Manzanar National Historic Site, Kalifornien

  • Nur wenige Meilen außerhalb von Lone Pine liegt die Manzanar National Historic Site. Aufmerksam geworden über das Schicksal japanischstämmiger Amerikaner während des Zweiten Weltkrieges bin ich schon vor Jahren durch die Biografie des Schauspielers George Takei. Und so wollte ich auch einmal hierher, in dieses Camp, in dem die USA diese Menschen internierten.


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    Zuerst besuche ich das Visitor Center, das in der historischen Versammlungshalle untergebracht ist. Heute gibt es hier auch ein sehr gutes Museum über das Camp, in dem viele Ausstellungsstücke aber auch multimediale Ausstellungen zu sehen sind. Hier bekomme ich ein erstes Gefühl für die Bedingungen und die enorme Größe des Lagers.


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    Wieder draußen starte ich die Autotour durch das Gelände. Viel zu sehen ist hier nicht mehr überall. Oft sind nur noch die Grundmauern erhalten. Es ist aber trotzdem ein beklemmendes Gefühl hier unterwegs zu sein. Früher einmal gab es hier eine Ranch, bevor Manzanar eines der 10 Internierungslager in den USA wurde.


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    Ein paar Baracken wurden aber wieder aufgebaut, um den Besuchern einen besseren Eindruck über die Lebensbedingungen im Lager zu geben.


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    Die Ausstellung ist unglaublich gut gemacht. Ich kann mir die Baracken nicht nur ansehen, sondern über Telefonhörer auch den Erzählungen der internierten Japaner lauschen. Ich bekomme eine Gänsehaut, umso mehr ich mitbekomme. Es ist ein wirklich dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte, das hier, wie ich finde, auch unglaublich interessante und berührende Art aufgearbeitet wird.


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    Und weiter geht die Fahrt durch das Camp. Es sind einige Meilen, die ich hier zurücklegen muss, so groß ist das Gelände.


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    Im hinteren Bereich des Lagers befindet sich auch ein Friedhof auf dem besonders ein großer Gedenkstein an die Verstorbenen erinnert.


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    Immer wieder habe ich auf der Tour wunderschöne Blicke auf die Sierra Nevada. Wie muss es hier gewesen sein, mit dieser Aussicht und doch eingesperrt im Niemandsland? Weit weg von allem Bekannten, vom eigenen Haus, das enteignet wurde, getrennt von Familie und Freunden? Ich kann es mir kaum vorstellen.


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    Noch eine weitere Baracke wurde auf dem Gelände restauriert. Hier war eine Gemeinschaftshalle untergebracht, in der die Internierten ihre Mahlzeiten einnahmen.


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    Mein Besuch in Manzanar hat mich tief bewegt. Nachdem ich zwei Mal in Pearl Harbor war, was mich ebenfalls sehr berührt hat, kann ich sehr gut nachvollziehen wie es zu solch einer Entwicklung kommen konnte. Doch verstehen kann man es trotzdem nicht, niemals und nirgends, wie Menschen anderen Menschen solch ein Leid zufügen können, egal wo und um welche Rasse oder Nation es sich handelt. Es ist wichtig, dass es solche Orte des Mahnens gibt und dieser hier ist ein solcher.


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    Manzanar National Historic Site
    Manzanar Reward Rd., Lone Pine, CA
    April-Oktober täglich 9:00-5:30 Uhr
    November-März täglich 10:00-4:30 Uhr
    Eintritt: kostenlos


  • Wenn ich das hier sehe, dann ärgert es mich, das ich immer daran vorbei gefahren bin.


    Du glaubst nicht, wie oft ich daran vorbeigefahren bin. Aber auf der Tour habe ich mir den Besuch fest vorgenommen und es dann auch gemacht. ;;NiCKi;:

  • Mein Besuch in Manzanar hat mich tief bewegt. Nachdem ich zwei Mal in Pearl Harbor war, was mich ebenfalls sehr berührt hat, kann ich sehr gut nachvollziehen wie es zu solch einer Entwicklung kommen konnte. Doch verstehen kann man es trotzdem nicht, niemals und nirgends, wie Menschen anderen Menschen solch ein Leid zufügen können, egal wo und um welche Rasse oder Nation es sich handelt. Es ist wichtig, dass es solche Orte des Mahnens gibt und dieser hier ist ein solcher.


    Ich habe den Roman "Schnee der auf Zedern fällt" gerne gelesen, der das Schicksal der japanischstämmigen Amerikaner im zweiten Weltkrieg mit einer spannenden Krimi-Geschichte verknüpft. Das liest sich gut und man lernt eine Menge über dieses dunkle Kapitel amerikanischer Geschichte. Die japanische Familie in dem Buch wurde auch in das Camp Manzanar deportiert.

  • Ich habe den Roman "Schnee der auf Zedern fällt" gerne gelesen, der das Schicksal der japanischstämmigen Amerikaner im zweiten Weltkrieg mit einer spannenden Krimi-Geschichte verknüpft. Das liest sich gut und man lernt eine Menge über dieses dunkle Kapitel amerikanischer Geschichte. Die japanische Familie in dem Buch wurde auch in das Camp Manzanar deportiert.

    Aus diesem Buch, das ich sehr gerne mag, habe ich auch zum ersten Mal über Manzanar erfahren. Leider war ich bisher noch nicht dort, habe es mir aber für ein nächstes Mal unbedingt vorgenommen.


    Betty, vielen Dank fürs Vorstellen ( nicht nur dieser besonderen Stätte).


    Liebe Grüße


    Bettina

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