Alaska im Spätsommer 2017 - viel Regen, viele Grizzlies und auch mal Sonne

Zitat von Raven

Was für ein tolles Erlebnis! Finde ich ja fast noch besser als die Bären.

Ja, Bären gab es genug. Aber wer sieht schon Moschusochsen in freier Wildbahn?

Zitat von Raven

Und die Tundra-Landschaft gefällt mir auch ausgesprochen gut. Wahnsinn, wie bunt das ist. Wenn's keine Herbstfarben hat, sieht das aber wahrscheinlich nicht so toll aus, könnte ich mir vorstellen.

Das rote "Kraut" mit den schneebedeckten Bergen hat was. Ich habe mir bei Street View einige Teilstücke vom Dalton Hwy. angeschaut - da ist wenig Farbe aber etwas Schnee. Da fehlt was.

Zitat von beateM

Man muss ja nicht immer einer Meinung sein.

Wäre ja langweilig

Zitat von beateM

Hättest du die Tour der letzten beiden Tage auch ohne Camper machen können, oder gab es gar kein Motel in der Nähe?

Motels/Hotels gibt es in Deadhorse und Coldfoot, aber man wird eventuell früh buchen müssen, weil es ja nur sehr knappes Angebot gibt, und in Deadhorse sicherlich viel von den Ölarbeitern belegt wird.

Zitat von WeiZen

Genial, ich wusste gar nicht, das es die in Alaska gibt.

Ich vorher auch nicht. Aber die Rangerin in Yukon Crossing (die mit den Urkunden) hatte ein Foto von einem Moschusochsen auf dem Tisch liegen. Den hat sie dort unten fotografiert, obwohl die Tiere eigentlich nie soweit nach Süden kommen.

Zitat von WeiZen

Cash kann man in ausreichender Anzahl an der Kasse hinterlegen, KK nicht.

Schon, aber der Automat nahm kein Cash. Der Automat war im Wesentlichen für spezielle Karten der Arbeiter (keine KK) gedacht. Deshalb brauchte ich Hilfe, um zu kapieren, wie ich mit KK überhaupt bezahlen konnte.

Zitat von Tinchen

Huch, das ist aber nah...

Das haben die Moschusochsen auch gedacht und sind davon gelaufen

Zitat von Tinchen

Schön, aber die Pipeline stört irgendwie.

Nicht immer

Zitat von Haiko

Dazu ein weiteres tolles Schild. Ich habe ja so einen Schilder Spleen.

Meinst du Das Hotelschild? Ich hatte das Schild für alle Daheim auch mit Smartphone geknipst und war ganz überrascht, dass ich gleich eine Anfrage von Google bekam, ob sie das Foto bei Streetview oder Maps einstellen können. Schauen die sich alle meine Smartphone Bilder an?

Zitat von Haiko

Nein ich meine das schöne Arctic Circle Ich mag Park- und solche Hinweisschilder sehr

Dann kommen noch welche vom Denali

Zitat von Yukon1

Moschusochsen - ein Traum, Rainer

Wahrhaft!!!

Zitat von Ina

klasse Erlebnis, einmalig

Zitat von Ina

Wenn die ins Rennen kommen, bremsen sie weder ab, noch weichen sie aus, sie hätten dich über den Haufen gerannt

Gut, dass sie in die andere Richtung gerannt sind.

Zitat von Haiko

Also Pipeline hin oder her, das Foto finde ich toll.

Ich hoffe, das ist nicht das einzige Bild

Zitat von WeiZen

Das liegt wohl daran, das die Geodaten übermittelt werden, was man abschalten kann. Das passiert auch dann, wenn Maps nicht geöffnet ist. Google trackt Dich also und wenn Du dann knipst in einer Ecke, wo Maps noch keine Bilder hat, oder wenig, oder warum auch immer, dann kommt die Meldung.
Nach Inhalt geht es nicht. Das merkt man spätestens dann, wenn man sieht, welcher Name vergeben wird, ist immer ein Geschäft in der Nähe, selten eine Sehenswürdigkeit.

Stimmt wohl. Einen Monat später hat Google auch dauernd in NY gefragt. Mal sehen was nächste Woche in Malle passiert

Zitat von alf99

Lag bestimmt an deinem gefährlichen Aussehen

Ich glaube eher, weil ich nicht wie ein Moschusochse aussehe

Zitat von alf99

Hattest du die nicht extra bestellt?

Meine Moschusochsen waren in der arktischen Tundra, wo sie auch hingehören. Die Rangerin hatte ihren Ochsen sogar südlich vom Arctic Circle gesehen.

Zitat von Haiko

Habe ich Bild geschrieben ? Ich meinte natürlich ich finde alle bisherigen Bilder und natürlich alle weiteren dieses Berichts und auch die der folgenden Reisen super toll.Nun nimm bitte den Meinungsverstärker bei Seite.

Akzeptiert

Zitat von manu

Das muss ein Wahnsinnserlebnis gewesen sein.

Stimmt. Ich fand die Tour auf dem Dalton Hwy wirklich grandios. Ich verstehe, wenn man es anders sieht, weil es ja nun keine typische "Urlaubsregion" ist, aber ich habe mir doch noch etwas Abenteuerlust bewahrt.

Zitat von Anne05

Die herbstlich verfärbte Landschaft ist schon grandios und die Pipelinefotos finde ich irgendwie sehr spannend

Die Pipeline hat was und ist nicht nur störend

Zitat von Anne05

Ganz toll sind ja die Moschusochsen ... eine solche Begegnung ist sicher den Allerwenigsten beschert

Stimmt, die Moschusochsen werden sich über die Begegnung gefreut haben

Dalton Highway: Zurück nach Fairbanks

Am nächsten Morgen wachte ich bei strahlendem Sonnenschein auf. Beim Frühstück ging mir daher dauernd der Gedanke durch den Kopf, nochmal Richtung Norden zu fahren. Das Foto, dass ich mir vom Dalton Highway vorgestellt hatte, habe ich leider nicht machen können: Den Dalton Highway, der von der Brooks Range hinab in die Weite der in Rottönen bunt leuchtenden Tundra führt, begleitet von der sich hinab schlängelnden Alaska-Pipeline. Gerne auch von der anderen Seite, mit der schneebedeckten Brooks Range im Hintergrund.

Aber mein Verstand sagte mir, dass spätestens ab dem Atigun Pass wohl Schluss mit Sonne wäre, also sagte ich mir „Hör auf zu träumen“. Aber auch die Fahrt nach Süden war jetzt bei Sonnenschein doch um einiges schöner als auf dem Hinweg.

Dann war es geschafft. Ich war froh, dass ich die Tour auf dem Dalton Highway gemach thatte. Es war schon ein einmaliges Erlebnis, durch diese endlose, einsame Weite zu fahren, die herbstliche Tundra zu sehen und vor allem auch, den Moschusochsen zu begegnen.

Durch die vielen Fotostopps wegen des sonnigen Wetters kam ich deutlich später als gedacht nachFairbanks. Es gab eine manuelle Auto-Waschanlage auf dem Campground, und ich musste viele, viele Quarters einwerfen, bis ich den Wagen soweit von der verkrusteten Schlammschicht befreit hatte, dass nicht immer noch braune Sauce aus irgendwelchen Ritzen floss. Anfangs unterhielt ich mich ganz angeregt mit einem Motorradfahrer, der das gleiche Problem mit seinem Motorrad hatte, weiler auch auf dem Dalton Highway unterwegs war. Als er aber hörte, dass ich Deutscher bin, wurde es unangenehm, denn er gehörte zu den Anhängern von Verschwörungstheorien. Er fragte mich, ob ich auch etwas gegen Hitler hätte, wenn es gar keine KZs und keine Juden-Vergasung gegeben hätte. Da ich nicht unhöflich werden wollte, erklärte ich meinen Wagen für sauber und zog ab. Außerdem musste als nächstes auch die Kleidung in die Wäsche, die ich beim Waschen des Wagens angehabt hatte. Ein Teil des abgespritzten Schlamms war jetzt auf T-Shirt und Jeans.

Fairbanks nachHealy und Denali

Am Morgen besuchte ich noch kurz die schon für den Winter eingemotteten Raddampfer auf dem Tanana River in Fairbanks, bevor es nach Süden ging.

Die Strecke von Fairbanks nach Süden war zwar ganz nett, aber es gab wenig was mich aufhielt. Meist ging es entlang des Nenana Rivers.

So war ich dann ziemlich schnell in Healy, ein paar Meilen nördlich vom Denali Nationalpark.Hier beginnt der Stampede Trail, auf dem der doch reichlich naive Chris McCandless in die Wildnis startete.

Jon Krakauer hat die Geschichte in seinem Buch „Into the Wild“ aufgeschrieben, und Sean Penn hat sie dann verfilmt. Das Buch bzw. der Film ist ein Muss für jeden, der selbst mal davon geträumt hat, sich aus der Zivilisation zu verabschieden, um das wahre Leben in der Natur zu finden – auch wenn er/sie solche Gedanken zuletzt beim Lesen von Tom Sawyer hatte.

Es wäre zwar sehr reizvoll auf McCandless‘ Spuren zu wandeln, aber ich war weder mental, physisch oder von der Ausrüstung her, dazu bereit. Eine mehrtägige Wanderung mit Durchquerung des Teklanika Rivers (wahrscheinlich unmöglich in dieserJahreszeit) könnte mich zum „magic bus“ führen, wo McCandless 4 Monate mehr schlecht als recht überlebte, und wo er dann auch verhungerte und starb.

Was für ein Glück, dass ein nahezu identischer Bus in Healy bei der 49th State Brewing Company auf dem Gelände steht. Es ist der Bus, der für den Film „Into the Wíld“ von Sean Penn benutzt wurde. Dorthin schaffte ich es auch ohne große Vorbereitung und konnte mein Foto machen.

Falls sich jemand an dem coolen Typen auf dem Foto stört, für den gibt es auch den nackten „magicbus“

In Healy fand ich einen netten Campground, und dann machte ich mich auf den kurzen Weg zum Denali Nationalpark, um dort mal rein zu schnuppern.

Und noch eins fürHaiko.

Im Denali durfte ich aber nur die 15 Meilen bis zum Savage River fahren, was meiner Meinung nach nicht so besonders interessant ist. Aber ich hatte Glück und konnte meinen ersten Elch sehen.

Auch einen Wolf konnte ich fotografieren, wenn auch nicht in freier Wildbahn.

Vielleicht gelingen mir in den nächsten Tagen im Denali doch noch ein paar mehr Tierbilder?

Zurück vom Dalton Highway und weiter zum Denali