Ans andere Ende der Welt - Patagonien und Antarktis

  • 4 1/2 Wochen Patagonien, Antarktis und ein wenig Buenos Aires.


    Wer hat Lust, mich zu begleiten?


    Ich kann Eis ohne Ende anbieten, vielleicht das schönste Fleckchen der Erde, Pinguine, leider nicht immer gutes Wetter und den einen Sonnenauf- und -untergang.


    Was ich nicht anbieten kann ist ein Reisebericht wie ein Uhrwerk - ggf. müsst Ihr die eine oder andere Pause in Kauf nehmen ;)

  • Hallo Jürgen,


    da bin ich gerne dabei. Ich hoffe noch auf ein paar Anregungen für unsere Reise 2014. Bin immer noch am Planen! Ich freue mich, wenn Du mit dem Bericht los legst. Was Du so alles in der Antarktis erlebt hast, das weiß ich ja zwischenzeitlich aus dem Bericht von Sandra, aber die Tage davor würden mich natürlich brennend interessieren, vorallem die Wanderungen!


    LG brendyhe :wink4:

  • Heute ohne Fotos....


    Tag 1 / Tag 2 (04.01.13 / 05.01.13)


    Unsere lang erwartete Reise ans andere Ende der Welt begann sehr gemütlich mit langem Ausschlafen, Kramen und Restpacken. Hat schon etwas für sich, wenn man nicht mehr am Tag der Reise arbeiten gehen muss :D


    Um 14:00 Uhr hielt uns dann aber nichts mehr. Nach der obligatorischen Verabschiedung von unseren Freunden fuhren wir bei Nieselregen langsam und gemütlich nach Frankfurt zu „unserem“ Airportparker. Da wir natürlich viel zu früh waren, gönnten wir uns vorab noch einen Abstecher zu „unserer“ Autobahnraststätte Medenbach und stillten unseren Hunger mit sehr leckeren Nudeln.


    Am Airportparker ging diesmal alles unglaublich fix. Keine 10 Minuten nach unserer Ankunft waren schon alle Formalitäten erledigt und wieder einige Minuten später waren wir am Flughafen. Ein Angestellter von Airportparker beeindruckte mich übrigens sehr, da er sich daran erinnern konnte, dass wir früher einen Seat hatten und immer lange Reisen unternehmen.....


    Unsere Glückssträhne hielt auch am Frankfurter Flughafen. Da wir schon von zu Hause aus eingecheckt hatten, brauchten wir nur noch unser Gepäck abzugeben (dauerte keine 5 Minuten) und konnten uns dann nach einer kurzen Erholungs- und Abkühlphase an unser Gate begeben, wo wir den gelungenen Start mit einem Dosenbier feierten (und zugleich unseren Durst erfolgreich bekämpften).


    Unsere 747-400 war leider doch viel voller als erhofft, so dass nichts aus unserem freien Mittelplatz wurde. Trotzdem haben wir die 13,5 Stunden Flug einigermaßen erfolgreich bewältigt – mit leidlich gutem Essen, freundlichem Service, gutem Wein, einer netten Filmauswahl (u.a. Ice Age 4) und – Gott sei Dank – einigen Stunden Schlaf.


    Buenos Aires empfing uns mit sonnigem Wetter und einer endlos langen Schlange vor der Immigration. Eine Stunde später konnten wir auch unser Gepäck in Empfang nehmen. Nach einer kurzen Warteschlange am Zoll fanden wir sofort unseren Taxistand und auch hier ging alles fix – keine 5 Minuten später STßen wir Taxi und wurden zum nationalen Flughafen kutschiert.


    Hier war zwar alles sehr wuselig und chaotisch, trotzdem blieb unser Glück uns treu – wir konnten unser Gepäck aufgeben und mussten unser Übergepäck nicht bezahlen. Da der Flughafen direkt am Meer liegt, konnten wir nicht widerstehen und gingen einige Minuten ans die Kaimauer. Fühlte sich schon ein wenig wie Urlaub an ;-). Dann meldete sich der Hunger, den wir erfolgreich mit einem argentinischen Burger bekämpften. Hinterher gab es noch einen (ziemlich teuren) Café con leche, der erste im Urlaub. :-) Anschließend suchten wir uns im ziemlich überfüllten Shopping-Bereich ein ruhiges Eckchen und legten uns auf dem Marmor-Boden lang (neben uns lag schon eine ganze Herde – sah ein bisschen wie Camping aus). Mit Lesen und Tagebuch-Schreiben ging die Wartezeit dann ziemlich schnell um und wir konnten ans Gate. Dort ergatterten wir noch zwei Sitzplätze – es war ziemlich voll, sagten wir das schon? - und warteten aufs Boarding. Kurz vorher wurde das Gate noch verlegt, aber glücklicherweise nur 5 Gates weiter, so dass wir rechtzeitig Boarden konnten. Die Maschine war leider auch voll und durch eine verspätete andere Maschine konnten wir erst eine halbe Stunde später starten.


    Der Flug war ziemlich unspektakulär, die Sitze waren sehr kurz, was auf längere Zeit unbequem wird, aber es hielt sich noch im Rahmen. Ich habe den halben Flug verschlafen. Trotz der Verspätung beim Start waren wir dann fast pünktlich in El Calafate. Die Koffer kamen auch nach ganz kurzer Wartezeit und wir fanden das vom Hotel geschickte Taxi auch sofort. Nach super-kurzer Zeit STßen wir im Taxi in Richtung Hotel und genossen die ersten Blicke auf die karge und windzerzauste Landschaft. Schöööön! Im Linda Vista wurden wir von einer älteren Japanerin, der Inhaberin, begrüßt. In einem wilden Gemisch aus Spanisch und Englisch machten wir dann noch die morgige Bootstour klar und bezogen dann – doch ziemlich geschafft – unser Appartement. Ziemlich großzügig und gemütlich. Wir kramten ein bisschen, putzten uns die Zähne und dann machten wir uns auf, kurz die Beine vertreten.


    Wir schlenderten die „Main Street“ entlang und erinnerten uns an unseren letzten Besuch. Wir erkannten unser Pizza-Restaurant und die Farmacia wieder. Auch das Casino stand noch an seinem alten Platz. Da es Samstagnachmittag war, war tout Calafate auf den Beinen und verstopfte die Fußgängerwege und die Geschäfte. Aber wir waren noch erstaunlich relaxt, nur allmählich kam die Müdigkeit ein bisschen durch. Wir waren ja auch schon recht lange auf den Beinen. Den Supermarkt fanden wir ebenfalls noch und wollten noch flott eine Flasche Wein und ein paar Kleinigkeiten kaufen. Als wir eintraten realisierten wir allerdings nicht sofort, dass wir die Samstagnachmittag-Hölle gefunden hatten. Der ohnehin schon kleine und vollgestopfte Laden war brechend voll. Ach, vollkommen untertrieben! Er war mega-ober-brechend voll. Die Kassenschlangen schlängelten sich durch den ganzen Laden. Ein Suchen von Lebensmitteln war nicht möglich, wir packten nur das ein, an dem wir gerade vorbeigedrückt wurden. Glücklicherweise waren Wein, Chips und Schokoriegel dabei. Irgendwann wurden wir in eine falsche Abzweigung gedrückt und landeten bei den Haushaltsreinigern. Damit hatte sich der restliche Einkauf dann erledigt und wir wurden an die Kasse gespült. Nach gefühlten 2 Stunden waren wir wieder draußen und überlegten, ob wir uns nicht vielleicht T-Shirts mit dem Aufdruck „I survived den Samstagnachmittag-Einkauf in El Calafate“ drucken lassen sollten. Ziemlich geschlaucht wanderten wir langsam zu unserem Hotel zurück und beschlossen, in „unserer“ Pizzeria zu Abend zu essen. Mit zwei leckeren vegetarischen Pizzen und zwei richtig großen Micro-Brewery-Bier (600 ml) beendeten wir den ersten Tag. Im Hotel angekommen, schaffte Andrea es so gerade noch, ins Nachthemd zu schlüpfen, dann war sie auch schon eingeschlafen. Die Nacht sollte auch recht kurz sein, da irgendjemand ja für den nächsten Morgen eine Bootstour gebucht hatte (Abholung 7:30 Uhr)! Wer macht sowas?!?!

  • Na die Anreise lief ja, trotz voller Maschinen, ohne Probleme. Das ist ja immer schon mal gut.


    Ihr seid also nicht zum ersten Mal dort unten gewesen? Wie kommt man denn dort öfter hin. Ich muss ja erstmal auf der Karte nachsehen, wo das überhaupt ist.

  • Ihr seid also nicht zum ersten Mal dort unten gewesen? Wie kommt man denn dort öfter hin. Ich muss ja erstmal auf der Karte nachsehen, wo das überhaupt ist.

    Wir waren 2008 bereits in Südamerika mit Schwerpunkt Chile und haben bereits Patagonien besucht. Es hat uns damals so gut gefallen, dass wir unbedingt den Torres del Paine sowie den Perito Moreno wiedersehen wollten.

  • Ne, es waren alles Einzelbuchungen. Mit Lufthansa nach Buenos Aires, Taxifahrt separat gebucht, dann mit Aerolineas Argentina nach El Calafate. Vorher hatten wir schon ein wenig Muffensausen, ob alles klappt.


    Der betreffende Mitarbeiter hat tatsächlich nicht in am PC nachgeschaut (das war ein anderer)! :neinnein:

    • Offizieller Beitrag

    Mutig, in einem Rutsch durch bis zum Zielort.
    Und dann um halb acht morgens schon wieder aus den Federn, :ohje:
    Macht Ihr mal die Bootsfahrt, ich ruh mich aus. ;;NiCKi;:

  • Hallo Jürgen,
    ich bin auch dabei! Ans Ende der Welt möchten wir auf jeden Fall auch irgendwann! ;;PiPpIla;;


    LG Annika

    Schön, dass Du dabei bist!


    Hallo Jürgen,
    die Reise hat mir so gut gefallen, dass ich auch noch einmal mitkomme!
    LG Sandra


    He, Sandra, Du bis mein special guest - immerhin haben wir einen Teil der Reise gemeinsam durch gemacht :wink4: Schön, dass Du dabei bist.

    Hallo Jürgen,
    wir wollen auch noch mit :wink4:
    Patagonien steht neben Island ganz oben auf unserer Reiseliste.
    Sind schon sehr gespannt darauf ;;PiPpIla;;
    LG
    Heidi und Gottfried

    Freut mich!!!

  • Tag 3 (06.01.13)


    Wie ja schon erwähnt, der Wecker klingelte sehr früh (ich dachte es wäre Urlaub?!). Nach kurzem Zögern und noch einmal strecken, sprangen wir nacheinander unter die gute Dusche. Inklusive Zähneputzen und schwer verständlichem Weckruf beantworten waren wir überpünktlich beim Frühstück. Wir bekamen unsere Tickets und genossen das leckere Frühstück. Uns beseelte die Vorstellung, dass wir Morgen „in Ruhe“ frühstücken würden, denn heute musste es was flotter gehen. Aber für einen Kaffee/Tee und ein Croissant war natürlich noch Zeit. Die Sonne schien und so warteten wir draußen auf den Bus der uns abholen sollte. Das klappte wie am Schnürchen und kurze Zeit später lagen wir in unseren Sitzen (in Argentinien fährt man anscheinend im Liegen) und genossen die Landschaft. Nach noch ein bisschen Schlangestehen (konnten wir noch von gestern) und noch ein bisschen mehr Schlangestehen enterten wir den ziemlich großen Katamaran. Ein Sitzplatz am Fenster war nicht mehr zu kriegen, aber wir würden ja ohnehin die meiste Zeit draußen verbringen. Als es losging kletterte ich aufs oberste Deck und checkte schon die besten Plätze (überdacht!) aus. Nach dem Sicherheitsvideo ging Andrea dann auch hoch und wir ließen uns den Wind um die Nase wehen. Es war ziemlich windig und wir waren froh, dass wir unsere Parkas mitgenommen hatten. Die ersten Eisberge ließen auch nicht lange auf sich warten und wie zu erwarten, war es sehr nervig voll.



    Aber wir ließen uns davon nicht beeindrucken und spielten die „egoistische Fotografen-Karte“ und ließen uns nicht verdrängen. Leider war an allen Gletschern das Wetter schlechter. Es nieselte und zusammen mit dem Wind war das eine fiese Kombination. Aber die Eisberge rissen das alles raus. Auf dem Weg zum Upsala-Gletscher fuhren wir durch ein tolles Eisberg-Feld. Und wie schon in Grönland konnten wir nicht aufhören zu fotografieren! Dieses Blau!!!! Herrlich!











    Der Upsala-Gletscher (mit der breitesten Front) war auch schon recht beeindruckend, aber das Boot konnte nicht so nah ran. Das war am Spegazzini-Gletscher glücklicherweise ganz anders. Da waren wir unglaublich nah dran und konnten tolle Aufnahmen von der Front machen. Ein Traum! Der Spegazzini wird von 3 unterschiedlichen Gletscherströmen gebildet und zusammen mit dem beinahe schwarzen Gestein über das sich die Gletscher streckten, ergaben sich unglaubliche Kontraste. Dieses Mal hat mich der Spegazzini-Gletscher wirklich aus den Socken gehauen! Traumhaft schön!





    Der dritte Gletscher ist leider nicht mehr zugänglich, deshalb hat man nun den Perito Moreno hinzugenommen. Und den hatten wir vom Boot aus noch nicht gesehen. Da die Fahrt zum Perito vom Spegazzini 2 Stunden dauert, gingen wir in die Kabine, suchten uns zwei Sessel und wärmten uns ein bisschen auf. Ich flitzte zwischendurch immer wieder raus. Als die Ansage für den Perito Moreno kam, stürmte die ganze Menge nach draußen, aber wir hatten ganz gute Plätze gesichert. Und auch der Perito Moreno riss uns von den Socken. Zwar nicht so hoch wie der Spegazzini, aber genau so beeindruckend. Wir fuhren die Front 2x langsam ab, immer auf der Suche nach einem abfallendem Eisstück (was aber so gut wie gar nicht passierte). Und obwohl es regnete, schien zumindest einige Minuten die Sonne. Wir tankten Gletschereisblicke und fotografierten die besonders schönen Abschnitte.





    Für die Rückfahrt zogen wir uns wieder ins warme Innere des Schiffes zurück. Etwas Warten am Bus und eine kurze Rückfahrt später waren wir wieder am Hotel. Jetzt war erst einmal Kamerapflege etc. angesagt. Nach kurzer Ruhepause schlenderten wir in die Stadt, um nach unserem Autoverleiher Ausschau zu halten und ein Restaurant zu suchen. Den Autoverleih fanden wir ziemlich schnell, aber mit dem Restaurant taten wir uns ein bisschen schwer und so landeten wir letztendlich wieder bei „unserer“ Pizzeria, wo ich ein sehr leckeres Steak mit Kartoffelpüree und Andrea einen ebenso leckeren Burger mit Pommes aßen. Vollkommen gesättigt gingen wir zum Hotel zurück. Den Sonnenuntergang verbrachte ich in einer nahegelegenen Lagune.




    Ziemlich müde fielen wir dann in unsere Betten und freuten uns, dass wir ausschlafen konnten.

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