Tahquamenon Falls State Park, Michigan



  • Durch einsame Wälder fährt man ins Innere der Upper Peninsula und erreicht den Tahquamenon Falls State Park, der aus mehreren Wasserfällen besteht. Zuerst besuche ich die unteren Wasserfälle.


    Wer allerdings glaubt, hier nur kurz halten zu können und dann wieder unterwegs zu sein, der wird enttäuscht sein. Der Blick vom Parkplatz sieht erst einmal nur so aus.



    Um überhaupt zu einem der Wasserfälle zu kommen, bedarf es schon einer kleinen Wanderung. Hier am unteren Wasserfall führt diese über einen Boardwalk, damit man sicher und komfortabel zum Aussichtspunkt gelangt, denn das Gebiet hier ist sehr sumpfig.




    Hinter jeder Biegung erwarte ich nun endlich etwas zu sehen, doch der Weg geht immer weiter. Manchmal raschelt es rechts und links im Gebüsch, aber Tiere zu sehen bekomme ich hier nicht.





    Ich glaube schon gar nicht mehr am Fluss anzukommen, da macht der Weg ganz plötzlich eine letzte Biegung und dann liegen die Lower Tahquamenon Falls vor mir. Insgesamt gibt es fünf Wasserfälle, die sich rund um eine Insel ergießen. Im Sommer kann man mit dem Ruderboot den Fällen ganz nah kommen, doch die Saison dafür ist längst vorbei.



    Ich laufe die verschiedenen Aussichtspunkte ab und treffe nur selten auf andere Besucher. Die meiste Zeit bin ich allein unterwegs. Hier merkt man ganz deutlich, dass die Saison mit dem Labor Day beendet ist.



    Stören tut mich das aber nicht, denn so kann ich den Ausblick einfach nur genießen und dem Rauschen des Wassers zuhören.




    Etwas später laufe ich zurück zum Auto. Man könnte auch zu den rund vier Meilen Flussaufwärts gelegenen Upper Falls laufen, doch der Weg ist mir so spät am Nachmittag etwas zu weit. So fahre ich mit dem Auto und parke auf dem Parkplatz der Upper Falls.



    Auf diesem Parkplatz ist etwas mehr los, aber von Überfüllung keine Spur. Rund ein Dutzend Autos stehen hier und ich sehe eine Handvoll anderer Wanderer. Auch hier heißt es erst einmal laufen, allerdings diesmal nur rund 500 Meter, bis ich den ersten Blick auf den Wasserfall erhaschen kann.



    Um eine bessere Perspektive zu bekommen, heißt es dann aber Treppen steigen. Ganze 94 Stufen führen zur Aussichtsplattform am Fluss.



    Der obere Tahquamenon Wasserfall ist auf jeden Fall der beeindruckendere der beiden. Er ist 60 Meter breit und stürzt 40 Meter in die Tiefe. Noch viel beeindruckender ist allerdings die Menge an Wasser, die hier transportiert wird. Ein Schild, das die Ranger aufgestellt haben, besagt, dass hier rund 200.000 Liter in der Stunde hinunter fließen, nur die Niagara Fälle und die Cohoes Falls in New York transportieren östlich des Mississippi noch mehr Wasser. Der Lärmpegel ist dementsprechend.




    Die gelb-braune Färbung bekommt das Wasser übrigens durch die Zedern Bäume, die hier an den sumpfigen Ufern stehen und deren Tannine, das sind pflanzliche Gerbstoffe, das Wasser einfärben.



    So schön der Anblick auch ist, irgendwann muss ich dann die 94 Stufen wieder hoch, was an den Kräften zehrt, nachdem ich heute schon einige Leuchttürme bestiegen habe und auch nicht gerade wenig unterwegs war.



    Vom Wanderweg am Fluss entlang, kann man diesen hingegen kaum sehen, sondern nur hören. Es gäbe noch einen weiteren Aussichtspunkt am Ufer, doch dafür müsste ich nochmal 116 Stufen hinuntersteigen, was mir heute einfach zu viel ist.



    Stattdessen begnüge ich mich mit der Aussichtsplattform, die hoch über dem Fluss gebaut wurde. Hier gibt es auch eine Tafel mit interessanten Fakten.



    Die Aussicht ist von hier oben zwar nicht ganz so schön, jedoch bin ich ja eben am Fluss gewesen. Der zweite untere Aussichtspunkt ist nur etwas weiter Flussabwärts.




    Ich laufe noch ein Stückchen weiter am Fluss entlang und hier kreuzen immer wieder Hörnchen meinen Weg. Ansonsten treffe ich nur wenige Menschen.



    Kurz vor der Treppe mit den 116 Stufen gibt es noch einen weiteren Aussichtspunkt, wo ich ein letztes Mal halte.


    Dann geht es zurück zum Auto. Diesmal aber nicht über den gepflasterten Weg, sondern über den etwas längeren Nature Trail.

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