Route 66 - Amerikas Main Street - If you ever plan to motor west

  • Zusammen mit seiner Frau Annabelle eröffnet Harley vor rund 15 Jahren in einem ehemaligen Fleischermarkt den Sandhills Curiosity Shop, eine unglaubliche Ansammlung an Route 66 Memorabilia,

    Herrlich ;dherz; ;dherz;

    Man kann den ganzen Auftritt kaum in Worte fassen. Höhepunkt aber ist die „Get your kicks“ Performance. Wir sind die einzigen Besucher an diesem Nachmittag, also erleben wir eine Privatvorstellung. Ellen wird natürlich mit einbezogen. Ich kann mich hinter der Kamera verstecken.

    , die Videos sind klasse :!!


    Mir geht es wie Caro,


    ich glaube, wir haben die beiden schon einmal in TV gesehen ;;NiCKi;:


    Heute hattet ihr wunderschöne Begegnungen :gg:


    und zum Schluß eine Portion Einsamkeit :D

  • Wenn ich mir das Video von Annabelle und Harley ansehe, bilde ich mir ein, die hätte ich auch schon mal im TV gesehen.....in einer Sendung über die Rt. 66, bei der ich die Idee hatte, diese Strasse auch mal komplett zu fahren. ;dherz;

    Das kann gut sein, es gibt auch ein Video, in dem die beiden und viele andere zu sehen sind: http://www.amazon.de/Route-66-…-Collectors/dp/B000CCZR86


    Übrigens, heute nachmittag, nicht verpassen: :)


    13:20 – 14:00, 3sat
    Route 66
    Folge 1
    Auf der Hauptstraße Amerikas
    Von Chicago am Rande der Großen Seen bis nach Los Angeles - auf dem legendären Highway Route 66 geht es immer in eine Richtung: nach Wes-ten. Der erste Abschnitt führt durch Illinois.


    14:00 – 14:45, 3sat
    Route 66
    Folge 2
    Im Herzen Amerikas
    Der zweite Abschnitt führt durch Oklahoma und Texas. In diesem mittle-ren Abschnitt der legendären Route 66 ziehen sich die Reste der alten Landstraße durch kleine, propere Städtchen.
    Dort erscheint Amerika so, wie es sich selbst am liebsten sieht.


    14:45 – 15:30, 3sat
    Route 66
    Folge 3
    Durch Amerikas weiten Westen


    Toni hat es in seinen TV Tipps ja auch erwähnt.


    Auch in der Mediathek: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=45288


    Leider beisse ich da bei meiner besseren Hälfte noch immer auf Granit :rolleyes:


    Der Widerstand muss gebrochen werden ... :MG: ;,cOOlMan;:

  • Zwischenbilanz zur Halbzeit



    Noch haben wir den Midpoint der Route 66 nicht erreicht. Der liegt in Adrian, und das liegt noch einige Meilen westlich der Grenze Oklahomas zu Texas, wo wir uns jetzt befinden. Acht Staaten durchquert die 66 auf ihrem langen Weg gen Westen, vier davon haben wir passiert und deshalb bietet sich an dieser Stelle eine kleine Zwischenbilanz an.


    Man kann die 66 sehr gut in einen östlichen und einen westlichen Abschnitt unterteilen. Den östlichen haben wir hinter uns. Illinois, Missouri, Kansas und Oklahoma. Alles in allem 1054 Meilen, davon 301 in Illinois, 317 in Missouri, ganze 13 in Kansas und 423 in Oklahoma. Dazu kommen einige Umwege und Side Trips, die es wert sind, angeschaut und befahren zu werden. Die Landschaften sind hübsch, grün, abwechslungsreich. 50 Jahre amerikanischer Geschichte hat uns begleitet. Pulsierende Großstädte wie Chicago, St. Louis oder auch Oklahoma City wechseln sich mit dem Landleben, den Farmen und Ranches der weiten Ebenen in Illinois oder den Rolling Hills von Missouri und Oklahoma ab. Quirlige Kleinstädte wie Pontiac oder Joplin gehören genauso dazu, wie öde, fast verlassene Orte wie Canute oder Texola. Wir haben Bob Russel in Pontiac kennen gelernt, Jerry McClanahan in Chandler, Rich Henry in Staunton, Sue Gast in Baxter Springs oder Harley in Erick.


    Man kann sich kaum eine abwechslungsreichere Fahrt durch die Vereinigten Staaten vorstellen, eine Einschätzung, die der nun noch vor uns liegende Teil sicher bestätigen wird.


    Als nächstes steht der Texas Panhandle auf dem Programm, die 66 führt in gerader Linie hindurch. New Mexico erwartet uns mit vielen 66 Highlights, genau wie das folgende Arizona, wobei die Route durch Arizona den meisten hier bekannt sein wird, gehört sie doch fast zum Standard einer Südwestreise. Sie liegt ja auch so schön am Weg, wenn man z.B. zum Grand Canyon will. Die Durchquerung der Mojave Wüste gehört zu den weiteren Höhepunkten einer Route 66 Reise. Wie steht es so schön auf dem alten Schild am Hackberry Store: 300 Miles Desert Ahead. Heutzutage kein Problem mehr, in den Zeiten der automobilistischen Anfänge, der Dust Bowl, oder auch in den 1940-1960er Jahren sieht das ganz anders aus. Die Reparaturwerkstätten entlang der Straße haben viel zu tun, die Vehikel jener Zeiten, vor allem der Vorkriegsjahre, sind defektanfällig. Es gilt so manche Steigung zu überwinden, La Bajada zum Beispiel oder den Sitgreaves Pass. Die Wüste erfordert den Transport von Wasser für Mensch und Maschine.


    Je näher wir unserem Ziel an der Pazifikküste kommen, je betriebsamer wird die Straße. Die Vorstädte von Los Angeles, San Bernardino oder Rancho Cucamonga sind dicht besiedelte, verkehrsreiche Gebiete, die das gemütliche Fahren auf kaum befahrenem Asphalt sehr schnell vergessen lassen. Der 66 durch Los Angeles und seinen Outskirts zu folgen, ist ein kleines Abenteuer und erfordert gute Nerven. Wobei es dort eigentlich kaum noch etwas typisches zu sehen gibt. Die moderne Metropole hat die Reste der seligen 66-Zeit überwuchert. Diesen Abschnitt werden wir recht schnell hinter uns bringen. Ziel unserer Reise ist der Santa Monica Pier, mit dem berühmten End of Trail Schild, unter dem sich jeder Route 66 Reisende gerne ablichten lässt. Das ist auch gut so, denn es symbolisiert das Ende einer langen Reise durch die US-Geschichte der letzten 90 Jahre, durch großartige Landschaften, durch Wind und Wetter, und von der Begegnung mit Menschen, deren Lebensinhalt diese alte Straße, die Mother Road, ist und bleibt.


    In diesem Sinne setzen wir unsere Reise fort und nehmen mit Texas den fünften Bundesstaat in Angriff. Wir hoffen, dass es Euch bisher gefallen hat und natürlich, dass weiterhin einige interessierte Mitfahrer an Bord sein werden. Let‘s go west!



  • Werde weiterhin dabeisein - denn auch unser Route 66 Fahrt rückt immer näher.
    Gruß
    Jürgen

  • Hallo ihr Zwei!


    Bei einer Zwischenbilanz, schadet sicherlich auch ein "Zwischenlob" nicht ... was mir an eurem Bericht besonders gefällt, sind die kleinen Begebenheiten drumherum ... die interessanten Geschichten und eure Bekanntschaften der Rt.66 sind wie das Salz in der Suppe und geben dem Ganzen die richtige Würze. Dass eure Fotos - mit oder ohne Wolken - ein Augenschmaus sind, brauch ich wohl nicht wirklich zu erwähnen ;) .... ganz großes Kino :clab: !!!
    Bin weiterhin mit an Bord und freu mich auf die Fortsetzung :wink4: !

  • Hallo ihr Zwei!


    Bei einer Zwischenbilanz, schadet sicherlich auch ein "Zwischenlob" nicht ... was mir an eurem Bericht besonders gefällt, sind die kleinen Begebenheiten drumherum ... die interessanten Geschichten und eure Bekanntschaften der Rt.66 sind wie das Salz in der Suppe und geben dem Ganzen die richtige Würze. Dass eure Fotos - mit oder ohne Wolken - ein Augenschmaus sind, brauch ich wohl nicht wirklich zu erwähnen ;) .... ganz großes Kino :clab: !!!
    Bin weiterhin mit an Bord und freu mich auf die Fortsetzung :wink4: !


    Vielen Dank, das freut uns natürlich sehr. Es geht auch bald weiter.


    Aber bevor wir weiter fahren, hier noch einmal ein Hinweis für alle Route 66 Fans im "südlichen Deutschland" :)



    Vielleicht sieht man sich ja ... :).


    Es ist übrigens KEINE reine Biker Veranstaltung. Jedermann ist willkommen. ;,cOOlMan;:

  • Shamrock, McLean - Welcome to Texas


    Steigen wir also ein in unser Route 66 Gefährt, wie immer es auch aussieht, lassen ganz relaxed den Arm aus dem Autofenster hängen und machen uns auf nach Texas, dem Lone Star State, wo ja angeblich alles größer, weiter, toller sein soll, als anderswo. Das Land der Cowboys und Cowgirls erwartet uns, das Land der großen Hüte, Halstücher und Cowboystiefel. Die Landschaft verändert sich, das Grün Oklahomas wechselt zum Braun-Gelb der texanischen Prärie.


    Wer Karl May gelesen hat, kann sich unter dem Llano Estacado, den Staked Plains etwas vorstellen. Genau durch dieses Gebiet führt uns die Route 66. Da Karl May ein phantasiereicher Schriftsteller war, hat er die Pfähle erfunden, die den einsamen Reiter durch diese öde, baumlose Graslandschaft führen sollten und ab und zu auch ins Verderben, wenn ruchlose Bösewichter die Pfähle umgesteckt haben: Aber auch noch in anderer Beziehung ist diese Wüste gefährlich. Da nämlich weder Baum noch Strauch als Wegweiser dienen kann, so hat man den Weg, welcher durch sie führt, mit langen, kahlen Stangen bezeichnet; daher sie den Namen Llano estacado, das ist die abgesteckte Wüste, führt. Nun giebt es dort allerlei Gesindel, deren Anführer diese Pfähle herausreißen und in falscher Richtung stecken lassen. Wer ihnen dann folgt, geräth immer tiefer in die Oede hinein, muß elend verhungern und verdursten, und ist er dann todt, so wird sein Leichnam von den feigen Räubern beraubt.“ (K. May: Waldröschen)


    Nun ganz so doll treiben es die Bewohner des Panhandle heute nicht mehr. Wir können uns also getrost auf den Weg durch den Llano Estacado machen. Der Name geht übrigens auf die frühen europäischen Siedler zurück, die unter Führung des spanischen Eroberers Francisco Vasquez de Coronado dieses Land betreten und es nach den Steilhängen der umgebenden Felsen, die sie an Palisaden erinnern, Llano Estacado nennen. (Ebene von Palisaden umgeben). DAS ist die wahre Geschichte.


    Jack Rittenhouse, der im Jahr 1946 als erster ein Guide Book to Highway 66 geschrieben hat, das man auch heute noch als Nachdruck bekommen kann, beschreibt die Straße im Panhandle als "Straight, paved highways and great efficient ranches now obliterate all traces of the big herds of buffalo which roamed here, together with the Indians; the Kiowas and Comanches."


    Die Route 66 in Texas - Gateway zum Westen, zum wilden Westen einst, denn schon vor Entstehung des Highways gibt es hier zahlreiche Trails und Pisten, über die die Helden und Antihelden des ausgehenden 19. Jahrhunderts das Ziel ihrer Träume zu erreichen suchten. Erst die Route 66 bringt Ordnung ins Durcheinander, gibt endlich Orientierung für alle, die auf ihrer Reise dieses Gebiet passieren.


    Von No Place Like Texola bis zur Grenze, die von einem simplen grünen Schild Texas Stateline markiert wird, sind es gerade mal 500 Meter. Und wieder erreichen wir die I-40, die vierspurige 66 verengt sich und wird wieder zur südlichen Frontage Road oder auch Interstate Service Road. Kurz vor Shamrock trennen wir uns wieder von der Interstate, fahren geradeaus auf der East 12th Street, dem Highway 40 und der Route 66 mitten in das Städtchen hinein.

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    Shamrock existiert seit 1902, als die Chicago, Rock Island and Gulf Railway Company ihren Haltepunkt so benennt. Der Name ist schon ein paar Jahre älter. Ein irischer Einwanderer und Schafzüchter namens George Nickel zeichnet dafür verantwortlich. Er benennt ein Post Office nahe seiner Farm mit der irischen Version von Kleeblatt und dieser Name wird von der Eisenbahngesellschaft übernommen. Dass hier am St. Patricks Day eine große Parade stattfindet - und das seit 1938 bis heute - ist sicher nicht verwunderlich. Das Städtchen profitiert, wie viele andere, vom Ölboom, so lange es ihn gibt und von der 66 solange es sie gibt. Danach geht‘s auch hier bergab. Immerhin halten ca. 2000 Einwohner die Stellung und erfreuen sich an der Wiederbelebung der 66 und die zunehmende Zahl der Touristen aus aller Welt, die alle in Shamrock anhalten, denn sie wollen sich die Sehenswürdigkeit des Ortes natürlich nicht entgehen lassen. Die Rede ist vom U-Drop Inn. Gar nicht zu übersehen an der Kreuzung der 66 mit der US 83.

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    Das Gebäude ist wirklich auffällig, eines der Markenzeichen der Route 66. Das mit einem markanten Turm ausgestattete Gebäude wird im Jahr 1936 im damals populären Art-Deko Stil errichtet. Es beherbergt eine Tankstelle und ein Restaurant, eben das U-Drop Inn. Heute ist das inzwischen restaurierte Bauwerk im Besitz der Stadt Shamrock, die die örtliche Chamber of Commerce dort einquartiert hat. Außerdem sind ein Route 66 Museum, ein Café, das Visitor Center und natürlich ein Gift Shop dort untergebracht. Wir waren tagsüber dort, sind aber abends noch einmal zurück gekommen, um das zwar moderne, aber trotzdem spektakuläre Neon, das das gesamte Gebäude umgibt, zu fotografieren.

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    Direkt gegenüber liegt das Western Motel, falls man in Shamrock übernachten möchte. Unbedingt anschauen sollte man sich die sehr schön restaurierte Magnolia Service Station, eine weitere dieser Tankstellen Schmuckstücke an der Route 66. Dazu fahren wir auf der North Madden Street (ein Block östlich, also VOR der 83/66 Kreuzung) ein Stück nach Süden bis zur E2nd Street. Drei schöne alte Zapfsäulen stehen unter dem Vordach der Tankstelle, neben dran noch ein antikes Feuerwehrfahrzeug.


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    Und wen der große Hunger plagt, wenn er nach Shamrock kommt, dem empfehlen wir wärmstens Big Vern‘s Steakhouse gleich um die Ecke vom U-Drop Inn ebenfalls an der North Madden Street. Urige Atmosphäre mit Lokalkolorit, am Nebentisch eine texanische Rancher-Großfamilie, alle mit Hut, ein klasse Bier in großen, runden Gläsern und hervorragende Steaks. Texas at its best.



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    (Handy Foto - sorry für die schlechte Qualität.)



    Weiterhin schnurgerade wendet sich die 66 als South Frontage Road gen Westen. Die I-40 hat Shamrock natürlich umgangen, kurz nachdem wir die Stadt verlassen haben, treffen wir sie wieder. Vorbei am winzigen Lela, eine fast Ghost Town mit verfallenen Gebäuden und betagten Rostlauben, erreichen wir unser heutiges Ziel McLean.


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    McLean ist auch so ein Ort, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Leergefegte Main Street, kein Mensch, auch kein Auto zu sehen an diesem Sonntag Nachmittag. Wieder so ein Endzeit-Szenario. Wo sind die Bewohner dieser Stadt? 800 davon soll es geben. Über allem wacht der McLean Wasserturm, dessen verblasste Schrift den Namen seines Standortes der nur in spärlicher Menge vorbei schleichenden Route 66 Welt verkündet. Das abgeblätterte Mural an der Wand einer längst aufgegebenen Tankstelle direkt unter dem Wasserturm beschreibt McLean als The Heart of Old Route 66. Man kann noch den coolen, sonnenbebrillten Halbstarken erkennen, der auf dem Kühler seines vor einem Diner geparkten Straßenkreuzers sitzend, auf der Gitarre den neuesten Bill Haley Hit klimpert, während die gestreifte Kellnerin auf Rollschuhen die Burger vorbei bringt. Those were the Days...

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    Bevor wir ins Stadtzentrum gelangen, fallen uns rechts auf Metallpfähle gespießte Buchstaben auf. Rattlesnakes signalisieren sie dem Vorbeifahrenden. Das Ganze ist ein restauriertes Überbleibsel einer ehemaligen Schlangenfarm, die ursprünglich im vorhin erwähnten Lela beheimatet war. Gleich davor begegnen wir wieder einer Serie der schon bekannten Burma Shave Zeichen. „Going East - or going - West - Route 66 - does its best. - Burma Shave". So steht es geschrieben auf dieser Schilderreihe. Mehr davon gibt‘s im Devil`s Rope/Route 66 Museum ein paar Straßen weiter zu sehen. Unter anderem diesen netten Spruch: "Hardley a Driver - is now alive - who passed - on Hills at 75 - Burma Shave." (Hardley genau SO geschrieben). Das Museum ist heute der Sitz der Texas Historic Route 66 Association und präsentiert außer 66 Memories auch jede Menge antiken Stacheldraht. Deshalb der sinnreiche Name Devil‘s Rope Museum. Dass es am Sonntag geschlossen ist, bedarf keiner weiteren Erwähnung - das hatten wir ja auch schon in Elk City. Also begnügen wir uns mit Fotos der beiden Stacheldrahtballen vor dem Gebäude und dem Longhorn-Schädel, der ironischerweise Open verkündet.


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    McLeans Anfänge bestehen aus Verladestationen für Rindvieh an der Rock Island Railroad. Das war im Jahre 1901. Es folgen Farmen, die ihre Erzeugnisse, hauptsächlich Wassermelonen, ebenfalls über die Eisenbahn zu den Märkten transportieren, die Stadt gewinnt immer mehr Einwohner, eine Zeitung, die McLean News gehört natürlich auch dazu. Zu zweifelhafter Bekanntheit kommt der Mitbegründer der Stadt, Alfred Rowe - ein gebürtiger Engländer - im Jahre 1912, als er an Bord der unglücklichen Titanic im kalten Ozean untergeht.


    1927 erreicht die Route 66 die Stadt - Öl war schon in den Jahren vorher in dieser Gegend gefunden worden - und so ist es nicht verwunderlich, dass alsbald ganze 16 Tankstellen in McLean die Vehikel der Reisenden mit dem notwendigen Treibstoff versorgen. Allen voran die erste Phillips 66 Tankstelle auf texanischem Boden. All das ist glorreiche Vergangenheit, es ist so gut wie nichts davon übrig geblieben. Einzig die Phillips 66 Tankstelle ist restauriert worden und die sollte man sich natürlich nicht entgehen lassen. Die wievielte ist es eigentlich? Man findet sie an der Ecke Gray and First Street.


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    Wir haben in McLean übernachtet und zwar in einem echten Route 66 Mom and Pop Motel: Das Cactus Inn liegt am Ende der First Street. Es hat noch ein schönes altmodisches Kaktus-Schild, das Motel ist sauber, klein und preiswert. Können wir also empfehlen. Gleich daneben das Red River Steakhouse, falls das Rinderstück bei Big Vern in Shamrock nicht groß genug war.


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    Good Night Texas!



    Essen und Trinken:

    Big Vern's Steakhouse, Shamrock

    Snacks im U-Drop In, Shamrock

    Mesquite Canyon Steakhouse, McLean

    Chuck Wagon, McLean

    Red River Steakhouse, McLean


    Übernachten:

    Western Motel, Shamrock

    Cactus Inn, Shamrock

    Shamrock Country Inn


    Update 13. November 2021:


    Es gibt nicht viel Neues, allerdings hat das U Drop Inn inzwischen auch als Cafe geöffnet. Es gibt Snacks, mehr nicht, aber es reicht für eine kleine Zwischenmahlzeit.


    Gerade gesehen, dass "Big Vern's" in Shamrock "dauerhaft geschlossen" ist. Wir wissen nicht warum oder ob es irgendwann wieder öffnet, vielleicht mit neuem Besitzer. Wäre schade, denn dort konnte man gut essen und es liegt sehr zentral in Shamrock. Alternativen sind das Red River Steak House (nahe Cactus Inn) und das Mesquite Canyon Steakhouse in McLean.








  • Jetzt kenne ich mich auch wieder aus :!! Das Mural in McLean hab ich noch in besserem Zustand sehen und fotografieren dürfen, leider hab ich nur einen relativ schlechten Scan davon.


    Da sieht das Mural ja noch richtig "frisch" aus. Wann hast Du das Bild gemacht?

  • Wer Karl May gelesen hat, kann sich unter dem Llano Estacado, den Staked Plains etwas vorstellen

    ;;NiCKi;:


    Der Name geht übrigens auf die frühen europäischen Siedler zurück, die unter Führung des spanischen Eroberers Francisco Vasquez de Coronado dieses Land betreten und es nach den Steilhängen der umgebenden Felsen, die sie an Palisaden erinnern, Llano Estacado nennen.

    uned wieder eine Illusion weniger :rolleyes: ;)

    Shamrock

    denn sie wollen sich die Sehenswürdigkeit des Ortes natürlich nicht entgehen lassen. Die Rede ist vom „U-Drop Inn“.

    Schaut lustig aus, recht ungewöhnlich :!!


    Unbedingt anschauen sollte man sich die sehr schön restaurierte Magnolia Service Station, eine weitere dieser Tankstellen Schmuckstücke an der Route 66.

    ;dherz; ;dherz;

    Zu zweifelhafter Bekanntheit kommt der Mitbegründer der Stadt, Alfred Rowe - ein gebürtiger Engländer - im Jahre 1912, als er an Bord der unglücklichen Titanic im kalten Ozean untergeht.

    McLean ist ja nicht so der Brüller :gg:


    aber ihr findet schon irre Geschichten :clab: :clab:

  • Gute Nachrichten zwischendurch.


    Wir haben Gary Turners Sinclair Tankstelle in diesem Kapitel beschrieben:


    Gay Parita Station




    Daughter revives Gary Turner’s Gay Parita Station


    The daughter of Gary Turner reopened the much-loved Gay Parita gas station west of Halltown, Missouri, 15 months after its patriarch died at age 70.


    Barbara Turner moved into her father and mother’s home behind the Route 66 landmark less than two weeks ago. She quit her longtime job as a theater manager and sold her home in Charleston, South Carolina, so she could return to Missouri.


    :”I wanted to carry on Mom and Dad’s legacy,” she said by phone from where her father in the early 2000s re-created a Sinclair gas station that stood on old Route 66 from 1930 to 1955. Gary Turner, with his wife Lena, then charmed thousands of Route 66 travelers for the next decade with their hospitality and homespun character.



    “I want future generations to see what he did,” Barbara Turner continued. “When people come to the station, I want them to know about my parents. He built this place from the ground up. This is what he wanted a 1930 station to look like.


    “I felt it couldn’t die. I had to carry it on. And my dad would have done the same for me. I decided this was what I needed to do.”


    She said Gay Parita won’t have full hours for a few more weeks because she’s still cleaning and sorting items there. She’s planning a grand opening in June or July, although she still is greeting tourists in the meantime.


    “The word is spreading that I’m here, and lot of people have come here already because they’re so excited,” she said.


    “Every day is getting better,” she added. “It’s coming to life again.”


    She said she made up her mind to help her mother run Gay Parita after her father’s death in January 2015. But Lena’s health also declined, and she died at age 72 a few months later. Barbara Turner said it took time to sort out her parents’ estate (she now is sole owner of Gay Parita station) and organize the move from South Carolina.


    He father was known for chatting with visitors from sunup to sundown. Many a Route 66 tourist often would find a planned 15-minute stop at Gary Turner’s Gay Parita station stretching to two to three hours.


    Don’t expect Barbara Turner to be a taciturn new owner of the station.


    “They call me ‘Little Gary’ because I talked all the time, like my Dad,” she said, laughing.


    She said she expects Gay Parita to be largely the same, with one key difference — she’s planning a memorial garden for her father’s and mother’s cremains. She doesn’t have all the details worked out or even an exact location, except it would be someplace where the deceased Turners can “keep watch” over their station.


    “I want it to be beautiful for the people who knew my Mom and Dad,” she said.



    Quelle:

    Route 66 News

  • Alanreed, Groom, Conway - The Way To Amarillo


    Wir verlassen McLean über die BL40, die nach kurzer Zeit auf die 26 trifft. Hier LINKS abbiegen, der 26 nach Süden folgen. Durch die scharfe Linkskurve bis zur Unterführung der Interstate 40. Drunter her fahren und rechts auf die South Frontage Road. Dieser folgen wir gut 6 Meilen bis nach Alanreed. Es ist wichtig, die South Frontage zu nehmen, die auch eines der Original 66 Alignments ist, weil man nur von dort nach Alanreed hinein fahren kann. Kurz vor dem Ort heißt die South Frontage Road 271 auf der wir durch das kleine Städtchen fahren können.



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    Es gibt noch eine andere Möglichkeit von McLean nach Alanreed zu fahren. Dazu würden wir der 66, wie sie vor 1932 verlaufen ist, folgen. Heute ist dieser Abschnitt eine Dirt Road, die aber bei gutem Wetter problemlos zu befahren ist.


    Dazu nehmen wir in McLean den Hwy 273 nach Süden bis zur County Road BB. Dort rechts abbiegen. Nach vier Meilen macht die BB einen Knick nach Süden. Dem folgen und dann wieder rechts. Immer der BB folgen, die südlich von Alanreed eine 90 Grad Rechtskurve macht und über die Main Street in den Ort hinein führt. Es gibt nicht wirklich was zu sehen auf diesem Stück außer Gegend. Aber vielleicht trotzdem ganz reizvoll, mal abseits des Asphalts über die Route 66 zu zockeln.


    Ansehenswert ist die 66 Super Service Station im Ort. Auch sie zählt zur erklecklichen Anzahl von restaurierten Tankstellen, von denen wir schon so einige kennen gelernt haben. Sie stammt aus dem Jahr 1930 und wird von der Texas Historic Route 66 Association in Schuss gehalten. Es ist nichts los in Alanreed, wir sind völlig allein dort.



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    Gerade mal 52 Einwohner zählt der Ort heute. Eine Tankstelle gibt es noch - Alanreed Travel Center nennt sie sich. Dort kaufen wir unser Frühstück in Form von Sandwiches und Kaffee. Wir sind am Ortsausgang und nehmen wieder die South Frontage, aber nur für drei Meilen, dann müssen wir auf die I-40 wechseln. Dazu am Exit 132 über die Interstate und auf der anderen Seite Richtung Westen auffahren.



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    An dieser Stelle verdient die sogenannte Jericho Gap eine kurze Erwähnung. Von Jericho sind heute nur noch der Friedhof und ein paar Ruinen übrig geblieben. Die Route 66 führt vier Jahre lang, zwischen 1927 und 1930 über diesen Abschnitt, der hauptsächlich aus dunklem, bei Nässe schlammigem Boden besteht. Auch heute noch. Die Farmer der Gegend verdienen sich was nebenher, indem sie stecken gebliebene Vehikel aus dem Schlammassel ziehen. Und das passiert häufig an dieser Stelle. Heute liegt die Jericho Gap zum großen Teil auf Privatland, man könnte sie über den Exit 124 und den Highway 70 South erreichen.


    Zurück zur I-40 auf der wir bis zur oben erwähnten Ausfahrt 124 bleiben. Dort rausfahren, die I-40 überqueren und auf der South Frontage Road, die immer noch bzw. wieder die Route 66 ist, weiter nach Westen. Die Strecke führt durch flaches Farmland, die Getreidesilos werden wieder zum gewohnten Anblick.



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    Schon von weitem erkennbar, ragt ein schiefer Wasserturm in den Himmel. Ziemlich schief ist das Ding, Britten, U.S.A. steht in großen Lettern drauf. Britten kommt von Ralph Britten, der hier in Groom, über lange Zeit einen Truck Stop betreibt. Britten kauft den ausrangierten Turm, wo wissen wir nicht, und lässt ihn schief neben sein Restaurant stellen. So erreicht er die Aufmerksamkeit des Route 66 Verkehrs und damit Kunden für sein Business. Der Turm hat bis heute überlebt, vom Truck Stop ist nichts mehr übrig.



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    Womit wir Groom erreicht hätten. 500 Einwohner zählt das Farmer-Städtchen heute. Dominiert wird die Skyline von riesigen Getreidesilos. Und das war‘s auch schon. Nicht ganz. Seit 1995 ragt noch etwas in den Himmel über Groom: Ein riesiges weißes Kreuz ist dort von einem Herrn namens Steve Thomas errichtet worden. Angeblich ist Mr. Thomas nicht begeistert von allerlei ein- bzw. zweideutigen Billboards an der Interstate und will dem etwas entgegensetzen. Das ist ihm zweifellos gelungen. Das Kreuz ist 190 Fuß hoch und übertrifft das Kreuz in Edmond, Oklahoma (ebenfalls an der 66) um fast das Doppelte. Rund 1000 Besucher zählt man in Groom pro Tag am Cross of Our Lord Jesus Christ, wie es offiziell heißt. Lebensgroße Kreuzweg-Figuren an seinem Fuß komplettieren das Ensemble.



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    Wer das Kreuz besucht hat, fährt danach weiter geradeaus, dann macht die Straße einen Knick nach links. Nach ein paar Metern hat man wieder die 66 erreicht. Rechts ab geht‘s auf die schon bekannte South Frontage Road immer entlang der Interstate. Weit offenes Farmland begleitet uns auch weiterhin, hier und da die unvermeidlichen Getreidesilos, mal gleich an der Straße, mal irgendwo am Horizont.


    Zwölf Meilen immer geradeaus, dann weicht die Interstate nach rechts aus. Wir fahren weiter auf der 207, wie die 66 jetzt heißt, hinein nach Conway. Eine weitere Fast-Ghost Town. Links ragen zwei riesige Grain Elevators in den Himmel, ein paar Häuser rechts. Eigentlich wär‘s das in Conway.



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    Nicht ganz, wir machen einen kleinen Abstecher zur Bug Ranch. Dazu biegen wir in Conway rechts auf die 207 ab. 800 Meter sind‘s bis zu den Käfern. Parken kann man bequem auf dem Platz vor dem dortigen Motel-Cafe, ein großes Schild ist nicht zu übersehen. Das Motel hat Weekly Rates, ist also weniger zum Übernachten geeignet. Warum auch? Drumherum ist das Nichts und die Interstate. Die Tankstelle liegt in Trümmern, Glasscherben und Schrott überall. Das verwitterte Route 66 Budget Fuel Schild mit einem drunter gemalten Hello markiert die Einfahrt zur einstigen Service Station und zum Longhorn Trading Post. Die Wände der Gebäude sind mit Graffiti überzogen, Zombie Antiques, was immer man sich darunter vorstellen möchte, prangt an einer Holzwand. Wer hier aussteigt, muss sich vorsichtig den Weg durch die Scherben suchen. Ein Haufen alter Reifen. Totaler Verfall. Niemand kümmert sich drum. Warum sind wir eigentlich hier? Ach ja, die Bug Ranch natürlich. Da sind sie also, fünf Käfer-Karossen in einer Reihe in den Boden gehämmert, besprayed in allen Farben. Was soll das Ganze, wird man sich fragen. Die Antwort liegt nicht allzu weit von hier. Dort werden wir die Cadillac Ranch passieren, zehn Caddies stecken dort in ähnlicher Weise mit der Nase voran im Feld. Aber dazu kommen wir noch. Und hier in Conway, hat ein gewisser Tom Crutchfield quasi eine Parodie auf die Caddies geschaffen. Warum, weiß kein Mensch, aber es interessiert auch niemanden. Sprayer sind, wie auch bei den Cadillacs, welcome. Ein seltsamer Ort, so richtig wohl fühlt man sich hier nicht, anschauen sollte man es sich trotzdem. Gehört irgendwie ja auch dazu.



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    Wir fahren zurück auf die 66, biegen rechts ab und folgen der 2161, wie die Straße jetzt heißt.


    „Is this the way ro Amarillo?" hat schon Tony Christie 1971 und viele Male später gefragt. Yes it is. Davon dann mehr im nächsten Abschnitt.





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    Update 13. November 2021: Alles beim Alten auf diesem Stück.




  • . Britten kommt von Ralph Britten, der hier in Groom, über lange Zeit einen Truck Stop betreibt. Britten kauft den ausrangierten Turm, wo wissen wir nicht, und lässt ihn schief neben sein Restaurant stellen. So erreicht er die Aufmerksamkeit des Route 66 Verkehrs und damit Kunden für sein Business.

    Ideen muß man haben ;haha_


    Wir fahren weiter auf der 207, wie die 66 jetzt heißt, hinein nach Conway. Eine weitere Fast-Ghost Town.

    ihr müsst doch langsam Depression bekommen haben :gg: :gg: :gg: ;)


    Ach ja, die Bug Ranch natürlich. Da sind sie also, fünf Käfer-Karossen in einer Reihe in den Boden gehämmert, besprayed in allen Farben.

    Und hier in Conway, hat ein gewisser Tom Crutchfield quasi eine Parodie auf die Caddies geschaffen.

    Klasse :clab: , schade das das Umfeld so traurig oder auch schaurig ist :traen:

  • Ideen muß man haben


    Daran mangelt es an der 66 nicht ... ;)

    ihr müsst doch langsam Depression bekommen haben


    Könnte man meinen, ist aber nicht so. Solche Orte machen es ja erst richtig interessant...

    schade das das Umfeld so traurig oder auch schaurig ist

    ... denn sie erzählen. Auch traurige und schaurige Geschichten - das stimmt. ;,cOOlMan;:

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