Route 66 - Amerikas Main Street - If you ever plan to motor west

  • Meteor City, Meteor Crater Observatory, Two Guns, Canyon Diablo - Route 66 Strange And Spooky



    Die Old Route 66 in Winslow endet in einer Sackgasse im Westen der Stadt. Hier geht‘s nicht weiter, also müssen wir uns wieder mit der I-40 anfreunden. Exit 252. 13 Meilen sind es bis zum Exit 239 Meteor City, dort fahren wir raus und unterqueren die I-40. Ein Stück nach rechts und wir sind in Meteor City.







    Der Ort hält nicht ganz, was der Name verspricht. Von einer City kann nicht die Rede sein. Das Ganze ist ein ganz normaler Trading Post bzw. es WAR einer. Seit 2012 liegt dort alles brach, die letzten Klapperschlangeneier, Falkenfedern und nachgemachten Tomahawks werden verkauft. Offene Türen haben es Vandalen seitdem leicht gemacht, den Innenraum des halbkugelförmigen Gebäudes vollends zu zerstören. Auffällig ist diese Struktur schon, deshalb haben sie die Besitzer im Jahr 1979 auch so erbauen lassen. Elf Jahre später brennt das Ding ab, wird aber neu errichtet und bleibt noch einige Jahre im Geschäft. Der erste Trading Post an dieser Stelle wird 1941 eröffnet, nachdem drei Jahre zuvor schon eine Tankstelle aufgemacht hatte. Der Handelsposten konnte sich einst mit der längsten Roadmap der Route 66 brüsten, aufgemalt auf einen Holzzaun. Heute liegt er in Trümmern, niedergeworfen von Zeit, Wind und Wetter.







    Der Wind, er ist sehr präsent hier, wenn er durch die verlassenen Relikte der Vergangenheit rauscht, nur übertönt vom nahen Lärm der Interstate. Einige sehr schöne Gemälde sind noch sichtbar. Die Pottery Lady zum Beispiel oder der Sand Painter, gemalt auf das blanke Holz einiger Zäune. Auch die Teepees stehen noch, genauso wie der riesige Dreamcatcher vor der großen Halbkugel. Und dann sind da noch die drei Billboards. Schön aufgereiht an der Dirt Road, die damals die 66 war. Sie ist befahrbar, an einer Stelle etwas tricky aber bei Trockenheit sollte es gehen. Man kann so von einem Billboard zum anderen fahren, besser gesagt, zu ihren Überresten. Meteor City Blankets - This Exit ist am weitesten entfernt und am besten erhalten. Wieder so ein Ort, an dem man eine leichte Gänsehaut spürt. Es wird nicht der letzte sein.











    Unser nächster Stopp ist vielleicht wieder nicht ganz legal, aber so genau weiß man das nicht. Wir wollen dem Meteor Crater Observatory einen Besuch abstatten. Für diese Art Side Trips ist Nick zuständig. Wir hätten es sonst nie dorthin geschafft. Wir hätten uns auch nicht getraut. Egal, wir bauen das Observatory trotzdem hier ein, weil es eine Geschichte hat und natürlich auch zur Route 66 gehört. Dazu müssen wir zurück auf die I-40 West. Unser Ziel ist das Meteor Crater Rest Area East. Nur leider liegt es auf der falschen Seite der I-40. Wir müssen also drehen. Vorbei am Rest Area West geht‘s bis zum Exit 233, dort fahren wir ab und wieder auf, diesmal Richtung Osten. Nach eineinhalb Meilen haben wir unser Ziel erreicht. Die Old Route 66 kommt hier direkt am Parkplatz wieder zum Vorschein. Leider versperrt ein großes Tor die Zufahrt. Wie so oft. Aber kein No Trespassing. Jetzt hilft nur Laufen. Man kann das Tor leicht umgehen, ein bisschen über Felsen krauchen reicht. Die Pre-1949 66 ist hier als Dirt Road erhalten, eine gute Meile haben wir vor uns. Unter einem wunderschönen blauen Morgenhimmel, bei sehr erträglichen Temperaturen, macht die relativ kurze Wanderung über die alte Straßentrasse Spaß.







    Die Ruine des alten Observatory kommt schnell in Sicht, man kann sie sogar im Vorbeifahren von der Interstate aus erkennen. Von dort haben wir sie schon bei früheren Reisen gesehen, aber nie gewusst, worum es sich eigentlich handelt. Das wird sich jetzt ändern. Das Bauwerk stammt aus den späten 1930er Jahren und wird von den Brüdern Harry und Hope Locke errichtet, die damals bereits seit zehn Jahren eine Tankstelle und ein Café an der 66 betreiben. Das große Loch in der Erde könnte natürlich für die Reisenden eine ziemliche Sensation sein, denn der Krater, der durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstand, ist nur wenige Meilen entfernt. Die Locke-Brüder versprechen sich ein gutes Geschäft, denn man kann vom Turm des Observatoriums den Krater sehen. Allerdings erweist sich das Ganze als totaler Flop, kaum jemand findet die Aussicht aus dieser Distanz attraktiv, die Besucherzahlen sind so gering, dass den beiden Lockes nichts bleibt, als ein Haufen Schulden. 1946 findet sich ein Nachfolger, Dr. Harvey Nininger, Astronom seines Zeichens, der in dem Gemäuer ein Museum zum Thema Meteoriten aufmacht. Der Blick auf den Krater kostet 25 Cent. Das Ganze geht drei Jahre lang gut, dann wird die Route 66 mal wieder verlegt. Es kommt keiner mehr vorbei, das Gebäude wird verlassen und verfällt zu der heute noch sichtbaren Ruine. Ein dekoratives Autowrack steht auch noch rum. Und Greg loves Debi forever, wie die Schrift auf der Mauer verkündet. Ob das stimmt, lässt sich nicht mehr ermitteln…





    Wenn wir der Dirt Road mit dem Auto folgen könnten, würden wir unser nächstes Ziel auf direktem Wege erreichen. Da das nicht geht, marschieren wir die Meile zurück. Auf der I-40 müssen wir bis Meteor City zurück fahren, denn erst dort können wir wenden. Es gibt übrigens einen alternativen Zugang zum Observatory, den wir allerdings nicht ausprobiert haben. Dazu am Exit 233 die Interstate verlassen, auf die Meteor Crater Road nach Süden und gleich bei der ersten Gelegenheit am Meteor Crater RV Park links halten. Das ist wieder die 66. Beim nächsten Mal werden wir es ausprobieren.





    Exit 230 - Two Guns! Unser nächstes Ziel hat was mit zwei Pistolen zu tun, oder zwei Revolvern oder Colts, je nachdem. Two Guns, so heißt die Location, liegt nur einen Steinwurf entfernt. Hier haben wir es auf eine dunkle Höhle mit gruseliger Geschichte abgesehen, aber natürlich werfen wir auch einen Blick auf das, was von Two Guns übrig geblieben ist.





    Der Ort hat seinen Namen von einem damaligen exzentrischen Bewohner namens Henry E. Miller – Two Gun Miller, wie er genannt wurde. Angeblich bewohnte er eine der Höhlen im Canyon Diablo, irgendwo da unten ein Stück unterhalb der heutigen Ruinen. Two Guns ist einer der most spooky Orte an der Route 66. Je eine Trapper-und Cowboyfigur, gemalt auf zwei Getreidesilos, begrüßen den Besucher. Ob der Cowboy mit den zwei Pistolen den Namensgeber darstellt, ist nicht überliefert.







    In den Zeiten, als die 66 eine pulsierende Straße ist, entstehen an diesem Ort Campground, Tankstelle, Motel und Souvenir Shop – die übliche Tourist Trap also, wie an so vielen Stellen entlang des Highways. Dann kommt die Interstate und vorbei war‘s – und das, obwohl die I-40 nur einen Steinwurf entfernt ist. Heute macht die Ruine des Hauptgebäudes mit dem Schriftzug Kamp auf dem Dach einen bedrückenden Eindruck, selbst bei hellem Sonnenschein beschleicht einen ein seltsames Gefühl, wenn man über das Gelände geht. Der mit Graffiti bemalte, ehemalige Swimming Pool mutet ebenfalls ziemlich unheimlich an. Vielleicht nur ein Gefühl, aber so ganz wohl ist einem dort nicht.












    Heute wollen wir den unheimlichsten Ort dieses Geländes erkunden: die Apache Death Cave. Um diese Höhle jenseits der Brücke über den Canyon Diablo rankt sich eine Legende. Nichts für schwache Nerven! Wir queren also in Nick‘s Van die alte Brücke über den Canyon. Das hätten wir uns bei unseren vorherigen Besuchen nicht getraut, zu wenig stabil erscheint das alte Bauwerk, aber Nick hat kein Problem damit. Die Brücke hält.






    Die Snake Guards sind längst angelegt, wir benötigen sie heute den ganzen Tag. Und dann geht‘s runter durch Gebüsch, über Felsen und Steine zur Apache Death Cave. Hier also soll das Massaker an den Apachen stattgefunden haben. 42 an der Zahl werden in dieser Höhle von den Navajos regelrecht ausgeräuchert bzw. gebraten, wenn man das mal so salopp sagen darf. Die Apachen verschanzen sich in der Höhle, die Navajos legen am Eingang Feuer, die Apachen schlachten ihre Ponys, löschen mit dem Blut der Tiere so gut es geht – aber am Ende nützt es nichts. Es gibt keine Überlebenden.


    Die ganze Geschichte dieses Ereignisses aus dem Jahr 1871 könnt ihr hier nachlesen: Apache Death Cave





    Aber ob es wirklich so war? Die Höhle ist einfach zu klein für 42 Menschen, wobei es so aussieht, als ob ein Teil davon eingestürzt ist und zwar vorne am Eingang. Es soll weitere Höhlen dahinter geben. Auf jeden Fall sitzen wir hier in diesem Gruselraum, den wir mit Taschenlampen erleuchten und nach Schlangen absuchen – Stehen geht kaum, die Decke ist ziemlich niedrig – und fotografieren die Felsen, die Zeugen des geschilderten Gemetzels gewesen sein sollen. Spooky? Und wie! Das ist ja mal ein Route 66 Abenteuer der anderen Art.





    Two Guns ist leicht zu erreichen und schon von weitem zu erkennen. Am Exit 230 rausfahren, die Interstate überqueren. Rechts steht noch eine alte Shell Tankstelle. Wenn man dort weiter geradeaus fährt, erreicht man schnell das verfallene Hauptgebäude. Das halb verrottete Welcome Schild hat bis heute Wind und Wetter getrotzt. Es ist Private Land, aber bisher hat uns niemand gehindert. Trotzdem bitte vorsichtig sein. Zur Höhle und zu den Ruinen des ehemaligen Trading Posts von Canyon Diablo geht‘s rechts auf eine kleine Dirt Road. Von dort kann man auch über die Brücke fahren, wenn man sich traut ...









    Canyon Diablo übrigens hat ebenfalls eine blutrünstige Geschichte aufzuweisen. Heute ist das eine Geisterstadt, deren Ruinen noch unter und zwischen denen von Two Guns verfallen. Hier ist es wild zugegangen dereinst, Orte wie Tombstone oder Abilene waren nichts gegen Canyon Diablo. Die Atlantic and Pacific Railroad erreicht den Ort in den frühen 1880er Jahren. Canyon Diablo ist das, was man damals eine Boomtown nennt. Allerdings nur in Bezug auf die Anzahl der Saloons und zwielichtigen Etablissements, der Revolverhelden, die sich auf den Straßen gegenseitig ins Jenseits befördern. Überfälle auf Postkutschen und Eisenbahn sind an der Tagesordnung. Recht und Gesetz nirgendwo in Sicht. Wie auch? Kaum einer traut sich, bis auf sechs Unbelehrbare, die sich im Amt des Sheriffs versuchen. Der erste überlebt gerade mal sechs Stunden, die anderen schaffen nicht mehr als vier Wochen. An einer von Canyon Diablo‘s Straßen, der Hell Street - verfehlte Namensgebung kann man den Herrschaften wahrhaftig nicht vorwerfen - reihen sich nicht weniger als 14 Saloons, zehn Spielha(ö)llen, zwei Tanzsäle und vier Häuser mit weniger gutem Ruf, wie es in den Annalen so schön heißt, aneinander. Einige hören auf so nette Namen wie The last Drink oder Road to Ruin. Ein Friedhof ist nötig, ein Boothill entsteht südlich der Bahnschienen. Davon sind heute nur noch wenige Reste zu entdecken. Angeblich ist die ganze Gegend mit Gräbern gepflastert, Indianer, Halunken aller Art, brave Händler und weniger brave Mädels. Canyon Diablo existiert nur ein paar Jahre. Kein Wunder eigentlich. Two Guns folgt im frühen 20. Jahrhundert. 1938 wird die oben erwähnte Brücke über den Canyon Diablo gebaut. Außerdem entsteht ein regelrechter Zoo mit allem Getier, das Arizona aufzuweisen hat. Hauptattraktion sind die Berglöwen. Noch heute kann man den Schriftzug Mountain Lions über dem verfallenen Eingangstor zu den Gehegen erkennen. Dieses Gebiet kann man problemlos erkunden. Aber Achtung: Klapperschlangen - Snake Guards sind auch hier angebracht.








    Genug Abenteuer für heute? Okay, im nächsten Kapitel geht‘s dann weiter. Aber längst nicht so spooky.

  • Was für eine gottverlassene Ecke :EEK: :EEK:

    . Und dann geht‘s runter durch Gebüsch, über Felsen und Steine zur „Apache Death Cave“. Hier also soll das Massaker an den Apachen stattgefunden haben. 42 an der Zahl werden in dieser Höhle von den Navajos regelrecht ausgeräuchert bzw. gebraten, wenn man das mal so salopp sagen darf.

    Da haben sich die Natives mal gegenseitig abgeschlachtet :rolleyes: :rolleyes:


    Two Guns ist leicht zu erreichen und schon von weitem zu erkennen. Am Exit 230 rausfahren, die Interstate überqueren. Rechts steht noch eine alte Shell Tankstelle. Wenn man dort weiter geradeaus fährt, erreicht man schnell das verfallene Hauptgebäude. Das halb verrottete „Welcome“ Schild hat bis heute Wind und Wetter getrotzt.

    Wir müssen noch einmal dort hin ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Ganz tolle Bilder wieder



    mein absoluter Favorit :!!


    Habt ihr schon Bilder für unseren Kalender geschickt ;WmZp;;




    Canyon Diablo übrigens hat ebenfalls eine blutrünstige Geschichte aufzuweisen.

    Klar,


    es scheint an der alten Route 66 nur blutrünstige Geschichten zu geben :la1; ;haha_ :la1;


    Angeblich ist die ganze Gegend mit Gräbern gepflastert, Indianer, Halunken aller Art, brave Händler und weniger brave Mädels. Canyon Diablo existiert nur ein paar Jahre. Kein Wunder eigentlich. Two Guns folgt im frühen 20. Jahrhundert.

    Es konnte ja nur einer übrig bleiben ;haha_

  • Wir müssen noch einmal dort hin ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Ganz tolle Bilder wieder

    Unbedingt! Wenn man Marodes mag, ist man dort richtig. ;,cOOlMan;:


    Danke, Ina, schön, dass Dir die Bilder gefallen.

    mein absoluter Favorit :!!

    Yep, ist ganz gut gelungen. :schaem:


    Klar,


    es scheint an der alten Route 66 nur blutrünstige Geschichten zu geben


    Nicht NUR, aber auch ... liegt eben an der bewegten Vergangenheit. Wobei die andernorts ja auch anzutreffen ist. :MG:

  • Twin Arrows, Padre Canyon, Winona - Bridges And Arrows



    Es macht mehr Sinn, ein riesiges Casino zu bauen, als einen Trading Post. Diese Erfahrung können wir machen, wenn wir jetzt unser nächstes Ziel ansteuern: Twin Arrows. Wir sind zurück auf der I-40 und verlassen sie wieder am Exit 219. Wer möchte, kann bei den Navajos im Twin Arrows Resort auf der rechten Seite ein paar Dollar verzocken. Derartige Casinos hat ja inzwischen fast jeder Indianerstamm in die Landschaft gesetzt.










    Wir allerdings drehen da gleich wieder um und kreuzen die Interstate auf der Twin Arrows Road nach Süden. Unser Ziel ist der Twin Arrows Trading Post, der wegen seiner beiden schräg im Boden steckenden Riesenpfeile auch von der Interstate aus nicht zu übersehen ist. Das Gelände gehört inzwischen dem Staat Arizona, die Gebäude und vor allem die beiden Pfeile sind weiterhin in Hopi-Besitz. Es ist nicht ganz leicht, dorthin zu kommen, da man das Gelände zur Straße hin - das ist gleichzeitig die Exit Ramp der I-40 East - mit einer langen Reihe von Betonblöcken abgesichert hat. Wozu immer das gut sein soll. Trotzdem ist es möglich, dorthin zu fahren. Dazu fährt man gleich nachdem man die I-40 überquert hat in die erste Straße rechts ab. Achtung Gegenverkehr ex der Rampe der I-40! Nach ein paar hundert Metern macht die Straße eine 180 Grad-Schleife. Und direkt am Ausgang der Schleife beginnt rechts die Betonklotzreihe. Aber DAVOR kann man sehr vorsichtig von der Straße herunter auf das Gelände von Twin Arrows fahren. Aber hier bitte SEHR vorsichtig sein, manchmal ist diese Zufahrt in sehr schlechtem Zustand. Und dann sollte man es lieber sein lassen. Bodenfreiheit ist hilfreich, das ist nichts für eine Retro-Corvette oder ähnliches Gefährt. Mit einem SUV sollte es kein Problem sein. Bitte nicht neben der Betonreihe parken! Die Ausfahrt ist busy und sehr schmal und die Trucks preschen mit voll Stoff da durch. Wer von Osten kommt, kann natürlich gleich von der Ausfahrt aus auf das Gelände. Bitte langsam fahren, man hat es schnell verpasst.










    Wenn wir es also geschafft haben, stehen wir direkt vor den beiden Arrows, die augenscheinlich kürzlich restauriert worden sind. Doch an eine Wiedereröffnung des Trading Post ist wohl nicht zu denken. Irgendwann in den späten 1940er Jahren entstehen hier die ersten Gebäude inklusive eines Valentine-Diners. Bis in die 1970er (dem Bau der Interstate) scheint das Geschäft zu florieren, danach wird mal geschlossen, mal wieder geöffnet, die Besitzer mehrfach gewechselt, grad, wie es den Hopis so in den Sinn kommt. 1998 ist dann endgültig Schluss, die Gebäude dämmern seitdem vor sich hin.







    Beim Zurückfahren auf die Straße unbedingt RECHTS abbiegen! Sonst werdet ihr zum Geisterfahrer auf der I-40. Der Exit 219 bringt uns wieder auf die I-40 West. Nächste Ausfahrt: Winona! Don‘t forget Winona - Die Textzeile aus Get your Kicks on Route 66 ist längst berühmt geworden. Dabei dient sie Bobby Troup nur als Reim auf Arizona, denn sonst ist in Winona eigentlich nix los. Trotzdem fahren wir hier raus, Exit 211. Es geht uns um zwei ehemalige Route 66 Brücken. Die eine ist leicht zu finden, für die andere muss man sich etwas mehr Mühe machen. Und mit dieser fangen wir mal an: die Brücke über den Padre Canyon. Um sie zu erreichen, müssen wir 15 Meilen Dirt Road, davon gut eine Meile very rough road, in Kauf nehmen. High Clearance wird dringend empfohlen. Die Zufahrt ist nur von Westen aus möglich, aus der anderen Richtung geht‘s nur mit Erlaubnis der Landbesitzer und die ausfindig zu machen ... nö, keine Chance. Nachdem wir die I-40 verlassen haben, biegen wir nach 150 Metern scharf rechts ab. Wir sind auf der County Road 394. Dieser folgen wir für 6,7 Meilen.







    Ab hier wird‘s holprig. Rechts halten und NICHT der 394 nach links folgen. Noch gut 1,1 Meilen sind es bis zur Padre Canyon Bridge. Kurz vor der Brücke lassen wir die Autos stehen und gehen den Rest zu Fuß. Fragil sieht sie aus, die alte Brücke über den Padre Canyon. Aber man kann wohl rüber fahren. Wir lassen das aber, sicherheitshalber. Man weiß nie, wann die alten Gemäuer dem Zahn der Zeit erliegen. Und zu Fuß sieht man eh mehr. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1914, also noch vor den Route 66 Zeiten. Doch zwischen 1926 und 1937 trägt sie den 66 Verkehr über den Canyon. Dieser Abschnitt der 66 gehört damals zu den gefährlichsten an der ganzen Straße. Es ereignen sich jede Menge Unfälle, wenn die damaligen Automobilisten mit ihren T-Models und seinen Nachfolgern, deren technischer Zustand sicher bei vielen eher beklagenswert gewesen sein dürfte, die Serpentinen hinab in den Padre Canyon in Angriff nehmen. Angesichts der Unfallhäufigkeit und des zunehmenden Verkehrs auf der 66, wird 1937 eine neue Brücke gebaut und die 66 mal wieder ein Stück verlegt. Als die I-40 gebaut wird, verschwindet diese zweite Brücke wieder – mitsamt des zugehörigen Abschnitts der Mother Road.








    An den Brückenpfeilern prangt das Route 66 Zeichen, damit jeder weiß, wo wir sind. Irgendjemand hat es hier in neuerer Zeit angebracht. Aber es war nicht Roamin‘ Rich, der sonst für diese Markierungen zuständig ist. Am anderen Ende der Brücke befindet sich ein kleiner Felsenhügel, den wir natürlich erklimmen, denn von dort oben hat man den besten Blick auf Canyon und Brücke. Schweißtreibend ist das Ganze mal wieder. Aber es macht Spaß in dieser Wildnis herum zu krauchen und nach den Spuren der Vergangenheit zu suchen. Von der nahen Interstate aus ist die Brücke übrigens nicht sichtbar, denn sie liegt zu tief drinnen im Padre Canyon. Diesen Ausflug empfehlen wir aber nur hart gesottenen Route 66 Fans mit entsprechendem Gefährt - es muss ein SUV sein.




    Der weniger ambitionierte Route 66 Tourist wird sich sicher gerne mit der oben erwähnten zweiten Brücke zufrieden geben. Außerdem macht sie auch mehr her. Nur eine Meile entfernt vom Winona-Exit 211 an der Townsend Winona Road (394) gelegen, ist die alte Eisenbrücke ein sehr schönes Fotomotiv. Man kann sie gar nicht verfehlen, sie liegt direkt rechts neben der Straße, und sie ist von beiden Seiten zugänglich, allerdings nur zu Fuß. Rüberfahren geht nicht. Ein dickes Road Closed-Schild verhindert das.








    Die Shell Station an der Interstate- Ausfahrt ist übrigens der alte Winona Trading Post, der an dieser Stelle seit 1920 existiert. Umgebaut und mehrfach modernisiert, ist er weiterhin im Geschäft. Wir haben also Winona nicht vergessen. Bei seiner Berühmtheit durch die erwähnte Liedzeile kann man das ja auch nicht machen.


    Noch mal anhören? Get your kicks on Route 66



    Auf nach Flagstaff ... dort gehen wir ein Bier trinken.





  • Die Twin Arrows sind offensichtlich eine echte Herausforderung :rolleyes:

    Die Brücke stammt aus dem Jahr 1914, also noch vor den Route 66 Zeiten. Doch zwischen 1926 und 1937 trägt sie den 66 Verkehr über den Canyon. Dieser Abschnitt der 66 gehört damals zu den gefährlichsten an der ganzen Straße. Es ereignen sich jede Menge Unfälle, wenn die damaligen Automobilisten mit ihren T-Models und seinen Nachfolgern, deren technischer Zustand sicher bei vielen eher beklagenswert gewesen sein dürfte, die Serpentinen hinab in den Padre Canyon in Angriff nehmen.

    :EEK:


    Der weniger ambitionierte Route 66 Tourist wird sich sicher gerne mit der oben erwähnten zweiten Brücke zufrieden geben.

    Die nehme ich :gg: ,


    Nummer 1 scheint mir doch wirklich recht schwierig zu ergattern zu sein ;;NiCKi;:


    Auf nach Flagstaff ... dort gehen wir ein Bier trinken

    Gute Idee,


    eine nette Old Town :!!

  • Die Twin Arrows sind offensichtlich eine echte Herausforderung


    Na, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Wir wollten halt nur drauf hinweisen, dass man achtgeben muss, damit man die Zufahrt findet. Immer vorausgesetzt, sie ist nicht "abgesoffen". :MG:


    Gute Idee,


    eine nette Old Town


    ... mit einer netten kleinen Brauerei ;)

  • Wo ist denn das Stück Route 66 mit dem 66-Zeichen. Bei Winona?


    Das 66 Emblem (das ist eines von Roamin' Rich) findet man etwa 7.5 Meilen von der Abzweigung Exit 211 auf die 394, also schon ziemlich weit "drin". Da gibt es ein Stück, dass noch alten Asphalt aufweist, bevor es dann "rough" wird. Man kann das Emblem sogar als winzigen weißen Punkt bei Google Maps erkennen (rechts ist eine Baumgruppe, die man auf unserem Bild links erkennt - das Foto ist in Gegenrichtung aufgenommen).


    Hier kann man Rich bei der Arbeit beobachten: Roamin Rich

  • Flagstaff - A True Route 66 City



    Vor uns stehen drei große Gläser gefüllt mit Roadside American Ale. Wie im letzten Kapitel angekündigt, sitzen wir beim Bier und zwar direkt in der Brauerei. Klein, aber fein, könnte man sie nennen, die Mother Road Brewing Company in Flagstaff, Arizona.






    Nick, als ausgezeichneter Bierkenner, hat uns hierher geführt. Und schließlich liegt die Brauerei in Flagstaff direkt an der Route 66, allerdings an der alten Streckenführung vor 1937. Michael und Alissa Marquess eröffnen die kleine Brauerei an der South Mikes Pike, wie die alte Straße heute an dieser Stelle heißt. Sie begeistern sich für die Route 66, für Oldtimer, für die Geschichte der Straße - und für Bier. Was liegt näher, als den Namen der Neugründung bei John Steinbeck zu entlehnen: Mother Road Brewing Company. Im Tap Room ist man mittendrin. Direkt hinter uns die großen Bierbehälter, in denen gebraut wird. Wir sitzen an der Theke, die u.a. mit Bierdeckeln aus aller Welt und vor allem aus Deutschland dekoriert ist. Wer also in Flagstaff übernachtet, sollte der kleinen Brewing Company mal einen Besuch abstatten. Wer weiter fährt, beachtet sicherlich das Don`t Drink and Drive









    Aber der Reihe nach und zurück nach Winona, wo wir uns jetzt von der 66 Brücke verabschieden und Kurs auf Flagstaff nehmen. Und wieder gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir bleiben auf der 394 (Townsend-Winona Road), die vor 1947 als Route 66 nach Flagstaff führt, oder wir fahren zurück zur I-40. Version eins verläuft durch‘s Hinterland, es gibt nicht viel zu sehen hier. Außer, dass es grüner wird. Wir befinden uns im Coconino National Forest auf über 2000 Meter Höhe. Das letzte Stück der 394 verläuft durch den für diese Gegend typischen Kiefernwald, der uns noch eine Weile, auch über Flagstaff hinaus, begleiten wird. Die roten Felsen haben wir längst hinter uns gelassen und werden sie auf unserer Fahrt in Richtung Westen auch nicht mehr wieder sehen. Wir treffen auf die US89, die uns in südwestlicher Richtung nach Flagstaff hinein bringt.


    Die zweite Version verläuft über die Interstate ab Exit 211 bis Exit 204, wo wir wieder auf die Historic 66 abbiegen können. Hier geht‘s übrigens auch zum Walnut Canyon, den sicher einige von Euch kennen, wenn sie sich für Indianerruinen interessieren. Kurze Zeit später erreichen wir die Außenbezirke von Flagstaff, wo kurz nach Unterquerung der 180 (Country Club Drive) beide Versionen wieder aufeinander treffen. An der Eimündung auf die 89 biegen wir links ab. In Flagstaff finden sich bis heute eine Menge Route 66 Motels, denen man schon auf der Fahrt nach Downtown begegnet: 66 Motel, Wonderland Motel, Western Hills, Traveler‘s Inn oder Relax Inn reihen sich an der Straße entlang auf, in bunter Mischung mit den modernen Motelketten.











    Anhalten sollte man gleich zu Anfang am Museum Club gleich auf der rechten Seite zwischen der Santa Fe Plaza (Shopping Center) und dem Howard Johnson. Eine große Neon-Gitarre weist den Weg auf den Parkplatz. Natürlich eine Gitarre, denn der Museum Club war und ist ein Zentrum für Country Music und hat eine wechselvolle Geschichte.




    Alles beginnt im Jahr 1930, als ein Tierpräparator namens Dean Eldredge auf die Idee kommt, seine Erzeugnisse - und tausend andere obskure Dinge mehr - in einem selbst erbauten Museum auszustellen. Er baut ein beachtliches Blockhaus an der Route 66, nennt es The biggest log cabin in the world, was er dann später auf in the nation und noch später auf in Arizona reduzieren muss. Die Welt erweist sich eben doch als ein bisschen größer und weiter, als der damalige Horizont des Mr. Eldredge. Der aber ist gut im Präparieren von erlegten Hirschen, Mardern, Berglöwen, Schlangen und sonstigem Getier. Einen Trading Post eröffnet er natürlich auch noch. Alles im selben Gebäude, das bald darauf unter The Zoo in Flagstaff bekannt wird. Nach dem Tod des Gründers im Jahr 1935, wird dort alles verkauft, der neue Besitzer, Doc Williams, erkennt die Möglichkeiten, die die Route 66 ihm eröffnet und macht aus dem Haus einen Nachtklub, der sich sofort als Erfolg erweist. Das Ganze geht bis in die 1940er Jahre, dann wechseln die Besitzer mehrfach, das Anwesen verkommt in den 1950ern immer mehr. 1963 kauft der Musiker Don Scott das Gebäude. Seine Frau Thorna und er machen aus dem Blockhaus eine Country Music Dance Hall, die schon nach kurzer Zeit aufgrund der vielen Kontakte, die Doc zur Country Szene hat, zu einer Institution für Freunde dieser Musikrichtung wird.





    Willie Nelson, Waylon Jennings, Wanda Jackson oder die damals in den 1960ern in der Szene berühmten Texas Playboys gehören zu den vielen Stars der Branche, die im Museum Club auftreten. Leider endet die Geschichte von Don und Thorna Scott tragisch. Im Jahr 1973 wird Thorna Opfer eines unglücklichen Unfalls im eigenen Haus, als sie regelrecht die Treppe hinunter fällt und sich dabei das Genick bricht. Don, den dieses Ereignis völlig aus der Bahn wirft, nimmt sich zwei Jahre später das Leben - mit einem Gewehr, vor dem Kamin.


    Drei Jahre ist es still im Museum Club, dann kaufen Martin und Stacie Zanzucchi das Anwesen und schaffen ein Revival. Noch heute kann man sich dort Country Musik in den Shows ansehen und anhören. Asleep at the Wheel sind regelmäßige Gäste oder auch die etwas in die Jahre gekommenen Bellamy Brothers. Darüber hinaus fördert man junge Talente aus der Szene.

    Hier der Link zur Website und zu ein paar historischen Fotos:


    Ach ja, wir wären nicht in Amerika, wenn es nicht noch eine Geistergeschichte gäbe. Don und Thorna sind nämlich immer noch im Haus präsent! Vor allem Thorna scheint sehr aktiv zu sein, wird sie doch regelmäßig an verschiedenen Stellen des Hauses gesichtet. Es soll Kunden gegeben haben, die ihr aufgrund ihrer realistischen Erscheinung sogar einen Drink bestellt haben, nur um dann festzustellen, dass die hübsche Dame sich in Luft aufgelöst hatte. Oder die allerbeste Geschichte: One man, who lived in the upstairs apartment for a time, says he was pinned to the floor by a friendly female ghost. Evidently, Thorna has a sense of humor in her life beyond the living, as she stated to the man, while sitting on his chest, "You only need to fear the living." Then the apparition disappeared. Wasting no time, the tenant broke through the upstairs window, ran across the roof and disappeared, never to return.“


    Sie haben auch tolle Pizzas dort - aber achtet drauf, wer sie Euch serviert!






    Die 66 führt uns nun geradewegs in die Innenstadt von Flagstaff. Am besten man sucht sich dort einen Parkplatz und erkundet die Umgebung per pedes.

















    Sehenswert sind das Weatherford Hotel, das Monte Vista, das Du Beau Hotel, das alte Schild des Downtowner und auch das Sierra Vista. Gleich in der Nähe ist eine lange Reihe mit Murals zu bewundern. Diese Locations, mit Ausnahme des Monte Vista, liegen am alten pre1937 Alignment der 66.


















    Ein weiterer Muffler Man erhebt sich an der South Milton Road, wie die 66 in der Innenstadt heißt. Hier stand einst der älteste und größte Vertreter seiner Art, errichtet im Jahr 1962. Die jetzige Figur ist etwas kleiner und gehört zum gleich nebenan liegenden Restaurant namens Granny‘s Closet.






    Achtung: gleich hinter Barnes & Nobles zweigt die 66 nach rechts ab. Auf der linken Seite sollte man am Galaxie Diner anhalten. Er ist ein schönes Fotomotiv. An den Wochenenden ist es da gerammelt voll. Bei unserem ersten Besuch dort, fanden wir es gut (daher stammen die Bilder), beim zweiten war‘s etwas schmuddelig, aber vielleicht täuscht unser Eindruck. Trotzdem, kein Problem, dort auf einen Burger anzuhalten und sich in die 1950er Jahre versetzen zu lassen. Schräg gegenüber liegt das Snow Peak Inn, der Name passt zum Wetter bei unserem letzten Besuch dort.










    Damit haben wir Flagstaff geschafft, die Route 66 heißt jetzt wieder mal BL40 und führt uns in westlicher Richtung aus der Stadt heraus. Am Exit 191 haben wir unsere Interstate wieder, auf der wir sechs Meilen weiter fahren bis zur nächsten kleinen Route 66 Attraktion, die was mit Easy Ridern zu tun hat. Davon mehr im nächsten Kapitel.




  • Im Jahr 1973 wird Thorna Opfer eines unglücklichen Unfalls im eigenen Haus, als sie regelrecht die Treppe hinunter fällt und sich dabei das Genick bricht. Don, den dieses Ereignis völlig aus der Bahn wirft, nimmt sich zwei Jahre später das Leben - mit einem Gewehr, vor dem Kamin.

    Irgend ein Drama passiert immer :rolleyes: :traen:


    Ach ja, wir wären nicht in Amerika, wenn es nicht noch eine Geistergeschichte gäbe. :MG: Don und Thorna sind nämlich immer noch im Haus präsent! Vor allem Thorna scheint sehr aktiv zu sein, wird sie doch regelmäßig an verschiedenen Stellen des Hauses gesichtet. Es soll Kunden gegeben haben, die ihr aufgrund ihrer „realistischen“ Erscheinung sogar einen Drink bestellt haben, nur um dann festzustellen, dass die hübsche Dame sich in Luft aufgelöst hatte.

    :ohje:


    Herrlich ;haha_


    Beim nächsten Mal nehmen wir uns für Flagstaff mehr Zeit ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


  • Das 66 Emblem (das ist eines von Roamin' Rich) findet man etwa 7.5 Meilen von der Abzweigung Exit 211 auf die 394, also schon ziemlich weit "drin". Da gibt es ein Stück, dass noch alten Asphalt aufweist, bevor es dann "rough" wird. Man kann das Emblem sogar als winzigen weißen Punkt bei Google Maps erkennen (rechts ist eine Baumgruppe, die man auf unserem Bild links erkennt - das Foto ist in Gegenrichtung aufgenommen).


    Jetzt habe ich auch mal bei Google Maps gesucht, wo der gesuchte Ort sein könnte, bin aber nicht richtig fündig geworden. Verstehe ich es richtig, dass ich von Exit 211 auf der 394 nach Osten fahre, also den Weg zur Brücke über den Padre Canyon. Die Brücke habe ich gefunden. Fahre ich automatisch über das R66-Emblem, wenn ich zur Brücke fahre? Oder ist es auf einem alten R66-Teilstück neben der 394?


    Wieder schön, was Ihr in Flagstaff alles entdeckt habt. Ich muss mir dort doch mal etwas mehr Zeit nehmen.

  • Jetzt habe ich auch mal bei Google Maps gesucht, wo der gesuchte Ort sein könnte, bin aber nicht richtig fündig geworden. Verstehe ich es richtig, dass ich von Exit 211 auf der 394 nach Osten fahre, also den Weg zur Brücke über den Padre Canyon. Die Brücke habe ich gefunden. Fahre ich automatisch über das R66-Emblem, wenn ich zur Brücke fahre? Oder ist es auf einem alten R66-Teilstück neben der 394?

    Hier der Google link: 66 Emblem. Der kleine weiße Punkt neben den Büschen.


    Die 394 biegt nach links ab, dort weiter geradeaus auf die asphaltierte Strecke, die der alte Teil der 66 ist. Nach der Abzweigung der 394 kommt ein kurzer recht rauher Teil, danach wird der alte Teer besser. Es sind etwa 800 Meter bis zum Emblem. Man kommt automatisch dran vorbei, wenn man zur Brücke fährt.


  • Bellemont, Parks In The Pines - No Vacancy


    Am Exit 285 (Bellemont) verlassen wir die I-40 wieder und fahren ein kleines Stück zurück. Nicht weit, aber wer eine originale Movie Location sehen möchte, wird den kleinen Abstecher nicht scheuen. Also rechts raus und dann SOFORT links über die Brücke. Nachdem wir die I-40 überquert haben, gleich wieder links, also nach Osten, abbiegen. Wir sind auf dem Old Highway 66. 1,5 Meilen sind es bis zu unserem Ziel. Wenn ihr links die Harley Davidson Grand Canyon Vertretung erblickt, seid ihr richtig. Dann kommt eine Camping World mit jeder Menge RVs auf dem Hof. Und dann haben wir schon die alte Richfield Oil Corporation-Tankstelle und das Pine Breeze Motel erreicht.








    Der Besitzer des einsam gelegenen Motels will gerade Feierabend machen, er erwartet keine Übernachtungsgäste mehr, als er die beiden Harley Chopper vor seiner Tür erblickt. Zwei Hippies mit Motorrädern? Lieber nicht. Gerade noch leuchtet das Vacancy Zeichen in der Dunkelheit. Ein paar Sekunden später wird das No dazu geschaltet. Keine Chance für unsere beiden Filmhelden Wyatt und Billy, gespielt von Dennis Hopper und Peter Fonda. Sie werden im Freien übernachten müssen. Am Ende dieses Intro Trailers seht ihr die beschriebene Szene. Leider hört sie mittendrin auf.


    Und wer sich den ganzen Film genau anschaut, wird noch so manch andere 66 - Location wieder erkennen.


    Genau hier also wird die Anfangsszene des Filmklassiker Easy Rider aus dem Jahr 1969 gedreht. Und deshalb wird das Pine Breeze und seine dazugehörige Richfield Tankstelle von keiner Harley Gruppe auf Route 66 Trip ausgelassen.








    Motel und Tankstelle sind längst außer Dienst, aber ein Campground existiert noch und wird auch gerne von den Motorradfahrern und RV-Reisenden frequentiert. Im dazugehörigen Roadhouse Bar & Grill soll das No Vacancy Zeichen über den Billard Tischen hängen. Ob es noch so ist, wissen wir nicht. Beim nächsten Mal müssen wir da mal rein gehen.



    Von der eigentlichen Ortschaft Bellemont, die im Jahr 1882 gegründet wird, ist heute nicht mehr viel zu sehen. Damals hält dort die Atlantic & Pacific Railroad um die Tanks der Loks mit Wasser aufzufüllen. Das obligatorische Post Office, sowie ein Sägewerk für die Holzindustrie gehören zum Stadtbild. 1942 erbaut man ein Munitionslager, das heute noch als Camp Navajo unter der Regie der Nationalgarde betrieben wird. Die Route 66 beschert Bellemont zwei Tankstellen, das Motel und einen General Store.


    Eine dieser Tankstellen ist die Richfield Station direkt beim Pine Breeze Motel. Noch immer hängt ein kleines Easy Rider Filmplakat im Fenster. Und wenn man durch die im Laufe der Zeit fast blind gewordenen Fensterscheiben ins Innere schaut, erblickt man ein paar Getränkeautomaten, eine alte Registrierkasse, eine Kühltruhe und einige andere Relikte aus vergangenen Tagen. Eine der ursprünglichen Zapfsäulen ist noch erhalten und rostet unter dem Vordach vor sich hin.










    Die 66 endet hier in einer Sackgasse, also drehen wir um und fahren zurück zum Exit 185.


    Dort ignorieren wir die I-40, indem wir sie wieder überqueren und auf der anderen Seite am Pilot Travel Center links auf den Old Highway 66 abbiegen. Die Straße heißt heute Brannigan Park Road und führt als gute Gravelroad durch die Kiefernwälder in die Ortschaft Brannigan Park, die allerdings kaum als solche zu erkennen ist.






    Bis 1941 verläuft hier die Route 66. Als die Straße verlegt wird, schließen hier alle Betriebe und davon gab es viele. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Wiesen und Wälder haben deren Platz eingenommen. Wir passieren den höchstgelegenen Punkt der 66 in Arizona (Fortynine Hill) - ein Schild steht da aber nicht, die Straße macht dort einen Linksbogen.




    Nach zweieinhalb Meilen gelangen wir an ein Y und fahren links weiter. (Die Brannigan geht geradeaus - das Foto zeigt diese Abzweigung).




    Dieser kleine Schlenker bringt uns nach Parks in the Pines, wo es eine historische Union 76 Tankstelle zu besichtigen gilt. Einen General Store gibt‘s auch. Die Straße führt als Parks Wagon Wheel Road weiter durch den Wald und erreicht schließlich wieder die Interstate am Exit 171.









    Die dort scharf links abknickende Ponderosa Road bringt uns auf die I-40 West, der wir sechs Meilen folgen. Am Exit 165 geht‘s dann raus nach Williams, wo wir uns wieder etwas länger aufhalten wollen.



  • Williams - Gateway To The Grand Canyon And Route 66 Juwel



    Der Route 66 Verlauf durch Williams ist einfach und schnell beschrieben. Am Exit 165 links abbiegen auf die beschilderte Historic 66. Am Super 8 empfängt uns Williams 1881 - Gateway to the Grand Canyon quer über die Straße. Womit schon klar ist, von welcher Attraktion Williams hauptsächlich lebt. Aber nicht nur, es gibt auch ein bisserl Route 66. Weiter geht‘s zweispurig in die Stadt hinein. Man muss immer nur geradeaus fahren, passiert die Downtown und den Bahnhof (hier heißt die 66 West Railroad Road). Und dann ist man auch schon durch, am Exit 161 geht‘s wieder auf die I-40.






    Aber so schnell wollen wir Williams natürlich nicht verlassen. Ein paar historische Informationen: Old Bill - ein Mann aus den Bergen, so könnte man den alten Trapper wohl bezeichnen - ist der Namensgeber der Stadt. William Sherley Williams, so heißt der Naturbursche mit vollem Namen, streift in den 1870er Jahren durch die Wälder dieser Gegend. Neben der Jagd auf Pelztiere verbringen er und seine im Laufe der Zeit zahlreicher werdenden Kollegen ihre Zeit auch mit der Suche nach Gold. Gefunden wird wohl nicht viel, aber es reicht, um auch die ersten Schaf-und Viehzüchter in dieses Gebiet zu locken. 1876 wird die Stadt offiziell gegründet und nach Old Bill benannt - er muss damals eine kleine Berühmtheit gewesen sein. Dann kommen Post Office (1881) und Eisenbahn, die übliche Entwicklung. Recht wild geht es natürlich zu, auch in diesem Western-Nest. Saloons, Opiumhöhlen, Spielhöllen, Bordelle - alles da, was das Herz des Cowboys oder Westmanns in der Freizeit so begehrt. Zu Anfang des neuen Jahrhunderts erscheinen die ersten Grand Canyon Touristen auf dem Plan, was die Santa Fe Railroad veranlasst, ihre Schienen bis hinauf in den Grand Canyon zu verlegen. Womit Williams sich den Titel Gateway to the Grand Canyon gesichert hat.


    Die Route 66 kommt, mit ihr der übliche Aufschwung. Das dauert bis ins Jahr 1984, als Williams als letzte Stadt an der alten 66, von der Interstate bypassed wird. Ein Mural erinnert an dieses Datum. Doch Williams ist besser dran als die anderen Opfer der Interstates. Die Nähe des Grand Canyons und anderer attraktiver Touristenziele, darunter auch Wintersportgebiete, bescheren der Stadt und ihren Bewohnern genügend Einnahmen - der Tourismus boomt in Williams. Der gesamte Innenstadtbezirk fand Aufnahme ins National Register of Historic Places.





    Einer der Hauptanziehungspunkte in Williams ist der Bahnhof. Gleich gegenüber liegt ein großer Parkplatz, wo man sein Auto gebührenfrei abstellen und dann die ganze Stadt bequem zu Fuß erkunden kann. Das schmucke, säulenbewährte Williams Depot ist tatsächlich ein ehemaliges Hotel - eines der berühmten Harvey Houses. Damals heißt es Fray Marcos Hotel. Eine Besichtigung des Bahnhofs lohnt sich allemal. Von hier gehen die Züge der Grand Canyon Railway zum Grand Canyon ab und es ist jedes mal ein Ereignis, wenn ein Zug den Bahnhof verlässt. Man muss lange im Voraus buchen, wenn man mitfahren will. (Sechs Monate oder mehr). Nebenan sorgt eine kleine Arena mit Cowboyshows für Unterhaltung. Hauptattraktion dürfte aber das gewaltige Dampfross der Grand Canyon Railroad sein, das vor dem Bahnhof auf einem Gleis steht und sicher zu den meistfotografierten Lokomotiven des Landes gehört. Manchmal kommt sie oder eine ihrer Schwestern sogar noch zum Einsatz. Wer noch mehr sehen möchte: ein Block südlich, direkt an der 66 wartet das Arizona State Railroad Museum.







    Ähnlich wie in Winslow umschließt die 66 in Williams die Downtown. Fangen wir mal im Osten an: The Best of Route 66 - Williams - so steht es auf einem Schild gegenüber dem El Rancho Motel.










    Darüber kann man sich streiten, aber man kann es den Stadtvätern nicht verdenken, wenn sie ihr Williams derart titulieren. Bitte unbedingt die 25 mph Geschwindigkeitsbegrenzung beachten, die Sheriffs stehen recht gerne an den beiden Einbahnstraßen, die hier die Route 66 bilden. 66 ist in fast allen Reklameschildern entlang der Straße enthalten. Dem 66 Diner linker Hand - mit schönem, kitschigen rosa-weißem Ford Fairlane vor der Tür - folgt The 66 Place und Route 66 Wellness Center etc. etc. Vorbei geht‘s an Hop Sing‘s Saloon - das ist ein China Restaurant - einem Steak House und dem ein oder anderen Motel. Dann erreichen wir schon den Parkplatz (rechts). Gut zu erkennen an der viergesichtigen Uhr“.







    Von hier kann man über den Grand Canyon Boulevard auf die Gegenrichtung der 66 wechseln, denn dort befindet sich die eigentliche Downtown von Williams. Wir wollen jetzt hier nicht alles aufzählen, man kann, wie schon gesagt, alles zu Fuß erkunden. Ein begehrtes Fotomotiv ist Pete‘s Filling Station mit dem kleinen blauen Oldtimer-Ford vor der Tür. Ester und Pete haben in der schön restaurierten Tankstelle ein kleines Museum eingerichtet. Viele Route 66 Originale sind zu besichtigen. Eintritt ist frei.








    Williams ist ziemlich bunt, viele Gift Shops, Diner, Motels, Neons, Murals und alte Autos. Deshalb lassen wir hier einfach die Bilder sprechen.






























    Hoffentlich haben wir Euch jetzt nicht mit den vielen bunten Bildern erschlagen.

  • .puh!;


    jetzt hab ich wieder aufgeholt ;;NiCKi;:

    Der Route 66 Verlauf durch Williams ist einfach und schnell beschrieben.

    Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass wir es immer noch nicht geschafft haben, in Williams zu landen :schaem: :schaem: :schaem:


    Eine Besichtigung des Bahnhofs lohnt sich allemal.

    was macht der Weihnachtsbaum bitte da ;haha_ :la1;


    aber der Bahnhof gefällt mir ;;NiCKi;:


    Hoffentlich haben wir Euch jetzt nicht mit den vielen bunten Bildern "erschlagen".

    Nö,


    ich habe mir die gerne reingezogen ;dherz;


    und seh schon, die nächsten 20 Jahre sind wir bestens mit unseren USA- Reisen ausgebucht ;haha_

  • jetzt hab ich wieder aufgeholt


    prima. :) . Es kommen jetzt noch zwei Kapitel und dann eine längere, urlaubsbedingte Pause. Zeit zum Ausruhen ... :)



    Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass wir es immer noch nicht geschafft haben, in Williams zu landen :schaem: :schaem: :schaem:


    ... dabei liegt es doch so schön praktisch in GC Nähe ... ;)



    was macht der Weihnachtsbaum bitte da


    Na ja, das Bild ist Mitte November gemacht worden, da war schon die ganze Stadt dekoriert. Selbst die Loks ...



    und seh schon, die nächsten 20 Jahre sind wir bestens mit unseren USA- Reisen ausgebucht


    Das geht uns wohl auch so ... ;,cOOlMan;:

  • Ash Fork, Crookton Road - Arizonas Countryside



    Wir verlassen Williams auf der Historic Route 66, die uns direkt zurück zur I-40 (Exit 161) bringt. 15 Meilen sind es bis zu unserem nächsten Ziel. Am Exit 146 fahren wir raus und erreichen die kleine Stadt Ash Fork. Es gibt rechts und links der I-40 zwischen Williams und Ash Fork noch ein paar Überbleibsel alter Alignments (pre-1932), die heute aber sehr mühsam zu finden und zu befahren sind. Für Mountainbikes sind diese Abschnitte recht gut geeignet, für normale Fahrzeuge eher weniger. Außerdem liegen sie fast komplett auf Privatland. Es handelt sich dabei um die Devil Dog Road, den Ash Fork Hill und die Welch Road. Allesamt für den normalen 66 Touristen nicht zu empfehlen. Den Ash Fork Hill haben wir mit Nick erkundet, aber das ist eben nur eine schlechte Piste auf steilem Gelände durch‘s Gebüsch.




    ]



    In Ash Fork geht‘s also weiter. Nach der Ausfahrt fahren wir rechts auf die BL40. Nach einem Linksknick folgt ein Y, wir fahren rechts (Einbahnstraße) auf die Lewis Avenue. Nach ein paar Metern passieren wir das Ortsschild und rechts eine Mobil Tankstelle. Hier bitte kurz anhalten und den schön vor den beiden Schildern in Szene gesetzten, alten Packard fotografieren. Welcome Arizona Western Memories - come see steht auf den linken Schild und rechts neben dem Auto das bekannte Arizona Welcome Schild. Links im Hintergrund erkennt man zwei historische Motels, das Copper State und das Hi Line.











    Der De Soto auf dem Dach ist wahrscheinlich das meistfotografierte Objekt der kleinen, gerade mal 500 Einwohner zählenden Ortschaft. Der Oldtimer aus den 1960er Jahren auf dem Dach von Desoto‘s Beauty, Barber and Gift Shop ist auf jeden Fall ein Blickfang. Ein kurzer Fotostopp an dieser ehemals ersten Texaco Tankstelle Arizonas, die im Jahr 2001 in Desoto‘s umgebaut wurde, lohnt sich allemal. Gleich gegenüber eine Holzbude, die einmal ein Gift Shop war. Ein paar Schritte weiter markiert ein weißer Pfeil den Route 66 Grill and Ice Cream Shoppe - wo schon lange nichts mehr verkauft wird.








    Wie so viele kleine Städte des Westens geht die Gründung Ash Forks auf den Bau einer Bahnlinie zurück, in diesem Fall wieder der Santa Fe Railroad im Jahre 1882. Zehn Jahre später brennt die gesamte Stadt ab und wird auf der gegenüberliegenden Seite der Eisenbahnschienen wieder aufgebaut. Gesetz und Ordnung ist im damaligen Wilden Westen auch in den kleinen Eisenbahnstädtchen nicht die Regel, so dass die Bürger gezwungen sind, zur Selbstjustiz zu greifen, um sich gegen die Räuberbanden der Umgebung zu wehren. So mancher Bösewicht findet sich daher hanging from an ash tree wieder, denn nach den Ash Trees (Eschen) wurde die Stadt benannt.


    Die Route 66 bringt in den 1920er bis 1940er Jahren das Geld der Reisenden in den Ort, das recht berühmte Escalante Hotel ist der Hauptanziehungspunkt. Im Jahre 1948 muss das Hotel aber trotzdem schließen und als ein paar Jahre später auch die Eisenbahnhauptstrecke weiter nach Norden verlegt wird, fällt das Städtchen in einen Dornröschenschlaf, aus dem es bis heute nicht erwacht ist.

    Man begegnet wenig Menschen in Ash Fork, aber es gibt ein Route 66 Museum, in dem sich jeder über die lokale Historie informieren kann:


    Ash Fork Route 66 Museum/Tourist Center
    901 West Old Route 66







    Wer sich etwas gründlicher umschaut, findet sicher noch das ein oder andere Fotomotiv. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort lohnt sich also. Man kann auch einen Kringel fahren, die Lewis hoch und die Park Avenue wieder runter. Und dann hat man eigentlich alles gesehen.












    Noch fünf Meilen Interstate müssen wir fahren, dann können wir sie für fast 160 Meilen vergessen. Also rauf auf die I-40 (Exit 144) und gleich wieder runter am Exit 139. Hier beginnt die Crookton Road, die uns nach Seligman bringt. Und hier beginnt auch der längste, befahrbare und zusammen hängende Abschnitt im gesamten Verlauf der Route 66. 159 Meilen sind es von hier bis Topock bzw. Golden Shores, 159 Meilen uneingeschränktes Route 66 Abenteuer. 159 Meilen westwärts auf denen es einiges zu sehen gibt. Auf diesem Stück findet alljährlich der Route 66 Fun Run statt, eine Oldtimer Rallye - oder besser eine Spazierfahrt - Fun Run eben - die die Besitzer antiker Amischlitten magnetisch anzieht und eine Menge Zuschauer natürlich. Im nächsten Kapitel, das sich ausschließlich mit Seligman beschäftigen wird, kommen wir darauf zurück. Jetzt geht‘s erst einmal in gemütlichem Tempo über die Crookton Road unserem Ziel entgegen.


    Halt! Bevor wir das tun, unternehmen wir noch einen kleinen Rough Road-Abstecher auf einem alten Route 66 Alignment. Praktischerweise kann man das von unserem Exit 139 aus machen. Dazu überqueren wir die I-40 nach links und stoßen dort auf die SOUTH Frontage Road, der wir jetzt in die entgegengesetzte Richtung, also nach Osten, folgen. Unser Ziel ist die kleine Partridge Creek Bridge, die wir nach knapp drei Meilen erreichen. Sehr markant ist der große Baum, der direkt aus der Brücke heraus zu wachsen scheint. Alles nichts wirklich Besonderes, aber es ist eben ein weiteres, vergessenes Stück der alten Straße, das noch erreichbar ist. Man stelle sich einfach nur vor, wie einst die Vehikel der 1920er Jahre durch die Landschaft knatterten. Oder, viel dramatischer, den Exodus aus Oklahoma als Folge der Dust Bowl im mittleren Westen in den 1930ern. Alle mussten sie hier vorbei, mit Kind und Kegel und ihrem gesamten Hab und Gut auf klapprigen Lastwagen. Es gibt eine ganze Menge solch einsamer Stellen an den vergessenen Abschnitten der 66, die uns sehr intensiv klar machen, dass diese Straße eine so bewegte Geschichte hat.





    Okay, wir müssen zurück in die Gegenwart und drehen hinter der Brücke um - die Straße ist ein Dead End. Am Exit 139 geht‘s weiter in die andere Richtung, nach Westen also, auf der schön ausgebauten, oben erwähnten Crookton Road.








    Wir fahren durch eine sanfte, hügelige Gras-und Buschlandschaft und wer genau hinschaut, kann auf der rechten Seite die steinernen Reste einer weiteren kleinen Brück erspähen. Von links nähern sich jetzt wieder die Eisenbahnschienen, die uns bis Seligman und noch weit darüber hinaus begleiten werden. Und es gibt wieder Burma Shave Schilder anzuschauen. Eine Reihe sehr schöner Exemplare erwartet uns am Straßenrand kurz vor Seligman. Im richtigen Licht machen sie sich richtig gut.














    Und dann haben wir Seligman erreicht, wo wir natürlich zum Friseur gehen. Und anderes mehr ...


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