The third Time is a Charm - England im Herbst

    • Offizieller Beitrag

    Der heutige Tag war auf unseren Spuren.
    Du warst in Lulworth ja gar nicht in der Kapelle. :EEK:
    Und in Bournemouth nicht beim Ask Italian!
    So bescheiden wohnte TH Lawrence . :EEK:

  • Der heutige Tag war auf unseren Spuren.

    :D aber eure Spuren hatte der Regen schon weggewaschen. Habe sie nicht mehr gesehen. :D

    Du warst in Lulworth ja gar nicht in der Kapelle.

    Doch, aber da darf man ja eh nich fotografieren und draußen fing es an zu tröpfeln.

    Und in Bournemouth nicht beim Ask Italian!

    Nö. Gab im Hotel genug. Lounge und so. :D und ich hatte keine Lust mehr, irgendwo hinzufahren.

    So bescheiden wohnte TH Lawrence .

    ;;NiCKi;: Hatte mich auch überrascht.

  • Na, endlich durftest du mal fotografieren... :!!

    Als Hilton Diamond Upgrade bekomme ich hier dann eine riesige Suite mit Wohnzimmer, Essecke, Gästetoilette, Schlafzimmer, großem Bad sowie Balkon.

    Nicht übel. :gg: Aber von den Tapeten würde mir, glaube ich, schwindelig werden. :gg:

  • Tag 5: Dienstag, 10. Oktober 2017
    Gardenland - Bournemouth nach Bristol


    "The countryside, particularly, is very good for my head." - Kate Winslet


    Es ist leider immer noch bedeckt, als ich Bournemouth heute Morgen verlasse. Es geht wieder Richtung Westen, genauer gesagt auf die Isle of Portland.



    Mein erstes Ziel sind die berühmten Olympischen Ringe. Errichtet wurden sie 2012 anlässlich der Olympischen Spielen, deren Segelwettbewerbe hier ausgetragen wurden. Eigentlich stand die 2,50 Meter hohe, 3,80 Meter breite und neun Tonnen schwere Statue am Bahnhof von Weymouth, wurde nach den Spielen aber hierher versetzt.



    Das sich viele Leute nicht an die Schilder gehalten haben und auf den Ringen herumgeklettert sind, sind diese übrigens seit dem Sommer 2018 eingezäunt, da man befürchtete, dass sie umkippen könnten. Schade, denn schöne Bilder sind so nicht mehr möglich.


    Nicht weit entfernt ist auch der 41 Meter hohe Portland Bill Leuchtturm zu finden, der auf einer Landzunge steht, die in den Ärmelkanal hineinreicht. Man kann ihn auch besteigen, doch darauf verzichte ich heute, denn das Wetter ist nicht so toll, besonders der Wind ist sehr stark.




    Ich verlasse die Isle of Portland wieder, doch weit fahren muss ich nicht bis zu meinem nächsten Ziele. Am Stadtrand von Weymouth liegen die Abbotsbury Subtropical Garden, die ich als nächstes besuchen will. Hier muss ich wieder keinen Eintritt zahlen, denn der ist schon durch meine HHA Mitgliedschaft abgegolten.



    Angelegt wurde der schöne Garten bereits 1765, als der Earl of Ilchester hier ein neues Anwesen errichten ließ. Das Haus brannte allerdings 1913 komplett ab und so bliebt nur der Garten zurück, der heute noch von der Familie verwaltet wird. Besonders der 4. Earl of Ilchester erweiterte das Areal im 19. Jahrhundert und ließ viele exotische Pflanzen auf das Gelände bringen.





    Die besondere Lage von Abbotsbury in einem kleinen, abgeschirmten Tal, das zum Meer abfällt, macht es möglich, dass hier viele Pflanzen wachsen, die sonst nur in Gewächshaus überleben würden. In besonders strengen Wintern kann es jedoch Verluste geben, die dann ersetzt werden müssen.





    Ich streife durch die wundervolle Anlage und sehe ich überall um. Dieser Garten ist einfach toll. Es gibt viele verschlungene Wege und hinter jeder Ecke etwas neues zu erkunden.









    Gegen Mittag fahre ich weiter. Unterwegs halte ich an einem Tesco, um mir einen Lunch Deal zu kaufen. Das mache ich immer sehr gerne, denn ich mag die Angebote der englischen Supermärkte. Dann geht es weiter, über enge Straßen, die mich über weite Felder führen, bis nach Mapperton und dem dortigen Mapperton House. Zuerst einmal muss ich allerdings das Auto abstellen und dann +ber den Hof laufen, wo auch die Eintrittskarten verkauft werden.



    Wieder einmal reicht es meine HHA Karte vorzulegen und ich bekomme eine Eintrittkarte für die Führung durch das Haus. Leider herrscht auch hier striktes Fotoverbot, sodass ich keine Bilder zeigen kann. Auf der Homepage gibt es auch hier ein paar Eindrücke.



    Mapperton wurde bereits im Domesday Book erwähnt, damals noch als Maperetone oder auch Malperetone, was so viel wie "Gehöft, wo Ahornbäume wachsen" bedeutet. Ein erstes Herrenhaus wurde hier bereits im 11. Jahrhundert errichtet und zunächst über die weibliche Erbfolge vererbt, was sehr ungewöhnlich ist. Erste Teile des heutigen Hauses wurden um 1540 gebaut und dann in den 1660ziger Jahren erweitert.



    1919 wurde Mapperton schließlich an die schottische Witwe Ethel Labouchere verkauft, nach ihrem Tod im Jahr 1955 gelangte es in den Besitz von Victor Montagu, dem 1o. Earl of Sandwich. Dieser starb 1995 und seitdem lebt sein Sohn, John Montagu, der 11. Earl of Sandwich auf den dem Anwesen.



    Nach der Führung durch das Haus, schaue ich mir noch die Gartenanlage an. Der italienische Garten wurde in den 1920er Jahren von Ethel Labouchere angelegt und die Erweiterungen sowie die neue Orangerie in den 1950er Jahren vom 10. Earl of Sandwich.






    Wem übrigens der Name Sandwich irgendwie bekannt vorkommt, der hat recht, sogar in zweierlei Hinsicht. Das berühmte Sandwich Brot wurde nach dem vierten Earl benannt. Dieser ließt sich, wenn man den Überlieferungen glauben darf, gerne Brote zubereiten, damit er seine Bridge- und Cribbage- Partien nicht mit so etwas unwichtigem wie Essen unterbrechen musste.




    Und dann gibt es da auch noch die Sandwich Inseln, das heutige Hawai'i. James Cook gab den Inseln diesen Namen, denn der 4. Earl of Sandwich war ein großer Förderer seiner Reise sowie ein hochrangiger Diplomat und Staatsmann. Übrigens sind auch die südlichen Sandwichinseln im britischen Überseegebiet im subantarktischen Atlantik nach ihm benannt.







    Ich genieße meinen Sparziergang durch die Gartenanlage sehr. besonders schön ist, dass ich fast völlig allein hier bin. Das ist der Vorteil dieser Reisezeit, die Saison ist längst vorbei und es sind nicht mehr viele Reisende unterwegs, besonders unter der Woche.







    Über kleine englische Landstraßen geht es dann wieder weiter. Zwischendurch gibt es aber auch mal Stau, sodass sich die Weiterfahrt etwas verzögert.



    Schließlich erreiche ich Forde Abbey, das ich schon auf meiner Cornwall Tour besuchen wollte, aber damals nicht mehr geschafft habe. Ich schaue mir das Herrenhaus an, bin aber etwas enttäuscht. So ganz gefällt es mir hier nicht. Und fotografieren geht leider auch nicht. Da habe ich heute nirgendwo Glück.



    Auch der Garten ist nicht so spektakulär. Klar, etwas liegt es gewiss am Wetter, aber vielleicht auch daran, dass mir Mapperton so ausgesprochen gut gefallen hat. Ich kann es einfach nicht sagen.



    Ich laufe trotzdem eine kleine Runde, in der Hoffnung, wenigstens noch ein paar schöne Außenaufnahmen machen zu können. Das klappt auch so weit und so bin ich wenigstens damit zufrieden.




    Der Rundgang um da Haus versöhnt mich dann ein kleines bisschen, auch wenn das Wetter sich immer mehr eintrübt. Ein paar schöne Ausblicke auf das 1141 als Zisterzienser Kloster gegründete Herrenhaus habe ich noch.






    Auf dem weiteren Weg nach Bristol wird das Wetter dann zeitweise etwas unangenehm. Es schüttet wie aus Kannen, doch kurz vor der Stadt hört es plötzlich auf und es zeigt sich sogar ein Stück Regenbogen.



    So erreiche ich mein Hotel für heute Nacht trockenen Fußes. Ich habe mich im Hampton Inn am Flughafen einquartiert, dass ich günstig auf Hilton Honors Punkte buchen konnte. So muss ich zwar für das Parken zahlen, aber die Übernachtung ist frei.



    Da es immer wieder anfängt zu regnen, bleibe ich heute Abend im Hotel und esse gleich im angeschlossenen Restaurant zu Abend.



    Am Abend schaue ich noch mal meine Planungen für den nächsten Tag durch. Das Wetter soll leider nicht viel besser werden, aber das ist in der ganzen Region so. Ausweichen macht da auch keinen Sinn.


    Meilen: 145
    Wetter: bedeckt, 14-18 Grad
    Hotel: Hampton by Hilton Bristol Aiport


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 6: A rainy Day - Bristol nach Cheltenham

  • Na, endlich durftest du mal fotografieren...

    :D Ja, ist leider in Privathäusern oft nicht der Fall.

    Aber von den Tapeten würde mir, glaube ich, schwindelig werden.

    :D Die war ja nur an einer Wand.

    • Offizieller Beitrag

    deren Segelwettbewerbe hier ausgetragen wurden

    Auf dem Berg?

    am Bahnhof von Weymouth

    Das mach mehr Sinn, schon näher am Wasser.

    Das sich viele Leute nicht an die Schilder gehalten haben und auf den Ringen herumgeklettert sind, sind diese übrigens seit dem Sommer 2018 eingezäunt, da man befürchtete, dass sie umkippen könnten. Schade, denn schöne Bilder sind so nicht mehr möglich.

    Stimmt, so viel schöner.



    Ich schaue mir das Herrenhaus an, bin aber etwas enttäuscht.

    Sind sie mit dem Wasserschaden fertig?

    Klar, etwas liegt es gewiss am Wetter


    Auf jeden Fall. So bei Sonne:



  • Auf dem Berg?

    ;te: An dem Ort natürlich.

    Stimmt, so viel schöner.

    Ja, aber genau das, was die Damen da machen, war ja das Problem. Das Ding drohte irgendwann zu kippen. Es war nicht fürs Klettern gebaut worden.

    Sind sie mit dem Wasserschaden fertig?

    :nw: Kann ich nicht sagen, dass ich da was gesehen habe. aber irgendwie waren die da etwas seltsam, als ich dort war. :nw:

  • sind diese übrigens seit dem Sommer 2018 eingezäunt, da man befürchtete, dass sie umkippen könnten.

    wenn so 9 Tonnen auf eine Kippen ist das schon irgedwie blöd

    Ich streife durch die wundervolle Anlage und sehe ich überall um

    Da ist auch der bedeckte Himmel nicht schlimm - toller Park

    und dem dortigen Mapperton House.

    Ui, das ist ja mein Traumhaus ;;PiPpIla;; - ich mag diesen morbiden Charme. Das würde auch als Haunted Mansion oder Phantom Manor durchgehen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ui, das ist ja mein Traumhaus

    Vorsicht, die heizen noch ausschließlich mit Kaminen. ;,cOOlMan;:
    Und an der Einrichtung hat sich seit der Errichtung auch nicht viel geändert, nicht einmal der Teppichboden/Läufer.

    Kann ich nicht sagen, dass ich da was gesehen habe. aber irgendwie waren die da etwas seltsam, als ich dort war.

    Dann sind sie fertig damit.

  • ich befürchte, ich kann es auch net direkt kaufen

    Und an der Einrichtung hat sich seit der Errichtung auch nicht viel geändert, nicht einmal der Teppichboden/Läufer.

    keine Ahnung, aber der derzeitige Bewohner wird doch ein paar Räume für sich modern gestaltet haben ? :nw:
    Na ja, mal so 14 Tage Schlossherr wäre schon schön ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    keine Ahnung, aber der derzeitige Bewohner wird doch ein paar Räume für sich modern gestaltet haben ?

    Lt.Aussage des Guides, nein.

  • wenn so 9 Tonnen auf eine Kippen ist das schon irgedwie blöd

    Nee, ich glaube auch, dass das etwas schmerzhaft sein könnte.

    Da ist auch der bedeckte Himmel nicht schlimm - toller Park

    ;;NiCKi;:

    Ui, das ist ja mein Traumhaus

    :D Ich fand das auch sehr schön.

    Vorsicht, die heizen noch ausschließlich mit Kaminen.
    Und an der Einrichtung hat sich seit der Errichtung auch nicht viel geändert, nicht einmal der Teppichboden/Läufer.

    Bei Mapperton? Das sah aber nicht danach aus. :nw: Also zumindest der Teppich. Oder der hat sich gut gehalten.

    ich befürchte, ich kann es auch net direkt kaufen

    Ich glaube auch nicht, dass die das verkaufen. ;):D

    • Offizieller Beitrag

    Bei Mapperton? Das sah aber nicht danach aus.

    Das hast Du nicht gerochen?

    Also zumindest der Teppich. Oder der hat sich gut gehalten.

    Dann müssten sie ihn ausgetauscht haben und wäre neu. Wir waren ja ein Jahr vor dir dort.

  • aaaah Abbotsbury Subtropical Garden, wunderschön. Überhaupt muss ich nächstes Jahr unbedingt wieder irgendwo an den Chesil Beach. In Abbotsbury werden meine Kinder noch auf der Childrens Farm glücklich und in der Swanery :)


    Maperton muss ich mir merken. Da waren wir noch nicht ;) Genau nach meinem Geschmack.

  • aaaah Abbotsbury Subtropical Garden, wunderschön.

    ;;NiCKi;: Fand ich auch sehr schön. Und das glaube ich gerne, dass man da auch gut mit Kindern hin kann.

    Maperton muss ich mir merken. Da waren wir noch nicht Genau nach meinem Geschmack.

    Ich fand es toll. ;;NiCKi;: Auch den Garten.

  • Tag 6: Mittwoch, 11. Oktober 2017
    A rainy Day - Bristol nach Cheltenham


    "I'm just fascinated by visiting actual castles in the countryside." - Lily Collins


    Es ist dunkel und grau an diesem Oktobertag, so richtig herbstlich, aber noch trocken, sodass ich nach Longleat aufbreche. Schon die Anfahrt ist imposant, denn zu dem riesigen Anwesen gehört nicht nur ein Herrenhaus sondern auch ein Safaripark. Den werde ich allerdings nicht besuchen, denn mit meiner HHA Mitgliedschaft komme ich nur ins Herrenhaus und den umliegenden Garten.


    Zuerst einmal führt die Fahrt aber über eine kleiner Straße über das riesige Grundstück. In der Ferne sehe ich exotische Tiere grasen und dann kommt auch schon das Herrenhaus in mein Blickfeld. Der Parkplatz ist jedoch etwas entfernt, sodass ich das Haus zunächst aus meinem Blickfeld verliere.


    Als ich aussteige weht ein recht frischer Wind und es scheint noch düsterer geworden sein. Nur die großen, leuchtend bunten Blumen bringen etwas Farbe in den Tag. Sie sind für ein Event hier aufgestellt, von dem ich gleich noch mehr sehen werde.





    Das Event, das hier jährlich in der Vorweihnachtszeit stattfindet, ist das Festival of Light. 2017 stand es unter dem Motto "The Magic of Storytelling" und zeigte Szenen aus sechzehn bekannten Märchen. Ein Video zeigt, wie die Figuren bei Dunkelheit wirken.



    Auch vor dem Herrenhaus selbst ist schon einiges aufgebaut. Longleat House ist seit dem 16. Jahrhundert der Sitz der Familie Thynne, die seit 1789 den Titel Marquess of Bath führt. Der Herrenhaus wurde 1568 bis 1580 errichtet, ist das älteste Herrenhaus der Frührenaissance in England und eine Paradebeispiel für die elisabethanische Architektur.








    1949 öffnete der damalige Marquess of Bath das Haus zum ersten Mal für Besucher. Das war damals völlig unüblich und zuerst wurde er dafür von anderen Adligen gemieden. Doch der Erfolg gab ihm recht. Durch die Einnahmen war es ihm möglich, das Anwesen in der Familie zu halten. 1966 wurde auf dem Grundstück schließlich noch der erste Safari Park außerhalb Afrikas eröffnet, der noch heute viele Besucher anzieht.




    Bilder aus dem wirklich beeindruckenden Herrenhaus kann ich leider nicht zeigen, denn das Fotografieren ist nicht gestattet. Angeblich um die wertvolle Stücke zu schützen, was ich aber immer nicht nachvollziehen kann, denn moderne Kameras können gute Bilder ohne Blitz machen. Wahrscheinlicher ist eher, dass die Versicherung etwas dagegen hat, wie ich es schon mehrmals gehört habe. Auf der Homepage gibt es zumindest einen kleinen Eindruck von den Prunkräumen.




    Nach dem Besuch im Haus stoße ich noch auf viel mehr Figuren, die schon für das Festival of Light aufgestellt wurden. Eigentlich steht der halbe Garten voll damit. Abends sieht das sicher beeindruckend aus, jetzt aber stört es mich schon etwas. Aber ich kann auch verstehen, dass es solche Events sind, die so ein Anwesen mit finanzieren.






    Nur der Rosengarten ist dann von den Figuren verschont geblieben und so schaue ich mich hier noch ein wenig um.



    Auf dem Anwesen von Longleat könnte man übrigens sogar einen ganzen Urlaub verbringen. Neben dem Safari Park und dem Herrenhaus gibt es heute eine ganze Center Parcs Anlage mit 600 Bungalows, einen großen Spiel- und Freizeitpark, Erklärpfade für Kinder und vieles mehr.



    Ich aber mache mich auf den Rückweg zu meinem Auto, denn mit der HHA Karte habe ich nur Zutritt zu Haus und Garten. Das reicht mir auch, denn das ist der Grund, warum ich hergekommen bin. Die meisten anderen Aktivitäten sind doch eher etwas für Familien.




    Ich fahre weiter, an Bristol vorbei und nach Norden. Hier liegt Dyrham Park, ein barocker Landsitz, der sich in einem uralten Rotwild Park befindet. Auch hier wurde schon im Domesday Book ein Manor House registriert und der Name Dyrham wird von dem Angelsächsischen Wort Dirham abgeleitet, das so viel wie Gehege für Hirsche bedeutet.


    Ich erreiche das Anwesen, das seit 1961 dem National Trust gehört, und fahre auf den großen Parkplatz. Zu sehen ist von hier gar nichts, denn der Weg zum Haus ist recht weit. Es wird sogar ein Busshuttle angeboten, doch der ist gerade weg. Auf den nächsten warten will ich nicht und so mache ich mich zu Fuß auf den Weg. Hätte ich nur gewartet, aber ich konnte ja nicht wissen, welches Abenteuer dieser Weg ist. Erst einmal geht es recht schnurgerade diese Allee entlang.



    Dann führt der Weg plötzlich ins Tal und ich habe einen tollen Blick auf das Herrenhaus sowie die Landschaft dahinten.



    In einem geschwungenen Bogen geht es immer weiter der Talsohle entgegen. Unterwegs kreuzen Hirsche meinen Weg, die hier in großer Zahl im Park leben.





    Doch hier lebt noch jemand, nämlich eine Herde Rinder. Und die sind ziemlich seltsam drauf. Vor mir ist ein Paar unterwegs, das bereits einen großen Bogen um die Tiere. Der Bulle sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus und einige der Kühe blockieren den gesamten Weg und hinterlassen überall große Fladen. Auch ich entscheide mich so, einen recht großen Bogen um die Tiere zu machen und das war auch gut so. Später erfahre ich von Angestellten des National Trust, dass die Herde neu ist und noch nicht an die Besucher gewöhnt. Sie hätten da schon einige Probleme gehabt und empfehlen vorläufig die Nutzung des Busses.




    Warum man die Tiere dann dort laufen lässt, ist mir irgendwie schleierhaft. Jedenfalls bin ich froh, als ich hinter dem Wildzaun angekommen bin.



    Zuerst gehe ich um das Haus herum und schaue mir den Garten an. Gerade ist es noch trocken, doch am Horizont sind schon dunkle Regenwolken zu sehen.




    Die Kirche St. Peter, die neben dem Garten steht, gehört nicht dem National Trust, ist aber eng mit dem Haus verbunden. Das Kirchenschiff wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut, der Turm im 15. Jahrhundert hinzugefügt. Das ganze Gebäude wurde im 17. Jahrhundert, als das Herrenhaus erbaut wurde, saniert.




    In der Kirche sind die Gräber vieler Angehöriger der Familie Blathwayt beigesetzt, der Dyrham Park bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gehörte.



    Durch die Gartenanlage gehe ich nun zurück zum Haus, das in mehreren Abschnitten zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert erbaut wurde. Das Haus war bis 1956 im Besitz der Familie, bevor sie es an die Regierung verkaufte. Es wurde jedoch schon während des Zweiten Weltkrieges für Flüchtlingskinder genutzt, die hier untergebracht waren, als Lady Anne Islington das Haus mietete. Sie dekorierte auch viele der Räume um, sodass sie leider nicht original erhalten sind.






    Nach der Besichtigung des Hauses erkundige ich mich nach dem Shuttlebus. Der steht dieses Mal auch bereit und so mache ich mich zusammen mit einer Gruppe anderer Gäste wieder auf den Weg zum Parkplatz. Unterwegs sehen wir wieder eine Herde Rotwild und der Busfahrer ist nicht nur so nett anzuhalten, sondern öffnet sogar die Türen, damit ich besser fotografieren kann.





    Als ich vom Parkplatz fahre fängt es leider an zu regnen und es wird auch nicht weniger, im Gegenteil, bald schüttet es wie aus Kannen. Ich fahre trotzdem noch ein weiteres Ziel an, Newark Park. Schon auf dem Parkplatz wird klar, dass das eine nasse Angelegenheit wird. Aber nun bin ich schon mal hier, da will ich mir das Anwesen auch anschauen.



    Newark Park liegt am südlichen Ende der Cotswolds und befindet sich seit 1946 im Besitz des National Trust. Ursprünglich zwischen 1544 und 1556 als Jagdhaus gebaut, wurde es jedoch bereits 1600 verkauft und von den neuen Eigentümer umgebaut und erweitert. Haus und Park, so wie sie heute aussehen, wurde schließlich von der Clutterbuck Familie gebaut, die hier bis 1860 zu Hause war. Als der National trust das Anwesen übernahm, öffnete er es jedoch nicht für Besucher, sondern vermietete das Haus weiter. Bis 1970 war hier ein Altersheim untergebracht. Das Haus und der Garten leider komplett vernachlässigt und erst der amerikanische Architekt Robert Parson, der als nächster Mieter einzog, restaurierte das Anwesen, so wie es heute zu sehen ist. Erst seit 2012 ist das Haus nicht mehr vermietet, sondern für Besucher geöffnet.



    Leider sehe ich von der tollen Aussicht des Parks nur sehr wenig. Es regnet weiterhin heftig und sogar die Tiere verkriechen sich unter den Büschen.




    So gehe ich dann auch recht schnell zum Haus, um die Innenbesichtigung zu starten. Ich bin der einzige Besucher an diesem trüben Nachmittag und so werde ich herzlich begrüßt und gleich in die Geschichte des Hauses eingeführt. Die Inneneinrichtung ist nicht original, sondern zusammengetragen und zeigt Stücke aus der Sammlung des National Trust.




    Aus diesem Fenster im Flur soll man eigentlich einen besonders tollen Blick haben, doch leider ist auch hier heute nicht sehr viel zu sehen.




    Besonders seltsame Stücke wurden in diesem Schlafzimmer zusammengetragen, darunter das Bild über dem Bett, dessen Proportionen so gar nicht stimmen.




    Und noch ein doch recht kurioses Stück entdecke ich. Auf einem Beistelltisch liegt ein echter Zahn eines Mammut.



    Einer der schönsten Räume ist wohl das von Robert Parson in den 1970er Jahren eingerichtet Schlafzimmer im obersten Stock. Was man auf dem Bild nicht sehen kann, der Raum hat eine Decke, die einem Zelt nachempfunden ist.




    Beim Verlassen des Parks fahre ich wieder an jeder Menge Rindviecher vorbei. Doch diesmal sitze ich ja im Auto und diese hier sehen auch bedeutend friedlicher aus.



    Nun ist es nicht mehr weit bis zu meinem Hotel für heute Nacht. Ich habe das Doubletree by Hilton in Cheltenham gebucht, das in einem historischen Gebäude untergebracht ist. Zumindest ein Teil des Hotels, der Rest befindet sich in einem Anbau. Von außen macht es schon mal einen tollen Eindruck.



    Auch die Lobby sieht toll aus. Das wars aber dann leider, denn das Personal ist irgendwie so gar nicht auf Gäste eingestellt. Schon an der Rezeption ist man mehr mit sich selbst beschäftigt und checkt mich nur widerwillig ein. Vielleicht passt es den Herrschaften aber auch nicht, dass ich das Zimmer mit Punkten gebucht habe und sie mir deshalb nicht ihre überteuerten Preise aufdrücken können?



    Ich bekomme jedenfalls ein Zimmer im obersten Stockwerk des historischen Hauses. Und das heißt erst einmal Treppen steigen. Das allein wäre ja noch nicht so schlimm, aber das Zimmer ist wirklich winzig. Allein um das Foto zu machen, musste ich schon ins Bad gehen. Ich weiß nicht mal, wo ich meinen Koffer öffnen soll. Ansonsten sieht es auf den ersten Blick zwar ganz nett aus, doch schon als ich die Decke zurückschlage, sehe ich riesige Stockflecken in der Bettwäsche. das ist wirklich eklig und ich bemühe mich darum, dass das behoben wird. Wird es aber leider nicht, sodass ich die Bettdecke für die eine Nacht zumindest auf links drehe.



    Winzig ist auch das Bad, in dem ich mich kaum drehen kann. Aber gut, damit hätte ich noch leben können, wenn denn die anderen Problem nicht wären.



    Es ist ja nur für eine Nacht, da wird es schon gehen, und so schaue ich noch ein wenig die Planungen durch, bevor ich das Licht ausschalte.


    Meilen: 121
    Wetter: bedeckt mit Schauern, 13-16 Grad
    Hotel: Doubletree by Hilton Cheltenham


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 7: Steam Engine - Cheltenham nach Lingfield

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