Old England - Mostly Sunny Roads to the Past - Session 3 - Unterwegs in England und Wales

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    27.Mai 2015 Warwick
    Radtour am Grand Union Canal



    Nach dem opulenten Mittagsmahl müssen wir die Pfunde wieder loswerden. Zudem benötigen unsere Rösser ihren täglichen Auslauf. Ich hoffe mal, das ich mir die Strecke richtig gemerkt habe. :nw:
    Inzwischen hat es sich leider zugezogen, nix mit blauen Himmel mehr. Nun zum Radfahren ist das ja mehr oder weniger wurscht.
    Da der Hotelparkplatz hinten eine Pforte hat, nehmen wir die und landen direkt an der Kirche. Auch den auf dem Weg liegenden Sainsburys Supermarkt finden wir, da werden wir auf dem Rückweg einkaufen.


    Es soll wieder an einem Kanal entlang gehen, diesmal den Grand Union Canal. Dieser Kanal verläuft mit der Hauptleine von London nach Birmingham. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Äste und Ästchen. Ursprünglich waren es unterschiedliche Betreiberfirmen, aber durch die Eisenbahn und später dem Lkw wurde der Niedergang der Flussschiffahrt eingeleitet. Um konkurrenzfähig zu bleiben fusionierten die letzten beiden Kanalgesellschaften zum 01.01.1929. Ziel war es die Kanäle zu modernisieren, sie zu vertiefen und zu verbreitern und die Schleusenbreite zu verdoppeln, so das entweder zwei der Narrowboats in eine Schleusenkammer passten oder ein doppelt so breites Broad Boat oder Wide Beam Boat. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs stoppte das Modernisierungsprogramm jedoch, einzig die Schleusen wurden verbreitert. Jedoch nicht alle, nach Birmingham kommt man auch heute nur mit einem Narrow Boat. Der kalten Winter 1962/63, wo die Kanäle wochenlang zugefroren waren, beendete den kommerziellen Frachtverkehr, bis 1970 gab auch die letzte Firma auf.
    Die Freizeitschifffahrt führt dann zur Restaurierung der verbliebenden Kanalabschnitte. Die anliegenden Gemeinden erkannten den Freizeit- und Erholungswert der Kanäle und investierten in ihren Ausbau. Heute sind mehr Boote unterwegs als zu den Glanzzeiten des Transportverkehrs. Auch völlig neue Strecken sind in Bau, der ca. 26 km langen Verbindungskanals von Milton Keynes nach Bedford zum Fluss Great Ouse ist das erste Neubauprojekt nach über 100 Jahren.


    2012 übernahm der Canal & River Trust die Kanäle von der staatlich British Waterways, die Kanäle sind zu einem 3.450km langen Freilichtmuseum geworden.


    Aber zuerst gilt es einen Zugang zum Kanal zu finden. Einen breiten Radweg darf man nicht erwarten, das trifft in Orten oder an Schleusen zwar halbwegs zu, aber dazwischen muss man sich das als schmalen Trampelpfad vorstellen. Radfahren ist aber ausdrücklich erlaubt. Enjoy the Waterways. Gefunden!






    Und dann sind wir auch schon am Hatton Lock Flight angekommen, einer Schleusentreppe von 21 Schleusen. Viel Spaß. Wir überholen ein Boot mit einer Familie die noch voller Freunde ans Werk gehen. Wenn wir sie nach 2 Stunden wieder treffen, ist von der Freude nicht mehr viel über.









    Geschafft, das Ende der Treppe und Knowle Hall Wharf erreicht. Nun wird der Treidelpfad zum Trampelweg.





    Das ist für mich dann doch stellenweise etwas schmal, wenn neben mir Wasser ist, fängt die Höhenangst schon bei 15cm an. ;,cOOlMan;: Wenn an beiden Seiten Wasser ist ......
    Nach ca. 9 km kommt ein anderes Kanalbauwerk in Sicht, der 400m lange Shrewley Tunnel.




    Eine steile Rampe hinauf und wir stehen auf einem Wandererparkplatz. Über einen Feldweg geht es zur nächsten Straße, hier muss es irgendwo wieder runter zum Kanal gehen. Nur wo? Der erste Versuch schlägt fehl. Sachgasse, hier ging es nur zu Fischteichen. Zur anderen Seite ist auch nicht, da kommt gleich die Eisenbahn. Wieder retour. Verflixt irgendwo muss es doch zum Kanal gehen. Da kommt ein älterer Herr des Wegs und weist uns den Weg. Nun sehen wir auch das Hinweisschild, wir haben es immer für eine Hofeinfahrt gehalten. Es geht leicht bergab, dann kommt ein Tunnel. Ich bremse den Elan von Frau B. Das Bauchgefühl war richtig, im Tunnel sind Treppenstufen!





    Im Vergleich zum zurückgelegten Stück war das eine Autobahn, es wird noch schmaler.



    Nach 12,5km verlassen wir den Trampelpfad und fahren hoch zu einer Straßenbrücke. Da wir keine Lust haben durch den Tunnel über die Stufen nach oben zu schieben, versuchen wir rein nach Gefühl über schmale Landstraßen den Weg zurück nach Shrewley zu finden. Ganz gelingt es nicht, das mit den schmalen Landstraßen, aber wir kommen an. Nun fahren wir den gleichen Weg am Kanal wieder zurück. Da nun der Kanal links von mir liegt, habe ich kein Problem mit der Enge. :nw: Zügig erreichen wir wieder den Hatton Flight, die Familie ist inzwischen auch bei der letzten Schleuse angekommen. Apathisch erleichtert.






    Wir sausen nun den Weg am Flight entlang nach unten und steuern in Warwick den Supermarkt an. Dort decken wir uns mit Heidelbeeren, Joghurt, spanische Salami, Giraffenbrot und Cookies ein, alles jeweils £1 Artikel. Dann zuckeln wir noch einmal durch den Ort. Zurück am Hotel bleiben die Lebensmittel im Auto, Nachts ist es draußen kälter als im Zimmer.
    Dann folgt die Ladeorgie und das Kopieren der Bilder und Filme auf die Festplatte.

    :schlaf::GN:

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    Wenn ich da an die Radwege in Deutschland denke, die an Flüssen entlang führen....

    Ist auch meistens nix los, wenn es nicht grade der Weserradweg ist.

    Oder ist da so wenig los?

    Tote Hose. Auf der Strecke haben wir niemanden getroffen. Vermutlich, weil kein Ort direkt dort war.

    Das sieht ja wirklich sehr idyllisch aus.

    ;;NiCKi;: Ist es auch. Dagegen ist der Rheinradweg langweilig und beim Emsradweg sieht man selten die Ems. ;te:
    Bei den Kanälen sieht man wenigstens immer Wasser. ;;NiCKi;:

  • Ich bremse den Elan von Frau B. Das Bauchgefühl war richtig, im Tunnel sind Treppenstufen!

    ;haha_
    da hat sie aber Glück gehabt :gg::gg::gg:

    Zügig erreichen wir wieder den Hatton Flight, die Familie ist inzwischen auch bei der letzten Schleuse angekommen. Apathisch erleichtert.

    :ohje:


    Himmel,
    Notiz an mich: niemals in GB mit Boot auf den Kanälen fahren, nur mit dem Rad daneben :gg::gg::gg:
    da ist es wirklich wunderschön :!!;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Hast Du nicht eine gute Federgabel

    Klar. Wir sind ja auch hinunter gefahren, wir haben nicht geschoben.
    Aber wir sind nicht mit 25km/h ungebremst da rein gefahren, zudem es da ja auch stockdunkel war.
    Nur mit dem sprichwörtlichen Licht am Ende des Tunnels.

    • Offizieller Beitrag

    Ist mir entgangen:

    Fahre mal am Wochenende die Mainschleife .

    Ja stimmt, Ballungsräume können dann ein Problem sein.


    Das meiste Volk war aber dennoch der Isarradweg aus München raus.
    Sonst war eigentlich nirgends viel los, weder am Rhein, noch an der Donau. :nw:

    • Offizieller Beitrag

    Huch es geht weiter. Was habe ich mir mit dem nächsten Tag schwer getan und Text und Fotos zigmal geändert. Das hat zusammen ja viermal länger gedauert, als wir überhaupt dort gewesen sind. :ohje:

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    28.Mai 2015 Warwick - Kenilworth - Witley Court - Wye



    Eigentlich hatten wir ja den Wunsch, die Burgen Edwards III. in Nordwales einen Besuch abzustatten, aber die Wettervorhersage blieb immer noch unterirdisch für dort oben. Ein Regengebiet jagte das nächste. X( In Südwales sah es hingegen besser aus und so buchte ich ein Himmelbett :gg: in einem Weiler in der Nähe von Cardiff und ein B&B in Cardiff direkt. Leider war nur eine Nacht möglich, irgend etwas war los in Cardiff am kommenden Samstag, kaum was frei und was frei war, war uns zu teuer. Mal schauen wie es vor Ort heute Abend aussieht. Und thematisch passt das auch besser zu dem heutigen Tag, aber das merke ich erst beim RB schreiben. :EEK:


    Wir fahren heute zuerst nach Kenilworth Castle, ganz in der Nähe von Warwick. Wir waren die ersten auf dem Parkplatz, der sich am Ort der einstigen Vorburg befindet, von der der nichts mehr außer den Grundmauern im Boden erhalten ist. Auch der Torturm ist schon lange im Malstrom der Zeit verschwunden. Dort steht nun das Kassenhäuschen.


    Kenilworth entstand wohl auch aus der typischen normannischen Motte, also Erdhügel mit Holzpalisade drum herum, aber nichts genaues weis man nicht. Der heutige steinerne normannische Burgturm aus den 1120er aus schönen roten Steinen, stammt von Geoffrey de Clinton, dem Oberkammerherr von Henry I. Ob das Verwandtschaft von Bill und Hillary ist? Die Mauern des Turms sind FÜNF Meter dick, und der Turm ist 30 Meter hoch.


    In der Zeit der Anarchie unter Henry II. fiel Kenilworth dann an die Krone zurück, zu der Zeit bestand die Burg aus Turm und Ringmauer.






    Erst 100 Jahre später, zwischen 1210 und 1216, wurde wieder an der Burg gebaut. John Lackland erbaute die heutige noch vorhandene Ringmauer mit den Türmen, die Vorburg sowie den heutigen noch vorhandenen Zugangsdamm, dem Tiltyard. Dieser staute zwei Bäche auf und das Great Mere entstand, ein 100 Hektar großer See. Auch auf der anderen Seite des Damms war ein kleiner See, so das die Burg von drei Seiten von Wasser umgeben war. Eine der größten Burgen der damaligen Zeit war entstanden. Als Teil der Garantie für die Magna Charta Libertatum war John gezwungen die Burg an seine Gegner unter den Baronen abzugeben, erst sein Sohn Henry III. hatte dann wieder Kontrolle über die Burg.


    Henry gab sie Simon de Montford, Earl of Leicester, als Lehen, der sie dann im zweiten Aufstand der Barone als seine zentrale Operationsbasis benutzte. Dumm gelaufen. :ohje: Henrys Sohn Edward wurde hier als Geisel gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung 1264 schlug Edward Montford in der Schlacht von Evesham. Monfords Sohn versprach die Burg zu übergeben. Als dies nach 5 Monaten immer noch nicht geschehen war, begann Henry am 21. Juni 1266 die längste Belagerung der englischen Geschichte. Durch die päpstliche Einmischung wurde ein Kompromiss ausgehandelt, die Burg soll übergeben werden und die Rebellen dürfen ihr konfisziertes Land zurück kaufen. Damit endete die Belagerung am 14. Dezember 1266. Na da lohnt sich doch eine Belagerung, wenn das die Portokasse Kriegskasse wieder auffüllt.
    In der Folgezeit beeinflussten die Wasserhindernisse von Kenilworth den Bau späterer Burgen in Wales, allen voran Caerphilly Castle.


    Kenilworth ging daraufhin an Henrys Sohn Edward, der den Tiltyard, also den Brückendamm, als Turnierplatz verwendete. Der Name ist eine Anlehnung an eine in der Artussage genannte Veranstaltung. So maßen sich z.B. 1279 100 Ritter über 3 Tage miteinander.



    Tiltyard



    Tiltyard und Ruine des Mortimers Tower



    Überspringen wir die nächsten 100 Jahre und kommen zu John of Gaunt, dem dritten Sohn Edwards III.
    John heirate erst Blanche von Lancaster wodurch Blanche John damit zum zweitreichsten Mann Englands machte, neben den König selbst. Nach Blanches Tod heiratete John dann Konstanze von Kastilien. Da Konstanze Anspruch auf den Thron von Kastilien hatte, nannte sich John fortan König von Kastilien und Kenilworth mutierte zur Palastfestung.



    Zwischen 1373 und 1380 wurde die Burg dem königlichen Anspruch entsprechend umgebaut. Der vorhandene Rittersaal wurde zum Großen Rittersaal umgebaut, es entstand die zu seiner Zeit größte Halle ohne tragende Säulen. Ferner entstanden die Staatsgemächer, zwei neue Türme und der neue Küchenkomplex.




    links die Staatsgemächer, rechts The Great Hall

















    Johns Sohn wurde dann auch König. Nicht von Kastilien, er bestieg als Henry V. den Thron von England. ;) Zahlreiche Burgen und Königsschlösser wurden im 15. Jh. dem Verfall preisgegeben, da unmodern, unkomfortabel und militärisch obsolet. Kenilworth blieb jedoch ein bevorzugter Aufenthaltsort. Henry V. war gerne hier. Weniger in der Burg, aber in einem Lustschlösschen, Pleasance genannt, auf der anderen Seite des Sees. Die Franzosen verspotteten Henry für seinen Lebensstil und schenkten ihm Tennisbälle. Tja dumm gelaufen, diesmal für die Franzosen, denn dieses Geschenk spornte Henry an, den Agincourt Feldzug 1415 zu starten. In der Folge ging die französische Krone an Henry V., und die nächsten 400 Jahre war die französische Linie Bestandteil des königlichen Wappens. Kann mir jemand bitte Tennisbälle schenken? ;)


    Erst Heinrich VII. legte dann nach der Schlacht von Bosworth, die die Rosenkriege beendete, wirklich einen Tennisplatz an. Sein Sohn Henry No. 8 lies dann das Lustschlösschen abreißen und schenkte Kenilworth 1553 John Dudley. Er schaffte es noch die neuen Stallgebäude zu errichten, bevor ihm Mary, die katholische Tochter Henry VIII., hinrichten lies.





    Mary starb und ihre Schwester Elisabeth I., die protestantische Tochter von Henry VIII. mit Anne Boleyn, bestieg den Thron. 1563 gab sie Kenilworth an John Dudleys Sohn zurück, Robert Dudley, Earl of Leicester.


    Robert blieb Zeit seines Lebens Favorit der Königin, ganz platonisch. Elisabeth würde nie heiraten, sie sei ja schon mit England verheiratet, sagte sie mal. Oder vielleicht doch? Sie benutzte die Karte "Spätere Heirat nicht ausgeschlossen" Zeit ihres Lebens, wechselnde Liebschaften wie die Könige konnte sie sich nicht leisten. Sie schlief mit ihrem Zofen in einem Zimmer, immer, so das nicht einmal der Hauch eines diesbezüglichen Verdachts aufkommen konnte.
    Bei allen Heiratsverhandlung, mal mit Spanien, mal mit Frankreich, grad wie es die Politik im Chor der Mächte erforderte, blieb Dudley jedoch der Favorit.


    Er lies nichts unversucht Elisabeth doch noch umzustimmen. So baute er Kenilworth zu einem Renaissance-Palast um. Elisabeth bestaunte die Baustelle 1572, aber die volle Wirkung von Dudleys Bemühungen stellten sich erst nach der Fertigstellung 1575 heraus. Elisabeth blieb samt ihrem Gefolge aus 31 Baronen ungewöhnlich lange, nämlich 19 Tage, was Dudley ein Vermögen kostete. Alles vergebens, Elisabeth entschied sich nicht Dudley zu heiraten.


    Das so genannte Leicester Building war eine Spiegelung des Clinton Towers, des normannischen Burgturms, allerdings lichtdurchflutet mit den großen Fenstern. Im oberen Stockwerk lagen die Gemächer für Elisabeth. English Heritage hat das Gebäude wieder begehbar gemacht. Im Vergleich zum Clinton Tower wirkt es fast filigran.















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    Als Dudley 1588 hochverschuldet starb, ging Kenilworth erst an seinen Bruder Ambrose von Warwick Castle, und nach dessen Tod an seinen unehelichen Sohn Robert Dudley. Dieser verkaufte es später an Charles I., Kenilworth gehörte damit wieder der Krone. Im englischen Bürgerkrieg fiel Kenilworth kampflos in die Hände der Parlamentarier, das änderte jedoch nichts an ihrem Schicksal. Das Parlament lies die Burg dokumentieren und anschließend schleifen, also in die heutige Ruine verwandeln. Der Oberst, der für die Zerstörung verantwortlich war, machte Leicesters Torhaus, zu seinem neuen Wohnhaus und aus dem Palast wurde ein Bauernhof mit Ruine. Charles II. bestieg den Thron und der Oberst wurde vertrieben. Charles verlieh die Burg an Sir Edward Hyde und machte ihn zum Grafen Clarendon. Die Burg blieb Bauernhof und im Besitz der Familie Clarendon, bis es der Familie 1937 zu kostspielig wurde, die Ruine zu unterhalten. Sie verkaufte sie an einen Industriellen dessen Sohn sie 1958 der Stadt Kenilworth überschrieb und seit 1984 wird Kenilworth nun von English Heritage verwaltet.
    Für 2 Millionen Pfund wurde der Versuch unternommen die Ziergärten der elisabethanischen Epoche wieder auferstehen zu lassen und 2008 wurden Pläne bekannt, das Great Mere wiederherzustellen. Das einzige was bis jetzt plätschert, ist allerdings der Verdauungstrakt der Kühe die dort auf den Wiesen weiden.


    Mit einem Blick von oben vom Clinton Tower auf die Gärten und einem kurzen Blick auf Leicesters Torhaus, verabschieden wir uns von Kenilworth Castle und fahren weiter zur nächsten Ruine.








    • Offizieller Beitrag

    Auf dem Weg zurück nach Warwick und dann weiter zum nächsten Ziel, erblicke ich eine Tankstelle in mitten eines Kreisverkehrs. Ich fahr an der Einfahrt vorbei und mach eine komplette Runde und las uns dann vollaufen. So erfrischt fährt das Auto doch glatt an der Auffahrt zur A46 vorbei :ohje: und so muss ich schon wieder ein Dreherle machen. Blöd nur das ich nun eine Baustelle vor mir habe. :EEK: Wir umfahren Warwick und Straford-upon-avon und sehen in mitten der Wiesen und Felder plötzlich einen Mac. Vor lauter Begeisterung fahr ich an der Einfahrt vorbei und muss 5 km in die falsche Richtung fahren, bis ich wieder wenden kann. :ohje: Dreherle Nr.3.


    Nach dem Stopp beim Schotten geht es ohne weitere Irrungen und Wirrungen auf den Parkplatz unserer nächsten Ruine: Whitley Court and Gardens. Der Garten ist ein Landschaftsgarten um einen genauso künstlichen See herum und dummerweise liegt der Park vor der Ruine, heißt 3km Stativ schleppen. Zudem müssen wir uns sputen das wir passend ankommen, denn der Springbrunnen wird nur zu bestimmten Zeiten eingeschaltet.







    Für die Ruine haben erst einmal keine Zeit, wir eilen hindurch, ebenso durch den nun anschließenden formalen Garten und zu allem Überfluss auch noch leicht einen Hügel hinauf. Dann pflanze ich das Stativ auf und warte auf die Dinge, die da nun kommen sollen. Das gibt der Wolke vor der Sonne auch noch genug Zeit sich zu verziehen. Dann geht er los, einer der größten Springbrunnen Europas, 36 Meter hoch ist die Fontäne. Der Brunnen selber, also die Skulptur, ist aus einem einzigen (!) Steinblock modelliert und zeigt Perseus und Andromeda.





    Nun ja, 36 Meter scheint die Fontäne aber nicht mehr zu erreichen. Durch die Entfernung stören auch die anderen Zuschauer nicht mehr und als die Vorführung endet, verschwinden auch sie.


    Whitley Court wurde 1655 von Thomas Foley erworben. Die Familie war reich geworden durch die Herstellung von Waffen, allen voran Kanonen. Er riss das mittelalterliche Herrenhaus ab und lies ein Ziegelhaus im Jakobinischen Stil errichten, welches im 18. Jh. durch ein Georgianisches Herrenhaus ersetzt wurde. Der Industrielle William Ward, Graf von Dudley erbte das Haus 1846 zum Leidwesen seiner Frau und lies es weiter vergrößern. Inspiriert von den barocken Gärten der Tuilerien, Fontainebleau und Jardin du Luxembourg lies Dudley aufwendige formale Gärten anlegen, von denen heute nur noch Spuren vorhanden sind. Sein gesamtes Vermögen ging in den Unterhalt des Hauses ein, er unterhielt allein einen Oberbeleuchter und zwei Gehilfen die den ganzen lieben langen Tag nichts anderes zu tun hatten als das Lampenöl zu erneuern: 750 Liter - pro Monat. ;,cOOlMan;:


    Sein Sohn, William Humble Ward, 2. Earl of Dudley, erbte das Haus 1885 und büßte das Familienvermögen weitgehend ein, so das er das Haus 1920 an den geadelten Teppichhersteller Herbert Smith verkaufen musste. Dieser führte das Haus mit reduziertem Hausstand fort, bis zum Schicksalstag des Jahres 1937, wo ein Feuer in der Küche ausbrach, das einen Teil des Hauses abbrennen lies. Da die Versicherung sich weigerte für den Schaden aufzukommen, wurde es nie wieder aufgebaut. 1954 wurde das Haus an einen Antiquitätenhändler verkauft, der es ausschlachtete. Pläne für den Abriss scheiterten, 1972 erwarb es das britische Umweltministerium, seit 1984 gehört es der English Heritage. Nur die Kapelle blieb verschont.









    Wir gehen zurück zur Ruine und betrachten das, was von dem Haus übrig geblieben ist. Das Gartentor zum Südgarten existiert noch heute. Allerdings befindet es sich nicht mehr in Whitley Court, sondern an der London Bridge am Lake Havasu, Arizona. Nachfolgend zwei Bilder von Claudia von dem Tor, anschließend die Bilder von der Ruine.






















    1967 produzierte Procul Herum das Video - A whiter shade of pale in der Ruine.


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    Fehlt noch die Kirche. Die Kirche ist öffentlich, dafür muss man keinen Eintritt zahlen, man muss dann halt wissen, wie man dort hin gelangt. Für uns bedeutet das nur, das wir erst wieder durch den Ausgang müssen um dann zur Kirche gehen zu können.














    Done. Nun noch ein Gewaltmarsch zurück zum Visitor Center, denn der Ausgang ist nur dort hindurch und die Zeit drängt, bald ist Ladenschluß.







    Dort angekommen kaufen wir noch unser obligatorisches Eis. Also bereits das zweite an diesem Tag, denn natürlich haben wir das in Kenilworth auch gemacht. Anschließend warten noch 60 km ohne Dreherle zu unserem heutigen Übernachtungsort, dem Inn on the Why auf uns. Wie der Name schon sagt, liegt es direkt am Fluss Why und über eine alte Steinbrücke gelangt man dort hin. Wir kommen noch rechtzeitig zum Abendessen dort an und nachdem wir unser Himmelbettzimmer mit Castle View in Augenschein genommen haben, nehmen wir auch gleich im Restaurant Platz.







    Goodrich Castle



    Ich freu mich schon auf morgen früh auf das Foto in der Morgensonne. ;ws108;



    Das mit dem Freuen ist so eine Sache, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.


    Inn On The Wye
    Kerne Bridge Goodrich| Ross On Wye| HR9 5QS| £75 inkl. Frühstück

  • Ich kenne ja die Gegend, ahbe aber ganz andere Orte besucht. :D (Klingt irgendwie genauso, wie bei Gerd gerade. :EEK::MG: )


    Ich hatte für die Wales Tour keinen EH Pass und dieses Jahr wird es wohl auch nichts, denn NT und HHA bieten schon mehr als genug. :rolleyes: Ich muss schon so immer streichen.


    Aber Witley Court steht auf jeden Fall auf meiner Liste. Und beim Tor war ich auch schon. :D


    Aber so viele Dreherle. :EEK: Wolltest du Silke Konkurrenz machen? :MG:


    denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

    Etwa so? ;ReGeNsM;;;


    (Ja, ich muss auch weitermachen, aber da Wolfi und du auch so große Pausen habt, fällt es nicht ganz so auf. :D )

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte für die Wales Tour keinen EH Pass

    Wir auch nicht und der OVP von EH wird nicht für Rabatte akzeptiert.
    Aber dieses Jahr haben wir ja noch die EH Membership.

    Aber so viele Dreherle.

    Wahrscheinlich war ich genauso tranig nach der ganzen SChlepperei, wie im Moment, denn

    aber da Wolfi und du auch so große Pausen habt

    das ist ehr eine Zwangspause, ich bin Abends nach den Radtouren immer eingeschlafen. :ohje:

  • Ich habe mit dem OVP von EH Rabatt bekommen, damals bei Blenheim und Burghley.


    Komme momentan auch kaum zu was. Weiß gar nicht, wie ich das aufholen will. :rolleyes:


    Ich habe gerade HHA General gemacht. Der Brief kam diese Woche.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mit dem OVP von EH Rabatt bekommen, damals bei Blenheim und Burghley.

    Ja in England, aber nicht in Wales.

    HHA General

    ?(?( was ist General?

    • Offizieller Beitrag

    Dämliche Autokorrektur. Ich habe renewal geschrieben.

    ;haha_
    Daher fahren wir wohl am 14. Mai, da ist unser Pass ja noch gültig.
    Diesmal mit Übernachtung in Brügge, wir haben tatsächlich an einem Samstag ein billiges Zimmer in der City bekommen. :EEK:
    Anlass war eigentlich, das ich St. Margrate at Cliffe am Samstag nicht Buchen konnte, erst am Sonntag.
    Das Hotel ist inzwischen zu einem Ritual geworden. :gg:
    Dafür kostet es auch nur noch 47€

    Und nee, in Wales gibt's da keinen Rabatt. Das hatte ich falsch verstanden.

    Genau. Aber mit der Annual Membership gibt es Rabatt. Die läuft noch bis Ende September.
    Da hatten wir ja quasi 2 Jahre zum Preis von einem bekommen.

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