Radtour Wroxeter - Ironbridge - Wenlock Priory - Wroxeter, Shropshire

    • Offizieller Beitrag

    Radtour Wroxeter - Ironbridge - Wenlock Priory - Wroxeter



    45 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    190 Meter (Höhe von 41 Meter bis 231 Meter)
    Gesamtanstieg 626 Meter
    Gesamtabstieg 626 Meter

    • Offizieller Beitrag

    Radtour Wroxeter - Ironbridge - Wenlock Priory - Wroxeter



    Wir hatten zwei Übernachtungen in Wroxeter gebucht, da man von hier 3 Ziele bequem mit dem Rad anfahren kann. Nur die Wetterprognosen hielten nicht ganz das, was sie bei der Buchung versprachen. :wut1: Nun gebucht ist gebucht und stornierbar ist die Zimmerrate ja auch nicht, daher hatte ich mich auch brav in der Nacht bemüht, die zu fahrende Strecke auswendig zu lernen, damit ich nicht ständig anhalten muss, um auf das TomTom zu schauen, zudem die Akkuleistung ja auch nicht weit her ist.



    Wieder erwarten war dann heute morgen schönes Wetter, erst einmal. ;,cOOlMan;: Das Wroxeter Hotel unweit der römischen Ausgrabung Wroxeter Roman City



    Während wir frühstücken, hat es sich draußen derweil zugezogen. Egal, nur die Harten kommen in den Garten, oh yes!! Nach knapp 10km die erste Pause in Little Wenlock, da gab es eine nette Bank mit View, wenn es denn View gehabt hätte. X(




    Während es bis her immer tough bergauf ging, folgt nun der rasante Downhill nach Coalbrookdale. Für diese alte Hüttenstadt lieferte derweil das Wetter auch das passende triste Ambiente. Es hat zu nieseln begonnen.


    Hier ist es also passiert, der wichtige Schritt der Industriellen Revolution, hier wurde erstmals Eisenerz mit Steinkohle, statt mit Holzkohle verhüttet und die Eisenbahnschiene erfunden. 1709 pachtete Abraham Darby I das hiesige Hüttenwerk. Er stellte dann irgendwann in den nächsten Jahrzehnten die Verhüttung auf Steinkohle um, damit war die industrielle Massenproduktion möglich. Sein Enkel erbaute dann die erste Brücke aus Gusseisen.
    1767 gab es Absatzprobleme und so goss ein anderer Hüttenbetreiber am Ort Gusseisenbarren in Plattenform auf Lager. Um diese inzwischen sinnvoll nutzen zu können, ersetzte er damit verschlisse Holzbohlenschienen der Hüttenbahn, die Geburtsstunde der Eisenbahnschiene.


    Der alte Hüttenofen ist als Ruine erhalten, das Schutzdach auf dem folgenden Bild unter der Brücke so gerade noch zu erkennen.








    Die beiden Oldtimer trugen wesentlich zur grauen Stimmung bei und halfen uns, sich in die Zeit zurück versetzt zu fühlen, nur die Luft war besser als damals. ;)
    Wir rollten weiter bergab und trafen im Örtchen Ironbridge auf die Gusseisenbrücke von Darbys Enkel. Dankenswerterweise hörte der Niesel auf und es wurde etwas heller.
    Seit 1779 steht sie hier und überspannt mit ihren 30 Meter den River Severn, die erste Gusseisenbogenbrücke der Welt. Als Werbung für die Brücke, wurde sie nicht nur Ironbridge genannt, sondern auch das Tal in Ironbridge Gorge umbenannt. Uneigentlich heißt sie Coalbrookdale Bridge, auch heute noch. ;,cOOlMan;: Es gibt hier auch ein Museum, das Ironbridge Gorge Museum, waren wir aber nicht drin, nur die Brücke knipsten wir von allen Seiten.


    Da man keine Ahnung im Eisenbrückenbau hatte, baute man sie halt so, wie Zimmerleute das machen. Der BBC lies 2001 die Brücke in einem Modell in halber Größe nachbauen um die Konstruktionsmethoden zu erforschen.
    Bereits 1802 traten Risse im Fundament des südlichen Pfeilers auf, an seiner Stelle wurde schließlich ein eiserner Bogen gesetzt.
    Der Autoverkehr über die Brücke wurde bereits 1934 eingestellt und die Fußgänger mussten noch bis 1950 Brückenzoll entrichten!


















    Wir rollten weiter und bogen nach 3km auf den Parkplatz von Buildwas Abbey ab. Hier lernten wir etwas neues kennen.
    Montag ist zu
    und gleich noch was: Dienstag ist auch zu!! :wut1:
    Heute war Montag ;:ba:;


    Seitdem achten wir ab den Midlands darauf, ob Montag und Dienstag geöffnet ist.


    Kann man machen nix. :nw:
    Die gute Nachricht, der wieder einsetzende Niesel hatte aufgehört, es regnete nun richtig. :EEK:
    Also nix wie weg hier. Zu allem Überfluss ging es nun auch noch die nächsten 6 km bergauf und damit nicht genug, Ich fuhr auch 1 km zu weit den Berg rauf, am Ziel vorbei. Umgedreht, untergestellt, dann schüttete es richtig. :EEK:


    Wir haben Wenlock Priory erreicht.
    Während es so vor sich plätscherte hatte ich mal Muße mir den Audioguide zu Gemüte zu führen, den es oft an Orten der English Heritage gibt, zuweil auch in der Sprache deutsch.



    Wenlock Priory ist alt. Nicht die heutige Ruine, auch wenn die auch alt ist, der Ort an sich. Die heutige Klosterruine ist eine clunistische Gründung um 1200 (Cluniazensische Reform = eine Reformbewegung der katholischen Kirche, ausgehend vom burgundischen Benediktinerkloster Cluny), von Roger de Montgomery, der nach der normannischen Eroberung auf den Fundamenten des alten Kloster ein neues errichten lies. Es war unter den ersten Klöster die Henry VIII auflöste, mit den kleinen Klöster fing man ja an. Einzig das Haus des Priors überlebte, da es in ein Herrenhaus umgewandelt wurde. Der Rest des Kloster ging in den Farmen der Umgebung auf.


    Aber zurück zur Gründung.
    Merewalh, König von Magonsaete gründete also das Kloster um 680 und seine Tochter Mildburh (Milburga) wurde später Äbtissin des Klosters. Sie war die älteste von drei Schwestern die mit den drei christlichen Tugenden verglichen wurden, Glaube (Milburga), Hoffnung(Mildgytha) und Barmherzigkeit (Mildrith).


    Milburga wurde begehrt von einem Prinzen der Umgebung und wenn sie nicht freiwillig in die Heirat einwilligt, dann halt mit Gewalt. Milburga flüchtete über den Fluss, der nach ihr zu einem reißenden Strom an schwoll, und es so dem Prinzen unmöglich machte, den Fluss zu durchfurten. Milburga rettete sich ins Kloster, trat dem Benediktiner Orden bei, wurde in Frankreich ausgebildet und später Äbtissin in Wenlock. Legenden erzählen, das sie es gut mit Vögeln konnte, wenn sie zu ihnen sprach ließen sie vom Getreide ab. Oder das sie Quellen sprudeln und Gerste besser wachsen lassen konnte. Und natürlich Heilerin. Sie verkörperte die Verschmelzung des Heidentums mit dem Christentum in dieser Gegend. Sie starb am 23. Februar 725 und wurde heilig gesprochen. Ein Einfall der Dänen zerstörte später das erste Kloster.


    Als die Benediktiner Mönche aus Cluny eintrafen und das Kloster neu erbauten, fanden sie Milburgas sterbliche Überreste, bzw. was sie glaubten es wären Milburgas Knochen. Darauf basierend entwickelten die Mönche Wenlock als Pilgerstätte für Leprakranke. Amen.


    Ihr seid erlöst, der Regen hat aufgehört.


























    Eine Stunde blieb es trocken von oben, dann wurde der Regenmacher wieder aktiv. Zusammen mit dem Regen rauschten wie die nächsten 6 km die Hügel hinunter, zum Leidwesen der Autofahrer, die uns nicht überholen konnten. Dann verließen wir die A458. Zu faul das TomTom zu befragen, verliess ich mich auf meine Erinnerung. Naja ganz funktionierte sie nicht, wie man der obigen Karte entnehmen kann, aber schließlich landeten wir wieder am Hotel.



    Dem Wetter geschuldet, war der Rückweg gekürzt und wir sind die A458 gefahren. Das lässt sich vermeiden und man fährt dann komplett nur auf verkehrsarmen Straßen.


Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!