Goodrich Castle, Herefordshire

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    Goodrich Castle ist eine mittelalterliche Burg aus normannischer Zeit oberhalb des River Wye. Die Burg bewachte die Furt der alten Römerstraße von Gloucester nach Caerleon beim Übergang von England nach Wales.



    Webseite Goodrich Castle

    Tickets: £8,40

    Öffnungszeiten: 10 - 18 Uhr, im Winter nur am WE

    GPS: 52.284050, -2.335012

    Parkplatz: Der Parkplatz gehört nicht der Heritage, sondern der Gemeinde und kostet 1 £. Gegen Vorlage des Parktickets bekommt man die Gebühr erstattet. Hat man kein Pfund bekommt man erst das Pfund und gibt dann das Parkticket ab.


    History

    Die Geschichte von Goodrich beginnt vermutlich, nichts genaues weis man auch hier nicht, mit dem Bau des typischen normannischen Erdhügels mit Holzzaun darum herum. Veranlasst von Godric of Mappestone, womit klar sein dürfte, wo von der Name der Burg abgeleitet ist. Wobei Godric ein angelsächsischer Thane ist, kein Normanne. Es gibt aber auch Historiker, die glauben, das die Burg noch älter ist. Schon zu Knuts Zeiten soll eine Burg existiert haben, die zu einer Kette von sächsischen Burgen entlang der walisischen Grenze gehörte.

    Dieses Grenzgebiet von England zu Wales wird Welsh Marches genannt. Das hat nix mit Sümpfen zu tun, sondern muss mit Walisischen Marken übersetzt werden, also eine Grenzmark. Mark ist nix weiter als ein alter, damals verbreiterter Begriff für eine Grenzregion. (Mark = lat. Marchia und schwups sind wir beim engl. Marches). Die Lehen in den Marches waren natürlich heiß begehrt, durfte man sich doch im Ausgleich dafür mit den Walisern rumschlagen. Achtung Ironie. ;,cOOlMan;: Im deutschen heißen diese Adligen, wer hätte es gedacht, Marktgrafen.

    Genau so wenig wie man weis, wer denn nun die erste Burg an dieser Stelle baute, genau so wenig weis man sicher, wer denn nun den Bergfried baute. Sicher ist nur, er ist das älteste Stück der Burg. Irgendwann Mitte des 12ten Jh. wurde Godrics Sandburg abgerissen und durch einen Turm aus Stein ersetzt. Vom Nachfolger Godrics, seinem Schwiegersohn, oder dessen Sohn, Baderon of Monmouth, oder dessen Schwager, dem Earl of Pembroke, oder dem Sohn des Earls, Richard oder doch der König selbst? Sucht Euch einen aus. ;:FeEl2;.

    Zum Vergleich, die Mauerstärke des Turms in Kenilworth betrug 5 Meter, die Innenräume des Turm in Goddrich messen gerade mal 4,5 m x 5,5 m. ;,cOOlMan;: Legenden ranken sich natürlich auch um den Turm. So soll er auch Macbeth Tower heißen, nach einem irischen Häuptling, der dort eingekerkert war, und der dort starb als er versuchte zu fliehen. Und so geht sein Geist immer noch dort um. ;:HwG;;

    Als Edward I. in Nordwales seine Burgen baute, ließ William de Valence 1280 eine viel größere Burg um den alten Turm bauen und diese, heutige Burg, ähnelt Edwards Burgen in Nordwales und ist selten für England. Die Konstruktion stellte zudem sicher, das Herrschaft und Dienerschaft voneinander getrennt leben konnten, ein Novum. Anfang des 17. Kh. gab es sogar fließend Wasser in der Küche. ;,cOOlMan;:

    Machen wir es kurz und kommen zum Ende, welches im englischen Bürgerkrieg der Fall war. Die Parlamentarier rückten im Juni 1646 mit Roaring Meg an, einem Mörser der mit Schießpulver gefüllte Granaten von 90kg verschießen konnte und heute unten im Hof der Burg zu sehen ist. Als der Nordwestturm zusammenbrach und die Besatzung zudem nur noch 30 Fässer Bier hatte, kapitulierten die Royalisten und die Garnison zog ab. Anschließend wurde die Burg geschleift, England hatte eine Ruine mehr.

    Und so hat Goodrich einmal ausgesehen.





    Und so schaut es heute aus.
















    unten im Hof Roaring Meg



    unten im Hof Roaring Meg



    Oben von den Mauern gut zu sehen der Inn on the Why und die Brücke über den River Wye.





    Zum Schluss unseres Besuchs noch ein Blick in die Burgkapelle, deren Altar noch älter ist als die Burg selbst. Die Lage der Kapelle ist ungewöhnlich, liegt sie doch direkt neben den Torhaus, was wohl den beengten Platzverhältnissen geschuldet ist.









    Done. Als wir gehen, zieht es sich doch glatt wieder zu.




    [align=justify][size=12] Als wir im Visitorcenter unser obligatorisches Eis kaufen und die Audio Guides zurückgeben, meinte man, Sie sind immer noch da?! :EEK: Tja, 3 Stunden hält sich hier wohl niemand auf. :nw: Dabei ist das eine schöne Burg, wie in der Kindheitsvorstellung.

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