Going East - Singapur

  • Zitat von »betty80«
    Das hatten wir doch schon an Tag 2


    Drum hab ich es ja erwähnt ;)


    :ohje: Ach so. :gg: Na dann ist doch gesichert, dass es Bier für das DA Treffen gibt. :MG:


    Zitat von »betty80«
    Es gab alle, auch ohne Bank und mit Schild.


    Mir gefällt meins eh nicht so, ich wäre gerne Hase oder so was nettes. Aber Hund :nw:


    Was hast du denn gegen Hund? Ich wäre lieber Hund statt Affe. ;;NiCKi;: :D

  • Tag 4: Singapore Town - Vergangenheit und Zukunft - Teil 1

    Ich trenne den heutigen Tag, da er doch eine Fülle an Bildern und Informationen entällt.



    Die Sonne scheint durch das Rollo, als ich aufwache. Also nichts wie raus aus den Federn und zum Frühstück. Das ist hier im Hotel inkludiert und wirklich ausgezeichnet. Dann hält mich aber nichts mehr, denn heute ist der Himmel richtig blau. Ich fahre mit der MRT, das ist hier die U-Bahn bis Telok Ayer und beginne heute hier meine Entdeckungen. So langsam gehe ich ein wenig ins Detail, nachdem ich mir in den letzten zwei Tagen einen groben Überblick verschafft habe.


    Gleich neben dem Ausgang der MRT steht der Nagore Durgha Shrine. Zwischen 1828 und 1830 wurde er, damals noch direkt am Wasser, von indischen Moslems errichtet. Heute steht das historische Gebäude allerdings mitten in der Stadt, denn durch Landgewinnung ist das Ufer inzwischen nicht einmal mehr zu sehen.



    Nur wenige Schritte weiter erreiche ich schon den Thian Hock Keng Temple. Er ist der älteste und bedeutendste chinesische Tempel in Singapur.




    Das Fotografieren gestaltet sich allerdings sehr schwer, denn der Tempel steht leider komplett im Gegenlicht.






    Nach ein paar Blicken in Innere laufe ich weiter. Ich habe heute ja noch viel vor. Unterwegs sehe ich immer wieder Vögel, die aber fast alle zu schnell für die Kamera sind. Nur der hier bleibt mal kurz sitzen.




    Unterwegs fallen mir dann wieder mal die Verbotsschilder auf. Die hängen hier überall an Regierungseinrichtungen und neuralgischen Punkten des Landes. Als ich jemanden danach frage, sag er mir, dass der Mann ohne Waffe früher sogar auf dem Boden lag, man die Schilder vor einiger Zeit aber etwas "entschärft" hätte.




    Und dann sehe ich zum ersten Mal mein Ziel des heutigen Morgens. Sieht nah aus, ist es aber nicht. Und inzwischen ist es brütend heiß. Ich versuche zumindest immer im Schatten zu laufen.




    Unterwegs halte ich immer mal wieder an, um Eindrücke aus der Stadt festzuhalten.








    In dieser Ecke der Stadt liegt auch die Singapore City Gallery, eine Ausstellung, die von der Urban Redevelopment Authority (URA) geschaffen wurde. Das Museum zeigt in interaktiver Weise und anhand vieler Modelle und Schautafeln die Entwicklung von Singapur in den letzten 40 Jahren sowie zukünftig geplanter Projekte.








    Es ist absolut faszinierend und ich kann einen Besuch nur empfehlen. Singapur ist inzwischen fast eine Stadt auf dem Reißbrett geworden und die Planungen der Regierung sind teilweise kaum vorstellbar.




    Diese Schautafel zeigt übrigens die Größe von Singapur im Vergleich zu anderen Millionenstädten, wie London, Shanghai oder New York.




    Etwas mehr als 45 Minuten halte ich mich im Museum auf. Und das war wirklich rundum interessant. Hätte ich gar nicht gedacht, aber die rasante Entwicklung des Stadtstaates Singapur ist schon beeindruckend.


    Fast gegenüber findet sich dann wieder ein historisches Gebäude. Einige haben den Bauboom an vielen Orten der Stadt überstanden.




    Schon von weitem ist das Hochhaus mit dem interessanten Namen The Pinnacle @ Duxton zu sehen. Doch bis ich richtig davorstehe, vergeht noch eine ganze Weile. Durch kleine Gassen komme ich meinem Ziel immer Näher.




    Und dann stehe ich vor diesem riesigen Wohnkomplex. Eigentlich ist das ehe eine Stadt in der Stadt. Es gibt insgesamt 7 Wohnblöcke, die alle miteinander verbunden sind und 1848 Wohnungen. Alle sind übrigens Sozialwohnungen und für Durchschnittsbürger gebaut worden. In Singapur gibt es übrigens strenge Quoten. In jedem Haus müssen in etwa die gleiche Anzahl von Wohnungen an Inder, Malayen und Chinesen gehen. Man will so erreichen, dass alle friedlich zusammenleben. Reibereien gibt es nämlich schon.


    Die Wohnungen werden übrigens im Normalfall gekauft und da liegt dann der Hase im Pfeffer begraben. Man kann nicht einfach an jeden verkaufen, wenn man auszieht. Es muss immer auf die Quote geachtet werden.


    Aber kommen wir zu dem Grund meines Besuchs. Die 7 Wohnblöcke sind durch 2 Skybridges verbunden, im 26. und im 50. Stock. Im 26. Stock gibt es Gärten, Sportmöglichkeiten, usw. für die Anwohner. Der 50. Stock ist rein der Erholung vorbehalten und auch für die Öffentlichkeit zugänglich. S$5 kostet das, die eigentlich elektronisch an einem Automaten bezahlt werden sollen. Man bekommt dann einen Code, mit dem man die Drehkreuztür öffnen kann. Doch der Automat ist kaputt. Also suche ich nach Hilfe. Erst finde ich niemanden, doch dann kommt eine Bewohnerin, die auch etwas Englisch spricht. Sie führt mich zum Security Office. Der Herr dort ist sehr nett und nimmt die 5 Dollar entgegen. Dann gibt er mir eine Karte für die Tür. So gehe ich zum Fahrstuhl und ab geht es nach oben.




    Als ich oben durch die Drehtür komme, bietet sich mir gleich ein fantastischer Ausblick. Das hat sich wirklich gelohnt hier hochzukommen. Wie in einer Parkanlage sieht es hier aus, aber mit tollem Blicken auf die Stadt.






    Bei meinem Rundgang begegnen mir 2 Frauen. Wir grüßen uns kurz und ich setze meinen Rundgang fort.


















    Als ich wieder zum Ausgang komme, stehen die zwei Frauen auch davor. Plötzlich sprechen sie mich an, als ich die Karte vor die Drehtür halte. Sie hatten auch eine Karte bekommen, aber die funktionierte nicht. Sie STßen hier fest. Auch die Security hatte sich nicht gemeldet, obwohl sie vor den Kameras hin und her hüpften. Na da helfe ich doch gern. Ich gehe also durch und reiche dann die Karte zurück, damit auch sie wieder ins Haus kommen. Im Fahrstuhl stellen wir fest, dass wir alle Deutsche sind. Die beiden Frauen leben allerdings hier. Ihre Ehemänner wurden von ihren Arbeitgebern hierher versetzt. Interessant war das auf jeden Fall.




    Wieder unten setze ich mich in die nächste U-Bahn und fahre zur Orchard Road. In einer Seitenstraße der berühmten Einkaufsstraße finde ich das Goodwood Park Hotel Ich hatte überlegt, hier zu nächtigen und werde das auf einer der nächsten Touren bestimmt auch mal tun. Das Gebäude hat eine interessante Geschichte, denn es wurde von deutschen Siedlern als Teutonia Club gegründet. Von 1900 bis zum ersten Weltkrieg florierte hier das Leben der deutschen Gemeinde. Während des Krieges wurden jedoch alle Deutschen von den Briten als Feinde eingestuft und nach Australien deportiert. Das Klubhouse wurde konfisziert. Nach dem Krieg wurde es versteigert und zum Hotel ausgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde es dann nochmals besetzt, diesmal von den Japanern. Doch dazu später etwas mehr.




    Nicht weit entfernt steht eines der wohl imposantesten Shopping Center der Stadt, das ION Orchard. Und das will etwas heißen, in einer Stadt, in der Shopping das beliebteste Hobby seiner Einwohner ist. Ich bin allerdings nicht zum Einkaufen hier, ich will lieber hoch hinaus.




    Auf dem obersten Stockwerk des angeschlossenen Hochhauses ist nämlich eine Aussichtsterrasse und die ist auch noch völlig kostenlos. Der Eingang ist zwar etwas schwer zu finden, doch dann bin ich im Fahrstuhl und ab geht die Fahrt nach oben. Und der Ausflug lohnt sich auf jeden Fall, denn von hier ist die Aussicht eine ganz andere, als von den diversen Aussichtspunkten in Downtown.




    Ich bekomme so auch einen Eindruck von den riesigen Wohnsiedlungen. So wohnen die meisten Menschen hier in Singapur, denn Fläche ist knapp und so baut man halt in die Höhe. Was mir allerdings immer wieder auffällt, alles ist viel grüner und gepflegter als in anderen asiatischen Großstädten.






    Direkt unter mir liegt das bekannte Marriott Hotel im chinesischen Stil und dahinter entdecke ich eine Wohnsiedlung mit kleinen Reihenhäusern. Einige dieser Siedlungen sind erhalten geblieben und heute extrem gegehrt. Wie sehr, werde ich später noch sehen.




    Zurück auf dem Gehweg vor dem ION Orchard steige ich wieder in die U-Bahn und fahre nach Downtown. Auch hier ist alles sauber und aufgeräumt. Überall finde sich öffentliche Kunst.




    Das Ascot ist auch so ein Relikt aus einer anderen Zeit. Einst war es der erste und höchte Wolkenkratzen von Singapur. Heute wirkt es winzig neben den Glaspalästen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen historischen Gebäuden hat es überlebt und heute sind hier Appartements unterbracht.




    to be continued ...

  • Wieder ein lauf- intensiver Tag für dich Betty ;;NiCKi;: Dieses Wohnhaus mit den zwei Brücken ist der Hammer, aber wie bitte, sollen einfache Leute diese Wohnungen kaufen ?(
    Die Idee mit dem ausgewogenem Verhältnis der verschiedenen Volksgruppen hört sich gut an, wenn es denn auch klappt ;;NiCKi;:

    Was mir allerdings immer wieder auffällt, alles ist viel grüner und gepflegter als in anderen asiatischen Großstädten.

    Auf jeden Fall. Ich bin schwer beeindruckt von der Sauberkeit und auch dem vielen Parkanlagen. Die Regierung in Singapur ist allerdings auch äußerst rigoros mit ihren Gesetzen :nw:

  • aber wie bitte, sollen einfache Leute diese Wohnungen kaufen ?(


    Das geht auf jeden Fall. es sind ja so eine Art Sozialwohnungen und der Durchschnittsbürger lebt dort sehr gut und hat auch ein recht gutes Einkommen. Das klappt schon, solange du nicht aus einem der Nachbarländer kommst. Da gibt es erschreckende Geschichten.


    Du musst dazu wissen, dass sich viele Leute dort, sogar eine Hausangestellte leisten.


    Die Idee mit dem ausgewogenem Verhältnis der verschiedenen Volksgruppen hört sich gut an, wenn es denn auch klappt ;;NiCKi;:


    Naja, ein Allheilmittel ist es auch nciht, das gezwungene Zusammenleben. Aber halt ein Versuch der Regierung eine Art Einheit herzustellen. genauso wie jetzt alles ordentliches British Englisch anstatt von Singlish sprechen sollen.


    Und dass es keinen Rassisimus oder Anfeindungen gäbe, das kann man auch nicht sagen. Ich habe mich damit ein bisschen beschäftigt und auch ein paar Bücher dazu gelesen. U.a. von einer Deutschen, die mehrere Jahre dort gelebt hat. Ich war auch im parlament. Das kommt noch.


    Die Regierung in Singapur ist allerdings auch äußerst rigoros mit ihren Gesetzen :nw:


    Es ist zumindest eine sehr interessante Regierung. ich habe ja Politik studiert und deshalb interessiert mich sowas immer sehr. Ich werde auch noch ein paar Zeilen dazu schreiben, in verkürzter Form. Das wirklich Interessante ist, dass es eigentlich ein System ist, das nicht funktionieren dürfte, es aber doch tut.


    Manche Gesetze sind uns dabei total unverständlich, andere sehr interessant. Aber den leuten geht es zumindest wirtschaftlich sehr gut dabei.


    Und manche Strafen kann ich schon verstehen, Dadurch haben sie einige Probleme nicht, die wir hier haben. Siehe die 2 Sprayer aus Leipzig. Die haben schon gesagt, dass sie sowas nie wieder machen würden. In D hätten sie höchstens einen Klapps auf die Finger bekommen.

  • Thian Hock Keng Temple

    Dieser Tempel ist m. E. einer der schönsten in Singapur, weil sich dort auch nur wenige Touristen hinverirren und die Atmosphäre wirklich toll ist, oder?

    Der 50. Stock ist rein der Erholung vorbehalten und auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

    Davon habe ich noch nichts gehört. Vielen Dank für die Info. Scheint halbwegs neu zu sein?

    Zitat von »betty80« Wer schreibt hier den RB?
    Teamwork

    ;;NiCKi;:

    Zitat von »betty80« Bei Hilton gibt es da so ein Angebot: 1 von 10 ist kostenlos bei Gruppenbuchungen. Wenn wir also genug Leute zusammenbekommen, sollte das schon mal klappen.
    Wir brauchen dann aber 20 Pers, wegen 2 Reiseleitern

    ;;NiCKi;:

    Zitat von »betty80« Was mir allerdings immer wieder auffällt, alles ist viel grüner und gepflegter als in anderen asiatischen Großstädten.
    Auf jeden Fall. Ich bin schwer beeindruckt von der Sauberkeit

    Das mit der Sauberkeit ist wirklich enorm. Auch in den U-Bahn-Stationen könntest Du vom Fußboden essen. Es stehen überall Schilder, dass man dort auch nichts essen und trinken darf. Als ich bei einem Migräneanfall mal eine kleine Flasche Wasser aufgemacht habe um eine Tablette zu nehmen, kam sofort eine sehr freundliche städtische Angestellte auf mich zu und hat mir wirklich freundlich, aber auch klar erklärt, dass das nicht erlaubt ist. Ihre Art und Weise war absolut touristenfreundlich. Man kann das Ganze sicher für übertrieben halten, aber nur so lässt sich die Sauberkeit darstellen. Ich finde das okay, weil man m.E. auch nicht überall futtern muss. Das "Essen auf die Hand" hat eh überhand genommen.

  • Dieser Tempel ist m. E. einer der schönsten in Singapur, weil sich dort auch nur wenige Touristen hinverirren und die Atmosphäre wirklich toll ist, oder?


    ;;NiCKi;: Es war toatl leer dort in der Ecke. Aber die Gruppentouris werden halt alle nur zu bestimmten Orten gekarrt. :nw: Auch ein Grund, warum ich lieber selbst meinen Weg plane.


    Davon habe ich noch nichts gehört. Vielen Dank für die Info. Scheint halbwegs neu zu sein?


    :nw: Ich habe darüber gelesen und es dann recherchiert. Seit 2010 gibt es das, wenn ich mich jetzt recht erinnere. Erfrischend war besonders, dass es eben nicht extra für Touris angelegt wurde und man auch nicht gleich eine kleines Vermögen zahlen musste. In der Ecke hat man so einen Hauch ganz normales Leben gehabt.


    Es stehen überall Schilder, dass man dort auch nichts essen und trinken darf.


    ;;NiCKi;: Aber die stehen in Berlin auch in den Öffis zumindest. Das Ergebnis ist trotzdem nicht dasselbe, weil die Leute halt bei Zuwiderhandlung vielleicht €10 zahlen müssen und nicht gleich S$500.


    Trotzdem finde ich: "Do not assualt the bus driver" noch immer am Besten. :MG:


    Ich finde das okay, weil man m.E. auch nicht überall futtern muss.

    Auf jeden Fall, besonders weil die Mentalität um sich greift, dass alles was nicht meins ist verdreckt hinterlassen werden kann. Zu Hause würden sind die Meisten nicht so benehmen.

  • Trotzdem finde ich: "Do not assualt the bus driver" noch immer am Besten.

    Das muss ja auch gesagt werden sonst würde das ja jeder tun :la1; .

    Zitat von »Canyonrabbit« Ich finde das okay, weil man m.E. auch nicht überall futtern muss.
    Auf jeden Fall, besonders weil die Mentalität um sich greift, dass alles was nicht meins ist verdreckt hinterlassen werden kann. Zu Hause würden sind die Meisten nicht so benehmen.

    :!!

  • Zitat von »betty80«
    Trotzdem finde ich: "Do not assualt the bus driver" noch immer am Besten.


    Das muss ja auch gesagt werden sonst würde das ja jeder tun :la1; .


    :D :D :D Das habe ich auch immer gedacht. Ich habe das auch fotografiert. Muss mal das Bild suchen, denn es ist im wackelnden Bus leider nicht so gut geworden.


    Da ist echt eine rot umrahmte druchgetrichene Faust drauf. :gg:

  • Tag 4: Singapore Town - Vergangenheit und Zukunft - Teil 2


    Gleich um die Ecke bin ich zurück an der Marina Bay. Die will ich heute mal von der anderen Seite anschauen. Das Customs House wurde in der 60ziger Jahren als Hauptquartier für den Zoll erbaut, der den geschäftigen Hafen überwachte. Der Zoll ist jedoch längst ausgezogen und der Hafen verlegt worden, und so gehört das Gebäude heute zum Fullerton Hotel.




    Das Fullerton Hotel erstreckt sich über drei historische sowie ein modernes Gebäude entlang der Marina Bay, genau gegenüber des Marina Bay Sands.




    Einer der schönsten Räume des Hotels ist wohl der alte Clifford Pier. 1933 erbaut, wurde er liebevoll restauriert und beherbergt heute eine Lounge und ein Restaurant.




    Früher war das Gebäude übrigens der Ankunftsort für alle Besucher und Einwanderer, die per Schiff nach Singapur kamen. Aus dieser Zeit stammen auch die roten Laternen, die den Seeleuten den Weg wiesen.




    Ein Blick nach innen muss einfach sein, wo sich heute die Deckenverzierung im blank polierten Boden spiegelt.




    An den Wänden finden sich übrigens überall historische Fotografien, die von einer Zeit erzählen, in der hier ein geschäftiger Hafen war.




    Über die ganze Innenstadt verteilt habe ich schon seit meiner Ankunft diverse Panda Bären und andere bunt bemalte Tiere, ähnlich der Buddy Bears entdeckt. Heute finde ich endlich heraus, dass es sich dabei um eine Open-Air Ausstellung des Künstlers Julien Marinetti handelt. Der Franzose ist besonders für seine bronzenen Bulldoggen und Pandas bekannt, die er dann mit Lackfarben bemalt.








    Aber auch andere Kunst gibt es am Hafen zu entdecken. So entdecke ich eine Kopie des berühmten Rodin Werks "Der Denker" und diese interessanten Bänke.




    Wenn keine Häuser den Blick verstellen, fällt dieser jedoch immer mal wieder auf das Marina Bay Sands. Gewaltig thront es über dem ganzen Hafengebiet.




    Schließlich endet mein Rundgang wieder am Merlion, den ich heute von der Landseite aus betrachte...








    ... sowie am Hauptgebäude des Fullerton Hotels. Das war übrigens früher einmal das Hauptpostamt, bis es vor etwa 15 Jahren geschlossen und zum Hotel umgebaut wurde.




    Vor dem Hotel steht dieser Stein, der an die Besiedlung von Singapur erinnern soll.




    Im Gegensatz zu anderen Luxushotels ist es hier auch ausdrücklich erwünscht, dass Besucher hinein kommen. Zuerst fällt mir die vorweihnachtliche Dekoration ins Auge. Auch hier in Singapur beginnt man Anfang November mit dem Schmücken.




    Hauptgrund meines Besuchs ist aber ein kleines Museum, das die Geschichte des Hauses erzählt. Aber im hübschen Atrium lässt es sich auch gut kurz entspannen.




    Das kleine Museum ist in 5-10 Minuten zu besichtigen und zeigt hauptsächlich Momentaufnahmen aus längst vergangenen Zeiten. Damals waren Reisende aus Europa mehrere Monate unterwegs, um in diese exotische Stadt zu kommen und das Fullerton eines der höchsten und größten Gebäude.






    Dieser original englische Briefkasten ist übrigens einer von zwei aus der Kolonialzeit, die es noch in Singapur gibt. König Elizabeth sitzt ja schon seit 1955 auf dem Thron, weswegen auch ihr Monogramm darauf prangt. Singapur wurde erst 1965 unabhängig, bevor es kurzzeitig zu Malaysia gehörte, aber das ist eine andere Geschichte.




    Vor dem Hotel treffe ich wieder auch die zwei historischen Brücken, die den Fluß hier überqueren. Die 1910 erbaute Anderson Bridge ist noch heute für den Autoverkehr freigegeben, auch wenn es an der Mündung des Flusses seit 1997 eine moderne Betonbrücke zur Entlastung gibt.




    Die Cavenagh Bridge ist hingegen nur noch für Fußgänger und Radfahrer geöffnet.






    Auf der anderen Flußseite erreiche ich schließlich das alte Supreme Court Building. Der oberste Gerichtshof zog jedoch 2005 aus und derzeit wird das Haus zu einem Museum umgebaut.




    Auch am alten Parlament komme ich nochmals vorbei, in dem bereits ein Museum untergebracht ist.




    Gleich dahinter erstreckt sich das neue Parliament House. Seit dem 4. Oktober 1999 tagt das Parlament von Singapur in diesem neu errichteten Gebäude. Beim vorbeigehen habe ich etwas von Besuchszeiten gelesen, weshalb ich heute nochmals hierher gekommen bin.




    Das Parlament von Singapur und überhaupt die ganze Regierung ist schon eine interessante Angelegenheit. Umso mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr hat mich verwundert, dass das hier funktioniert. Denn eigentlich dürfte es das gar nicht. Streng genommen ist das hier ja sowas wie eine Familiendynastie. Und eigentlich ist der Vater des Stadtstaates ganz allein Lee Kuan Yew. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Länder, wo wenige Politiker nur in ihre Tasche wirtschaften, schein dieses System hier zu funktionieren. Es gibt zwar Wahlen, aber offene Kritik der Regierung wird nicht geduldet. Die Politiker sind überdurchschnittlich gut bezahlt. Von so einem Lohn können europäische Politiker nur träumen, aber sie arbeiten auch für ihr Volk. Das war übrigens eine der Grundeinstellungen des Premiers, bezahle die Politiker gut, damit sie sich nur um ihr Amt kümmern und keine lukrativen Nebenjobs annehmen. Und es scheint zu funktionieren, denn Singapur boomt. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich Experte bin, aber das, was ich gesehen habe, war schon interessant. Diese Regierung hat ebenso viel westliche Züge wie auch autoritäre, aber es ist ein absolutes Erfolgsrezept.




    Enttäuscht bin ich dann aber vom Inneren des Gebäudes, denn man bekommt nicht etwa das Parlament zu sehen, sondern leider nur eine Ausstellung.




    Das Parlament ist übrigens sehr an das britische System angelehnt, was ja nicht verwunderlich ist, war Singapur schließlich lange Kolonie.






    Zu Singapur muss ich aber auch noch ein paar Sätze sagen. Eigentlich war die Stadt dem Untergang geweiht und jeder war überzeugt, dass sie nie allein überleben könnte. Als England die Kolonie entließ, schloss man sich zuerst Malaysia an. Doch es gab immer Reibereien, sodass Malaysia Singapur nach 2 Jahren 1965 aus dem Verbund herauswarf. Natürlich glaubte niemand, dass so ein kleiner Stadtstaat überleben könnte. Doch die Menschen hier haben es allen gezeigt und auf diese unkonventionelle Art und Weise einen Stadtstaat geschaffen, in dem die Menschen mit dem höchsten Durchschnittseinkommen und der besten Bildung in ganz Asien leben. Mich hat das schon fasziniert, wie das in etwas mehr als einem halben Jahrhundert geschafft wurde, während an vielen Orten der Nachbarländer bittere Armut herrscht.




    Nach diesem kurzen Besuch werfe ich noch einen letzten Blick auf Downtown...




    ...bevor ich zurück ins Hotel gehe. Ich habe nämlich heute Abend noch etwas vor. Doch erst einmal ruhe ich mich etwas auch und genieße die Aussicht.






    Mit Einbruch der Dunkelheit gehe ich zur Bushaltestelle vor dem Hotel. Hier hält auch ein Shuttlebus, der Gäste der verschiedensten Herbergen zum Zoo fährt, oder besser gesagt zur weltberühmten Night Safari. 1999 war ich schon einmal hier, kann mich jedoch kaum erinnern, sodass ich beschlossen habe, nochmals hinzufahren.


    Im Bus führe ich ein sehr interessantes Gespräch mit dem Fahrer, der mir einiges über das Leben in der Stadt erzählt. Leider ist die Fahrt viel zu schnell vorbei und wir erreichen etwa 30 Minuten später den Zoo. Wer jetzt allerdings viele Bilder erwartet, den muss ich enttäuschen, denn Fotografieren ist so ziemlich das Einzige, was hier kaum funktioniert. Blitze sind ja verboten und das menschliche Auge gewöhnt sich doch viel besser an das Schummerlicht als die Optik einer Kamera.




    Ein paar Worte möchte ich aber doch zum Zoo verlieren. Der Night Zoo ist ein eigenes Gebiet, also nicht derselbe Zoo, den man am Tag besuchen kann. Die Night Safari wurde extra angelegt und zwar Anfang der 90ziger Jahre. 63 Mio. S$ hat das Projekt gekostet. Der Zoo beherbergt 2500 Tiere aus 130 Rassen, die alle nachtaktiv sind. Und das ist auch genau das Besondere, die Gehege sind nur mit einem dem Mondlicht ähnlichen Licht beleuchtet. Es führen 4 verschiedene Wege sowie eine Tram durch das Gebiet, wobei man beides machen sollte. Mit der Tram sieht man Gegenden, die man zu Fuß nicht erreicht und umgekehrt. Auf den Wegen ist es auch nicht so voll und man hat mehr Zeit für Beobachtungen.




    Etwa 4 Stunden bin ich auf dem Gelände unterwegs, bevor ich den Shuttle zurück ins Hotel nehme. Es war ein interessanter Abend, an dem ich auch einiges über nachtaktive Tiere gelernt habe.

  • Julien Marinetti handelt. Der Franzose ist besonders für seine bronzenen Bulldoggen und Pandas bekannt, die er dann mit Lackfarben bemalt.

    Das ist jetzt nicht so mein Geschmack , aber ...............


    und diese interessanten Bänke.

    die finde ich wiederum top


    Es gibt zwar Wahlen, aber offene Kritik der Regierung wird nicht geduldet.

    und wer darf gewählt werden ?( Mich beschleicht bei so einem System immer tiefes Unbehagen, was macht das Land, wenn die Vaterfigur stirbt? Erfahrungsgemäß kommt meistens nichts gutes nach :nw:


    Der Zoo beherbergt 2500 Tiere aus 130 Rassen, die alle nachtaktiv sind.

    Also die Night - Safari hätte mir auch richtig gut gefallen. Klasse Idee :clab: :clab: :clab:
    Betty, langsam mußt du doch schon Plattfüße haben, bei deinem Marathon- Programm. Toll, wie du wieder alles vorstellst :clab: :clab: :clab: :clab:

  • Zitat von »betty80«
    Es gibt zwar Wahlen, aber offene Kritik der Regierung wird nicht geduldet.


    und wer darf gewählt werden ?( Mich beschleicht bei so einem System immer tiefes Unbehagen, was macht das Land, wenn die Vaterfigur stirbt? Erfahrungsgemäß kommt meistens nichts gutes nach :nw:


    Interessanterweise nicht, denn die Vaterfigur ist schon eine ganze Weile nicht mehr an der Macht. Die haben sich schon rechtzeitig um Nachfolger gekümmert und es funktioniert auch.


    Betty, langsam mußt du doch schon Plattfüße haben,

    ;;NiCKi;: :D Das ist schon immer eine heftige Belastung, aber eher für Knie und Rücken. Das mit den Füßen geht schon. Besonders, weil man in so einer Stadt ja alles den ganzen Tag herumschleppt. In USA habe ich zu 99% mein Auto dabei. Da komme ich besser klar.

  • Schön, wie Du die Stadt vorstellst. Wenn ich nicht schon Fan der Stadt wäre, würde ich es jetzt werden. Aber habe ich schon erwähnt, dass mir die kulinarische Seite fehlt :gg: ?


    Den Nachttierzoo finde ich auch den Hammer. Kommen auch noch Bilder von einem Besuch tagsüber? Ich finde, es ist mit viel Abstand der schönste Zoo der Welt.

  • Aber habe ich schon erwähnt, dass mir die kulinarische Seite fehlt :gg: ?


    :D Ich hatte irgendwie so gar keine Zeit. :D Ich war so fasziniert und beschäftigt, dass ich auf Essen oft total vergessen habe. :nw: Das muss auf einer Wiederholungstour mal angegangen werden.


    Kommen auch noch Bilder von einem Besuch tagsüber?


    Leider nicht. Das ist auch der Zeit zum Opfer gefallen. Irgendwas musste ich einfach streichen. Hach, ich muss da unbedingt nochmal hin. ;;NiCKi;:


    Besonders toll finde ich halt auch, dass man dort auch alles problemlos
    als Frau allein machen kann. Da macht mir das richtig Spaß.

  • Zitat von »Canyonrabbit« Kommen auch noch Bilder von einem Besuch tagsüber?


    Leider nicht. Das ist auch der Zeit zum Opfer gefallen. Irgendwas musste ich einfach streichen. Hach, ich muss da unbedingt nochmal hin.

    Schade, aber das glaube ich Dir absolut. Wir waren jetzt zwei Mal fast eine Woche dort und fanden es nicht langweilig. Wobei wir uns auch immer viel Zeit gelassen haben und z. B. im Zoo einen ganzen Tag verbummelt haben.

    Besonders toll finde ich halt auch, dass man dort auch alles problemlos
    als Frau allein machen kann. Da macht mir das richtig Spaß.

    Ja, das ist dort wirklich toll. Wobei das ja in vielen asiatischen Ländern bzw. Städten auch so ist ;;NiCKi;: .

  • Wir waren jetzt zwei Mal fast eine Woche dort und fanden es nicht langweilig.


    Das glaube ich gern. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass einem da schnell langweilig wird.


    Ich wäre soooo gerne noch auf ein paar der vorgelagerten Inseln gefahren. Aber auch das musste leider aus Zeitmangel ausfallen. Und die Leuchtturmtour will ich noch machen.


    Wobei wir uns auch immer viel Zeit gelassen haben und z. B. im Zoo einen ganzen Tag verbummelt haben.


    Beim nächsten Mal gehe ich das bestimmt auch relaxter an. Aber es war 15 Jahre her und ich war einfach so gespannt auf alles. Und hinter jeder Ecke habe ich was neues gefunden. Außerdem war ich froh, so viel Glück mit dem tropischen Wetter zu dieser Jahreszeit zu haben.


    Zu welcher Zeit seid ihr denn dort gewesen?


    Ja, das ist dort wirklich toll. Wobei das ja in vielen asiatischen Ländern bzw. Städten auch so ist ;;NiCKi;: .


    Zumindest in Hong Kong und Macau habe ich das auch festgestellt und sehr genossen. ;;NiCKi;:

  • Im März und im November. Wir habe es immer mit anderen Asienreisen kombiniert. Bei Singapur ist die Reisezeit nicht wirklich wichtig. Es ist ja immer heiß und feucht :gg: .


    Ich war ja jetzt im November und damals im Dezember. Es heißt aber doch, dass es im Winterhalbjahr mehr Gewitter gäbe. Deshalb habe ich auch mal mit März oder April geliebäugelt.


    Kombinieren ist auch eine gute Sache. Damals war das ja mit Australien im Paket.


    Ich würde ja gern Hong Kong und Guam kombinieren. Da will ich unbedingt noch hin. Von Singapur gibts da leider nicht so gute Flüge.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!