Glacier-Nationalpark, BC (Kanada)

    • Offizieller Beitrag

    Der Glacier Nationalpark ist einer von 7 Nationalparks in der kanadischen Provinz British Columbia. Der zusammen mit dem Yoho National Park, schon 1886 gegründete Park, liegt zu 50% oberhalb der Baumgrenze in den Selkirk Mountains. Er gehört zu den Niederschlag reichsten Ecken der Erde und seine Schneemengen speisen die rund 400 Gletschern, die es hier gibt.


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    Durch den Park verläuft seit 1962 der Trans-Canada-Highway, wodurch er Ziel für Autotouristen wurde. Die Parkverwaltung legte Picknick- und Campingplätze an. Der Rogers Pass wurde 1971 zur National Historic Site erklärt und so gehören die 3 dort befindlichen Campingplätze zu den wenigen Orten in Kanada wo Camping in einer Historic Site erlaubt ist.



    Als man die transkontinentale Eisenbahnstrecke durch den heutigen Park baute, dachte man sich, das die Gegend enormes Potential für den Tourismus bietet und stellte deswegen das Gebiet unter Schutz. Für diese Touristen erbaute die Bahngesellschaft extra die Unterkunft Glacier House von dem heute nur die Grundmauern übrig sind. Der Park ist der Geburtsort des Sportkletterns in Nordamerika. 1888 unternahmen die britischen Alpinisten William Spotswood Green und Henry Swanzy erste Klettertouren im Park, 1899 wurden Schweizer Bergführer angeworben, die Wege anlegten und Kletterunterricht gaben.



    Mal nieselt es, mal regnet es heftig, als wir den Glacier NP erreichten. Sowohl 2005, als auch 2007 hatte es ab Golden begonnen zu Regnen. Am Roger Pass legen wir einen kurzen Stopp ein und werden mit einem Murmel belohnt.





    Hier wurde 1885 Eisenbahngeschichte geschrieben. Statistisch regnet es hier an 3 von 5 Tagen, im Winter fällt hier 9 Meter Schnee (9 Meter = winterliche Schneefallmenge, er liegt nicht 9 Meter hoch), andere Quellen schreiben von 17 Metern. Die Witterungsverhältnisse am Pass mit ihrer latenten Lawinengefahr sorgte für zahlreiche Unfälle, die man 1916 mit dem Bau des 8km langen Connaught Tunnels umging. Er wurde 1988 durch den Mount MacDonald Tunnel ersetzt, dem mit 14km längsten Eisenbahntunnel Amerikas.



    Da dem Autoverkehr nach dem Bau der Straße 1962 die gleichen Gefahren drohten wie der Eisenbahn, wurden zahlreiche Lawinenschutztunnel gebaut. In solch einem Hangtunnel ist auch das Visitor Info Center am Roger Pass untergebracht. Die alten Eisenbahntrassen existieren heute noch, sie blieben als Wanderwege erhalten.



    Ein Kurztrail beginnt am Visitor Center, ein weiterer am 5km entfernten Loop Brook CG. Und dann gibt es auch noch Panorama Höhenwege, wie der Perley Rock Trail, der Glacier Crest Trail und Asulkan Valley Trail führen bis über die Ausläufer des Illecillewaet Glacier und Asulkan Glacier.



    Aber im Nieselregen, nein Danke.

    • Offizieller Beitrag

    Den Glacier hatte ich mit Bärbel 1995 besucht, aber nur wenig davon gesehen.


    Der Glacier N.P. in den Columbia Mountains ist bekannt für seinen Bärenbestand, aber auch für die weiten Wiesen in den Höhen und den hohen Tannen in den Tälern.
    Die Fertigstellung der Eisenbahn über den Rogers Pass war eine Pionierleistung und mit vielen Toten bedeckt. Hier wurde das alpine Hochgelände durch die Eisenbahn durchbrochen, manche sagen, nur um im Rogers Hotel Station zu machen.


    Bei bewölktem Wetter riskieren wir einen kleinen Spaziergang in die Wildnis.





    Wir gehen an einem kleinen Bach entlang, hoffen darauf, daß wir keinem bösen Tier begegnen und haben Glück.



    Ein weiterer Bach kommt hinzu und an ein Weiterkommen ist nicht zu denken.


    Also ging's weiter zum Yoho NP.


    • Offizieller Beitrag

    Der Glacier N.P. in den Columbia Mountains ist bekannt für seinen Bärenbestand

    1904 entdeckte der Jäger und Prospektor Charles Deutschmann unweit des Glacier House eine Höhle, die er Nakimu Cave nannte. Der Name kommt aus der Shuswap-Sprache und bedeutet Murrende Geister, weil in der Höhle ständig das Geräusch des fließenden Wassers zu hören ist. Deutschmann verkaufte seine Rechte an der Höhle 1909 an den Staat und wurde als Wächter und Führer angestellt. Damit wurde er zum ersten offiziellen Führer in einem kanadischen Nationalpark. Die Höhle wurde bis auf eine Länge von über 100 Metern durch Brücken und Stege erschlossen und bis in die 1920er Jahre touristisch genutzt, doch mit der Schließung des nahe gelegenen Glacier House ließ das Interesse nach. 1935 wurde die Höhle für die Öffentlichkeit ganz geschlossen. Der Eingang zur Höhle liegt in einem stark von Grizzlybären frequentierten Gebiet, die von Deutschmann angelegten Brücken und Treppen wurden entfernt.

  • der Glacier Crest Trail und Asulkan Valley Trail führen bis über die Ausläufer des Illecillewaet Glacier und Asulkan Glacier.

    Huhu :wink4:
    wie versprochen.




    Der Glacier Crest Trail zum Illecillewaet Glacier Overlook
    Erwandert im September 2018


    Ausgangspunkt für diese unschwierige aber anstrengende Tour ist der Illecillewaet Campground.
    Es gibt nur wenige Parkplätze, somit ist eine zeitige Anreise am Morgen meist Pflicht.
    Sollte der erste kleine Parkplatz schon gefüllt sein, einfach weiter fahren, es folgt ein weiterer Parkplatz direkt am Zugang zum Campground und am Ranger Häuschen.
    Hier kann man auch den National Park Pass erwerben.


    Start der Wanderung ist auch gleich dieser Parkplatz.
    Wir folgen der befestigten Straße, welche in Schotter übergeht ein wenig bergauf.
    Nun kreuzt eine weitere Schotterpiste , die wir nach rechts folgen.
    Die erste Brücke wird überquert. Leider hatte ich auf dieser Wanderung den Wettergott nicht auf meiner Seite.
    Vom Beginn an, bis zum Gipfel Nebel und starke Bewölkung.



    Ein Stück weiter betreten wir eine Lichtung auf der das ehemalige Glacier House stand.
    Hier befinden sich neben diversen Mauerresten und einigen Maschinenteilen auch eine Menge an Hinweisschildern zur Geschichte des Glacier House und über die Erstürmung der Berge.



    Es gibt mehrere gut ausgeschilderte und gut sichtbare Wanderwege, wir gehen fast ebenerdig den Glacier Crest Trail weiter.
    Dieser führt gemütlich durch den Wald und zu dieser Brücke.



    Auf der anderen Seite ist Schluss mit lustig. ;)
    Nun führt der Weg gut 1,5 Stunden immer in Serpentinen und steil Bergauf.
    Steil ja, anstrengend ja, aber ungefährlich. Auch Personen mit Höhenangst können diesen Weg ohne Probleme gehen.
    Ich konnte immer mal wieder kurze Blicke in die Ferne und auf die Berge erhaschen aber der Nebel war allgegenwärtig.


    Somit konnte ich mich auf die Höhenmeter konzentrieren.
    Auf insgesamt 5,7 Km One Way sind gut 960 Höhenmeter zu bezwingen.
    Wobei die ersten gut 1,5 Km bis zur Brücke easy sind.


    Irgendwann lichtet sich der Wald. Bis hier ist der Weg ausgetreten und immer gut sichtbar.




    Die Wegführung wechselt nun öfter die Richtung, teils ganz unerwartet, anders als gedacht.




    Weiterhin für jeden gut zu gehen.
    Die nassen Steine natürlich rutschig aber nie ein Steilhang oder sonst eine schwierige Passage.
    Ab und wann musste ich doch genauer schauen, wo der Weg weiter führt, habe ihn aber immer wieder schnell gefunden.
    Einzig bei Schnee könnte die Wegfindung doch schwieriger sein.


    Nach einigen schönen kleinen Geröllfeldern folgt ein flaches Plateau
    Nach Schneefall oder Regen sind ab hier Wanderstöcke recht hilfreich.
    Der stark ausgetretene Weg führt nun teils recht steil weiter und war bei mir echt schlüpfrig.




    Nun folgt eine große Geröllhalde. Teils nach dem Motto, such dir deinen Weg.
    Die Richtung gerade nach oben angepeilt trifft man immer wieder auf den originalen wenn auch nicht beschilderten Weg.
    Kurze Zeit später kommt das Ziel des Trail in Sicht.



    Von hier aus hat man bei sonnigem Wetter eine super Aussicht und Weitsicht.
    Ich hatte zwar weiterhin den Nebel aber vom Feeling her kam ich mir wie der Bezwinger des Hochgebirges vor. ;)
    Während des Aufstieg und eine Stunde oben vor Ort war ich ganz allein.


    Auf der einen Seite die tolle Sicht auf den Illecillewaet Gletscher.



    Auf der anderen Seite der Blick zum Asulkan Gletscher.



    Das Warten hatte sich dann doch gelohnt, das Wolkenband riss immer mal wieder kurz auf und ließ ein wenig den blauen Himmel und die Bergspitzen durch blicken.








    11,4 Km hin und rück - gut 960 Höhenmeter

    • Offizieller Beitrag

    wie versprochen.

    ;DaKe;;

    Das Warten hatte sich dann doch gelohnt, das Wolkenband riss immer mal wieder kurz auf

    ;;NiCKi;:


    Hast Du noch ein Foto von den Grundmauern des alten Glacier House?

  • Vielen Dank für die tolle Wegbeschreibung :!! . Ein schöner Weg, der sogar bei Deinem suboptimalen Wetter mit traumhaften Ausblicken belohnt wurde.
    Ich hoffe ja, einmal in die kanadischen Rockies zu kommen. Dann kommt dieser Weg auf die Liste.

    Weiterhin für jeden gut zu gehen.
    Die nassen Steine natürlich rutschig aber nie ein Steilhang oder sonst eine schwierige Passage.

    Wenn ich das Bild genau oberhalb dieser Aussage sehe, habe ich meine Zweifel, ob das für jeden zu gehen ist. Man kann ja durch den Nebel nicht richtig erkennen, wie das nach rechts abgeht. Aber das ist genauso eine abschüssige Stelle, die mein Mann nicht gehen kann. Oder täuscht der Eindruck des Bildes?

  • Huhu :wink4:
    Es gibt natürlich weitere Wege und Trails dort. Einige sogar vom gleichen Startpunkt wie Glasier Crest Trail.
    Bei meiner Planung wollte ich wie immer ein passendes Ziel haben. Darum habe ich mir zwar die anderen Wanderungen auf diversen Seiten angeschaut aber mich dann mehr mit dem Glasier Crest befasst. Zum einen weil der Endpunkt so eine Tolle Aussicht hat und zum anderen weil er eben unschwierig zu gehen sein sollte.
    Mit Steilhängen und Klettersteigen habe ich es nicht so.
    Und ich fand den Trail echt passend. ;;NiCKi;:

  • Wenn ich das Bild genau oberhalb dieser Aussage sehe, habe ich meine Zweifel, ob das für jeden zu gehen ist.

    Ich benötige immer ausreichend festes Terrain links und rechts neben mir.
    Außerdem genügend Absätze bei den Steigungen.
    Einfach für den Kopf, falls ich irgendwie wegrutsche oder stolpere, dass ich weis, ich habe schnell wieder festen Tritt.
    Sonst traue ich mich nicht weiter.
    Hier war es wie gesagt von der Wegführung trotz Nässe und Schnee für mich kein Problem.


    • Offizieller Beitrag

    @Haiko
    Teste mal den Bilderhoster den Claudia benutzt, Deiner ist ultra lahm, des wegen werden mir Deine Bilder nur angezeigt, wenn ich die Seite neu mit Taste F5 lade.

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