Castle Acre Priory, Norfolk

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    Castle Acre Priory war das erste Benediktiner Kloster in England und das das Beste war gerade gut genug und die herausragende Qualität sieht man noch heute in der Ruine des Westteils der Kirche. Wie alle Klöster in England überlebten sie die Kirchenreform ihres neuen Kirchenfürsten Henry VIII. nicht. 1537 wurde das Kloster von der Krone eingezogen und umgehend abgerissen.





    Webseite Castle Acre Priory

    Tickets: £7,80

    Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet April - September 10 - 18 Uhr, Oktober 10 - 17 Uhr, November - März nur am WE 10 - 16:00 Uhr

    GPS: 52.701570, 0.682854

    Parkplatz: gratis


    History

    1089 wurde das Kloster von William de Warenne, 2. Earl of Surrey gestiftet. Sein Vater hatte die Mönche vom Hauptsitz der Warennes in Lewes, Surrey, nach Castle Acre Castle geholt. Da hockte man dann etwas eng aufeinander. Es dauerte aber noch knapp 12 Jahre bis die Mönche in ihr neues Domizil umzogen. Allerdings erst in Holzhütten. Der Bau des Klosters zog sich episch in die Länge, so wurde die Klosterkirche erst 1146/48 fertig gestellt und die gesamte Anlage erst 1160, da war der 2. Earl schon 22 Jahre Tod. Lieblos dahin gestellt wurde es aber nicht, das Beste war gerade gut genug für das erste Benediktiner Kloster in England nach der klunischen Kirchenreform und die herausragende Qualität sieht man noch heute in der Ruine des Westteils der Kirche.

    Wie alle Klosterruinen ;) in England überlebten sie die Kirchenreform ihres neuen Kirchenfürsten Henry VIII. nicht. 1537 wurde das Kloster von der Krone eingezogen und umgehend abgerissen, die Mönche bekamen wie üblich ihre Altersrente oder wurden Priester in Pfarreien. Das Land ging an den 3. Duke of Norfolk, John Howard, der es weiter verscherbelte. Einzig das Haus des Priors und das Gästehaus überstand die Jahrhunderte bis heute und war bis ins 18.Jh. bewohnt. Es kam 1615 in die Hände des Anwalts und Politikers Sir Edward Coke, dessen Nachfahren es noch immer gehört. Bei dem Familiennamen kann ich das nicht unerwähnt lassen. ;)

    An Geld für den Bau mangelte es nicht, Castle Acre Castle war nicht der einzige Besitz der Warennes, auch wenn der 2. Earl diesen fast verloren hätte. ;,cOOlMan;: Und das lag am schönen Geschlecht.1093 versuchte William (der 2. Earl) die Edith, Tochter des Königs von Malcolm III. von Schottland, zu ehelichen. Das Vorhaben scheiterte, Edith heiratete Henry I., König von England. Vermutlich nahm das William Henry das sehr übel, denn er unterstützte 1101 Robert II. von der Normandie bei der Invasion, der damit versuchte seinen Bruder Henry I. vom Thron zu stoßen. Robert wäre eigentlich an der Reihe gewesen den englischen Thron zu besteigen, als sein Bruder William Rufus starb, aber da war Robert noch auf dem Rückweg vom Kreuzzug. Wie schon Roberts erster Aufstand gegen seinen Vater William I. (der Eroberer), schlug auch dieser Versuch gegen seinen Bruder fehl und unser 2. Earl verlor als Unterstützer von Robert all seine englischen Besitztümer und musste sich ins Exil in die Normandie absetzen.

    Warenne beschwerte sich bei Robert darüber und der reiste 1103 nach England um seinem Bruder Henry dazu zu bewegen, das Warenne Titel und Besitz zurück erhielt. Dieses Vorhaben gelang und Warenne, unser 2. Earl, war von da an braver Gefolgsmann von Henry. :gg:

    Um sich wiederum Warennes Loyalität abzusichern, wollte Henry den 2. Earl mit einen seiner unehelichen Töchter verheiraten, aber der Erzbischof von Canterbury vertrat die Ansicht, da wäre die Blutsverwandtschaft doch ein bisschen zu eng. Zudem wollte unser 2. Earl eine Frau königlichen Geblüts. Die fand er in der Isabella, Tochter des Sohnes von Henri I., König von Frankreich und Witwe von Robert de Beaumont, 1. Earl of Leicester mit der er drei Söhne und 2 Töchter hatte. Die Treue zu Henry I. verfestigte unser 2. Earl, als er 1106 an der Seite Henrys gegen seinen Bruder Robert kämpfte. Das zahlte sich 4 Jahre später aus, als Warenne die Ländereien von Roberts geflohenen Sohns in Saint- STëns bekam. Ende gut alles gut.

    Auf dem Parkplatz der Klosterruine herrscht gähnende Leere als wir ankommen. Fast scheint es bei der Zufahrt, als würde man durch das alte Gate fahren, aber dann führt der Weg doch daran vorbei.





    Wir bezahlen unseren Eintritt und wandern zuerst einmal um das Modell der Priory herum.



    Nordseite



    Westseite



    Südseite



    Ostseite


    Wie die meisten Klöster hatte man als Mönch hier alles, was man als Mönch zur Selbstversorgung so braucht, Kirche, Küche, Klausur, Krankenhaus und Wirtschaftsgebäude.





    das große Bogenfenster, ersetze im 15. Jh. die kleinen romanischen Fenster



    rechts vom Kirchenportal, das Haus des Priors



    Kirche, Priors Wohnhaus und Gästehaus






    hier stand das Küchenhaus




    und hier haste ich zum stillen Örtchen, rechts am Rand


    Das Klohäuschen des Klosters hatte zwei Ebenen, eine für den Tag und eine für die Nacht mit direktem Zugang zu dem Schlafraum der Mönche. Gebaut über einen Bach, der einen Seitenkanal hatte, der die Hinterlassenschaften hinfort spülte.

    Wenn der Pfeil, der die Fliesrichtung anzeigt, auf dem Grundriss des Kloster korrekt eingezeichnet ist, floss die Hinterlassenschaft dann schnurstracks zum Küchenhaus und der Mühle, die beide ebenfalls über dem Bach standen. ;,cOOlMan;:







    Kreuzgang



    Kreuzgang









    Hauptschiff









    Und zuletzt, das Wohnhaus des Priors. Die großen Fenster und der Kamin sind erst um 1510 durch Prior John Winchelsey eingebaut worden. Die Decke war weiß gestrichen und mit den roten und weißen Rosen der Tudors verziert. Die Schließung des Klosters hat auch das nicht verhindert.









    [align=justify] 90 Minuten später: Mission Completed.

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