Route 66 - Amerikas Main Street - If you ever plan to motor west

  • Chambless, Amboy - A Special Part Of 66 History


    Nächster Stopp: Chambless. Dreieinhalb Meilen weiter nach Westen. Dauert nur ein paar Minuten. Dort halten auch alle an und knipsen das Roadrunner Lodge Schild. Das ist ja auch ein feines Motiv. Also lassen wir es natürlich nicht aus, genau wie die alte Tankstelle.






    Aber man kann auch hinten rum fahren, die kleine Straße rein, zum still gelegten Motel. Das kennen wir noch nicht. Da stehen eine Menge Cabins im Rechteck um einen Hof herum. Hier muss einiges los gewesen sein, als die Lodge in den Glanzzeiten der Route 66 in vollem Betrieb war. Davon ist nichts mehr übrig, nichts, bzw. fast nichts. Die leerstehenden Häuschen, das alte Neonschild an der Straße. Roadrunner – was für ein passender Name hier. Ein ausgebranntes Mobile Home, noch ein paar verrammelte Gebäude. Alles tot hier.









    Da hinten liegt ein altes Blechschild im Sand. Wir müssen es mit vereinten Kräften umdrehen. Express Diner steht drauf. Es wird nicht mehr gebraucht, wurde abmontiert. Schrott, nicht mehr. Und doch erzählt es von anderen, besseren Zeiten. Man muss es nur hören. Ein Stück weiter, ein alter, rostiger Bus. Wir marschieren hin. Watch for Snakes - wir haben die Snake Guards diesmal nicht dabei. Aber es lässt sich keine blicken. Der Bus ist Schrott, völlig vergammelt, innen ein Chaos. Der Fahrersitz existiert noch, zerschlissen, aufgerissen. Irgendwelche Tierchen? Wir ignorieren das mal. Nick setzt sich ans Steuer, Ellen traut sich auch. Ich muss ebenfalls herhalten für ein paar Joke-Pics. Das muss sein. Fun eben. Fun on Route 66 – early in the morning in the Mojave Desert.










    Jetzt also nähern wir uns DEM Highlight an diesem Route 66 Abschnitt. Amboy bzw. Roy‘s Motel & Cafe. Hier legen wir natürlich einen längeren Stopp ein. Wie eigentlich jeder, der vorbei kommt. Das alte Neonschild von Roy‘s ist so etwas wie ein Wahrzeichen an der Route 66 (wir steuern mal zwei VERY early morning Fotos bei, die sind seltener). Jeder kennt es. Jeder fotografiert es. Werbefilme werden hier gedreht, für Automarken, für alles mögliche mehr. Fotogen ist das Ding ja, ohne Frage. Die beiden Route 66 Shields auf der Straße machen einen super Vordergrund. Auch für die vielen Harley Gruppen ein absolutes Must Stop und Must Knips. Der Sprit ist teuer hier, aber es gibt ihn noch - aus den antiquierten 70er Jahre Tanksäulen. Das Café ist offen, kalte Getränke, Snacks, Kaffee, nicht mehr. Die Toilettenanlage geht gar nicht. Die Wüste ist besser. Das alte Motel hinter dem Café hat ebenfalls längst den Betrieb eingestellt. Manchmal dient auch dieses Gebäude als Filmkulisse. Erst jüngst wurden dort Szenen eines Thrillers gedreht. Man konnte die künstlichen Blutspuren an einer Zimmerwand von der Straße aus sehen, was für beträchtlichen Wirbel im Internet gesorgt hat. Man weiß ja nie, es könnte ja echt sein. Die kleinen, weiß gestrichenen Cabins rechts vom Rezeptionsgebäude sind offen, man kann hinein gehen. Manchmal werden sie für kleine Ausstellungen oder Präsentationen genutzt, jedenfalls war das bei unserem letzten Besuch der Fall.

















    Werfen wir einen Blick in die Geschichte Amboy‘s, dieses seltsamen und ungewöhnlichen Ortes in der Mojave. 20 Restbewohner soll es noch geben. Roy‘s war einmal ein blühendes Unternehmen. Als Roy Crowl im Jahre 1938 die Tankstelle am Highway 66 in Amboy in Betrieb nimmt, ist die Route 66 die wichtigste Ost-West-Verbindung in den USA. Damals wird die Straße von ihrer ursprünglichen Streckenführung über Goffs zu ihrem jetzigen Verlauf umgeleitet, um eine direkte Verbindung von Needles nach Essex zu schaffen. Und somit macht es Sinn an dieser Stelle eine Tankstelle und zwei Jahre später ein Motel, bestehend aus kleinen Cabins, und schließlich (1945) ein Café zu eröffnen. 
Herman Buster Burris, Crowl‘s Schwiegersohn, steigt in das Geschäft ein und übernimmt schnell das Kommando bei Roy‘s und auch in Amboy.


    
„Ich habe damals geplant, nur eine kurze Zeit hier in der Wüste zu bleiben, aber daraus wurde nichts. Ich mochte es dort und entschloss mich, zu bleiben. Zusätzlich zu den Cabins machte ich eine Reparaturwerkstatt auf und im Jahr 1945 das Café.“ * Während des Krieges geht es weiter aufwärts mit Roy‘s. Der Grund ist die Armee, die in der Mojave-Wüste zahlreiche Manöver durchführt. 
„Wir hatten eine Menge militärischen Betrieb hier während des Krieges. Viele Soldaten, die überall in der Wüste Militärübungen abhielten, passierten Amboy in Konvois. Das war gut für‘s Geschäft.“ *


    Mit seinem alten Studebaker Pick-up Truck bringt Buster das Benzin von Barstow nach Amboy. Auf dieselbe Art gelangen die Pfähle für Stromleitungen und Telefonkabel in das winzige Nest. Der richtige Boom beginnt in den Nachkriegsjahren, als die Nation mit ihren Altmobilen gen Westen aufbricht, neuen Landschaften und Abenteuern entgegen. Es gibt kaum Neukonstruktionen unter den Automobilen, die die Route 66 entlang fahren und so ist es kein Wunder, dass so mancher gerade hier in der heißen Wüste Kaliforniens mit seinem Gefährt liegen bleibt. Roy‘s Werkstatt hat Hochkonjunktur.


    Das wirkliche Geschäft an der Straße begann etwa um 1948. Nach dem Krieg waren meine Cabins ständig ausgebucht. Wir vermieteten sie Tag und Nacht. Wenn kein Zimmer mehr zu haben war, schliefen die Leute in ihren Autos. Das Café versorgte die Menschen mit Essen. Außerdem hatten wir jede Menge Ersatzteile auf Lager, bis hin zu kompletten Motoren für die einzelnen Marken. Zwischen den späten 40ern und den frühen 70er Jahren war dieser Ort ein richtiges Tollhaus. Wir waren 24 Stunden am Tag geöffnet. Ich hatte 90 Vollzeitmitarbeiter damals. Während der Saison im Sommer stieg diese Zahl auf 120. Wir hatten Kellnerinnen, Mechaniker, Zimmermädchen und Köche, die aus Oklahoma, Texas, Arizona und allen möglichen Orten im Land zu uns kamen. Man konnte meinen, dass die ganze Welt durch Amboy fuhr.“ *


    Im Jahr 1959 wird das heutige Wahrzeichen errichtet, das weithin sichtbare, berühmte Neonschild. Zur gleichen Zeit entsteht die neue, moderne Motel-Rezeption, eine auffällige Konstruktion mit großem Dach über einer Glasfassade. Noch heute kann sie jeder bewundern und einen Blick ins Innere werfen. Dort hat man die Einrichtung im Stil der frühen 60er Jahre belassen, der Counter, das Schlüsselbrett, Telefon und Rechenmaschine, ein Klavier und ein paar alte LPs. Dann kommt die Interstate. Und einmal mehr bedeutet sie das Ende für ein florierendes Geschäft.










    Alles änderte sich, als die Interstate fertig wurde. Es war, als ob jemand eine Sperre über die 66 gestellt hätte. Der Verkehr hörte einfach komplett auf.“ *


    Damit wird dem kleinen Ort und Roy‘s die wirtschaftliche Grundlage entzogen, die meisten Bewohner verlassen die Stadt. Roy‘s hält zwar den Betrieb aufrecht, aber dieser einstmals so wichtige Halt an der Route 66 verfällt mehr und mehr. Das Motel wird geschlossen, auch die benachbarte Schule, lediglich das Post Office bleibt – bis heute.









    Amboy erfährt im Jahre 2003 noch einmal Aufmerksamkeit, als die sieben verbliebenen Einwohner versuchen, den gesamten Ort bei Ebay zu versteigern. Das gewünschte Ergebnis wird allerdings nicht erzielt und so kauft zwei Jahre später der Betreiber der Juan Pollo Restaurants den gesamten Ort für 425.000 Dollar. Angeblich mit der Absicht, das kleine Wüstennest mit seiner berühmten Tankstelle wieder mit Leben zu erfüllen. Bis heute ist davon nicht viel zu sehen.


    Aufgrund von Aufzeichnungen und Briefen von Roy Crowl und Buster Burris wissen wir, dass Amboy viel Prominenz auf der Durchreise gesehen hat. Elvis Presley, Frank Sinatra oder Judy Garland aus der Musikszene zum Beispiel. Aber auch Hollywood-Größen wie Brad Pitt oder Harrison Ford machten hier Station. Ebenso werden die Präsidenten Ronald Reagan und George Bush Sr. erwähnt.


    *Quelle für Buster‘s Zitate: Route 66 – The Mother Road von Michael Wallis



    Nicht weit entfernt, genauer gesagt ca. 2,5 Meilen südwestlich von Amboy, liegt der Amboy Crater, ein erloschener Vulkankegel, der leicht über den Western Cone Trail besucht werden kann. Es gibt einen Parkplatz und einige im Schatten liegende Picknicktische, die auch nötig sind, wenn man von einer Wanderung zum Kraterrand unter der heißen Sonne der Mojave-Wüste zurückkehrt. Und außerdem… achtet auch hier auf Klapperschlangen! Auf dem Weg dorthin passiert man den Abzweig zum Joshua Tree National Park. Wer Zeit hat, sollte den Abstecher erwägen. Auch hier wieder große Route 66 Shields auf der Straße.












    Nicht so bekannt ist der alte Friedhof.– Amboy Cemetery. Man findet ihn recht leicht, wenn man direkt gegenüber von Roy‘s auf die Old Amboy Road fährt. An der Kirche vorbei, dahinter links abbiegen und nach 400 Metern ist man da. Über 55 Gräber weht der heiße Wüstenwind, acht davon außerhalb des von alten Holzpfählen eingefassten Karrees. An zwei der einfachen Holzkreuze erkennt man noch die Inschriften der Plaketten. Alle anderen Gräber geben nicht preis, wer dort bestattet wurde.







    Ein bisschen spooky sind sie schon, die kleinen Friedhöfe am Ghost Town Stretch hier in der Mojave. Irgendwann müssen wir dort mal im Morgengrauen hin ...

  • Da ihr ja zum Sonnenuntergang und auch wieder früh am Morgen bei Roy's Cafe ward, würde mich mal interessieren, wo ihr übernachtet habt? Bei Roy's Motel geht es ja wohl nicht mehr? Geht die Beleuchtung der Neons eigentlich nicht mehr, oder will der Besitzer nur nicht? Sonst hättet ihr ihm doch ein Trinkgeld geben können, damit er mal die Beleuchtung einschaltet :gg:

  • Da ihr ja zum Sonnenuntergang und auch wieder früh am Morgen bei Roy's Cafe ward, würde mich mal interessieren, wo ihr übernachtet habt? Bei Roy's Motel geht es ja wohl nicht mehr? Geht die Beleuchtung der Neons eigentlich nicht mehr, oder will der Besitzer nur nicht? Sonst hättet ihr ihm doch ein Trinkgeld geben können, damit er mal die Beleuchtung einschaltet :gg:


    In Twentynine Palms. Die ganze Geschichte findest Du hier: klick


    Das Neon geht wohl nicht mehr. Der neue Besitzer scheint nicht wirklich interessiert zu sein, den Laden wieder betriebsfähig zu machen. Und ohne den Chef geht bei Roy's gar nix. Siehe link. Und morgens um vier war da kein Mensch... ;,cOOlMan;:

  • wieder so schön beschrieben :!!


    Wir sind auf dem Weg nach 29 Palms durchgefahren und haben einige Zeit versucht ein schönes Foto von der Strasse mit dem Emblem zu machen.


    Nach 10 min. fast überfahren werden hat Rudi aufgegeben :gg: :gg:


    Leider blieb auch keine zeit für den Crater, interessiert hätte er uns schon ;;NiCKi;:


    Weiß einer von euch, was dort eigentlich abgelagert oder abgebaut wird?


    Die Strasse nach 29 Palms für an so einem komischen Gebiet vorbei :nw:

  • Wir sind auf dem Weg nach 29 Palms durchgefahren und haben einige Zeit versucht ein schönes Foto von der Strasse mit dem Emblem zu machen.


    Nach 10 min. fast überfahren werden hat Rudi aufgegeben :gg: :gg:


    War da gerade Rush Hour in der Mojave??? :D



    Leider blieb auch keine zeit für den Crater, interessiert hätte er uns schon ;;NiCKi;:


    Weiß einer von euch, was dort eigentlich abgelagert oder abgebaut wird?


    Die Strasse nach 29 Palms für an so einem komischen Gebiet vorbei :nw:


    Die Straße von 29 Palms führt an Salinen vorbei (rechte Seite von 29 aus gesehen). Das meinst Du wahrscheinlich. Kalzium-Chlorid ... :)

  • Bagdad, Siberia, Ludlow - Mojave Ghosts



    Die 66 überquert am Ortsende von Amboy die Eisenbahnlinie, so dass wir die Güterzüge, die hier ja fast laufend durch die Wüste rattern, jetzt zur Rechten haben. Vorbei geht‘s am Amboy Crater zu unserem nächsten Stopp: Bagdad. Nanu, werden sich viele fragen, hier ist ja gar nix. Stimmt, es ist nichts mehr übrig vom alten Bagdad an der Route 66.






    Ein einzeln stehender Baum markiert die Stelle, an der einstmals eine kleine Siedlung existierte. Übrigens die Heimat des eigentlichen, ursprünglichen Bagdad Café‘s, auf das wir später zurückkommen werden. Heute ist Bagdad nicht mehr, als ein Name auf einer ausgebleichten Landkarte. Doch das Örtchen hat Geschichte: Sie geht auf das Jahr 1883 zurück, als die kleine Ansiedlung von Mitarbeitern der hier entlang führenden Eisenbahnlinie nach der Hauptstadt des Irak benannt wird. Man hat zur Unterscheidung lediglich das h weggelassen. Warum man sich diesen Namen ausgedacht hat, ist uns nicht bekannt. Bis in die 1930er halten die Bahnlinie, die Route 66 und die nahe gelegenen Gold-und Silberminen Bagdad am Leben. Es gibt Hotels, Saloons, Geschäfte, den Bahnhof, und sogar ein Harvey House Restaurant. Zehn Jahre später zeugen nur noch das Bahndepot, eine Tankstelle, ein paar Cabins für Übernachtungsgäste und eben das Bagdad Café von besseren Zeiten. 20 Einwohner zählt Bagdad noch – es waren immerhin einige Hundert zu den Glanzzeiten des Städtchens – einer davon, Paul Limon, der später in Cadiz, ein paar Meilen entfernt lebte, erzählt über das Bagdad der 1940er und 1950er Jahre:


    Bagdad was a lively little place. People from all over the desert would come here because of the Bagdad Cafe, owned and operated by a woman named Alice Lawrence. The Bagdad Cafe was the only place for miles around with a dance floor and juke box.
The Bagdad Cafe was a happy-go-lucky, popular spot. When I hear or read about the war in the Persian Gulf and Baghdad is mentioned, I think about Bagdad, Calif., and all the good times I had in this town. Overheated cars from every state would stop to get water. Cars in those days were always boiling over. And a lot of those people ate in the Bagdad Cafe.“

    Quelle: Charles Hillinger, Los Angeles Times, Januar 1991



    Und doch - es ist etwas übrig geblieben von Bagdad. Wie so oft in Ghost Towns, ist es der Friedhof. Er ist winzig, gerade einmal 18 Grabkreuze trotzen dem heißen Wüstenwind. Wer ihn finden will, muss die Bahnlinie überqueren, ein paar hundert Meter auf staubiger Piste und man ist am Ziel.









    Noch einmal sieben Meilen in westlicher Richtung sind es bis zum nächsten Friedhof und den letzten Überresten eines kleinen Ortes, namens Siberia. Das Ortsschild, direkt an der 66, kommt als alter Traktorreifen daher, auf den West Siberia gepinselt wurde.







    Wir wissen nicht, warum man diesen Flecken, der seine Existenz ebenfalls der Eisenbahnlinie zu verdanken hat, nach einer so extrem kalten Gegend dieser Welt benannt hat. Liegt er doch mitten in der Mojave Wüste mit Temperaturen, von denen man in Sibirien nur träumen kann. Wie auch immer, der Name bezeichnet diesen heute so unwirklich erscheinenden Ort, wo in der 1930er und 1940er Jahren so manches Motel, so mancher Diner und sicher auch die obligatorische Tankstelle den Reisenden auf der Mother Road eine Übernachtung oder die Reparatur ihrer hechelnden Mobile möglich machten. Drei Gräber sind alles, was vom Friedhof übrig geblieben ist, kaum noch zu erkennen. Auch sie werden bald von der Wüste verschluckt werden, genau wie die Ruinen der Gebäude, die hier einst die Einöde belebten. Wer hin will: am Autoreifen rechts ab, ein kurzes Stück Richtung Bahnlinie und man steht vor den Ruinen, die die Wüste noch nicht verschluckt hat. Ein paar alte Mauern, mehr nicht.







    Die nächsten zwölf Meilen bis Ludlow sind schnell geschafft. Dort, im Ludlow Café, bekommt man Reichhaltiges. Rustikal ist es hier, ein paar schräge Typen mit langen Bärten sitzen am Nebentisch. Truck Drivers vielleicht? Egal, die Bedienung ist recht emsig, wenn auch nicht sehr gesprächig. Trotzdem gut für eine Pause.










    Ludlow ist auch so ein Fall. Eine Chevron Tankstelle, die gute Geschäfte macht, denn sie liegt direkt an der Ausfahrt der Interstate, das Café und ein Motel, das tatsächlich noch in Betrieb ist, eine Tankstellenruine nebenan. Das ist eigentlich alles, was von diesem Städtchen an der 66 übrig geblieben ist. Ab hier übernimmt wieder die Interstate den Weg nach Westen. Die Bahnlinie natürlich, sie führt geradewegs durch die Reste des Ortes, die komplett aus Häuserruinen bestehen. Es gibt einige davon. Alles verfallen und verlassen. Dazwischen überall Schrott, diesseits und jenseits der Schienen, die wir zu Fuß überqueren, um die dort hinten sichtbaren Autowracks näher in Augenschein zu nehmen. Schön aufgereiht stehen sie da, die vom Rost zerfressenen und verbeulten Reste von Chevrolet, Plymouth, Pontiac und Co.






















    Auch hier gibt es einen Friedhof. Ein paar Schritte hinter dem Schrottplatz. Auch hier namenlose Gräber hinter einem verrosteten Zaun. Man kann auf dem Gelände überall herum laufen, kein Problem. Aber achtet auf rostigen Schrott, Glasscherben und ja, Klapperschlangen!






    In ganz frühen Jahren hat man hier mal Gold gefunden, nicht genug allerdings, um die Stadt am Leben zu erhalten. Um 1900 herum ist Schluss. Dann kommt die 66, es geht wieder aufwärts. Mit dem Bau der Interstate stirbt die Stadt zum zweiten Mal. Fast, denn eigentlich hat Ludlow bis heute überlebt. Die ganze Ansiedlung gehört einer einzigen Familie namens Knoll. Die Touristen, die Interstate – das reicht, um diesen Ort halbwegs am Laufen zu halten.

  • Ein einzeln stehender Baum markiert die Stelle, an der einstmals eine kleine Siedlung existierte.

    ein trauriger Anblick und ....


    Und doch - es ist etwas übrig geblieben von Bagdad. Wie so oft in Ghost Towns, ist es der Friedhof.

    der auch :rolleyes:


    Heute war euer Tag der traurigen Überrest :MG: ;)

  • Newberry Springs - What A Movie Location!



    Ab Ludlow eröffnen sich wieder zwei Möglichkeiten der 66 nach Westen zu folgen. Die erste - und empfehlenswertere - führt über die Interstate, der wir bis zum Exit 33 (Hector Road) folgen. Dort bitte rausfahren, die I-40 unterqueren (links) und rechts auf den National Trails Highway, der die Route 66 ist, einbiegen. Die Straße führt vorbei an einigen Überbleibseln auf der linken Seite, ehemalige Mobile Homes, ein alter Camper (Vorher-Nachher Fotos), die eigentlich nur noch aus Schrott bestehen, geradewegs nach Newberry Springs, unserem nächsten Must Stop. Vorher passiert man noch ein altes Cafe-Hotel Neon, das verbogen und verrostet aus der Wüste ragt und einen Wohnwagen, der gleich mit harten Bandagen droht.











    Wer seinen Reifen viel zutraut, kann auch anders fahren und die I-40 vermeiden. Der direkte Weg ist allerdings gesperrt, wie auf dem Foto zu erkennen ist. Deshalb in Ludlow die I-40 unterqueren, nach links abbiegen auf die North Frontage Road, die ebenfalls der National Old Trails Highway und die 66 ist, und weiterfahren bis die Hector Road erreicht ist. Die Strecke ist very rough, spitze Steine jede Menge und deshalb nicht wirklich zu empfehlen, auch wenn sie für die echten 66ler trotzdem ein Must Drive ist. Zu sehen gibt‘s allerdings eher nichts, außer Wüste. Und die Lava Felder des Pisgah Crater, einem weiteren Vulkankrater, ähnlich dem in Amboy, nur nicht ganz so markant.







    Newberry Springs zieht sich ziemlich in die Länge. Unser erster Stopp sollten die Reste einer ehemaligen Whiting Brothers Tankstelle sein. Leider ist das Gelände eingezäunt, so dass man am besten auf‘s Autodach klettert - vorher hat man den Wagen geschickt seitlich des Zauns geparkt - um von dort oben Fotos von den rostigen Zapfsäulen zu machen. Manchmal muss man sich halt was einfallen lassen.









    Nur ein paar Meter weiter erwartet uns die Hauptattraktion von Newberry Springs: Das Bagdad Cafe. Und hier werden wir uns jetzt etwas länger aufhalten.








    Platz zum Parken ist mehr als genug auf dem staubigen Areal vor dem Gebäude. Und Zeit für ein Bier haben wir allemal. Auch für zwei. Denn wir brauchen etwas länger, um uns im Café umzuschauen. Die Besitzer sind manchmal etwas mürrisch, manchmal etwas nett. Kommt drauf an. Aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Diese Location ist einfach ein MUSS. Wo fängt man am besten an? Wir fangen mal mit Marianne an. Marianne? Na ja, gemeint ist Marianne Sägebrecht, von der der deutsche Kinoenthusiast sicher schon mal was gehört und gesehen hat. Wir sehen sie gerade als Jasmin Münchgstettner mit einem großen Mob von einer hohen Leiter aus das Neonschild des zugehörigen Motels abstauben. Besser gesagt, diese und so einige andere Szenen flimmern gerade an unserem geistigen Auge vorbei. Oder Brenda. Die ist eine Show. So ein resolutes Weib in dieser Einöde. Im Film heißt sie Brenda, in Wirklichkeit Pounder - CCH Pounder. Die zweite Hauptrolle im Film. Out of Rosenheim heißt das klassische Road Movie oder auch Bagdad Cafe in der englischen Fassung. Und das muss man gesehen haben, nicht nur als Route 66 Freak. 1987 war‘s, als der deutsche Regisseur Percy Adlon - yep Adlon, so wie das gleichnamige Hotel in Berlin, denn aus besagter Hoteliersfamilie entstammt der Mann - dieses vielfach prämierte Werk in Szene setzt.





    Weil der Ehemann sich auf dem gemeinsamen Kalifornien-Trip als Vollpfosten gebärdet hat, lässt Jasmin ihn kurzerhand allein mit dem Auto weiterfahren. Sie landet im „Bagdad Café“, das mit dazugehörigen Motel und Tankstelle das Zentrum des Ortes bildet. Geführt wird der Laden von der konsequent griesgrämigen Brenda, die ihren Kerl ebenfalls gerade in die Wüste geschickt hat. Anfangs steht Brenda ihrem neuen Logiergast skeptisch gegenüber, erst recht, als sie in Jasmins Gepäck nur Männerklamotten inklusive einer Krachledernen entdeckt. Sie kann ja nicht ahnen, dass Jasmin versehentlich den Koffer ihres Manns mitgenommen hat. Doch als sich das Misstrauen gelegt hat, gehört die Bayerin schnell zum Inventar des „Bagdad Café“. Und auch der knorrige Stammgast Rudi Cox (Jack Palance) hat flink ein Auge auf Jasmin geworfen. *


    * Aus: Die Nacht der lebenden Texte


    Wie‘s weiter geht, schaut Ihr Euch am besten selbst an. Den Film gibt‘s überall als DVD.


    Hier ein Trailer dazu: Klick


    Ernst-Lubitsch-Preis, Bayerischer Filmpreis, Bundesfilmpreis in Gold (Marianne Sägebrecht) und Silber (Film), zwei französische Filmpreise César – nur ein paar der Auszeichnungen, die Out of Rosenheim 1988 und 1989 abgeräumt hat. Dazu die Oscar Nominierung für den Titelsong Calling You.


    Und da sitzen wir also mittendrin in der Kulisse. Umgeben von Memorabilia, Filmplakaten, Nummernschildern, Visitenkarten und anderem Zeugs an den Wänden. Statt Brenda wird Euch wohl die heutige Besitzerin Andree Pruett das Bier bringen. Oder besser, holt es Euch an der Theke ab. Eigentlich heißt das Café ja Sidewinder Cafe. Mrs. Pruett hat es aber schlauerweise ganz schnell, nachdem sie es Mitte der 1990er Jahre erworben hat, in Bagdad Cafe umgetauft. Und damit schlägt sie Kapital aus der Movie Location, denn jetzt heißt es eben genauso wie im Film. Und die gelbe Kaffeekanne, die im Film eine Rolle spielt, hängt über der Theke.







    Sehenswert natürlich das alte Motel Neon. Henning Motel heißt es eigentlich. Aber es ist nicht mehr da. Abgerissen, platt gemacht. Wir hatten Glück und haben die Ruine des Henning, in dessen Room No. 1 Jasmin im Film residiert, noch erleben und fotografieren dürfen. Der olle Air Stream Wohnwagen aus dem Film, in dem Jack Palance sein Zelt aufgeschlagen hatte, steht immer noch auf dem Gelände herum. Hier gibt‘s also ne Menge zu sehen und man kann sich prima hinein versetzen in die Phantasiewelt a la Out of Rosenheim.











    An einen unserer Besuche dort erinnern wir uns sehr gerne, denn irgendwie hatte das was. Warum? Na ja, weil es sicher ungewöhnlich ist, dort VOR Sonnenaufgang aufzutauchen, vollkommen allein zu sein, im Stockdunkel der Nacht, im Klapperschlangen-Gebiet, bei fast völliger Stille, die nur ab und zu vom Motorgeräusch eines vorbeifahrenden Trucks auf der nahen Interstate unterbrochen wird. Aber wir wollen es schließlich so. Denn um diese Zeit hat man das beste Fotolicht.


    Unser Tag beginnt in Barstow, ein paar Meilen entfernt. Wir haben standesgemäß im Route 66 Motel übernachtet, der Jetlag hilft beim frühen Aufstehen (wir sind tags zuvor erst in Los Angeles angekommen). Raus aus dem Zimmer, Koffer und Fotoequipment in den Jeep und ab geht’s. Frühstücken können wir ja später noch. Dafür haben wir Peggy Sues 1950’s Diner vorgesehen, der liegt ein Stück weiter in Yermo nahe der Interstate. Übrigens ebenfalls ein Must Stop and See.





    Nach einer guten Viertelstunde Fahrt rollt unser Jeep knirschend im Staub auf dem Platz vor dem Café aus. Es ist wolkenlos, klare Sicht also, Sterne am Himmel. Und eben noch dunkel. Ideal für ein paar Nachtaufnahmen. Also raus mit dem Stativ, Kamera montiert, Taschenlampe braucht man auch. So entstehen die ersten Fotos. Langzeitbelichtungen. Manchmal helfe ich mit der kleinen Taschenlampe nach, wenn Ellen etwas mehr Licht braucht. Es ist noch kühl und recht windig, aber kein Problem für unser Stativ. Es wackelt nicht. Also pirschen wir uns mit dem Fotozeugs bewaffnet näher an das Objekt heran.







    Langsam kommt jetzt die Sonne hoch, der Horizont glüht, eine tolle Stimmung ist das jetzt. Am Café bellt ein Hund, sein Besitzer steigt gerade verschlafen aus einem weiteren Wohnwagen, der hinter dem Haus geparkt ist. Er sieht uns zwar, aber es scheint ihn nicht zu stören, dass da zwei Fremde um sein Haus herumlaufen und Fotos machen. Wahrscheinlich sind wir nicht die ersten. Vom Henning ist fast nichts mehr übrig, ein paar Grundmauern kann man erkennen. Irgendwo dahinter ein Stahlgerippe, ein bemalter, rostiger Wasserbehälter, alles irgendwie unwirklich in dieser Umgebung und zu dieser Zeit.







    Zwischendurch machen wir uns noch den Spaß, eine kleine Szene aus Out of Rosenheim in die heutige Zeit zu übertragen und nachzustellen. Leider haben wir keinen Tiroler Hut dabei, auch der Koffer ist etwas moderner.






    Jetzt ist es schon so hell, dass wir unser Stativ einpacken können. Noch ein paar Bilder im warmen Licht des frühen Morgens und dann ist der Job gemacht.






    Hat doch was, oder? Wir müssen trotzdem weiter. Der Rest von Newberry Springs ist auch noch recht fotogen. Die Stände des Pistachio Festivals, der dicke Route 66 Stein gleich gegenüber vom Café, die Briefkästen an der Straße, die ehemalige Tankstelle - auch hier wieder ein Vorher-Nachher-Foto, denn inzwischen hat man sie abgerissen, The Barn, wo man heute noch beim Billard Food und Cocktails bekommt und eine Ass Kick‘n Time hat, Deel‘s Trading Post und der Bahnhof, der aus dem Schild West Newberry besteht.














  • Zwischendurch machen wir uns noch den Spaß, eine kleine Szene aus Out of Rosenheim in die heutige Zeit zu übertragen und nachzustellen. Leider haben wir keinen Tiroler Hut dabei, auch der Koffer ist etwas moderner.


    ;haha_ :!!


    Ellen hätte der Tiroler Hut sicher sehr gut gestanden :gg: :gg:


    Tapfer das ihr für euer Bilder auch Nachts unterwegs seid :clab:


    Toll gemacht :!!

  • ... oder ne Krachlederne ... :gg:


    Ja, manchmal muss man früh aus den Federn, aber es lohnt sich meist. The Early Bird ... you know ;,cOOlMan;:

  • Daggett, Barstow - Stay Away From The Interstate



    Hinter Newberry Springs unterquert die Route 66 die Interstate und nimmt als National Trail Highway Kurs auf Daggett.




    Daggetts ehemalige Bedeutung hängt mit den vielen Silber - und Boraxminen in dieser Gegend zusammen. Das Städtchen mausert sich zum Zentrum für Minenbedarf und versorgt vor allem die Arbeiter in den nahegelegenen Calico Mountains. Aber auch bis zum Death Valley reichen die Geschäftsbeziehungen von Daggett aus. Das geht bis ins frühe 20. Jahrhundert so. Einige der Gebäude aus jener Zeit säumen heute noch die Straßen u.a. das Stone Hotel. Zu den Gästen des um 1870 erbauten Hotels zählen so unterschiedliche Typen wie John Muir und Wyatt Earp.


    Heute ist es ruhig geworden in Daggett. Fahrt in Ruhe durch den Ort und schaut Euch die alten Häuser an. Auffällig sind der Desert Market, das erwähnte Stone Hotel und die Daggett Garage. Dazu verlassen wir die 66 an der Kreuzung mit der Daggett-Yermo Road nach rechts. Es geht über den Bahnübergang und gleich wieder rechts auf die Santa Fe Street, die ein altes Route 66 Alignment ist. Die oben erwähnten Gebäude liegen alle an der Santa Fe. Man fährt dann am besten denselben Weg zurück. An der Kreuzung fällt noch ein etwas merkwürdig aussehendes Haus ins Auge. Ein unten abgerundetes Dach lässt es eher russisch aussehen. Es handelt sich um ein ehemaliges Café aus den 1930er Jahren. Viel mehr ist dazu nicht bekannt. Heute dient es als Wohnhaus. Das große, pfeilförmige Schild am Bahnübergang ist inzwischen so verblasst, dass man nicht mehr lesen kann, auf was es einmal aufmerksam gemacht hat. Es steht aber weiterhin dort und erinnert an die alten, besseren Zeiten.










    Von Daggett aus empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zu Peggy Sue‘s 1950s Diner - falls man hungrig ist oder ein paar Souvenirs kaufen möchte. Der Gift Shop ist sehr gut ausgestattet. Noch besser aber ist der Diner selbst. Man kommt sich wirklich um 60 Jahre zurück versetzt vor.




    Elvis und die Blues Brothers stehen als lebensgroße Figuren im Raum, die Kellnerinnen tragen Häubchen und Schürzen. Die Wände voll mit 1950er Memorabilia und - nicht ganz unwichtig bei einem Diner - das Essen ist sehr gut. Die Gerichte auf der Karte haben phantasievolle Namen: Tina Turner Tuna Sandwich, Buddy Holly Bacon Cheeseburger oder Marlon Brandon Mushroom Burger - jede Menge Showgrößen müssen wir die Namensgebung herhalten. John Wayne, Gary Cooper, James Dean und - kaum zu glauben - Richard Nixon, dem ein Turkey Sandwich gewidmet ist, sind auch darunter. Auf seine Art war Tricky Dick ja auch eine Showgröße. Übrigens Blues Brother Jake ist an diesem Tag persönlich anwesend, wie man auf dem Foto leicht erkennen kann.











    Am besten man fährt in Dagget nach rechts über den Bahnübergang und dann immer geradeaus auf der Dagget-Yermo Road bis zu einer großen Kreuzung an der I-15 Auffahrt. Dann sieht man‘s schon. Gut gestärkt geht‘s also zurück nach Dagget und von dort weitere 2,5 Meilen auf der 66. Dann erreichen wir links den Abzweig zur Nebo Street. Den nehmen wir und fahren auf die I-40 West. Drei Meilen später verlassen wir sie wieder am Exit 2, biegen links ab auf die East Main, unter der I-40 durch. Weiter bis zur Montara Road, dort nach rechts, wieder unter der I-40 durch und auf die Main Street. Wir sind in Barstow! Und hier müssen wir uns genauer umschauen.







    Barstows Geschichte ist untrennbar mit der Eisenbahn verbunden. Wir schreiben das Jahr 1888 als dort die Santa Fe Railroad ankommt. Das Gebiet um die Calico Mountains ist längst zu einem Zentrum des Silberbergbaus geworden. Die Eisenbahn kommt also gerade recht. So ist es auch kein Wunder, dass der Präsident der Santa Fe Railroad auch zum Namenspatron der Stadt wird. William Barstow Strong hieß der Mann. Im Wettbewerb mit Daggett und Calico kann sich Barstow durchsetzen. Die Stadt wächst und gedeiht. Und sie bekommt natürlich ein Harvey House, das zwischendurch zwar mal abbrennt, aber 1911 wieder in alter Pracht an der Bahnlinie erstrahlt. Die berühmten Harvey Girls servieren den Fahrgästen ausgesucht gute Gourmet Küche, ein Tanzsaal fördert die Unterhaltung und nächtigen kann man im damals verfügbaren Luxus. Mit Ankunft der Route 66 geht‘s mit dem Harvey House allerdings eher bergab. Inzwischen gibt es Speisewagen in den Zügen, kein Grund mehr also Verpflegungspausen einzulegen. Die Route 66 führt mitten durch‘s Zentrum von Barstow, also ein paar Blocks an den Schienen vorbei. Das Harvey House stellt den Betrieb ein, gerade mal ein Ticket Office und eine kleine Cafeteria verbleiben dort. In den späten 1980er Jahren soll es sogar abgerissen werden, aber das verhindern die Einwohner der Stadt. Das Casa del Desierto, wie das Gebäude offiziell heißt, wird zum Museum umgebaut. Sowohl das Western America Railroad Museum als auch das Mother Road Route 66 Museum finden Platz in dem immer noch beeindruckenden Gebäude. Man erreicht Casa del Desierto indem man von der Main Street nach rechts auf die N1st Avenue abbiegt. Über eine alte Eisenbrücke, die eine Unmenge an Schienensträngen überspannt, erreicht man nach einer Rechtskurve den Parkplatz vor den Museen. Hier gibt es auch allerlei historisches Schienenfahrzeug zu bewundern. Für Eisenbahnfans genauso ein MUST SEE, wie für Route 66 Reisende, die im Museum freundlich empfangen werden. Seht euch um dort, es lohnt sich. Die ehrenamtlichen Betreiber des Museums stehen auch gerne für ein paar fotografische Erinnerungen bereit.








    Auch das heutige Bahnhofsgebäude ist einen kurzen Stopp wert. Man findet den ein oder anderen Gift Shop, Starbucks und Fastfoods, darunter einen recht ungewöhnlichen McDonalds, der in drei in rot-gelben Farben gehaltenen Eisenbahnwagen untergebracht ist. Wer also seinen Big Mac in solcher Umgebung verspeisen möchte, sollte mal reinschauen.









    Wer die Barstower Main Street entlang fährt, die ja auch die Route 66 ist, wird so manches Motelschild ausmachen. Es gibt hier einige 66 Motels, die nicht den Ketten angehören, die allerdings auch vollständig vertreten sind. Das Stardust Inn zum Beispiel, oder das Torches. Man kann sich übrigens auch für die US Armed Forces rekrutieren lassen. Es gibt ein großes Büro von Uncle Sam direkt an der Hauptstraße.







    Interessant sind die vielen Murals in der Stadt. Im Jahr 1997 starten die Stadtväter das Main Street Mural Project und seitdem sind eine Menge sehr schöner und sehenswerter Wandmalereien in Barstow entstanden. „We wanted to create a walking gallery of historic murals along Route 66‘s last existing Main Street“. Es gibt sogar vom Desert Discovery Center geführte Touren über die Main Street, um den Besuchern die immerhin 120jährige Geschichte Barstows, die in den Murals behandelt wird, näher zu bringen.








    Wer in Barstow übernachten möchte, sollte ruhig das wohl urigste und natürlich world most famous dieser alten Motels wählen. Schon der Platz vor den Zimmern des Route 66 Motels ist ein Eyecatcher. Diverse mehr oder weniger rostige Oldtimer stehen dort vor den Türen bzw. in den Garagen. Einen davon haben wir sogar auf dem Titel von einem unserer Kalender verewigt. Die Rezeption ist auch so ein Knaller. In dem winzigen Räumchen drängen sich 66 Memorabilia aller Art. Was man sich nur vorstellen kann. Hinter dem kleinen Tresen sitzt die indische Besitzerin Mridu Shandil und zeigt jedem Gast der interessiert ist, ein schon fast historisches Gästebuch mit alten Fotos und Einträgen der vielen Besucher aus aller Welt, die hier irgendwann einmal genächtigt haben. Das Motel ist nicht wirklich der pure Luxus, man muss da einige Abstriche machen. Und so ganz genau hinsehen sollte man auch nicht. Aber irgendwie hat es Charme. Sehenswert ist das lange Mural an der Mauer, die die Straße vor dem Hotel säumt. Alle acht Route 66 Bundesstaaten sind hier aufgepinselt.



















    Kurz vorher auf der linken Seite fällt ein weiterer Motelbau ins Auge - das El Rancho. In seinen frühen Jahren wird das Motel oft von Hollywood Größen wie Marilyn Monroe und Co. frequentiert. Heute ist es eher ein Heim für Drogensüchtige und Prostituierte. Es wird sogar als dangerous place bezeichnet. Ein paar schnelle Fotos müssen also genügen. Wir raten von längerem Aufenthalt auf dem Gelände eher ab.








    Barstow hat also insgesamt mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Und wer noch ein paar Dollars beim Shopping ausgeben möchte, kann das in der Tanger Outlet Mall ein paar Meilen die Straße runter tun. Alle Marken sind vertreten.


  • Wir sind in Barstow!

    und wieder ein Ort, an dem wir auf unserer ersten Tour unwissend vorbeigebraust sind :(

    darunter einen recht ungewöhnlichen McDonalds, der in drei in rot-gelben Farben gehaltenen Eisenbahnwagen untergebracht ist. Wer also seinen Big Mac in solcher Umgebung verspeisen möchte, sollte mal reinschauen.

    der ist ja lustig :!!

    Schon der Platz vor den Zimmern des Route 66 Motels ist ein Eyecatcher. Diverse mehr oder weniger rostige Oldtimer stehen dort vor den Türen bzw. in den Garagen. Einen davon haben wir sogar auf dem Titel von einem unserer Kalender verewigt.

    echt urig, dass hätte Rudi wirklich geliebt :clab:

    das El Rancho. In seinen frühen Jahren wird das Motel oft von Hollywood Größen wie Marilyn Monroe und Co. frequentiert. Heute ist es eher ein Heim für Drogensüchtige und Prostituierte. Es wird sogar als „dangerous place“ bezeichnet. Ein paar schnelle Fotos müssen also genügen. Wir raten von längerem Aufenthalt auf dem Gelände eher ab.

    :EEK:

  • Auch das heutige Bahnhofsgebäude ist einen kurzen Stopp wert. Man findet den ein oder anderen Gift Shop, Starbucks und Fastfoods, darunter einen recht ungewöhnlichen McDonalds, der in drei in rot-gelben Farben gehaltenen Eisenbahnwagen untergebracht ist. Wer also seinen Big Mac in solcher Umgebung verspeisen möchte, sollte mal reinschauen.

    vollstaendighalber sei angemerkt dass die hier angesprochene 'Barstow Station' zu keiner Zeit ein wirklicher Bahnhof war ...



    ich kanns nicht richtig aus dem Blickwinkel erkennen - aber es sieht aus als habt ihr hier einen BNSF Personenzug im Bild erwischt ... super seltene Angelegenheit ... mit funkelnagelneuer Lokomotive davor ...

  • vollstaendighalber sei angemerkt dass die hier angesprochene 'Barstow Station' zu keiner Zeit ein wirklicher Bahnhof war ...

    Das ist richtig. "Barstow Station" ist eher eine Shopping-Mall mit Restaurationsbetrieb. Sorry für das Missverständnis. Die gibts schon seit 1960, wenn man ihrer website vertrauen darf. Wir waren bisher nicht drin, aber holen das sicher noch nach.

    vollstaendighalber sei angemerkt dass die hier angesprochene 'Barstow Station' zu keiner Zeit ein wirklicher Bahnhof war ...

    ich kanns nicht richtig aus dem Blickwinkel erkennen - aber es sieht aus als habt ihr hier einen BNSF Personenzug im Bild erwischt ... super seltene Angelegenheit ... mit funkelnagelneuer Lokomotive davor ...

    Yep, ein BNSF Zug. Hier noch ein paar Bilder davon. Dass die in Barstow so selten sind, wussten wir gar nicht. Das US Eisenbahnsystem ist irgendwie "unübersichtlich". AMTRAK serves Barstow. BNSF hält aber Teile von AMTRAK etc. etc. Jedenfalls steht es so bei Wiki.







  • Dann wird es ja wohl höchste Zeit, dass Ihr eine ordentliche und wenn möglich, komplette 66 Tour ins Auge fasst.

    nee,


    dass wäre uns dann zulange, wir wandern doch auch so gerne. Aber man kann sich hier einfach tolle Abschnitte bei euch abkupfern und mit offeneren Augen abfahren ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    Denn eins ist sicher, wir werden die Rt 66 noch öfters mal kreuzen :MG:

  • ... Dass die in Barstow so selten sind, wussten wir gar nicht...


    ... sagen wirs mal so ...: das Foto ist entweder zwischen 13. - 16. Juni 2013 oder sonst in 2006 gemacht worden ... ;) (theoretisch ... die Lokomotive ist neuer als 2006)


    Aber der Zug ist ueberall selten - nicht nur in Barstow. BN betreibt keine Personenzuege aber hat unter dem Namen "Railway Special" einen Sonderzug, der aus 15 restaurierten Wagen aus den 50er und 60 Jahren besteht. Dieser tingelt ein oder zweimal pro Jahr fuer 3 Wochen durchs Land und bietet Ausflugsfahrten fuer Mitarbeiter und deren Familien sowie Veteranen, Mitgliedern von Wohltaetigkeitsverbaenden und verdienten Gemeindevertretern an.


    Sorry fuers off-topic aber das war mir so aus dem Augenwinkel aufgefallen ...

  • ... sagen wirs mal so ...: das Foto ist entweder zwischen 13. - 16. Juni 2013 oder sonst in 2006 gemacht worden ... ;) (theoretisch ... die Lokomotive ist neuer als 2006)

    Am 16. Juni 2013! ;)

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