Reisebericht Yucatan März 2016

  • Vor der Reise war ich mir auch nicht so sicher, ob mir Mexiko zusagen würde. Ich bin doch sehr auf USA gepolt


    Verstehe. Ich bin ja auch so gestrickt.
    Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal in Australien. Eigentlich wollte ich nur etwas anderes besuchen und habe gedacht, daß es eine einmalige Sache werden wird.
    Denn es kann ja nicht sein, daß irgendetwas, egal ob Natur oder Menschen, freundlicher und schöner sind als in den USA ;)
    So ist das wenn man voreingenommen ist...


    Aber wenn Du Bedenken hattest, warum hast Du überhaupt den Anlauf gemacht?
    Ich meine, es ist gut so, denn auch ich bin von dem was Du da gesehen/erlebt hast beeindruckt!

  • Aber wenn Du Bedenken hattest, warum hast Du überhaupt den Anlauf gemacht?


    Gute Frage. Mal was Anderes sehen. Die Mischung aus Kultur, Tropen und Strand fand ich schon immer reizvoll, aber mit kleinen Kindern war das kein Thema für mich. Jetzt bot sich zusammen mit meinem Kumpel Ralf die Gelegenheit das mal auszuprobieren.

  • Mal was Anderes sehen. Die Mischung aus Kultur, Tropen und Strand fand ich schon immer reizvoll, aber mit kleinen Kindern war das kein Thema für mich. Jetzt bot sich zusammen mit meinem Kumpel Ralf die Gelegenheit das mal auszuprobieren.


    :!!

  • Während und nach der Reise war/bin ich auch fasziniert von dem Land. Mexiko hat schon was, und die Reise war wirklich klasse.

    Ich fand's auch schön, dass es mal ein bisschen exotischer war als die USA, aber eigentlich ähnlich einfach zu bereisen, zumindest wenn man die Unterkünfte vorgebucht hat. Und ich fand es bietet ganz tolle Fotomotive! Ein sehr buntes Land.


    Gruß
    Katja

  • (Link zur Original-Quelle)


    Frühstück dinieren wir in unserer Lounge. Es gibt Omeletts, süße Teilchen, Canapees und die sonst üblichen Sachen. Ein schöner Start in den Tag, bevor wir auschecken und ich noch ein paar Abschiedsfotos von unserem Hotel mache.


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    Selbst am frühen Morgen ist die Parkgarage noch stickig und heiß und wir sind froh als wie unsere Sachen alle verstaut haben und abfahrbereit sind. Ralf wirft einen kritischen Blick auf unseren rechten Hinterreifen, aber scheint alles ok zu sein und wir fahren los.

    An einer roten Ampel macht mich eine Autofahrerin auf der rechten Spur aufmerksam und zeigt immer wieder nach rechts hinten. Dazu ein spanischer Wortschwall, von dem wir nichts verstehen. Aber die Sache ist auch so ziemlich eindeutig: Plattfuß. Wir fahren zur nächsten Tankstelle um den Schaden zu begutachten. Tatsächlich: der Reifen verliert Luft. Ein Nagel hat sich in das Gummi gebohrt.

    Der Tankwart, in Mexiko ist Selbsttanken eher unüblich, ist so nett den Reifen erst mal wieder aufzupumpen, sodass wir ungefähr eine Stunde oder so damit fahren können ohne auf der Felge rumhoppeln zu müssen. Im Navi sehen wir, dass es in Mérida eine Europacar-Filiale gibt, nur eine Viertelstunde entfernt. Da fahren wir hin, aber kaum dass wir angekommen sind, erklärt man uns, dass der Navi-Eintrag entweder veraltet oder falsch ist. Zwar gibt es Europcar tatsächlich in Mérida, aber am Flughafen, der am anderen Ende der Stadt liegt. Hier sind nur National und noch ein paar kleinere lokale Mietwagenanbieter. Na super!

    Es bleibt uns nichts übrig als den Umweg zu machen und zum International Airport zu fahren. Dort fädeln wir in die Rental Car Return Spur ein und schont kommt ein Europcar-Mitarbeiter und möchte die übliche Rückgabe abwickeln. Wir machen dem Mann, der offenbar kein Wort Englisch spricht, begreiflich, dass unser Problem ganz anderer Natur ist.

    Daraufhin wird das Telefon gezückt, nun verstehen wir kein Wort, und nach einer Weile kommt der nächste Mitarbeiter. Dieser spricht sehr gut Englisch und arbeitet am Service-Desk im Flughafen. Leider kann das Auto nicht getauscht werden, da kein anderes verfügbar ist. In ca. 20 Minuten wäre jedoch die Reparatur erledigt, die nur lächerliche 110 Pesos, also gut fünf Euro, kosten soll.

    Aus den 20 Minuten wird zwar eine Stunde, die wir im klimatisierten Flughafenterminal verbringen, aber bei den 110 Pesos bleibt es und wir können wieder mit einem wie auch immer geflickten Reifen abzischen. Mal sehen, wie lange das Teil durchhält und welcher Kunde als nächstes damit zur Werkstatt muss.

    Wir fahren auf der MEX 180 nach Osten Richtung Valladolid. Aber natürlich lassen wir Chichén Itzà nicht aus. Die wohl bekannteste Ruinenanlage Yucatans liegt etwa auf halber Strecke zwischen den beiden Städten. In Piste, kurz vor der antiken Stätte, fährt ein abenteuerlich überladenes Mofa eine Weile lang vor uns her.


    Die Zufahrtstraße von Chichén Itzá gibt uns schon einen Vorgeschmack auf den Trubel, der uns erwartet. Wir stehen im Stau. Reisebusse noch und nöcher. Wir lassen den Wagen am Straßenrand stehen und gehen das letzte Stück lieber zu Fuß als noch länger tatenlos im Verkehrsgewühl festzustecken. Während wir uns mit reichlich Sonnenmilch vor der unbarmherzigen Sonne schützen, sprechen uns diverse fliegende Händler und selbsternannte Touristenführer an und wollen uns irgendwelchen Schnickschnack oder Dienstleistungen verkaufen.

    Gleich nach Passieren des Eingangsbereichs nehmen wir Kurs auf die wohl imposanteste Struktur Chichén Itzás: El Castillo, die Pyramide des Kukulkán.


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    Die 30 m hohe Pyramide darf, wie so viele Bauwerke in Yucatan, nicht bestiegen werden. Ein Spazierweg führt um das Gebäude herum und man kommt zu Las Mil Columnas ("Tausend Säulen").


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    Die Säulenanlage, von der man annimmt, dass sie möglicherweise als Versammlungsplatz diente, flankiert den Templo de los Guerreros ("Tempel der Krieger").


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    Nachdem wir uns anfangs getrennt haben, treffen Ralf und ich uns hier wieder und sind übereinstimmend der Meinung, dass Chichén Itzá zwar sehenswert ist aber gegenüber anderen Ruinen, die wir schon besucht haben, nur wegen der Nähe zur Cancun´schen Tourbussen punkten kann. Vielleicht tritt bei uns auch allmählich eine gewisse Sättigung ein. Dass die alten Mayas eine Vorliebe für Säulen, Treppen und Pyramiden hatten, wissen wir jetzt.

    Die Masse an Souvenirständen erreicht in Chichén Itzá einen absoluten Höhepunkt.


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    Wer um alles in der Welt soll die rauen Massen ewig gleich aussehender Teller, Masken usw. kaufen? Dass neben manchen Ständen Leute sitzen und einen Holzrohling abschmirgeln, beobachte ich mit argwöhnischer Skepsis. Soll hier etwa der Eindruck guter, tradierter Handarbeit vermittelt werden? Aber wie kann das individuelle Künstlerarbeit sein, wenn doch alles gleich aussieht? Mich beschleicht wieder der böse Gedanke, dass hier durchaus Handarbeit im Spiel ist und zwar in Form kleiner Kinderhände aus Fernost. Böse, böse, ich weiß.

    Wir machen einen kurzen Abstecher zur Cenote Sagrado. Der kreisrunde, heilige Tümpel ist immerhin 82 Meter tief und hat einen Durchmesser von 60 Metern.


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    Letzter Punkt auf unserem Rundgang ist der Templo de las Aguilas y los Jaguares mit dem zentral gelegenen Ballspielplatz.


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    Noch ein Abschsiedsfoto von Chichén Itzá, dann müssen wir der gewaltigen Hitze Tribut zollen und wieder in die klimatisierte Kühle unseres Autos flüchten. Ca. 90 Minuten Rundgang reichen aber um einen groben Eindruck von der wohl bekanntesten Tempelanlage Yucatans zu bekommen.


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    Nun geht es weiter Richtung Valladolid, aber noch nicht rein in die Stadt, sondern wir landen zunächst bei zwei Cenoten, die etwas westlich des Stadtzentrums liegen: Cenote Samula und Cenote X-keken ("Schkeken"). Diese beiden Cenoten sind Teil eines Jungle Parks, und es gibt sie für 120 Pesos pro Person im Doppelpack, was wir erst nicht kapieren, da es im Reiseführer anders dargestellt ist. Eigentlich wollen wir nur zur Cenote Dtzinup, aber die kennt hier niemand oder wir verstehen wieder nur Bahnhof. Egal, dann nehmen wir eben noch zwei der in Yucatan so zahlreichen, mit Süßwasser gefüllten, Kalksteinlöcher mit. (Bei der Cenote Azul in der Nähe von Bacalar waren wir ja auch schon.)

    Schnell rein in die Badeklamotten und dann geht es an einigen unvermeidlichen Souvenirständen vorbei zu einer Treppe, die steil in die Tiefe führt. Kaum sind wie ein paar Meter unterwegs, schlägt uns feuchtwarme Luft entgegen. Hier unten, in der Samula-Höhle, ist es nicht etwa angenehm kühl, sondern drückend schwül.


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    Das Wasser ist jedoch herrlich erfrischend. Nicht zu kalt, aber auch keine Badewannentemperatur. Ganz klar und geheimnisvoll sieht es aus. Hin und wieder sieht man kleine molchähnliche schwarze Fische. Leider gibt es kaum Möglichkeiten sich hinzusetzen, sodass wir uns nach einem Badegang zur nächsten Cenote aufmachen.

    X-keken sieht ähnlich aus wie Samula. Hier hängen jedoch nur mehr Stalagmiten von der Decke und einige Fledermäuse flattern über den Köpfen der Badegäste hinweg. Ein merkwürdiges Naturschauspiel, das wegen des knappen Lichts aber kaum vernünftig fotografiert werden kann.

    X-keken hat gegenüber Samula den Vorteil, dass man am Rand sitzen und ausruhen kann. Dafür muss man beim Einstieg ins Wasser aufpassen, damit man sich nicht die Knochen an den Felsen poliert.


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    Ungefähr eine halbe Stunde bleiben wir, dann brechen wir um einige Eindrücke reicher auf Richtung Valladolid. Wir möchten unbedingt noch die schöne Abendsonne ausnutzen für ein paar Fotos von der alten Kolonialstadt und müssen uns dementsprechend sputen.

    Valladolid ist viel kleiner als Mérida. Hier geht es relativ beschaulich zu und auch der Verkehr ist harmlos.


    Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig. Die Sonne steht schon tief und zum Einchecken ist keine Zeit, also parken wir einfach irgendwo beim Parque Francisco Cantón, wo sich auch unser Hotel irgendwo befinden muss.

    Der Parque Francisco Cantón ist, wie so häufig in den ehemaligen mexikanischen Kolonialstädten, der zentrale Anlaufpunkt, wo sich auch die Hauptsehenswürdigkeiten befinden. Er gefällt mir ausgesprochen gut mit den vielen Sitzgelegenheiten im Schatten und dem entspannten Treiben. Hier wird man nicht wie in Mérida von zwielichtigen Gestalten angesprochen. Es herrscht eine idyllische Kleinstadtatmosphäre.


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    Schausteller in traditionellen Kostümen gibt es auch. Manche Leute geben ein paar Pesos für ein gemeinseames Foto für´s Familienalbum.


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    In Valladolid ticken die Uhren scheinbar etwas langsamer. Die Leute machen einen ziemlich relaxten Eindruck.


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    Der Parque Francisco Cantón hat einen ausgesprochen greifbaren, aber unaufdringlichen Charme.


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    Die Hauptsehenswürdigkeit im historischen Stadtzentrum von Valladolid ist die am südlichen Endes des Parks gelegene doppeltürmige Iglesia de San Servacio, die ich noch gerade mit dem letzten Sonnenlicht des Tages ablichten kann.


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    Unser Timing hat perfekt gepasst, und wir können uns nun entspannt und mit der Gewissheit bereits schöne Eindrücke von Valladolid gewonnen zu haben auf die Suche nach unserem Hotel machen. Das muss ganz in der Nähe, direkt an der zentralen Plaza sein.

    Schnell werden wir fündig und gehen durch den Restauranteingang zum Check-In. Ein wunderschöner Innenhof begrüßt uns. Hier besuchen nicht nur Hotelgäste das Restaurant des Hauses, das ein wunderschönes Ambiente bietet.


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    El Mesón del Marqués ist ein historisches Haus im Kolonialstil aus dem 17. Jahrhundert und seit Generationen in Familienbesitz. Das Hotel ist eines der ältesten Gebäude in Valladolid.


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    Es gibt einen Trakt mit modernen Zimmern und auch eleganten Suiten, aber wir haben die günstigste Variante gewählt und bekommen ein kleines, aber gemütliches Zimmer mit zweckmäßiger Einrichtung. Komfortmäßig zwar ausbaufähig hat es einen gewissen Charme und reicht für uns vollkommen.

    Klar, dass wir für´s Abendessen keine langen Suchaktionen starten. Warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die Abendluft ist angenehm mild und wir bekommen im Innenhof á la carte serviert. Meine Spaghetti Carbonara sind hervorragend.


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    Nach dem Essen gehen wir noch ein wenig vor die Tür. Die mexikanischen Kolonialstädte entfalten im Dunkeln, stilvoll angestrahlt, besondere Schönheit. Da macht die Iglesia de San Servacio natürlich keine Ausnahme.


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    Nach ein paar Runden durch die alten Gassen Valladolids ist meine Energie langsam erschöpft und ich begebe mich auf den Heimweg zum Hotel. Während Ralf noch ein bisschen durch die Läden zieht auf der Suche nach einem Souvenir relaxe ich am Pool und lese.

  • Gabs bei den Souvenirs eigentlich auch immer noch die Phallus Statuen?


    Habe ich gerade nicht in Erinnerung, muss ich mal Ralf fragen. (Der liest hier mit.)

    Ich mag vor allem diese alten Städte mit den Kolonialbauten


    Ja, ganz große Klasse sind die!

  • HUch, ihr seid ja gar nicht im Südteil gewesen. Ich hatte dafür keine Zeit mehr und war ziemlich traurig darüber.


    Ich fand Chichén Itzá sehr beeindruckend und 2 Stunden, die ich dort war, eigentlich viel zu wenig.


    Ich war übrigens mit einem der Busse dort, aber Stau hatten wir nicht. ;)

  • Wir waren ganz früh morgens in Chichen Itza, das war sehr angenehm. Auch die Händler waren alle noch dabei erst aufzubauen. Es war auch erst unsere zweite Ruinenstätte auf Yucatán und hat uns insgesamt schon gut gefallen.
    In diversen Cenoten sind wir auch baden gewesen, es waren aber fast immer offene Cenoten und keine von den großen Höhlen. Toll war dort auch immer die Vegetation, die sich bis zum Wasser runterrankte.
    Viele Grüße
    Katja

  • Also, ich habe jetzt nach und nach den gesamten Reisebericht nachgelesen.


    Wahrscheinlich komme ich da nie hin, aber mir gefällt die Reise sehr gut ;;NiCKi;:


    Schöne tropische Pflanzen, bunte tolle Häuser, türkisblaues Meer, grandiose Ruinen... :!!


    Auch die Lightshow hat mir sehr gut gefallen.


    Ich habe es ja gerne warm, aber ich glaube, daswäre ein bisschen zuviel des Guten :ohje:


    Reizen würde mich auch das mexikanische Essen, was mit dem hiesigen wahrscheinlich nicht im geringsten vergleichbar ist. :nw:


    Bin noch bis zum Reiseende dabei ;)

  • Auch wenn Chichen Itza überlaufen ist, steht es doch auch ganz oben auf meine imaginären Wunschliste ;;NiCKi;:


    aber ich kann auch nachvollziehen, dass ihr nach so vielen Ruinen etwas übersättigt ward ;;NiCKi;:


    in den Cenoten wären wir in früheren Jahr gerne mal tauchen gegangen.


    Das muß ein irres Erlebnis sein, aber man darf dort normalerweise nur mit strengen Auflagen, Führern ect. tauchen. Ist auch richtig so ;;NiCKi;:


  • das wäre dann eine Option,


    jetzt muß ich nur noch meinen Mann dazu bekommen :gg: :gg:


    Er zieht nicht so recht mit Mexico :nw:


    Dann macht ihr halt doch die Kreuzfahrt. :MG: So voll war es gar nicht, obwohl der Parkplatz voll war. :nw: Du kennst doch meine Bilder.

  • Von oben ist die Aussicht bestimmt grandios, aber auch dieses Bauwerk darf nicht bestiegen werden.

    Ist nicht so toll von oben. Das Wichtigste fehlt ja: die Pyramide. Ist wie in Paris - vom Eiffelturm aus ist es nur ein Stadt, der Turm fehlt.....
    Die Kletterei nach oben war recht gefährlich früher, die Stufen waren sehr schmal, vielleicht 10 Zentimeter, da bekam man mit Schuhgröße 47 schon Probleme....

  • Die Kletterei nach oben war recht gefährlich früher, die Stufen waren sehr schmal, vielleicht 10 Zentimeter, da bekam man mit Schuhgröße 47 schon Probleme....


    Zusammen mit der Hitze und etwaigen Kreislaufproblemen der Touristen wird das wohl auch ein Grund sein, warum das Besteigen verboten ist.


    In Calakmul ist es ja noch erlaubt und die Kraxelei auf Estructura II ist schon nicht ohne. Auch dort sind die Stufen schmal, sehr hoch und teilweise etwas abschüssig schräg.

  • (Link zur Original-Quelle)


    Unglaublich, aber nicht zu leugnen: der Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Heute werden wir wieder nach Cancun kommen, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Aber ein paar Tage haben wir noch, die wir auf der Insel Cozumel verbringen möchten.

    Bevor es so weit ist, starten wir mit einem guten Frühstück, natürlich wieder im Innenhof des Hotels, in den Tag. Hmm, die Pancakes sind super-lecker. American Style mit Ahornsirup. Draußen scheint wieder einmal die Sonne und es verspricht weit jenseits der 30° C zu werden. Beim Frühstück mache ich noch ein paar Bilder von den geschmackvoll gestalteten Gärten und Grünanlagen des Hotels. Das kann sich alles sehen lassen!


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    Nach dem Frühstück verlassen wir Valladolid mit dem Ziel Puerto Juarez, einem nördlichen Vorort von Cancun, von wo die Fähren zur Isla Mujeres abfahren. Wir gönnen uns die neu ausgebaute, autobahnähnliche MEX 1800, auf der es kaum Verkehr gibt. Zwar zeigen die Geschwindgkeitsbegrenzungen 110 km/h an, aber niemand hält sich daran und mit ca. 130 km/h sind wir die Schnecken. Einheimische scheinen die Straße mehr oder weniger zu boykottieren und die parallel verlaufende alte 180 zu bevorzugen, die zwar langsamer aber umgerechnet fast 14 Euro billiger ist, wie sich bei der Mautstation am Ende der Schnellstraße herausstellen sollte.

    Den Abstecher zur "gelben Stadt", Izamal, lassen wir aus, da das aus Zeitgründen nicht realisierbar wäre. Je näher wir Cancun kommen, desto amerikanisierter wird das Straßenbild. Nun sieht man wieder die bekannten Ketten, sogar Mc Donald´s gibt es, wo wir eine kurze Pause machen. Auch der Verkehr nimmt deutlich zu und so dauert es eine ganze Weile, bis wir uns von den westlichen Ausläufern Cancuns bis zum Hafenviertel Puerto Juarez durchgekämpft haben.

    So, wo müssen wir jetzt hin um zur Isla Mujeres ("Insel der Frauen") geschippert zu werden? Nach ein bisschen trial and error finden wir das richtige Parkhaus, packen schnell unsere Siebensachen für den Strand und sehen zu, dass wir Tickets bekommen. Insgesamt haben wir heute einen ziemlich ehrgeizigen Zeitplan und es wäre nicht gut, wenn wir hier noch längere Zeit auf die Abfahrt warten müssen. Die Schlange am Ticketschalter bei UltraMar ist nur ganz kurz; wir zücken unsere Kreditkarten und sind ruckzuck um 146 Pesos pro Person ärmer, was aber round trip spottbillig ist im Vergleich zu Preisen, die man für einen Schnellfährenervice in den USA zahlen müsste.

    Jede halbe Stunde legt die gelb-blaue UltraMar Personenfähre ab und wir müssen nur ein paar Minuten warten, bis es an Bord geht und die Überfahrt beginnt. Langatmige Sicherheitserklärungen wie bei amerikanischen Pendents gibt es offenbar nicht.

    Trotz des Fahrtwindes ist es in der Sonne sehr heiß, und wegen der immensen Sonnenbrandgefahr verziehe ich mich lieber auf die schattige Seite des Bootes. Die Farbe des Wassers ist fantastisch.


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    Nach nicht einmal 30 Minuten sind wir am Ziel und laufen in den kleinen Fährhafen auf Isla Mujeres am Nordende der Insel ein.


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    Wir gehen von Bord und vom Anleger zum kleinen Hafenterminal. Aber erst einmal ein Foto, so viel Zeit muss sein.


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    Dann stürzen wir uns ins Getümmel, was diesmal wörtlich zu nehmen ist. Die unmittelbar hinter dem Wasser verlaufende Avenida Rueda Medina ist vollgestopft mit Touristen aus aller Welt. Hier hört man überwiegend amerikanische Stimmen. Natürlich gibt es auch jede Menge Souvenir-Shops.

    Zusammen mit der heftigen Mittagshitze und einem sich fies ausbreitenden Hungergefühl machen wir schnelle Schritte um an den Strand und dort vorzugsweise in ein nettes Restaurant zu kommen. Aber erst einmal weg von dieser hektischen, lauten Hauptstraße.

    Ein paar Seitenstraßen weiter hat sich der größe Trubel gelegt. Hier stehen einige interessante Häuser mit schönen murals.


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    Wir gehen fast bis zur äußersten Nordspitze der Insel und staunen, wie wenig dort los ist. Himmlische Ruhe anstelle Kirmesatmosphäre.


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    Doch leider hilft die schöne Landschaft nur bedingt unseren galoppierenden Hunger zu besänftigen. Irgendeine Kneipe, Restaurant, Würstchenbude, Kiosk, Kaugummiautomat o.ä. muss jetzt her.

    Schweißüberströmt von ein paar Hundert Metern durch heißen Sand werden wir bei der Playa Norte, dem wohl populärsten Strand der Insel, fündig. Hier gibt es eine offene Strandbar neben der nächsten und wir suchen uns ein schattiges Plätzchen in einem dieser Restaurants. Amtssprache ist Englisch, denn wie es scheint, ist Playa Norte fest in amerikanischer Hand. Dabei ist die Atmosphäre aber familiär und nicht so auf Party- bzw. Spring Break-Tourismus ausgerichtet wie in Cancun oder Playa del Carmen.

    Während wir auf´s Essen warten, gehen wir abwechslend ins herrlich erfrischende türkisblaue Wasser und ein bisschen auf Fotosafari.


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    Ich staune, wie viele Massagen mit angeboten werden bei einem Spaziergang am Strand entlang. Scheint wohl mega-hip zu sein in der drückenden Hitze unter einem Zelt durchgeknetet zu werden. Dafür könnte ich mich im wahrsten Sinne des Wortes nicht erwärmen, aber wer weiß, was mir entgeht? Wie dem auch sei, ich bleibe lieber beim Fotografieren und hin und wieder einem bisschen Planschen im Meer.


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    Ungefähr zwei Stunden halten wir uns in dem Restaurant aus und bestellen ordentliches Mittagessen, Colas und Cappuccinos, sodass der Wirt auch zufrieden mit uns sein dürfte und gerne akzeptiert, dass wir so die Kosten für Liegen und Sonnenschirm sparen. In der prallen Sonne auf dem Badehandtuch an den Strand rumfläzen ist hingegen völlig utopisch bei der gnadenlosen Mittagshitze.

    Gegen 14.30 marschieren wir zurück zum Fährableger. Unterwegs machen wir noch einen kurzen Fotostopp, bei einem Strand, den ich als Central Beach in Erinnerung habe.


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    Leider ist beim Fährableger die Hölle los. Eine nicht enden wollende Menschenschlange steht schon schwitzend in der drückenden Luft unter dem Dach des offenen Wartebereichs. Wir befürchten nicht mehr mitgenommen zu werden und warten zu müssen, aber als einer der letzten Passagiere dürfen wir dann doch noch an Bord und werden zurück nach Puerto Juarez kutschiert.

    Während Ralf den Darbietungen eines Live-Entertainers lauscht, der auf dem oberen Sonnendeck volkstümliche Musik in ohrenbetäubender Lautstärke zum Besten gibt, verziehe ich mich wieder in den Schatten und genieße den Fahrtwind und das schon beinahe kitschig-intensive Türkis des Meeres.


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    Zurück in Puerto Juarez fahren wir Richtung Playa del Carmen. Die Zona Hotelera mit den vielen Bettenburgen Cancuns lassen wir links liegen. Wieder staunen wir, wie amerikanisiert Cancun doch ist und wie wenig es mit dem Mexiko zu tun hat, das wir in den letzten Tagen - sei es in den schönen Kolonialstädten oder in Chiapas - so genossen haben. Amerikanische Ketten, wohin man schaut. AutoZone, Mc Donald`s, Burger King, Comfort Inn (da waren wir in der ersten Nacht) usw. Süd-Süd-Florida.

    Ein Blick auf die Uhr verrät, dass wir ganz schön knapp in der Zeit sind. Bisher hat ja alles perfekt geklappt und unser sportlicher Zeitplan ist aufgegangen, aber wir dürfen jetzt nicht in einen Feierabendstau kommen. Der Verkehr ist nämlich ziemlich dicht und an manchen Ampeln bilden sich lange Rückstaus.

    Die Fähre nach Cozumel legt etwa sechs Kilometer südlich von Playa del Carmen ab, also müssen wir uns auch durch das Playa-Gewimmel quälen. Zu allem Überfluss verpassen wir dann noch die richtige Abfahrt und müssen kehrt machen. Dennoch kommen wir rechtzeitig beim richtigen Gate an.

    Dass unsere telefonische Reservierung, für die wir keine Bestätigungs-Mail bekommen haben, nicht gefunden wird, ist kein Problem, denn Ralf hat in weiser Voraussicht einen Screenshot von dem Bestellvorgang gemacht und kann auf diese Weise die Zahlung dokumentieren. Der Ticketkontrolleur ist freundlich und entspannt und macht nicht viel Aufheben um die Sache. Wir dürfen passieren und uns in die Autoschlange einreihen, die schon darauf wartet verschifft zu werden.

    Nach einer Viertelstunde geht es auch schon los und die Karawane setzt sich in Bewegung. Außer dem Fahrer müssen alle aussteigen und sich eine der vielen Sitzgelegenheiten auf den Decks oder im Aufenthaltsbereich suchen, der zwar klimatisiert ist, wo es aber furchtbar nach irgendwelchen Snacks riecht. Ich stecke nur kurz die Nase rein und flüchte dann gleich wieder an Deck.


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    Die See ist ruhig und trotzdem schwankt die schwere Fähre zeitweilig ganz schön hin und her. Es ist angenehm frisch, bestimmt nicht mehr zu warm, sondern gerade passend um in T-Shirt und Shorts nan der frischen Luft die Überfahrt zu genießen.


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    Die Überfahrt nach Cozumel dauert ca. 75 Minuten, natürlich ist die riesige Autofähre viel langsamer als das Schnellboot, mit dem wir zur Isla Mujeres übergesetzt sind. Bald setzt schon die Dämmerung ein und taucht das Meer in bezauberndes Licht. Dann geht die Sonne in einem feuerroten Ball ganz unter. Alleine dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt, finde ich.


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    Im Stockdunkeln kommen wir in San Miguel de Cozumel an. Ich gehe vor allen Autos zu Fuß von Bord und warte dann, bis Ralf mit dem Wagen ankommt und mich einsammelt. Nun geht es der Küstenstraße entlang Richtung Norden, wo irgendwo unser Hotel liegt. Leider haben wir wieder mal verschwitzt die genauen GPS-Koordinaten rauszusuchen, aber hat ja bisher auch so immer geklappt.

    San Miguel finde ich einfach schlecht. Viel zu viele Touristen, viel zu viele Souvenirshops, viel zu viel Hektik und Verkehr und Null Flair. Ok, es gibt auch ein paar schöne Läden der Kategorie Cartier, aber die können wir uns eh nicht leisten. Gut, dass wir nicht hier bleiben müssen.

    Ungefähr zehn Minuten nachdem wir aus dem Ort raus sind, sind wir auch schon beim Hotel B Cozumel. Das ist ein kleineres Boutique-Hotel, das stark auf amerikanische Touristen setzt. Bevorzugte Zielgruppe ist jüngeres Publikum mit Geld (der Werbefilm im Foyer richtet sich an Frischvermählte), es ist also keine Spring-Break-Hochburg für College-Studenten.

    Beim Einchecken passiert es zum ersten Mal, dass unsere Reservierung nicht gefunden wird. Aber auch dieses Problem lässt sich ganz relaxt aus der Welt schaffen und wir bekommen zum stark rabattierten Booking-Preis ein großes Doppelzimmer mit Balkon zum Meer (225,- EUR vs. 380,- EUR). Martin, der Hotelmanager, möchte uns gleich diverse Touren schmackhaft machen, und stößt bei uns auf durchaus offene Ohren, denn so einen Schnorchelausflug haben wir tatsächlich auf der Agenda. Aber nur nichts überstürzen - buchen können wir auch morgen noch.

    Zum Abendessen gehen wir ins Hotel-Restaurant. Meine Spaghetti Bolognese sind von vornherein hervorragend, aber Ralfs medium Steak ist blutrot und muss daher leider zurückgehen und einem zweiten Versuch ausgesetzt werden. Im zweiten Anlauf klappt das dann auch.

    Wir haben einen super-interessanten, super-anstrengenden Tag hinter uns. Alles war mit der heißen Nadel gestrickt und hat mit etwas Glück geklappt.

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