Reisebericht Yucatan März 2016


  • Auweia. Ich sollte die Gattungsbestimmungen wirklich sein lassen. Aber wenigstens waren es Fledermäuse und nicht Schmetterlinge. ;)


    Das mit der Lebensgefahr ist natürlich richtig, aber als die Millionen Viecher teilweise wie Geschosse auf uns zukamen (manche sausten auch einfach in den Wald) habe ich mich kurz daran erinnert, dass Fledermäuse Tollwut übertragen und Tollut in Mexiko leider nicht ausgerottet ist und... - Aber damit darf man sich auf Reisen nicht zu sehr beschäftigen, sonst bleibt man besser gleich zuhause.

  • Wir sind jetzt voll im Pyramiden-Klettermodus und nehmen uns noch eine dritte, etwas kleinere Pyramide vor: Estructura VII. Damit hätten wir dann die drei höchsten Gipfel Calakmuls bestiegen und können zufrieden den geordneten Rückzug antreten.

    Klasse die Aussicht von dort oben, es ist bestimmt anstrengend in der Hitze, aber es aht sich voll gelohnt :clab:

    Dabei erwischen wir ein gewaltiges Schlagloch quasi ungebremst und es gibt einen lauten Knall. Das dürfte der Schalldämpfer gewesen sein. Ok, der Wagen zog schon von Anfang an erbärmlich nach rechts und die Spur ist eh verzogen.

    :EEK: :EEK:

    Der innerhalb eines Estructura I genannten Komplexes verschlossene Fries aus Stuck wurde zwischen 550 und 650 n. Chr. geschaffen und ist die eigentliche Top-Attraktion Balamkús. Wie ich später im Reiseführer lese, wird dieser bis zum offiziellen Schließen der Anlage um 17.00 Uhr nur gegen ein kleines Trinkgeld von einem Wärter dem Publikum präsentiert.

    Da habt ihr ja nicht umsonst gezahlt,


    ich hätte wohl leider auch erst unterstellt, dass es sich um eine Abzocke handelt :schaem: :schaem:

    Auf jeden Fall ist wohl Schicht im Schacht und Benzin gibt es zumindest heute nicht. An den Finger zähle ich vor, wann wir denn manana wieder auf der Matte stehen sollen. Aha, 7.00 Uhr. Ok, bis dann.

    ;haha_ ;haha_


    Jetzt bin ich gespannt, ob ihr Morgen Benzin kriegt :gg:


    Es ist einfach unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen. Man kann die Tiere riechen, der millionenfache Schlag der kleinen Flügelpaare fächert Wind durch den Wald, was sehr angenehm ist und die Schwüle ein wenig vertreibt.

    Beeindruckend :!!


  • So, nachdem das Forum wieder läuft, können wir weiterfahren. Schön, dass ihr mitfahrt und den Bericht mit interessanten und lustigen Kommentaren bereichert. Leider kann ich nicht immer auf alle eingehen, aber freuen tue ich mich trotzdem. :!!

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    (Link zur Original-Quelle)

    Zwar haben wir noch immer keine Brüllaffen gesehen, aber hören können wir sie. Genau genommen wecken sie uns. Das kehlige Röhren der Tiere ist nicht zu überhören, obwohl die Tiere offenbar doch ziemlich weit von unserer Hütte entfernt sind.

    Nachdem wir die beim gestrigen Stromausfall rausgeflogene Sicherung vom Boiler wieder reingedrückt haben, können wir heute morgen wenigstens warm duschen und müssen nicht so einen Kaltstart hinlegen wie gestern.

    Dann geht es rüber zum Frühstücken und anschließend ist Auschecken angesagt. Heute steht eine lange Fahrt bis nach Palenque an, doch vorher müssen wir erst einmal unser mittlerweile sehr konkretes Gasolina-Problem lösen. Also biegen wir wieder in das Mini-Dorf ab und begeben uns auf die Suche.


    Wir landen wieder bei dem Haus, wo wir gestern schon angefragt haben.


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    Doch leider ist kein Sprit mehr da, wie die Tochter des Hauses erklärt. Oder meint sie, dass sie nichts geben darf, weil ihr Vater nicht da ist? Irgendein Problem gibt es auf jeden Fall und wir stehen wieder mit leeren Händen bzw. leerem Tank da.

    Ralf hat die glänzende Idee im Dorf zu fragen, ob es noch eine andere (illegale) Tankstelle gibt, wobei ich ja von vornherein eher skeptisch bin. Doch da vorne, ein paar Straßenecken weiter, ist auf der rechten Seite eine kleine Hütte, die ein wenig Betriebsamkeit ausstrahlt. Wir fragen einfach mal und tatsächlich werden wir geholfen. Gasolina? Ningún problema! (Kein Problem!) Cuánto? Diez litro. Alles paletti

    Zehn Liter Bleifrei wechseln den Besitzer, wobei ein flugs herbeigeschaffter Einfüllstutzen und ein angehängter Riesenkanister als Zapfsäule dienen. Zunächst wird ein bisschen Luft angesaugt und dann sprudelt die Öl- ähh Benzinquelle auch schon munter vor sich hin.


    Der Kurs, der uns berechnet wird, ist prima und kaum teurer als bei einer regulären Pemex-Tanke. 160 Pesos für zehn Liter. Alle sind zufrieden und trennen sich freundschaftlich. Adíos.

    Tankmäßig wieder dick im grünen Bereich fahren wir nun Richtung Westen durch einige winzige Dörfer, bei denen nur die unvermeidlichen achsenbrechenden topes bemerkenswert sind. Mit Escarcega erreichen wir die einzige nennenswerte Stadt weit und breit.

    Naja, mehr als ein Provinzkaff in der mexikanischen Pampa ist Escarcega auch nicht gerade. Links und rechts stehen viele mehr oder weniger baufällige Baracken. Hier ist von Tourismus weit und breit nichts zu sehen.


    Bei einem Supermarkt machen wir Stopp und laden ein paar Lebensmittel nach. Interessant finde ich diese in Mexiko vielfach anzutreffende Marketingmaßnahme: Rave-Musik aus riesigen Lautsprechern vor dem Laden.


    Die Pause im Supermarkt tut gut, denn drinnen ist es angenehm kühl, während draußen die Sonne vom Himmel tobt. Es ist extrem heiß und ich habe das Gefühl in der Sonne gebraten zu werden, während ich nach unserem Einkauf darauf warte, dass Ralf mit frischem Geld von der Banca Azteca nebenan wiederkehrt. Der Lümmel hat den Autoschlüssel mitgenommen und ich stehe in der Hitze.

    Blöderweise gibt es in dem Supermarkt kein Eis für die Kühltasche, sodass wir noch bei einem kleinem Laden anhalten müssen, der uns hielo für 20 Pesos verkauft. Dann aber kann es weiter gehen und wir nehmen Kurs auf Palenque, unser eigentliches Ziel für heute. Die Straße ist breit ausgebaut, aber immer wieder müssen wir gewaltigen Schlaglöchern ausweichen und dabei teilweise komplett die Fahrbahn wechseln. Wer hier im Dunkeln langfährt und in so einem Krater landet, findet sich mit fünffachem Achsbruch auf der Wiese nebenan wieder. Garantiert.

    Kurz hinter einem winzigen Kaff mit dem blumigen Namen 18 de Marzo macht die 186 einen scharfen Knick nach Süden. Bei zwei der üblichen Polizeikontrollstationen werden wir durchgewunken, aber an der Grenze der Bundesstaaten Campeche und Tabasco werden wir rausgewunken. Ein relativ junger Polizist (Policia Federal) lässt sich Führerschein und Versicherungsnachweis zeigen. Letzteren haben wir in Form eines laminierten A4-Bogens von Europcar bekommen. Das dort eingetragene Ablaufdatum ist überschritten, was prompt moniert wird. Außerdem fährt Ralf und im Mietvertrag, den ich extra aus dem Koffer kramen muss, steht sein Name nicht als main driver. Der Polizist spricht kaum Englisch, wir quasi gar kein Spanisch und auch unser Englisch wird wie aus heiterem Himmel immer schlechter. Es herrscht ein ziemliches Kommunikationsproblem, was dazu führt, dass uns der dienstbeflissene Ordnungshüter mürrisch weiterwinkt. Offenbar ist da jemand mit seinem Latein am Ende oder bestand etwa doch die vage Hoffnung, dass wir die Situation in vorauseilendem Gehorsam pekuniär entschärfen?

    Nächster Stopp ist bei einer Mautstation, wo wir von dem freundlichen Kassierer wegen meines Bayern-Trikots mit "Alemania, Alemania!" begrüßt werden. Das nenne ich mal Völkerverständigung.

    Die Grenze zum Bundesstaat Chiapas muss sich vor einer größeren internationalen Grenze nicht verstecken. Mein lieber Schwan, mal stelle sich mal vor zwischen Niedersachsen und NRW würde es so etwas geben. Zum Glück werden wir hier nicht wieder angehalten, sondern können ungehindert passieren. Auch die Damen und Herren von Cruz Roja (Rotes Kreuz), die mit ihren Sammelbüchsen auf Durchreisende warten, rufen fröhlich "Alemania, Alemania! Bayern Munich, Bayern Munich!". Hah!

    Nun sind wir also in dem angeblich so gefährlichen und immer wieder von Überfällen und zeitweilig Aufständen heimgesuchten Bundesstaat Chiapas. Mal sehen, was uns hier begegnen wird.

    Auf jeden Fall ändert sich die Landschaft allmählich und aus langweilig und platt wird mäßig-langweilig und erst etwas und dann zunehmend hügelig. Die Sonne scheint zwar im Prinzip, aber hochnebelartige Wolken lassen sie nur zwielichtig zum Vorschein kommen. Komisches Licht. Und schwül ist es!

    Das letzte Stück Richtung Palenque geht auf der 199, die kurviger und schmaler ist als die Überlandverbindung 186, aber mit ebenso hübschen Katastrophen-Schlaglöchern aufwartet. Gegen 13.30 Uhr sind wir in Palenque. Die Stadt macht auf den ersten Blick einen abgrundhässlichen Eindruck. Links der Haupteinfallstraße stehen düstere und nach mitteleuropäischen Maßstäben im Prinzip abrissreife Bruchbuden und der viele Verkehr trägt auch nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre bei.

    Wir fahren erst mal weiter bis zu einem Kreisverkehr, wo es rechts abgeht zur Zona Archeologica. Das sind bestimmt die berühmten Dschungelruinen, wo in der Nähe sich auch unser Hotel befinden soll. Und richtig: Während wir nach dem Hotel vergeblich Ausschau halten, stehen wir nach ein paar Kilometern vor dem Tor zum Parque Nacional Palenque. Eigentlich hatten wir vor erst einzuchecken und morgen die Maya-Ruinen zu besuchen, aber wenn wir schon mal an Ort und Stelle sind ...

    Wir bezahlen unseren Eintritt (umgerechnet ca. fünf Euro) und fahren die steil ansteigende und sich um einige enge Kurven windende Straße weiter. Schon zwei Kilometer vor dem eigentlichen Ziel stehen rechts mehr oder weniger im Straßengraben viele Autos und immer wieder versuchen Leute uns gegen ein kleines Taschengeld einen Stellplatz zuzuschustern, aber wir bleiben auf Kurs und fahren weiter. Ist doch noch ein ganzes Stück, was sollen wir hier schon parken?

    Irgendwann ist aber Ende im Gelände und es geht nicht weiter. Wir können nur noch umkehren. Fliegende Händler und jede Menge Stände, wo Indios Schmuck verkaufen, und allgemeine mittelamerikanische Hektik sorgen hier für eine exotische Atmosphäre.

    Wir fahren zurück, lassen uns nun auch reumütig von einem selbsternannten Parkwächter für 30 Pesos einen Parkplatz zuweisen, bezahlen unseren kleinen Obolus, verneinen eine Wagenwäsche, verneinen eine Führung, rüsten uns mit Sonnen- und Mosquitoeschutz aus und marschieren wieder den Berg rauf. Und das bei einer Affenhitze!

    Wir müssen noch Tickets für die bei Maya-Ruinen in Mexiko üblichen 65 Pesos pro Person kaufen, zuvor haben wir also offenbar nur für eine Durchfahrgenehmigung gelöhnt. Während Ralf die Tickets kauft, lasse ich das iPhone ein wenig schweifen. Ein paar Jugendliche sprechen mich auch hier auf mein knallrotes Bayern-Trikot an und freuen sich offenbar, dass ich kein Gringo bin, sondern aus Alemania komme. Thomas Müller kennt hier jedes Kind, aber ein gewisser Herr Lewandowski scheint auch hoch im Kurs zu stehen, wie ich höre.


    Mehrfach noch werde ich auf mein Trikot angesprochen, vor allem auch von Mexikanern, die selbst häufig ein Barca-Trikot mit Stolz tragen. Ich finde das lustig und freue mich über die immer freundlichen Begrüßungen und Anspielungen der Leute. Mexiko gefällt mir, die Menschen kennen sich hier mit Fußball aus!

    Unmittelbar hinter dem Eingang befindet sich die Main Plaza, eine große Rasenfläche, wo sich am heutigen Karfreitag viele Touristen tummeln. Schon jetzt merkt man, dass hier vor allem Mexikaner unterwegs sind, denn wohin man auch hört: es wird Spanisch gesprochen. Kein einziges deutsches, englisches, französisches oder niederländisches Wort nehme ich wahr.

    Rechter Hand liegt die Trilogie aus Templo XII, Templo XIII und Templo de las Inscripciónes (das hohe Gebäude im Hintergrund).


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    Hier der an dem kleinen, spitz zulaufenden Torbogen gut zu unterscheidende Templo XII in Nahaufnahme.


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    Templo de las Inscripciónes.


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    Palenque umgibt eine mystische Atmosphäre, was durch die allgegenwärtige üppige Dschungelvegetation noch verstärkt wird. Die Natur kämpft um jeden Zentimeter.


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    Ein ganz wichtiges Bauwek ist El Palacio mit dem hohen Turm in der Mitte.


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    Um dorthin zu kommen müssen wir eine steile Treppe erklimmen. Oben werden wir in der Sonne gebraten. Es ist unglaublich heiß und schwül und der Schweiß bricht aus allen Poren. So stechend heiß wie hier war es bisher noch nirgendwo in diesem Urlaub, aber wir sind ja auch tief im tropischen Süden Mexikos.

    Ich verziehe mich in den Schatten der uralten Gemäuer und mache ein paar Bilder der etwas anderen Art.


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    Der morbide Charme Palenques ergreift schnell Besitz von dem Besucher. Die ganze Anlage ist eine absolute Sehenswürdigkeit. Vom höheren Standpunkt des Palacios hat man einen guten Fernblick rüber zum Templo de la Cruz, der von Regenwald flankiert ebenfalls auf einer Anhöhe steht.


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    Nur zögerlich wage ich mich wieder in die Sonne, die allerdings immer noch ein wenig verhangen durch einen Schleier aus Nebelwolken scheint. Ich gehe runter zum Arroyo Otolum, der Palenque durchschneidet. Hier sitzen viele Händler dicht an dicht, die Kunsthandwerk verkaufen. Viele haben auch "Instrumente", mit denen sie das Geschrei der Brüllaffen imitieren. Die Teile scheinen der Renner zu sein, auf jeden Fall erzeugen sie jede Menge Aufmerksamkeit.


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    Ich kann mich für die Sachen nicht richtig erwärmen. Alles sieht gleich aus, immer dieselben Motive, immer die gleichen Teller, Teppiche, Hüte usw. Das kann unmöglich individuelle Handarbeit sein und mich beschleicht der Verdacht, dass da eher asiatische Kinderhände bei der Arbeit waren und das Zeug containerweise ins Land geschafft wurde. Manches finde ich auch einfach hässlich, wie z.B. die Schachfiguren und -bretter, die mich ansonsten brennend interessiert hätten.

    Dann machen wir noch einen kurzen Abstecher zu kleineren Gebäudestrukturen, wobei mich vor allem die Mischung aus üppiger tropischer Vegetation und dem morbiden Charme der alten Gemäuer fasziniert.


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    Zu Fuße des Templo Cruz Foliada begeistern mich die riesigen Blätter der exotischen Pflanzen.


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    Der eigentliche Höhepunkt unseres Rundgangs durch Palenque ist der Templo del Sol, den zu besteigen bei der immensen Hitze anstrengend ist, von dem man aber einen schönen Rundumblick hat.


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    Von hier oben hat man auch den perfekten view auf El Palacio, den Palast - allerdings nur mit dem Tele.


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    Auch Templo Cruz Foliada von oben ist nett. Mit dem Rücken zur grünen Wand steht er und es sieht fast so aus, als würde er bald von den grünen Massen ins Tal geschubst.


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    Und immer wieder diese sagenhaften Pflanzen. Ich komme kaum vorwärts, als wir eigentlich schon auf dem Rückweg zum Parkausgang sind. Kamera raus und zack.


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    Noch ein distanzierter Tele-Blick auf den Turm von El Palacio, dann gehen wir etwas zielstrebiger weiter.


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    Manche Teile der Anlage von Palenque erinnern an eine Parklandschaft, allerdings eine mit üppiger tropischer Vegetation.


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    Der Rückweg ist anders als der Hinweg. Wir folgen einem schmalen und sehr steil bergab führenden Pfad durch dichten Dschungel. Etwa auf halber Strecke kommen wir zu einem kleinen Wasserfall.


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    Hier komme ich mit einem lustigen Mexikaner im Barca-Trikot ins Gespräch. Der gute Mann spricht überhaupt kein Englisch und stört sich kein bisschen daran, dass ich so gut wie kein Spanisch spreche. Er macht mir klar, dass er aus der Heimatstadt von Chicharito (Bayer Leverkusen), nämlich Guadalajara, kommt. Wir verstehen uns prächtig trotz der elementaren Sprachbarriere. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und nicht zum ersten Mal staune ich, wie unkompliziert die Mexikaner sind.

    Im Wald sticht die Sonne zwar nicht mehr so erbarmungslos, aber es ist extrem schwül und man kann die Luft förmlich in Scheiben schneiden. Heftig. Als wir das Ende des Weges erreichen, wird uns erst klar, wo wir eigentlich gelandet sind, nämlich an der Hauptstraße, die wir nun noch ca. 1,5 Kilometer steil bergauf laufen dürfen.

    Ich mache ab und an ein paar Fotos von der mit Dschungel überwucherten Hügellandschaft, die bei dem blassen Licht und der brütend-schwülen Dampfluft ein wenig gespenstisch wirkt


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    Endlich komme ich schweißüberströmt beim Auto an. Schnell was Kaltes zum Trinken und ein paar Elektrolyte nachlegen!

    Nun machen wir uns auf die Suche nach unserem Hotel, was sich allerdings als nicht ganz einfach herausstellt. Weder sehen wir einen Wegweiser noch kennt das Navi die genaue Adresse, und als wir bei einem anderen Hotel nachfragen, ist man auch mehr oder weniger ahnungslos und schickt uns in die falsche Richtung. Erst ein Jugendlicher, der ein wenig Englisch spricht, und mit seinem Freunden vor einem kleinen Laden wartet, hat Ahnung und liefert uns eine punktgenaue Wegbeschreibung. Er zeigt uns im Handy eine namenlose Straße, die wir fahren müssen.

    Wir fahren bis zur entsprechenden Abzweigung und tatsächlich: dort befindet sich ein unscheinbarer und leicht zu übersehender Wegweiser, der zu dem Öko-Bauernhof El Colombre gehört, wo wir gebucht haben. Nach ca. drei Kilometern Feldweg und unzähligen großen Schlaglöchern sind wir da und der sehr freundliche Wirt begrüßt uns in fließendem Englisch. Man hat uns offenbar schon erwartet und die Reservierung über Booking hat wieder einmal perfekt geklappt.

    Wir beziehen einen kleinen Bungalow, der innen spartanisch eingerichtet ist, aber über eine funktionierende lautlose Klimaanlage verfügt. Leider riecht es penetrant muffig nach einem Reinigungsmittel, oder es ist Schimmel, der durch die permanente Feuchtigkeit in die Wände gezogen ist

    Der Bungalow selbst ist grottenhässlich, auch die Inneneinrichtung und Raumgestaltung, aber die Location hat auch Vorteile in Form eines schönen Pools und eines mit tropischen Pflanzen dicht bewachsenen Grundstücks. Außerdem ist es hier, einige Kilometer abseits der Hauptstraße, extrem ruhig. Kein Straßenlärm, es gibt keine Nachbarn, nur exotische Natur. Hin und wieder fliegt ein Papageien-Päarchen über unseren Köpfen durch die Baumkronen und macht sich mit lautem Krächzen bemerkbar. Als wir am Pool ein wenig relaxen, sind wir uns einig wieder einmal eine urige, bemerkenswete Unterkunft gemietet zu haben.

    Im Reiseführer lesen wir, dass das italienisch-mexikanische Restaurant Don Muchos ganz in der Nähe sehr gut und ein Szenetreffpunkt für Backpacker sein soll. Das möchte wir ausprobieren und fahren gegen 18.00 Uhr dorthin. Hier ist schon die Hölle los, Parkplatz und Restaurant sind rappelvoll.


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    Sowohl meine Ravioli in Schinkenrahmsauce mit frischen Champignons als auch Ralfs Fischgericht sind sehr gut und für umgerechnet fünf Euro äußerst preisgünstig. Noch dazu spielt eine mexikanische Band volkstümliche Musik, der man gut zuhören kann.


    Kleines Verkehrschaos, als wir vom Parkplatz runterfahren möchten. Problem Nr. 1: Ein Monster-Truck landet halb im Graben und kann nur mit Mühe wieder rausmaövriert werden, nicht ohne sich einige Macken auf der Unterseite zu holen. Problem Nr. 2: Es geht nicht vor und nicht zurück, denn während einige Leute auf dem Weg zur Hauptstraße sind, kommen immer neue Gäste, die im Don Muchos speisen möchten.

    im Stockdunkeln sind wir wieder bei unserem Bauernhof, hatten aber einen schönen Abend mit leckerem Essen in guter Atmosphäre.

  • Wirklich schöne Bilder von Palenque. Ich finde man kann durch diese die schwüle Hitze fast schon spüren.


    Wir hatten seinerzeit im Chan-Kah übernachtet und man versicherte uns, es wäre kein Problem zu Fuß nach Palenque zu gehen (wir reisten damals viel mit dem Bus). Als ich dann den steilen Anstieg hinter mir hatte, hätte die Transpiration locker für mehrere Hemden gereicht. Ist wirklich extrem das Klima dort. Aber dafür ist Palenque etwas ganz besonderes, ich habe bei keiner Mayastätte eine solche Atmosphäre erlebt. Wenn ich zurück denke kann habe ich noch immer dieses Gefühl der Ruhe in mir.


    Sicherlich ist auch gut, dass Palenque nicht allzu groß ist, so dass man viel Zeit hat sich die vorhandenen Gebäude und "Strukturen" genauer anzuschauen. Zum begrenzten Umfang hat übrigens Chan (jetzt: Calakmul) auch in zwei Kriegen beigetragen, da hat man `ne Menge in Palenque zerstört.


    Erwähnenswert sind für mich auch die große Wiese, auf der man sitzen und einfach mal alles bestaunen kann - und natürlich der meines Wissen einzigartige Turm.


    Habt ihr immer noch keine Affen gesehen? Blieb das so bis zum Ende der Reise? Bei Calakmul hatten wir einige Brüllaffen gesehen (übrigens auch ein Tapir; ist ja auch ein riesiges Biosphärenreservat). Ich weiß nicht ob ihr noch nach Tikal kommt, aber dort hat es zwei Affenarten und auch noch Weißnasenrüsselbären - also ein El Dorado für Fellträgerliebhaber.


    Hattest Du auf der Reise mehrere Shirts dabei oder hat das eine Bayernshirt gereicht? Zumindest lernt man damit Leute kennen.


    Schöner Bericht, freue mich auf die Fortsetzung :!!

  • Sicherlich ist auch gut, dass Palenque nicht allzu groß ist, so dass man viel Zeit hat sich die vorhandenen Gebäude und "Strukturen" genauer anzuschauen. Zum begrenzten Umfang hat übrigens Chan (jetzt: Calakmul) auch in zwei Kriegen beigetragen, da hat man `ne Menge in Palenque zerstört.


    Erwähnenswert sind für mich auch die große Wiese, auf der man sitzen und einfach mal alles bestaunen kann - und natürlich der meines Wissen einzigartige Turm.


    Palenque ist wirklich klasse. Irgendwie gehört die schwüle Hitze dazu, man kann den Urwald spüren und er ist wirklich zum Greifen nah. Die Kompaktheit ist in der Tat ein Vorteil für den Besucher.

    Habt ihr immer noch keine Affen gesehen? Blieb das so bis zum Ende der Reise? Bei Calakmul hatten wir einige Brüllaffen gesehen (übrigens auch ein Tapir; ist ja auch ein riesiges Biosphärenreservat). Ich weiß nicht ob ihr noch nach Tikal kommt, aber dort hat es zwei Affenarten und auch noch Weißnasenrüsselbären - also ein El Dorado für Fellträgerliebhaber.

    Nein, soviel sei verraten: Affen haben wir leider nicht gesehen. Ich glaube, die gibt es gar nicht, sind alles nur Gerüchte. Bestimmt sitzen da ein paar Souvenirverkäufer mit ihren "Instrumenten" im Wald und imitieren die Viecher. :nw:
    (Oder wir hatten einfach Pech. ;) )


    Hattest Du auf der Reise mehrere Shirts dabei oder hat das eine Bayernshirt gereicht? Zumindest lernt man damit Leute kennen.


    Als ich den Bericht geschrieben habe, ist mir auch aufgefallen, dass das jetzt ein bisschen komisch wirkt. Der Kerl läuft mit einem einzigen Shirt zwei Wochen durch Mexiko. Müffel, mief. ;te:
    Aber weit gefehlt: Mehrere Bayern-Trikots zierten mein Gepäck und ich hatte sogar auch etwas Neutrales dabei. Die Bayern-Shirts hatten den unschlagbaren Vorteil, dass man sehr ungezwungen mit den Leuten ins Gespräch kommt. Genervt hat mich das nie. Mexikaner sind bekanntlich fußballverrückt und man hat gleich ein Gesprächsthema. Obwohl mein Spanisch quasi bei Null ist.


    Schöner Bericht, freue mich auf die Fortsetzung :!!

    Danke für das Lob, freut mich. Die Reise war aber auch wirklich klasse.

  • Ravioli in Schinkenrahmsauce mit frischen Champignons

    Das klingt nicht gerade mexikanisch! ;)


    Als ich den Bericht geschrieben habe, ist mir auch aufgefallen, dass das jetzt ein bisschen komisch wirkt. Der Kerl läuft mit einem einzigen Shirt zwei Wochen durch Mexiko. Müffel, mief. ;te:

    :lach:


    In der Semana Santa nach Mexiko, da muss es ja ziemlich voll sein! Aber für Karfreitag und Nachmittag sieht es auf deinen Fotos nicht allzu voll aus in Palenque...
    Wir sind direkt früh morgens rein, um noch Fotos ohne Menschen drauf machen zu können.


    Die kurzen Videos vermitteln auch einen guten Eindruck vom Leben auf den Straßen in Mexiko...


    Viele Grüße
    Katja

  • Zehn Liter Bleifrei wechseln den Besitzer, wobei ein flugs herbeigeschaffter Einfüllstutzen und ein angehängter Riesenkanister als Zapfsäule dienen. Zunächst wird ein bisschen Luft angesaugt und dann sprudelt die Öl- ähh Benzinquelle auch schon munter vor sich hin.

    Herrlich, wie dieses Land tickt :!!


    Die Straße ist breit ausgebaut, aber immer wieder müssen wir gewaltigen Schlaglöchern ausweichen und dabei teilweise komplett die Fahrbahn wechseln. Wer hier im Dunkeln langfährt und in so einem Krater landet, findet sich mit fünffachem Achsbruch auf der Wiese nebenan wieder. Garantiert.

    Da lernt man Slalomfahren und wohl auch, etwas langsamer zu tun :gg: :gg:


    Der Polizist spricht kaum Englisch, wir quasi gar kein Spanisch und auch unser Englisch wird wie aus heiterem Himmel immer schlechter.

    ;haha_ ;,cOOlMan;:


    Wir fahren zurück, lassen uns nun auch reumütig von einem selbsternannten Parkwächter für 30 Pesos einen Parkplatz zuweisen, bezahlen unseren kleinen Obolus, verneinen eine Wagenwäsche, verneinen eine Führung, rüsten uns mit Sonnen- und Mosquitoeschutz aus und marschieren wieder den Berg rauf. Und das bei einer Affenhitze!

    ;haha_


    Parque Nacional Palenque.

    Der sieht toll aus, ich kenne Mexiko ja nicht, nur die Bilder der berühmten Tempelanlagen,


    aber Palenque scheint wirklich sehr schön zu sein


    und ich habe beim Lesen angefangen zu schwitzen :gg:


    Alles sieht gleich aus, immer dieselben Motive, immer die gleichen Teller, Teppiche, Hüte usw. Das kann unmöglich individuelle Handarbeit sein und mich beschleicht der Verdacht, dass da eher asiatische Kinderhände bei der Arbeit waren und das Zeug containerweise ins Land geschafft wurde

    Kenne ich von den arabischen Länder auch.


    Da hat es uns auch keinen Spaß gemacht, etwas zu kaufen :nw:

    er Bungalow selbst ist grottenhässlich, auch die Inneneinrichtung und Raumgestaltung, aber die Location hat auch Vorteile in Form eines schönen Pools und eines mit tropischen Pflanzen dicht bewachsenen Grundstücks. Außerdem ist es hier, einige Kilometer abseits der Hauptstraße, extrem ruhig. Kein Straßenlärm, es gibt keine Nachbarn, nur exotische Natur. Hin und wieder fliegt ein Papageien-Päarchen über unseren Köpfen durch die Baumkronen und macht sich mit lautem Krächzen bemerkbar. Als wir am Pool ein wenig relaxen, sind wir uns einig wieder einmal eine urige, bemerkenswete Unterkunft gemietet zu haben.

    Man muß Prioritäten setzen ;;NiCKi;: :!!

  • Das klingt nicht gerade mexikanisch! ;)

    Das stimmt. Aber lecker war´s trotzdem. :clab: Übrigens haben wir in Mexiko nicht einmal Chili con Carne auf der Speisekarte entdeckt. Auch Burritos gab es sozussagen nie. Enchilladas hin und wieder.


    [quote='usaletsgo','index.php?page=Thread&postID=997560#post997560']
    In der Semana Santa nach Mexiko, da muss es ja ziemlich voll sein! Aber für Karfreitag und Nachmittag sieht es auf deinen Fotos nicht allzu voll aus in Palenque...
    Wir sind direkt früh morgens rein, um noch Fotos ohne Menschen drauf machen zu können.

    Es war auch ziemlich voll, aber noch ok. Osterwochenende eben.

  • Hmm, Bayerntrikot und Bundesligawissen ersparen die Spanischkenntnisse. ;haha_:!!


    Dazu noch ne Handy-App für den Notfall und viel guter Willen auf Seiten der Mexikaner. Schon kommt man klar.


    Aber es war wirklich beeindruckend, wie freundlich die Leute mit uns umgegangen sind, obwohl wir erkennbar nur Bahnhof verstanden.


    Das soll jetzt aber kein Plädoyer gegen Fremdsprachenkenntnisse sein. :neinnein:


    Wie hast Du eigentlich so ruhige Filmaufnahmen hinbekommen?


    Das macht der optische Bildstabi im Iphone.

  • Kenne ich von den arabischen Länder auch.


    Da hat es uns auch keinen Spaß gemacht, etwas zu kaufen :nw:

    Und ich dachte schon, dass ich vielleicht zu misstrauisch bin. Aber egal, wo man war, Palenque, Chichen Itza, Uxmal etc.: Überall das gleiche Sortiment, die gleichen Motive, die gleiche Ausarbeitung. Das kann doch nicht wirklich Handarbeit sein.

  • Der sieht toll aus, ich kenne Mexiko ja nicht, nur die Bilder der berühmten Tempelanlagen,


    aber Palenque scheint wirklich sehr schön zu sein


    und ich habe beim Lesen angefangen zu schwitzen :gg:


    Ich habe beim Schreiben noch Schweißausbrüche bekommen. Das war wirklich abartig. Eine Suppe aus Sonnenmilch, Schweiß und Insektenspray rinnt vom Körper. Unglaublich.

  • Übrigens haben wir in Mexiko nicht einmal Chili con Carne auf der Speisekarte entdeckt. Auch Burritos gab es sozussagen nie. Enchilladas hin und wieder.

    Ja, das ist das Tex-Mex-Food. Eigentlich nicht typisch Mexikanisch, sondern auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt. Wobei - ich liebe den Super-Burrito mit Shredded Beef, Reis, Bohnen, Guacamole, Sour Cream. ;;PiPpIla;; In Mexiko sieht man eher Hähhnchen oder anderes Fleisch mit Reis und Bohnen mit diversen Saucen. Besonders ist die Mole Poblana aus dem Ort Puebla mit Kakoa und Chili. Dazu werden meist Tortilla-Fladen gereicht. Typisch sind auch Tamales, wobei Maistaig und andere Zutaten in Bananenblättern oder ähnlichem gedünstet werden https://de.wikipedia.org/wiki/Tamale_(Gericht)
    Gruß
    Katja

  • Ja, das ist das Tex-Mex-Food. Eigentlich nicht typisch Mexikanisch, sondern auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt.


    Genau. Das wusste ich z.B. vorher gar nicht. Aber Tex-Mex ist wirklich nicht das Gleiche wie Mex.


    Wir haben uns außerdem gewundert, wie oft man italienische Gerichte auf der Speisekarte findet. Nicht nur in Yucatans Haupttouristenzentren, sondern auch z.B. in Palenque. Vor allem Pasta, aber es gibt auch relativ viele Pizzerien. Meistens schmeckt Italienisch in Mexiko richtig gut. Hätte ich nie vermutet.

  • (Link zur Original-Quelle)


    Da es erst ab 8.00 Uhr Frühstück gibt, nutze ich die Zeit für ein paar Fotos im Garten. Der Bauernhof ist ganz im landestypischen Stil mit einem lang überhängenden Strohdach gebaut.


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    Herrlich sind die vielen exotischen Pflanzen im Garten. Wenn ich mal wüsste, wie die alle heißen.


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    Alles, was im El Colombre zum Frühstück auf den Tisch kommt, stammt, wie uns unser Gastgeber versichert, aus dem eigenen Garten bzw. Hofbetrieb. Das leckere Brot wird selbst gebacken, die Eier stammen von den Hühnern des Hauses, Honig aus dem Garten und vor allem die fantastischen Marmeladen. Gleich vier Sorten bekommen wir kredenzt, u.a. Hibiskusblüte und die super-geniale Guaven-Marmelade, die ein Gedicht ist.

    Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu den Kaskaden-Wasserfällen Agua Azul. Kurz nach der Weggabelung, wo es links abgeht zu den Ruinen von Bonampak, kommt schon die erste Wäscheleine ins Spiel. Dass auf der Strecke durch die extrem arme Bergregion südlich von Palenque Richtung San Cristóbal mit dieser Form der "Wegelagerei" zu rechnen ist, wissen wir, und so sind wir wenig erstaunt, als plötzlich einige Kinder und Frauen mitten auf der Fahrbahn eine Leine aufspannen und uns am Weiterfahren hindern wollen, es sei denn wir kaufen Obst oder bezahlen einfach so. Ralf fährt einfach weiter und im Nu ist die Leine wieder von der Bildfläche verschwunden.

    Dieses Schauspiel wiederholt sich noch einige Male, aber niemals ist die Atmosphäre bedrohlich oder aggressiv. Wir empfinden es nicht einmal als aufdringlich oder belästigend Kinder, manchmal höchstes vier, fünf Jahre alt, und Frauen sind die einzigen Menschen, die an den Aktionen beteiligt sind, keine Männer oder männliche Jugendliche. Zwar liest man immer wieder - aus unserer Perspektive des Wohlstands - dass man die Bettelei nicht unterstützen soll, damit die Kinder zur Schule gehen, aber die Menschen sind so arm, dass es schwer ist immer hart zu bleiben. Außerdem: Wo, bitte, ist hier die nächste Schule? Ich lasse an einer Stelle zehn Pesos springen und ernte dafür ein freudiges Lachen eines kleinen Kindes, das mich mit seinen Zahnlücken anstrahlt. Ruckzuck ist das Geldstück verschwunden und schwupps geht die geschmückte Leine hoch. Wäre nicht der Hintergrund so ernst, könnte man drüber lachen.

    Am Straßenrand sieht man hin und wieder alte, gebeugt gehende Leute mit einer Kiepe auf dem Rücken, die mit Holz gefüllt ist. Offenbar wird das Brennholz zum Kochen gesammelt, denn Elektrizität ist längst nicht überall vorhanden. Wir sind in einer anderen Welt, die mit dem amerikanisierten "Mexiko" Cancun´scher Prägung rein gar nichts zu tun hat.

    Diese Armutsregion - Chiapas ist einer der ärmsten Bundesstaaten Mexikos - mit fast ausschließlich indigener Bevölkerung ist die Heimat der links-radikalen Zaptatisten, die sich für autonome Selbstverwaltung der Indios einsetzt. Ein Schild in einem kleinen Dorf weist die Durchreisenden darauf hin.


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    Hier ein paar Eindrücke von unserer Fahrt durch die nördlichen Ausläufer des Hochlands von Chiapas.


    Im weiteren Verlauf steigt die Straße an und führt tiefer in die mit dichtem Dschungel bewachsenen Berge. Hin und wieder kommen wir durch kleine, ärmliche Dörfer. Die Leute warten an den auch hier überall vorhandenen topes auf durchreisende Touristen, denen sie Früchte (vor allem Ananas, Mini-Bananen und Kokusnussmark), Mais-Tortillas oder Gegrilltes verkaufen möchten.

    Kurz nach der Abzweigung rechts nach Agua Azul stehen wir im Stau. Obwohl es relativ früh am Vormittag ist, sind schon viele Leute unterwegs zu den Wasserfällen. Die Gelegenheit nutzen natürlich jede Menge fliegende Händler, wieder überwiegend Frauen und Kinder, Obst und Selbstgebackenes an den Mann zu bringen. Ralf lässt sich erweichen und kauft eine Kokosnuss, die aber wohl eher durchschnittlich gut schmeckt.

    Es nähern sich verschiedene Ticket-Verkäufer, von denen wir nicht wissen, ob sie wirklich Tickets verkaufen, wenn ja, wofür konkret, oder ob es sich um kleine Betrugsversuche handelt. Wir rollen langsamt vorwärts und lassen uns auf keine Diskussionen ein. Erst als wir vor uns so etwas wie ein Kassenhäuschen sehen und ein Mann mit einem etwas offizieller aussehender Outfit zu unserem Auto kommt, dämmert uns, dass wir wohl wirklich zahlen müssen.

    Der Kassierer ist sehr freundlich, zeigt auf seine "Kollegen", denen wir zuvor einen Korb gegeben haben, sagt "Bandidos!", zeigt auf sich "No Bandido!" und alle lachen herzhaft. Das ist natürlich nur ein Scherz, wir hätten ruhig vorher schon ein Ticket kaufen können, geht alles mit rechten Dingen zu. Also bezahlen wir 40 Pesos pro Person und das Thema ist erledigt.

    Mit einer gültigen Zufahrtberechtigung hinter der Windschutzscheibe rollen wir weiter und nähern uns einem großen Parkplatz. Schon machen mehrere Jugendliche auf sich aufmerksam; mit roten Tüchern in der Hand winken sie und möchten, dass wir ihnen die Parkplatzsuche überlassen. Ein vielleicht Zwölfjähriger rennt vor unserem Auto aufgeregt hin und her, zeigt dann in die Richtung, die wir nehmen sollen, und rennt voran. Wir zuckeln langsam hinterher. Der Junge weist uns ein und erwartet natürlich eine kleine Gegenleistung für seine Dienste. Diese bekommt er in Form von 15 Pesos, was offenbar mehr ist, als er erwartet hat. Er versichert uns gestikulierend, dass er sehr gut auf das Auto aufpassen würde und rennt sogar noch mit uns mit, um uns den Weg zu den Wasserfällen zu zeigen.

    Das ist auch gut so, denn hier herrschen Zustände wie auf dem Jahrmarkt. Überall sind Stände aufgebaut, es gibt diverse Restaurants und zwischendruch geht der eigentliche Weg zu Agua Azul. Wohin man auch hört: Ein spanisches Stimmengewirr. Kein Englisch. Kein Deutsch. Kein Französisch usw. Auch dem Aussehen nach sind hier wohl fast ausschließlich mexikanische oder lateinamerikanische Touristen unterwegs und Europäer oder Amerikaner höchstens eine kleine Randerscheinung.

    Unterhalb der Fälle gibt es eine seichte Badestelle, in der sich viele Besucher tummeln. Wir sind von dem trüben Plörre-Planschewasser aber nicht wirklich begeistert und begnügen uns mit dem kleinen Aussichtsbereich nebenan.

    Wow, nicht schlecht! Schade, dass man nicht hier ins Wasser darf, wie ein auf den Felsen postierter Aufpasser unmissverständlich zu erkennen gibt.


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    Wir folgenden dem schmalen, mit unzähligen Souvenirständen und Restaurants gepflasterten Pfad, der links an den Fällen vorbeiführt und dabei relativ steil ansteigt. So kommen wir noch ein kleines Stückchen näher an das Spektakel heran.


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    Der Weg führt uns zu einer Aussichtsplattform oberhalb der Wasserfälle, von wo man einen herrlichen Blick auf die türkisfarbenen Kaskaden des Rio Xanil hat.


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    Auf dem Rückweg nutze ich wieder die Gelegenheit ein paar Fotos zu machen. Wer weiß, wann man bzw. ob man jemals wieder hier sein wird.


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    Wie schon während der gesamten Reise faszinieren mich die exotischen Pflanzen, die überall stehen. Schade, dass ich von Botanik so wenig Ahnung habe, was z.B. sind diese kleinen schwarzen Punkte auf den Blättern der Pflanze (s. Bild rechts)?


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    Ralf entdeckt einen Stand, wo es gegrillte Insekten als Delikatesse im Angebot gibt. Heuschrecken, glaube ich. Die Orchideen (wenn es denn welche sind) sehen irgendwie appetitlicher aus.


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    Gut gefällt mir, dass die vielen Versuche uns in irgendein Restaurant oder an einen Stand zu bewegen dezent vonstatten gehen. Gibt man zu erkennen, dass man kein Interesse hat, ist auch sofort Ruhe und man kann ungehindert weitergehen.

    Auch für die öffentliche Sicherheit ist (zumindest dem äußerden Eindruck nach) gesorgt. Verschiedentlich ist Policia Municipal postiert und hat ein waches Auge auf das ganze Treiben. Wir fühlen uns in der familiären und friedlichen Rummelatmosphäre absolut sicher und können uns kaum vorstellen, dass es hier (jedoch abseits der Hauptwege) Überfälle gegeben hat oder hin und wieder noch gibt.

    Bevor wir Agua Azul verlassen noch ein Abschiedspanorama und ein kleines Video, das zeigt, wieviel Trubel hier herrscht. Die Wasserfälle sind längst kein Geheimtipp mehr.


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    Ungefähr nach zwei Stunden verlassen wir Agua Azul. Es ist mittlerweile extrem heiß und schwül, der Schweiß bricht sich wieder einmal sturzbachähnlich Bahn. Gut, dass das Auto wenigstens eine Klimaanlage hat, die ist definitiv wichtiger als ein Radio.

    Unser Parkwächter begrüßt uns und ist sofort zur Stelle, als wir uns unserem Auto nähern. Er signalisiert mir, dass er sehr gut auf das Auto augepasst hätte. IIch gebe dem Jungen zum Abschied die Hand und er wünscht uns ¡buen viaje!

    Eine kleine Pause auf dem Rückweg nutze ich um ein paar Eindrücke vom ländlichen Chiapas einzufangen.


    Keine Wäscheleinen auf dem Rückweg, offenbar werden nur Touristen angehalten, die auf dem Hinweg nach Agua Azul sind und die Verhältnisse noch nicht richtig einschätzen können und deshalb eher zahlungsbereit sind. Dafür begegnet uns wieder viel Armut. Sogar mit provisorischen Toiletten (bano) wird versucht ein paar Pesos zu verdienen. Und natürlich gibt es Obststände ohne Ende.


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    Sehr häufig findet man auch Textilien, doch die sehen für meinen Geschmack wieder überall verdächtig gleich aus. Ist das wirklich Handarbeit oder China-Ramschmüll?


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    Bei der Durchfahrt durch ein kleines Dorf mache ich noch ein Video. Ist das Gafferei oder in Ordnung im Sinne einer Beschreibung der Umstände, die man in einem fremden Land vorfindet? Ich entscheide für mich, dass es ok ist, da ich nicht versuche irgendetwas medial auszuschlachten, sondern Erinnerungen wach halten möchte.

    Wahrscheinlich Ansichtssache.


    Als ein Wegweiser die Wasserfälle Misol-Ha anzeigt, nehmen wir die 1,5 km lange Zufahrtstraße und biegen links ab. Nach ein paar Hundert Metern müssen wir 20 Pesos zahlen und kommen dann zu einem rappelvollen Parkplatz. Heute ist Ostersamstag und da machen viele Einheimische aus Palenque und San Cristóbal einen Ausflug hierher.

    Ein Parkplatzordner bedeutet uns in zweiter Reihe zu parken. Keine Ahnung, wie die das zu regeln gedenken, wenn unser Vordermann ausparken möchte. Das geht nämlich definitiv nicht. Aber wir halten uns nicht weiter mit derartigen Banalitäten aus und sehen zu, dass wir aus der erbarmungslos heißen Sonne rauskommen.

    Gut, dass in der Nähe der Wasserfälle viel Schatten ist. Man kann sogar baden, aber das ist uns zu umständlich und wir begnügen uns mit ein paar Bildern.


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    Ein stellenweise sehr glitschiger Pfad führt ganz in die Nähe der Fälle und sogar dahinter, wobei man duch den Wassernebel herrlich abgekühlt wird.


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    Wie ein Schleier rauscht das Wasser unmittelbar vor uns aus 35 m in die Tiefe.


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    Das Ganze ist eine feucht-fröhliche Angelegenheit und Ralf und ich freuen uns über die sanfte Berieselung mit dem kühlen Wasser.

    Die mit Flechten und Moos überwucherte Uferlinie hinter den Wasserfällen ist ein schönes Fotomotiv.


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    Interessant finde ich z.B. die lianenartig nach unten hängenden Baumwurzeln, die scheinbar verzweifelt auf der Suche nach Halt sind.


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    Natürlich gibt es selbst an diesem ungewöhnlichen Ort Grund die exotische Flora zu bestaunen. Davon kann ich nicht genug bekommen.


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    Auch Misol-Ha ist fest in mexikanischer Hand. Ein, zwei Mal höre ich ein paar französische Brocken aus den ansonsten quasi ausschließlich spanischen Stimmen heraus, und ein Mal begegnet mit ein Fußballfreund im Deutschland-Trikot. Das war´s.

    Bevor wir zum Hotel fahren, müssen wir noch in Palenque einkaufen. In dem Chedraui-Supermarkt treffen wir einen Deutschen, der in Palenque ein Restaurant betreibt und uns den Tipp gibt bei ihm abends einzukehren. Das Essen soll sehr gut sein, doch wir haben schon entschieden wieder bei Don Muchos aufzuschlagen, wo es uns gestern so prima gefallen hat.

    Nach dem Einkaufsstopp müssen wir noch einen Geldautomat auftreiben. Sonst können wir morgen früh die Hotelrechnung nicht bezahlen, denn bei unserem Öko-Bauern ist cash König. Die Suche gestaltet sich recht schwierig und wir müssen ein wenig rumkurven, bis wir endlich fündig werden. Während ich am Steuer sitze, macht Ralf ein Video von Palenque. Das Stadtzentrum ist südländisch hektisch und nicht besonders attraktiv, aber es gibt auch ein paar schöne Stellen in der Nähe der vielen Backpacker-Hostels und des Restaurantviertels.


    Mit Bargeld ausgestattet fahren wir zu unserer Unterkunft und gehen noch eine gute Stunde an den Pool. Ca. 18.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zu Don Muchos, wo wir eine leckere Pizza für umgerechnet 4,50 Euro kredenzt bekommen. Ich investiere noch 50 Pesos für eine Stunde kostenloses Wifi, sodass ich mal wieder zu Hause Bescheid geben kann, dass alles in bester Ordnung ist.

    Auf dem Rückweg zum Bauernhof verpassen wir erst mal wieder die Abfahrt, die im Stockdunkeln kaum zu erkennen ist. Also einmal drehen bitte und dann geht es über die schlaglochübersäate Rumpelpiste zum El Colombre.

  • Kurz nach der Weggabelung, wo es links abgeht zu den Ruinen von Bonampak, kommt schon die erste Wäscheleine ins Spiel.

    ?(


    und so sind wir wenig erstaunt, als plötzlich einige Kinder und Frauen mitten auf der Fahrbahn eine Leine aufspannen und uns am Weiterfahren hindern wollen, es sei denn wir kaufen Obst oder bezahlen einfach so. Ralf fährt einfach weiter und im Nu ist die Leine wieder von der Bildfläche verschwunden.

    :idee:


    genialer Trick :gg:
    hat unser Sohn auch mal gemacht, auf unseren Marktplatz mit Tor, hat glaube ich damals ca 5 DM eingebraucht, bis der oberfränkische Charme "zugeschlagen" ( bildlich gesprochen) hat. Manche Leute haben keinen Humor :MG: :MG:


    Ich lasse an einer Stelle zehn Pesos springen und ernte dafür ein freudiges Lachen eines kleinen Kindes, das mich mit seinen Zahnlücken anstrahlt.

    Das ist doch eine schöne Belohnung ;;NiCKi;:


    Ein vielleicht Zwölfjähriger rennt vor unserem Auto aufgeregt hin und her, zeigt dann in die Richtung, die wir nehmen sollen, und rennt voran. Wir zuckeln langsam hinterher. Der Junge weist uns ein und erwartet natürlich eine kleine Gegenleistung für seine Dienste. Diese bekommt er in Form von 15 Pesos, was offenbar mehr ist, als er erwartet hat. Er versichert uns gestikulierend, dass er sehr gut auf das Auto aufpassen würde und rennt sogar noch mit uns mit, um uns den Weg zu den Wasserfällen zu zeigen.

    Herrlich,


    man muß sich dort richtig auf alles einlassen, ich weiß nicht, ob wir das so toll wie ihr hinbekommen hätten :clab: :clab: :clab:


    Der Weg führt uns zu einer Aussichtsplattform oberhalb der Wasserfälle, von wo man einen herrlichen Blick auf die türkisfarbenen Kaskaden des Rio Xanil hat.

    Die Wasserfälle schauen wunderschön aus, mit dieser türkisenen Farbe :!!


    Ralf entdeckt einen Stand, wo es gegrillte Insekten als Delikatesse im Angebot gibt. Heuschrecken, glaube ich. Die Orchideen (wenn es denn welche sind) sehen irgendwie appetitlicher aus.

    Man muß alles probieren :MG: :MG: :MG: ;)


    Als ein Wegweiser die Wasserfälle Misol-Ha anzeigt, nehmen wir die 1,5 km lange Zufahrtstraße und biegen links ab.

    Heute war bei euch wohl der Tag des Wassers ;haha_


    aber ich stelle mir das klasse vor, hinter einem Wasserfall zu stehen, vor allem bei diesen Temperaturen ;Hss;!


  • An Stelle der Heuschrecken hätte ich, glaube ich, lieber die Orchideen angeknabbert.


    Die Wasserfälle waren klasse und vor allem Misol-Ha mit dem Weg hinter den Fällen eine herrliche Erfrischung.


    Beinahe hätten wir noch einen dritten Wasserfall besucht: Roberto Barrios. Den hatte uns unser Wirt auf dem Bauernhof empfohlen. Agua Azul wie vor 20 Jahren, meinte er. Leider hat das zeitlich nicht mehr gepasst.

  • Mich haben die "Busse" damals beeindruckt. Wie die Hühner in einem Hühnerkäfig (in Deinem Videos die Pick-ups mit den blauen Aufliegern). :gg:


    Aqua Azul muss man mal gesehen haben, wenn man dort ist. Uns ging es ähnlich wie Euch. Die Ärmlichkeit dort ist schon erschreckend. Ihr wart ja garnicht auf dem Zocalo von Palenque. Da trifft sich jung und alt ;;NiCKi;:




    Ich investiere noch 50 Pesos für eine Stunde kostenloses Wifi


    Wenn man dafür bezahlt, ist es kostenlos? ;);haha_ Wahrscheinlich nur in Mexico ;;NiCKi;:


    Dein Reisebericht ist wirklich schön. Mit den Pflanzennamen kann ich leider auch nicht weiterhelfen. :nw:

  • Beinahe hätten wir noch einen dritten Wasserfall besucht: Roberto Barrios.

    Die Bilder davon in Google sehen gut aus. Wir haben aber tatsächlich noch einen dritten Wasserfall besucht, und zwar Welib-Ja. Zum Baden waren wir dann in Aqua Clara, wo sehr wenig los war.
    Agua Azul ist wirklich toll. Leider hatten wir dort etwas trübes Wetter.
    Aber Wäscheleinen hatten wir zum Glück keine unterwegs, obwohl wir auch schon davon gehört hatten...


    Gruß
    Katja

  • I laugh me dead! Das kleine Bonmot ist mir gar nicht aufgefallen. Kostenlos für 50 Pesos geht nicht mal in Mechiko.




    Dein Reisebericht ist wirklich schön.

    Vielen Dank!

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