71° Nord - eine Winterreise nach Nordnorwegen

Zitat von Saguaro

Genau, sonst wärst du für die Hunde eine Spaßbremse gewesen .

Hi, hi! Dann hätte jeder seinen eigenen Schlitten fahren müssen.

Zitat von Saguaro

Mir tun die Huskies in unseren Breitengraden nur sehr leid, weil sie sich nicht richtig austoben können und es hier viel zu warm ist.

Für hier ist das eindeutig nicht der richtige Hund. Ich würde auch mal behaupten, dass die allerwenigsten Besitzer den Tieren gerecht werden.

Zitat von betty80

Ich würde es schon gerne mal im Schnee probieren.

Ich kann's nur empfehlen!

Zitat von Redrocks

Oha - das hätte ich gar nicht gedacht!

Ich hatte es mir schon richtig anstrengend vorgestellt, aber so anstrengend dann doch nicht. Ich bin ja schon recht sportlich und will gar nicht drüber nachdenken, wie übel es sein muss, wenn man komplett unsportlich ist. Da wäre ich am nächsten Tag vermutlich nicht mehr aus dem Bett rausgekommen vor lauter Muskelkater in den Armen und Beinen.

Zitat von Redrocks

Also oben meinte ich ja noch, dass die Hunde nur beim Rennen ihren Spaß haben

Ein Spaß für Groß und Klein!

Zitat von WeiZen

Wie selber Fahren?

Musste man nicht. Man kann sich auch fahren lassen.

Zitat von WeiZen

Du hast die GOPRO während der Fahrt festgehalten?

Klar! Aber natürlich nur als Beifahrer. Zuerst hatte ich mich geärgert, dass ich den Brustgurt im Hotel vergessen hatte (extra dafür hatten wir ihn mitgenommen ), aber dann war ich eigentlich ganz froh, denn so konnte ich die Kamera mit dem Stick auch mal etwas nach oben schieben. So hatte man einen ganz guten Winkel.

Zitat von WeiZen

Bei Zinni in Grönland waren sie gar nicht verschmust.

Nun, da stand auch was von "Peitsche". Da wäre ich als Hund auch nicht gut auf den Menschen zu sprechen.

Zitat von Les Paul

will auch Hundeschlitten fahren.

Zitat von masi76

Kein Wunder, dass das dein Highlighttag war Die Huskies sind ja voll süß und die Schlittenfahrt hätte mir auch voll viel Spaß gemacht

Ja, das war schon toll.

Zitat von jolly

Wie schnell wird denn so ein Hundeschlitten?

Gute Frage ... das kann ich schlecht abschätzen. Ich denke, man schätzt das schnell zu schnell ein, weil man die Geschwindigkeit ganz anders wahrnimmt. Es ging aber schon gut ab, vor allem bergab. Ich würde sagen, so wie eine sehr schnelle Schlittenfahrt.

Zitat von Sommarvisa

Toll, dass ihr auch selbst gefahren seid. Ich glaube, ich wäre ein zu großer Angsthase...

Man hätte sich auch von einem Guide fahren lassen können.

Zitat von Skuromis

Cool die Hunde und Schlitten. Ich glaub in der Hütte waere ich weggenickt

Ich war wirklich kurz davor. Die ganze frische Luft, die einem in die Lunge katapultiert wird, kann einen fertig machen.

Zitat von Ulli

Puh, hier hatte ich gottseidank nicht allzuviel nachzulesen

Bei meinem Tempo kommt jeder mit.

Zitat von Ulli

Gut, dass ihm nichts passiert ist ... aber ein bisserl schmunzeln musste ich bei der Vorstellung, wie das ausgesehen haben musste, doch ...

Abends haben wir uns kaputt gelacht.

Zitat von Katja

Dazu kann ich das Buch von Gary Paulsen "Winterdance - The fine Madness of Running the Iditarod" empfehlen. Das war echt eine klasse Erzählung über das Training von Schlittenhunden und das Rennen selbst. Ein Kapitel heißt "Dogs from Hell". Die Hunde und Musher sind wirklich verrückt. Die Hunde wollen nur rennen, du kannst sie fast nicht aufhalten!

Toller Tipp, danke! Schau ich mir mal an.

Heute Morgen war es immer noch am Schneien, aber nicht mehr so stark wie am Vorabend. Wir gingen gegen 8 Uhr zum super Frühstück und gaben uns wieder die volle Macarons-Dröhnung. Dann haben wir gepackt und sind noch eine Runde durch’s Städtchen gelaufen und haben uns das historische Viertel mit den alten Holzhäuschen angesehen. Mittlerweile scheinte sogar die Sonne, aber es war sehr kalt.
Wir sahen uns das Haus an, in dem Roald Amundsen zuletzt lebte, bevor er auf seine letzte Expedition in die Arktis aufbrach, um den Forscher Umberto Nobile zu retten. Sein Wrack und sein Leichnam wurden nie gefunden, aber man kann davon ausgehen, dass er irgendwo nahe der Bäreninsel ums Leben kam.

Die Holzhäuschen in der Stadt sind wirklich niedlich. Man muss sich nur vor den Dachlawinen in Acht nehmen, die nun - nach einer Nacht voller Schnee - regelmäßig auf die Bürgersteige krachten.

Unser Hotel:

Dann liefen wir über die Brücke rüber zur Eismeerkathedrale, denn von Außen hatte ich gar kein vernünftiges Foto gemacht, da ich dachte, dass wir abends mal hinlaufen. Leider war das dem Wetter zum Opfer gefallen. Auf der Brücke wehte ein eisiger Wind.

T

Dann liefen wir wieder zurück zum Hotel, um auszuchecken. Auf dem Weg sahen wir noch dieses hübsche Bötchen:

Auch am zentralen Platz kamen wir noch mal vorbei.

Unsere Koffer konnten wir im Hotel einlagern. Wir liefen dann zum Auto und fuhren erst mal zu einem Einkaufszentrum direkt neben dem Flughafen - einfach, weil wir noch Zeit übrig hatten. Hier gab’s 130 Geschäfte und das Center war recht brauchbar. Bei einer norwegischen Outdoormarkte kaufte ich mir eine dünne Jacke.

Dann brachte Martin im Supermarkt noch die restlichen Pfandflaschen weg und wir fuhren zum Flughafen und stellten das Auto bei Europcar ab. Leider musste man die Rückgabe im Terminal erledigen, wo man auch das Auto abholt. Da haben wir ewig angestanden, weil 2 Vollnasen vor uns ewig brauchten. Als ein Flieger ankam, bildete sich eine riesige Warteschlange hinter uns. Wir konnten dann irgendwann aber einfach den Schlüssel abgeben und sind dann mit dem Taxi wieder in die Stadt gefahren.

Da wir erst gegen 15 Uhr auf dem Schiff einchecken konnten, haben wir uns an die Bar gesetzt und ein wenig Zeit totgeschlagen.

Wir gingen um kurz vor 15 Uhr an Bord und bekamen unsere Kabine auf Deck 5. Mir war total schlecht, als ich den Kutter nur im Hafen gesehen habe. Blitzartig erschienen finale Szenen aus Titanic vor meinem inneren Auge.

Der Check-In war sehr kurz gehalten – etwas zu kurz, wir bekamen nämlich quasi keine Infos. Immerhin eine kurze Beschreibung, wie wir unsere Kabine finden können. Natürlich sind wir trotzdem falsch gelaufen. Die Kabinen mit geraden und ungeraden Nummern waren nämlich separat. Wir als Schiffsnoobs wissen sowas natürlich nicht.

Was bin ich froh, dass wir a) eine Außenkabine genommen haben und b) eine Superior-Kabine. Und das ist schon ein Wohnklo! Sehr winzig alles, aber immerhin hat das Fenster eine brauchbare Größe. Doof nur, dass direkt vor unserer Nase das Außendeck ist und die Leute alle vorbeilatschen. Na ja, setzen wir halt Chelly hin. Als Wachhund. Dafür ist das Bett äußerst bequem und hat eine vernünftige Größe. Ist zwar weit entfernt von Kingsize, aber immerhin ist es etwas breiter, als die letzten Betten. Für die Koffer ist nur unter dem Bett Platz. Etwas komisch ist, dass man viele Sachen nicht richtig sichern kann, z. B. im Bad die Ablagen sind nicht gesichert oder nur mit 1 – 2 cm hohem Absatz, so purzelt natürlich alles in der Gegend rum.

Wir schauten uns dann auf dem Schiff um. Es gibt’s diverse Restaurants, eine Cafeteria, ein Cafe/Bäckerei, ein Souvenir-Shop, eine Sauna (sehr winzig und nicht gerade einladend) und ein Fitnessräumchen, das viel zu klein ist. Es gibt gerade mal 2 Laufbänder, 2 Fahrräder, 1 Rudermaschine und eine winzige Fläche für Workout mit Gewichten oder auf der Matte. Für die vielen Leute, die Sport machen wollten, ist das definitiv zu klein. Auf verschiedenen Decks kann man rausgehen.

Das Café:

Lounge mit Panoramafenster (leider hat man hier während der Fahrt fast nie einen Platz bekommen):

Die Bar:

Buffetrestaurant:

Das Bistro:

Der Souvenirshop:

Das Jacuzzi (schade, dass es geschlossen war - ich wär reingegangen ):

Das obere Aussichtsdeck:

Der Fitnessraum:

Als wir mit dem Rundgang fertig waren, ging ich zum Sport. Martin konnte nicht mitkommen, weil er sich irgendwas beim Heben der Koffer gezerrt hatte, was endgültig durch kam, als er sich falsch bewegte.

Ich fuhr 35 Min auf dem Rad, 2 km auf der Rudermaschine und hob dann noch ein paar Gewichte. Dann war ich platt!

Wir schauten zu, wie wir aus dem Hafen in Tromso ausliefen und unter der Brücke durchfuhren. Schön war das, aber mir war jetzt entgültig, so richtig kotzübel.

Dann gingen wir in die Cafeteria und aßen was. Martin hatte das Krabbensandwich und ich den Burger. Der Burger war überraschend gut und das Sandwich war auch lecker.

(unten ist das Frühstück vom nächsten Morgen zu sehen). Leider weiß ich nicht mehr genau, was wir bezahlt hatten, aber die Preise waren recht normal für norwegische Verhältnisse. Beides hat zwischen 15 und 20 € jeweils gekostet. Stilles Wasser gab's gratis dazu. Insgesamt waren wir überrascht, dass die Preise ganz normales norwegisches Niveau hatten. Wir hatten es uns teurer vorgestellt.

Um das Schwanken des Schiffes wieder auszugleichen, hatte ich mir einen Cider in den Kopf gehauen. Nach dem Essen gingen wir noch an Deck 7 zur Bar und ich trank einen Weißwein und Martin einen Whiskey. Das Gute war, dass man nun nicht mehr wusste, warum es schwankte – wegen des Alkohols oder wegen des Schiffs. Daher war die nötige Bettschwere sehr schnell erreicht. Als wir wieder in der Kabine waren, sahen wir, dass Chelly auch auf Streifzug gewesen sein mussten. Wir hatten nämlich eine Karte in der Kabine gelassen.

Infos:
MS Nordnorge, Arctic Superior Kabine mit Frühstück 225€ pro Nacht und Zimmer. Tipp: auf der norwegischen Seite buchen und in Kronen bezahlen. Ist günstiger, als in € (in unserem Fall haben wir knapp 100 € gespart)