Bodiam Castle, East Sussex

    • Offizieller Beitrag

    Historisch ist Bodiam Castle (auf engl.) ohne Bedeutung. Bis 1975 - da war es in Monty Python 's "Die Ritter der Kokosnuß" von zu sehen. :gg: Diese Ansammlung alter Steine in mitten eines Parks ist dennoch was besonderes, sie ist eine der wenigen Wasserburgen in England.


    [googlemaps='https://www.google.com/maps/embed?pb=!1m18!1m12!1m3!1d379643.60737611336!2d0.13925266146798862!3d51.22271903134277!2m3!1f0!2f0!3f0!3m2!1i1024!2i768!4f13.1!3m3!1m2!1s0x0%3A0x0!2zNTHCsDAwJzA5LjAiTiAwwrAzMiczMy4wIkU!5e0!3m2!1sde!2sde!4v1484118110434'][/googlemaps]




    Verwaltet vom National Trust
    GPS: 51.0025,0.5425
    Öffnungszeiten: 10:30 - 17:00 Uhr
    Eintritt £9.15 oder Membership


    Am Parkplatz möchte man dann gleich £2 von uns, bei der Ausfahrt bekommt man das bei Vorlage der Eintrittskarte und des Parktickets erstatet. ;,cOOlMan;:


    Sir Edward Dalyngrigge erhielt 1383 die königliche Lizenz zur Befestigung seines Landsitzes, den er durch Heirat mit Elizabeth 1378 bekommen hatte. Edi lies sich nicht lumpen und baute neben seiner Holzhütte Herrenhaus gleich eine komplette Wasserburg um künftig für Ruhe und Ordnung zu sorgen. 1381 hatte sich die Bauernrevolte ereignet. 1392 war es dann soweit und Edi konnte in sein neues Domizil einziehen. Für damaligen Verhältnisse war es eine schmucke Hütte geworden: Durch 28 Aborterker konnten die Herrschaften die Überbleibsel ihrer Gelage in den Wassergraben ablassen, 33 (!) Feuerstellen und Kamine sorgten dabei für behagliche Wärme, wenn man in diesen zugigen Kästen von behaglich und Wärme sprechen konnte.


    Militärisch war das ganze eine Niete.




    Wie man sieht, liegt die Burg leicht erhöht, da kann ein übler Zeitgenosse fix bei einer Belagerung den Stöpsel aus dem Graben ziehen und das ganze trocken legen. Zu dem sahen die Burgzinnen zwar hübsch aus, boten aber keinen wirklichen Schutz für die Verteidiger. :nw:


    Mangels männlichen Nachkommen fiel der Besitz 1473 durch Heirat an eine Familie Lewknor, die während der Rosenkriege das Haus Lancaster unterstütze. Blöderweise belagerte dann Ritchie (Richard III.) aus dem Haus York 1483 den Kasten und um den Unannehmlichkeiten einer Belagerung zu entgehen übergab man die Burg widerstandslos und der Richie, der neue König, konfiszierte sie. Lange konnte er sich nicht daran erfreuen, denn 1485 landete Henry Tudor in Wales und besiegte Richard III. bei Bosworth Field nahe Leicester, wo Richard auch fiel. Sein Leichnam wurde geschändet, im Wirtshaus zur Schau gestellt und später im dortigen Franziskanerkloster bestattet. Angeblich sollen dann seine sterbliche Überreste bei der Schändung Auflösung der Klöster durch Henry VIII in den Fluss Soar geworfen worden sein. Beweise gibt es dafür nicht, es gibt nicht einmal Indizien dafür. Damit waren die Rosenkriege beendet. Ok, ok, waren sie nicht, erst mit der Schlacht von Stoke, aber zu dem Zeitpunkt war Henry VII bereits König.


    Henry gab dann Bodmin Castle wieder an die Familie Lewknor zurück. Durch zweimaligen Verkauf und Vererbung gelangte die Burg in den Besitz von John Tufton, dem 2. Earl of Thanet. Dieser war im englischen Bürgerkrieg auf Seiten der Royalisten, was Bodiam Castle zum Verhängnis wurde. Er war an einem Scharmützel gegen die Parlamentarier bei Haywards Heath beteiligt, worauf das Parlament Teile seines Besitzes konfiszierte und ihn zusätzlich zu £9000 Strafe (£1.300.000 nach heutigem Wert) verurteilte. Um die Strafe zu bezahlen musste er Bodiam für £6000 an Nathaniel Powell, einem Parlamentarier verkaufen. Vermutlich direkt nach seinem Erwerb von Bodiam lies Powell Bodiam schleifen, ein Schicksal was viele Burgen während des Krieges ereilte um sie für weitere Nutzung unbrauchbar zu machen. In Bodiam wurde das Vorwerk mit den Zugbrücken, die Brücken und die inneren Gebäude zerstört.
    Über die Jahrhunderte wechselte die Ruine (und das umliegende Land) durch Kauf und Verkauf häufig den Besitzer. 1829 kaufte John Fuller Bodiam für £3000 (das sind inzwischen nur noch £220.000 nach heutigen Wert) der Webster Familie ab und verhinderte so, das es als Steinbruch missbraucht wurde. Mit Efeu überwucherte Ruinen kamen im 19.Jhd. schwer in Mode und so renovierte man zwar die Anlage, entfernte aber nicht den pittoresken Bewuchs. Bodiam wechselte weiter seine Eigentümer, wie andere Leute Hemden und so gelangte es schließlich 1925 in den Besitz des English Trust nach dem Lord Curzon entschied , das dies ein schützenwertes Gebäude ist und für die Nachwelt erhalten werden sollte. Daher schenkte er es dem National Trust.


    Ok, ist etwas länger geworden. :pfeiff:


    Die Nordseite mit dem Eingang und dem zerstörten Vorwerk.




    Das kleine Museum mit Toiletten und Kassenhäuschen, wer Bodiam nur von außen betrachten möchte muss keinen Eintritt löhnen.



    Die Nordseite von zentralem Südturm aus, mit dem zentralen Torturm des Haupteingangs und den beidseitigen Wachunterkünften. Links, also auf der Westseite waren die Wohnräume der Herschafften, rechts die Kapelle.


    Der Nordwestturm




    und der Nordostturm, daneben die Burgkapelle.



    Auf der Südseite waren dann Küche und Wirtschaftsräume untergebracht, rechts vom zentralem Südturm befand sich der Große Saal.



    Vom Großen Saal der Blick nach Norden, der große Bogen ist ein Kamin!











    Befindet sich im Südwestturm der Brunnen,




    so ist im Südostturm das Verlies zu finden, dessen Gewölbe längst eingestürzt ist.



    Über diese netten Wendeltreppen gelangt man in die jeweiligen Türme.


    Blick vom zentralen Südturm nach unten




    und so schauts von unten aus.



    Die Reste des ehemaligen Vorwerks. An Stelle der heutigen festen Brücke waren dort einst Zugbrücken, wie es sich für eine ordentliche Burg gehörte.






    Ein letzter Blick auf die Ostseite, leider im Gegenlicht. Auch hier sieht man schön, wie einfach es wäre, den Burggraben trocken zu legen.



Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!