber kein Glück.


    Es handelt sich dabei um den Pisco Sour

    Den habe ich abends auch immer genossen. :gg:

  • Museen gehören nun mal zu einer Stadtbesichtigung dazu. Das habe ich sehr oft bei Stadtbesichtigungen erlebt.

    :EEK: OK, wir haben noch nicht so viele geführte Stadtbesichtigungen mitgemacht. Aber wenn, war da kein einziges Museum mit dabei.


    Ganz im Gegenteil: In Mexiko City ließ uns der Guide einfach vor dem Frida Kahlo Museum stehen.


    Die Free Walking Tours sind gar nicht mal so schlecht. Das sind oft Studenten, die sich mit dem Trinkgeld etwas dazuverdienen.

    Geht mir ähnlich, aber manchmal muss man in den sauren Apfel beißen.

    ;;NiCKi;:

    So habe ich es mal in La Paz gemacht, bin auf eigene Faust rumgelaufen. Man muss sich dann aber richtig vorbereiten. Der Nachteil ist dann, dass man leichter das Ziel von Taschendieben werden kann. Bei mr haben sie es versucht, hatten aber kein Glück.

    Die Vorbereitung wäre nicht das Problem, das machen wir vor den Reisen ins gelobten Land ;) doch auch.

    Den habe ich abends auch immer genossen.

    :gg: Der Cocktail ist sehr süffig.

  • Man bekommt neben dem Stempel eine sogenannte TAM (Tarjeta Andina de Migración) in den Pass gelegt.


    Ok, dann fliege ich jetzt wieder zurück, denn was nicht verloren gebracht werden darf, wird auch verloren gebracht. :nw:

    Da hab ich gute Neuigkeiten für dich: bei Einreise jetzt Anfang Oktober gab’s keine Tarjeta mehr (nur noch den Stempel in den Pass), also kann man sie auch nicht mehr verlieren ;) .


    dann waren sie mehr im Norden unterwegs. Als Selbstfahrer?

    Ausschließlich im Norden – mit zwei Inlandsflügen und drei Busfahrten.

    • Offizieller Beitrag

    Sie lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der "Stadt der Könige" kennen

    Na super, wenn man sich nur einmal im Kreis drehen muss. :ohje:
    Aber Museen gehören schon dazu und in die Gruft wollen sicher die meisten.

    sofern man Fisch mag

    Sofern man Citrusfrüchte mag. ;,cOOlMan;:

    bei Einreise jetzt Anfang Oktober gab’s keine Tarjeta mehr (

    ;ws108;

  • Da hab ich gute Neuigkeiten für dich: bei Einreise jetzt Anfang Oktober gab’s keine Tarjeta mehr (nur noch den Stempel in den Pass), also kann man sie auch nicht mehr verlieren

    Auf den Zettel hätten die auch schon im April verzichten können.

    Ausschließlich im Norden – mit zwei Inlandsflügen und drei Busfahrten.

    :EEK: Da sieht man mal wieder, wie riesig das Land ist. Wir hatten nur einen Inlandsflug.

    Schade wegen der Stadtführung,



    da wäre sicher deutlich mehr zu entdecken gewesen, trotzdem ein schöner Tag

    Auf jeden Fall, aber so richtig aufnahmefähig ist man (zumindest wir ;) ) am zweiten Tag ohnehin nicht.

    Aber Museen gehören schon dazu und in die Gruft wollen sicher die meisten.

    :neinnein: Nicht bei einer zweistündigen Stadtbesichtigung. Die Zeit bräuchte man locker in einem Museum.


    In die Gruft konnte die Hälfte der Teilnehmer gar nicht, weil die Treppen zu steil und die Gänge zu schmal waren. Einige älteren Leute und Familien mit Kinderwägen mussten draußen warten. Dazu kommt, dass man keine Angst in engen Räumen haben darf.

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