Kasachstan 2015

  • So, ich hoffe die Einleitung habt ihr alle fleißig gelesen. Dann fangen wir mal an:


    26.06.2015 - Almaty



    Flug mit Ukraine Airlines



    Am 25.06.2015 um 14:30 ging es von Berlin-Tegel los. Wir haben Ukraine International Airlines für den Hin- und Rückflug gebucht. Der Preis war einfach unschlagbar: Für 300€ ging es über Kiev nach Almaty und zurück. Leider hatte der Flieger Verspätung, so dass wir in Kiev rennen mussten, um den Anschlussflug zu bekommen. Meine Erfahrung mit Ukraine International war eher ... naja. Zuerst konnten wir nicht in unseren Anschlussflug von Kiev nach Almaty eingecheckt werden. In Berlin sagte man mir, dass es einfach nicht geht und ich es mal online probieren sollen. Das hat zu Glück funktioniert. So bin ich noch Mal aus dem Sicherheitsbereich zurück gegangen, um die Tickets endlich auszudrucken. An Board der Ukraine International Airlines musste man für alle Getränke außer Wasser bezahlen. Das erinnert doch sehr an eine Billigairline. Wenigstens konnte man gratis Wasser trinken. Auf der Langstrecke von Kiev nach Almaty gab es auch etwas zu essen.
    Als wir in Almaty gegen 04:00 Uhr in der Nacht gelandet sind, mussten wir feststellen, dass unser Gepäck nicht angekommen ist. Das Gepäck meiner Begleitung war in Kiev und mein Gepäck ist erst gar nicht von Berlin abgeflogen. Nach ein wenig hin und her sagte man uns, dass das Gepäck 24 Stunden später ankommen würde. Wir mussten also am nächsten Tag noch ein Mal um 04:00 zum Flughafen, um unser Gepäck abzuholen. Das hat zum Glück problemlos geklappt. Mein Gepäck kam mit der Lufthansa aus Frankfurt.



    Almaty


    Almaty ist die ehemalige Hauptstadt Kasachstans und liegt im Süd-Osten des Landes. Die Grenze von Kirgisien ist in etwa 30km entfernt. Almaty ist mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt von Kasachstan. Hier treffen sowjetischer Baustil und moderne Architektur aufeinander. Überall entstehen Wolkenkratzer neben kleinen verarmten Blech- oder Holzhütten. Man kann sagen: Sowjetische Gebäude, kleine Hütten und Glaspaläste treffen hier wild aufeinander.
    Die Stadt wurde direkt vor einen gigantischen Bergkulisse errichtet, dem Tian Shan Gebirge. Der höchste Gipfel kitzelt an der 5000 Meter-Marke. Der höchste Berg des Tian Shan Gebirges ist 7439 Meter hoch, befindet sich jedoch nicht in der Nähe von Almaty. Die Berge sieht man von fast jedem Ort in der Stadt aus, ein toller Anblick. Auf den Bergen befindet sich das große Skigebiet "Chimbulak", das im Winter jede Menge Sportler anlockt. Aufgrund der geografischen Lage wird die Stadt oft von Erdbeben heimgesucht.
    Bemerkenswert ist, dass es in der Stadt viele deutsche Restaurants gibt. Zumindest Restaurants mit deutschem Namen wie "Muenchen", "Tirol" oder "Augustin". Wer Bier bestellt, sollte wissen, dass das Bier bei 15% Alkohol anfängt. Die Kasachen lachen über das "lasche" deutsche Bier. Alkohol darf man übrigens nicht in der Öffentlichkeit trinken.







    Wer sich in Almaty fortbewegen will, nimmt am besten den Bus oder das "Jedermanns-Taxi". Es gibt zwar eine U-Bahn, aber damit kommt man leider nicht überall hin. Die U-Bahn von Almaty ist noch recht neu. Es gibt nur eine einzige Linie, aber weitere sollen folgen. Eine Fahrt kostet 50Cent und an den Stationen wird stichprobenartig kontrolliert. Das heißt, es gibt einen Metalldetektor durch den man gehen muss. Ich hab mir sagen lassen, dass die Station "Almaty" die tiefste U-Bahn Station der Welt sein soll. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber die Fahrt mit der Rolltreppe hat echt lange gedauert.






    Christi-Himmelfahrt-Kathedrale


    Im Zentrum von Almaty findet man eine recht berühmte russisch-orthodoxe Kirche, die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale. Die Kirche liegt mitten im Park der 28 Panfilowzy. Im Park selbst findet man eine Gedenkstätte zum Sieg über das Deutsche Reich. Man kennt ja aus vielen Großstädten, dass sich auf großen Plätzen viele Tauben ansammeln. Doch hier waren so viele Tauben zu sehen, wie ich es in keiner anderen Stadt erlebt hatte.
    Die Kirche selbst ist frei begehbar. Frauen müssen ihren Kopf mit einem Tuch verhüllen, das ist so üblich. Die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale ist komplett aus Holz erbaut worden und heute das zweitgrößte Holz-Bauwerk der Welt. Interessant ist, dass diese Kathedrale beim großen Erdbeben von 1911 vollständig erhalten blieb, während ein Großteil von Almaty in Schutt und Asche lag. Seit dem wird die Kathedrale als besonderer, von Gott beschützter Ort, angesehen. Der eigentliche Grund, weshalb die Kathedrale das Erdbeben unbeschadet überstanden hat, ist aber die flexible Holzkonstruktion.





    Nachdem wir die Kirche besucht haben, sind wir Richtung Westen gelaufen zur Zhibek Zholy, eine belebte Fußgängerzone im Zentrum der Stadt. Hier gibt es viele Restaurants und Straßenverkäufer. Wir sind in die U-Bahn und fuhren nach Süden.



    Kök-Töbe


    Kök-Töbe ist der Name eines Berges süd-östlich von Almaty. Der Kök-Töbe ist 1130m hoch. Hier befindet sich das höchste Gebäude der Stadt, der Fernsehturm von Almaty.
    Es gibt mehrere Möglichkeiten den Berg zu erreichen. Eine davon ist die Seilbahn. Die Station liegt direkt neben dem Palast der Republik. Wie beim ehemaligen Berliner Palast der Republik, wird das Kasachische Gebäude für Konzertveranstaltungen oder als Theater genutzt. Als wir die Seilbahn hoch zumKök-Töbe nehmen wollten, war diese geschlossen. Hier wird gebaut.
    Auf der Spitze des Kök-Töbe gibt es einen kleinen Freizeitpark und einen Zoo. Der Eintritt kostet 300 KZT (1,5€ - Stand 2015) und ist am Fuße des Berges zu errichten. Wir sind gezwungenermaßen mit dem "Jedermanns-Taxi" bis zum Eingang gefahren und den restlichen Weg hinauf gelaufen. Zurück nahmen wir den Bus. Auf dem Weg zur Spitze gibt es einige grüne Aussichtspunkte mit einen schönen Ausblick auf die Stadt und das Tian Shan Gebirge. Im Jahr 2007 wurde auf dem Kök-Töbe eine Bronzestatue der Beatles errichtet.








    Wetter


    Die Tage vor unserer Anreise war es sehr heiß gewesen. Als wir in Almaty ankamen, hat es sich ausgeregnet und die Temperaturen sind extrem gefallen. Wir sind im strömenden Regen vom Flughafen zur Unterkunft gefahren. Das Thermometer erreichte maximal 21°C und der Himmel war mit Wolken bedeckt. Tagsüber hat der Regen nachgelassen und ab und zu ließ sich sogar die Sonne blicken.



    Unterkunft


    Wir haben in Almaty bei Bekannten übernachtet.

  • Die Kathedrale finde ich schon mal sehr beeindruckend.


    Habt Ihr auf Eurer Reise viele europäische Touristen gesehen? Einzelreisende wohl eher wenige, oder?

    Ehrlich gesagt, haben wir keinen einzigen Europäer gesehen. (Ukrainer mal ausgenommen)
    Am Flughafen auf dem Rückflug haben wir einige Griechen getroffen.



    Viele Grüße,
    Andreas

  • Das glaube ich Dir gerne. wir mögen Reiseziele, die noch nicht ganz so vom Tourismus überschwemmt sind. Bin mal gespannt, ob Kasachstan demnächst auf meine Liste springt ;) . Mit diesem Reiseziel habe ich mich bisher aber auch so gar nicht beschäftigt. Und ich habe mich schon mit vielen Zielen beschäftigt...

  • Das Gepäck meiner Begleitung war in Kiev und mein Gepäck ist erst gar nicht von Berlin abgeflogen. Nach ein wenig hin und her sagte man uns, dass das Gepäck 24 Stunden später ankommen würde. Wir mussten also am nächsten Tag noch ein Mal um 04:00 zum Flughafen, um unser Gepäck abzuholen. Das hat zum Glück problemlos geklappt. Mein Gepäck kam mit der Lufthansa aus Frankfurt.

    Wenigstens kam das Gepäck noch an :gg: ;)


    Man kann sagen: Sowjetische Gebäude, kleine Hütten und Glaspaläste treffen hier wild aufeinander.

    das muss ja echt krass ausschauen,


    ist Arm und Reich auch so nebeneinander zu finden?


    Die Stadt wurde direkt vor einen gigantischen Bergkulisse errichtet, dem Tian Shan Gebirge. Der höchste Gipfel kitzelt an der 5000 Meter-Marke. Der höchste Berg des Tian Shan Gebirges ist 7439 Meter hoch,

    Wahnsinn, so ein Panorama hat man auch nicht jeden Tag :!!


    Im Jahr 2007 wurde auf dem Kök-Töbe eine Bronzestatue der Beatles errichtet.

    ;haha_ ;haha_


    also damit hätte ich dort nun nicht unbedingt gerechnet :gg:


    Wieviel von den guten Bier hast du denn vertragen ;,cOOlMan;:

  • Wenigstens kam das Gepäck noch an :gg: ;)

    Oh ja... zumal wir am nächsten Tag in die Wüste fahren würden... Hat zum Glück alles super geklappt :)


    das muss ja echt krass ausschauen,


    ist Arm und Reich auch so nebeneinander zu finden?

    Das kann ich leider nicht sagen. Mir sind zumindest keine Bettler oder Obdachlose aufgefallen. Ich will aber nicht bestreiten, dass die Gegensätze von Arm zu Reich genauso groß sind, wie die Gegensätzeim Baustil. Obwohl es in der ehemaligen Sowjetunion ja keine Arm und Reich gegeben hat ;)


    Wieviel von den guten Bier hast du denn vertragen ;,cOOlMan;:

    Mehr als 2 hab ich nie getrunken. Ist ja schließlich kein Party Urlaub. ;te:

  • 27.06.2015 - Ili-Fluss



    Anfahrt


    Nördlich von Qapschaghai befindet sich der Fluss Ili, der direkt an das Qapschaghai Reservoir, ein riesiger Stausee, angrenzt. Der Fluss Ili hat im Laufe der Jahre einen kleinen Canyon in das Gestein gefressen und eine einzigartige bizarre Landschaft geschaffen. Viele Kasachen fahren hier hin, um zu campen oder um zu fischen.
    Den Fluss Ili kann man von zwei Seiten aus erkunden. Wir fuhren zuerst auf die westliche Seite und später am Nachmittag auf die östliche. Um zur westlichen Seite des Ili Flusses zu gelangen, biegt man, aus Almaty kommend, 3km bevor man die Talsperre überquert nach rechts ab. Man gelangt nun auf eine Teerstraße mit sehr vielen Schlaglöchern. Aufpassen! Dieser Straße folgt man nun 20km bis man nach rechts auf einen Sandweg gelangt. Nun folgt man einfach diesen Weg hinunter bis zum Ili. Auch normale PKWs haben kein Problem diese Strecke zu meistern.
    GPS-Position: Weg zum Ili Fluss






    Ili-Fluss


    Der Ili-Fluss ist 1000km lang und entspringt in China. Dabei durchquert er den Altyn-Emel Nationalpark,das Qapschaghai-Reservoir und mündet letztendlich im großen Balchaschsee. Nördlich des Qapschaghai-Reservoirs hat der Fluss einen kleinen Canyon in die Steppe gefräst. Viele Einheimische nutzen diesen Ort um zu entspannen. Sie angeln oder campen am Flussufer. Man kann auch schwimmen gehen, sollte aber beachten, dass die Strömung des Ili-Flusses sehr stark ist. In der Vergangenheit ertranken hier zwei Jugendliche bei einem Schulausflug.
    Landschaftlich gibt es hier einiges zu entdecken. So befindet sich der Devils Finger dt. Teufels Finger) etwas weiter südlich vom Fluss. Der Devils Finger ist ein Feld der wie ein Daumen aussieht, der aus der Erde heraus ragt. Um zum Devils Finger zu gelangen, muss man der Sandstraße am Fluss immer nach Süden folgen. Aber Achtung: Es gibt eine recht steile, sandige Abfahrt die man eigentlich problemlos hinabfahren kann. Aber um wieder hinauf zu kommen sollte das Auto eine hohe Bodenfreiheit und möglichst Allradantrieb besitzen.
    GPS-Position: Devils Finger





    Filmset


    Direkt am Fluss befindet sich ein Filmset vor einer beeindruckenden landschaftlichen Kulisse. Bekannt ist dieses Set aus dem Film "Nomad", wird aber auch immer wieder von anderen kasachischen Produktionen verwendet. Aktuell (2015) soll hier eine große kasachische Serie gedreht werden.
    Vor dem Filmset lebt eine kleine Familie in einer Blechhütte. Sie sollen angeblich auf das Set, das einer großen Produktion gehört, aufpassen. Die beiden dachten zuerst, dass wir Produzenten wären und uns diesen Ort für einen neuen Film angucken wollten. Touristen verirren sich nur selten hierher. Für 300 KZT (1,5€) darf man das Set betreten und einen Blick ins Innere werfen. Das Filmset erinnert ein wenig an eine Karte des Ego-Shooters Counterstrike. Die Gebäude wurden aus Holz errichtet und mit Lehm verkleidet. Leider ist schon vieles durch Wund und Wetter zerstört worden. Aber bevor hier die neue Serie gedreht wird, soll das Filmset renoviert werden.







    Man kann sogar über eine Treppe hinauf nach oben gehen. Von dort man man eine schöne Aussicht über den Fluss Ili und die umliegende Landschaft.



    Petoglyphen


    Auf der anderen (östlichen) Seite des Ili-Flusses befinden sich Felszeichnungen. Es gibt keine direkte Verbindung oder Brücke um von der westlichen Seite auf die östliche Seite zu gelangen. Man muss also den gesamten Weg zurück zur Hauptstraße zurücklegen und dann über die Talsperre fahren. Direkt hinter der Talsperre biegt man links ab und folgt der Straße ca. 20km bis man links auf eine Sandpiste abbiegt.
    GPS-Position: Einfahrt zur östlichen Seite des Ili-FlussesDiese Sandstraße ist in einem wesentlich besserem Zustand als die auf der westlichen Seite des Ili-Flusses. Irgendwann gelangt man zu einem Tor. Hier wird in russischer und kasachischer Sprache erklärt wie die Petoglyphen hierher gelangt sind und zu welcher Zeit sie entstanden. Es gibt hinduistische Felszeichnungen aber auch die typischen Motive von Tieren und Runen kann man hier finden. Die Motive entstanden zu unterschiedlichen Zeiten.
    Direkt hinter dem Tor gibt es die Möglichkeit zu campen.






    Wetter


    Der Himmel war mit einer dünnen Cirrostratus-Schicht überzogen und zum Abend hin entwickelten sich einige kleinere Wolken. Geregnet hat es nicht. Die Temperatur erreichte angenehme 24°C.



    Unterkunft


    Wir haben in Almaty bei Bekannten übernachtet.

    • Offizieller Beitrag

    meiner der Zeit schlechten Internetverbindung geschuldet, mach ich es mir einfach:


    Die Kathedrale und das Film-Set finde ich klasse, die Landschaft sieht insgesamt toll aus :clab: :clab:


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:

  • 28.06.2015 - Altyn-Emel - Singende Dünen


    Anfahrt


    Am Morgen sind wir aus Almaty aufgebrochen um die lange Anfahrt zum Altyn-Emel Nationalpark zu meistern. Geschätzt benötigt man 4 Stunden zum Parkeingang. Der Weg führt über die A3 (ehemals A350) über Qapschaghai nach Saryozek. Hier fährt man auf die A353 in Richtung Kotal. Auf den Weg nach Kotal durchquert man den Altyn-Emel Gebirgszug und erreicht gute 2000 Meter über Null. Letztendlich findet man die Ausschilderung zum Altyn-Emel Nationalpark und dem kleinen Dorf Baschi.
    Das Problem ist, dass die gesamte A3 auf einem Schlag neu gebaut wird. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde auf 50km/h gesetzt und immer wieder mussten wir die Ausfahrten auf Schotterpisten verlassen. Aber im Gegensatz zu Deutschland, wird auf dieser riesigen 150km langen Baustelle wenigstens gearbeitet. In Saryozek verlässt man endlich die Baustelle. Doch die A353 könnte auch einen Anstrich vertragen. Dafür hat sie Landschaftlich einiges zu bieten.







    Gegen 12:45 erreichten wir dann endlich Baschi und den Altyn-Emel Nationalpark.


    Altyn-Emel Nationalpark



    Der Altyn-Emel Nationalpark wurde 1996 gegründet und ist aktuell der größte Nationalpark Kasachstans. Er befindet sich östlich von der Stadt Almaty und ist ca. 4 Autostunden von dieser entfernt. Altyn-Emel bedeutet soviel wie "Goldener Sattel".
    Die Nationalparkverwaltung befindet sich im Dorf Baschi welches im Norden vom Altyn-Emel Park liegt. Das Besucherhaus ist leider nicht ganz einfach zu finden. Wir mussten uns durchfragen.


    GPS-Position: Nationalparkverwaltung



    Den Altyn-Emel Nationalpark darf man nur mit einem Guide betreten. Der Eintritt beträgt 986 KZT (ca. 5€, Stand: 2015) pro Person. Außerdem bezahlt man noch 200 KZT (1€) pro Tag für das Auto. Nachdem wir bezahlt hatten, gaben uns die Ranger Kalender und kleine Bildkarten mit verschiedenen Motiven aus dem Park. Eine nette Geste. Im Nationalpark gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlichster Klassen. Direkt hinter der Nationalparkverwaltung liegt das "Hotel Altyn-Emel". Man kann aber auch im Park übernachten. Es ist erlaubt in der Wildnis zu campen, aber der Guide muss immer dabei sein. Im Nationalpark gelten die folgenden Regeln:

    • Es ist verboten den Park ohne Genehmigung und Guide zu betreten
    • Die zugewiesenen Routen und Parkplätze dürfen nicht verlassen werden
    • Motorboote, Jet Skis und ATVs sind verboten
    • Kein Feuer, Kochen und Müll außerhalb der bereitgestellten Plätze
    • Schwimmen, Fischen und Jagen sind ohne spezielle Erlaubnis verboten
    • Tiere, Nistplätze, Blumen, Beeren, etc. dürfen nicht gestört und beschädigt werden
    • Historische und kulturelle Güter dürfen nicht beschädigt werden

    Man darf sich nach 19 Uhr nicht mehr frei im Park bewegen sondern muss in der Unterkunft sein oder sein Zeltlager aufgeschlagen haben. Mehr Informationen findet man auf der Webseite des Nationalparks. Wenn man das Geld bezahlt hat, bekommt man einen offiziellen Zettel auf dem die Dauer des Aufenthalts, die Anzahl der Personen und das KFZ-Kennzeichen vermerkt sind. Zusätzlich muss man dafür unterschreiben, dass man die Regeln des Nationalparks akzeptiert. Dieser Zettel dient als Eintrittskarte und muss jederzeit auf Verlangen vorgezeigt werden.
    Bevor man in den Nationalpark fährt, sollte man noch unbedingt das Auto volltanken! Die einzige Tankstelle in der Nähe befindet sich auf der A353 nördlich von Baschi. An dieser Tankstelle kann man nur mit Bargeld bezahlen. Dann kann es auch schon los gehen.


    Singende Dünen


    Die Singenden Dünen sind, wie der Name schon sagt, Sanddünen im südlichen Teil des Altyn-Emel Nationalparks, nahe des Ili-Flusses. Die Singenden Dünen sind etwa 120 Meter hoch und 3km lang. Sie sind 35km Luftlinie von Baschi entfernt. Die Anfahrt vom Dorf aus dauert dennoch recht lange. Zuerst passiert man eine kleine Kontrollstation an der man seinen Zettel der Nationalparkverwaltung vorzeigen muss. Die nun folgenden Wege bestehen aus Sand und Schotter. Trotzdem kann man hier recht schnell fahren. Nachdem man eine weitere Rangerstation passiert hat, haben wir unser Ziel nach fast einer Stunde erreicht.


    GPS-Position: Singende Dünen


    An den Dünen angekommen, trafen wir auf eine weitere Reisegruppe, die gerade auf den Weg zur Spitze der Düne war. Wir stellten unser Auto am Rastplatz ab und begannen also die Düne zu erklimmen.







    Der Weg nach oben ist anstrengend, da man immer wieder im weichen Sand versackt. Wir zogen also unsere Schuhe aus und liefen barfuß hinauf. Je näher wir uns der Spitze der Düne näherten, desto stärker blies der Wind den Sand in unsere Haare, Ohren und Kleidung. Vom weiten konnten wir ein Gewitter durch den Nationalpark ziehen sehen. Südlich des Ili-Flusses war es klar, nördlich tobe kräftiger Regen mit Blitzen. Glücklicherweise zog das gröbste an uns vorbei. Doch als wir die Spitze der Singenden Dünen erreichten, begann es in dicken Tropfen zu regnen. Wir rannten also schnell hinunter in Richtung Auto. Das war viel einfacher als hinauf. Der weiche Sand federte die "Sprünge" ab, so dass man schnell nach unten gelangte.





    Oben auf den Dünen hat man einen weiten Blick auf den Ili-Fluss im Süden. Im Norden erstreckt sich die weite Steppe des Altyn-Emel National Parks.



    Leider haben wir die Singenden Dünen nicht Singen gehört. Unser Guide warnte uns schon vorher. Es sei einfach zu nass. Wenn die Dünen Singen, dann ist ein tiefes Brummen oder Grollen wahrzunehmen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Besucher dachten, es gäbe ein Erdbeben, doch dann die Geräusche auf die Dünen zurückführten. Der Effekt der Singenden Dünen wird in diesem Youtube-Video eindrucksvoll gezeigt.
    Nachdem wir nass am Auto ankamen hörte der Regen auch schon wieder auf. Wir fuhren einige Meter zurück und hielten an einer kleinen Quelle an. Hier gibt es Rastmöglichkeiten, Toilettenhäuschen und Wasser um sich vom Sand zu befreien. Als wir unsere Füße säuberten kreuze eine Schlange (Eine Wassernatter) unseren Weg.





    Auf den Weg zurück nach Baschi fuhren wir noch einen kleinen Abstecher und landeten bei drei unscheinbaren Felsen. Hier hat Dschingis Khan wohl sein Lager aufgeschlagen und gekocht.


    Unterkunft


    Da man im Nationalpark campen darf, haben wir uns zuerst überlegt im Park zu zelten. Doch im Besucherzentrum sagte man uns, dass wir in einer traditionellen Jurte samt Abendessen für 3.000 KZT (15€) übernachten könnten. So entschieden wir uns für dieses Angebot. Als wir am Abend unser Quartier beziehen wollten, sagte man uns, dass die Jurten aufgrund des Regenschauers nass und durchgeweicht wären. Wir bekamen ein kostenloses Upgrade und konnten im Altyn-Emel Hotel direkt hinter der Nationalparkverwaltung übernachten. Normalerweise würde ein Zimmer 5.000 KZT (25€) kosten. Die Einrichtung des Hotels ist stark sowjetisch geprägt. Die Zimmer sind zwar alt, aber sauber. Man hat das ganze Haus für sich. Es gibt mehrere Toiletten, eine Küche zum selber-kochen und einen großen Aufenthaltsraum.
    Am Abend brachten uns zwei nette Damen Abendessen. Es gab traditionell kasachisches Essen: Kuhfleisch mit Zwiebeln umwickelt mit einem Teigmantel. Dazu Ketchup. Das war irgendwie nicht so mein Fall. Dafür wurde der Tisch reichlich mit Brot, Süßigkeiten, Käse und Früchten gedeckt. Zu trinken gab es Tee.







    Wetter


    Am Vormittag konnten wir auf der Anfahrt nach Baschi einen Zirkumhorizontalbogenbeobachten. Während wir den Altyn-Emel Gebirgszug durchquert hatten, hat es geregnet. Meistens war es aber sonnig.
    Zum Nachmittag hin zog ein starkes Gewitter mit heftigem Regen über den Altyn-Emel Nationalpark hinweg. Zum Glück verfehlte uns das Gewitter nur knapp. Einige Tropfen bekamen wir aber trotzdem ab.






    Person zum Größenvergleich

  • Schade das die Dünen nicht gesungen haben. Ist ja irre. Was es nicht alles gibt.


    Und der Guide ist immer bei einem?

    Ja, fanden wir auch :(


    Der Guide war immer dabei! Natürlich nicht als wir auf die Dünen gewandert sind, aber wir haben ihn im Auto mitgenommen und er hat uns gesagt, wo wir langfahren müssen.
    Ich habe leider seinen Namen vergessen, aber er war wirklich sehr nett, hat viel erzählt und wir haben uns super verstanden. Auch kleine Späße hat er gemacht: "Dieser Stein sieht aus wie ein Penis"

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich nicht als wir auf die Dünen gewandert sind


    Immerhin etwas.
    Ich hatte weiter oben mal gefragt, ob Ihr auch als Sehenwürdigkeit von den Einheimischen ständig fotografiert wurdet?

  • Ich hatte weiter oben mal gefragt, ob Ihr auch als Sehenwürdigkeit von den Einheimischen ständig fotografiert wurdet?

    Absolut gar nicht. Wir wurden nur immer gefragt, warum wir hier Urlaub machen und wie das Leben in Deutschland so ist. Aber auch nur dann, als wir erzählt haben, dass wir aus Deutschland kommen.
    Vielleicht sahen wir den Einheimischen ein wenig ähnlich ^^


    Es gibt in Kasachstan ja 2 Arten von Leuten. Einmal die Einwohner mit europäischem Stil, die wie Russen aussehen und einmal die, die etwas Asiatisch angehaucht sind. Sie haben Schlitzaugen.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht sahen wir den Einheimischen ein wenig ähnlich ^^


    Auch eine Möglichkeit. Oder Deine Haare sind kürzer als meine. :nw:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!