Battle Battlefield - Battle of Hastings, Battle, East Sussex

    • Offizieller Beitrag

    Die Stadt Battle und die Battle Abbey wurden im Andenken an Schlacht um Hastings, die Eroberung Englands durch die Normannen errichtet. Der Hochalter der Abbey soll an der Stelle gestanden haben, an dem der letzte angelsächische König Harold Godwinson in der Schlacht fiel.



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    GPS: 50.915223, 0.485836


    Verwaltet von English Heritage
    Öffnungszeiten
    Eintritt £10.10 oder OVP



    Wir fahren auf den Parkplatz und besorgen uns anschließend zuerst die Ausfahrmünze durch Vorzeigen des Heritage Passes im Visitorcenter, das im alten Torhaus der Abbey untergebracht ist, worin sich neben der Kasse, der Giftshop auch ein Museum befinden.
    Ohne Pass kostet es £3,50 für das Parken und £10,10 pro Person Eintritt. Und ohne Eintritt zu zahlen kann man nichts sehen, das Areal ist von Mauern und Bäumen umgeben.



    Dann landet man im Innenhof, wo sich linker Hand in den erhaltenen Gebäuden des Klosters eine Schule befindet, die Battle Abbey School.




    Ob das Friedenstauben sind?


    911 hatte der westfränkische König Karl der Einfältige :gg: einer Gruppe von Wikinger erlaubt sich in Nordfrankreich niederzulassen um deren Verwüstungen im Landesinneren zu beenden. Das Vorhaben gelang, aus den Wikingern wurden die Normannen. Die Normannen übernahmen die Kultur, ließen sich taufen, heirateten in die Bevölkerung ein und übernahmen die Sprache, die sie mit nordischen Ausdrücken mischten. Die Normanische Sprache entstand. Freilich blieben sie nicht in der Normandie. Durch Eroberung kam die Bretagne und angrenzende Teile hinzu und die Kanalinseln.
    In England hingegen nahmen die Überfälle zu. Auch eine Heirat des angelsächsischen Königs Aethelred II. mit der normannischen Herzogstochter Emma 991, änderte daran nichts und so musste er 1013 in die Normandie flüchten, wo die angelsächsischen Könige die nächsten 30 Jahre verbrachten. Als sein Sohn Eduard der Bekenner, Namen haben die, am 5. Januar 1066 kinderlos starb, entstand ein Machtvakuum.
    Drei Kandidaten schickten sich an den englischen Thron zu besteigen, quasi ein England sucht den Superstar des Mittelalters. ;)
    Kandidat Nr.1 war Harald III von Norwegen, der seinen Anspruch von Knut dem Großen ableitete. Aethelreds Frau Emma hat nach dem Tode Aethelreds seinen Rivalen, den König von Norwegen und Dänemark, Knut, geheiratet.


    Kandidat Nr. 2 war Wilhelm, der Bastard, Herzog der Normandie, der sich auf seine Blutsverwandtschaft mit König Aethelred berief und dem Eduard einst die Thronfolge versprochen hatte.


    Kandidat Nr. 3 war der angelsächsische Earl Harald Godwinson von Wessex, der Schwager des verstorbenen Königs und den er kurz vor seinem Tod als Thronfolger bestimmt hatte. Der Kronrat der Angelsachsen bestätigte Eduards Entscheidung und wählte Godwinson als Harald II. zum neuen König der Angelsachsen.


    Daraufhin fiel Harald III von Norwegen im September 1066 in Nordengland ein und im Eilmarsch eilte Godwinson nach Norden und schlug am 25. September die Norweger 12km nördlich von York bei der Schlacht von Stamford Bridge.


    Wilhelm kam nicht in die Puschen, weil ungünstige Wind ihn 6 Wochen lang daran hinderten mit 600-700 Schiffen, 2000 Pferden und 7000-10000 Mann über zusetzen. Ob die Zahl stimmt weis niemand sicher, gesicherte Erkenntnisse darüber gibt es nicht. :nw:
    Dieses Warten sollte allerdings Williams Glück sein. 3 Tage nach dem Sieg Godwinsons über die Norweger, landete Wilhelm mit seiner Armee in Pevencey. Hätte er wie geplant im August übergesetzt, hätte er einer ausgeruhten Truppe unter Godwinson gegenübergestanden. Während Wilhelm schon einmal anfing das Land zu verwüsten, eilten die Angelsachsen in einem weiteren Gewaltmarsch von Norden nach Süden.
    Am 14. Oktober 1066 prallten die Heere nördlich von Hastings aufeinander. Als Godvinson spät abends bei einen normannischen Reiterangriff ins Auge geschossen wurde und starb, flohen die Angelsachsen vom Schlachtfeld. Damit war nur noch ein Kandidat über und Weihnachten 1066 wurde Wilhelm, der sich nun Eroberer nannte, in Westminster Abbey zum englischen König gekrönt. Der Süden war unterworfen, der Norden wehrte sich noch 6 Jahre lang. Revolten von Godwinsons Verwandten brachen aus, die die Norman mit dem Bau von zahlreichen Motten und Burgen entgegenwirkten und uns somit 1000 Jahre später reichliche Besichtigungsmöglichkeiten verschafften. :gg:


    Wer das in Form eines historischen Romans nacherleben möchte, sollte Rebecca Gables "Das Zweite Königreich" lesen. Da steht alles drin.


    Der Gründungslegende nach schwor Wilhelm am Vorabend der Schlacht bei seinem Sieg ein Kloster zu stiften, in Wahrheit trug ihn wohl Papst Alexander II auf, für seine Gräueltaten bei der Eroberung Abbitte zu leisten. Angeblich steht der Altar der Abbey an der Stelle, wo Godvinson fiel. Da von der Klosterkirche nur noch Fundamente erhalten sind, alles andere fiel der Zerstörung der Klöster und Henry VIII. zum Opfer, gibt es davon kein Foto.
    Die beauftragten Mönche wollten erst das Kloster woanders bauen, mangels Steine und Wasser. Da wurde Wilhelm äußerst stinkig und befahl ihnen dort zu bauen und nirgendwo anders, notfalls lässt er die Steine von Caen kommen. Musste er aber nicht, man fand einen Steinbruch in der Nähe.


    Dort wo am Morgen der Schlacht die Angelsachsen aufmarschierten, stand einst der Gästeflügel des Klosters. Muss man sich vorstellen als vergrößerte Ausgabe des Torhauses.



    Links das Torhaus, rechts das Gästehaus


    Übrig davon sind nur noch die Kellerräume.





    Und diese Wiese mussten die Normannen hoch um gegen die Angelsachsen anzutreten.



    Ein Battlefield Walk führt dort unten entlang, den wollen wir aber nicht gehen. Wir sind ja wegen der Klosterruine hier. Die Ruine war der einstige Schlafsaal der Mönche, das Dormitorium. Blöderweise schiebt sich nun eine Wolke vor die Sonne, also gehen wir zuerst in den Gewölbekeller, das Prunkstück der ganzen Besichtigung.







    Anschließend scheint auch draußen wieder die Sonne.




    Nun folgt der obligatorische Blick in die Latrinen. :gg:




    Dieser heutige hübsche Arkadengang, sammelte also einst den täglichen Mist der Mönche.



    Tja, und dann sehe ich auf dem Faltblatt, welches wir bekommen haben, ein Foto der Abbey, was von unten vom Battlefield aufgenommen wurde. Also müssen wir da doch hin.



    Nebenbei gesagt, eine gute Entscheidung. Was wie ein sanft aussehender Hang ausschaut, entpuppt sich irgendwie als beschwerlich, jedenfalls dann, wenn man ein schweres Stativ nebst Kamera mit sich herum schleppt. Wenn man sich noch Kamera nebst Stativ als Breitschwert vorstellt, mit dem man 8 Stunden lang um sich schlagen soll, bekommt man doch eine Vorstellung davon, was die Mannsbilder damals geleistet haben. :EEK:





    Und dann sind wir wieder oben. Ein Detail fehlt noch, das Eishaus.





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