Kasachstan 2015

  • 29.06.2015 - Altyn-Emel - Aktau und Katutau Berge



    Aktau - Weiße Berge


    Ein Highlight und eine der spektakulärsten Landschaften des Altyn-Emel Nationalparks sind unumstritten die Aktau Berge. Aktau befindet sich im Osten des Altyn-Emel Nationalparks und ist mit einer langen Anfahrt verbunden. Dafür wird man mit einer farbenfrohen und einzigartigen Landschaft belohnt. Wir fuhren gegen 09:00 Uhr aus Baschi los mit den Zielen Aktau und Katutau.
    Aktau bedeutet soviel wie "Weiße Berge". Warum? Das sieht man schon von weitem während der Anfahrt. Merkwürdigerweise wurden die Berge immer bunter, je näher wir uns diesen näherten.
    Der Weg zu den Aktau-Bergen ist mit mehr als 80km sehr lang. Von Baschi aus benötigten wir etwa 2 Stunden, bis wir das Ziel erreichten. Auf dem halben Weg stoppten wir an einem kleinen Grundstück mitten im Nationalpark. Hier steht ein 700 Jahre alter Baum direkt neben einer Hütte. Unser Guide nutzte die Gelegenheit, um sich bei Bekannten, den Rangern und deren Familie, den Magen vollzustopfen. Auch uns wurde Essen angeboten. Das Grundstück ähnelt einer kleinen Oase mitten in der Steppe. Es gibt einen See mit Fischen und kleine Beete.







    Nach diesem kurzem Aufenthalt ging es weiter in Richtung Berge. Auf dem weiteren Weg trafen wir auf einige Tiere: Eine Herde Wildpferde, einzelne Garzellen und Fasane. Wir passierten die Katutau Berge und in der Ferne tauchten langsam die weißen und bizarr geformten Bergketten auf, die unser Ziel sein sollten.






    Als wir endlich den Parkplatz von Aktau erreicht hatten, konnten wir das Gebiet auf eigene Faust erkunden. Unser Guide machte ein Nickerchen in einer kleinen Holzhütte, die auf einem Hügel errichtet wurde.
    GPS-Position: Aktau Berge Parkplatz
    Der Weg in die Aktau Berge führt über ein ausgetrocknetes Flussbett direkt hinein in die bunten Berge. Geologisch sind die Aktau Berge einfach nur interessant. Wasser und Wind haben hier die bizarrsten Felsformationen erschaffen. Neben gestreiften Bergen findet man hier auch Felsvorsprünge und kleine vom Wasser ausgewaschene Canyons. Die Landschaft ist in Rot-, Gelb- und Weißtöne getaucht. Was einem sofort auffällt ist, dass auf dem Boden viele glänzende Mineralien liegen: Gips. Außerdem ist der Sand von kleinen Höhlen durchlöchert. Vermutlich suchen hier Tiere Schutz vor der Hitze.
    Die Strecke vom Parkplatz bis ins Zentrum von Aktau ist etwa 1,5km lang. Der schnellste Weg führt direkt durch das Flussbett. Leider sieht man hier nicht viel von der Landschaft, so dass ich empfehle, oberhalb des Flussbettes durch die Steppe zu laufen. Verlaufen kann man sich hier eigentlich nicht.








    Nach schattigen Plätzen sucht man zur Mittagszeit vergebens. Dafür findet man hier viel Sand, einige Sträucher und rote Berge.




    Wir hielten uns fast 2 Stunden in den Aktau Bergen auf. Unser Guide wollte uns noch einige andere Stellen zeigen, zu denen sonst keine Touristen geführt werden. Also fuhren wir weiter und passierten ein "Kein Durchgang"-Schild. Der Weg führte zu einer schönen, etwas weiter östlich gelegenen, Stelle am Rande der Aktau Berge. Doch für weitere Besichtigungen hatten wir leider keine Zeit mehr, da wir uns nur bis 15:30 Uhr im Nationalpark aufhalten durften. Außerdem wurde das Benzin langsam knapp. Unser Guide versicherte uns, dass die Gegend weiter östlich eine noch viel schönere Landschaft zu bieten hätte.






    Katutau Berge


    Nachdem wir die beeindruckenden Aktau Berge besichtigt hatten, machten wir auf den Rückweg nach Baschi noch einen Abstecher in die Katutau Berge. Katutau bedeutet "Rote Berge". Die "Roten Berge" sind viel kleiner und nicht ganz so beeindruckend wie Aktau, aber bestechen durch eine komplett andere Landschaft.
    Auf dem Rückweg bogen wir also rechts ab und fuhren direkt auf die Katutau Berge zu, die wir schon auf der Hinfahrt zu den Aktau Bergen passiert haben. Unser Guide warnte uns, dass die folgende Straße gefährlich sei und wir langsam fahren sollten. In der Vergangenheit haben hier viele Autos ihre Reifen an den scharfen Steinen aufgeschlitzt.


    GPS-Position: Katutau Berge





    Katutau ist, wie bereits erwähnt, landschaftlich und klimatisch komplett anders als Aktau. Die Felsen bestehen hier aus festem Stein und nicht aus der lehmartigen Masse der Aktau Berge. Die Temperatur war gefühlt kühler gewesen. Außerdem waren in den Katutau Bergen sehr viele Grashüpfer zu finden, wirklich viele. Einige der Tiere sprangen auf unsere Frontscheibe und wollten partout nicht wieder herunterhüpfen.
    Kurz bevor wir die Katutau Berge erreicht hatten, hat unser Auto sich gemeldet: "Getriebe zu heiß". Die Automatikschaltung hat sich daraufhin abgeschaltet. Das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein. Wir erreichten die Berge aber problemlos und konnten dem Getriebe bei 37°C Außentemperatur eine kleine Abkühlung gönnen.
    Die Katutau Berge sehen aus wie erstarrte Lava und bilden die fantasievollsten Gebilde. Das Gebiet der "Lava-Berge" ist jedoch recht überschaubar und klein, so dass wir uns hier auch nicht sehr lange aufhielten.







    Auf den Weg zurück nach Baschi habe ich unserem Guide meine Kamera in die Hand gedrückt. Er hat von allen möglichen Dingen Fotos geschossen, entgegenkommende Autos und bekannte Personen fotografiert und sich jedes mal gefreut, als es "klick" gemacht hat.


    Insgesamt haben wir im Nationalpark mehr als 260km zurückgelegt. Man beachte, dass es im Park keine Möglichkeit gibt zu tanken. Auf dem Rückweg hat schon unsere Warnleuchte vom Tank aufgeleuchtet. Höchste Zeit, dass wir zurück kommen... zu spät. Ungefähr 2km bevor wir Baschi erreicht haben, blieb unser Auto liegen und der Tank war leer. Doch die Freundlichkeit der Kasachen half uns schnell aus. Ein entgegenkommendes Auto nahm uns mit zur Tankstelle nördlich von Baschi und wieder zurück. Wir gaben dem Fahrer dankend ein paar Tengen und setzten unsere Reise fort.







    Als wir Baschi verlassen haben, fuhren wir in Richtung Osten. Die Straße A353 hat landschaftlich einiges zu bietet. Außerdem sahen wir einige (wilde?) Kamele.


    Auf dem Weg zur nächsten Stadt wollten wir noch bei den "Tiger Mountains" vorbeischauen. Um dahin zu gelangen muss man von der A353 aus einen kleinen Feldweg nach links abbiegen. Doch vertraue niemals deinem Navi (Es war here Maps)! Die angebliche Route verlief über ein ausgetrocknetes Flussbett. Da es auch eine Zufahrt gab und Autospuren im Sand zu sehen waren, fuhren wir mit unserem Mitsubishi auf das Flussbett und konnten 400 Meter problemlos auf dem trockenen Sand fahren... 400 Meter. Später haben wir herausgefunden, dass wir 1km zu spät abgebogen sind. Der eigentliche Feldweg zu den Tiger Mountains verläuft weit ab vom Flussbett. Wir liefen zurück zur Straße und hielten einige Kasachen an. Doch auch die konnten uns nicht herausziehen. Erst ein alter sowjetischer Geländewagen hat es dann endlich geschafft. Danach hatten wir keine Lust mehr auf die Tiger Mountains und sind direkt zur nächsten Stadt gefahren, um uns und unser Auto zu waschen.
    GPS-Position: Tiger Mountains



    Unterkunft


    Dieses Mal haben wir in einem Hotel in der kleinen Stadt Scharkent übernachtet. Scharkent liegt etwas mehr als 100km von Baschi entfernt. Von hieraus sind es nur noch ca. 30km bis zur chinesischen Grenze. In Scharkent haben wir unser Auto gewaschen und dann im Hotel (Name vergessen) eingecheckt. Ein Dreibettzimmer kostete 9000 KZT (45€) pro Nacht. Direkt am Hotel liegt ein nettes Restaurant, was sehr leckeres Essen anbietet. Nach einem ausgiebigen Abendmahl, ging es zu Bett.
    GPS-Position: Unser Hotel in Scharkent


    Wetter


    Der Himmel war, nach dem gestrigen Regenschauer, wolkenlos und das Thermometer kletterte auf 37°C.

  • Die Landschaft ist ja einmalig, aber der Abenteurweret auch :gg: ;)


    Habt ihr euren Guide 2 Tage mit im Auto gehabt? Was habt ihr denn für ihn zahlen müsse?

    auf den Weg zurück nach Baschi habe ich unserem Guide meine Kamera in die Hand gedrückt. Er hat von allen möglichen Dingen Fotos geschossen, entgegenkommende Autos und bekannte Personen fotografiert und sich jedes mal gefreut, als es "klick" gemacht hat.

    :gg:


    Ein entgegenkommendes Auto nahm uns mit zur Tankstelle nördlich von Baschi und wieder zurück. Wir gaben dem Fahrer dankend ein paar Tengen und setzten unsere Reise fort.

    Ich glaube, in diesen Länder ist die Hilfsbereitschaft tausendmal höher als hier bei uns :rolleyes:


    Wir liefen zurück zur Straße und hielten einige Kasachen an. Doch auch die konnten uns nicht herausziehen. Erst ein alter sowjetischer Geländewagen hat es dann endlich geschafft.

    Glück gehabt, dass in dieser Einöde doch scheinbar mehr Verkehr ist als gedacht :!!

  • Toll, was Du da zeigst und ich sehe mich wieder extrem bestätigt: Es gibt unendlich viele schöne Flecken auf dieser Erde :clab: .

    Oooooh ja! Und wenn man die Route weiter nach Osten durch China fährt kommen gaaaaaaanz viele tolel Sachen :)
    Kennst du das "Painted Desert?" (Mir fällt der echte Name nicht ein)


    Die Landschaft ist ja einmalig, aber der Abenteurweret auch :gg: ;)


    Habt ihr euren Guide 2 Tage mit im Auto gehabt? Was habt ihr denn für ihn zahlen müsse?


    Ja, unser Guide STß alle 2 Tage im Auto. Aber natürlich war er nicht anwesend, als wir übernachtet haben ;) Das Hotel hatten wir ganz für uns. Hätten wir gezeltet, dann hätte der Guide aber mit Zelten müssen. An sich eine sehr gute Regelung, da man 1. keinen Unfug machen kann und 2. man sich nicht verfährt. Der Nationalpark ist groß!


    Über den Gesamtpreis muss ich mir noch mal Gedanken machen. Leider habe ich den Zettel schon weggeschmissen, Aber ich frag mal meinen Kasachischen Freund. Ich glaube der Preis für den Guide war schon im Eintrittspreis enthalten. Leider war es nicht sehr viel. Aus diesem Grund haben unserem Guide ein angemessenes Trinkgeld gegeben, er hat es sich redlich verdient! Es hat mega viel Spaß gemacht.


    Bei einigen Bildern könnte man fast meinen, das sie aus der USA sind.


    Aus meiner Sicht ist die Landschaft sogar noch viel interessanter. Und zwar weil man sie nicht auf jedem 2. Werbeblatt sieht ;)
    Das ist keine Kritik an euren geliebten Roten Steinen. Die will ich nicht missen... ehrlich gesagt hab ich schon wieder richtig Sehnsucht. :smisa:

  • Was für eine tolle Landschaft, das hätte ich jetzt nicht erwartet - ich bin geflasht. ;;PiPpIla;;

    Kennst du das "Painted Desert?"

    Das hab ich zufällig beim rumspielen in den letzten Tagen des alten Google Maps entdeckt, weil ich schauen wollte, wo genau ein Freund von uns im Moment arbeitet. War dann doch zu weit weg, aber die Fotos haben mich total begeistert. Selber sehen werde ich das wohl nie, in dem Fall reicht mir Fotos im Internet gucken ;)


    Beim runterscrollen würde auch Claudia ihre helle Freude haben ;haha_

  • Wow, was für ein exotisches Reiseziel! Das ist das erste Mal, dass ich hierüber etwas lese.
    Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort hin zu reisen?
    Wie aufwendig war die Vorbereitung? Findet man überhaupt genügend Infos über dieses Ziel im Netz?


    Die Landschaftsbilder sehen richtig klasse aus! Aber schade, dass die Dünen nicht gesungen haben. Es gibt ja nicht so viele Dünen auf der Welt, wo man dieses Phänomen beobachten kann. Wir hatten das Glück, vor 7 Jahren singende Dünen in Kalifornien zu erleben. Das war wirklich eindrucksvoll!


    Gruß
    Gundi

  • Beim runterscrollen würde auch Claudia ihre helle Freude haben ;haha_

    ;haha_

    Wow, was für ein exotisches Reiseziel! Das ist das erste Mal, dass ich hierüber etwas lese.

    Oh ich fühle mich geehrt! Danke.


    Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort hin zu reisen?
    Wie aufwendig war die Vorbereitung? Findet man überhaupt genügend Infos über dieses Ziel im Netz?

    Also letztendlich ist es durch unseren Bekannten zu Stande gekommen. Als ich noch studiert habe, haben wir uns mit zwei Kasachen angefreundet. Als sie dann nach dem Studium wieder zurück in ihre Heimat sind, wollten wir sie auch mal besuchen. Als ich mich dann im Netz ein wenig informiert hatte, was Kasachstan alles so zu bieten hat, wurde die Idee immer realistischer. Ich hätte auch nicht mit so einer schönen Landschaft gerechnet, aber je mehr ich recherchierte, desto mehr wollte ich da hin. Dann hab ich "aus Spaß" einfach mal nach Flügen geguckt. Ukraine Airlines flog für 300€ von Berlin nach Almaty und zurück. Ein Schnäppchen, dem ich nicht widerstehen konnte. Also hab ich gebucht.


    Die Vorbereitung bestand eigentlich nur darin, mir die Ziele auszusuchen, die wir besuchen wollen. Über Reiseführer und Auto hab ich mir keine Gedanken gemacht. Das Auto hat mein Bekannter ex Studi vor Ort herausgesucht und auch die Sprache war ja dann kein Problem mehr ;) Deutscher Führerschein ist kein Problem. Muss aber beglaubigt übersetzt werden.


    Infos über Kasachstan findet man leider sehr wenig im Netz, zu mindest auf Deutsch oder Englisch. Es gibt eine offizielle Webseite vom Altyn-Emel Nationalpark, aber da muss man den Google Übersetzer nutzen. Bei Fragen hab ich mir halt immer jemanden herangezogen, der Russisch konnte.


    Einige Ziele hab ich auch über Google Earth gefunden. (z.b. die Tiger Mountains) So bin ich auf ein russisches Tracking-Forum gestoßen und hab mir das übersetzen lassen. Es kommen wohl sehr viele Leute (auch deutsche) in die Gegen um Altyn-Emel, um Fahrrad zu fahren. So auch im Forum.



    Es gibt ja nicht so viele Dünen auf der Welt, wo man dieses Phänomen beobachten kann. Wir hatten das Glück, vor 7 Jahren singende Dünen in Kalifornien zu erleben. Das war wirklich eindrucksvoll!


    Mesquite Flats Sand Dunes?
    Da hatten ihr glück, wenn ich die Berichte so lese, dann muss das echt eindrucksvoll sein!

  • 30.06.2015 - Charyn-Canyon



    Charyn-Canyon Nationalpark


    Der Charyn Nationalpark erstreckt sich ca. 60km entlang des Charyn-Flusses. Dieser hat einen tiefen Canyon in das Gestein gerissen. Für den Name gibt verschiedene lateinische Schreibweisen: z.B. Charyn, Scharyn oder Sharyn. Welche dieser Schreibweisen nun korrekt ist, vermag ich nicht zu sagen. Daher verwende ich einfach den Namen, den mir Google vorschlägt: Charyn.
    Die eigentliche Attraktion des Charyn Nationalparks ist der Charyn-Canyon, ein ausgetrockneter Seitenarm des Charyn-Flusses. Die Erosion hat hier über Jahre hinweg tolle Steinformationen und Felsvorsprünge in den roten Sandstein geschliffen.
    Den Charyn-Canyon erreicht man von der A6 (ehemals A351) aus. Wir kamen aus der Stadt Scharkent und fuhren die A6 in Richtung Süden entlang. Kurz bevor man eine Bergkette durchquert, biegt man auf eine breite Sandstraße nach links zum Nationalpark ab. Wenn man von Süden kommt, dann muss man hinter der Bergkette nach rechts auf die Sandstraße abbiegen. Keine Angst, der Eingang ist ausgeschildert.


    GPS-Position: Einfahrt zum Charyn Canyon



    Nach ca. 10km erreicht man den offiziellen Eingang zum Canyon. Eine Schranke blockiert den Weg. Der Eintritt in den Charyn-Canyon kostet 300KZT (1,5€) pro Person und 200KZT (1€) pro Auto (Stand 2015). Hinter dem Eingang befindet sich ein Parkplatz und der Abstieg in den Canyon. Von hieraus läuft man etwa 3,5km bergab, bis man das "Charyn Eco-Dorf" erreicht. Faule Leute können auch direkt mit dem Auto durch den Canyon zum "Dorf" fahren. Das hat natürlich den Nachteil, dass man sehr wenig von der Natur mitbekommt. Außerdem kostet die Fahrt durch den Canyon noch einmal extra.





    Wir bezahlten den Eintritt und fuhren weiter bis zu einem Parkplatz. Hier stellten wir unser Auto ab, trugen Sonnencreme auf, packten die Rucksäcke mit Essen und Wasser voll und liefen die Treppe hinunter in den Canyon.
    Die Wanderung ist einfach, denn es führt ein bequemer Weg durch die Mitte des Canyons. Links uns rechts von uns ragen riesige rostig-rote Felsen empor. Je tiefer wir in den Canyon laufen, desto höher werden die Felsen. Dabei erinnert die Landschaft ein wenig an den Bryce Canyon in den USA. Und trotzdem ist sie ganz anders. In den Felsformationen findet man die unterschiedlichsten Figuren: Gesichter, Tiere, Gegenstände. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.






    Auf den Weg durch den Canyon gibt es einige Sitzgelegenheiten. Zur Mittagszeit findet man hier wenig Schatten, da die Sonne im hohen Winkel steht. Wer es braucht, sollte an Sonnenschutz denken. Ansonsten bekommt man immer etwas Schatten ab, indem man sich direkt hinter einen der Felsen stellt. Man muss immer bedenken, dass man hier durch eine Halbwüste läuft. Das Klima ist trocken und die Temperaturen sind hoch. Auch die hier lebenden Tiere ließen sich nicht blicken. Wir vermuten, dass sich Schlangen und Skorpione tagsüber unter großen Steinen und in Felsspalten verstecken, um in der Nacht auf Beutejagd zu gehen.
    Die Geröllhängen waren mit Erdlöchern übersät und wir haben uns gefragt, welche Tiere hier wohl leben. Eine schnelle Bewegung von Rechts lies uns aufschrecken. Eine Maus! Zumindest sah das Tier wie eine Mischung aus Maus und Hamster aus. (Für eine genaue Bestimmung bin ich dankbar!) Als ich die Maus ein wenig verfolgte, stellte sich heraus, dass sie ganz und gar nicht scheu war. Ich schlich mich also auf wenige Meter heran und sie ließ sich freundlicherweise ablichten, bevor sie im Erdloch verschwand.







    Charyn Eco Park


    Je näher man sich dem Ende des Canyons nähert, desto mehr ändert sich das Gestein. Der rote Sandstein weicht einem harten braunen Fels. Am Ende des Canyons gelangt man schließlich zum Charyn-Fluss.
    Hier unten befindet sich der "Charyn Eco Park". Der Eco Park beherbergt unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten, Rastplätze und Toiletten. Direkt am Fluss gab es ein kleines Gehege mit Pferden. Außerdem starten von hier diverse Touren. Mehr Informationen zum Charyn Eco Park findet man auf der offiziellen Webseite.
    Als wir den Charyn-Fluss erreichten, wurde hier ein Videoclip einer berühmten kasachischen Geigerin gedreht. Die Crew lag faul unter den Bäumen im Schatten und erholte sich. Wir rasteten, tranken und aßen etwas, bevor es wieder zurück zum Auto ging.






    Der Rückweg ist etwas anstrengender als der Weg in Richtung Fluss, denn es geht bergauf. Nachdem wir erschöpft beim Auto ankamen, besuchten wir noch einige Aussichtspunkte oberhalb des Canyons. Man kann mit dem Auto noch etwas weiter in Richtung Fluss fahren und erreicht mehrere Raststellen mit einer tollen Sicht auf und in den Canyon. Zudem gibt es hier einige Wanderwege, die die Möglichkeit bieten, nach unten zu wandern.







    Das war der 1. Teil vom Bericht. Nachdem wir den Charyn-Canyon Nationalpark verlassen hatte, fuhren wir südwärts in die Berge. Wir wollten am Kaindysee im Zelt campen. Weiter geht es mit Teil 2.



    Wetter


    Tagsüber war es klar mit nur wenigen kleinen Wolken. Das Thermometer kletterte auf 33°. Kurzzeitig erreichten wir 36°, aber das während der Autofahrt.


  • Danke für die ausführliche Erläuterung.



    Mesquite Flats Sand Dunes?
    Da hatten ihr glück, wenn ich die Berichte so lese, dann muss das echt eindrucksvoll sein!


    Nein, das waren die Kelso Dunes im Mojave National Preserve.



    Eure Canyonwanderung war ja wirklich toll! Ich komme mir vor wie im amerikanischen Südwesten.



    Gruß
    Gundi

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